Freitag, 31. März 2023

Der Kampf gegen Rom geht weiter: „Synodaler Weg: Vatikan erteilt Taufe und Predigt durch Laien Absage“

Der Kampf gegen Rom geht weiter: „Synodaler Weg: Vatikan erteilt Taufe und Predigt durch Laien Absage“ So titelte das Zentralorgan des deutschen Modernismus am 30.3.2023, aber man will den Kampf nicht aufgeben. „DBK-Sprecher Matthias Kopp gegenüber katholisch.de. "Wir nehmen wahr, dass das Dikasterium im Brief die gegenwärtig geltende Lage zu den besprochenen Themen darstellt. Am Ende wird zum weiteren Dialog eingeladen, den wir gerne annehmen. Es ist gut, dass wir so mit Rom im Gespräch bleiben", so Kopp weiter.“ Hier ist jedes Wort von Gewicht: Es wird zwar wahrgenommen, was Rom da sagt, aber nicht als wahr anerkannt. Rom erwähne eben nur die jetzt geltende Rechtslage, daß die Predigt in der hl. Messe wie die Laientaufe außer in außerordentlichen Notfällen nicht erlaubt sei. Aber das sei gar keine klare Absage, sondern nur die Feststellung des Istzustandes. Wesentlicher sei die Einladung zum Dialog über diese 2 Nichterlaubnisse als Einladung, die Möglichkeiten der Veränderbarkeit zu prüfen.Die Absage wird somit zu einer Verhandlungsmasse umgewandelt, das Gespräch soll nun Veränderungen bewirken. Das Laien-ZK stellt dann schon mal fest (Kath de am selben Tage): „In Deutschland ist die Kirche bei Taufe und Predigt schon weiter“ Klarer kann der Antikatholizismus der Reformer nicht artikuliert werden: Rom, und damit ist hier die Lehre der Kirche in all ihren Bestandteilen ist eben von Vorgestern, während in Deutschland die Kirche sich schon auf der Höhe der Zeit, der Moderne befindet.In dem Dialog mit Rom müsse so die Kirche in Deutschland wie ein Nachhilfelehrer Rom auf die Sprünge helfen. „Die kirchliche Praxis bei Taufe und Predigt von Laien ist für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) schon weiter als die kirchliche Lehre. Auf Anfrage sagte ZdK-Pressesprecherin Britta Baas gegenüber katholisch.de, dass sich das Katholikenkomitee über den Brief aus Rom freue. Die Post aus dem Vatikan zeige ein Interesse Roms an den Ergebnissen und Zielsetzungen des Synodalen Weges in Deutschland. "Gespräche in Rom sind überfällig und liegen im Herzensinteresse der katholischen Zivilgesellschaft hierzulande", so Baas weiter“. Was meint dann wohl die Vokabel der katholischen Zivilgesellschaft“? Selbstverständlich gehören dazu die Ewiggestrigen nicht dazu, sondern die Vertreter des Synodalen Irrweges mit der ihr zuarbeitenden Presse, das linksliberale katholische Milieu. Es sollen also Gespräche mit Rom geführt werden, damit die geltende Kirchenlehre in diesen und nicht nur diesen Punkten revidiert wird. Das entscheidende Argument ist nun die These der Normativität der Praxis. Die Lehre müsse revidiert werden, wenn die Praxis sich nicht an die Lehre hält. Zur Veranschaulichung: Gesetz den Fall, daß 90 Prozent aller Verheirateten mindestens einmal in ihrer Ehe fremdgingen, dann dürfte der Katechismus den Ehebruch nicht mehr als eine Sünde qualifizieren. Denn diese Praxis widerlegte die Norm des Katechismus, daß der Ehebruch eine Sünde sei. Die Morallehre der Kirche dürfe nämlich nicht präskriptiv verstanden werden: Sie sage, wie wir zu leben haben sondern stellt fest, wie wir leben und was wir für gut und was für nichtgut erachten. Diese Deskription müsse nun beständig der Wirklichkeit angepaßt werden, denn sie ist das Normative. „Dass Katholiken in Deutschland weiter seien, sei nicht verwunderlich, schließe verändere sich deren Leben täglich. "Schon in wenigen Jahren wird sich niemand mehr ernsthaft gegen Laien-Predigten und Taufen durch Laien verwehren können, wenn die Kirche für die Menschen vor Ort noch Bedeutung haben will.“, heißt es dann weiter. Nur, warum ändert sich das Leben in Deutschland täglich und nicht in Rom? Naja, die Ewiggestrigen Roms bekommen das irgendwie nicht mit, daß alles fließt und sich so verändert und daß darum auch die Kirchenlehre stetig sich zu verändern habe. Es ist eben das die deutschen Katholiken Auszeichnende, daß sie diesen Strom der permanenten Veränderungen erkennen, um so den Katholizismus in Bewegung zu bringen! Ein Witz dazu: Was ist der Unterschied von dem conservativen Katholizismus dem liberalen gegenüber? Beim Conservativen ändert sich nichts außer Brot und Wein, beim Liberalen alles außer Brot und Wein! Wie weit das faktische Schisma schon vorangeschritten ist, zeigt, mit welcher Selbstverständlichkeit in deutschen Bistümern das auch für sie geltende Kirchenrecht mißachtet wird. Ein Kirchenvorstandsmitglied brachte das mal so auf den Punkt: Uns interessiere das Kirchenrecht nicht, wir orientieren uns an Jesus. Da der die Laienpredigt in der Messe wolle, ist sie auch erlaubt! Und woher weiß man, daß das Jesu Wille sei und daß der Wille des Herrn der Kirche sich nicht auch im Kirchenrecht manifestiere? Die Antwort besticht durch ihre Schlichtheit: Was ICH für den Willen Jesu halte, das und nur das ist sein Wille. Der Standpunktkommentar vom 31.3.2023 (kath de) versucht dann gar noch, theologisch zu argumentieren,obzwar doch die Demoskopie das theologische Argument völlig überflüssig macht: „Ein sakramentales Amt, das nur in Abgrenzung und nicht aus eigener Kraft plausibel ist, hat ein Problem. Und das Problem sind nicht taufende und predigende Laien.“ Was macht einen Mann zu einem Mann, wenn nicht seine Differenz zur Frau; ohne diese Geschlechtsdifferenz vereinern sich beide nämlich zu Menschen. So ist auch das sakramentale Amt, wie alles andere auch nur etwas Bestimmtes durch seine Differenz zu allen anderen. Die eigene Kraft ist eben nur eine bestimmte durch ihre Differenz zu all den anderen Kräften, die nicht die eigenen sind.

Donnerstag, 30. März 2023

Ein Hundetreter und ein Fall politisch korrekter Praxis – oder daß wir Menschen doch nicht alle gleich sind

Ein Hundetreter und ein Fall politisch korrekter Praxis – oder daß wir Menschen doch nicht alle gleich sind Der Tatort: irgendeine Kleinstadt in Deutschland, der Fall: Eine ältere Frau führte ihren Hund spazieren, als plötzlich ein Mann auf sie losstürzte und versuchte, ihren kleinen Hund zu treten. Sie floh, er verfolgte sie, versuchte immer wieder,ihren Hund zu treten, bis sie eine Zuflucht in einem Geschäft fand. Diesen Vorfall zeigte sie nun bei der Polizei an. Es handelt sich dabei, juristisch gesprochen um eine versuchte Sachbeschädigung. Der Fall wurde aufgenommen und eine Personenbeschreibung erfragt. Er hätte wie ein Afrikaner ausgeschaut. Die spontane Reaktion: Diese versuchte Sachbeschädigung sei doch eine solche Bagatelle, da lohne es sich nicht, den Fall aufzunehmen. Zudem hätte die Anzeige so gut wie keine Aussicht auf einen Erfolg ob der sehr unpräzisen Täterbeschreibung. Die Dame wand nun ein, daß der Ort des Geschehens doch videoüberwacht sei, da müsse der Täter doch auf den Bildern erkennbar sein. Nein, das sei nur eine Bagatelle, damit könne sich die Polizei nicht beschäftigen. Nun phantasieren wir ein wenig: der gleiche Vorfall nur daß diesmal die Hundebesitzerin eine Asylantin und der Hundetreter ein Deutscher gewesen wäre, Würde das dann noch als eine Bagatelle von der Polizei angesehen worden? Natürlich nicht. Es hätte sich dann um wohl einen rassistisch motivierten Angriff gehandelt und es müsse so der Täter aufgespürt werden. Von der Videokamera könne dann aufschlußreiches Belastungsmaterial erwartet werden. Der gleiche Vorfall: Einmal wird er als bedeutungslos abgetan, weil der Täter ein Afrikaner und das Opfer eine deutsche Hundebesitzerin war, sie wurde von dem Täter eine zeitlang verfolgt, das andere Mal wäre es eine rassistische Tat, die unbedingt eine Sanktionierung des Täters verlangt. Aber noch in etwas anderem unterscheiden sich die Interpretation des Vorfalles: Ist der Täter ein Afrikaner, gar evtl ein Asylant agiert er stets als Einzeltäter und seine Tat ist als solche auch von geringer Relevanz. Ist aber das Opfer ein Afrikaner, gar ein Asylant und der Täter ein Deutscher, sofern er nicht ein Deutscher mit einem Migrationshintergrund ist,gilt er nicht als ein Einzeltäter sondern als ein Repräsentant etwa des Rechtsradikalismus, der Ausländerfeindlichkeit und man verweist gleich auf die eigentlichen Täter, die Schreibtischtäter, eben alle Kritiker der Politik der offenen Grenzen, in deren Namen dieser die Untat vollbracht habe. Den ideologischen Hintergrund bildet ein simpler Schwarz-Weiß-Dualismus: Es gibt die Summe der Menschen, die als die Guten immer nur das Opfer von Gewalt sein können und niemals die Position des verantwortlichen Gewalttäters, etwa die Asylanten, die Afrikaner, die ….und es gibt die Summe der Menschen, die in irgendwie gearteten Konflikten mit solchen Gutmenschen immer nur die Position des Täters einnehmen können: alle politisch Nichtkorrekten. Ein afrikanisch Aussehender verfolgt eine Deutsche, um deren Hund zu treten, ist somit eine Falschtatsache, die so selbstredend nicht polizeilich verfolgt werden darf. Die Menschen sind eben nicht gleich, es gibt welche, die keine Täter sein können und es gibt welche, die ob ihrer Volkszugehörigkeit dazu präjudiziert sind, Täter zu sein. Wenn etwa in Dresden der Opfer der Bombardierung der Stadt am Ende des 2.Weltkrieges gedacht wird, rufen antifaschistische Gegendemonstranten: Es gibt keine DEUTSCHEN Opfer, weil alle NaziTÄTER waren! Eine wahre Geschichte: Ein Fahrt auf der Autobahn- plötzlich meldet der Verkehrsfunk: "Achtung, Ihnen kommt ein Geisterfahrer auf der A....entgegen!" Der Autofahrer denkt nach: Die Straßenverkehrsordnung verbietet das Geisterfahren auf den Autobahnen. Also kann es keine Geisterfahrer geben, also ist das eine Falschmeldung. Er fährt unbekümmert weiter, bis ihm ein Auto der Autobahn entgegenkommt. "Das ist eine optische Täuschung- denn es gibt keine Geisterfahrer!" Bis zu seinem Tod ist er davon überzeugt: Das war eine Falschmeldung!

