Sonntag, 30. Juni 2024

Der allsonntägliche Kampf gegen den Katholischen Glauben - ein gediegenes Anschauungsbeispiel

 

Der allsonntägliche Kampf gegen den Katholischen Glauben - ein gediegenes Anschauungsbeispiel


Nicht nur auf den Gipfeln des Synodalen Weges, nicht nur auf dem Hochplateu des Laien-ZKs und der ihm sich subordinierenden Bischofskonferenz wird gegen den Katholischen Glauben angekämpft sondern nicht minder in der Tieflage der Sonntagspredigt. Der Predigttext zum Sonntag, die Heilung der blutflüssigen Frau ist ja schon ein Ärgernis sondergleichen für jeden liberalen Prediger: ein Heilungswunder und dann noch gar ein so obskurantes, daß eine kranke Frau das Gewand Jesu anfaßt und dadurch geheilt wird, weil sie glaubt, so geheilt zu werden.

Schauen wir nun dem Prediger zu bei seinem Kampf wider dies Evangelium!


Der erste Schritt: Aus der blutflüssigen Frau wird eine von der Gesellschaft Ausgegrenzte! Ihre Krankheit würde in der damaligen Zeit als eine Verfluchung durh Gott mißverstanden und so meide jeder den Kontakt mit ihr. Daß in dem Text keinerlei Indiz für eine solche Ausgrenzung erkennbar ist, wird einfach ignoriert. Noch sinnwidriger wäre es aber, wenn diese Frau, glaubte sie wirklich, mit dieser Krankheit von Gott bestraft zu sein, Ärzte konsultierte, um geheilt zu werden, wie es im Evangelium heißt, denn von einer Verfluchung durch Gott kann kein Arzt, sondern wenn dann nur ein Priester sie befreien, etwa durch das Darbringen von Sühnopfern.


Der zweite Schritt: Die kranke Frau wird gelobt, daß sie ihre Ausgrenzung überwand, in dem sie Jesus berührte, denn das durfte sie als eine Unreine nicht.


Dritter Schritt: Die Frau sagte Jesus die ganze Wahrheit: Das hieße, daß sie ihm ihr Leiden an ihrem Ausgegrenztwerden erzählte.


Vierter Schritt: Jesus reintegrierte die Ausgeschossene in die Gesellschaft.


Als Reste blieben dann noch übrig Jesu Antwort: „Dein Glaube hat Dich gerettet“, womit Jesus den Glauben meinte: Wenn ich sein Gewand berühre, werde ich dadurch geheilt. Daraus wurde: Sie glaubte, daß es trotz allen Elendes für sie auch ein gutes Ende nehmen werde. Die eigentliche Heilung rückte dann in den Hintergrund, da im Zentrum nun die Aussage stand: Jesus reintegriert eine unrechtens Ausgegrenzte in die Gesellschaft. Der Glaube ist dann nur noch die Hoffnung der Ausgegrenzten, doch wieder in die Gesellschaft aufgenommen zu werden! Sind also erst alle Reste des Textes, die nicht in die liberale Theologie hineinpassen, entsorgt, bleibt nur noch die Fade Erzählung der Reintegration einer Ausgegrenzten übrig mit der Doppelbotschaft, Ausgegrenzte zu reintegrieren und als Hoffnung für Ausgegrenzte, reintegriert zu werden!


Dabei ist dies Evangelium ein wunderbarer Text, der die Wahrheit der Katholischen Religion fundiert,daß Reliquien heilsam sind, wenn sie gläubig verwendet werden. Zwei Momente sind dabei zu unterscheiden: Die Reliquie, hier das Gewand, das, um es bildlich zu sagen „aufgeladen“ ist mit Jesu Heilskraft und der Glaube,daß dieses Gewand Heil vermitteln kann, wenn es gläubig berührt wird.Nicht darf nun diese Zweipoligkeit objektivistisch aufgelöst werden, als wenn allein das Objekt, das Gewand Jesu, die Reliquie das Heil vermittelte unabhängig von der Disposition des das Objekt Berührenden oder subjektivistisch, als wenn allein der Glaube, unabhängig vom Berühren der Reliquie schon das Heil bewirke.

Aber das ist nun mal die Substanz der Lehre von der Wirksamkeit der Sakramentalien, denen die Theorie der Wirksamkeit der Reliquien subordiniert ist, also ein einziges Greuel für jeden liberalen Theologen.


1.Zusatz:

Was vielleiicht beim ersten Lesen nicht gleich auffällt: Gott spielte in dieser Predigt überhaupt keine Rolle und Jesus Christus ist reduziert auf einen Repräsentanten eines Sozialintegrationsprogrammes. 

2.Zusatz:

Selbstredend gibt es auch rechtens Ausgegrenzte! Man lese dazu einmal die Jubelberichte auf Kath de über die Katholiken, die gegen die Abhaltung des AfD-Parteitages in Essen protestierten : AfDler und alle sonstigen politisch Inkorrekten sind natürlich aus der Gesellschaft und aus der Kirche auszugrenzen! Heutzutage hätte Jesus, bevor er die Frau heilte, sie nach ihrem Parteiausweis und ihrer politischen Gesinnung befragen müssen.




Samstag, 29. Juni 2024

Ist Antisozialsein en vogue? Ist die Freiheit das höchste Gut, dem alles andere unterzuordnen ist?

 

Ist Antisozialsein en vogue? Ist die Freiheit das höchste Gut, dem alles andere unterzuordnen ist?

An den Anfang möchte ich eine Stellungnahme eines führenden Mitgliedes der CDL zum Vorhaben der Regierung, durch die Einführung einer Widerspruchsregelungen, daß jeder Staatsbürger bereit ist, Organe im Falle seines Todes zu spenden, sofern er dagegen nicht einen Widerspruch einlegt, die Zahl der Organspender zu erhöhen. Es ist eben eine bittere Wahrheit, daß in Deutschland Menschen sterben müssen, da es für sie keinen Organspender gibt. Diese Widerspruchslösung wird abgelehnt. (Vgl dazu den Kath net Artikel vom 27.6.2024 zu dieser Causa) CDL steht für „Christdemokraten für das Leben“ und diese Organisation stellt sich nun gegen eine Veränderung der Organspenderegelung, daß so weniger Menschen als bisher in Folge eines Mangels an Organspendern sterben. Die körperliche Unversehrtheit eines Menschen, bei dem der Gehirntod diagnostiziert wurde, dessen Organe aber noch nicht alle tot sind, sodaß sie noch transplantierar sind, sei höher zu schätzen als das Leben der ohne eine Organtransplation sterben müssenden Patienten: Mein Körper müsse bis zu seinem Ganztod unversehrt bleiben, auch wenn deshalb andere Menschen sterben müssen! Antisozialer geht es wirklich nicht mehr. Daß das von Christdemokraten vertreten wird, dürfte auf den ersten Blick irritieren, aber da in dieser C-Partei der Liberalismus zu der tonangebenden Parteiphilosophie aufgestiegen ist, verwundert es doch nicht, gehört doch die antisoziale Einstellung ja zur Substanz des Liberalismus.

So ist in einer Laudatio auf den neuen argentinischen Prasidenten (Tagespost vom 26.6.2024:“Soziale Marktwirtschaft statt entfesselter Kapitalismus“ ) zu lesen: „Wenn das kein Grund zur Freude ist! Zumindest für alle, die eine Abkehr von marktwirtschaftlichen Prinzipien und der schleichenden Siegeszug des Wohlfahrtstaates leid sind.“ Da heißt es dann weiter: „Christen haben keine Scheu vor ökonomischem Liberalismus. Schließlich sind Leistungsgedanke, Privateigentum, Unternehmertum oder Subsidiarität Schnittmengen.“

Dem Staat als Wohlfahrtsstaat negativ bewertet stellt dieser „Tagespost“ Artikel positiv eine Laudatio auf das freie Unternehmertum entgegen. Das Subsidaritätsprinzip soll hier als das Argument gegen den Sozialstaat fungieren, daß etwa Spitäler privatwirtschaftlich gestaltet staatlichen vorzuziehen seien, denn in ihnen würde eben eine bessere Leistung erbracht, da sie ja gewinn/profitorientiert agieren. Je mehr originär staatliche Aufgaben privatwirtschaftlich übernommen wird, desto besser. Denn der (Wohlfahrts)Staat sei ja der Feind der (unternehmerischen) Freiheit, wie dieser Vorzeigeliberaler Argentiniens nicht müde wird zu betonen.

Aber der „Tagespost“ ist dann dieser Liberaler doch ein wenig zu liberal: „Die Freude am Libertären hat aber klare Grenzen. Dazu zählen etwa Ideen von Robert Nozik, der Einkommensteuer als Zwangsarbeit ablehnte. Oder die Einsicht Friedrich A. von Hayeks, dass Sozialtransfers an Bedürftige libertär nur als Duldungsprämie zur Minderung gesellschaftlichen Drohpotenzials begründbar seien.“

Die freie Marktwirtschaft müsse doch sozialpolitisch begrenzt werden, um diese Ordnung aufrechtzuerhalten. Das ist in sich evident, wenn man bedenkt, daß um des Funktionierens der Wirtschaft willen eine Sockelarbeitslosigkeit notwendig ist, um die Löhne gering halten zu können und um die Arbeitsmoral zu erhöhen, daß eben viele sich nicht trauen, sich krank zu schreiben ob der Möglichkeit der Entlassung. Je höher die Arbeitslosigkeit, je besser die Gesundheit der Angestellten. Von was sollten denn dann die Arbeitslosen leben, wenn nicht der Sozialstaat mit der Zahlung von einem Arbeitslosengeld aushülfe! Der radicale Liberalismus destruierte so die Grundlagen der Möglichkeit der freien Marktwirtschaft, den Staat als Sozialstaat.

