Dienstag, 30. April 2019

Phantastereien über Europa, oder die Verwechslung der EU mit dem christlichen Europa:

"Europa wurde aus einem christlichen Geist heraus geegründet, aus dem Geist des Friedens und der Versöhnung“, sagt der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese im „Tagespost“-Interview. Der Nationalismus sei zutiefst gegen den christlichen Glauben.". So liest sich das in der Tagespost am 30.4.2019. 
Was mag das nur für ein "christlicher Geist" sein oder ist damit einfach nur das Parteiprogramm dieser C-Partei damit gemeint? Entmythologisieren wir einmal diese Parteiaussage. Europa gab es geographisch schon lange vor der Gründung der EU nach 1945 und wird es auch noch geben, wenn die nach 1945 gegründete EU nur noch eine Fußnote in der Geschichte Europas sein wird. Europa steht für die kulturelle Einheit Europas als Abendland, die in der christlichen Religion fundiert ist, in der Kultursynthese von Jerusalem (die christliche Religion), Athen(der griechischen Philosophie, isb. Platon und Aristoteles) und von Rom (das römische Recht, das römische Organisationstalent). Zu diesem kulturellen Europa  gehört Rußland mit der Russisch-Orthodoxen Kirche selbstredend dazu.
Was ist nun dagegen die Europäische Union? Der Zusammenschluß westeuropäischer Staaten unter der amerikanischen Hegemoniemacht, das antisowjetische Bündnis als Beiprogramm zur Nato. Westeuropa schloß sich unter der Vormacht der USA gegen Osteuropa zusammen als Defensiv- und Offensivbündnis. Daß dies Bündnis nicht Westeuropäische Union sondern Europäische Union, anfänglich Europäische Wirtschaftsgemeinschaft getauft wurde, manifestiert gleich ihren imperialistischen Anspruch, obzwar nur ein Teil Europas zu sein, doch schon das ganze Europa zu präsentieren. Diese Namensgebung nahm sozusagen die Expansion Westeuropas bis vor die Türen Rußlands voraus, das so das antirussische Europa sein sollte. 
Das ist nicht Europa,, weil es  eines der wichtigsten Länder Europas ausschließt, sondern ein politischer Kampfbegriff, daß die westliche Kultur ganz Europa außer Rußlands beherrschen sollte. Zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft gehörte auch die Unterhaltungssendung: EWG, Einer wird  gewinnen! moderiert von Herrn Kuhlenkampf. Diese Sendung sprach die geheime Wahrheit der EWG aus: daß alle in Westeuropa gleichberechtigt sein sollten, daß aber nicht ausschließt, daß ein Staat "gleicher" ist als die anderen, der Sieger eben. Rußland sollte so ausgeschlossen werden und bleiben, da dieser Staat wohl in einem Europa Chancen hätte, diese Nummer eins zu sein, und Deutschland sollte nicht die Nummer eins werden können. 
Daraufhin wurde die EWG gegründet. Die Geschichte Europas war und ist nämlich immer auch der Kampf darum, welcher Staat der Europa dominierende sein soll. Nach 1945 vereinfachte sich das zum Kampf von Westeuropa  versus Osteuropa. Dem Militärprojekt der Nato war dabei die EWG subordiniert, damit die Wirtschaft die ökonomische Basis einer starken Nato bildet. Die letzten 2 Weltkriege hatten doch überdeutlich gezeigt, daß letztendlich die Wirtschaftskraft die modernen Kriege entscheidet: wer wieviel Waffen welcher Qualität unter Kriegsbedingungen produzieren kann!
Das hat mit Frieden und Versöhnung nun gar nichts gemein, außer das die westeuropäischen Staaten ihre Interessensgegensätze hintenanstellten, angesichts des gemeinsamen Feindes der Sowjetunion. Das Ziel war ja eindeutig nicht nur ein Verteidigungsbündnis sondern auch ein Angriffsbündnis,um die sozialistischen Staaten in den Weltkapitalismus zu reintegrieren.Das ist nun weitestgehend gelungen, auch wenn es im einstigen Osteuropa nationalistisch-patriotische Regierungen gibt, die ihrer Subordination unter der EU sich widersetzen, wie jetzt Polen, Ungarn und Kroatien.  
Mit christlichen Werten hätte diese EWG, bzw. EU nur etwas gemein, wenn die liberal-bürgerliche Ordnung des Westens als christlich geprägt verstanden werden könnte. Aber diese Kultur reduziert sich doch faktisch auf den Glauben an das Ordungsprinzip des freien Marktes, daß dabei die Ordnung der Ökonomie das wichtigste sei. Wenn die Gleichung: Christentum gleich Liberalismus plus Sozialstaat gelten würde, nur dann wäre die westlche Kultur eine christliche. Und daß der Liberalismus jeden Nationalismus verurteilt, das ist selbstverständlich, setzt doch jeder Nationalstaat den Primat der Politik über die Ökonomie, daß die Wirtschaft als Volkswirtschaft dem Volke zu dienen habe, während der Liberalismus das Ideal einer nicht vom Staat regulierten Ökonomie propagiert, die nur noch Warenanbieter und Konsumenten kennt. Daß der Mensch nur noch ein homo oeconomicus sein soll, ist ja das Ziel des Liberalismus. Jede andere Einbindung an das Volk, zu dem der Einzelne gehört, wie auch jede Familieneinbindung würden diesen homo oecomomicus relativieren und somit beeinträchtigten und darum will nun der Kapitalismus auch die bürgerlichen Formen des Lebens in der Familie und in dem eigenen Volke auflösen, um  den postmodernen Arbeitsnomaden hervorzubringen, der von Job zu Job wandert. So löst selbst diese bürgerlichen Formen noch der liberalistisch entfesselte Kapitalismus auf. So verschwinden dann auch noch die Restbestände christlicher Kultur in dem postmodernen Europa. Einfacher gesagt: Der  Liberalismus löst nun auch den christlichen Rest Europas auf. Dafür stehen die C-Parteien, das ist ihr Europa.
Mit dem CDU-Liberalismus ist also wirklich jeder Nationalismus unvereinbar, während für die christliche Religion über das Gebot der Elternliebe die Liebe zum eigenen Volke selbstverständlich dazu gehört, denn jeder lebt immer auch aus, in und für sein Volk als Glied des Volkes, zu dem Gott ihn erschuf.    
      

Montag, 29. April 2019

Die Gewissensfreiheit:ein Kampfbegriff wider und für die Kirche!

In dem Artikel: "Richtungsstreit in Europa" der Tagespost vom 29.4.2019 findet sich diese bedenkenswerte Aussage: "Die Ansicht, dass Gewissensfreiheit gewahrt bleiben muss und Menschen nicht gezwungen werden dürfen, in wesentlichen Fragen – oft geht es dabei um Leben und Tod – gegen das eigene Gewissen zu handeln, wird mit dem Vorwurf des „religiösen Extremismus“ quittiert."

1.These: Der Gewissensbegriff bekam in der Neuzeit erst seine große Bedeutung, als nach dem Ende der innerchristlichen Religionskriege des 17. Jahrhundertes in kirchenkritischer Intention geurteilt wurde, daß die Morallehren aller christlichen Kirchen überflüssig seien, da das Gewissen hinreiche für das sittliche Leben. Die natürliche, vernünftige, jedem so erkennbare Religion mit ihrer Moral reiche aus. (So etwa Kants Religionslehre im Rahmen der Vernunft). Versimpifiziert ausgesagt: Standen sich die katholische und die evangelische Morallehren im 16. Jahrhundert gegenüber, daß entweder evangelisch oder katholisch zu leben sei- wer aber kann wie erkennen, welche der beiden habe Recht?- löste die neue aufklärerische Gewissnslehre dies Problem: nur dem vernünftigen Gewissen ist der Mensch verpflichtet.

2.These Ob dieser eindeutig antikatholischen Intention verwarf die Katholische Kirche diese neue Lehre.

3.These: Erst als die Kirche in den modernen Staaten mit einem positiven Staatsrecht sich konfrontiert sah, das nicht mehr mit dem Naturrecht und der Morallehre der Kirche vereinbar war, rezipierte sie den Gewissensbegriff positiv, um so Christen davor zu bewahren, gegen den christlichen Glauben handeln zu müssen, weil dies das Staatsrecht verlangt, z.B. als Ärzte Kinder im Mutterleibe töten zu müssen.

4. These: War anfänglich die Parole der Gewissensfreiheit eine antikirchliche, um dem Bürger von der Kirche zu befreien, so gerät jetzt dieser Begriff in Mißkredit (wie die Tagespost hier rechtens feststellt), weil er nun mißbraucht wird, weil nun Christen damit begründen, daß sie nicht bei Allem, was der Staat verlangt, mitmachen wollen, wenn das so staatlich Geforderte unvereinbar sei mit der christlichen Religion, wie etwa die Tötung von Kindern im Mutterleibe.Als Kampfbegriff gegen die Kirche eingeführt, wird diese Parole nun zusehens reprobiert, weil nun mit ihr Christen begründen, warum sie der kirchlichen Morallehre mehr gehorchen wollen als dem Staate
5. These: Für die Kirche ist der Begriff der Gewissensfreiheit ein nur defensives Argument. Denn dies Argument verzichtet auf den Wahrheitsanspruch der Morallehre, tolleriet so auch staatliche Gesetze, die gegen das Naturrecht und die Lehre der Kirche verstoßen, nur um einen Freiraum zu erkämpfen, in dem Christen nicht genötigt werden dürfen, gegen die Wahrheit des Glaubens zu handeln. Die Wahrheit wird so zu etwas Partikularem, sodaß die Unwahrheit als allgemeines Gesetz akzeptiert wird, wenn einzelne nur der Freiraum gewährt wird, nicht gegen die Wahrheit handeln zu müssen. Dabei mutiert die Wahrheit der Morallehre, daß die Tötung unschuldiger Menschen auf keinen Fall bejaht werden darf, zu einer bloß subjektiven Meinung des Gewissens, die aber vom  Staate zu tolerieren sei, da er die Gewissensfreiheit als Grundrecht anzuerkennen habe. 

6. These: Die Feinde der Kirche bejahen die Gewissensfreiheit nur, wenn sie in antikatholischer Intention benutzt wird- sobald Christen sie für sich anwenden, daß sie nicht gezwungen werden dürfen, gegen ihren Glauben zu handeln, wird dies als religiöser Extremismus perhorresziert. Nur noch im innerkatholischen Kirchenkampf wird die Parole der  Gewissensfreiheit in Anschlag genommen, um die Gültigkeit der Morallehre der Kirche aufzulösen, daß mein individuelles Gewissen mich von dem Hören auf diese Lehre entpflichtet, weil das Gewissen die Letztentscheidungsinstanz ist.

7. These: So ist der Gewissensbegriff für die Katholische Kirche einerseits defensiv nützlich, auch wenn so die Wahrheit der Morallehre partikulariert wird zu einer subjektiven Meinung des Gewissens, und andererseits wird sie innerkirchlich offensiv gegen die Lehre der Kirche ausgespielt von einer modernistischen Moraltheologie, die so den Wahrheitsanspruch der Kirche aufzulösen versucht- mit viel Erfolg.           

Sonntag, 28. April 2019

Papst Franziskus Geheimauftrag: Die Katholische Kirche aufzulösen

Nach noch unbestätigten Gerüchten erhielt Papst Franziskus von ganz "Oben" den Geheimauftrag, die Katholische Kirche abzuwickeln. Dem soll eine heftige Kontroverse im Himmel zwischen Gott und seinem Sohne zu Grunde liegen. Der göttliche Vater hätte seinem Sohn erklärt, daß er ganz sinnlos Mensch geworden und am Kreuze gestorben sei etc, weil seine Lehre und sein Opfer am Kreuze völlig überflüssig für das Heil der Menschen gewesen sei. Denn alle zu seiner Zeit schon vorhandenen Religionen reichten völlig aus für das Heil, weil in und durch sie jeder Mensch das Heil erlangen kann. Zudem reiche das Wundersakrament des Gewissens aus, in dem für jeden Gott so präsent sei, daß er wsse was  Gott von ihm wolle, daß jede weitere Offenbarungsquelle völlig überflüssig sei. 
Da Gott jeden Menschen liebe, bedürfe es keinesfalls des Kreuzopfers Jesu, auch nicht seiner Moralbelehrungen, denn dazu reiche das Gewissen aus. Überhaupt mache Gott sich nicht so viel aus der Religion, es reiche ihm, wenn jeder Mensch anständig lebe. Nun habe Gott diese so völlig überflüssige christliche Religion und ihre Krche bis jetzt noch toleriert, aber das 2.Vaticaum habe nun Gott die erfreuliche Erkenntnis vermittelt, daß jetzt auch die Kirche ihre Überflüssigkeit eingesehen habe- und so habe Gott nun- nach einiger Bedenkzeit- Franziskus damit beauftragt, die Katholische Kirche abzuwickeln und durch eine links- humanitaristische Organisation zu ersetzen mit dem Schwerpunkt des Kampfes gegen den Klimawandel .    