Mittwoch, 29. März 2023

Die neue Kriegstheologie – Spurensuche

Die neue Kriegstheologie – Spurensuche In der Märzausgabe des Passauer Bistumblattes vom 19.3.2023 findet sich als „Zitat der Woche“ dieser Ausspruch eines österreichischen Kabarettisten, zuerst publiziert in einem der Flaggschiffe der politischen Korrektheit Deutschlandes, der „Süddeutschen Zeitung“ in einer ihrer Polemiken wider die Berliner Friedenskundgebung, initiiert von Frau Wagenknecht und Frau Schwarzer: „Ich bin auch für Verhandlungen.Sobald sich Putin aus der Ukraine zurückgezogen hat! Wenn ein Staat einen anderen überfällt und wir dann zu verhandeln beginnen, was dieser Staat behalten darf,dann öffnen wir Tür und Tor und geben eine Errungenschaft auf, die wir seit 1945 hatten, daß Krieg als politisches Mittel in Europa nicht akzeptiert wird.“ Wenn in früheren Zeiten, so in den 70er und 80er Kabarettisten eher durch ihre Gesellschaftskritik und ihrer Distanz zur Regierungspolitik sich profilierten, so scheinen sie heute eher sich als Propagandisten der Regierung zu verstehen, aber vielleicht liegt das auch nur daran, daß nur noch politisch korrekte zitiert werden. Aber auch von einem Kabarettisten dürfte erwartet werden, daß er, bevor er sich zu dem Ukrainekrieg äußerst, sachkundig macht. Dann wüßte er, daß nach 1945 die Nato einen Angriffskrieg gegen Jugoslawien geführt hat und dann den jugoslawischen Staat zerstörte und den Regierungschef dann vor ein Kriegsverbrechertribunal stellte als den krönenden Abschluß des militärischen Sieges. Da die Türkei ein Natomitglied ist, sind zudem alle Kriegshandlungen der Türkei, die angeblich der Terrorismusbekämpfung der Kurden dienen, mit dazuzurechnen. Nach 1945 hat der freie Westen, die Nato also nicht auf den Krieg als politisches Mittel verzichtet. Wenn man dann noch auf die vielen deutsche Gebiete schaut, die wir nach dem verlorenen Krieg 1945 abtreten mußten, zeigt dies auch, daß auch nach 1945 es als legitim angesehen wurde, Grenzveränderungen und Gebietszugewinne zu vollziehen als Kriegssieger zulasten des Verlierers. Ergo: Auch nach 1945 ist der Krieg nicht als ein Mittel des Krieges verurteilt worden, nicht für den europäischen noch für den außereuropäischen Raum. Stattdessen statt: All unsere Kriege sind legitim, die unserer Feinde aber nicht. Wir begehen keine Kriegsverbrechen, selbst wenn wir Atombomben auf Städte abwerfen, um möglichst viele Zivilisten zu töten, denn nur der Feind begeht solche. Wenn nun ein Krieg ist, wie könnte er beendigt werden. In Berlin demonstrierten viele Bürger für einen Verhandlungsfrieden und der verlangt nun einmal einen Interessensausgleich zwischen den Kriegsparteien. Den zu erwirken, ist die Aufgabe der Diplomatie, die chinesisische Regierung erbot sich dafür auch schon als Vermittler an. Aber die ukrainische Regierung und die Nato sagen dazu: „Nein!“ Sie setzen auf den militärischen Sieg über die russischen Truppen und wollen erst nach dem Sieg verhandeln. Das politische Ziel der Nato wird dabei erstaunlich klar formuliert: der Sturz der jetzigen russischen Regierung und die Auslieferung Putins an ein Kriegsverbrechertribunal. Der ukrainischen Regierung geht es dann wohl primär um die Erschaffung eines möglichst reinen ukrainischen Volksstaates, aus dem dann alle Russen vertrieben , oder als Minderheit geduldet werden. Darum bekriegt ja die Ukraine seit 2014 die sich als unabhängig erklärten russischen Volksrepubliken auf dem ukrainischen Staatsgebiet. Den Anlaß zur russischen Intervention bot ja der Beistandsruf dieser russischen Volksrepubliken angesichts der Militärangriffe der Ukraine. Würden die russischen Truppen einfach abziehen, revitalisierte sich das Nationalitätenproblem der Ukraine, daß es ein Vielvölkerstaat ist, in dem die Ukrainer die russische Minderheit zu majorisieren versucht – aber es muß auch an das Votum einer ukrainischen Spitzenpolitikern erinnert werden: Gebt uns Waffen und wir schlachten die Russen ab! Es muß so also gefragt werden, ob Russen noch in einem ukrainischen Volksstaat leben können! Wem das für mehr als unwahrscheinlich ansieht, muß der Bildung einer russischen Republik als abgetrennte zustimmen, die dann von Rußland gegen die Ukraine auch geschützt wird. Aber für all dies interessiert sich diese Schwarz-Weiß- Kriegstheologie nicht: Sie kennt nur ganz dualistisch denkend die Guten, die gegen die Bösen kämpfen, und daß statt zu verhandeln man allein auf den Militärsieg der Guten setzt und mit den Bösen erst verhandelt, wenn sie besiegt sind. Das hat mit Politik und einer Analyse des Konfliktes mit dem Ziel der Erreichung eines Friedens nichts zu tuen, der Konflikt wird nur ganz im Stile der westlichen Propaganda einfach vermoralisiert zu einem Krieg zwischen den Nurguten und den Nurbösen, vertrauend darauf, daß wie in amerikanischen Westernfilmen immer am Ende der Gute siegt, mit dem rauchenden Colt in der Hand.

Dienstag, 28. März 2023

Öffentlich-Rechtliche -ZDF: Familie als „Stütze der Gesellschaft“ ist frauenfeindlich und ein Corollarium

Öffentlich-Rechtliche -ZDF: Familie als „Stütze der Gesellschaft“ ist frauenfeindlich Das ist leider keine Fehlmeldung der „Jungen Freiheit“ (27.3.2023),sondern zeigt auf, für was für eine Kampagne u.a. das durch Zwangsgebühren finanzierte ZDF das Geld ausgibt und noch mehr haben will, um diesen Qualitätsjournalismus fernerhin finanzieren zu können. „Das ZDF hat vor der Verbreitung eines „antifeministischen Weltbilds“ in den sozialen Medien gewarnt. Die Propagierung dieser Überzeugung beginne bereits bei der „spielerischen Inszenierung des vermeintlich entspannten Lebens als Hausfrau oder Mutter“, mahnte der Sender auf Instagram.“ Ein beigefügtes Schaubild veranschaulicht dann das anti-feministische Weltbild dieser politisch inkorrekten Medien: eine junge Frau, die sich von einem Mann umarmen läßt, eine schwangere Frau und eine Frau, die sich schön zurecht gemacht hat. Das feministische Weltbild sähe dann wohl so aus: eine Frau, die eine andere Frau liebt, eine Frau, die wenn sie dennoch schwanger wird, ihr Kind töten läßt und eine Frau, die statt sich schön zu machen in einem ölverschmierten Monteurdreß zu sehen wäre. Lebten alle Frauen feministsch, stürbe die Menschheit in Bälde aus, da es keine Kinder mehr geben könnte. So langfristig denkt der Feminismus wohl nicht. Eher dient er als Hilfsprogramm für das Projekt des Volksumtausches, daß hier in Deutschland und Europa keine Familien mehr gegründet werden sollen, um so ausreichend Platz zu schaffen zur massenhaften Einwanderung von „Flüchtlingen“. Friedrich Engels schrieb dazu schon: „Mit dem Übergang der Produktionsmittel in Gemeineigentum hört die Einzelfamilie auf, wirtschaftliche Einheit der Gesellschaft zu sein. Die Privat-haushaltung verwandelt sich in eine gesellschaftliche Industrie. Die Pflege und Erziehung der Kinder wird öffentliche Angelegenheit; die Gesellschaft sorgt für alle Kinder gleichmäßig (…)“ zitiert nach: Friedrich Engels und die Befreiung der Frau, „Solidaritäts Info“ vom 8.März 2015. Lenin setzte dann dies feministisch-kommunistische Frauenbefreiungsprogramm nach der bolschewistischen Revolution um: 1. wurde die „Abtreibung“ legalisiert. Rußland war der erste Staat, in dem so diese Art der Kindestötung legalisiert praktiziert wurde. 2. sollte die gesamte Kindererziehung verstaatlicht werden und 3. die Versorgung durch staatliche Kantinen gewährleistet werden. Statt in einer Familie zu leben, sollten die Frauen wie die Männer unlimitiert der Wirtschaft zur Verfügung stehen und dazu war die Auflösung der Ordnung der Familie nötig. Den ideologischen Hintergrund bildet die marxistische Anthropologie, daß der Mensch durch die Arbeit sich verwirkliche; die „Hausarbeit“ der Frau einschließlich der Aufgaben der Mutter zählen nicht als Arbeit. Erstaunlich, daß nun, wo sich nur noch Ewiggestrige für Lenin interessieren, sein Frauenbefreiungskonzept uns jetzt gar vom ZDF als feministisch wertvoll aufgetischt wird! Die Lebensfeindlichkeit dieses Konzeptes ist evident und die Praxis zeigt es auch: In allen westeuropäischen Ländern, in denen der Feminismus mit seiner Forderung nach dem Recht auf die Kindestötung im Mutterleibe sich durchgesetzt hat, sterben jährlich mehr Menschen als geboren werden. Lebte die ganze Menschheit feministisch, stürbe sie in nicht ferner Zukunft aus. In der Sowjetunion sah sich angesichts der fatalen Konsequenzen Lenins Nachfolger Stalin zu einer radicalen Kurskorrektur genötigt: Er verbot die Kindestötung im Mutterleibe und förderte wieder die Familie, die ihm nun auch als der Grundpfeiler der Gesellschaft galt. Ganz anders sieht das der Feminismus und das ZDF als sein Propagandaorgan: „Das ZDF bläst zum Angriff auf das traditionelle Familienmodell. Traut man dem Sender, sind Hausfrauen, die gerne kochen und backen, mitunter schon in der politisch rechtsextremen Ecke zu verorten.“ Für den politisch Korrekten ist eben eine Frau, die statt eine Frau zu lieben, sich schön für Männer macht, eine Familie gründen möchte und von eigenen Kindern träumt, schon tendentiell rechtsextreml! Drei Erklärungsansätze gibt es dafür: 1. Die Ordnung der Familie als das Zentrum der bürgerlichen Gesellschaft erweist sich in der jetzigen Phase der Entwickelung des Kapitalismus als dysfunktional, behindert sie doch die Frau daran, so uneingeschränkt wie der Mann der Wirtschaft zur freien Verfügung zu stehen. Die Frau sol zur frei verfüglichen Arbeitskraft werden, darum ist die Familie aufzulösen und die Kindererziehung zu verstaatlichen von der Kita bis zur Ganztagsschule – zum Schaden der Kinder. 2.Für das Projekt des Volksumtausches ist es von Nöten, die Geburtenrate zu senken, um den Platz zur Aufnahme von massnhaft zu importierenden „Flüchtlingen“ zu schaffen. 3.Der Feminismus ist in sich selbst eine lebensverneinende Ideologie,die nicht die Befreiung des Lebens zu einem besseren erstrebt sondern die Befreiung vom Leben. Dem korreliert die Differenz zwischen den 2 Erlösungsreligionen, der christlichen zum wahren Leben und der buddhistischen vom Leben. Die Lebensbejahung ist eben für den Menschen keine Selbstverständlichkeit. Es sei an Schopenhauers Lehre von der Überwindung des Lebenswillens erinnert und Nietzsches radicale Nein dazu, der seinen Gipfelpunkt in der Lehre von der ewigen Wiederkehr findet, daß das Leben sich so sehr affirmiert, daß es sich, so wie es geführt wurde, immer wieder so leben will. Der Feminismus ist eben ein typisches Phänomen der Dekadenz. Es spricht nichts dagegen, daß für den heutigen Feminismus alle 3 Thesen zustimmen. Eines ist dabei aber offensichtlich: Das erste Opfer dieses Femimismus ist die Frau, die so zu einem Leben wider ihre eigene Natur genötigt wird. Corollarium Was ist Frauuendiskriminierung? Nichts ist für eine Frau diskriminierender als der Anblick einer Frau, die schöner ist als sie; die Frauenfrage: "Spieglein, Spieglen an der Wand, wer ist die schönste im Land!"