Aber das Ziel der Marktwirtschaft ist die Freiheit des Unternehmers, möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften ohne daß es eine Orientierung auf das Gemeinwohl des Volkes gäbe. Die Wirtschaft dürfe eben keine Volkswirtschaft sein, so wie sie etwa der Philosoph Fichte in seinem Konzept des „geschlossenen Handelsstaates“ konzipiert sondern ist allein das Betätigungsfeld des Bourgeoise, seine individuelle Freiheit zu realisieren. Statt einer Allgemeinwohlorientierung tritt die Verabsolutierung von Privatinteressen, wobei der Staat nur noch aushelfen soll, um nicht hinnehmbare Negativfolgen dieses Freiheitsgebrauches abzumildern. Hegel würde wohl urteilen,hier wird nun der Verstandesstaat gekannt, aber nicht der Vernunftstaat, in dem der Bürger sein eigentiches Leben hat.  So ist im Kern dieses liberalen Freiheitsverständnis asozial ausgerichtet, weil es nur den Einzelbürger in seinen egoistischen Interessen anerkennt und zu der Grundlage der bürgerlichen Gesellschaft erhebt. Der Bürger wird so entsozialisiert zu einem bloßen Ich-Menschen, der keine Gemeinschaft mehr kennt und anerkennt, die über ihm stehend seinen Dienst in Anspruch nimmt, für das Ganze, das Allgemeine zu wirken.

Damit triumphiert die Ideologie des Liberalismus über den Menschen, der nach christlichem Verständnis ein Sozialwesen ist als Glied einer Familie und eines Volkes und als Christ als ein Glied der Kirche, stets als ein ihm Übergeordnetes eingeordnetes Menschsein.








„Wann kommt das Zweite Vatikanische Konzil auf den TÜV-Prüfstand?

 

Wann kommt das Zweite Vatikanische Konzil auf den TÜV-Prüfstand?


So frägt Kath info am 28.6.2024 und man kann schwerlich die Berechtigung dieser kritischen Anfrage in Frage stellen. 3 mögliche Antworten sind darauf gebbar. Die erste: Unabhängig vom 2.Vaticanum hätte sich der Niedergang der Kirche ereignet, die zweite: Trotz des 2.Vaticanumes hätte sich der Niedergang der Kirche ereignet, und die dritte mögliche Antwort:Wegen des 2.Vaticanumes hätte sich der Niedergang der Kirche ereignet.

Nun könnte noch differenziert werden zwischen den Texten des 2.Vaticanumes und seiner Deutung und Wirkungsgeschichte, daß etwa nicht die Texte selbst sondern ihre Deutung das die Gegenwart Ausmachende sei,Das würde die zweite und dritte Antwort etwa so modifizieren: Die Texte des 2.Vaticanumes waren gut, aber ihre Deutung, also konkreter ihre conservative oder ihre progressive Deutung habe dann den Niedergang herbeigeführt. Die Progressiven urteilten dann, daß gerade eine conservative Auslegung den Niedergang bewirkt habe, der aber verhindert hätte können, wenn das den Texten des Konziles innewohnende Reformpotential ausgeschöpft worden wäre, wohingegen die Conservativn urteilen, daß die progressive Auslegung der Konzilstexte erst den Niedergang bewirkt hätte.

Die Apologie des Konziles, daß doch alles gar nicht so schlimm sei, denn früher hätte es auch nicht besser um die Kirche gestanden, kann hier unberücksichtigt werden,denn zu offensichtlich ist der Niedergang der Kirche, wobei ich aber den Hauptgrund in der Vernichtung des Thron- und Altarbundes, der Konstantinischen Epoche sehe,worauf das 2.Vaticanum zu reagieren versuchte und es nun zu recht strittig ist, ob das Konzil angemessen oder unangemessen auf diese Lageveränderung reagiert hat.

Kath info interpretiert nun das 2.Vaticanum so:

Fakt ist, daß das Zweite Vatikanische Konzil für die europäische Welt, also jene, in der das Christentum und die durch das Christentum groß geworden ist, die unbestreitbar brutalste innere Zäsur in der Kirchengeschichte darstellt. Keine äußeren Feinde, keine heidnischen Herrscher, keine Revolutionäre, keine kommunistischen Schlächter. Es ist eine Zersetzung von innen, wie jemand, der den Ast absägt, auf dem er selber sitzt. Und da es im Geistlichen kein Vakuum geben kann, füllen Ersatzreligionen wie Homo-, Öko-, Impf- oder horribile dictu Kriegsreligion (alles kann zur Ersatzreligion werden, wo die wahre Religion zersetzt, versteckt, verleugnet und verdrängt wird). Tun manche deutsche Bischöfe etwas anderes als genau das? Die wahre Religion verstecken, um den Ersatzreligionen zu sekundieren, denen vom Establishment gerade gefrönt wird.“

In einem Punkte ist dem zu widersprechen: Das Ende der Konstantinischen Epoche war ein revolutionäres: der Sturz der drei christlichen Monarchien Österreiches,Deutschlandes und Rußlandes, angefangen mit der antichristlichen Französischen Revolution und der philosophischen Aufklärung mit ihrem Willen zur Domestikation der christlichen Religion, deren innerreligiösen Streitigkeiten,ihres Inuneinssein mit sich selbst als der Grund des 30 Jährigen Krieges angesehen wurde. Erst nach der Domestikation der Religion durch die Aufklärung konnte das Narrativ des Mißbrauchtwerdens der Religion zu politischen Zwecken im 30 Jährigen Krieg entstehen, setzt das doch die Domestikation der Religion voraus, die aber erst durch die Aufklärung domestiziert wurde. Es gilt aber festzuhalten, daß die Reformation der Ursprung des Endes der Konstantinischen Epoche ist und daß nun das 2.Vaticanum nicht unter Absehung seines Kontextes, dem des endgültigen Endes dieser Epoche begriffen werden kann.

Die progressive Deutung des 2.Vaticanumes interpretiert dabei das Ende dieser Epoche als etwas Bejahenswertes.Das ist so, als wenn eine Ehefrau, den Tod ihres Ehepartners als eine Befreiung aus ihrer Ehe begrüßte, statt den erlittenen Verlust zu betrauern. Die Kirche sei doch nun frei, ungebunden. Aber indem die Kirche somit aus der Position eines Gegenübers mit dem Staate zusammen zur Gesellschaft zu einem Element der Gesellschaft wurde, daß sie also nun in die pluralistisch strukturierte Gesellschaft eingegliedert wurde, wurde sie auch ein Opfer der Gesellschaft: Das Gerede in der Gesellschaft wurde zur Substanz der Kirche,um es überpointiert zu formulieren.Gerade die Katholische Kirche, so wie sie sich in Deutschland präsentiert reproduziert doch in sich selbst nur noch das öffentliche Gerede, um es etwas heideggerisch zu formulieren.

Das bedeutet,daß die Texte des 2.Vaticanumes das Ende der Konsantinischen Epoche und damit das Ende der Theologie dieser Epoche markiert und den Übergang zu einer Kirche der bürgerlichen Gesellschaft,die sie verbürgerlichte, das ist in einen Einklang zu bringen versuchte mit der vorherrschenden Ideologie des Bürgertumes,dem Liberalismus. Allerdings werfen nun die heutigen Modernisten der Kirche vor, daß diese Einpassung in den Liberalismus noch nicht vollständig gelungen sei und so auch das 2.Vaticanum zu modernisieren sei, wohingegen Conservativere die Texte als an der Tradition der Kirche in dieser Umbruchssituation festhaltende deuten.Das prinzipielle Problem, das dabei sichtbar wird, ist die Polyinterpretabilität von Texten,die auch für die des 2. Vaticanumes gilt. 

Neu müßte das Verhältnis von Wahrheit und Macht diskutiert werden:Wie viel Macht ist nötig, um die Wahrheit erkennen und sagen zu können, eingedenk des bekannten Witzes:

§ 1: Der Chef, (der Macht hat) hat recht, §2 hat der Chef nicht recht, tritt automatisch §1 ein.  Der Meinung, Macht korrumpiere, am schönsten in Tolkiens" Herr der Ringe" entfaltet, ist entgegenzuhalten, daß alle Subalternen das für wahr zu halten haben, was ihnen ihre Herren als wahr diktieren. 

Freitag, 28. Juni 2024

„Da gingen Einige,die ihr eigenes Volk haßten, ruchlose Männer“ Feindschaft gegen sich selbst?

 

Da gingen Einige,die ihr eigenes Volk haßten, ruchlose Männer“


So steht es geschrieben im 1.Mackabäerbuch,11,21, diesem großen Buch des Freiheitskampfes des jüdischen Volkes gegen ihre Beherrschung von Fremden, daß sie, gemäß ihrer Religion, den Sitten und Gebräuche ihrer Väter leben wollten. Aber es gab auch Verräter im eigenen Volke, die dann mit dem Feind kooperierten, um ihr eigenes Volk zu schädigen. Der Haß motivierte sie, nicht etwa, daß sie sich eine Belohnung oder sonst irgendeine Bevorzugung davon erhofften, nicht irgendein Haß, sondern der auf das eigene Volk.

Man könnte meinen, daß in einem Volke es divergierende Vorstellungen darüber geben könne, was das Rechte für das eigene Volk sei, daß dann dieser Meinungsstreit auch heftig ausgefochten werden könne, daß aber es allen Konfliktparteien um das Wohlergehen des eigenen Volkes dabei ginge.Eingewandt werden könnte, daß einige, vielleicht gar viele es in erster Linie nur um ihre Eigeninteressen ginge und daß sie so ihr Partikularinteresse zu Lasten des Gemeinwohles des eigenen Volkes nur im Auge hätten.Objektiv agieren sie so aber gegen sich selbst, da sie ja ein Teil des Volkes sind. Solche Egozentriker sind hier aber nicht gemeint, denn ihre Motivation ist ja nicht eine egozentrische Selbstliebe, die zum Schaden des Gemeinwohles ausgelebt würde. Der Haß ist nun auch kein Mittel,um etwas zu erreichen, wie etwa ein Raubmörder mordet,um sich zu bereichern, sondern der Haß ist um seiner selbst willen wie auch die Liebe um ihretwillen ist. Wer jemanden liebte,um dann von ihm etwas zu erreichen, etwa wenn eine Angestellte ihren Chef liebte,um befördert zu werden,liebt nicht. Das gilt so auch von dem Haß, daß er selbstzwecklich ist.