Samstag, 27. April 2019

Irritierendes Demokratie ist eine gute, die beste Regierungsform

Wenn auch fast alles umstritten ist, an zwei Dinge wird in Deutschland fest geglaubt, daß der Zölibat in der Katholischen Kirche abgeschafft gehört und daß die Demokratie die beste denkbare Staatsform ist.Was nur tuen, wenn man Zweifel hegt an dem, was alle glauben, wenn man nicht zu den Allen gehört. Das überzeugendste Argument gegen den Zölibat und für die Demokratie ist selbstredend der Appell an den Herdentrieb, daß man sich doch nicht mit Außenseitermeinungen von der Herde entfernen will, um allein abseits zu stehen. Eine lange Sozialisation, und das war auch immer die Schule des Überlebenskampfes für den nichtseßhaften Menschen, lehrte: Nur in der Herde kann der Einzelne überleben und gut leben. Sie und sie allein bietet Schutz- und auch nach dem Seßhaftwerden, als wir anfingen, in einer Heimat zu leben als Landwirtschaftler und Züchter, wir hörten auf, primär Jäger und Sammler zu sein, bewahrte sich als Grundprogrammierung der Herdentrieb bis zum heutigen Verkaufsargument: Das Buch wird jetzt von Allen gelesen! 
Warum als Steppenwolfexistenz außerhalb der Erde leben wollen? (vgl Herrmann Hesse, Der Steppenwolf) 
Nur, gelegentlich will sich ein Gedanke, ist er erstmal in unserem Denken heimisch geworden, nicht mehr auslöschen. Die einfache Frage lautet: Was qualifiziert einen demokratisch Gewählten zum Regierenkönnen? In einem Frieseurgeschäft darf kein Auszubildener im ersten Lehrjahr bei einem Kunden die Haare schneiden- es wird ihm noch nicht zugetraut, das zu können. Wie lange muß ein angehender Arzt studieren, wie oft hospitieren bei Operationen, bevor er selbst seine erste OP durchführen darf? Was qualifiziert dann im Vergleich dazu enen Politiker zum Regieren? Verfügt er über eine theoretische und praktische Ausbildung, hat er Examina bestanden, die ihm bescheinigen, regieren zu können? Wenn schon das Haarabschneidenkönnen eine theoretische und praktische Ausbildung verlangt, damit die Kunden zufrieden stellende Frisuren zu stande kommen, um wie viel mehr wäre da eine theoretische und praktische Ausbildung für Regierer von nöten?
Reicht stattdessen das demokratisch Gewähltsein aus, um den so Gewählten zum Regierenkönnen zu qualifizieren? Oder meint man, daß wenn die Mehrheit wen dafür als qualifiziert ansieht, er deshalb auch schon qualifiziert ist? 
Oder: Was spricht dagegen, daß der Beruf des Politikers als Ausbildungsberuf angesehen wird? So habe ich als Patient das Recht, mir einen Arzt frei auszuwählen, von dem ich mich behandeln lassen will, es geht also demokratisch zu, aber es darf sich nur ein ausgebildeter Arzt zur Wahl stellen! Das passive Wahlrecht der Demokratie wäre so eingeschränkt, wenn so der Beruf des Politikers ein Ausbilungsberuf wäre und kein Anlernjob! Wenn ein Arzt Medizin theoretisch und praktisch studieren muß, was spräche dann dagegen, daß ein Politiker Politikwissenschaft theoretisch und praktisch zu studieren hat? 
Nun könnte eingewandt werden, daß es a) auf den guten Willen mehr ankäme als auf das Können und daß b) das Regieren keine erlernbare Kunst sei! Aber was nützt dem Arzt der gute Wille zum Heilen, wenn er nicht weiß, wie er heilen kann? Und alle wissenschaftlichen Ausbildungen setzen ein Talent für das zu Studierende voraus, ohne das kein Studium  wirklich erfolgreich abgeschlossen werden kann. Ein Unmusikalischer kann eben nicht Musik erfolgreich studieren!  So gibt es eine der Ausbildung vorausgesetzte Talentierung für diese Ausbildung, die dann sehr wohl ausgebildet werden kann. Das Studium hätte so auch die Aufgabe, Nichttalentierte nicht erfolgreich das Studium beenden zu lassen. 
Praktisch hieße das, daß politische Parteien nur zu Wahlen aufstellen können Personen, die eine hinreichende Berufsausbildung zum Regieren aufweisen können. Die Wahl wäre dann immer noch demokratisch, aber es gäbe dann auch zum Regieren Ausgebildete und so Qualifizierte.     

Freitag, 26. April 2019

Das Laien-ZK : Wen darf ich als Katholik wählen und wen nicht!

Es gehört zum guten Ton, der "Patriotischen Kirche Chinas" zu viel Staatsnähe, ja bewußte Subordination  unter den kommunistisch regierten Staat vorzuwerfen- befremdlich ist aber, daß das Laien-ZK so nie kritisiert wird, obzwar es im Punkte der treuherzigen Unterwerfung unter die Regierenden dieses Landes schwer noch überbietbar ist. Die Europawahl steht an und das ist der Zeitpunkt für das ZK, klar zu stellen, daß der politische Katholizismus uneingeschränkt hinter der Regierung und den anderen demokratischen Blockparteien steht.
So posaunt der Vorsitzende des ZKs: " Er rief dazu auf, zur Wahl zu gehen und "dann eine Vorzugswahl unter den demokratischen Parteien vornehmen, die garantieren, dass dieses Europaprojekt einer stärkeren Einheit weitergeht. Und das hat auch etwas mit Christentum zu tun." Katholisch de am 26.4.2018: "Sternberg: Wir warnen offen davor, die AfD zu wählen."
Was wirft der ZK-Vorsitzende denn nun dieser vermaledeiten Partei vor, sodaß sie für Christen nicht wählbar sei? Ein Vorwurf: daß sie national gesonnen sei. Positiv christlich wäre dann die Überwindung des Nationalen durch eine weitere Uniformierung Europas zu einer Einheit, in der die einst souveränen Nationalstaaten untergehen sollen. Was hat das aber mit der christlichen Religion zu tuen? Das soll auch etwas mit dem Christentum zu tuen haben, behauptet der ZK-Vorsitzende!
Fragen wir doch mal nach, was denn die Ausgrenzung Rußlandes, es gehört politisch gewollt nicht zu Europa, obzwar es bis zur Oktoberrevolution der Bolschewisten eindeutig zum christlichen Abendland gehörte gerade mit seiner besonderen russisch-orthodoxen Tradition, mit dem Christentum zu tun habe? Was hat es mit der christlichen Religion zu tuen, daß die Völker Europas ihre Nationalcharaktäre aufgeben sollen, um von einer Eurokratenbureaukratie einheitlich regiert zu werden? Und was haben die Lieblingsprojekte der Eurokraten, die Förderung der Abtreibung, Hurra, jetzt dürfen endlich die Mütter Irlands ihrer Kinder im Mutterleibe töten lassen, die Einführung von Homosexehen und der Massenimport von Asylanten vor allem nach Deutschland mit der christlichen Religion zu tuen?
Es ist sehr schwer, irgendetwas Christliches an diesem Europaprojekt zu finden. So reduziert der ZK-Vorsitzende das Christliche Europas ja auch auf seine antinationale Ausrichtung.Soll dann der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn, oder das multiethnische Jugoslawien oder die multiethnische Sowjetunion Europa als Vorbild dienen- nur keiner diese multiethnischen Staatsgebilde existiert noch, denn jedes hat sich in seine nationalen Bestandteile zerlegt! Selbst die Tschecheslowakei hat sich in 2 Staaten aufgelöst, weil Tschechen und Slowaken nicht in einem gemeinsamen Haus leben wollten! Aber das nimmt ein ZK-Vorsitzender nicht zur Kenntnis, denn Hauptsache: antinational! Das ist eben die Kurzformel für ein politisch korrektes Christentum.         


   

Donnerstag, 25. April 2019

Die katholische Morallehre ist an allem Schuld, gerade auch an den Mißbräuchsfällen

Denken wir doch einmal klar: Ein moralisches Fehlverhalten kann es doch nur geben, weil eine Moral, die anerkannt wird, bestimmtes Verhalten als unmoralisch verurteilt. Diese Moral sagt dem Täter, daß er eine Untat beging in dem Tuen, das die Moral als unmoralisch abqualifiziert und sie sagt dem, an dem die Tat vollbracht wurde, daß er ein Opfer einer unmoralischen Tat geworden ist. Die Polarität von schuldigem Täter und dem unschuldigen Opfer konstituiert so allein die Moral. Ohne sie gäbe es weder Täter noch Opfer. 
Was liegt da näher als die katholische Morallehre als  nicht mehr zeitgemäß abzuschaffen- das könnte dann auch als ein Weiterentwickeln oder Modernisieren verkauft werden- denn dann kann es keine Mßbräuchsfälle mehr geben.Dekonstruieren wir also diesen gesamten Vorstellungskomplex! Die Opfer verschwinden, weil sie nicht mehr etwas Unmoralisches, gegen sich Gerichtetes erlitten haben, wenn etwa Priester Sex mit Buben haben, denn das wäre dann ja in Ordnung, wenn es diese altmodische menschenfeindliche Sexualmoral der Kirche nicht mehr gäbe. Auch gäbe es keine Täter mehr, denn nur durch das moralische Urteil wird ja die praktizierte Sexualität eines Priesters zu etwas Unmoralischem. Ist erst der Zölibat abgeschafft, billigt die Kirche in einer zeitgemäßen Morallehre allen zu, ihre Sexualität so zu leben, wie sie es möchten, dann kann es hier keine Sünde mehr geben.
Ja, es kann dann auch keine Opfer mehr geben, denn die gibt es ja nur, weil sich Menschen in der Kirche so sehr mit der kirchlichen Morallehre identifizieren, daß sie sich als Opfer von sexuellen Übergriffen empfinden. 
Also braucht der liberale Reformkatholizismus nur noch die kirchliche Morallehre abschaffen (modernisieren, weiterentwickeln etc), und das Problem der Mißbräuchsfälle ist gelöst.

Zusatzmeldung
kath net am 25.4.2019:
"Der Basler Bischof Felix Gmür behauptet in einem Interview mit dem Kirchenblattes des Bistums Basel, dass im Katechismus beim Thema Sexualmoral zu wenig wissenschaftliche Erkenntnisse und die veränderte Lebensrealität der Menschen rezipiert werden und hier Handlungsbedarf bestehe. Gmür meinte, dass Sexualmoral nicht die Kernkompetenz der Kirche sei und diese sich weniger dazu äußern sollte. "Sie sollte weniger darüber reden und auch nicht moralisieren, sondern dem Gewissensentscheid der Menschen den Vorrang geben und darüber nicht urteilen", meinte der Bischof." 

Mittwoch, 24. April 2019

Absurdistan: Das Kreuz Christi soll ein Argument gegen die Todesstrafe sein!