Montag, 27. März 2023

Zu den Hintergründen des jetzigen Niederganges der christlichen Religion und der Kirche

Zu den Hintergründen des jetzigen Niederganges der christlichen Religion Manchmal werden Antworten auf gewichtige Fragen an Orten gefunden, wo man wirklich nicht nach ihnen gesucht hatte. Eine einfache Feststellung: „Viele Menschen sind heute dazu bereit,die Vorstellung aufzugeben,dass es in allen Fällen eine einzige, maßgebliche Wahrheit zu entdecken und zu verteidigen gibt.“ Catherine Belsey, Poststrukturalismus, 2013, S.105. Zu beachten ist, daß hier die Wahrheit als etwas nicht Entdeckbares begriffen wird. Relativiert wird das nur durch die Einschränkung: nicht in allen Fällen sei die Wahrheit erkennbar. Der Leser darf mit hundertprozentiger Sicherheit davon ausgehen, daß der Fall der Religionen unter diese Fälle, in denen keine Wahrheit gefunden werden kann, zu subsumieren ist. Warum soll das so sein: „Tatsächlich hat ein Jahrhundert politischer Grup-pierungen,die die Wahrheit,wie sie sie verstanden,nicht nur verteidigten,sondern verherrende Gewalt gegenüber Menschen ausübten,die ihre Überzeugungen nicht teilten,bei vielen von uns ernsthafte Zweifel an der Behauptung von Wahrheits-ansprüchen geweckt.“ (S.105) Unter den politischen Gruppierungen sind in erster Linie die kommunistischen und die nationalsozialistischen gemeint, daß Staaten im Besitz der Wahrheit sich wähnend, so totalitär werdend alle dieser Wahrheit Nichtzustimmenden unterdrückten und gar töteten. Nicht werden nun diese Ideologien als unwahre kritisiert, sondern geschlußfolgert, daß der Besitz der Wahrheit immer freiheitsfeindlich sei und zu einer menschenverachtenden Praxis führe. Der Gedanke, daß die Wahrheit die Freiheit der Diskurse begrenze, gar nichte, führt etwa M.Foucault in seiner Diskurstheorie aus. Das Streben nach der Wahrheit mit dem Ziel ihrer Erkenntnis und deren Besitz wird so als etwas zumindest potentiell den Frieden und das Miteinander der Menschen Gefärdendes angesehen. Der Wille zur Wahrheit wäre so im Sinne Nietzsches nur eine Maskerade des Willens zur Macht, des Willens so auch des Herrschens über andere. Auf eine Formel zusammengedrückt hieße das: Wahrheit macht unfrei. Im Zentrum der christlichen Religion steht nun die Aussage, daß Jesus Christus die Wahrheit ist. Diese Zentralaussage, nicht erst unzeitgemäße Morallehren oder dem modernen Menschen abskur vorkommende Wundergeschichten muß die christliche Religion und damit auch die Kirche zu etwas Inakzeptablen machen für das gegenwärtige postmoderne Denken mit seiner Ablehnung des Strebens nach der wahren Erkenntnis. Die christiche Religion paßt nicht mehr in die heutige Zeit, weil sie nicht nur Wahrheitsansprüche stellt, sondern sich gar als die Wahrheit versteht. Wer daraufhin den heutigen theologischen Diskurs überprüft, wird auf vielfältigste Versuche stoßen, den Geltungsanspruch der Kirche zu relativieren, indem nun ökumenisch alle christlchen Confessionen als gleich wahr, im interreligiösen Dialog gar alle Religonen als gleich wahr behauptet werden und letztlich es doch nur noch um die allen Menschen gemeinsame Humanität ginge. Die Religonen werden dann nur noch als Suchbewegungen nach der Wahrheit dargestellt, die aber nicht mehr selbst in ihnen präsent seien. Daraus resultiert ein Dilemma für die Theologie und die Kirche: Gegen ihr Eigentliches, daß in ihr die Wahrheit offenbar präsent ist,verstellt sie sich zu etwas doch nur rein Subjektivistischem: Auch bei uns kann man nur Meinungen, Vorstellungen von Gott und allem Dazugehörigen finden und genau mit diesem Kotau dem postmodernen Zeitgeist gegenüber, der Poststrkturalismus ist ein wesentliches Moment der Postmoderne, wie Besleys Buch es veranschaulicht, macht sich die Theologie und die Kirche auch selbst widerum irrelevant. Das Dilemma: Um sich als Zeitgemäßes zu gestalten muß sie sich als Irrelevantes gestalten. Denn relevant war sie als der Ort der Präsenz der da offenbaren und erkennbaren Wahrheit, aber genau als so Qualifizierte paßt sie nicht in den postmodernen Geist, dem die Wahrheit etwas Freiheitsbedrohendes erscheint. Wahrheit macht unfrei- das dokumentiert am besten die Differenz unserer Epoche von der abendländisch-christlichen,deren Untergang wir nun erleiden.

Sonntag, 26. März 2023

Ein Mißbrauchsfall – wie man das Sonntagsevangelium von der Auferweckung des Lazarus in der Neusynodalkirche predigt

Ein Mißbrauchsfall – wie man das Sonntagsevangelium von der Auferweckung des Lazarus in der Neusynodalkirche predigt Das Evangelium von der Auferweckug des Lazarus ist jedem Kirchgänger vetraut, ja wird auch noch regelmäßig im Religionsuntericht thematisiert, oft aber unter der Mißachtung der Differenz der Auferweckung zu einem neuen Leben, das aber wieder mit dem Sterbenmüssen endet und der Verheißung zu der Aufestehung in das ewige Leben, das keinen Tod mehr kennt. Dies Evangelium in der Passionszeit zu predigen, legt es nahe, den Schwerpunkt auf das Aufewecken von dem Tode zu legen. Gott kann aus dem Tod erretten. Aber Predigern, denen das zu conservativ traditionalistisch vorkommt und umtrieben von der Frage, wie viele der Sonntagspredigerzuhörer glauben denn noch an eine Auferstehung der Toten, kann der Schwerpunkt auch verlagert werden zu dem Bekenntnis der Martha: „Du bist der Christus“. Hier bekenne eine FRAU den christlichen Glauben. Bedauerlicherweise sei nun das Petrusbekenntnis, das eines mannes viel bekannter: „Du bist der Christus“, aber das dieser FRAU stünde dem des mannes gleichwertig zur Seite! FRAUEN verkündigten das Evangelium. So erwies sich ja schon nach dem Gespräch mit Jesus am Brunnen die samaritanische FRAU als glaubwürdige Verkünderin, denn viele kamen durch ihr Wort zum Glauben! Die Conclusio: Es sei völlig inakzeptabel, wenn nun die Kirche auf den Verkündigungsdienst der FRAUEN verzichte, sie von diesem Dienst ausgrenze! Die Auferweckung des verstorbenen Lazarus ist also ein Argument für die Einführung des FRAUENpriestertumes! Das nötigt uns völlig Erstaunte zur sorgfältigen Relektüre dieses Textes: Es findet sich auch nicht der kleinste Hinweis darauf, daß Jesus hier Martha dazu berufen hätte, das Evangelium, daß er der Messias sei, zu verkünden! Auch hat ER die Samaritanerin nicht zur Verkündigung berufen! Außerdem kann und soll eigentlich jeder Christ seinen christlichen Glauben anderen gegenüber bekennen, daß Jesus der Christus ist, das ist mitnichten ein Sonderauftrag für die Diakone, Priester und Bischöfe. Die Berufung zum Priesteramt ist nicht um der Evangeliumsverkündigung willen, denn in jeder Messe darf auch ein Diakon die Predigt halten und in einem bloßen Wortgottesdienst Laien, auch Frauen. Die Weihe ist, wie es der hl. Thomas entfaltet, auf das Sakrament der Eucharistie hin ausgerichtet und so lehrt es die Kirche. Um der Evangelumsverkündigung willen bräuchte es keine Geweihten, diesen Dienst können auch Laien vollziehen, nur nicht in der hl.Messe. Praktisch orientiert müßte auch angefragt werden, ob denn die Predigt in der Sonntagsmesse der geeigneteste Ort für die Verkündigung ist, denn zum Gottesdienst kommen doch im Regelfall nur Gläubige, aber das Evangelium müßte doch in der heutigen Zeit denen vermittelt werden, die nicht mehr zur Kirche kommen oder denen, die noch nie einen Kontakt zur Kirche hatten. Eine Neuevangelisation in und durch die Sonntagspredigt bewirken zu wollen, ist so wohl ein verkehrter Ansatz, da da die zu erreichenden nicht präsent sind. Jede Mutter, die ihren Kindern den christlichen Glauben vermittelt, leistet so wohl mehr an Verkündigung als es Priestern in der Predigt möglich ist. Aber von diesem mütterlichen Evangeliumsdienst wollen die Kirchenfemistin und die Kirchenreformer nichts wissen. Stattdessen erwecken sie den Eindruck, in der Kirche sei es ein Männerprivileg, als Geweihte den christlichen Glauben zu bezeugen. Deshalb müsse dies Männerprivileg abgeschafft werden, damit auch FRAUEN Zeugin des Glaubens werden können. Aber den christlichen Glauben zu bezeugen, ist der Auftrag an jeden Christen. Etwas völlig anderes ist es nun, daß Gott Menschen zum Priesteramt beruft und sie durch das Sakrament der Weihe zu diesem Priesterdienst befähigt. Zum Schluß eine kleine Ausschweifung: Zwei junge Frauen stehen vor einem Mann, eineige Zwillinge, so ähnlich, daß sie kaum voneinander unterscheidbar sind. „Warum liebst Du meine Schwester und nicht mich?“ frägt nun anklagend die Nichtgeliebte, die der Mann nicht heiraten will. Gibt es einen legitimen Grund für den Mann, die eine nicht zu lieben? Aber er liebt nur die eine Schwester und somit die andere nicht. Geschieht damit der Nichtgeliebten ein Unrecht? Wie dieser Mann die eine Frau liebt und ihre Schwester nicht, so erwählt Gott den einen und den Anderen nicht: Gott erwählte nur das Volk Israel zu seinem Volke und alle anderen nicht: Waren die Nichterwählten etwa unbegabter dazu, Gottes Volk, seine erste Liebe zu werden? Gott erwählte nur einen der 12 Stämme Israels dazu, ihm als Priester zu dienen: Tat Gott da den anderen 11 ein Unrecht? Und nur die Männer dieses Stammes durften ob Gottes Entscheidung Priester werden. Hätten denn die Ehefrauen der Priester dieses Stammes nicht den Dienst auch ausüben können, hatten sie das Tuen ihres Mannes gut vor Augen? Gott allein erwählt, wen er in den Priesterdienst beruft und wen nicht, im Alten wie im Neuen Bund! Die Gleichförmigkeit des Alten zum Neuen Bund ist dabei stets zu beachten: Gott und sein erwähltes Volk, das jüdische, im Neuen Bund das Kirchenvolk, der Sabbat, jetzt der Sonntag, die Beschneidung jetzt die Taufe, der Opferkult mit den Priestern am Jerusalemer Tempel, jetzt das Meßopfer in der Kirche mit den dazugehörigen Priestern. Merke: So wenig es ein Anrecht darauf gibt, geliebt zu werden, so wenig gibt es ein Anrecht, zum Priesteramt berufen zu werden. Gott erwählt eben zum Priesterdienst wie ein Liebender seine Geliebte.