Es gibt also Menschen, die ihr eigenes Volk hassen und ihm deshalb einen Schaden zufügen wollen- das ist die bittere Wahrheit, die uns diese Aussage des Mackabäerbuches vor Augen stellt.Im politischen Diskurs existiert so nicht der Konsens, daß alle nur das Beste für das eigene Volk wollen, aber uneins sind in der Frage, was denn das Gute für das eigene Volk sei! Dieser politische Diskurs wird nun nicht nur gestört durch egozentrische Positionen, ein partikulares Eigeninteresse zum Schaden des Gemeinwohles durchzusetzen, sondern auch instrumentalisiert,um dem eigenen Volke einen Schaden zuzufügen.

Ein Skandalon des politischen Diskurses offenbart das: „Deutschland verrecke...Deutschland ist Scheiße“, ist eine erlaubte Meinungsäußerung,“Alles für Deutschland“ ist dagegen strafbar. Ganz offenherzig kann man sich antideutsch äußern, aber alles Gute unserem eigenen Volke zu wünschen,gilt als rechtsradical und grundgesetzwidrig. Das evoziert den Eindruck, daß in unserem politischen Diskurs Feinde des eigenen Volkes den Ton angeben. Die Bedeutung des "Feindes" im politischen Diskurs wird unterschätzt, wenn von dem Haß auf den  "Feind" abgesehen wird. Dieser Diskurs hat sozusagen eine irrationale unterbewußte Ebene, die des Hassens. Dies Gefühl ist dabei kein Mittel für politische Ziele, etwa um für sie zu mobilisieren sondern der Grundantrieb für bestimmte politische Optionen. 1989 riefen sich selbst als Antideutsche Verstehende auf den Antiwiedervereinigungsdemonstrationen: "Nie wieder Deutschland". Diese Antihaltung ist seit dem nicht verschwunden sondern ist die Antriebskraft für die Politik der offenen Grenzen und des Vorhabens der Auflösung unseres Volkes durch die Politik der Multiethnisierung und Multikultivierung.

 


Donnerstag, 27. Juni 2024

„Bischof Voderholzer untersagt Priesterweihen in Zaitzkofen“ Zum Kampf wider die "Alte Messe"

 

Bischof Voderholzer untersagt Priesterweihen in Zaitzkofen“



Kath de meldete dies am 27.6.2024.Kirchenrechtlich ist die Causa eindeutig: Die Priesterbruderschaft Lefebvres darf ohne die Genehmigung des zuständigen Bischofes keine Priester weihen, der sie aber auch nicht erteilen kann, weil diese Priesterschaft als chismatisch abgeurteilt ist bzw moderater formuliert, sich nicht in der vollen Kirchengemeinschaft mit Rom befindet.Außerdem muß wohl dieser Bischof in dieser Causa besonders vorsichtig agieren,hat er sich doch in der Kirche viele Feinde gemacht durch seine Kritik an der Modernisierunsagenda des Synodalen Irrweges.Agierte er hier nicht 100 prozentig kirchenrechtlich korrekt, hätte er mit einer Kampagne gegen sich zu rechnen mit dem Ziele seiner Amtsenthebung.

In den Leserbriefen zu diesem Kath net Artikel wird dann noch auf die Alternative der Petrusbruderschaft verwiesen, wo Priesterweihen durch Rom genehmigt vollzogen werden. Wer also die „Alte Messe“ lesen möchte und nicht die des 2.Vaticanms,könne sich ja da zum Priester weihen lassen. Das stimmt und doch ist es auch nicht wahr.

Ein Charakteristikum des jetzigen Papstes ist sein Kampf wider die „Alte Messe“, wobei festgestellt werden muß,daß sein Kampf nicht so erfolgreich war, wie er es sich gewünscht hat, sodaß nun die Gerüchteküche wieder brodelt, ob der Papst seinen Kampf nicht nochmals verschärfen wird. Konträr dazu scheint aber der Papst sein Projekt der linkspolitischen Ausrichtung der Kirche viel bedeutsamer zu sein, sodaß er eigentümlich inkonsequent diesen Kampf führt. So empfing er „Gilles Wach, Prior des international tätigen "Instituts Christ König", mit mehreren Begleitern“ (Kath net am 25.6.2024),ohne ein Verbot der „Alten Messe“ dort durchzusetzen, aber fast gleichzeitig berichtet Kath net am 27.6.: „Fünf Seminaristen der französischen Gemeinschaft der Missionare der göttlichen Barmherzigkeit warten schon seit ein beziehungsweise zwei Jahren auf ihre Weihe zum Diakon und dann zum Priester. Der Grund für die Verzögerung liegt darin, dass die Gemeinschaft die Liturgie im Alten Ritus feiert“ und auch jetzt werden sie nicht geweiht. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, daß der Papst der „Alten Messe“ nun den finalen Todesstoß versetzen möchte.

So muß konstatiert werden, daß die Piusbruderschaft der einzige Garant dafür ist, daß morgen noch in Deutschland und auf der ganzen Welt die hl. Messe so zelebriert werden kann, wie sie mindestens seit dem Trienter Konzil bis einschließlich dem 2.Vaticanum zelebriert wurde, bis dann die Modernisten in ihrem Kampf gegen die Tradition der Kirche diese Messe verboten sehen wollten. Weihte die Petrusbruderschaft keine neuen Priester, könnte die „Alte Messe“ nur noch von Priestern gelesen werden, denen Rom jederzeit die Erlaubnis dazu entziehen könnte. Daß nun gerade unter den jüngeren Priestern die „Alte Messe“ wohlwollend beurteilt wird, beunruhigt das modernistische Lager insbesondere und verstärkt den Wunsch, rigoristischer als jetzt schon gegen sie vorzugehen.

Zwar wird allerorten eine Pluralisierung gefordert, ein Mehr an Diversität, aber diese Forderungen gehen einher mit der Forderung nach der strikten Ausgrenzung allen Conservativen und Traditionalistischen.

Der Kath de Standpunktkommentar vom 27.6.2024 zeigt zeigt dann, warum die Piusbrudershaft recht handelt, wenn sie unrechtens Priester weiht:  "Statt die katholische Kirche also zeitnah zu befrieden, indem mit der Alten Messe auch ein damit oftmals verbundenes vorkonziliares Kirchenbild verschwindet, sorgen die bisherigen Entscheidungen im Vatikan eher für Verwirrung und führen letztlich auch zur Radikalisierung. Anhänger des Tridentinischen Ritus fühlen sich gegängelt, stilisieren sich zu Märtyrern und sammeln sich an Orten, an denen ihre Messform (noch) erlaubt ist. Dabei stützen sie sich auch gegenseitig in ihrem häufig sehr eigenen Kirchen- und Weltbild."

Mittwoch, 26. Juni 2024

Eine (fast) ganz verdrängte Wahrheit unseres christlichen Glaubens- die Vorsehung oder hat Gott abgedankt?

 

Eine (fast) ganz verdrängte Wahrheit unseres christlichen Glaubens- die Vorsehung oder hat Gott abgedankt?

Die christliche Orthodoxie eines Vorsehungsglaubens, einer möglichen Intervention Gottes bis in die Materie hinein, gehört zu dem "skandalösen Realismus", ohne den man dem biblischen Gott "das Gottsein absprechen" würde (Joseph Ratzinger).“So wird Joseph Ratzinger in dem „Communio“Artikel: „Vom Blitz getroffen:Vorsehungsglaube und menschliche Kompensationsgeschäfte“ am 26.6.2024 zitiert.Wie verhält sich nun in dieser Aussage der Vorsehungsglaube zu der Vorstellung eines möglichen Intervenierens Gottes in der Welt?Ist dieser Vorsehungsglaube identisch mit dem Glauben,daß Gott in die Welt hineinintervenieren könne und das dann wohl auch tut oder bezeichnet das Intervenieren nur ein Teilmoment der Vorsehung Gottes.

Von der Wortbedeutung her meint ja das Vorsehen nur ein Vorauswissen alles zukünftig geschehen Werdenden, aber in der theologischen Tradition bedeutet die Vorsehung das göttliche Regieren: Gott führt die Regie im großen Welttheater. Schließt dann nicht aber dies Regieren Gottes ein Intervenieren aus, da in dem Welttheater sowieso nur das sich ereignet, wie Gott es vorausgeplant hat?Zur Vorstellung eines Intervenierens gesellt sich doch spontan die Vorstellung, daß etwas Danebengehendes durch eine Intervention korrigiert würde - aber wie kann etwas in dem von Gott selbst regierten Welttheater außer Plan geraten?

Daß zum Gottsein Gottes die Lehre von der Vorsehung und seiner Allmacht, sodaß er, wenn er will, in der Welt intervenieren kann, ist theologisch eine Selbst-verständlichkeit. Man könnte das so erklären:Zu der Nominaldefinition Gottes gehören diese 2 Aussagen,bezweifelt werden kann so nur, ob ein so definierter Gott auch real existiert.

Vielleicht könnte das Verhältnis der Vorsehung Gottes und seines Intervenierens in die Welt hinein so gedeutet werden, daß im Welttheater es von Gott her vorgesehen sei, daß er in bestimmten Szenen des Welttheaters interveniert, sozusagen selbst schauspielerisch auf der Bühne auftritt und sich nicht darauf limitiert,der Regisseur zu sein,die Regie zu führen. Inakzeptabel wäre jedoch die Reduktion des Regierens Gottes auf ein Ab-und Zuintervenieren, daß er sonst sich auf die Rolle eines Zuschaugottes beschränken würde.

