Samstag, 1. Juni 2024

Triumphiert in Erfurt der Linkskatholizismus? Den eigenen Nachwuchs bekämpfen!

 

Triumphiert in Erfurt der Linkskatholizismus? Den eigenen Nachwuchs bekämpfen!



Die Ergebnisse der aktuellen Studie:“Wer wird Priester“ entsetzten die innerkatholischen Reformkräfte, stünden doch die Mehrheit der jetzigen Priesteramtskandidaten der Deformagenda des Synodalen Irrweges skeptisch, kritisch gegenüber. Kath de fand nun aber doch noch einen richtig gesonnenen Neupriester, der dann in einem Interview (31.5.2024) den Stab über die anderen Inakzeptablen brach: „Junger Priester: Wir sollten entrücktes Priesterbild endlich aufgeben“. Da ist dann zu lesen: „Ich glaube, ein Priester, der mit der modernen Gesellschaft fremdelt, ist in der Kirche falsch.“Damit ist nach dieser Studie die Mehrheit der jetzigen Priesteramtskandidaten als nicht akzeptabel abqualifiziert.

Aber was ist denn genau der hier erhobene Vorwurf? Nüchtern formuliert: Die Mehrheit verhält sich kritisch zu der Gesellschaft, in der sie selbst leben. Das nötigt den mitdenkenden Leser doch die Frage auf, ob denn nicht seit den 68er Jahren eine gesellschaftskritische Haltung als die einzig akzeptable Haltung eines Christen zu der sog spätkapitalistischen, bürgerlichen propagiert wurde. Galt nicht der Exodus aus dieser bürgerlichen Gesellschaft wie der Auszug aus dem ägyptischen Sklavenhause als das Grundanliegen aller sich politisch verstehenden Theologien? Nicht gesellschaftskritisch eingestellt zu sein, das sei doch das Indiz einer unsensiblen, empathielosen nur auf das eigene Ego sich kaprizierenden Existenz!

Jetzt avanciert eine gesellschaftskritische Einstellung zu dem Kriterium der Ungeeignetheit zum Pfarrerberuf! In diesem Wandel manifestiert sich das Ende des Linkskatholizismus und die jetzige Dominanz des linksliberalen Katholizismus. Der Linksliberalismus affirmiert die bestehende Gesellschaftsordnung, meint aber, daß noch nicht in allen Bereichen der Gesellschaft das Vernünftig-Aufklärerische der Moderne schon hinreichend realisiert worden sei. Eine Ungleichzeitigket der Modernisierung ließe teilweise rückständige Entwickelungsniveaus zu, so wie es wohl in jeder Schulklasse versetzungsgefährdete Schüler gibt, die eben den Lernstoff nicht adäquat sich angeeignet haben. Die bedürften eines Nachhilfeunterrichtes.

Das Musterbeispiel eines solchen Nachhilfe bedürftigen Schülers sei eben die Katholische Kirche, die dem fortgeschrittenen Entwickelungsstand der jetzigen Gesellschaft hinterherhinke. Darum müsse sie sich selbst modernisieren. Das ist das Anliegen des linksliberalen Katholizsmus, das das Anliegen des Linkskatholizismus, das der Überwindung der kapitalistisch-bürgerlichen Gesellschaft ad acta gelegt hat. Rechte Populisten als Kritiker der modernen Gesellschaft, gerade indem sie traditionelle Werte und Ordnungen der Auflösungstendenz der Moderne gegenüber hochhalten, gelten so nun als illegitime Kritiker der doch an sich vernünftigen modernen Gesellschaft, in der die Kirche als eine diakonisch tätige Organisation ihren guten Platz gefunden hat, als Dienst an den Bürgern als eine Aushilfe des Sozialstaates.

Auf Kath net konnte man nun am 31.5.2024 diese Analyse lesen: „Bischof Bätzing interessiert nicht, was der Vatikan sagt. Er interessiert sich ausschließlich für seine Ideologie. Der ganze Linkskatholizismus hat wirklich sehr viel mit Geld zu tun. Diese Leute haben keine Überzeugungskraft mehr. Bischof Bätzing kann niemanden von seinem Weg überzeugen. Diese ganzen Synodalkatholiken können niemand für Christus bekehren. Aber sie haben Geld und sitzen in den Schlüsselpositionen. Sie haben eine unglaubliche Zerstörungsmacht." Diese Analyse hat der der katholische Journalist Mathias von Gersdorff am Donnerstag veröffentlicht.“ in dem Beitrag: Geld regiert die deutsche Kirchenwelt!“

In zweifacher Hinsicht verkennt diese Analyse die Wirklichkeit: Die Vertreter des Synodalen Irrweges mißachten tatsächlich, was Papst Franziskus ihnen sagt, aber die Differenz ist die zwischen dem linkskatholischen Papst und dem Linksliberalismus der Reformagenda. Für den Papst ist das Projekt der Gemeinschaft aller Religionen im Verbund mit allen linken fortschrittlichen Kräften zur Humanisierung der Welt sein wichtigstes Anliegen wohingegen für den Linksliberalismus die Modernisierung der Kirche, daß sie das Niveau der so fortschrittlichen Gesellschaft erreicht, das Wesentliche. In der bestehenden Gesellschaft will dann die linksliberal ausgerichtete Kirche ein Garant der Stabilisierung der modernen Gesellschaft sein,indem sie vehement sie in ihrem Kampf gegen Rechts verteidigt. Statt der vormaligen Kritik des Bestehenden schließt sie sich ganz dem Siegeszug des Liberalismus an seit dessen Endsieg über alle anderen Ideologien nach 1989. (Vgl dazu Alexander Dugins Liberalismuskritik) Die Kirche zu entkatholiseren, indem sie verliberalisiert wird, ist so das Anliegen des Synodalen Irrweges, wohingegen der Papst eine linkskatholische Kirche erstrebt für das große Projekt einer neuen Weltordnung, in der die bürgerliche Ordnung zu Grunde geht.Es sei an Papst Franziskus Wohlwollen der Befreiungstheologie gegenüber und an seine Bekämpfung alles Conservativen und Traditionellen erinnert. 

Aber beide eint ihr Nein zum jetzigen Priesternachwuchs, der einfach inakzepttabel, weil katholisch ist. Denn  katholisch wollen beide nicht sein!















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