Samstag, 25. März 2023

„Schüller: Überhöhung des Bischofsamts ist nicht ursprungsgetreu“

„Schüller: Überhöhung des Bischofsamts ist nicht ursprungsgetreu“ Mit dieser Artikelüberschrift wird das quasi offizielle Internetorgan der Bischöfe Deutschlands (Kath de am 24.3.2023) keinen Leser überraschen,haben doch diese mit großer Mehrheit der Demontage des Bischofsamtes zugestimmt. Räte sollen die Macht in der Kirche für sich usurpieren. Da das kirchenrechtlich nicht möglich ist, soll nun diese Demontage des Bischofsamtes durch eine Selbstverpfichtung der Amtsträger, sich den Beschlüssen eines solchen Räteentscheidungsgremiums zu subordinieren,erreicht werden. Sollte ein Bischof dem nicht zustimmen, muß er wohl sich den Vorwurf gefallen lassen, ein klerikalistisches Amtsverständnis zu huldigen. Eingewandt könnte höchstens werden, daß doch die Frage der Ursprungstreue keine Bedeutung haben dürfe, denn das Ursprüngliche sei das doch nur einst Geltende, das so für uns Heutigen keine normative Bedeutung haben könne.Oder was respondierte eine modebewußte Frau,rechtfertige eine Frau ihren Kleidungsstil ihr gegenüber mit der Aussage, daß das vorgestern doch Mode gewesen sei. Aber das Anstößige steckt in diesem Zusatz: „Das Zweite Vatikanische Konzil habe die Bischöfe zu >absolutistischen Fürsten< gemacht, glaubt der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller. Er kritisiert das heutige Festhalten der Oberhirten an ihrer Macht.“ Diese Überhöhung „sei eine Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils.“ Bisher war es doch ein „Privileg“ Ewiggestriger, Aussagen dieses Reformkonziles zu kritisieren, wohingegen für das linksliberale Lager dies Konzil doch genau genommen das einzig wahre sei, das als die Norm der Auslgung aller anderen Konzilstexte zu fungieren habe. Nun soll dies Reformkonzil erst diese Überhöhung des Bischofsamtes erwirkt haben? Theologisch geurteilt ist die These eines absolutistischen Bischofsamtsverständnisses im 2.Vaticanum absurd, denn die Kirche hat Jesus Christus als ihren lebendigen Herrn und das schließt jedes absolutistische Verständnis jedes kirchlichen Amtes aus. Der Primat der hl. Schrift, der Tradition und die Verbindlichkeit der Entscheidungen des Lehramtes, besonders seiner Dogmen verunmöglicht jedes absolutistische Amtsverständnis. Die hierarische Struktur der Kirche ist dagegen ursprungsgetreu. Schon im Alten Bund existierte die von Gott eingestiftete Hierarchie, die Unterscheidung zwischen den Nichtpriestern, den Priestern und dem Hohepriester und so existiert auch im Neuen Bund eine solche Hierarchie. Denn was für und im Alten Bund eine gute Ordnung war, das ist sie auch für den Neuen Bund. Jesus Christus stand als der Lehrer seinen Schülern übergeordnet gegenüber, sein Lehramt ist ihm nicht von seinen Jüngern übertragen worden. Der göttliche Lehrer setzte nun als seine irdischen Stellverteter die Apostel, die 12 und in besonderer Weise Petrus als den 1.Papst der Kirche ein mit dem monarchischen Regierungsauftrag: Weide meine Schafe! Wie ein Firmeninhaber einen Geschäftsführer einsetzen kann, so setzte der Herr der Kirche die kirchlichen Amtsträger ein, ohne daß er seinen Schülern ein Mitspracherecht bei der Auswahl der Amtsträger zubilligte noch vorsah, sie an der Regierung seiner Kirche zu beteiligen. Wo Gott Ordnungen, gar hierarische einstiftet, da provoziert dies zur Revolte gegen diese Ordnungen. Das Urbild all solcher antihierarischen Revolutionen schildert uns die hl. Schrift selbst in der Revolte der Rotte Korach (4.Mose 16), das viele Nachahmungsversuche hervorrief und hervorruft, den aktuellsten auf dem „Synodalen Weg“! Nichts Neues unter der Sonne!“, predigte der weise Salomon- und wieder einmal bekommt dies Weisheitsbuch recht in der X. Neuinszenierung dieses Rottengeisteraufstandes. Geradezu grotesk ist dabei aber die Meinung,daß die Kirche Jesu Christi so ihr Binnenleben zu organisieren habe wie etwa ein Kaninchenzüchterverein, ganz erfüllt vom deutschen Vereinsgeist!

Freitag, 24. März 2023

Muß die Nato in den Ukrainekrieg eingreifen? Auch ein Beitrag zur Kriegstheologie

Muß die Nato in den Ukrainekrieg eingreifen? Die Internetseite: Zuerst meldete dazu am 22.März 2023: Polen auf Harakiri Kurs: Wir müssen in den Ukraine-Konflikt eingreifen. „Polen auf halsbrecherischem Kurs: der polnische Botschafter in Frankreich, Jan Emeryk Rościszewski, hat sich als erster hochrangiger NATO-Politiker unverhohlen für einen Kriegseintritt seines Landes in der Ukraine ausgesprochen. Die NATO wäre spätestens mit einem solchen Schritt schlagartig Kriegspartei. „Entweder, die Ukraine kann sich verteidigen, oder wir müssen in den Konflikt eingreifen“, sagte Rościszewski jetzt in einem Interview des französischen Nachrichtensenders.“ Ob die Nato nicht schon längst zu eine Kriegspartei geworden ist angesichts der massiven Unterstützung durch die Lieferung an Kriegswaffen an die Ukraine, darüber läßt sich diskutieren, aber unstrittig ist, daß dieser von der polnischen Regierung vorgeschlagene „Eingriff“ faktisch den 3.Weltkrieg eröffnen würde. Eine kleine historisch politisch nicht korrekte Erinnerung: In dem nach dem 1.Weltkrieg neu gegründetem Polen herrschte die Meinung vor, daß das Polen zugestandene Territorium für ihr Volk zu klein zugemessen sei, sodaß intensivst über eine West- und/oder Ostexpansion nachgedacht wurde. Eine sehr fundierte Darstellung dazu bietet der Historiker Stefan Scheill: Polens Zwischenkrieg, 2022. Im April begann Polen so eine militärische Großoffensive durch das durch die Revolution geschwächte Rußland und eroberte im Mai 1920 Kiew. Es sollte Polen eingemeindet werden. Der Friedensvertrag von Riga im Jahre 1921 beendete dann diesen polnisch-russischen Krieg mit beachtlichen Gebietsgewinnen für Polen. Wikipedia schreibt dazu in seinem Artikel über diesen Frieden: „Die polnische Grenze verlief nun weit östlich der Curzon-Linie, stellenweise bis zu 250 km östlich des geschlossenen polnischen Sprach- bzw. Siedlungsgebietes. In großen Teilen der abgetretenen Territorien lebten mehrheitlich jeweils Ukrainer bzw. Weißrussen und damit waren dort polnische Einwohner in der Minderheit. Die mit dem Vertrag in den polnischen Staat integrierten Gebiete waren ethnisch sehr heterogen Während sich in den Großstädten, wie z.B. Lemberg eine polnische Mehrheit befand, waren demgegenüber in der Landbevölkerung Ukrainer oder Weißrussen sowie Litauer, Polen, Weißrussen und Ukrainer die größten Ethnien, wobei keine von ihnen im Gesamtgebiet die Mehrheit stellte.“ Sollte etwa das neue Engagement Polens in dieser Traditionslinie der Ostexpansion Polens zu verstehen sein? Nicht jeder, der sich um Freiheitsrechte anderer einsetzt, ist dabei ganz frei von eigenützigen Interessen. Nach dem 2.Weltkrieg konnte Polen seine Westgrenze weit nach Westen auf unsere Kosten verschieben und so die vor dem 2. Weltkrieg formulierten Kriegsziele weitestgehend verwirklichen. Aber im Osten mußte Polen Gebiete an Rußland abtreten. Ein geschwächtes Rußland könnte so Hoffnungen auf eine Ostexpansion erwecken. Ob dafür Polen einen 3.Weltkrieg in Kauf nehmen möchte? Der Eindruck läßt sich wenigstens nicht wegwischen, daß es dem Westen nicht mehr um die Wiederherstellung der Souveränität der Ukraine geht sondern um einen Krieg gegen Rußland mit dem Ziel eines politischen Umsturzes in Rußland. Ob da die polnische Regierung wohl klamheimlich hofft, ihre Ostgrenzen nach Osten verschieben zu können? Könnte man nicht noch mal in Kiew einmarschiern? Aus theologischer Perspektive ist eines sehr bedenklich: daß die Epoche der Diplomatie, als man darauf setzte, möglichst alle zwischenstaatlichen Konflikte auf dem Verhandlungstische zu lösen sind, beendet ist. Der Krieg erlebt als Mittel der Politik eine neue Renaissance. Der Feind, den es zu bekriegen gilt, mit dem man nicht mehr redet außer in der Sprache der Waffen, ist klar definiert, das ist Rußland und als Zweitoption dann China. Bisher macht diesen Kurswechsel der Vatican noch nicht mit, denn er setzt weiterhin auf den Primat der Diplomatie, er setzt auf die Möglichkeit eines Verhandlungsfriedens, im deutlichen Kontrast zu den katholischen Stellungnahmen aus Deutschland, die sich ganz und gar den Natostandpunkt zu eigen machen. Waren einst Friedensbewegte gern gesehene Gäste auf jedem Kirchentag, gehörte der Antimilitarismus zum Credo der Katholiken Deutschlands, so macht man jetzt seinen Frieden mit dem Krieg! Die Ukraine soll den Krieg gewinnen und politisch setzt man auf den Sturz der russischen Regierung, damit endlich auch in Rußland die westlichen Werte ihre Anerkennung finden. Die Putin-Diktatur verwehrt doch tatsächlich Homosexuellen die Ehe- wenn das kein Kriegsgrund ist! Daß eventuell Polen dabei noch sein Sondersüppchen kochen will, widerspricht dem ja nicht. Wird die Nato direkt militärisch in den Ukrainekrieg intervenieren? M.E nicht: Die Nato wird so viel an Kriegsunterstützung leisten, daß dieser Krieg so lang andauern kann bis er zum Umsturz in Rußland führt, hoffend daß dann wie am Ende des 1.Weltkrieges der Zar nun Putin wegrevolutioniert wird jetzt durch einen prowestlichen Putsch. Die Kriegstheologie zeichnet sich dabei durch die Bejahung des Feindbildes aus, daß in diesem Kriege die nur Bösen gegen die rein Guten kämpfen und daß man den bösen Putin nicht verstehen darf, weil das schon eine Fraternisierung mit ihm wäre, sondern daß der Feind nur noch militärisch zu bekämpfen ist.

Donnerstag, 23. März 2023

Zu den Hintergründen des jetzigen Zerfalls der christlichen Religion und der Kirche