Der Apostelfürst Paulus schreibt: „Ich glaube nämlich,Gott hat uns Apostel auf den letzten Platz gestellt,wie Todgeweihte;denn wir sind zum Schauspiel geworden für die Welt, für Engel und Menschen.“ (1.Kor 4,9) Gott hat demnach den Aposteln eine besondere Rolle zugeschrieben,wobei dann sie zu einem Schauspiel, einem Theaterstück geworden sind. Für wen? Für die Engel und die Menschen.Nicht eindeutig ist, welche Menschen damit gemeint sind. Sind die Apostel für die anderen Menschen in dem Theaterstück ein Schauspiel geworden oder, da ja zuerst von den Engeln die Rede ist,oder für die Menschen im Himmel, die da dann mit den Engeln zusammen das Schauspiel schauen? Ein Theater wird für...aufgeführt und zu welchem Zweck? Geschichtsphilosophisch gewendet: Ist die Menschheitsgeschichte als Ganzes etwas in sich Sinnvolles, das auf einen Zweck ausgerichtet ist? Das ist die Kernaufgabe der Geschichtsphilosophie und des theologischen Begreifens der Geschichte.

Einige Differenzierungen sind dabei zu vollziehen: In einem Kriminalfilm, man denke zur Veranschaulichung an die Serie: „Inspektor Barnaby“,da in ihr die Rolle des Kommissares so glänzend veranschaulicht wird, ist das immanente Ziel, daß der Kommissar den Mörder überführt, das Wie macht dann dabei den Reiz der Einzelfilme aus, aber was ist der Zweck, der externe für den Zuschauer? In einem Liebesfilm,etwa in der 1.Staffel von „Sturm der Liebe“bildet die Geschichte von „Laura“ und „Alexander“, wie die zwei füreinander Bestimmten zueinander finden, den Gehalt aus. Kann für das Welttheater ein vergleichbarer interner Zweck ausgemacht werden und dann davon unterschieden ein oder der externe Zweck?

Wir leben noch nicht im Schauen, sondern noch im Glauben, einem defizitären Erkenntnismodus, aber als Gott Vertrauende dürfen wir glauben, daß das Ganze einen Sinn hat einen immanenten und einen externen für die Zuschauer, die Engel. Für die Menschen wäre wohl zuvörderst der interne Sinn von Relevanz. Das Regieren Gottes wäre so nicht einfach seine Machtausübung sondern das Ausrichten aller Ereignisse in der Geschichte auf ein gemeinsames Ziel, den Sinn des Ganzen. Die gewichtigste theologische Frage wäre dann die, ob das Welttheater auch für Gott selbst eine Bedeutung hat, für ihn selbst relevant ist. Die Vormacht des anthropozentristischen Denkens blockiert nun völlig diese Frage, aber sie wäre unbedingt zu stellen. Hegel war der letzte Philosoph, der sich noch traute, auf diese Frage eine Antwort zu geben,die heutige Theologie stellt die Frage nicht einmal mehr!



















































Dienstag, 25. Juni 2024

Wie der „Gute Hirte“ in Verruf kam: Wir sind doch selbstständig

 

Wie der „Gute Hirte“ in Verruf kam: Wir sind doch selbstständig



Es darf gemutmaßt werden,daß von Anfang an der politische und der theologische Diskurs auf das engste miteinander verschränkt war: Die Gottesvorstellung prägte die Staatsvorstellung und die wiederum die Gottesvorstellung. So urteilte Donoso Cortes, daß dem Monotheismus die monarchistische Staatsordnung, dem Pantheismus und Atheismus die demokratische korreliere. Zu einen der Zentralvorstellung des politischen Diskurses über den Staat gehört wohl die Bildrede vom „Guten Hirten“ in zwei divergierenden Perspektiven: die königliche: Weil ich euch wie ein „Guter Hirte“ regiere, habt ihr mir zu gehorchen und die des Volkes: Weil Du unser König bist, hast Du uns wie ein guter König zu regieren!“ Das sind die 2 Seiten des einen Bildes vom „Guten Hirten“. In der Bibel wird dies Königsmotiv dann auf Gott übertragen, daß er uns wie der wahre „Gute Hirte“ regiere, um es dann auf Jesus Christus zu übertragen, der dann selbst das Hirtenamt seiner Kirche einsftiftete, indem er Petrus befahl, seine Herde wie ein guter Hirte zu hüten. Aus dem politischen Begriff des monarchischen Regierens entwickelte sich so das Papstamt und der Glaube an Gott, der als die Vorsehung die Welt monarchisch regiere.

Nun soll einmal erwogen werden,ob nicht eine Veränderung des Staatsverständnisses das Verständnis der Regierens Gottes und dann auch das des Regierens des Papstes verändert. Die Idee des liberalen Rechtsstaates dominiert seit dem Ende des Real existierenden Sozialismus 1989f den politischen Diskurs über den Staat. Augenfällig ist, daß aktuell den Ostdeutschen, oder zumindest vielen von ihnen es noch nicht gelungen sei, richtig in der westlichen Demokratie angekommen zu sein,ja ihr gar kritisch gegenüber zu stehen und daß diese Negativhaltung nun auch in Westdeutschland relevant geworden ist, ja in ganz Europa und Amerika zunehme.

Mein Vorschlag lautet nun, das Selbstverständnis der DDR-Regierung mal von dem Bilde des „Guten Hirten“ her zu interpretieren. Der ostdeutsche Staat verstand sich so gesehen als ein optimaler Für- und Vorsorgestaat, der deswegen den Gehorsam seines Herde als der „Gute Hirte“ einforderte. Der Paternalismus gehörte sozusagen, wie man heutzutage gern formuliert zur DNA dieses Staatsverständnisses, daß das Volk des Geführtwerdens bedürfe, weil es selbstständig nicht das für es wirklich Gute erkennen könne, denn das konnten doch nur die im Marxismus-Leninismus Eingeweihten und Gebildeten der SED. Das Staatsvolk beurteilte dann die erbrachten Leistungen des „Guten Hirten- Staates“ mit seinem selbst formulierten Anspruch und er fiel in der Prüfung 1989 durch.

Für den westdeutschen liberal sich auslegenden Rechtsstaat sieht das ganz anders aus: Der Staatsbürger habe zuvörderst für sich selbst zu sorgen und der Staat greift dann nur unterstützend ein, wenn Bürger in ihrer Befähigung zur Selbstverantwortung beeinträchtigt sind.Der Bürger bedürfe so keines „Guten Hirten“, da er sich in der Demokratie zu einem selbstständigen Bürger emanzipiert habe. Ostdeutsche, noch in einem „Guten-Hirten-Staat“ aufgewachsen, überfordern so den liberal-demokratischen Staat mit ihrem zu hohen Anspruchsniveau, sie verweigerten sich des Anspruches dieses Staates an seine Bürger, doch gefälligst für sich selbst zu sorgen.Von der Altersfürsorge, über die Sorge um die Gesundheit bis zur Arbeitsplatzsuche und der Suche nach einer Wohnung, all das soll in die Eigenverantwortlichkeit des mündigen Bürgers gelegt werden und der Staat helfe nur in besonderen Notsituationen.

Offensichtlich sind nun aber nicht nur viele in Ostdeutschland sondern auch zunehmend viele in Westdeutschland mit diesem Staatsverständnis, daß von seinen Bürgern zwar das Gehorchen verlangt, aber dann den Bürger für alles selbst verantwortlich macht,nicht mehr einverstanden.

Dem liberalen Staatsverständnis korreliert nun, daß Gott kaum noch als der Regierer der Welt.als der Herr der Geschichte geglaubt wird. Die Vorsehung Gottes, die Hegel noch für den Zentralglauben der christlichen Religion erachtete,wird weitestgehend substituiert durch den Gott, der nur als alle Menschen Liebender geglaubt wird und der so die Welt ganz in die Regierungsmacht des Menschen übergeben hat.Das ist der auf die Menschenrechte aufgebautem Staatsverständnis kompatibler Gott. Konsequent fordern dann liberale Moraltheologen, daß die durch die Vorstellung von von Gott offenbarten Moralgesetzen fundierte kirchliche Morallehre ersetzt werden müsse durch eine neue Morallehre, die mittels der praktischen Vernunft konstruiert werden solle. Wenn Gott die Welt nicht mehr regiere, sondern das den Menschen in ihrer Freiheit überließe,dann könne und dürfe die Kirche auch nicht mehr monarchisch-päpstlich regiert werden sondern müsse wie der Staat demokratisch sich selbst regieren.

Der sich als Selbstständiger verstehender Mensch will so weder Gott noch den Staat noch den Papst als ihn hütender „Gute Hirten“ haben. Sondern der Mensch habe das Recht zu bestimmen, wie Gott, der Staat und die Kirche zu sein haben. So erdreistet sich gar der Theologe Striet zu fragen: Wie müsse Gott sein,damit er von uns Menschen als Gott anerkennungswürdig gelten könne. Papst könne dann auch nur der werden, der sich dem Synodalen Rat und der Rätekirche unterwerfe und die Morallehre der praktischen Vernunft anerkenne. 

Die Abkehr des Staatsverständnis vom dem des "Guten Hirten" dient aber hauptsächlich der Abwehr von zu hohen Ansprüchen des Volkes an die jeweilige Staatsregierung: Für alles Wesentliche sei eben jeder Bürger selbstverantwortlich. Es gälte eben,das Anspruchsniveau der Bürger zu senken!