"In der Karfreitagspredigt sagt Bischof Ulrich Neymeyr: "Der Justizirrtum, dem auch Jesus zum Opfer gefallen ist, ist eines der schlagkräftigen Argumente gegen die Todesstrafe".Tagespost 19.4.2019.
Diese bischöfliche Aussage evoziert eine Frage: Was wäre, wenn Pontius Pilatus dieser Justizirrtum nicht unterlaufen wäre? Jesus Christus wäre nicht gekreuzigt worden, er wäre so nicht für unsere Sünden gestorben und wir wären so Nichterlöste. Wenn aber die an Jesus Christus vollstreckte Todestrafe uns erlöst hat, sie so also Gutes gewirkt hat, wie soll dann diese vollstreckte Todesstrafe gegen die Todesstrafe sprechen? 
Nun behauptet dieser Bischof darüber hinaus, daß Pontius Pilatus hier ein Justizirrtum unterlaufen sei. Ob Pontius Pilatus Nachgeben, er tat, was das Volk verlangte: Kreuzige ihn, kreuzige ihn! als ein Justizirrtum zu qualifizieren ist, ist wohl in Frage zu stellen, denn Pilatus beurteilte Jesus ja selbst als unschuldig, er irrte sich- oberflächlich geurteilt- ja nicht, nur daß er dann  dem aufgewiegelten jüdischen Volke nachgab und ihn doch kreuzigen ließ. Pilatus präsentiert hier den schwachen Staat, in dem der Ochlos, der Pöpel faktisch regiert. 
Aber das ist doch nur eine sehr oberflächliche Betrachtung. Wenn jemand zu seinem Freund sagt: Ich übernehme deine Schulden, denn ich weiß, daß du sie nie zurückzahlen werden kannst, dann wird durch diese Schuldübernahme der Freund zum Schuldner. Er will und muß nun auch die Schuld bezahlen. Jesus Christus hat nun selbst auch die Schuld der Menschen auf sich genommen, er, der frei von aller Sünde war, nahm so die Sünde aller auf sich und so wurde er zum Sünder, wie der Freund zum Schuldner wurde. Wen verurteite also Pilatus? Den zum Sünder gewordenen Jesus Christus, der die Strafe, die wir ob unserer Sünden verdient hätten, auf sich nahm, der an unserer statt die Todesstrafe auf sich nahm.
Pontius Pilatus vollstreckte die Todesstrafe an Jesus Christus, den Unschuldigen, der aber sich zum Sünder machte, indem er unsere Schuld zu der seinigen machte. Indem Pilatus das tat, vollzog er so den Willen Gottes,der selbst diese Todesstrafe gewollt hat. Und Jesus sagt es ja auch explizit zu Pilatus, daß er nicht die Macht hätte, den Sohn Gottes zu töten, wenn er diese Vollmacht nicht von Gott selbst, von Oben bekommen hätte.
Wie eine Vorankündigung des Kreuzestodes Jesu klingt doch dieser Befehl Gottes: "Nimm alle Häupter des Volkes und hänge sie im Angesichte der Sonne an Galgen (in patibulis kann- besser- mit Kreuzen übersetzt werden),damit mein Grimm sich von Israel abwende."(4.Mose, 25,4, Vulgata, A.Arendt S.J. Vulgata 1903). Gott verlangt hier die Todesstrafe, daß die Verantwortlichen für den Abfall zum Götzendienst gekreuzigt werden, damit so der göttliche Zorn besänftigt wird und er aufhört, seinem Volke zu zürnen. 
Gott stellte also selbst den Römischen Staat mit seiner Todesstrafe in den Dienst der göttlichen Gerechtigkeit. Durch das weltliche Schwert erlöste so Gott die Welt, und zwar gerade durch die Todestrafe des Kreuzes. 

Zusatz: Gott regiert die Welt durch zweierlei Schwerter, durch das geistliche der Kirche und das weltliche des Staates, und dazu gehört gerade auch die Todesstrafe, wie uns der Kreuztod Jesu Christi zeigt.              

Dienstag, 23. April 2019

Was ist heute christlich? Eine Studie im Auftrage der CSU beantwortet diese Frage endgültig!

Wenn die CSU eine Studie in Auftrag gibt, wie das Verhältnis von rechtspopulistischen Parteien zum Christentum sei, ist das wissenschaftliche Ergebnis schon vorprogrammiert. Die katholische Bischofsjubelinternetseite katholisch de widmete dann auch dieser Studie einen enthusiastischen Bericht:"Warum AfD und Co. das Christentum für sich reklamieren" 23.4.2019, der in dem Satz zusammengefaßt werden kann, daß nur aus taktischen Gründen man sich ein christliches Mäntelchen umhänge, um eben für mehr Menschen wählbar zu sein.  (Daß das bei den C-Parteien ganz anders ist, wird dabei als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt.)
Was nun aber interessant ist an dieser Studie, ist, wie hier bestimmt wird, was christlich sei, sodaß die Rechtspopulisten eben keine Christen sind! Was macht also das Christliche aus? Diese Frage wird nun in erstaunlicher Klarheit respondiert: Christ ist, wer antinational, islamliebend und Befürworter der Politik der offenen Grenzen ist.  Der Rambokämpfer gegen Rechts, Andreas Püttmann wird dann noch ergänzend zitiert, daß die AfD die "Antithese des Christentums" sei. Das verblüfft uns nun nicht, da ja die christliche Religion in ihrer moralische Substanz aus dem Nein zum eigenen Vaterland, der Liebe zum Islam und dem Ja zur Auflösung der Völker durch eine Masseneinwanderung von "Flüchtlingen"  besteht. Also ist die Substanz der christlichen Religion identisch mit der Politischen Korrektheitsideologie, dem Nein zum Eigenen und die Glorifizierung des Fremden.
Ach ja, und dann wird uns noch dieser Tiefpunkt politisch korrekter Theologie präsetiert:
"Denn das Völkisch-Nationale passt eher wenig zur universalistischen Grundaussage des  Christentums – auch wenn manche Ideologen der Neuen Rechten behaupten, Gott habe die Menschen nach Völkern erschaffen. " Diese Aussage ist so wahr als wenn behauptet würde, daß, weil Gott den Menschen als Menschen erschaffen habe, er sie nicht als Mann und Frau erschuf.Von dem theologischen Grundsatz, daß die göttliche Gnade nicht die Natur zerstört sondern vollendet, hat diese politisch korrekte Theologie noch nie etwas gehört, denn dann wüßte sie, daß Gottes Gnade und somit auch die christliche Religion nicht die Naturordnung der Menschheit, daß sie als Einheit von Völkern nur existiert, nicht verneint sondern als Gottes Schöpfungsordnung bejaht. Aber dieser Gott ist eben nicht politisch korrekt, schon gar nicht der, der Jesus Christus als den einzig wahren Weg zu Gott bestimmt hat. Der Gott der politischen Korrektheit ist dagegen einer, dem die Religionen gleichgültig sind, der aber alle Naturordnungen auflösen will, isb. die Ordnung der Ehe, des Volkes und des Nationalstaates.    

   

Montag, 22. April 2019

Sag Nein zum Leben um der Menschenwürde willen! Moraltheologische Absurditäten

Die Technikphobie erwirkt in der katholischen Theologie wahre Abstrusitäten. Das Problem: Eine Frau, bzw. ein Ehepaar, daß auf natürliche Weise kein Kind bekommen kann und nun vor der Frage steht, ob es eine künstliche Befruchtung anstreben soll. Die Moraltheologie könnte hier folgendes Problem sehen, daß a) es das Gebot Gottes gibt, seid fruchtbar und mehret euch (das 1.Gebot, das Gott uns Menschen gab) und daß der Mensch natürlich erzeugt werden sollte. Wenn nun eine natürliche nicht möglich ist, ist dann eine künstliche erlaubt?
Aber schon diese Problemexplikation evoziert Bedenken. Denn wo hat Gott den dem Menschen das Gebot gegeben, daß er natürlich erzeugt werden müsse? Nähern wir uns dem Problem an: Wenn ein Arzt es aus medizinischen Gründen für geboten hält, ein Kind per Kaiserschnitt zur Welt zu bringen, dürfte dann erwidert werden, daß, da dies keine "natürliche" Geburt sei, der Mensch aber "natürlich" zur Welt zu kommen habe, dieser Kaiserschnitt nicht durchgeführt werden darf?  Manfred Spieker wandelt auf solch abstrusen Wegen, um die künstliche Befruchtung moraltheologisch zu verurteilen.
(Menschenwürde und künstliche Befruchtung, Teil  1 in: Der Fels, März 2019, Teil 2 in: Der Fels, April 2019). Da kein direktes Gebot Gottes es gibt, daß der Mensch "natürlich" zu leben habe, versucht der Autor nun, aus dem Begriff der Menschenwürde abzuleiten, daß eine künstliche Befruchtung moralisch unerlaubt sei, da sie der Menschenwürde widerspräche. 
Zudem entlastet er das moraltheologische Problem, indem das 1.Gebot Gottes nicht berücksichtigt wird. Denn erst durch das 1.Gebot wird die Frage der Erlaubbarkeit einer künstlichen Befruchtung zu einem wirklich moraltheologischen Problem, denn bevor die künstliche Befruchtung als unerlaubt erklärt wird, muß unbedingt geklärt werden, mit welchem Recht dann dies Ehepaar, das auf natürliche Weise kein Kind bekommen kann, so die Erfüllung des 1.Gebotes Gottes verunmöglicht wird.Es müßte dazu begründet werden, warum das 1.Gebot nur erfüllt werden darf, wenn die Kinder natürlich erzeugt werden! Würde die Bibel noch als erste und wichtigste Quelle der Moraltheologie angesehen, fiele eine Antwort leicht, denn für die Moral der Bibel gilt, daß das 1.Gebot den Vorrang hat, sodaß im Falle kinderloser Ehen der Mann sich gar eine Zweitfrau nehmen darf, damit er mit ihr ein Kind für die Ehe erzeugt. Faktisch fungiert dabei die 2.Frau als Leihmutter, denn das Kind, das sie gebärt, gilt dann nicht als das ihrige sondern als ein legitimes des bisher kinderlosen Ehepaares. So radical ernst nimmt die Bibel dies 1. Gebot Gottes.
Ganz anders Manfred Spieker. Er ignoriert es einfach. Er frägt nur, ob es der Menschenwürde nicht widerspräche, künstlich erzeugt zu werden. Die Menschenwürde könnte nun a) in dem Geliebtwerden durch Gott relationsontologisch oder b) substanzontologisch mit der Gottebenbildlichkeit des Menschen begründet werden, daß er als Seele Gott ähnlich ist. Warum soll nun diese Menschenwürde einer künstlichen Befuchtung widersprechen?
"Die menschliche Fortpflanzung ist mehr als ein technisches Verfahren.Sie ist die Frucht einer intimen Beziehung von Vater und Mutter, die Frucht einer geschlechtlichen Vereinigung, in der Mann und Frau viel mehr sind als Rohstoffliferanten". (2.Teil S.114)Das klingt sehr erbaulich, ist aber sachlich falsch.Denn die menschliche Seele entsteht nicht aus der geschlechtlichen Vereinigung, denn die Materie, das menschliche kann keine Seele hervorbringen. Gott selbst erschafft die Seele, die dann in den Körper inkarniert diesen zu einem Leib formt. Daß das Kind, wenn es künstlich erzeugt würde, "nicht die Frucht des ehelichen Liebesaktes" (S.115) sei, widerspräche so der Menschenwürde.Denn das so erzeugte Kind "verdankt seine Entstehung einem technischen Verfügungs- und Herrschaftswissen" (S.115). Wie furchtbar: Da gibt es Menschen die ihr Leben einer Herzoperation  verdanken, bei der medizinisches "Verfügungs-und Herrschaftswissen" eingesetzt wurde.  Soll dann der Mensch lieber sterben, als sich menschenwürdewidrig  operieren zu lassen?
Aber der erste und grundlegende Fehler bei diesem moralheologischen Ansatz ist das Vergessen der Seele. Die katholische Anthropologie wird hier durch eine materialistische ersetzt, um so das neue Leben als reine Frucht menschlicher Fortpflanzung mißzuverstehen. Aber ein Mensch ist nie nur die Frucht der menschlichen Fortpflanzung oder einer künstlichen, sondern als Seele zuerst immer ein Geschöpf Gottes.
Zudem: Wie kann es der Menschenwürde entsprechen, nicht zu leben? Trotz des sehr gediegenen Buches von Lütkehus: "Nichts", indem die provokante These vertreten wird, daß es keinen überzeugenden Grund gibt, das Sein dem Nichtsein vorzuziehen, muß die Moraltheologie die Möglichkeit des Lebens dem Nichtsein vorziehen. Nichts widerspricht der Würde des Menschen so sehr wie seine Tötung (obgleich es ein legitimes Töten gibt) und wenn, wo Eltern einem Menschen Leben geben wollen, dies verboten würde, wenn es nur künstlich erzeugt werden kann,  denn dann würde geurteilt werden, daß das Nichtsein der Menschenwürde mehr entspräche als eine Erzeugung unter Indienstnahme von medizintechnischen Möglichkeiten. Und es muß noch unterstrichen werden: Selbst wenn ein Kind rein medzintechnisch erzeugt dann in einer künstlichen Gebärmutter bis zu seiner Geburt heranwüchse, es wäre auch dann in erster Linie ein Gabe Gottes, da Gott allein die menschliche Seele als unsterbliche erschafft und inkarniert. Und das ist die Würde des Menschen, die seine Würde signifikant von der Würde der Tiere unterscheidet.  