Zu den Hintergründen des jetzigen Zerfalls der christlichen Religion und der Kirche Dies Narrativ erfreut sich im theologischen Diskurs großer Beliebtheit: So wie es einen allgemeinen kulturellen Fortschritt gibt, der uns aus dem Dunkel des Mittelalters herausführte in das Licht der Aufklärung, auch wenn punktuelle Rückfälle ins Barbarische sich ereigneten, wie der Hitler-Faschismus, so gibt es auch einen in der Theologie und somit auch in der Kirche, auch wenn dann diese nicht immer zeitnah die Fortschritte der Theologie und der sonstigen Wissenschaften mitvollzieht. Dies Fortschrittsmodell dominiert ja den kirchlichen Diskurs über die Homosexualität und über die Geschlechterdifferenz, daß all das früher dazu Ausgesagte in der Bibel und in der Lehre der Kirche überholt sei. Weil es gestern wahr war, kann es heute nicht mehr war sein! Aber nicht nur Aussagen in der Peripherie der christlichen Religion seien so als veraltet und überholt anzusehen,sondern auch viele Gottes-vorstellungen. Ja, die denknotwendige Voraussetzung eines Überholtseins von geoffenbarten Wahrheiten, etwa über die Zweigeschlechtigkeit des Menschen mit ihrer spezifischen Geschlechterdifferenz, ist ja,daß es sich gar nicht um offenbarte Wahrheiten handle, daß die Bibel und die Lehre der Kirche nur zeitbedingte Vorstellungen über Gott und die Welt uns dokumentiere. Die Geltungsansprüche der Wahrheiten der christlichen Religion werden so durch die Kritik ihrer Genese dekonstruiert: Das alles sei ja nur zeitbedingt und so veränderbar, wenn die Zeit voranschreitet. Die Aufklärung befreite so aus dem Dunkel des Mittelalters, nur daß die Katholische Kirche immer noch nicht in der Moderne, dem Produkt der Aufklärung angekommen sei- darum müsse sie sich jetzt modernisieren. So lautet das Credo des Synodalen Weges, das so die Überwindung der alten katholischen Theologie und der Kirche einfordert. Was für schrecklich Vormodernes steht doch auch in der Bibel! Etwa sagt der Prophet Jeremia: „Ecce ego ponam faciem meam in vobis in malum: et disperdam omnem Judam“= Sehet, ich richte mein Angesicht gegen euch zum Unheil, und werde ganz Juda vertilgen. (44,11) „disperdam“ würde ich eher mit: „ich möchte vertilgen“ übersetzen. Warum möchte das Gott, der Gott Israels, der so auch der Gott Jesu Christi und der Gott seiner Kirche ist? Weil Gott so die Sünden seines Volkes strafen will, da er ein gerechter Gott ist. Gott will ein malum, ein Unheil für sein Volk. Das bezeugt so nicht nur der Prophet Jeremias, denn die ganze hl.Schrift bezeugt Gott als gerechten Gott, der sein Volk wie auch den einzelnen Sünder strafen will. Wer daraufhin die zeitgenössische Theologie und die aktuelle kirchliche Praxis befrägt, wird konstatieren, daß der Gott der Gerechtigkeit fast völlig aus ihr entschwunden ist. Gott soll nur noch der Gott der Liebe sein. Das sei die einzig der Aufklärung gemäße Gottesvorstellung. Daß Gott als der Gerechte strafe, sei eben eine Negativphantasie des finsteren Mittelalters, in der die Kirche die Gläubigen mit solchen Phantastereien verängstigt und zum Gehorchen gezwungen habe. Genau genommen könnte die ganze Geschichte der Kirche als die eines geistigen Mißbrauches Gottes rekonstruiert werden, in der sie mit dieser Drohbotschaft, wie es aus dem Munde von: „Wir sind Kirche“ seit langem tönt, die Kirchenglieder unterdrückt habe. Aber das Licht der Aufklärung mit ihrem Gott, der nur noch die Liebe sei, beende nun dies finstere Mittelalter auch in der Katholischen Kirche, indem es nun auch dank des Synodalen Weges mit ihren Lichttheologen in die dunkle Kirche hineingetragen würde. Aber ist es denn wirklich evident, daß der vernünftig gedachte Gott nur der Gott der Liebe sein kann, der so völlig indifferent zu dem Guten und dem Bösen sich verhaltend zu denken sei, weil er als die Liebe zu Allem sein Ja sagt? Was hielte man von einem Weinkenner, dem einen Qualitätswein genauso munde wie der (immer noch) billige Tetrapakwein, oder von einem Musikliebhaber, der keinen Qualitätsunterschied wahrnehme zwischen einem Popmusiklied und einer Gustav Mahler Sinfonie? Einen solchen Indifferentismus würde doch niemand als ein Merkmal eines Kenners bezeichnen! Und Gott soll nun gar als indifferent zu den guten und den bösen Menschen sich verhaltend gedacht werden und das soll die vernünftige Gottesvorstellung sein gegenüber der voraufklärerischen des gerechten Gottes, der eben gerecht auch straft! Das ist absurd! Gerade zur natürlichen Gotteserkenntnis gehört die Aussage,daß Gott gerecht belohnt und bestraft. Daß Gott auch gnädig sein kann, diese Aussage gehört dann eher zu den übernatürlichen Gotteserkenntnissen.Nun wird aber im Namen der Vernunft, der Aufklärung der vernünftig gedachte Gott aus dem Programm der Kirche entfernt, weil nur noch der reine Liebesgott angesagt sei. Das mag wohl in ein leichtes Unterhaltungsfilmprogramm hineinpassen, wo alle Konflikte sich am Ende des Filmes harmonisch auflösen, aber mit einem vernünftigen Denken Gottes hat das nichts gemein. Trotzdem erfreut sich dies Narrativ, daß Gott nur als: „Euch alle hab ich doch lieb“ zu denken ist, wenn auf der Höhe der Aufklärung zu denken sei, größter Beliebtheit. Corollarium Sehr fragwürdig ist zudem die Gleichsetzung von dem vernünftigen Denken mit der Aufklärung. Das Ziel der Aufklärung war ja die Domestikation der christlichen Religion nach dem innerchristlichen Religionskrieg des 17.Jahrhundertes, aber dies Unterfangen ist nicht per se eins mit dem vernünftigen Denken.Die Domestikation der Religion devitalisiert sie aber, soll es doch gleichgültig sein, wie man es mit ihr hält.

Mittwoch, 22. März 2023

„Marktforschung statt Wahrheitssuche“ Über einen Irrweg der Kirche

„Marktforschung statt Wahrheitssuche“ So analysiert die „Tagespost“ in dem Artikel:“Irrwege des Synodalismus. Was auf „synodalen Wegen“ derzeit geschieht, ist mehr als die Wiederholung altbekannter Forderungen. Es offenbart zwei fatale Botschaften: Die Kirche ist Struktur und alles ist verhandelbar“ den Synodalen Weg: „Marktforschung ist das Thema. Und der Bezugspunkt für kirchliches Sein und Handeln ist dann die Meinung der Mehrheit. Das zerstört jedoch den Sinn und die Bedeutung von Religion, des christlichen Glaubens sowieso. Denn Religion ist mehr als politische oder philosophische Weltanschauung, weil sie dem Menschen unverfügbar entgegentritt: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt (Joh 15,16). Wenn der Mensch den Inhalt der Religion jedoch selbst definieren kann, ist sie keine Religion mehr, sondern bloß noch der Herren eigner.“ So gut das auch klingt und auch treffend ist, in zwei Punkten geht diese Analyse doch fehl. Die Fixierung auf die Struktur der Kirche, daß es vorrangig um eine Reform der kirchlichen Struktur ginge, daß eben die hierarische Struktur der Kirche durch eine demokratische ersetzt werden soll, verkennt, daß der Glaube der Kirche verändert werden soll und daß dazu die Demokratisierung der Kirche das adäquate Mittel sein soll. Man möge sich dies ein mal vorstellen: Gesetz den Fall, Umfragen ergäben, daß 75 Prozent der Kirchenmitglieder gegen die Einführung des Frauenpriestertumes votierten, aber 75 Prozent der Bischöfe sich dafür aussprächen. Würden dann die „Synodalen“ noch für eine Demokratisierung der Kirche sich aussprechen? Natürlich nicht! Nein, auf eine so reaktionäre Basis würde das linksliberale Reformlager nicht hören, denn das wäre ja reinster Popularismus! Wenn 10 Kirchenmitglieder Extragottesdienste für Homosexuelle sich wünschen, dann hat ein Bischof darauf zu hören. Wünschten sich dagegen 50 Kirchenmitglieder, daß in ihrem Bistum ab und zu auch mal wieder eine tridentinische Messe zelebriert würde, müßte der Bischof- jetzt ganz in Übereinstimmung mit dem Papst- dazu Nein sagen. Nur wenn die Mehrheit progressive Forderungen erhebt, ist nämlich im Sinne des Synodalen Weges auf die Basis zu hören. Würde der Synodale Weg eine marktwirtschaftlich sich ausrichtende Kirche anstreben, würde sie bei ihrer Vorliebe auf eine Orientierung auf den Protestantismus sich an die Sektoren des Protestantismus orientieren, in denen noch ein lebendiges Gemeindeleben vorfindbar ist und das sind in der Regel evangelikale, fundamentalistisch, charismatisch ausgerichtete Gemeinden. Aber mit dieser Ausrichtung hat die Mehrheit der Neusynodalkirche wirklich nichts im Sinne. Das Erfolgsmodell des „Augsburger Gebetshauses“ mit seinen „Mehrkonferenzen“, betrachtete man diese Causa rein marktwirtschaftlich, würde sicher auch nur auf heftigste Ablehnung stoßen, schlüge irgendwer das als Weg der Kirche vor. Papst Franziskus kritisierte auch den „elitären“ Charakter des Synodalen Weges und trifft damit etwas sehr Richtiges: Unter der Parole der Demokratisierung der Kirche verbirgt sich nichts anderes als daß das linksliberale Milieu die Macht in der Kirche für sich usurpieren will. Dabei setzt dies Milieu darauf, daß es in allen zukünftigen Entscheidungsgremien der Kirche, den neuen Räten die Macht innehaben wird und falls doch vorhanden alle dazu Oppositionellen niederstimmen kann. Mit einer Marktwirtschaftsausrichtung hat dies nichts zu tuen, so verhängnis-voll eine solche auch für die Kirche sich auswirken müßte, wenn das Wahre zur Ware wird. Was wir erleben, ist die Machtergreifung des linksliberalen Katholizismus, der postmodernen Version des Modernismus, den die Päpste vor dem 2.Vaticanum so kraftvoll bekämpften, der jetzt aber in neuen Gewändern gehüllt zumindest in Deutschland in der Kirche über sie triumphiert. Corollarium Da in der Marktwirtschaft alles zur Ware wird, wird konsequenterweise auch das, was wahr ist, zu einer Ware. Wahr ist, was sich gut verkaufen läßt. Nur darf dann nicht übersehen werden,daß es einflußreiche und weniger einflußreiche Konsumenten gibt. Was Homoseexuelle von der Kirche sich wünschen, das zählt, was Traditionalisten wünschen, nicht.

Dienstag, 21. März 2023

Etiam si omnes- ego non: Wenn auch alle - ich nicht - Zur "Marktwirtschaftskirche"

Etiam si omnes- ego non: Wenn auch alle - ich nicht Diese Maxime der nichtkonformistischen Internetseite: „Sezzion im Netz“ verschaffte ihr die Ehre, vom Verfassungsschutz nun sorgfältigst gelesen zu werden,aber sie sollte auch von nichtprofessionellen Lesern des Lesens gewürdigt werden. Am 17. und 18.März 2023 fand dort eine sehr rege Diskussion über das „deutsche Bürgertum“ statt, ausgehend von 2 sehr anregenden Artikeln zu dieser Causa. Die Frage nach dem Bürgertum, gar nach den Besonderheiten des deutschen ist nun auch nicht relevanzlos für die Erhellung der Lage der Kirche in Deutschland. Wer sich dem Thema der Beziehung des Bürgertumes zur christlichen Religion und der Katholischen Kirche annähern will, darf einiges dabei nicht übersehen: Als politisches Subjekt trat das Bürgertum in seinen bürgerlichen Revolutionen im großen Welttheater auf. Die bürgerliche Revolution, nicht nur die Französische Revolution wandte sich dabei nicht nur gegen die Vorherrschaft des Adels sondern genauso auch gegen die Herrschaft der Kirche. Als der politische Feind des Bürgertumes galt nun gerade das Thron- und Altarbündnis,dem nun das Konzept einer vernünftig gestalteten Gesellschafts- und gar Weltordnung entgegengesetzt wurde. Das Widervernünftige, das Irrationale, das war eben gerade die Adels- und Klerusherrschaft. Zum Bürgertum als politisches Subjekt der Emanzipation aus der selbstverschuldeten Verunmündigung durch die Kirche und die Adelsherrschaft gehört nun wesentlich der geschichtsphilosophische Optimismus, daß die Menschheitsgeschichte doch ein unaufhaltsamer Progreß ist, der zur Freiheit und zu einer vernünftig gestalteten Weltrepublik führen würde. Gerade, da nun dieser Optimismus spätestens seit dem Eintritt in die Postmoderne brüchig geworden ist, zeigt sich aber auch, wie viel säkularisierte christliche Religion dieser Optimismus enthielt: „Der Optimismus der Geschichtsphilosophie wird verworfen,weil er die säkularisierte Form der christlichen Eschatologie darstellt.“,konstatiert als Signum der Postmoderne G. Raulet in seinem Buch: Gehemmte Zukunft. Zur gegenwärtigen Krise der Emanzipation, 1986,S.84. Ja, schon früh erhob sich angesichts des Schreckens der Französischen Revolution die Stimme des Pessimismus, eine Selbstkritik des Bürgertumes etwa am tiefgründigsten in der Philosophie A. Schopenhauers. Die faktische Bedrohung der bürgerlichen Revolution durch die revolutionäre Arbeiterklasse führten dann aber auch zu einer antirevolutionären Haltung des Bürgertumes. Der conservative Bürger trat als Nachfahre seines revolutionären Vorfahren auf. Fraglich ist, ob in der heutigen postmodernen Zeit noch dies politische Bürgertum existiert, denn es lebte ja aus seine Antithetik zur Herrschaft des Adels und des Klerus und in seiner Opposition zum 4.Stand. Wollte man die Haltung des Bürgertumes zur christlichen Religion und der Kirche kurz charakterisieren, so müßten verschiedene Momente unterschieden werden: Die bürgerliche Aufklärungsphilosophie säkularisiert die christliche Religion in das Vertrauen in die Geschichte als einen Entwickelungsprozeß hin zu einer vernünftig durch den Menschen gestalteten Welt.Die christliche Religion wird dabei privatisiert und primär in der Familie gelebt, wohingegen der Raum der Politik und der Wirtschaft als durch ihre jeweilige Eigengesetzlichkeit bestimmte begriffen werden. Wie man seine Hausschuhe auszieht, wenn man außer Hauses geht,so läßt der Bürger als Mann seinen Glauben Zuhause, er zieht ja hinaus ins „feindliche Leben“, während die Frau in der Küche, bei den Kindern und in der Kirche ihr Leben führt. Das Christentum wurde so zur Frauen- und Kinderangelegenheit, das außerhäusliche bürgerliche Leben emanzipierte sich da von der Religion und der Kirche. In den Familienfeiern, auch gerade das Weihnachtsfest verlebendigte sich so die sonst schon schon absterbende Religion. Das verbürgerlichte Christentum ist so selbst schon eine Zerfallsform der christlichen Religion, das nun aber auch selbst sich auflöst ob des Verschwindens des Bürgertumes. Vielleicht beschreibt Thomas Manns „Buddenbrook“ nicht nur das Schicksal einer bürgerlichen Familie sondern ihren eigenen Untergang. Aber was für eine Gestalt könnte nun die christliche Religion in der Epoche der Postmoderne einnehmen? Das ist unklar wie so vieles an unserer jetzigen Epoche, nur eines ist wohl gewiß: Das bürgerliche Christentum vergeht, weil ihr sozialer Träge sich aufgelöst hat: der bürgerlich sich verstehende Mensch. Vielleicht wird das zukünftige Christentum eines sein für Steppenwolfexistenzen, deren Motto lautet: Etiam si omnes- ego non: Wenn auch alle - ich nicht! Corollarium Ein Moment der Postmoderne ist die Entbürgerlichung der kapitalistischen Gesellschaftsordnung, die in der bürgerlichen Kultur selbst ein Hemmnis ihrer Weiterentwickelung sieht, besonders in den Ordnungenen der Ehe und der Familie und des Volkes und dem Nationalstaat. Auch das Ideal des selbstbeherrschten Bürgers ist eben dysfunktional für den Massenkonsum, dem notwendigen angesichts der Massenproduktion von Konsumwaren.