Montag, 24. Juni 2024

(Fast) Alle lieben ihn, der da ausruft: „Der Staat ist keine Lösung, sondern das Problem“ (JF)Zum Aufstand wider Gottes Schöpfungsordnung des Staates

 

(Fast) Alle lieben ihn, der da ausruft: „Der Staat ist keine Lösung, sondern das Problem“ (JF)Zum Aufstand wider Gottes Schöpfungsordnung des Staates


In einem Jubelartikel der FAZ am 22.6.2024 stand geschrieben: „Der argentinische Präsident Javier Milei gibt den Anarchisten. Mit Radikalreformen will er dem Kapitalismus freien Lauf lassen. Jetzt kommt er nach Deutschland.“ Die „Junge Freiheit stimmte nun am selben Tag in diesen Jubelchor ein: „Argentiniens Präsident Javier Milei wird mit der Hayek-Medaille für seine freiheitliche Regierungspolitik geehrt.“ Nur ein kleines linksextremistisches Häuflein protestierte: Kein Preis für die extreme Rechte – Keine Medaille für Milei“, wie die Polizei der JUNGEN FREIHEIT mitteilte.“

In welch konfusen Zeiten wir doch leben! Linksextremisten bezeichnen einen Radicalliberalen als einen extremen Rechten.Das ist nun völlig abwegig, da alle Rechte wie auch jeder Conservative für einen starken Staat sich einsetzen, für sie ist gerade Bismarck ein Vorbild in seiner Verneinung des liberalen „Nachtwächterstaates“. Aber die heutigen Linken stehen in der Tradition mit der Philosophie des Liberalismus, in dem sie eine Revolutionierung der bürgerlichen Kultur verlangen um der Freiheit des Einzelnen willen. Die jetzige Kultur unterdrücke halt die Menschen und isb der Staat mit seinen Gesetzen und streiten nun gegen einen Radicalliberalen. Die Ethikettierung: „rechts“ ist somit jedes Inhaltes beraubt und besagt nur noch, daß die so diffamierte Person oder Personengruppe moralisch völlig Inakzeptables verträte. Das Ethikett: „rechts“ wird so verwendet wie das Ethikett: „kitsch“- es besagt nur noch, daß das so Bezeichnete völlig inakzeptabel sei. Man kann dies kleine Experiment mal starten: Wenn irgendwer sagt: „Das ist Kitsch!“, frage man ihn, was den „Kitsch“ sei. Nach meiner Erfahrung scheitern selbst Germanistikstudenten kläglich an dieser Frage!

In der JF wie auch in der FAZ, 2 Zeitungen, die sonst nur in der Datumsanzeige übereinstimmen, bejubeln hier ein und den selben Politiker. Antithtisch wird dabei nun der poitive Pol mit „Freiheit“ und „Kapitalismus“ gekennzeichnet, dem der Gegenpol, der negative: „Der Staat“ entgegengestellt wird. Was kann denn dann unter dem Begriff der „Freiheit“ verstanden werden, wenn er dem Staat gegenübergestellt wird? Hegel erfaßt dies Freiheitsverständnis treffend so: „Es findet allerdings Beschränkung durch die Gesellschaft und den Staat statt,aber eine Beschränkung jener stumpfen Empfindungen und rohen Triebe,wie weiterhin auch des reflektierten Beliebens und der aus Bildung hervorgehenden Bedürfnisse der Willkür und Leidenschaft.“ (Die Vernunft in der Geschichte, B Die Verwirklichung/Das Material) Der Begriff des Kapitalismus bestimmt nun näher, um welche Bedürfnisse der Willkür und der Leidenschaft es hier geht, die durch den Staat als illegitim limitierte gedacht werden: Das Streben nach einem maximalen Gewinn würde durch den Staat ungerechtfertigt begrenzt. Es sei an die Polemik der JF gegen die Einführung eines Mindestlohnes erinnert, die der unternehmerischen Freiheit zuwider sei. Alle Schutzgesetze, vom Mieterschutz bis zum Kündigungsschutz seien eben unerlaubte Beeinträchtigungen der unternehmerischen Freiheit.

Abstrakter formuliert: Der Bürger dürfe bei seinem Streben zur Realisierung seiner Partikularinteressen nicht durch den Staat, der vorgibt, für das Allgemeinwohl zu sein, beeinträchtigt werden. Auch wenn man kein Marxist ist, kann man nicht leugnen, daß Marx das Freiheitsverständnis des Liberalismus, so wie es sich in den Menschenrechten expliziert, angemessen erfaßt, wenn er über die Menschenrechtsidee urteilt: „Ihre Anerkennung bedeute >nichts anderes als die Anerkennung des egoistischen,bürgerlichen Individuums und der zügellosen Bewegung der geistigen und materiellen Elemente,welche...den Inhalt des heutigen bürgerlichen Lebens bilden<“. (Zitiert nach: Corth,Ehlen,Schmidt, Philosophie des 19. Jahrhunderts, 3.Auflage 1997, S.166) „Keines der sogenannten Menschenrechte geht also über den egoistischen Menschen hinaus, über den Menschen,wie er Mitglied der bürgerlichen Gesellshaft, nämlich auf sich,auf sein Privatinteresse und seine Privatwillkür zurückgezogen ist und vom Gemeinwesen abgesondertes Individuum ist.“ (S.166) Der Mensch ist so nicht von seiner Natur aus, sondern legt sich so in der bürgerlichen Gesellschaft aus. Dabei löst der Mensch, der als Einzelner immer ein individuiertes Allgemeine ist, sich ganz von seinem Gemeinwesen, im Raume des Staates von seinem Gliedsein eines bestimmten Volkes, um nur noch ein Einzelwesen zu sein. Dessen Freiheit findet dann seine Limitierung in der Freiheit des Anderen, sodaß nun durch Verträge das Miteinander der Einzelnen zu regulieren ist. Damit wird aber schon der reine Individualismus transzendiert, aber dies soll noch in der Sphäre der bürgerlichen Gesellschaft möglich sein. Unreflektiert bleibt dabei aber, daß ohne das Gewaltmonopol des Staates die Gültigkeit von Verträgen, daß sie eingehalten werden von allen Vertragsparteien, nicht mehr gesichert wäre.

Aber die bürgerliche und das ist faktisch immer die unternehmerische Freiheit sieht in den staatlichen Gesetzen, die die Wirtschaft auf das Gemeinwohl des Volkes hin ausrichten sollen, primär nur eine Beschränkung ihrer Freiheit.

Ganz anders urteilt Hegel (a.s.O): „Indem der Staat,das Vaterland, eine Gemeinsamkeit des Daseins ausmacht,indem sich der subjektive Wille des Menschen den Gesetzen unterwirft,verschwindet der Gegensatz von Freiheit und Notwendigkeit.Notwendig ist das Vernünftige als das Substantielle, und frei sind wir,indem wir es als Gesetz anerkennen und ihn als der Substanz unseres eigenen Wesens folgen: der objektive und der subjektive Wille sind dann ausgesöhnt und ein und dasselbe ungetrübte Ganze.“ Einfacher formuliert: Das Interesse des Volkes ist nur dem Bürger etwas ihm Entgegengesetztes, wenn er sich selbst verabolutiert und alle anderen Bürger nur noch als Mittel der Realisierung seiner Privatneigungen ansieht. Das Allgemeininteresse ist nun die Substanz des Staates, der nun das innere Leben durch Gesetze daraufhin ausrichtet darin gerade auch dem Einzelnen dient, wenn dieser sich als im Ganzen aufgehoben erkennt.

Der Liberalismus kennt eben in der Tradition des Nominalismus verwurzelt kein Gemeinwesen, nichts über das Einzelsubjekt hinüberragende Transzendentes.

Realpolitisch reduziert sich dann aber dieser Antietatismus in eine Politik des Abbaues des Sozialstaates und in Steuererleichterungen für die Gutverdiener. Es findet dann einfach eine Umverteilungspolitik von Unten nach Oben statt. Genereller formuliert: Der Staat wird zur Beute von Partikularinteressen, da es nach dem Liberalismus gar kein Gemeinwohl gäbe. 

Corollarium

Dem Menschen,der nicht mehr ein  Zoon politicon sein will erscheint das Gemeinwohl und damit der Staat als die Grenze seiner Freiheit,die für ihn nur seine Willkür ist. Moeller van den Bruk urteilte deshalb so: "Am Liberalismus gehen die Völker zugrunde."




Sonntag, 23. Juni 2024

„Wie sich das Gottesbild der Menschen verändert“ - marktkonforme Gottesbilder?

 

Wie sich das Gottesbild der Menschen verändert“

Was und wie Gott ist, welcher Bilder von ihm en vogue sind, dazu führt man eine Befragung durch. Die Ergebnisse und deren Deutung präsentiert uns der Kath de Beitrag vom 22.6.2024 unter dem obigen Titel.

Ein Drittel der Teilnehmenden einer Online-Umfrage 2022 glaubt weder an einen Gott als Person, noch an ein höheres Wesen oder eine geistige Macht. Ein knappes Drittel stellte sich ein abstraktes höheres Wesen vor, ein Fünftel wusste es nicht genau und als kleinste Gruppe glaubten 19 Prozent, dass es "einen Gott gibt, der sich in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat".

Der Schöpfer, der Erlöser, der strafende Richter – konkrete Gottesdimensionen wie diese spielen heute, wenn überhaupt, die zweite Geige.“ Es ist zu vermuten, daß die Gott sich so Vorstellenden eine Teilmenge der 19 Prozent sind, die glauben, daß es einen in Jesus Christus erkennbaren Gott gäbe.

Aufschlußreich ist dann noch diese Ausdifferenzierung: Die Etablierten: Sie stellen sich einen liebenden Gott vor, der ihnen zuhört, aber nicht aktiv in die Welt eingreift. Die Evangelikalen: Für sie ist Gott der engste Freund und Herr der Welt. Er vollbringt auch Wunder. Die Esoterischen und Alternativ-Spirituellen: Gott ist hier nicht persönlich, sondern nah bei der Natur und steckt auch in jedem selbst, sodass man sich vergöttlichen kann. Die Distanzierten: Bei ihnen herrscht ein verschwommenes Gottesbild vor, geprägt von viel Unsicherheit, aber auch Desinteresse.“

Verschiedene Gottesbilder existieren also. So wird das nun kommentiert: „Das Gottesbild der Menschen heute ist diffus geworden. Das liegt auch an der gesellschaftlichen Stellung der Religion. Eine Möglichkeit zur Entfaltung eines vielschichtigen Gottesbildes könnte da gerade eine komplexe christliche Eigenart sein.“ Unter der „gesellschaftlichen Stellung der Religion“ ist wohl negativ gemeint, daß die Kirche nicht mehr über die Macht verfüge, den Menschen eine verbindliche Gottesvorstellung zu indoktrinieren und positiv, daß die Kirche ihr Gottesbild auf dem freien Markt in der Konkurrenz zu anderen Gottesbildanbietern zu präsentieren habe. Daraus ergibt sich die einsichtige Marketingstrategie, mit eine Pluralität von Gottesbildern auf dem Markt der Religionen aufzutreten, um der differenzierten Nachfrage gerecht zu werden. „Vielschichtige Gottesbilder“soll dann wohl noch suggerieren, daß diese Pluralität der Gottesbilder irgendwie auf den einen wahren Gott verweise, der uns nun aber in der Diversität der Gottesbilder begegne.