Zur Technikphobie
Einst, als es gewitterte, beteten die Menschen, Gott beschütze unser Zuhause vor einem Blitzeinschlag, jetzt vertrauen sie dem technischen Blitzableiter. Die Theologenangst: Je mehr Technik desto weniger Glaube!    

Zum Personalismus
In der Katholischen Theologie hat sich die Philosophie des Personalismus, die wohl auch Spieker vertritt, eingenistet, während sie außerhalb der Kirche nur noch philosophiegeschichlich interessiert. Es wäre zu fragen, mit welchem Recht gerade diese Philosophie positiv in der Moraltheologie rezipiert wurde und wird. In ihrer Kaprizierung auf den Einzelnen, der dann Intersubjektivität fast nur in einer Ich-Du Kommunikation praktiziert, wird sie doch dem  Menschen als soziales Wesen nicht gerecht , verkennt ihn als Gattungswesen, wird ihm aber auch als Seele nicht gerecht, daß er unableitbar aus der Welt ist als Seele.   
     
   

Sonntag, 21. April 2019

Osterwitze- über den Teufel lachen- oder selbstmörderiche Hybris?

Ein alter Osterbrauch:: daß der Pfarrer in der Ostermesse Witze erzählt und die Gemeinde lacht. Durch eine Reaktivierung dieser Osterwitztradition erhofft sich wohl mancher Pfarrer eine Steigerung des Unterhaltungswertes des Gottesdienstes. Dabei hat dies Witzerzählen einen ernsten Hintergrund:
"Andere erklären das Osterlachen damit, die Christen lachten den Teufel aus, weil dieser meinte, er habe Jesus Christus besiegt, weil er ihn ans Kreuz schlagen konnte – und sich nun nach der Auferstehung plötzlich selbst besiegt sah." https://www.jesus.ch/information/.../110564-risus_pascalis_das_osterlachen.html
Über den Teufel lachen, weil er besiegt sei? Fußballkenner wissen, daß Bayern München so manches Spiel völlig unnötig verloren hat, weil sie den Gegner nicht ernst nahmen, meinend, ihn ohne sich anstrengen zu müssen, besiegen zu können. Sicher, uns ist die Verheißung gegeben, daß am Ende der Teufel besiegt werden wird, daß dann sein Platz die Hölle sein wird. Aber es gibt keine göttliche Verheißung, daß der Weg der Kirche durch die Zeit ein reiner Triumphweg ist, von Sieg zu Sieg bis zum Endsieg über das Böse. Der Kirchenlehrer Augustin begriff die Menschheitsgeschichte als den Kampf zwischen Gott und dem Satan, als den Kampf zwischen dem Gottes- und dem Teufelsreich. Wenn das Wirken des Teufels in der Geschichte nicht mehr wahrgenommen wird, dann gleicht das einer Fußballspielübertragung, in der man nur Bayern München spielen sähe, weil die gegnerische Mannschaft einfach rausgeschnitten und so unsichtbar gemacht wurde. Es entsteht ein wahrhaft absurdes Spiel, weil dann auch das Agieren der sichtbaren Mannschaft völlig unverständlich wird, weil ausgeblendet ist, daß sie gegen eine andere Mannschaft spielt und nicht nur mit sich selbst beschäftigt ist. 
Wer sich den augenblicklichen Zustand der Kirche vor Augen führt, ihren Niedergang seit dem 2.Vaticanum, der kann nicht bestreiten, daß wir in guten Zeiten des Teufels und in schlechten der Kirche leben. Fußballerisch würde ein Kommentator von einem "Powerplay" des Teufels sprechen, das die Kirche in ihre Hälfte, ja in ihrem Elfmeterraum zurückdrängt, die Torschüsse sich häufen und so mancher Ball auch schon im Netz landete. Das Spiel ist zwar lange noch nicht abgepfiffen, denn jetzt sieht es doch nach einem klaren Sieg für die satanische Mannschaft aus. Aber am Ende, wenn abgepfiffen wird, dann aber erst dann wird die Kirche gesiegt haben- jetzt kann sie sehr wohl in einen Rückstand geraten.
Der kirchliche Angriff , die Mission ist völlig eingestelllt worden seit dem 2.Vaticanum. Die Kirche spielt ohne Stürmer. Die Verteidigung, einst das Glanzstück der Katholischen Kirche, Apologetik genannt, ist aufgelöst worden, indem sie zur Fundamentaltheologie umgewandelt wurde, die aber nicht mehr verteidigen kann. Wir haben nur noch ein Mittelfeld, das nun zurückgedrängt in die eigene Hälfte Angriff auf Angriff über sich ergehen läßt. 
Und nun müssen wir dies Bild verlassen, denn in welchem realen Fußallspiel stürmen die eigenen Mannschaftsspieler aufs eigene Tor, um für den Gegner Tore zu schießen? Die Dolchstoßlegende ist als Erklärungsversuch der militärischen Niederlage Deutschlands im 1.Weltkrieg umstritten, daß die Armee durch einen Verrat in der Heimat besiegt worden sei, durch einen Dolchstoß von hinten sozusagen, aber daß ganze Bataillone von Brutussen nun versuchen, die Kirche zu erdolchen, das ist unübersehbar, ja selbst der Verdacht, daß Papst Franziskus unter den Erdolchern der 1.Dolchstoßer ist,kann nicht mehr ausgeschlossen werden. 
Die Tatsachen sind zu bekannt, als daß sie hier noch aufgezählt werden müßten. Was aber oft fehlt, ist die Erkenntnis, daß hinter diesen vielen Scharmützeln und Kampfhandlungen wider die Kirche eine ordnende Hand steht, die generalstabsmäßig den Kampf koordiniert und so viele Schlachten gewinnt.  Jetzt steht wohl der Kampf gegen den Zölibat ganz oben auf der Kriegsagenda und hier können die Kämpfer Satans auf sehr viele freiwillige Kombattanten in den Reihen der Kirche setzen. Die Schlacht um die Sexualmoral ist fast schon gewonnen. Ach, und welche satanische Freude über die großen Siege der Abtreibungslobby, zuletzt in Irland- jetzt fast weltweit. Aber auch theologisch. An welcher theologischen Fakultät in Deutschland und weltweit werden denn nicht Häresien über Häresien doziert, als wäre der Leibhaftige zu dem Schutzpatron und  Magister der Theologie aufgestiegen! 
Nein, über so einen starken Gegner kann und darf  nicht gelacht werden, denn er muß in seiner Stärke ernst genommen werden. Wer hier lacht, statt zu kämpfen, der kann nur noch Schlachten verlieren! 

Zusatz:
Einer der verhängnisvollsten Irrtümer der Kirche nach dem 2. Vaticanum war wohl, daß auf dies Gebet, daß nach jeder Messe vordem gebetet wurde, verzichtet wird.

Heiliger Erzengel Michael, verteidige
uns im Kampfe; gegen die Bosheit und
die Nachstellungen des Teufels sei unser
Schutz. "Gott gebiete ihm", so bitten wir
flehentlich; du aber, Fürst der himmlischen
Heerscharen, stoße den Satan und die
anderen bösen Geister, die in der Welt
umhergehen, um die Seelen zu verderben,

durch die Kraft Gottes in die Hölle. Amen.
         

Samstag, 20. April 2019

Papst Franziskus Irrsinnskreuzestheoogie

"Franziskus bat darum, dass die "Kreuze der Welt" erkannt würden - darunter vor allem das "Kreuz der Migranten, die auf verschlossene Türen stoßen, verursacht durch Angst und von politischem Kalkül gepanzerte Herzen". Das Kirchenoberhaupt spielte auch auf Misshandlungen Minderjähriger an, "das Kreuz der Kleinen, verletzt in ihrer Unschuld und Reinheit".  Kath net am 20.4.2019. Und so beginnt dieser Rapport: "Papst Franziskus am Karfreitagabend beim traditionellen Kreuzweg am Kolosseum in Rom an 14 Stationen des Leides und Sterbens Jesu sowie der Not von Migranten und Flüchtlinge heute gedacht."
Wer hätte das gedacht! Wenn Migranten leiden, dann leiden sie wie Jesus Christus! Das heißt, sie leiden für unsere Sünden als Sühnopfer. Es ist also Gottes Wille, daß sie leiden, wie auch Christus das Kreuz erlitt, weil sein göttlicher Vater es so wollte. Denn das Leiden Christi ist ja keines, von dem die hl. Schrift sagt, das er nicht hätte leiden sollen, sondern daß es die Bestimmung des Christus ist, durch sein Kreuzesleiden die Welt zu erlösen. 
Wenn also der Papst beim Gedenken des Kreuzleidens Christi an das Leiden andere Menschen denkt, so sagt er damit, daß auch sie wie der Sohn Gottes zu unserem Heile leiden würden. 
Es könnte vielleicht an die Aussage des Apostelfürsten Paulus erinnert werden: "Für den Leib Christi,die Kirche ergänze ich in meinem irdischen Leib das, was an den Leiden Christi noch fehlt." (Kolosserbrief, 1,24). Meint das der Papst so, daß nun sich auch die leidtragenden Migranten mit dem Apostel Paulus über ihr gottgewolltes Leiden freuen dürfen:"Jetzt freue ich mich in den Leiden"(1,24)?  
Das sei ferne. Was meint dann der Papst? Er meint, daß so wie es ein Unrecht war, daß Jesus das Kreuz erlitt, es jetzt ein Unrecht sei, wenn Migranten ein Unrecht erleiden. Mit dem Sprecher der 12 Apostel, Petrus stimmt er ein in dessen Nein! zum Leidenmüssen des Messias. Daß der Christus leiden müsse- für unsere Sünden- das sei ferne, rief Petrus aus, angesichts der Leidensankündigung Jesu. Und Jesus erwidert: "Weiche von mir Satan", denn das Heilswerk Christi ist sein Kreuzweg. Er geht den Weg des Kreuzes, weil und nur weil so der Sohn den Willen seines Vaters erfüllt zum Heile der Menschen. 
Was macht aber daraus der humanitaristische Papst? Weder hätte Jesus leiden sollen noch sollten die Menschen heute leiden! Das Kreuz Christi verkommt zum rein moralischen Appell: Menschen sollen nicht leiden müssen- für eine humane Welt ohne Kreuze! 
Daß der Papst den Kreuzweg mißbraucht zur Propaganda für sein politisches Programm der Auflösung der Nationalstaaten Europas durch eine Politik der Masseneinwanderung, ist dabei die eine Sache, aber viel gravierender ist seine "Theologie" des Kreuzes, daß er das Heilswerk Jesu Christi völlig verkennt, daß Christus uns durch sein Kreuzesleiden, sein Sühnopfer erlöst hat, daß er daraus ein Beispiel macht für Menschen, die unrechtens leiden und die unsere Solidarität einfordern: Helfet, daß wir nicht mehr leiden müssen! 
Auch dieser päpstliche Kreuzweg ist so ein Beispiel für den konsequenten Umformungsversuch der Katholischen Kirche in eine linkshumanitaristische NGO! 