Montag, 20. März 2023

Ach, die Crux mit der Seele... Modernismus in der Kirche?

Ach, die Crux mit der Seele... Modernismus in der Kirche? „Eine „Theologie des Leibes … muss also gerade Theologie der Einheit des Menschen als Geist in Leib und Leib in Geist sein“. Diese Worte Ratzingers scheinen 55 Jahre später so relevant wie nie. Leibfeindlichkeit ist zutiefst dort gegeben, wo der Leib ohne Seele und die Seele ohne Leib gesehen wird. Genau hier ist die erste Verwobenheit der Theologie des Leibes von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. zu erkennen. Die Voraussetzung einer Theologie des Leibes, die dem Leib eine theologische Relevanz zuschreibt, ist die unverbrüchliche Einheit der geistigen Seele und des Leibes.“ So ist es in der „Tagespost“ am 18.3.2023 zu lesen: „Leib,Liebe,Familie“. Wenn dann gar für diese Leibtheologie so anerkannte Päpste wie Johannes Paul II und Papst Benedikt XVI als geistige Väter benannt werden können, muß das wohl was recht Katholisches sein. Wie beeindruckend doch die Rede von der unverbrüchlichen Einheit der geistigen Seele und des Leibes klingt. Wieso eigentlich: und?-müßte es nicht eher:mit heißen. Der Leib ist doch aus vielen Teilen zusammengesetzt und spätestens gestorben löst sich diese Einheit auf, ja manche Menschen verlieren schon zu Lebzeiten einige Körperteile, Arme oder Beine und viele laufen kopflos durchs Leben.Nur von einer unteilbaren Einheit der Seele könnte so doch nur gesprochen werden, da sie als rein Immaterielles nicht teilbar ist. Also meint diese neue Leibtheologie, daß die Seele unlöslich mit dem Leibe verbunden sei. Nur, der Sohn Gottes, die höchste Autorität wußte von dieser Einheit noch nichts! Er verhieß ja dem reuigen Sünder, einem der Mitgekreuzigten: „Heute noch wirst Du im Paradiese sein!“ (Lk 23,41-43) Unbestreitbar wird sein Leib begraben und so in der Erde liegen und doch verheißt ihm Jesus Christus, daß er gleichzeitig im Paradiese sein wird. Da beide Aussagen wahr sind, gibt es dafür nur eine Erklärung: Sein Leib liegt im Grabe, seine Seele dagegen ist im Paradiese.Das ist aber nur möglich, wenn die Seele sich von ihrem Leibe trennen und dann im Jenseits selbstständig leben kann. Die Bibel setzt zudem die Trennbarkeit der Seele von ihrem Körper in der Vorstellung von der Unterwelt voraus. Jesus ist ja nach seinem Kreuzestod in diese Unterwelt hinabgestiegen, um die in ihr gefangenen Seelen durch die Predigt des Evangeliumes zu retten. (1.Petrus, 3,19f) Aber es kommt für diese Leibtheologie noch schlimmer: Der Apostelfürst Paulus schreibt über seine Sehnsucht nach dem postmortal jenseitigen Leben, daß „wir fern vom Herrn in der Fremde leben, solange wir in diesem Leibe zu Hause sind.“ (2.Kor 5,6), ja er sehnt sich danach, „aus dem Leibe auszuwandern“. (2.Kor 5,7) Paulus hofft dann zwar gegen die Position der gnostisch denkenden Christen in Korinth, daß er, wenn er den irdischen Leib hinter sich gelassen hat, nicht nackt sondern mit einem himmlischen Leibe überkleidet ewig leben wird, aber dieser irdische Leib wird nicht in das Paradies eingehen, sondern entweder in verwandelter Gestalt oder in einer ganz neuen. Die Identität des irdischen Menschen mit ihm im ewigen Leben ist so allein der unsterblichen Seele verdankt. Nein, die christliche Anthropologie lehrt ein dualistisches Menschenverständnis, wobei die Einheit der Seele mit dem Leibe durch den Tod beseitigt wird, weil nur die Seele in das ewige Leben eingeht zumindest bis zur allgemeinen Auferstehung im Endgericht. Wenn also der Mensch von seinem Wesen her dualistisch ist, stellt sich die Frage nach dem Primat: Wer regiert den Menschen? Der Leib die Seele oder die Seele den Leib und wer soll wen regieren. Nicht erst Aristoteles lehrt mit seiner Definition des Menschen als Vernunftwesen, daß er ein durch die Vernunft regiert werdendes Wesen ist, bzw sein soll. Schon Platon expliziert dies überzeugend. Es sei an die grundlegende Erkenntnis Platons erinnert, daß wie die Seele den Leib so der Staat das Volk regieren solle. Die traditionell dualistische Anthropologie der Kirche basiert so auch in der vernünftigen Erkenntnis des Menschen und nicht nur in der Offenbarung. Die offenbart uns nun aber auch eindeutig den Menschen als dualistisch Konzipierten im Gegensatz zu den Engeln, die reine Seelen sind. Eine materialistische Anthropologie dagegen versteht das Seelenvermögen ja nur als ein Instrumentarium des Leibes, die Bedürfnisse des Leibes besser zu befriedigen: der Geist bringt eben Kochbücher hervor. „Unser Leib ist daher nichts Akzidentielles, nichts Zufälliges, nichts Objektivierbares, sondern personale Realität.“ Wenn das eine Zentralthese dieser neuen Leibtheologie sein soll,muß ihr klar widersprochen werden. Selbstverständlich wird der Leib des Menschen objektiviert und ist somit auch objektiverbar, weil alles Erkannte durch den Akt des Erkennens zum Objekt des Erkennens wird. Wäre der Leib nicht für den Menschen etwas Akzidentielles,wären alle Heiligen, auf deren Fürsprache wir vertrauen, außer der Mutter Gottes, die ja leiblich in den Himmel aufgenommen wurde, keine Menschen mehr, da sie im Himmel leiblos sind! Zufällig ist nun aber in Gottes Schöpfung nichts, weil alles so ist, wie Gott es geschaffen hat,wobei dann aber ob der Freiheit des Menschen vieles in der Schöpfung sich ereignen kann, das nicht Gottes gutem Willen entspricht. Es drängt sich so der Verdacht auf, daß diese neue Leibtheologie doch zu viele Zugeständnisse an die Ideologie des Materialismus macht und die mit dieser neuen Theologie konfundierte Philosophie des Personalismus auch auf schwachen Füßen steht, wird sie dem Menschen als Zoon politicon nicht gerecht. (Vgl: Aristoteles) Corollarrium Das Verdrängen des Dualismus von Seele und Leib wirkt sich dann auch negativ auf auf die Beurteilung der Cyborgisierung des Menschen wie auch auf die Beurteilung der Möglichkeiten künstlichen Befruchtung aus. Der Verteufelung der Technik korreliert eben die Apotheose des natürlichen Körpers des Menschen.

Sonntag, 19. März 2023

Kurz und bündig: Ein Papstwort zur aktuellen Lage der Kirche in Deutschland

Kurz und bündig: Ein Papstwort zur aktuellen Lage der Kirche in Deutschland Wir sind der Meinung, dass sich viele aus der katholischen Welt der Laien und – noch viel schlimmer – sogar aus den Reihen des Klerus, die sich unter dem Deckmantel der Liebe zur Kirche verstecken, ohne Grundlage einer soliden Philosophie und Theologie, vergiftet durch falsche Lehren … und jede Bescheidenheit beiseite rückend als Reformatoren der Kirche aufspielen. Kühn versammeln sie sich in ihren Reihen, greifen das Heiligste des Werkes Christi an und verschonen dabei nicht einmal die göttliche Person des Erlösers selbst, den sie mit blasphemischer Frechheit zu einem armseligen Menschen herabwürdigen. … Es entspricht absolut der Wahrheit, dass sie schlimmer sind als alle anderen Feinde der Kirche. Wie bereits erwähnt, schmieden sie ihre Pläne, die Kirche ins Verderben zu stürzen, nicht nur außerhalb, sondern auch im Inneren der Kirche. Im Blute der Kirche, in ihrem tiefsten Inneren, hat sich diese Gefahr festgesetzt. Deshalb wird ein Schaden für die Kirche umso sicherer, je genauer sie die Kirche kennen. Dazu kommt noch, dass sie nicht nur an die Äste und Zweige, sondern tief an die Wurzel ihre Hand legen: an den Glauben und an die tiefsten Fasern des Glaubens.“ Das schrieb nicht Papst Franziskus, auch nicht Papst Benedikt XVI, sondern Papst Pius X in Pascendi Dominici gregis (8.9.1907), zitiert nach kath net vom 18.3.2023 Vergiftet durch falsche Lehren, so urteilt dieser Papst über nicht nur die „Reformer“ des Synodalen Weges. Unter dem Tarnkleid die Kirche zeitgemäß umgestalten oder gar nur weiterentwickeln zu wollen, zerstören sie als objektive Feinde die Kirche.