Was hat es denn nun mit dem Begriff des Gottesbildes auf sich. Die Assoziation an einer Bilder- oder Gemäldeausstellung in einem Kunstmuseum drängt sich von selbst auf: Kunstliebhaber durchwandern diese Ausstellung und widmen dann ihre besondere Aufmerksamkeit den ihnen zusagenden Gemälden. Gleichberechtigt nebeneinander hängend suchen sie nach der Aufmerksamkeit der Museumsbesucher: „Gefalle ich Ihnen?“ Je mehr und je verschiedener die ausgestellten Bilder sind, desto sicherer findet jeder ein ihm Ansprechendes. Die Bilder sind natürlich von Menschen produzierte und sagen so viel auch über den Erschaffer der Bilder aus; die Disziplin der Kunstkritik lebt geradezu von einer solchen Biographisierung der Bilder.

In einem theologischen Diskurs existiert nun aber ein ganz anderes Verständnis von dem Begriff des Gottesbildes. Das Gottesbild ist da das Bild, das Gott von sich selbst hat, daß er sich selbst verobjektiviert in seiner Selbsterkenntnis. An dieser Selbsterkenntnis kann Gott nun andere, die Engel und uns Menschen teilhaben lassen, in dem er sein Gottesbild uns durch eine Offenbarung vermittelt. Gott ist also von anderen als sich selbst erkennbar, weil er sich selbst kennend ist. Das ist die Konkretheit der Gotteserkenntnis, die Gott selbst vermittelt.

Aber die Anthropozentrierung der Theologie verwandelte dieses Gottesbild in ein von Menschen gemaltes, ja in eine Vielzahl von so produzierten Gottesbildern, die eben biographisch entschlüsselt werden können aus der Kenntnis des Lebens des jeweiligen Künstlers. Etablierte produzieren, bzw bevorzugen andere Gottesbilder als Nichtetablierte wie die Evangelikalen und Esoteriker wollen dann noch ganz andere Gottesbilder.Die so festgestelle Nachfrage verlangt eben nach den besonderen Kundenwünschen spezifizierte Gottesbilder. Da nun die Nachfrage sich ändert,müssen auch die angebotenen Gottesbilder sich ändern. (So muß eben auch Gott gegendert werden, wie es progressive Christen ja schon praktizieren.) Nur das Gottesbild, das Gott ihm eigene, das paßt nicht in eine solche Museumsbilderausstellung.

Erleichtert kann so der liberale Christ konstatieren:„Der Schöpfer, der Erlöser, der strafende Richter – konkrete Gottesdimensionen wie diese spielen heute, wenn überhaupt, die zweite Geige.“ In evangelikalen und katholisch traditionalistischen Kreisen mag man dies Gottesbild noch wertschätzen, aber die KHG- Tübingen ist da einfach im Punkte der Kundenorientierung Lichtjahre voraus, wenn sie so von Gott spricht: "Wir möchten Offenheit, Vielfalt und Miteinander leben - aus dem christlichen Verständnis heraus, dass Gott* in jedem Menschen zu finden ist, unabhängig von kultureller, religiöser oder sexueller Identität.“

Die von Menschenhänden gemalten Gottesbilder, wie einst das Goldgotteskalb am Sinai siegt eben im Konkurrenzkampf mit dem wahren Gottesbild. Skandalös ist es dann geradezu,daß Jesus Christus der Nonne Faustyna erschien mit dem Auftrage: Laß mich so malen, wie ich Dir jetzt erscheine, damit die Menschen in und durch dies wahre Bild von mir mich verehren!“ Nein, dies wahre Bild wurde seit dem m.W. In keiner Kirche hineingestellt, denn man liebt die menschlichen Jesusbilder mehr als das eine wahre. 

Corolllarium

Eine lohnende Aufgabe wäre es, über das Verhältnis von Macht und Wahrheit nachzudenken unter der Fragestellung: Wie viel Macht bedarf es, um die Wahrheit schreiben zu können?  























Samstag, 22. Juni 2024

„Keine Mission- Bildung statt Bekehrung“: Wie die KHG und ESG Tübingen vereint mit Linken den Kampf führen gegen den christlichen Glauben an der Universität!

 

Keine Mission- Bildung statt Bekehrung“: Wie die KHG und ESG Tübingen vereint mit Linken den Kampf führen gegen den christlichen Glauben an der Universität!



Unglaublich ereignete sich in der Tübinger Universität: Es fand in ihr eine christliche Vortragsreihe „dreier christlicher studentischer Gruppierungen: Campus Connect, Hochschul-SMD und dem Verein des Albrecht-Bengel-Hauses“ statt. (Internetseite CNA am 12.6.2024) Eine der Referentin war Frau Highholder „eine 26-jährige deutsche Ärztin, Moderatorin, You Tuberin und christliche Buchautorin, die sich unter anderem für das Recht auf Leben einsetzt. Von 2018 bis 2020 betrieb sie als erste YouTube-Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) den YouTube-Kanal „Jana glaubt“.

Linke Studentenorgansiationen protestierten und führten eine Gegenveranstaltung durch unter dem Motto:„Keine Missionierung auf unserem Campus! Bildung statt Bekehrung!Auf der Internetseite: „kupferblau -das campusmagazin“ war zu dieser Causa am 16,6.2024 zu lesen: „Den StuRa beschäftigte in seiner jüngsten Sitzung besonders ein Antrag der FSVV. Diese forderte vom StuRa ein kritisches Statement zu den Hochschultagen und bezeichnete die christliche Veranstaltungsreihe als „klar missionarisch”.

Die FSVV forderte in ihrem Antrag: „Keine Missionierung auf unserem Campus! Bildung statt Bekehrung!“ Dieser richtete sich gegen die noch bis Dienstag laufenden Hochschultage – eine Veranstaltungsreihe dreier christlicher studentischer Gruppierungen: Campus Connect, Hochschul-SMD und dem Verein des Albrecht-Bengel-Hauses. Die Kritik: Das Event stütze sich auf unwissenschaftliche Inhalte, betreibe Missionierung und biete keinen wissenschaftlich-kritischen Diskursraum,“ . (Zitiert nach: Studierendenrat bezieht Stellung zu christlichen Hochschultagen – StuRa-Inside vom 10. Juni 2024)

Das ist erfrischend eindeutig: Christliche Vorträge dürfen an einer Universität nicht stattfinden, da sie unwissenshaftlich seien, sie kein Bestandteil des wissenschaftlich-kritischen Diskurses seien und der gravierendste Vorwurf: Hier würde Mission betrieben.

Die KHG und die ESG unterstützen nun diese Kampagne gegen diese christliche Hochschulvortragsreihe! „In der gemeinsamen Erklärung von KHG und ESG äußern beide Gruppen ihre Besorgnis darüber, wie „bei den sogenannten Hochschultagen unter dem Banner von Christ:innentum und Glaube Referent:innen eine Bühne geboten wird, die wiederholt antipluralistische, fundamentalistische, queerfeindliche und antifeministische Botschaften verbreiten.“

Einfacher formuliert: Die Hochschulvortragsreihe entspricht nicht den Normen der Politischen Korrektheit. Daß die dann gar missionarisch sei, ist selbstredend völlig inakzeptabel. Diese zwei christlichen Hochschulgruppen offenbaren dann auch noch, was sie unter dem christlichen Glauben verstehen:

KHG und ESG verstünden den „christlichen Glauben als stetiges Hinterfragen, eine Pluralität von Haltungen und Meinungen“. Die „fundamentalistisch-christliche[n] Kreise“ wie die Veranstalter der Hochschultage würden als „Brückenbauer:innen für rechts konservative bis rechtsextremistische Positionen“ fungieren.“ ((CNA vom 12.6.2024) KHG= Katholische Hochschulgemende,ESG= Evangelische Hochschulgemeinde.

Bezeichnend ist hier die völlige Inhaltslosigkeit, es ginge nur um die Pluralität von „Meinungen und Haltungen“. Aber diese bejahte Pluralität verlange nun den Ausschluß aller den Pluralismusbefürwortern unangenehmen Positionen.Um des Pluralismus willen sei so alles Rechte, Conservative und Fundamentalistische auszuschließen.Bloß eine Nähe zu diesen verfemten Positionen müsse gar schon zum Ausschluß aus der Diskursgemeinschaft führen. Die Mission ist so a priori schon etwas Verwerfliches und der christliche Glaube etwas Unwissenschaftliches. Er sei zu ersetzen durch eine Pluralität von Meinungen und Haltungen im Rahmen der Vorgaben der Politischen Korrektheit. Der christliche Glaube hat in der Universität eben nichts zu suchen außer als ein Objekt linker Kritik!



Es bedarf keiner hellseherischen Begabung, um voraussehen zu können, daß eine muslimische Vortragsreihe keinen Protest der KHG und ESG hervorgerufen hätte, denn das wäre ja praktizierter Rassismus! Nur für die christliche Religion ist kein Platz an der Universität! So kämpft ganz ökumenisch geeint die KHG und die ESG gegen Jesus Christus selbst im Bunde mit den Feinden des christlichen Glaubens! 

