Samstag, 13. April 2019

Confusionen: Die EU, Europa, das Europaparlament und das christliche Abendland

Den Untergang des Abendlandes sagte uns schon Oswald Spengler voraus, und wenn Novalis recht hätte mit seiner These, daß die Substanz Europas die christliche Religion ist, expliziert in seinem Essay: "Christenheit oder Europa", dann dürfte es angesichts des Verlöschens der Lebenskraft der christlichen Religion in Europa kein abendländisch geprägtes Europa mehr geben. Trotzdem gibt es nun eine Europaparlamentswahl, ein Europa, die Europäische Union, die davor sich EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) nannte.
Die Europäische Union versteht sich als Wertegemeinschaft:
"Die europäischen Werte sind auf Unionsebene ausdrücklich vertraglich verankert. So heißt es in Artikel 2 des Vertrages über die Europäische Union (EUV):
„Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet." zitiert nach:
 https://esf.rlp.de/europa-und-ich/.../die-europaeische-union-als-wertegemeinschaft.htm 
Haben diese da genannten Werte noch einen spezifisch christlichen Charakter? Nein, das sind die Grundwerte der Ideologie des Liberalismus. Mündet also die christliche Religion einfach in die Ideologie des Liberalismus ein? Das könnte so vertreten werden, wenn der Kulturprotestantismus des 19 Jahrhndertes bis zum Ausbruch des 1.Weltkrieges als die Krönung der christlichen Religion angesehen würde.Aber der Fall liegt wohl enfacher:Westeuropa wollte sich gegenüber den sozialisischen Ostblockstaaten als das liberale Europa präsentieren.Daß dieses liberale Europa somit alle osteuropäischen Länder und insbesondere Rußland aus Europa ausschloß, macht den aggressiven Charakter dieses Europas aus, denn obgleich es nur aus westeuropäischen Staaten gegründet wurde, versteht es sich als ganz Europa, das auch so für die osteuropäischen Staaten spricht. Nur Rußland wurde ausgesperrt, daß es nicht zu diesem Europa gehöre.Geographisch und kulturell ist diese Ausgrenzuug eine Absurdität, aber rein politisch gewollt. Es war eben der westliche Konfontationskurs gegen den Osten und besonders gegen Rußland.
Europa, das einstige Abendland wurde so gespalten in das westliche und das östliche Europa, wobei der Westen den Anspruch  erhob, das einzig wahre Europa zu sein. Erst seit dem gilt, daß europäisch gleich westlich gesetzt wird verbunden mit der Aufforderung  daß der Osten sich zu verwestlichen habe. Dies Projekt wird nun nach der Implosion des real existerenden Sozialismus 1989f umgesetzt.
Ist das christliche Abendland denn so schon in der Spaltung in West- und Osteuropa untergegangen? Siegt nun die liberale Ideologie, die nun auch die christliche Religion austrocknet? Es ist ja bezeichnend, daß Kardinal Marx den Begriff des christlichen Abendlandes ganz im Geiste des Liberalismus perhorresziert als ein Konzept, das ausgrenzt, das eben nicht liberal sei.
"Davon halte ich nicht viel, weil der Begriff vor allem ausgrenzend ist." Dies meinte Kardinal Reinhard Marx vergangene Woche bei einer Rede in Berlin zum Begriff "christliches Abendland".  Kath net  12.Jänner 2019.
Was ist nun Europa: Das ist der europäische Kontinent, der politisch Rußland als illiberales Land ausgrenzt aus Europa, um ein von der Ideologie des Liberalismus geprägtes Europa zu schaffen, es einfacher gesagt zu verwestlichen.
Das Deutsche Volk als Volk der Mitte Europas verliert dabei seine kulturelle Besonderheit, indem es verwestlicht wird, (Thomas Manns unpolitische Betrachtungen bilden den tiefsinnigsten Protest gegen diese Verwestlichung Deutschlands)   indem nun auch Ost- bzw. Mitteldeutschland verwestlicht wird. Eine neue Uniformität prägt so dies neu sich formierende Europa, daß jetzt seine kulturelle Identität in der Multikultiideologie, der Förderung der Homosexualität und der Genderideologie findet, als radikalisierter Liberalismus. Dabei ersetzt die Politische Korrektheits-ideologie die christliche Religion als die Substanz dieses Europas. Das sich nicht alle osteuropäischen Völker widerstandslos in dies liberalistische Europa integrieren lassen wollen, zeigt dabei nicht nur Ungarn sondern auch Polen und Kroatien, die darum von den Eurokraten auch heftigst angegriffen werden, daß sie sich eben ideologisch dem Westen zu unterwerfen haben, wie das auch das besiegte Westdeutschland nach 1945 mustergültig tat. 

     
 
 

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