Samstag, 18. März 2023

Zum Kampf der Theologie wider Gott- Domestikationsversuche

Zum aKmpf der Theologie wider Gott Eine der größten Versuchungen der Theologie, der Wille, Gott nach unseren menschlich, allzumenschlichen Bedürfnissen umzuformen: Wenn es schon einen Gott gibt, der den Anspruch erhebt als Gott unser Herr zu sein, dann hat er gefälligst so zu sein, wie wir uns ihn wünschen, so zu sein, daß er uns akzeptabel ist. Nur erweist sich da die hl.Schrift oft als sehr widerborstig, denn in ihr wird mehr als es den Lesern lieb und hinnehmbar ist, von Gott etwas mehr als Anstößiges ausgesagt. Lautet vielleicht der Geheimauftrag der Theologie, Gott von solchen Anstößigkeiten zu purifizieren? Beim Propheten Jeremia steht geschrieben: „jam enim placatus sum super malo quod feci vobis“= denn schon bin ich versöhnt durch das Leid,welches ich euch angethan habe.“ (42,10) Gott selbst tut seinem Volke Israel ein Leid an, es könnte auch mit: „ein Übel“ übersetzt werden, weil es wider ihn gesündigt hatte. Darum ist Gott nun versöhnt und somit wieder bereit, seinem Volke gut zu sein. A.Arndt (Vulgata, 2.Band 1903) kommentiert dies in der dazugehörigen Fußnote so: „Denn meine Gerechtigkeit ist versöhnt durch die Strafe, die ihr erlitten.“ Der Gott des Alten Bundes ist genau der, den auch Jesus Christus verkündigte, der den Kreuzestod seines Sohnes als Versöhnung seiner Gerechtigkeit forderte. So gehört es fast zum guten Ton, diese Wahrheit zu reprobieren. Stellvertretend für viele: Die „traditionelle Antwort sagt: Christus mußte leiden,weil die Sünden als Beleidigung Gottes verstanden,nur durch Blut wieder gutgemacht werden konnten. Diese Aussage ist falsch,so verbreitet sie auch in der Katholischen Kirche gewesen sein mag.“ (in: Credo. Glaube und Bekenntnis der Christen Bd 1, Medienprojekt zum Katholischen Erwachsenen-Katechismus, 1987, S.123) Gottes Gerechtigkeit verlangt eben keine Sühne, keine Versöhnung und schon gar nicht strafe Gott. Woher weiß man das? Vom Zeugnis der hl. Schrift her gibt es dafür keine Berechtigung. Wenn diese Verwerfung dieser traditionellen Vorstellung mit der Behauptung eines Fortschrittes in der Gotteserkenntnis legitimiert werden sollte, dann müßte unter diesem Fortschritt ein Sichentfernen von dem Gott der Bibel gemeint sein hin zu einer Gottesvorstellung, wie Er uns eben gefällt. Wie viel Kreativität wird nun aufgewandt, um das Kreuzesleiden als Strafe Gottes zum Verschwinden zu bringen, etwa durch die ganz tiefsinnige Feststellung, daß Jesus eben als ein ganz guter Mensch von den weniger guten als Ärgernis empfunden getötet wurde. Aber nun wird es noch komplizierter, denn die kommentierende Fußnote merkt an, daß der hebräische Text so lautete: „denn es reuet mich des Unglücks,das ich über euch gebracht.“ So gibt die Einheitsübersetzung den Text dann auch in einem moderneren Deutsch wider. Es reute Gott. In der mehr als hörenswerten „philosophischen Gotteslehre“ des Tübinger Professors J.Brachtendorf (2015/16) heißt es dazu lapidar, daß hier die philosophische Gotteslehre diese biblische Bibelaussage kritisieren müsse, da diese Aussage nicht kompatibel sei mit der philosophischen Vollkommenheitslehre Gottes. Die Philosophie eines Aristoteles habe so die Gottesaussagen der Bibel zu normieren: Was Aristoteles widerspricht, kann in der Gotteslehre nicht wahr sein. Der Jesuit Arndt kann die Reue Gottes auch nicht stehen lassen, indem er sie so eskamotiert: Reue, „d.i.ungern habe ich über euch geschickt,was euch getroffen.“ Der große altkirchliche Apologet Lactantius stand vor dem gravierenden Problem, daß zeitgenössische Philosophen die christliche Religion als unwahr beurteilten, weil in dem heiligen Buch dieser Religion Aussagen über Gott getätigt würden, die unmöglich wahr sein könnten, etwa die, daß Gott zürne. Der Vernunft widerspräche diese Gottesprädikation. Nur was sagt das über diese Vernunft aus, wenn nicht dies, daß der durch dies vernünftige Denken konstruierte Gott der ist, wie wir Menschen ihn uns wünschen als einen, der uns nicht zürnt, wenn wir wider ihn sündigen. Lactantius, überzeugt von der Wahrheit der Bibel, widerlegte nun diesen philosophischen Einwand, indem er darlegte, daß zum vernünftig gedachten Gott denknotwendig die Aussage seines Zornes dazugehöre, daß so die philosophischen Kritiker nicht philosophisch dächten. Heutzutage praktiziert die Theologie es anders: Was dem heutigen Zeitgeist an biblischen Gottesaussagen mißfällt, wird wegtheologisiert. Sicher, die Frage, wie ist die Aussage, Gott könne etwas reuen,zu begreifen, ist für das theologische Denken wirklich eine Herkulesaufgabe, der man sich aber nicht durch ein bloßes Wegzensieren dieser Bibelaussage entziehen kann und darf. Ich versuche dafür eine Lösung zu konstruieren, indem ich unterscheide zwischen Gottes Handeln gemäß der Gerechtigkeit und seinem Handeln gemäß seiner Gnade. In seiner absoluten Freiheit kann Gott nach der einen oder nach der anderen Ordnung, der der Gerechtigkeit oder der der Gnade agieren. Seinen freien Entschluß, in diesem Falle nach der Ordnung der Gerechtigkeit zu handeln, kann Gott in seiner Freiheit auch wieder revidieren, das wäre seine Reue. Gott regiert eben nicht wie ein konstitutioneller Monarch sondern als absolutistischer Gott, der in seiner Lebendigkeit sich selbst nicht fixiert sondern ungebunden bleibt an seine Entscheidungen, sodaß er gar die von ihm selbst gewollte Schöpfung revozieren wollte durch die Sintflut, aber um des Opfers Noahs willen auf die Nichtung seiner Schöpfung verzichtete. Wenn der späte Heidegger nach seiner „Kehre“ den metaphysischen Gott als den Tod Gottes kritisierte. (vgl dazu die vortreffliche Gotteslehrevorlesung Professors Brachtendorfs, im Internet auffindbar, 41 Vorlesungen), dann könnte da eine Spur Wahrheit enthalten sein, daß zumindest diese philosophische Gotteslehre im Geiste Aristoteles Gott verentlebendigt, daß er mehr einem toten als einem lebenden Sein gleicht: Gott kann ob seiner Vollkommenheit fast gar nichts mehr: nicht zürnen, nicht mitleiden, nicht sich reuen usw. Gott trüge so in sich eine Natur, seine, die ihn so determiniere, daß er all dies und noch viel mehr nicht vermöge, sodaß das die Frage provozieren muß: Woher hat denn Gott diese ihn so determinerende Natur her? Ist er einfach durch sich selbst so determiniert, dann gliche er damit jeder Kreatur, die sich als durch ihre Natur bestimmte Kreatur forfindet. Damit würde Gott aber als eine Kreatur und nicht als Gott gedacht. Aber ein so determiniert gedachter Gott gefällt der Theologie eben mehr als ein als Freiheit gedachter Gott, dem sogar etwas reuen kann und der für ein Sündigen wider ihn auch eine Strafe verlangen kann und somit nicht durch seine Liebe dazu determiniert ist, alles und jedes vergeben zu müssen.

Freitag, 17. März 2023

Asyldebatte: Britische Bischöfe fordern "Recht auf Migration"

Asyldebatte: Britische Bischöfe fordern "Recht auf Migration" Nicht nur Bischöfe Deutschlands von allen guten Geistern verlassen vertauschen das Hören auf den Heiligen Geist mit dem Gehorsam der Politischen Korrektheit gegenüber. Unter dem obigen Titel der stets politisch 100 prozentig korrekt schreibenden Internetseite Kath de steht am 16.3.2023 geschrieben: „In der britischen Asyldebatte fordert die katholische Bischofskonferenz von England und Wales eine möglichst freizügige Einwanderungspolitik. "Nationalistische oder individualistische Tendenzen dürfen uns nicht daran hindern, die Menschheit als eine einzige Familie zu sehen", zitierte das vatikanische Nachrichtenportal "Vatican News" (Donnerstag) aus einem Dokument der Bischöfe mit 24 Grundsätzen zur Migrationspolitik.“ Würde eine britische Regierung wirklich das Recht auf Migration anerkennen, wäre England in kürzester Zeit ruiniert. Moraltheologisch hieße das, daß ein Christ um der Fremdenliebe willen auf seine Selbstliebe zu verzichten habe, und so dazu einzuwilligen habe, sich selbst zugrunde zu richten, um den Anderen zu helfen. Daß die Menschheit eine Familie sei, bedeutet nach dem katholischen Verständnis nicht, daß aus der Perspektive einer Familienmutter gesprochen, sie sich für alle Kinder der Welt so einzusetzen habe wie für die eigenen,daß sie den ihrigen die Muttermilch zu rationieren habe, um mit ihrer Milch allen Kindern der Welt zu stillen. Die Schöpfungsordnungen Gottes, die der Familie und die des Volkes wollen so diese „Bischöfe“ zerstören um eines universalistischen Humanitarismus willen, der faktisch aber inhuman sich zu den Bürgern des englischen Staates sich verhält. Die Selbstliebe wird nun als individualistische bzw nationalistische Tendenz diffamiert, aber der Egoismus der Asylanten moralisch legitimiert. Wer aber aus seiner Heimat flieht, entzieht sich so ja seinen Pflichten seiner eigenen Heimat gegenüber. Aber als Christen dürfen wir dem Staate gegenüber nicht nur Rechte einfordern, etwa unseren Glauben frei zu praktizieren sondern auch Pflichten ihm gegenüber und dazu gehört nun mal auch, in der Heimat zu leben, um dort auch für das Gemeinwohl zu wirken! Aber nicht nur in Deutschland hören Bischöfe lieber auf den Ruf der Politischen Korrektheit als auf die Wahrheiten der christlichen Religion. Den politischen Kontext der Propagierung eines Menschenrechtes auf Migration bildet das Konzept der einen neuen Weltordnung, in der alle Völker in ihren kulturellen Eigentümlichkeiten und alle Religionen zu einer Einheitskultur zusammengeschmolzen werden sollen, die nur noch von einer Weltmacht regiert werden soll. Dabei entstammt die Parole der Menschheit als einer Familie ideengeschichtlich wohl aus den Archiven des Freimaurertumes. In England soll das Freimaurertum besonders einflußreich sein. Zusatz: Zudem würde Englnd in Bälde so zu einem islamisierten Land, in dem Christen vielleicht noch als eine Minderheit toleriert werden.