Und so stellt sich die KHG auf ihrer Internetseite dar: "Wir möchten Offenheit, Vielfalt und Miteinander leben - aus dem christlichen Verständnis heraus, dass Gott* in jedem Menschen zu finden ist, unabhängig von kultureller, religiöser oder sexueller Identität. Das soll unser Zusammen und die Atmosphäre prägen." Daß Gott in jedem Menschen zu finden sei, ist eine pan(en?)theistische Verfälschung des christlichen Glaubens, daß Gott in Einem Menschen  Ein Mensch geworden ist.  Außerdem werden in der KHG alle Nichtpolitischkorrekten nicht akzeptiert! Wie man es mit dem christlichen Glauben hält, wird so völlig vergleichgültigt, Hauptsache man ist politisch korrekt.





Freitag, 21. Juni 2024

Über Weißbrotdeutsche und Vollkornbrotdeutsche – eine Grüne über uns Deutsche- oder der Rassenkampf tut Not,nicht nur auf dem Fußballrasen

 

Über Weißbrotdeutsche und Vollkornbrotdeutsche – eine Grüne über uns Deutsche- oder der Rassenkampf tut Not,nicht nur auf dem Fußballrasen


Der Grünenpolitikerin Frau Göring-Eckhardt verdanken wir nun tiefgründige Erkenntnisse über unser deutsches Volk. Aber um ihre Äußerungen besser zu verstehen und in den rassistischen Diskurs einordnen zu können, ist an den Beitrag: Deutsche seien wie Weißbrot zu erinnern.

Bald ist Schluss mit dem lustigen Leben als Weißbrot!“ Oder: „Die Enthomogenisierung der Gesellschaft schreitet voran. Ich unterstütze das mit meiner Arbeit.“ („Welt“ am 5.5.2023).

Und:

Alle hoffen auf Besserung, auf ein Ende von Rassismus und Abschottungspolitik. Ich fürchte, dass das nicht kommt, solange Deutschland existiert. Das ist alles so verfestigt und in den regelhaften Strukturen fest verankert, das ist mit Reformen nicht zu lösen.“

Den Diskurs über uns Deutsche, was uns als Volk ausmache, beflügelte dieser Beitrag außerordentlich: Wir Deutsche sind Weißbrot, sind ihm also vergleichbar. Doppeldeutig wird hier der Begriff des Weißbrotes verwendet, erstmal assoziiert jeder auf eine gesunde Ernährung Wert Legender mit dem Weißbrot ein ungesundes Brot, also krank machendes Brot, das man so nicht essen solle. Es sollte so ein Brot erst gar nicht mehr zum Verkauf angeboten werden dürfen, da es doch so ungesund sei. Dann verweist „Weiß“ auf den politisch korrekten Rassismusdiskurs, daß der „Weiße“, der „Weiße Mann“ an allem Elend der Welt schuld sei. Dieser löste den ursprünglich marxistischen ab, der alles Elend der Welt dem Kapitalismus und Imperialismus verschuldet sah. Nicht mehr eine bestimmte Organisationsgestalt der Ökonomie sei die Ursache des Weltelendes sondern die Weiße Rasse. Demzufolge sei der einstige Klassenkampf durch einen Rassenkampf zu substituieren.

Der Deutsche muß dann wohl als besonders verabscheuungswürdiges Exemplar der Weißen Rasse gelten, den es so zu bekämpfen gelte. Das politische Ziel sei so das Zumverschwindenbringen des deutschen Volkes.Dazu diene die Politik der offenen Grenzen. Durch eine ethnische Verpluralisierung soll das Weißbrotvolk zum Verschwinden gebracht werden. Darum gälte es nun, so viel wie irgendwie möglich an Asylanten in Deutschland aufzunehmen, nicht etwa, weil man diese irgendwie besonders liebe, sondern damit sie das „Weißbrot-Deutschland“ verdunkeln.

Nun führt diese Grünenpolitikerin in diesen rassistischen Diskurs eine bedeutsame Unterscheidung ein: Nicht jeder deutscher Staatsbürger ist ja auch ein Deutscher im ethnischen Sinne, ist also kein Weißbrotdeutscher:

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) hat mit einem rassistischen Statement gegen Weiße zum Sieg der Fußball-Nationalmannschaft für Empörung gesorgt. Die Politikerin schrieb auf dem Kurznachrichtendienst X: „Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler.“ „Junge Freiheit“ am 19.6.2024.

Weiße deutsche Spieler“ das sind eben die Weißbrotdeutschen, aber es gibt auch Deutsche, die nicht wie Weißbrot sind, und das sind alle deutschen Staatsbürger, die keine Deutschen im ethnischen Sinne sind, die also Nichtdeutsche mit einem deutschen Paß sind. Das sind gute Deutsche,besonders wenn sie nicht der „Weißen Rasse“ angehören. Denn dieser Rasse anzugehören, ist per se etwas Negatives. So ist es für einen politisch korrekten Rassisten ein Grund zur Freude, daß so viel Nichtweißbrotdeutsche der Fußballnationalmannschaft angehören. Um im Brotvergleich zu bleiben: Sie gleichen Vollkornbrot! Wenn doch erst in allen Regalen das Vollkornbrot das ungesunde Weißbrot verdrängt hätte und wir so eine bunte Republik geworden wären, in der „Weiß“ nicht mehr vorkommt!


Diese Grünenpolitikerin steht damit nun nicht allein wie eine Ruferin in der Wüste:

"Stefanie Drese SPD,stellvertretende Fraktionsvorstzende der SPD im Land-tag Mecklenburg-Vorpommerns:"Den Antrag der NPD Fraktion,den biologischen Fortbestand des deutschen Volkes zu bewahren,lehnen die Vertreter der demokratischen Fraktionen, in deren Namen ich heute spreche,mit aller Nachdrücklichkeit und aufs Schärfste ab. Dieser Antrag ist rassistisch und menschenverachtend"

.(zitiert nach W. Hackert, Antigermanismus,Globalismus,Multikulti,2015, S.210). „Biologisch“ das ist gleichbedeutend mit den Weißbrotdeutschen, die eben so durch ein Staatsvolk von Vollkornbrotdeutschen substituiert werden sollen.

 

1.Zusatz: 

 Göring-Eckardt, die Angela Merkels „Wir schaffen das“ 2015 folgendermaßen mit unterstützt hatte, sagte: „Deutschland wird bunter werden ja, wie toll ist das! Das haben wir uns immer gewünscht. Wahrscheinlich wird es auch religiöser werden. Na klar. Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich sage euch eins: Ich freue mich drauf!“ Focus Online 21.6.2024. Die Entdeutschung unseres Volkes ist eben das Ziel Grüner Politik. 

2.Zusatz:

Wenn alle Weißbrotdeutschen  aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen sind,könnte sie EU-Meister werden.

 

Donnerstag, 20. Juni 2024

Eine Glosse zum kommunistischen,feministischen und kirchlichen Kampf wider die Frau, oder über die Widerstandskraft der Frau

 

Eine Glosse zum Kampf wider die Frau, oder über die Widerstandskraft der Frau



Größte Triumphe feierte der Feminismus, als die Frauen Chinas in der Maoeinheits-tracht Seit an Seit mit ihren männlichen Genossen marschierten: Selbst bei genauuestem Hinsehen ließ sich das Geschlecht des Marschierenden kaum noch erkennen. Alle Kleidung war weitgeschnitten, die Brüste der Frauen waren vollständig verdeckt, der Haarschnitt einheitlich kurz und die Einheitsfarbe ohne jegliche farbliche Auflockerung – ja die Geschlechtergleichheit war (fast?) schon erreicht. Wo es keine Frauen, wo es keine Männer mehr gibt, da hat die feministische Frauenemanzipation gesiegt. Aber dann diese Katastrophe: Anläßlich einer Staatsfeier, des soundsovielten Gründungstages der Volksrepublik Chinas zelebrierte dieser Staat wie jeder ordentliche sich mit einer Militärparade,die jedem Preußenkönig wirklich gefallen hätte. Soldatinin marschierten auf in Paradeuniformen, die so manchem Modedesigner blasiert aussehen lassen müßten,da mit so viel weiblicher Eleganz diese sich auszeichneten. Die reichlich getragenen Orden verwandelten sich in eleganten Schmuck, eine Mannigfaltigkeit an schicken Frisuren ließen die Kopfbedeckungen noch erkennen und der Schnitt der Uniformen- so elegant gekleidet sieht man heute selten noch Frauen...Es darf mit 100 prozentiger Sicherheit davon ausgegangen werden, daß jede dieser Paradesoldatinin lang vor ihrem Spiegel gestanden hat: Sehe ich gut aus?, und ihr Spiegel antwortete: „Perfekt, vielleicht noch hier und da eine kleine kosmetische Optimierung!“

Der kommunistische Feminismus nicht wohl nur in China wollte eben die Geschlechterdifferenz um des Ideales der Gleichheit willen beseitigen, aber er scheiterte kläglich an der ewigen Natur der Frau, ihrer Liebe zum Blick in den Spiegel: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“

Feministen des Westens agierten da nicht weniger frauenfeindlich: „Eine Frau, die sich schön mache, degradiere sich damit nur zum Lustobjekt des Mannes herab!“ Außerdem habe sie an die hungernden Kinder Afrikas zu denken: Da hungert ein afrikanisches Kind und hier verplemperen Frauen ihr Geld für die Kosmetikartikel, statt es für Afrika zu spenden! Wie ein graues Mäuschen müsse so jede Frau umherlaufen, um sich von der Männerherrschaft zu emanzipieren und aus Liebe zu den Kindern Afrikas. Wer heute in einer beliebigen Fußgängerzone Deutschlands flaniert oder gar in einem Drogeriemarkt die Kosmetikabteilung tangiert, kann nicht übersehen, daß dieser Asketenfeminismus ausgestorben ist. Gerade jungen Frauen sieht jeder Mann auf Anhieb an, wie viel Freude ihnen ihr Schönsein bereitet. Auch gegen diesen feministischen Angriff widersetzte sich die ewige Natur der Frau.

