"Youtuberin Jana Highholder (20) führt mit offiziellem EKD-Auftrag einen
Youtube-Kanal, macht sich aber dabei mit ihren biblischen Positionen in
der EKD keineswegs nur Freunde -" meldete lakonisch kath net am 8.4.2019. Das müßte doch einen jeden Leser irritieren, wenn er an einen der wichtigsten Grundsätze der Reformation denkt, das: sola scriptura. Müßten in der EKD nicht biblische Positionen geradezu ein Heimatrecht haben, ja müßten wir da nicht in Folge dieses Aufbauprinzipes nur biblische Aussagen erwarten, bzw. von ihr abgeleitete?
Aber wer die EKD kennt, der weiß, das dort Biblisches so selten vorkommt wie Vitamine in Fastfood. Nur, was ist denn da aus diesem Grundsatz der Reformation geworden? Wer so frägt, übersieht das Wesentliche dieses Grundsatzes: Nicht geht es primär um die positive Seite, nun die Theologie biblisch zu fundieren, sondern um die negative Seite, daß nun der ganze theologische Diskurs bis zur Reformation hin als für die neuen Bibeltheologen als unverbindlich galt.
Anders gesagt: Der Grundtext war so sehr umgeben von kommentierenden, auslegenden und systematisierenden Sekundärtexten, daß es fast schon zur Unmöglichkeit geworden war, einen Bibeltext auszulegen, ohne den Vorwurf sich einzuhandeln, daß das doch längst schon wer anders ebenso geschrieben hätte. Zudem: Wie könnte ein Theologe noch etwas zu einem biblischen Thema schreiben, wenn er, bevor er zur Feder greift, erst das bisher schon dazu Geschriebene zu lesen hätte: Er käme vor lauter Lesen nie zum selbstständigen Schreiben. Die scholastische Theologie hatte sich sozusagen erschöpft, indem alles, was in ihr aussagbar war, schon geschrieben worden war.
Mit einem Federstrich sollte nun dieser ganze Diskurs als nicht mehr relevant verurteilt werden, damit nun wieder selbstständig Theologie getrieben werden konnte. Diese Negationskraft war das Anziehende dieser Parole:jungfräuliche Theologie sollte wieder möglich sein- man wollte die biblischen Texte so lesen dürfen, als wäre man ihr Erstleser.
Es ist die Entkirchlichung des heiligen Textes, der nun der Privatlektüre der neuen Bibeltheologen unterworfen wurde.
Und da die heiligen Texte so privatisiert wurden, wurden sie zu einem Warenkorb an Aussagen, aus denen sich jeder seiner Privatleser das ihm Gefällige sich heraussuchte. Schon Luther fing damit an, indem er ihm mißfallende Texte des Vulgatakanons entfernte und so für die Evangelischen eine neue, reduzierte Bibel kreierte. Und da er seine biblische Rechtfertigungslehre nicht in Einklang mit dem Jakobusbrief bringen konnte, war er auch der erste Bibeltheologe, der "erkannte", daß die Bibel auch Unwahres enthielte. Die Bibel als Zeugnis von Jesus Christus geriet so schon ab ovo unter den Verdacht, die Person Jesu und seine Verkündigung unangemessen, verfälschend dargelegt zu haben. So erweitert sich der Verdacht gegen die Theologie und die Lehre der Kirche, Jesus unwahr zu lehren zu dem Verdacht, daß selbst schon das Neue Testament Jesus mißdeute.So kann auch die heilige Schrift nicht mehr unüberprüft als der wahre Grundtext angesehen werden. Biblisch fundierte Aussagen können so, gerade weil sie biblisch sind, so unwahr sein.
Jetzt entscheidet nur noch der Privatleser, wie was in der Bibel als wahr anzusehen ist. Da dieser Privatleser nun ein Subjekt in einer kommunizierenden Gemeinschaft ist, unterwirft dieser so private Leser Bibeltexte dem, was im öffentlichen Gerede als das Schickliche und Angemessene angesehen wird. Und darum wird Frau Highholder der Vorwurf gemacht: "In einem von mehreren Statements in „Christ und Welt“ bezeichnete die Pfarrerin Hanna Jacobs Highholder als „trojanische Influencerin“, die im Namen der Evangelischen Kirche „biblizistische und evangelikale Positionen“ vertrete, aber vom „evangelischen Mainstream“ weit entfernt sei." Kath net am 8.4.2019. Wahr ist nur dann eine theologische Aussage, wenn sie dem evangelischen Mainstream konform gestaltet ist. Merke: Es gibt eben Aussagen in der Bibel, die diesem Mainstream nicht entsprechen und so unwahr sind.