Ein kleiner Zusatz: Durch Liebe erlöst
Es gibt eine wunderschöne Verfilmung des Romanes von Hedwig Courths-Mahler: Durch Liebe erlöst. Der erste Teil der Verfilmung findet seinen Höhepunkt in dem Liebesbekenntnis, daß der Graf die als Erzieherin seiner Tochter eingestellte Frau liebe, er aber ein Mörder sei und darum könne er als Mörder nicht die Liebe der Frau,die ihn wirklich auch liebt, annehmen. Daß er ein Mörder ist, mache ihre Liebe zu einer Unmöglichkeit. 
Die Erzieherin bekennt: Wenn er wirklich ein Mörder ist, dann kann sie ihn nicht lieben, aber da sie ihn liebt, kann er kein Mörder sein. Ihre Liebe bezeugt ihr die Unschuld des geliebten Mannes und im zweiten Teil beweist dann diese Frau die Unschuld des  Grafen. Erst dann können sie wirklich zueinander finden, nachdem der unüberwindliche Abgrund des Mordes aus dem Wege geschafft wurde. Allein die Liebe der Frau zu diesem Grafen konnte die Sünde des Mordes als Hindernis ihrer Liebe nicht aufheben- erst als der Graf wirklich als unschuldig erkannt wurde, konnten die sich Liebenden zueinander finden. 
Hier wäre so die Liebe an der (vermeintlichen) Schuld gescheitert, wenn nicht die Unschuld des Grafen erwiesen worden wäre. Könnte es sein, daß hier diese Schriftstellerin klarer als mancher modernistischer Theologe das Verhältnis von Liebe und Sünde erfaßt, daß eben die Liebe nicht einfach die Sünde (des Mordes) übersieht und so den Sünder liebt und ihn so Sünder sein läßt, daß Gottes Gerechtigkeit Sühne für die Sünde verlangt, damit darauf Gott den gesündigt Habenden wieder in Liebe annimmt?          

Freitag, 19. April 2019

Papst Franziskus Kampf wider das Altarsakrament am Gründonnerstag- oder eine neue NGO entsteht

. Franziskus wusch dabei zwölf Häftlingen aus vier Ländern - Italien, Brasilien, Elfenbeinküste und Marokko - die Füße. Mit dem am Gründonnerstag begangenen Ritual der Fußwaschung wird an eine Geste Jesu beim letzten Abendmahl erinnert. Die Botschaft dabei sei, "dass es ums Dienen geht, nicht um Macht", erklärte der Papst in seiner frei gehaltenen Predigt. Jeder solle dem Nächsten dienen."
So berichtet Kath net am 19.4. 2019 über Papst Franziskus Gründonnerstags-messe. Vergegenwärtigen wir uns kurz, was die Kirche am Gründonnerstag feiert. Die Einsetzung der Eucharistie, die Einsetzung des hl. Meßopfers und des Sakramentes- ja, es ist das Herzstück der christlichen Religion, daß sich Jesu Christi Kreuzopfer in diesem christlichen Kult vergegenwärtigt. Damit die Kirche dies Opfer Gott darbringen kann, weihte der Sohn Gottes die 12 Apostel (nicht seine Freunde, denn Judas Ischariot war sicher nicht sein Freund, und auch nicht die Jünger, besser übersetzt, die Schüler zu Priestern,verlieh ihnen also die geistliche Vollmacht, das Opfer darzubringen, konkreter: die Wandlungsvollmacht.  
Es war wohl nicht die klügste Entscheidung der Kirche, hier die Fußwaschung Jesu, die uns nur das Johannesevangelium berichtet, als Bestandteil der Gründonnerstagsliturgie einzusetzen. Das Johannesevangelium entfaltet ja seine Lehre der Eucharistie im 6. Kapitel, 22-71, auch wie Judenchristen ob dieser Lehre Jesu nicht mehr folgten. Die theologische Intention ist, daß die Heilswirksamkeit von "Brot" und "Wein" darin liegt, daß es göttliche Speise von "Oben" ist. Dies setzt den Dualismus von "Oben" und "Unten", von "wahrer Welt", dem Licht und der unwahren Welt voraus: Der in dieser falschen Welt des Todes Gefangene kann nur durch einen Erlöser von "Oben" gerettet werden und gegen Bultmann ist festzuhalten, daß sich das Sakramentsverständnis der Eucharistie in diesen Dualismus harmonisch einzeichnet: Die "Speise" von "Oben" erlöst den Menschen und keine irdische. Also: Nicht durch das Kreuz wird der Leib und das Blut Christi für uns zum Heile, wenn wir es würdig genießen, sondern weil dieser Leib und dies Blut göttlich, das ist von "Oben" ist.
Darum entfaltet das Johannesevangelium seine Eucharistielehre nicht vor dem Karfreitag. Die so entstehende Lücke füllt dann dies Evangelium  mit der Erzählung von der Fußwaschung. Sie steht anstatt des Einsetzungsberichtes der Eucharstie. 
Ein Mißbrauch dieser Fußwaschung ist somit präfiguriert für glaubensschwache Zeiten: Statt die Einsetzung des Altarsakramentes und die Einführung des Priestertumes zu feiern, rückt die Fußwaschung in das Zentrum der Liturgie, denn die läßt sich sozialcaritativ leicht umdeuten zu einem Aufruf zu humanitärer Nächstenliebe. Das paßt ja zu dem Umstrukturierungsversuch der Neugestaltung der Kirche zu einer links-humanitaristischen NGO, der das Christliche nur ein Appell zur Humanität ist. Das Meßopfer, das christliche Priestertum als Prolongierung des Priesterumes des Alten Bundes hat darin aber keinen sinnvollen Platz mehr und wird so verdängt. Es ist ja bezeichnend, daß der Papst das Wozu des Priesterdienstes mit keinem Worte erwähnt,nämlich den Opferdienst!   

Donnerstag, 18. April 2019

Wie die Bibel unter die Räuber fiel, oder daß Biblisches unzumutbar ist,obgleich das sola scriptura gilt.

"Youtuberin Jana Highholder (20) führt mit offiziellem EKD-Auftrag einen Youtube-Kanal, macht sich aber dabei mit ihren biblischen Positionen in der EKD keineswegs nur Freunde -" meldete lakonisch kath net am 8.4.2019. Das müßte doch einen jeden Leser irritieren, wenn er an einen der wichtigsten Grundsätze der Reformation denkt, das: sola scriptura. Müßten in der EKD nicht biblische Positionen geradezu ein Heimatrecht haben, ja müßten wir da nicht in Folge dieses Aufbauprinzipes nur biblische Aussagen erwarten, bzw. von ihr abgeleitete? 
Aber wer die EKD kennt, der weiß, das dort Biblisches so selten vorkommt wie Vitamine in Fastfood. Nur, was ist denn da aus diesem Grundsatz der Reformation geworden? Wer so frägt, übersieht das Wesentliche dieses Grundsatzes: Nicht geht es primär um die positive Seite, nun die Theologie biblisch zu fundieren, sondern um die negative Seite, daß nun der ganze theologische Diskurs bis zur Reformation hin als für die neuen Bibeltheologen als unverbindlich galt. 
Anders gesagt: Der Grundtext war so sehr umgeben von kommentierenden, auslegenden und systematisierenden Sekundärtexten, daß es fast schon zur Unmöglichkeit geworden war, einen Bibeltext auszulegen, ohne den Vorwurf sich einzuhandeln, daß das doch längst schon wer anders ebenso geschrieben hätte. Zudem: Wie könnte ein Theologe noch etwas zu einem biblischen Thema schreiben, wenn er, bevor er zur Feder greift, erst das bisher schon dazu Geschriebene zu lesen hätte: Er käme vor lauter Lesen nie zum selbstständigen Schreiben. Die scholastische Theologie hatte sich sozusagen erschöpft, indem alles, was in ihr aussagbar war, schon geschrieben worden war. 
Mit einem Federstrich sollte nun dieser ganze Diskurs als nicht mehr relevant verurteilt werden, damit nun wieder selbstständig Theologie getrieben werden konnte. Diese Negationskraft war das Anziehende dieser Parole:jungfräuliche Theologie sollte wieder möglich sein- man wollte die biblischen Texte so lesen dürfen, als wäre man ihr Erstleser.
Es ist die Entkirchlichung des heiligen Textes, der nun der Privatlektüre  der neuen Bibeltheologen unterworfen wurde. 
Und da die heiligen Texte so privatisiert wurden, wurden sie zu einem Warenkorb an Aussagen, aus denen sich jeder seiner Privatleser das ihm Gefällige sich heraussuchte. Schon Luther fing damit an, indem er ihm mißfallende Texte des Vulgatakanons entfernte und so für die Evangelischen eine neue, reduzierte Bibel kreierte. Und da er seine biblische Rechtfertigungslehre nicht in Einklang mit dem Jakobusbrief bringen konnte, war er auch der erste Bibeltheologe, der "erkannte", daß die Bibel auch Unwahres enthielte. Die Bibel als Zeugnis von Jesus Christus geriet so schon ab ovo unter den Verdacht, die Person Jesu und seine Verkündigung unangemessen, verfälschend dargelegt zu haben. So erweitert sich der Verdacht gegen die Theologie und die Lehre der Kirche, Jesus unwahr zu lehren zu dem Verdacht, daß selbst schon das Neue Testament Jesus mißdeute.So kann auch die heilige Schrift nicht mehr unüberprüft als der wahre Grundtext angesehen werden. Biblisch fundierte Aussagen können so, gerade weil sie biblisch sind, so unwahr sein. 
Jetzt entscheidet nur noch der Privatleser, wie was in der Bibel als wahr anzusehen ist. Da dieser Privatleser nun ein Subjekt in einer kommunizierenden  Gemeinschaft ist, unterwirft dieser so private Leser Bibeltexte dem, was im  öffentlichen Gerede als das Schickliche und Angemessene angesehen wird. Und darum wird Frau Highholder der Vorwurf gemacht: "In einem von mehreren Statements in „Christ und Welt“ bezeichnete die Pfarrerin Hanna Jacobs Highholder als „trojanische Influencerin“, die im Namen der Evangelischen Kirche „biblizistische und evangelikale Positionen“ vertrete, aber vom „evangelischen Mainstream“ weit entfernt sei." Kath net am 8.4.2019. Wahr ist nur dann eine theologische Aussage, wenn sie dem evangelischen Mainstream  konform gestaltet ist. Merke: Es gibt eben Aussagen in der Bibel, die diesem Mainstream nicht entsprechen und so unwahr sind. 
Das ist nun nicht einfach ein Abfall vom sola scrptura Prinzip, sondern es nimmt dies Prinzip in seiner Negativintention ernst, daß alle christliche Tradition unverbindlich ist für den heutigen Christen, damit er die Bibel so,herausgerissen aus der Kirche, wie sie den heiligen Text las und liest,  ganz seinen Privatwünschen unterwerfen kann. Und die Privatwünsche der so gearteten Bibelleser erschaffen dann den evangelischen Mainstream     

Mittwoch, 17. April 2019

Probleme mit dem Gott des Alten Tesamentes: Ist das der Gott Jesu?