Von dem kläglichen Scheitern der kirchlichen Umerziehungsversuche der Kirche, die wahre Schönheit der Frau sei ihre Tugendhaftigkeit und nicht ihre äußere Schönheit, braucht man nun kein Wort zu verlieren. Im Namen Gottes wider die Natur der Frau zu streiten, ist ja nun wirklich nicht christlich, empfängt doch die Frau ihre Natur aus den Händen ihres Schöpfergottes.

Eine Frage drängt sich nun aber doch auf: Warum wurde und wird wohl immer so energisch wider die Frau gekämpft und wer will so hartnäckig wider sie kämpfen? Die Antwort darauf ist so simpel, daß sie stets eine große Verblüffung evoziert: Frauen sind die Akteure dieses Kampfes wider die Frau! Denn es gibt keine schlimmere Frauendiskriminierung als die die eine Frau einer anderen antuen kann: „So schön wie ich wirst Du nie sein können!“ Die Schönheit einer Frau diskriminiert jede andere Frau, die nicht so schön ist wie sie. „Keine Frau darf schön sein, wenn ich selbst es nicht sein kann!“ das bildet das Fundament dieser „asketischen“ Frauenfeindschaft.

In der Welt ist alles Schönseiende immer nur relativ schön: Schöner als und weniger schön als. Nur Gott ist das absolut Schöne, sodaß alles Schönseiende nur schön ist als eine Teilhabe an dem Urbild des Schönen. Aber die Abbilder des Urbildes des Schönen sind eben unterschiedlich schön und können auch nur als etwas Schönes erkannt werden in ihrer Differenz zum Nichtschönen. Das ist der ontologische Ermöglichungsgrund eines der Ursünden des Menschen, seines Neides und somit auch des spezifischen Frauenneides auf die schönere Frau. 

Zusatz:

Der Betrag 5 zeigt an, wieviel Einheiten er von Null entfernt ist, aber erst sein Vorzeichen,ob 5 Grad plus oder 5 Grad minus es sind. Existieren nur Plusgrade wären sie keine Plusgerade, denn dadurch werden sie erst durch die Möglichkeit der Minusgrade. Das Gute, Wahre und Schöne ist so nur ob des Nichtguten,Nichtwahren und Nichtschönen.  

Mittwoch, 19. Juni 2024

„Warum wir Gottesdienst feiern, wie wir ihn feiern“ oder ein weiterer Destruktionsversuch der Liturgie

 

Warum wir Gottesdienst feiern, wie wir ihn feiern“ oder ein weiterer Destruktionsversuch der Liturgie


Kath de kämpft eben in der Luft, zu Wasser und zu Boden wider die Katholische Kirche,für ihre Verprotestantisierung ganz im Einklang mit dem Synodalen Irrweg.Der Kampf gegen die Liturgie mißt man dabei eine besonderes Gewicht zu,bekämpft doch Papst Franziskus geradezu leidenschaftlich die „Alte Messe“. Kath de lud nun gar einen Liturgiewissenschaftler zum Gespräch,der dann auch ganz die Erwartungen erfüllte. „Theologe Lumma: Liturgie entwickelt sich immer weiter“, tönte dann auch die Überschrift dieses destruktiven Beitrages am 19.6.2024.

Ganz im Geiste eines naiven Fortschrittsglaubens soll die Weiterentwickelung der Liturgie in den Vordergrund der Erörterung der Liturgie gestellt werden. Nicht beachtet wird dabei, daß der liberal sich auslegende Protestantismus mit dem 1.Weltkrieg sich seines Fundamentes , des des Fortschrittsglaubens beraubt sah und die protestantische Theologie so neue Wege suchte nach dem Ende der Vorherrschaft der liberalen Epoche, etwa in der sog. „Dialektischen Theologie“ der Weimarer Republik.

Alles fließt“, sagte schon Heraklit und damit soll ausgesagt werden, daß es für progressive Liturgieker als einzige Konstante die Variabilität von allem gilt. Diesem totalitären Relativismus soll nun aber doch etwas Invariables als das Fundament der Liturgie in ihrer größtmöglichen Diversität entgegengesetzt werden.

In jeder Religion geht es darum, dass den Menschen die letzte Wahrheit von außen offenbart wird, jedenfalls nicht aus eigener Kraft. Es geht also um Transzendenz, biblisch gesprochen um Gott. Das kann man für den Menschen nicht anders erfahrbar machen als durch Symbole, Rituale und Zeremonien. Das ist letztlich die Grundidee, die hinter jeder Liturgie steckt: Sie will Unsichtbares sichtbar und erfahrbar machen.“

Jede Liturgie diene also dem Erfahrbarmachen des Unsichtbaren,der Transzendenz bzw Gottes. Die impliziete Voraussetzung dieses Liturgieverständnises ist eine Verunsicherung, eine Infragestellung des Seins des Unsichtbaren,des Transzendenten, der Existenz Gottes. In der Geschichte Europas dürfte man diese Verunsicherung auf die Zeit des Populärwerdens der radicalen Religionskritik Feuerbachs, Marx und Nietzsches datieren, wohl etwa seit dem Anfang des 20. Jahrhundertes. Den religiösen Kult dagegen gibt es wohl, seit es Menschen auf Erden gibt, sodaß geschlußfolgert werden muß, daß der Kult, die Liturgie ursprünglich eine völlig andere Bedeutung hatte. Nicht die Existenz der Götter oder des einen Gottes war fraglich, sondern ob die Götter oder der eine Gott den Menschen wohlgesonnen seien. Denn das ist für jede Religion keine Selbstverständlichkeit. Der Kult dienst so dazu, die Götter wohlgesonnen zu stimmen. Von der magischen Praxis unterscheidet sich der Kult nun dadurch, daß durch ihn die Götter nicht beschworen werden, das ist der Kultgemeinde dienstbar gemacht werden, die übernatürlichen Mächte beherrscht werden, sondern daß die Götter oder der Gott als erhören aber auch als nicht erhören können geglaubt wird.

Im Alten Testament findet sich die tiefgreifendste Antwort auf die Frage des Wozus des Kultes, der Liturgie in der Erzählung von der Sintflut. Gott hatte die ganze Menschheit vernichtet bis auf die wenigen Geretteten der Arche Noah. Somit stand ab nun die Menschheit unter der Drohung, daß Gott auch die jetzt wieder neu entstehende Menschheit in seinem gerechten Zorn ausrotten könnte, sündigte sie wieder so wie die gerade vernichtete. Noah bringt Gott nun ein Opfer da, das Gott so wohlgefällig ist, daß er beschließt,nun die Menschheit nie mehr ausrotten zu wollen, da ihm sonst kein ihm mehr wohlgefälliges Opfer mehr dargebracht werden könnte.(1Mose 6-9). Daß Gott ist, bezweifelte niemand: Wenn die Vulgata den Begriff: „impius“ benutzt, sind damit nicht „Gottlose“ gemeint, wie oft fälschlich übersetzt wird, sondern: „Unfromme“, Menschen, die zwar an Gott glauben, aber im inneren Widerspruch dazu so lebten, als gäbe es Gott nicht.

Daß die Aufgabe der Liturgie das Erfahrbarmachen Gottes diene, ist so als eine völlige Verkennung des Wesens der Liturgie zu beurteilen. Die Liturgie der Katholischen Kirche, die ihr Zentrum im Meßopfer hat, wird dabei naürlich völlig verkannt. Diese Verkennung ist wohl auf den verderblichen Einfluß Luthers auf die katholische Theologie zurückzuführen.

Es stellt sich nun aber noch die Frage, ob denn das die Liturgie überhaupt leisten kann. Der Begriff der Erfahrung ist nun selbst äußerst komplex. Der antiintellektualistische Zeitgeist bescherte uns die Ersetzung der „Erkenntnis des Heiles“ des Benediktus durch die „Erfahrung des Heiles“. (Lk 1,77) Die Verwendung des Begriffes der Erfahrung in dem Kontext der Liturgie wird so wohl auch eine antiintellektualistisch intendiert sein. Die Vorstellung der Erfahrung soll dann etwas Unmittelbares, Authentisches suggerieren: So habe ich es selbst erfahren und darum ist das so auch, wie ich es erfuhr. Das soll dann wohl den persönlichen Glauben fundieren, seinen Wahrheitsgehalt aber nur als einen subjektivistischen Glauben, der so keine Erkenntnis sein soll.

Aber genau das ist der Irrtum dieses Erfahrungsverständnisses, daß das Erfahrene selbst schon nichts Unmittelbares ist, sondern das Produkt einer Bearbeitung eines Rohstoffes, der so erst zu einem Erfahrungsgehalt wird. „Du siehst nur, was Du kennst“, auch wenn das auf einem Reiseführer zur Kaufanimation geschrieben stand, zeigt das Problem dieses Erfahrungsverständnisses auf. Das Kennen des eine Erfahrung Machenden gestaltet das Erlebnis erst zu einer bestimmten Erfahrung.Ein Erfahren der Gegenwart Gottes in der Liturgie setzt so nicht nur das Erleben der Liturgie voraus sondern auch den Glauben, da Gott erfahren zu können, sodaß dieser Glaube die Erfahrung der Gegenwart Gottes erst ermöglicht. Eine Erfahrung ist eben immer eine produktive Aneignung eines der Erfahrung vorausliegenden Erlebnisses.

So kann die Liturgie selbst nicht eine Fundierung des Glaubens an Gott bewirken und dazu diente sie auch nie. Wer seinem Gott oder seinen Göttern Opfer darbringt,glaubt schon an sie, daß sie bereit sind, Opfer anzunehmen, denn sonst opferte ein Mensch erst gar nicht. 1

1.Zusatz:

Die SPD hat längst ihr Parteiorgan "Vorwärts" eingestellt, denn auch sie glaubt nicht mehr an den beständig vorwärts schreitenden Fortschritt, nur noch katholische im 19 Jahrhundert denkende Modernisierer.  

2.Zusatz

Da der Gottesdienst auf Gott ausgerichtet ist, verbietet sich schon von selbst eine permanente Veränderung der Liturgie, denn Gott verändert sich doch nicht so wie die Moden kommen und gehen.