Das ist nun nicht einfach ein Abfall vom sola scrptura Prinzip, sondern es nimmt dies Prinzip in seiner Negativintention ernst, daß alle christliche Tradition unverbindlich ist für den heutigen Christen, damit er die Bibel so,herausgerissen aus der Kirche, wie sie den heiligen Text las und liest, ganz seinen Privatwünschen unterwerfen kann. Und die Privatwünsche der so gearteten Bibelleser erschaffen dann den evangelischen Mainstream.
Aber wer die EKD kennt, der weiß, das dort Biblisches so selten vorkommt wie Vitamine in Fastfood. Nur, was ist denn da aus diesem Grundsatz der Reformation geworden? Wer so frägt, übersieht das Wesentliche dieses Grundsatzes: Nicht geht es primär um die positive Seite, nun die Theologie biblisch zu fundieren, sondern um die negative Seite, daß nun der ganze theologische Diskurs bis zur Reformation hin als für die neuen Bibeltheologen als unverbindlich galt.
Anders gesagt: Der Grundtext war so sehr umgeben von kommentierenden, auslegenden und systematisierenden Sekundärtexten, daß es fast schon zur Unmöglichkeit geworden war, einen Bibeltext auszulegen, ohne den Vorwurf sich einzuhandeln, daß das doch längst schon wer anders ebenso geschrieben hätte. Zudem: Wie könnte ein Theologe noch etwas zu einem biblischen Thema schreiben, wenn er, bevor er zur Feder greift, erst das bisher schon dazu Geschriebene zu lesen hätte: Er käme vor lauter Lesen nie zum selbstständigen Schreiben. Die scholastische Theologie hatte sich sozusagen erschöpft, indem alles, was in ihr aussagbar war, schon geschrieben worden war.
Mit einem Federstrich sollte nun dieser ganze Diskurs als nicht mehr relevant verurteilt werden, damit nun wieder selbstständig Theologie getrieben werden konnte. Diese Negationskraft war das Anziehende dieser Parole:jungfräuliche Theologie sollte wieder möglich sein- man wollte die biblischen Texte so lesen dürfen, als wäre man ihr Erstleser.
Es ist die Entkirchlichung des heiligen Textes, der nun der Privatlektüre der neuen Bibeltheologen unterworfen wurde.
Und da die heiligen Texte so privatisiert wurden, wurden sie zu einem Warenkorb an Aussagen, aus denen sich jeder seiner Privatleser das ihm Gefällige sich heraussuchte. Schon Luther fing damit an, indem er ihm mißfallende Texte des Vulgatakanons entfernte und so für die Evangelischen eine neue, reduzierte Bibel kreierte. Und da er seine biblische Rechtfertigungslehre nicht in Einklang mit dem Jakobusbrief bringen konnte, war er auch der erste Bibeltheologe, der "erkannte", daß die Bibel auch Unwahres enthielte. Die Bibel als Zeugnis von Jesus Christus geriet so schon ab ovo unter den Verdacht, die Person Jesu und seine Verkündigung unangemessen, verfälschend dargelegt zu haben. So erweitert sich der Verdacht gegen die Theologie und die Lehre der Kirche, Jesus unwahr zu lehren zu dem Verdacht, daß selbst schon das Neue Testament Jesus mißdeute.So kann auch die heilige Schrift nicht mehr unüberprüft als der wahre Grundtext angesehen werden. Biblisch fundierte Aussagen können so, gerade weil sie biblisch sind, so unwahr sein.
Jetzt entscheidet nur noch der Privatleser, wie was in der Bibel als wahr anzusehen ist. Da dieser Privatleser nun ein Subjekt in einer kommunizierenden Gemeinschaft ist, unterwirft dieser so private Leser Bibeltexte dem, was im öffentlichen Gerede als das Schickliche und Angemessene angesehen wird. Und darum wird Frau Highholder der Vorwurf gemacht: "In einem von mehreren Statements in „Christ und Welt“ bezeichnete die Pfarrerin Hanna Jacobs Highholder als „trojanische Influencerin“, die im Namen der Evangelischen Kirche „biblizistische und evangelikale Positionen“ vertrete, aber vom „evangelischen Mainstream“ weit entfernt sei." Kath net am 8.4.2019. Wahr ist nur dann eine theologische Aussage, wenn sie dem evangelischen Mainstream konform gestaltet ist. Merke: Es gibt eben Aussagen in der Bibel, die diesem Mainstream nicht entsprechen und so unwahr sind.
Das ist nun nicht einfach ein Abfall vom sola scrptura Prinzip, sondern es nimmt dies Prinzip in seiner Negativintention ernst, daß alle christliche Tradition unverbindlich ist für den heutigen Christen, damit er die Bibel so,herausgerissen aus der Kirche, wie sie den heiligen Text las und liest, ganz seinen Privatwünschen unterwerfen kann. Und die Privatwünsche der so gearteten Bibelleser erschaffen dann den evangelischen Mainstream.
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