Das Narrativ vom bösen Gott des Alten Tesamentes, dem der gute des Jesus von Nazareth gegenübergestellt wird, von Marcion erfunden, um einen von allem Alttestamentlichen befreiten Kanon von christlichen  Evangelien einzufordern, findet immer wieder Sympathisanten, den neuesten in Horst Mahler in seinem Buch: "Das Ende der Wanderschaft", 2018 erschienen. Ihm ist der Gott des Alten Testamentes, der jüdische der schlechthin negative. Das ist der Gott, der nur ein Volk zu dem seinigen sich erwählt, ihm irdische Güter zu Hauff verheißt, aber sein Volk auch mit schlimmsten Strafen bedroht, wenn es ihm ungehorsam ist, und der allen anderen Völkern gegenüber rein feindlich gesonnen sei.  
Dieser rein negative Gott überwinde sich nun aber selbst, indem er sich in der jüdischen Gestalt als sich selbst verkennender Gott begreife, der sich als durch anderes limitierter Gott mißverstehe, der seine Schöpfung als etwas von ihm selbst Verschiedenes ansieht, durch das er selbst begrenzt würde. So will Gott das ihn Begrenzende durch sein erwähltes Volk nichten. Aber in der christlichen Religion begreife sich Gott als der, der sich selbst als sich erkennender in und durch die Religionen hervorbringe- die Religionen seien das jeweilige Selbstbewußtsein Gottes auf der jeweiligen Entwickelungsstufe-und nur in der christlichen, wenn sie sich philosphisch begreift, erfaßt sich Gott selbst in diesem christlich-philosphischen Denken- so weit diese hegelische Religionsphilosophie, die Mahler in seinem Buch skizziert. so sei dann der negative Gott des AT eine notwendige Zwischenstufe im Prozeß der Selbstentwickelung Gottes zu  dem sich selbst begreifenden Gott: also nicht entwickelt sich der Mensch -humanistisch gedacht- vom Dunklen zum Lichtwesen der Aufklärung, sondern Gott käme erst durch diese Entwickelung im religiösen Bewußtsein der Religionen zu sich selbst als sich begreifender. 
Also, ein Neohegelianer ergreift hier das Wort. Dies könnte als ein Beispiel für die allgemeine Sympathie fürs Nostalgische in postmodernen Zeiten abgetan werden, wenn nicht in dieser Hegelei allerlei Bedenkenswertes anzutreffen wäre. 
Intelligente  Fragen werden gestellt und das ist schon etwas Beachtliches in so geistarmen Zeiten: Die traditionelle Gottesvorstellung denkt sich Gott als "schon von Ewigkeit her als der Vollkommende, Allwissende, Allmächtige usw., der die Geschicke der Menschheit lenkt und die Menschheit nach seinem "Heilsplan" erlöst." (S.138). Nun frägt Mahler, warum und wozu habe dann dieser Gott die Welt und die Menschheit überhaupt geschaffen? Als sein Spielzeug? Warum als Erlösungsbedürftige und warum gibt es dann so viel Leid, so viel unschuldig Leidende? (S.138). 
Bedeutsamer ist dann aber noch Mahlers These, daß dieser so gedachte Gott selbst den Grund für den Atheismus gelegt habe! Denn wenn das von ihm Geschaffene etwas von dem allmächtigen Gott Verschiedenes sei, dann könne Gott ohne die Welt und so auch die Welt ohne Gott gedacht werden, weil  sie als zwei Getrennte gedacht würden.  
Mahlers Alternative: "Aber Gott als Geist,der sich erst zu dem machen muß, der er ist, schafft sich als Mensch und Welt,um daran einen Spiegel zu haben, in dem er sich anschaut und erkennt.Der Mensch ist so Gehilfe Gottes, selbst göttlich und deshalb von absolutem Wert." (S.138). Das ist die philosophische Negation der Religion als ihre Aufhebung, daß so erst der wahre Gehalt der Religion zu Tage tritt, aber es ist auch die Negation der Religion, weil nun in der Religion der Mensch sich zu sich selbst verhaltend gedacht wird, nur eben, daß er erst im wahren Denken sich als das Selbstbewußtsein Gottes begreift und den Weg durch die Religionen als den Prozeß der Selbstentwickelung des Selbstbewußtseins Gottes begreift: Gott wird, was er ist, am Ende aber als sich selbst erkennend. Das heißt für die Theodizeefrage, daß das Negative notwendig ist für diese Selbsterkenntnis, was Gott nicht ist. 
Erstaunlich ist nun, daß von einem Autor, von dem eher ein politisches Buch erwartet würde, so ein  religionsphilosophishes verfaßt wird. Nehmen wir es als Anstoß, daß vielleicht zu schnell die Akte Hegel geschlossen worden ist, daß er uns als um die Gotteserkenntnis Ringender doch noch etwas zu sagen haben könnte!  

Aber in einem ist und bleibt Mahler, wie wohl auch Hegel ein Kind des liberalen Protestantismus. Ihm fehlt jedes religiöse Verständnis von Gott, dem Göttlichen, wie es Rudolf Otto so einzigartig auf den Begriff gebracht hat: Gott als die Einheit von tremendum und faszinosum. Es muß eben so wahrgenommen werden, daß Hegel so auch das liberal-protestantische Problem, wie kann der Gott des AT der Gott Jesu sein, versuchte zu lösen, vor dem auch Mahler steht. Aber dies ist nicht nur ein Problem des Protestantismus! Der zeitgenössische Katholizismus löst dies Problem ja einfach, indem alle biblischen Aussagen über Gott, die nicht kompatibel sind mit dem liberal gedachten Gott, Gott ist nur die Liebe, einfach überlesen werden.
   

Dienstag, 16. April 2019

Papst Benedikt schrieb und alles brüllt

Kaiser Wilhelm II. rief und alle, alle kamen, Papst Franziskus schrieb zum Mißbrauchsskandal und alle, alle brüllten: "So nicht!".Die inoffizielle offizielle Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz  Katholisch de jubelt:"Die Kritik an der Analyse Benedikts XVI. zur Kirchenkrise reißt nicht ab". So tönt diese linksliberale Kampfpostille:
"Die deutsche Arbeitsgemeinschaft Moraltheologie hat den Text Benedikts XVI. zur Missbrauchskrise scharf kritisiert. "Die Analyse von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. beruht auf einer Reihe von falschen Annahmen und wird von uns im Ganzen als ein misslungener und untauglicher Beitrag zur Aufarbeitung der Missbrauchskrise bewertet", heißt es einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme.
Am Donnerstag hatten mehrere Medien einen Aufsatz des emeritierten Papstes mit dem Titel "Die Kirche und der Skandal des sexuellen Missbrauchs" veröffentlicht. Darin bezeichnet Benedikt XVI. den "Zusammenbruch der katholischen Moraltheologie" und eine zunehmende Gottlosigkeit in Kirche und Gesellschaft seit den 1960er Jahren als Hauptursachen der Missbrauchskrise. Die ersten Reaktionen auf das Schreiben fielen mehrheitlich negativ aus." 
Was hat der emirtierte Papst nur verbrochen, daß nun alle schreien: Kreuzigt ihn!, daß nun auch diese Internetseite angefüllt ist mit Polemiken wider diesen Papst? Er tat etwas Unverzeihliches, denn er sagte die Wahrheit. Dabei lief doch alles bisher so wunderbar: In einer gelungenen Desinformaionskampagne wurde der Zusammenhang zwischen der Homosexualität und den Opfern völlig vernebelt und tabuisiert. Stets wurden neue für die Mißbräuche Verantwortliche gefunden, am liebsten "Strukturen", damit ja die Täter aus dem Blickfeld gerieten. Dann baute darauf eine beachtliche Offensivkampagne an, daß nun die katholische Morallehre für die Mißbräuchsfälle verantwortlich sei, daß sie also im Geiste der 68er liberalisiert werden müsse. Daran schlossen sich dann die Lieblingsparolen der modernistischen Reformer an: Weg mit dem Zölibat, Ja zum Frauenpriestertum, Demokratisierung der Kirche oder klarer formuliert: Wir wollen protestantisch werden. In diese protestantische Euphoprie hinein, nur die Entkatholisierung und die Protestantisierung gäbe der Kirche noch eine Überlebenschance widerspricht nun Benedikt XVI diesem schönen Modernisierungsprogramm, indem er die Wahrheit sagt, die doch nun so tatkräftig unter den Teppich gekehrt, tabuisiert war!
Daß eben die Entkräftung der Morallehre der Katholischen Kirche durch den Ungeist der 68er und  die zunehmende Gottlosigkeit auch und gerade in der Kirche  diese Mißbräuche erst in diesem Ausmaße ermöglichte. Dann verwies  er noch auf die Homosxualität in der Kirche, deren Ausleben zu diesen Mißbräuchsfällen führte. So viel Licht, das könnte Verwirrungen in die wohlgeordnete Desinformationskampagne bringen, ja den Reformeifer: Wir wollen die Protestantisierung der Katholischen Kirche! bremsen und so wird scharf gegen Papst Benedikt emeritus geschossen.
Das Niveau der Gegenargumente ist dabei von durchschlagendster Qualität. Mantrahaft wird da gebrüllt, daß in seiner Analyse neue sozial- und humanwissenschaftliche Erkenntnisse nicht berücksichtigt worden seien, welche wird tunlichst verschwiegen  und daß nicht erkannt wird, daß die Morallehre der Kirche sich der geänderten Lebenspraxis anzupassen habe, denn sie habe nicht die Aufgabe zu normieren, sondern die Realität, so wie die Heutigen ihre Sexualität leben, gutzuheißen.
Im Klartext heißt das: Den grundlegendsten Fehler einer doktrinären Morallehre offenbart uns Johannes, der Täufer, der die Ehe des Königs Herodes verurteilte, weil er aus moraltheologischen Gründen seine Frau nicht hätte heiraten dürfen, statt diese Ehe seelsorgerlich motiviert gut zu heißen und abzusegnen. Der emeritiete Papst ist eben ein Nachfolger des Täufers, unsere  Modernisten dagegen wissen, daß es nur eine wirkliche Todsünde gibt, die, dem herrschenden Zeitgeist zu widersprechen.  

 

Montag, 15. April 2019

Papst wirbt für Organspende

"Papst Franziskus hat für die Organspende geworben. Der Bedarf sei weiterhin hoch; eigene Organe für Kranke zur Verfügung zu stellen, entspreche nicht nur der sozialen Verantwortung, sondern sei auch ein Zeichen umfassender Solidarität und der Nächstenliebe."  Kath net 14.4.2019. So sehr Papst Franziskus sonst zum Nachdemmunderden neigt, in diesem Punkte vertritt er couragiert die Lehre der Kirche. Die Organspende widerspricht so sehr dem natürlichen Egoismus des bürgerlichen Menschen, daß es kein Wunder ist, daß die Forderung der Organspende Widerstand evoziert. Gutes tuen, damit mir dann auch Gutes getan wird, die Nächstenliebe als Solidarität praktizieren, wenn und nur weil das mir dann auch einen Nutzen bringt, das ist noch akzeptables Christentum.
Aber zu opfern, das ist zu viel. Konkret kapriziert sich die Polemik auf den Fall der Diagnose des Gehirntodes, daß, wenn der diagnostiziert worden ist, dem Gehirntoten noch lebende Organe entnommen werden dürfen zum Nutzen von anderen Menschen, die auf die entnommenden Organe angewiesen sind. Denn tote Organe können nicht mehr sinnvoll implantiert werden. Das Faktum nun, daß das Gehirn tot ist, aber noch nicht sofort dann auch schon alle Organe des Menschen tot sind, wird dann gegen diese Organspende instrumentalisiert.Denn nun könnte der Tod aller anderen Organe eventuell nicht als Folge des Gehirntodes eintreten, sondern als Folge der Organentnahme. Das sei aber inakzeptabel und darum wird die Organspende abgelehnt. 
Es soll also unchristlich sein, wenn ein im Sterben sich Befindender, dessen Gehirn schon tot ist, bei dem aber noch einige Organe leben, diese für Mitmenschen spendet! Er habe den Tod aller Organe durch den Gehirntod abzuwarten, obwohl dann kein Organ mehr gespendet werden kann. Sich opfern für den Nächsten, und wenn dies Lebensopfer auch nur darin besteht, daß eventuell dem durch den Gehirntod unweigerlich eintretender Tod der Tod in Folge einer Organentnahme zuvor kommt, sei unchristlich. Das kann nur vertreten, wem die christliche Nächstenliebe nur eine Chiffre für einen vernünftig ausgelebten Egoismus ist. (Vgl ausführlich dazu: Uwe C. Lay: Der zensierte Gott)

Sonntag, 14. April 2019

Bischof Franz-Josef Overbeck kritisiert Jesus- er passe nicht in die moderne Zeit

"Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat sich kritisch zu theologischen Positionen der Piusbruderschaft geäußert. Es gehe bei der Auseinandersetzung mit ihnen nicht zuerst um eine liturgische Frage, sondern um die Einsicht, dass Religionsfreiheit und Menschenrechte "für uns alle" gelten, sagte Overbeck am Freitag in Berlin.Die katholische Kirche habe sich mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil der modernen Welt geöffnet, so der Bischof. Dazu gehöre auch die Akzeptanz inklusivistischer Positionen, wonach auch andere Religionen zu Gott führen."
Dieser Bischof stellt also fest, daß auch andere Religionen zu Gott führen. Das bedeutet, daß Jesus Christus eben nur ein Weg zur Wahrheit, zu Gott ist, daß es aber daneben noch andere gäbe. Ja, die Anerkennung der Religionsfreiheit setzt das tatsächlich voraus, daß alle Religionen zu dem einen wahren Gott führten, denn sonst würden ja unwahre Religionen als rechtens frei zu wählende und zu lebende anerkannt. 
Es könnte zwar der Standpunkt eingenommen werden, daß die Religionsfreiheit nur bedeute, daß der Staat nicht per Gesetz die Ausübung bestimmter Religionen untersagen dürfe, daß jede frei ausgeübt werden dürfe und daß dies nicht bedeute, daß alle Religionen als wahr vom Staate anerkannt werden, sondern daß er sich für inkompetent erklärt, die wahre von den falschen Religionen zu unterscheiden. Nur diesen Standpunkt will Bischof Overbeck nicht einnehmen, denn er will sagen, daß auch die anderen Religionen wahr sind, weil auch in und durch sie Menschen zum wahren Gott finden können.Dies Bekenntnis zur Wahrheit der anderen Religionen gehöre konstitutiv zur Hinwendung der Kirche zur modernen Welt. Selbstverständlich war diese revolutionäre Erkenntnis der Kirche bis zum 2. Vaticanum nicht bekannt und auch Jesus Christus nicht. Er verkündigte sich nicht als einen Weg zu Gott neben anderen. Ja, die Erkenntnis des dreifaltigen Gottes, die wahre Gotteserkenntnis gibt es nur durch ihn in der christlichen Religion. 
Für Bischof Overbeck gibt es so eine wahre Gotteserkenntnis, zu der andere Religionen führen, die nicht Gott als den Dreifaltigen erkennt und die doch für das Seelenheil ausreichend sei. Von dieser Gotteserkenntnis wußte nun der Sohn Gottes nichts, nein er lehrte, daß nur da, wo der Sohn Gottes wie der Vater geehrt wird, Gott geehrt wird. Also gibt es keine wahre Gotteserkenntnis, wenn der Sohn nicht als Sohn des Vaters erkannt wird.
Bischof Overbeck setzt damit Jesus Christus und die ganze ihm da gefolgt habende Kirche ins Unrecht, nur um der modernen Welt zu gefallen! Das ist wohl diesem Bischof das wichtigste. 

Zusatz:
Zu der Menschenrechtsideologie gehört konstitutiv die Meinung, daß niemand wegen seiner Religion diskriminiert werden darf. Nun besagt aber die christliche Religion, daß für das eschatologische Endgericht die Gretchenfrage wirklich heißen wird: Wie hieltest Du es in Deinem Leben mit der wahren Religion? daß das die Frage Gottes an uns sein wird. Die Menschenrechtsideologie klagt dagegen ein, daß auch Gott, wenn es ihn denn überhaupt gibt, dieser Ideologie unterworfen zu sein hat, sodaß auch ihm die Religion der Menschen gleichgültig zu sein hat.        

Samstag, 13. April 2019

Confusionen: Die EU, Europa, das Europaparlament und das christliche Abendland

Den Untergang des Abendlandes sagte uns schon Oswald Spengler voraus, und wenn Novalis recht hätte mit seiner These, daß die Substanz Europas die christliche Religion ist, expliziert in seinem Essay: "Christenheit oder Europa", dann dürfte es angesichts des Verlöschens der Lebenskraft der christlichen Religion in Europa kein abendländisch geprägtes Europa mehr geben. Trotzdem gibt es nun eine Europaparlamentswahl, ein Europa, die Europäische Union, die davor sich EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) nannte.
Die Europäische Union versteht sich als Wertegemeinschaft:
"Die europäischen Werte sind auf Unionsebene ausdrücklich vertraglich verankert. So heißt es in Artikel 2 des Vertrages über die Europäische Union (EUV):
„Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet." zitiert nach:
 https://esf.rlp.de/europa-und-ich/.../die-europaeische-union-als-wertegemeinschaft.htm 
Haben diese da genannten Werte noch einen spezifisch christlichen Charakter? Nein, das sind die Grundwerte der Ideologie des Liberalismus. Mündet also die christliche Religion einfach in die Ideologie des Liberalismus ein? Das könnte so vertreten werden, wenn der Kulturprotestantismus des 19 Jahrhndertes bis zum Ausbruch des 1.Weltkrieges als die Krönung der christlichen Religion angesehen würde.Aber der Fall liegt wohl enfacher:Westeuropa wollte sich gegenüber den sozialisischen Ostblockstaaten als das liberale Europa präsentieren.Daß dieses liberale Europa somit alle osteuropäischen Länder und insbesondere Rußland aus Europa ausschloß, macht den aggressiven Charakter dieses Europas aus, denn obgleich es nur aus westeuropäischen Staaten gegründet wurde, versteht es sich als ganz Europa, das auch so für die osteuropäischen Staaten spricht. Nur Rußland wurde ausgesperrt, daß es nicht zu diesem Europa gehöre.Geographisch und kulturell ist diese Ausgrenzuug eine Absurdität, aber rein politisch gewollt. Es war eben der westliche Konfontationskurs gegen den Osten und besonders gegen Rußland.
Europa, das einstige Abendland wurde so gespalten in das westliche und das östliche Europa, wobei der Westen den Anspruch  erhob, das einzig wahre Europa zu sein. Erst seit dem gilt, daß europäisch gleich westlich gesetzt wird verbunden mit der Aufforderung  daß der Osten sich zu verwestlichen habe. Dies Projekt wird nun nach der Implosion des real existerenden Sozialismus 1989f umgesetzt.
Ist das christliche Abendland denn so schon in der Spaltung in West- und Osteuropa untergegangen? Siegt nun die liberale Ideologie, die nun auch die christliche Religion austrocknet? Es ist ja bezeichnend, daß Kardinal Marx den Begriff des christlichen Abendlandes ganz im Geiste des Liberalismus perhorresziert als ein Konzept, das ausgrenzt, das eben nicht liberal sei.
"Davon halte ich nicht viel, weil der Begriff vor allem ausgrenzend ist." Dies meinte Kardinal Reinhard Marx vergangene Woche bei einer Rede in Berlin zum Begriff "christliches Abendland".  Kath net  12.Jänner 2019.
Was ist nun Europa: Das ist der europäische Kontinent, der politisch Rußland als illiberales Land ausgrenzt aus Europa, um ein von der Ideologie des Liberalismus geprägtes Europa zu schaffen, es einfacher gesagt zu verwestlichen.
Das Deutsche Volk als Volk der Mitte Europas verliert dabei seine kulturelle Besonderheit, indem es verwestlicht wird, (Thomas Manns unpolitische Betrachtungen bilden den tiefsinnigsten Protest gegen diese Verwestlichung Deutschlands)   indem nun auch Ost- bzw. Mitteldeutschland verwestlicht wird. Eine neue Uniformität prägt so dies neu sich formierende Europa, daß jetzt seine kulturelle Identität in der Multikultiideologie, der Förderung der Homosexualität und der Genderideologie findet, als radikalisierter Liberalismus. Dabei ersetzt die Politische Korrektheits-ideologie die christliche Religion als die Substanz dieses Europas. Das sich nicht alle osteuropäischen Völker widerstandslos in dies liberalistische Europa integrieren lassen wollen, zeigt dabei nicht nur Ungarn sondern auch Polen und Kroatien, die darum von den Eurokraten auch heftigst angegriffen werden, daß sie sich eben ideologisch dem Westen zu unterwerfen haben, wie das auch das besiegte Westdeutschland nach 1945 mustergültig tat. 

     
 
 

Freitag, 12. April 2019

Aus „Respekt vor anderen Religionen“ die christlichen Symbole auf dem Friedhof verhüllen?

"Auf einem italienischen Friedhof wurden die Kreuze auf den Gräbern der Verstorbenen zugedeckt, „um die Gefühle von Angehörigen anderer Religionen nicht zu verletzten“. Der skandalöse Vorfall ereignet sich in Pieve di Cento, einer Gemeinde mit rund 7.000 Einwohnern in der Provinz Bologna.".Unter obiger Überschrift berichtete Kath info am 11.4.2019 über den neuesten Einfall im Kampfe gegen die christliche Religion. Linke Politiker zeichnen dafür verantwortlich. Ob sie sich da an dem leuchtenden Vorbild Kardinals Marx erinnerten, der ja auch aus Respekt vor dem Islam sein Kreuz abhängte? 
Der Respekt vor anderen Religionen soll also das Zeigen und die Präsenz christlicher Symbole verbieten! Gilt das auch für die Symbole anderer Religionen, daß auch sie zu verhüllen seien aus Respekt vor der christlichen Religion? Das ist sicher so nicht gemeint, denn es gehe doch um die Gefühle von Angehörigen anderer Religionen: Die sind eben empfindlicher als die Christen, denen eben so Symbole anderer Religionen zumutbar seien. Eine komische Konstruktion- aber so ist das eben auch nicht gemeint. 
Genau genommen hat die politische Linke seit der Französischen Revolution ihren Feind im Christentum und isb. in der Katholischen Kirche verortet. Daran hält sie bis heute fest und das trotz der vielfältigsten Liebesbeweise des amtierenden Papstes für alles Linke. Auch wenn "Kirchentage" in Deutschland wie linke Kulturfestivals daherkommen, die Euphorie in der Kirche für die antideutsche Multikultipolitik der Bundesregierung geradezu überschäumt, die Katholische Kirche und die christliche Religion bleibt für Linke ihr Feind. Aber die Kirche unter Papst Franziskus bleibt auf ihrem Anbiederungskurs gegenüber der Linken, indem sie lautstark mitkämpft gegen alles, was rechts ist. 
Zu bedenken ist dabei aber auch dieses: Eigentlich meint ja das Multikultiprojekt, daß verschiedene Kulturen und somit auch Religionen friedlich nebeneinander leben sollten in einer Gesellschaft. Aber wenn es konkret wird, soll die christliche Religion aus der Öffentlichkeit verbannt werden aus Rücksicht auf die anderen Religionen, also dies Multikultikonzept die christliche Religion ausschließt.        

Donnerstag, 11. April 2019

Papst Franziskus befreiungstheolgischer Ansatz oder sein Kampf wider Europa und Amerika

Ein Verdacht: Der Vatican manipuliere Reden des Papstes, er publiziere sie in gegenüber dem Original veränderter Weise, wenn der Papst mal zu viel Klartext geredet hat. Kath net berichtete darüber am 11.4.2019:Hat der Vatikan eine Rede von Papst Franziskus manipuliert?  
"Ein Vergleich zwischen dem später veröffentlichen offiziellen Manuskript der Ansprache und dem Video zeigt, dass nicht nur grammatikalische Schwächen verbessert wurden, sondern auch ganze Passagen. So meinte Franziskus mit großer und ärgerlicher Stimme, dass reiche Europäer und Amerikaner Waffen verkaufen, um Kinder und Menschen zu töten. Im Manuskript wurde "Europäer und Amerikaner" gestrichen und mit "anderen Ländern" ersetzt."
Wie kann ein Papst auf die Idee kommen, daß reiche Europäer und Amerikaner Waffen verkäuften, damit dann Kinder und Menschen getötet werden? A)  Warum verkaufen nur Europäer und Amerikaner Waffen mit dieser Intention? B) Warum sind es reiche? C) Wenn Rüstungskonzerne Waffen verkaufen, denn deshalb weil sie so ihr Geld verdienen. Wie dann die Käufer die gekauften Waffen nutzen, interessiert den Verkäufer in der Regel nicht. Warum soll das nun bei diesen Waffenverkäufern anders sein? D) Und wer tötet denn nun mit den gekauften Waffen? Trägt nicht der, der die Waffen zum Töten gebraucht, die Hauptschuld am Töten? 
Aber all das sieht dieser Papst eben anders: Für ihn sind eben die reichen Europäer und Amerikaner Schuld an allem Leid und Elend in Lateinamerika und dem Rest der Welt. Das ist nun das Basiscredo der marxistisch fundierten Befreiungstheologie in ihrer popularistischen Gestalt. Die befreit die Lateinamerikaner von jeder sebstkritischen Analyse des eigenen Verhaltens: Wer tötet denn mit den gekauften Waffen-doch nicht die reichen Waffenverkäufer? und zeigt in diesem klaren Feindbild auf, wer der allein Schuldige ist. Es sind die Reichen, also Menschen, die es gar nicht mehr nötig hätten, etwas zu verkaufen, um einen Gewinn zu erzielen. Aber sie verkaufen trotzdem weiter noch Waffen. Warum? Weil sie den Tod von Kindern und Menschen in Lateinamerika und den Rest der Welt wollen.Warum? Weil für die Vulgärmarxisten die Reichen eben einfach böse Menschen sind. 
Papst Franziskus schöpfte also aus den trüben Quellen der Befreiungstheologie. Dieser ideologische Hintergrund bestimmt dann wohl auch des Papstes Haltung zu Europa und Amerika. Ganz im Geiste der linken  Musikgruppe Ton  Scheibe Scherben: "Macht kaputt, was euch kaputt macht!"  kämpft der Papst gegen den Feind seiner Heimat: Europa und die USA. Das sind eben für ihn die bösen Mächte. Und wie kämpft er nun gegen sie? Indem er sich an zu dem Jubilator der Politik der offenen Grenzen  aufschwingt, im Namen der Nächstenliebe den Untergang Europas und der USA fordernd. Dazu gehört es dann auch, daß dieser Papst nicht etwa den Amerikanischen Präsidenten für sein Engagemet für den Lebensschutz lobt, sondern ihn verteufelt, weil er die USA vor illegaler Masseneinwanderung schützen will. 
Das war dem Vatican wohl ein zuviel an marxistischer Befreiungstheologie vulgärster Gestalt.Also verbesserte der Vatican den Papst. Ob das wirklich nur in diesem einen Falle so geschehen ist? 

Mittwoch, 10. April 2019

Kardinal Sarah, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst: »Gott wollte keine Migration«

"Kurienkardinal Robert Sarah ist der Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Er ist sich sicher: wenn Geistliche Migration verteidigten, handelten sie auf Grundlage einer Fehlinterpretation des Evangeliums."
"Der Westen riskiere zudem aufgrund seiner niedrigen Geburtenraten sich aufzulösen. Verschwände Europa und mit ihm die unschätzbaren Werte des alten Kontinents, so würde »der Islam vordringen und wir werden unsere Kultur, Anthropologie und Moralvorstellungen komplett verändern«Freie Welt am 4.4.2019.
Sehr selten sind so klare und wahre Worte aus dem Munde eines Kardinales zu hören, aber dieser Kurienkardinal ist eben ein Rufer in der Wüste,auf den nicht gehört wird, während die Katholische Kirche unter der Anleitung von Papst Franziskus den Untergang Europas und Amerikas vorantreiben zu versucht durch ihre Forderung nach offenen Grenzen, daß alle "Flüchtlinge" aufzunehmen sind. So empfahl der Papst Europa, "das „große Migrationsproblem“ nicht durch Schließung von Grenzen, sondern durch Großmut zu lösen. „Es ist wahr, daß nicht ein Land allein die ganze Welt aufnehmen kann, aber Migranten können ja auf ganz Europa verteilt werden.“ Die Aufnahme der Einwanderer solle mit offenem Herzen erfolgen, später müsse es um Integration gehen." Junge Freiheit:"Papst Franziskus spricht sich gegen Grenzsicherung aus"  2.4. 2019.
Deutlicher kann der Widerstreit in der Katholischen Kirche nicht zum Ausdruck kommen:Kardinal Sarah versus Papst Franziskus. Der eine sieht die Aufgabe darin,Europa und die USA als von der christlichen Religion geprägte Kulturräume zu erhalten, Papst Franziskus will sie multikulturell auflösen.Für den Kardinal ist die Migration nicht etwas Gottgewolltes, Papst Franziskus schließt sich hier dem extremistischen Liberalismus an, daß es ein Menschenrecht gäbe, leben zu wollen, wo es einem gefalle und daß die Staaten kein Recht hätten,nicht gewollte Einwanderer abzulehnen. Jedes Haus müsse ein offenes sein ohne verschlossene Türen, jedes Land eines ohne Grenzen und Mauern, damit "Migranten" sich frei ihr Daheim aussuchen könnten, wo sie dann ein Anrecht auf eine Vollversorgung durch die Gemeinschaft hätten,in der sie nun leben möchten. Die Einheimischen dagegen haben kein Recht auf ihre Heimat, sie müßten sie für die Fremden aufgeben,indem sie sich multiethnisieren lassen.
Aber,seit wann ist es denn Gottes Wille,daß die Schöpfungsordnung der Völker aufgelöst werden soll, daß es nur noch eine Einerleiwelt atomisierter Individuuen geben soll? 
Aber es geht nicht nur um die Völker! Wenn Papst Franziskus sich durchsetzt,wird Europa bald islamisch werden und das Christentum in Europa verschwinden.   
 

Dienstag, 9. April 2019

Das verschwundene Gericht und die Freude am Sündigen

"Gedenke,o Mensch deiner letzten Tage, und du wirst in Ewigkeit nicht sündigen!" (Sir 7,40).Wer würde wohl je sündigen,wenn er von dem Gedanken an den nahen Tod und das darauf folgende Gericht durchdrungen wäre!-Gedenke oft jenes schrecklichen Augenblickes,wo du vor dem göttlichen,allwissenden Richter erscheinen mußt, um Rechenschaft über dein ganzes Leben zu geben. So Kraftvolles steht in der Betrachtung:Vom Gericht in dem Gebetsbuch: "Maria,meine Zuflucht und mein Trost", 1919, von Michael Sintzel, S.200f. 
100 Jahre später ist eine solche theologische Aussage über Gottes Gericht unvorstellbar geworden, denn Gott liebe doch jeden Menschen und das schlösse ein schreckliches Gericht über den gesündigt Habenden aus.
Und überhaupt: Was heißt schon sündigen? Was viele Meschen praktizieren, das kann die Kirche doch nicht als Sünde qualifizieren- nein, sie habe die geänderte Lebenswirklichkeit anzuerkennen,sodaß sie ihre Morallehre, was als Sünde bezeichnet wird, der Realität anzupassen habe, also soll sie endlich die praktizierte Homosexualität, den "Ehebruch" der Geschieden-Wiederverheirateten und die Abtreibung aufhören, zu verurteilen. Die Kirche verkündige eben nur menschliche Meinungen über das, was Sünde sei, aber das habe für uns Heutige keine Bedeutung mehr, denn nur das individuelle Gewissen sei für den Einzelnen verbindlich. 
So leicht und lieblich ist das Christenleben für den Zeitgenossen geworden, daß er guten Gewissens sagen kann, daß Sünde eigentlich nur noch als Eßsünde gegen die Figur von einer Relevanz sei. 
Was hat so unsere Zeit verloren? Daß unser Erdenleben ernst ist, daß wir über unser: Wie habe ich gelebt? rechenschaftspflichtig sind und das vor Gott, der all unsere Taten und Unterlassungen kennt, keine übersieht oder vergißt. Die christliche Religion wird so zur Unterhaltungskultur, alles Ernste abstreifend. So inszeniert sich dann auch die Kirche in unterhaltsamen, hoffentlich bei der Gemeinde gut ankommenden Gottesdienstevents.
Alle reden jetzt über die Mißbräuchsfälle in der Kirche. Aber eines sagt niemand: Daß die Fälle, daß so unmoralisch gehandelt werden konnte von Christen, entscheidend damit zu tuen hat, daß das Gericht Gottes die zeitgenössische Theologie abgeschafft hat. In Zeiten, in denen Milly Willowitsch als der Kirchenlehrer unserer Zeit faktisch verehrt wird: "Wir sind alle kleine Sünderleins und kommen alle in den Himmel", da kann das Sündigen keine ernste Sache mehr sein. Kein göttliches Gericht droht dem Sünder sondern nur ein göttliches: Ich hab euch alle lieb! hat er zu erwarten. Nun werden dadurch nicht alle zu nihilistischen Hedonisten, denn man hat ja mit menschlichen Verurteilungen für begangene Untaten zu rechnen, aber nun weiß man eben auch: Alles ist erlaubt, nur erwischen lassen darf man sich nicht. Wie viele der Täter in der Kirche haben wohl darauf vertraut, daß ihre Untaten nie ans Tageslicht kommen werden und der "Ich hab euch alle lieb Gott" alles schon problemlos vergeben wird. Gott ist der Kirche abhanden gekommen und darum wird jetzt in ihr so viel gesündigt.
Denn die Verkündigung:Gott liebt uns Menschen alle! hindert ja keinen daran, seinen Nächsten statt zu lieben, umzubringen, wenn er weiß, daß es für Gottes Liebe zu uns gleichgültig ist, ob wir unseren Nächsten lieben oder hassen.        

Montag, 8. April 2019

"Das Christentum ist die Mutter, das Judentum die Tochter"

"Papst Johannes Paul II. hat die Juden als ältere Geschwister der Christen bezeichnet. Israel Yuval glaubt, dass es genau andersherum ist, und sagt, das Christentum ist die Mutter des heutigen Judentums."Mit dieser Aussage verblüfft katholisch de sicher nicht nur ihre Leserschaft (8.4.2019). Aber was wäre denn die Alternative: daß es zuerst eine jüdische Religion gegeben hätte, die sich im hebräischen Kanon manifestiert hätte, auf der aufbauend dann Jesus eine neue Religion, die christliche gestiftet hätte? Dann wäre die christliche Religion selbst ein Hybridwesen, in dem es in sich selbst einerseits die jüdische Religion  enthielte als Altes Testament und dann zusätzlich noch die neue christliche als Neues Testament. Nur, müßte dann nicht der hebräische Kanon in der christlichen Religion ein Fremdkörper sein? 
Oder sollen wir mit Nietzsche urteilen, daß erst der Apostel Paulus die christliche Religion erschuf, indem er Jesus mißdeutete? Dann wäre aber die christliche Religion eine Fehlgeburt, in einem Mißverstehen sich gründend.
Stand dem Christen Jesus Christus in den Pharisäern und Schriftgelehrten die jüdsche Religion gegenüber, sodaß daraus die bekannten Konflikte sich generierten? Aber mit welchem Recht deutete sich dann Jesus von der hebräischen Bibel her und wurde dann von ihr her gedeutet, wenn er als Gründer der neuen Religion der jüdischen als einer anderen gegenüberstand? Glaubten also Abraham, Mose usw jüdisch, wie könnten sie dann uns Christen als Zeugen des christlichen Glaubens gelten? 
Wer die jüdische Religion als die ältere bezeichnet, auf der dann die christliche auferbaut worden sei, der kann die Einheit der Bibel, daß sie aus dem AT und dem NT besteht, nicht mehr legitimieren; es müßte nämlich das AT aus der christlichen Religion exkommunizert werden, (wie es Marcion schon vorschlug). 
Anders sieht es aus, wenn die jüdische Religion als Reaktion auf das christliche Bekenntnis gelesen wird, diese Religion also voraussetzt, um dann Nein zu sagen zu diesem Bekenntnis und das AT nun so zu deuten, als wenn noch nicht der da verheißende Messias gekommen wäre. Zudem: Die christliche Religion deutet ihre Eucharistiefeier als die Prolongierung des Jerusalemer Tempelkultes, als seine Aufhebung im kirchlichen Meßopfer. Die jüdische Religion steht auch auf den Trümmern des Jerusalemer Tempels, und liest nun Mose und die Propheten neu, so, als wenn nicht der Tempelkult das religiöse Zentrum gewesen wäre, sodaß nun die jüdische Religion eine ohne einen Tempel ist. Das stellt gegenüber Mose und den Propheten eine revolutionäre Erneuerung dar: eine Religion ohne Opfer wird kreiert. Darin zeigt sich ein unüberwindbarer Riß zwischen dem hebräischen Kanon (Mose und die Propheten) und der nun neu geschaffenen jüdischen Religion als der Antithese zur christlichen, in der der jerusalemische Kult in dem Meßopfer der Eucharistie weiterlebt.