Donnerstag, 16. März 2023

»Deutschland ist nach wie vor ein besetztes Land»

»Deutschland ist nach wie vor ein besetztes Land» „Putin zu den Reaktionen der Ampel auf die Sabotage an den Ostseepipelines“ So äußerte sich der russische Staatspräsident Putin, zitiert nach: „Freie Welt“ vom 15. 3.2023 Weiter führte Putin dazu aus: »Die Sache ist, dass europäische Politiker öffentlich gesagt haben, dass Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg nie ein völlig souveräner Staat war«, wird Putin zitiert. »Die Sowjetunion zog nach 1990 ihre Streitkräfte aus einem Teil Deutschlands zurück und beendete das, was einer Besetzung des Landes gleichkam. Aber das war bekanntlich bei den Amerikanern nicht der Fall. Sie besetzen weiterhin Deutschland.« Daß in dem Diskurs über die Sabotage an den Ostseepipelines in den seriösen deutschen Medien jeder Mögliche als Tatverdächtige bezeichnet wird, nur die USA nicht, obzwar, wenn gefragt würde: Wem nützt es?, die USA als Hauptverdächtiger anzusehen ist, müßte erstaunen, wenn man nicht den Verdacht hegt, daß auch unsere Medien nicht völlig souverän sind. Es ist ja eine allseits bekannte Tatsache, daß die Nato gegründet wurde, um die USA reinzuhalten in Europa, die Russen rauszuhalten und Deutschland kleinzuhalten. Diese Kleinhalteintention wurde aber bis 1989 konterkariert durch die Intention der westlichen Siegermächte, Westdeutschland als einen starken Frontstaat gegen den Osten auszubauen, wie es jetzt auch mit der Ukraine versucht worden ist. Dem liegt nun ein besonderes Narrativ des 2.Weltkrieges zugrunde, daß hier die Guten gegen die von ihrer Natur aus zum Bösen neigenden Deutschen Krieg geführt haben und daß dieser nicht mit dem Ende des Weltkrieges als beendet zu betrachten ist. Das Deutsche müsse eben deshalb weiterhin bekämpft und niedergehalten werden. So löschten die Siegermächte Preußen aus der Landkarte Deutschlands, weil ihnen Preußen als die Inkarnation alles bösen Deutschen erscheint. Auch nach dem Zusammenschluß der DDR mit der BRD wagte keine deutsche Regierung, das Bundesland Preußen zu restituieren, obgleich gerade das Preußische zur Substanz unserer Kultur gehört, wie eben auch das Wienerische als notwendiges Korrektiv dazu. Keine Regierung traut sich, die Politik der Siegermächte: Teile und herrsche!, die noch verbleibende Aufspaltung unseres einen Volkes in Österreich und Deutschlands korrigieren zu wollen. Das alles spricht dafür, daß Deutschland kein souveräner Staat ist. Aber nicht das ist schon das Problem, das eigentliche ist, daß alle Regierungsparteien seit 1945 diese unsere Entmündigung bejahten und jetzt noch bejahen. Da darf eben nicht festgestellt werden, daß wohl die USA der Auftraggeber dieser Sabotageaktion gewesen ist. Die Vermoralisierung des Krieges begann mit der Kriegspropaganda des 1.Weltkrieges, als aus einem Krieg, entsprungen aus politischen Interessengegensätzen europäischer Staaten ein Krieg der Guten gegen das böse Deutschland wurde. Seit dem stehen wir sozusagen auf der Anklagebank, nicht erst seit den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen, sodaß das Urteil lautet: Dies Volk darf nie wieder souverän werden. Stalin bot uns 1952 die Möglichkeit an, wieder souverän zu werden als ein neutraler Staat, weder dem Osten noch dem Westen subordiniert. Aber die westdeutsche Regierung zog es vor, weiterhin von den USA sich majorisieren zu lassen. Der Staatshistoriker Winkler verklärt diese Subordination Deutschlands unter die westlichen Siegermächte so: „Der lange Weg nach Westen ist eine Darstellung deutscher Geschichte von 1806 bis 1990 in zwei Bänden. Autor des Buches ist der deutsche Historiker Heinrich August Winkler. Das im Jahr 2000 im Verlag C. H. Beck erschienene Werk setzt sich mit der Frage des Deutschen Sonderweges auseinander und schildert den Weg zu einem deutschen Nationalstaat und zur Demokratie in Deutschland.“ Unter dem Begriff des Sonderweges wird das Ringen unseres Volkes nach einer ihm gemäßen Kultur und Politik diffamiert, das aber nun 1990 endgültig sein Ende fand in unserer völligen Verwestlichung. Man darf dabei den Verlust der Souveränität nicht engführend auf den Raum des Politischen betrachten, grundlegender ist doch der Verlust der eigenen Kultur.

Mittwoch, 15. März 2023

Leben wir in Zeiten allgemeiner Verblödung?

Leben wir in Zeiten allgemeiner Verblödung? Selbstverständlich sind solche Pauschalverurteilungen nie zutreffend, aber manchmal stößt man auf Ereignisse, die den Ausspruch: Gegen die Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens, sich zu bewahrheiten scheinen. „Presserat lehnt Beschwerde gegen Nazi-Vergleich der "Tagespost" ab“,so titelt Kath de am 14.3. 2023. In einem Artikel der Tagespost war der Fundamentaltheologe Striet mit dem NS-Verbrecher Eichmann verglichen worden. Deshalb wurde diese Zeitung angezeigt gar von einem Dogmatikprofessor. So lautete dann die Anklage:"Diese Passage, in der Magnus Striet unmittelbar mit Eichmann verglichen wird, ist beleidigend, von übler Nachrede und, wenn man bedenkt, wer Eichmann war, verletzt in schwerer Weise das schützenswerte Gut der Ehre." Wer nun über diesen Vergleich nicht politisch korrekt indoktriniert nachdenkt, müßte urteilen, daß im Prinzip jeder Mensch, so verschieden jeder einzelne von allen anderen auch ist, vergleichbar ist mit jedem anderen ob des gemeinsamen Menschseins.Nur das verlangte eben ein Nachdenken und das ist nun mal nicht jedermanns Metier. Wie wurde denn nun der Theologe Striet mit dem zum Tode verurteilten Eichmann verglichen. „die sakramental-hierarchisch verfasste Kirche ((sei)) so ungefähr das, was für Eichmann der Führer war: eine absolutistische Instanz, die (von nichts außer ihrer faktischen Macht legitimiert) ihre Souveränität sichert, indem sie Befehle erteilt und damit eine Welt subalterner, subjektloser Subjekte hervorbringt". Nun gilt es, das Gelesene zu verstehen: Wie Eichmann den Führer sah, so sähe Striet die „die sakramental-hierarchisch verfasste Kirche. Der Vergleichspunkt ist also: So absolutistisch der Führer regierte, so absolutistisch regiere im Urteil Striets die so verfaßte Kirche. So wie Hitler in seiner Art des Herrschens subalterne subjektlose Subjekte produziere, so produziere im Urteil Striets die so verfaßte Kirche ihre subalternen subjektlosen Mitarbeiter. Damit wird klar gesagt, daß für Striet die hierarische Ordnung der Kirche so verwerflich sei wie der Führerstaat Hitlers. Was ist daran dem Theologen Striet gegenüber ehrenrührig oder verwerflich. Der Kritiker hätte einfacher formulieren können: Striet verteufele die sakramental- hierarisch- Struktur der Katholischen Kirche. Eichmann wurde nun offenkundig hier herbeizitiert, um ihn als Musterbeispiel dafür anzuführen, was für ein Menschentypus eine solche Struktur, die des Führerprinzipes bzw die der sakramental – hierarischen hervorbringt. Bekanntermaßen möchte Striet die katholische Theologie neu durch die Philosophie Kants fundieren und deshalb ist für ihn der Idealchrist der selbstständig Denkende. Der Todfeind dafür ist nun für diesen Neukonstruktionsansatz der Kirche ihre hierarische Struktur. Der Führerstaat gilt nun als das Anschauungsbeispiel totalitärer Herrschaft. So liegt ein Vergleich dieser Struktur des Führerstaates mit der Struktur der Katholischen Kirche nicht fern, da die Beiden als gleich freiheitsfeindlich interpretierbar sind, sofern man Striets Kritik dieser Kirchenstruktur zustimmte. Denn nach Striets Urteil sind ja beide Strukturen gleich verwerflich in ihrer Freiheitsfeindlichkeit. Dieser Vergleich ist nun für die hierarische Ordnung der Kirche blasphemisch, da diese ihre Ordnung ihr von Gott selbst eingestiftet worden ist, aber die These, daß Striet diese Ordnung der Kirche so verurteile wie man heutzutage die Ordnung des Führerstaates verurteile, das verstößt nicht gegen die Politische Korrektheit und ist so in keinster Weise beanstandbar. Aber für Zeitgenossen reicht einfach schon ein Vergleich mit irgendeiner Größe des Nationalsozialismus, um Amok zu laufen. Nachgedacht wird dann nicht mehr: Wozu auch nachdenken! Wo aber das Nachdenken eingestellt wird, da triumphiert die Dummheit. Zu dieser Verblödungstendenz gehört auch die Praxis, Texte gar nicht zu lesen, sondern nur noch auf Stichworte hysterisch zu reagieren.

Dienstag, 14. März 2023

Soll die Katholische Kirche in Deutschland erhalten bleiben? Oder wird sie wegreformiert?

Soll die Katholische Kirche in Deutschland erhalten bleiben? In dem Kommentar zum Synodalen Weg des „Vilshofener Anzeigers“ vom 13.März 2023 schon auf der ersten Seite steht der bedenkenswerte Satz: „Würden alle geforderten Neuigkeiten Realität,wäre die römisch – katholische Kirche kaum wiederzuerkennen,von den Strukturen der Macht,der Rolle der Frauen, der Sexualmoral bis zur priesterlichen Lebensform.“ Gern spricht die Apologetik der vom Synodalen Weg geforderten Reformen von einer Weiterentwickelung der Lehre der Kirche, als wüchse die Kirche durch dies anvisierte Reformprogramm hin zu dem Ziel der wahren Katholischen Kirche, so wie etwa ein Mädchen zu einer Frau heranwächst. Der Kommentar nennt diese Reformen aber „Neuigkeiten“.Etwas Neues kann nun nicht etwas sein, was schon mal in der Kirche war oder etwas, wozu sich die Kirche weiterentwickelt, denn dann müßte es ja der Möglichkeit halber schon in der Kirche als Anlage vorhanden sein. Damit ist das Verständnis der Reform als einem Zurück zu der Ursprungsform.die irgendwie verlassen wurde, von der sich die Kirche entfremdet hätte, ausgeschlossen. Neues soll eben in die Kirche eingeführt , nicht Vergangenes repristiniert werden. In der so reformierten Kirche wäre die Katholische Kirche kaum noch recognizierbar. Zum besseren Verständnis sei hier die aristotelische Unterscheidung von der Substanz und den Akzidentien in Erinnerung gerufen. Die Substanz des Tisches ist sein Tischsein, das Träger verschiedener Akzidentien ist, etwa daß er blau gestrichen ist. Wenn der Tisch nun rot überstrichen wird, hört er nicht auf, ein Tisch zu sein und ist auch rotfarbig als Tisch weiterhin erkennbar. Verbrenne ich hingegen den Tisch, zerstöre ich sein Tischsein und in der Asche des Tisches ist so der Tisch nicht mehr recognizierbar. Wären die vorgesehenen Reformen nur akzidentielle Änderungen an der Kirche, bliebe auch in der so reformierten Kirche die Katholische Kirche noch wiedererkennbar.Nur wenn die Substanz der Kirche zerstört würde, wäre sie nicht mehr als die Katholische Kirche erkennbar sein. Der Apostel Paulus schreibt von sich:“Die Wahrheit Christi ist in mir.“ (2.Kor 11,10). In seinem Amt,nicht in ihm als eine Privatperson ist die Wahrheit Jesu Christi, denn es gilt: In der Römisch-Katholischen Kirche ist die Wahrheit Christi. Wie können dann in diese Kirche der Wahrheit „Neuigkeiten“ eingeführt werden und zwar so, daß in der so reformierten Kirche die Kirche, in der die Wahrheit ist, nicht mehr, fast nicht mehr wiedererkennbar ist? Das impliziert, daß die Substanz der Kirche verändert wird. In diesem einen Satz bringt so dieser Kommentar das eigentliche Anliegen des Synodalen Weges auf den Punkt: Die Katholische Kirche soll aufhören, katholisch zu sein.

Montag, 13. März 2023

Existieren in der Kirche nur beliebige Glaubensmeinungen? Zum Tod der Wahrheit

Existieren in der Kirche nur beliebige Glaubensmeinungen? Zum Tod der Wahrheit Der deutsche Synodale Weg erkennt „den überlieferten Glauben, der den Heiligen ein für allemal anvertraut ist" (Judasbrief 1,3) nicht an. In einem der „Grundtexte" zu Beginn dieses Jahres hieß es vielmehr: „Auch in der Kirche können legitime Anschauungen und Lebensentwürfe sogar im Hinblick auf Kernüberzeugungen miteinander konkurrieren." Portal zur katholischen Geisteswelt Die deutsche Krise, die Weltkirche und Papst Franziskus:Warum der "Synodale Weg" eine Ablehnung des Zweiten Vatikanischen Konzils darstellt. 10.März 2013 Der überlieferte Glaube, der der Kirche anvertraut wurde, der scheint vielen heutzutage als etwas Veraltetes und Korrekturbedürftiges. Kernüberzeugungen existieren also in der Kirche. Der überlieferte Glaube ist nun etwas ganz anderes als eine Überzeugung. Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann heißt das, daß mir etwas gewiß ist. Dies besagt aber nicht, daß es wahr ist. So bin ich davon überzeugt, daß es auch auf anderen Planeten des Universums intelligentes Leben gibt, aber so gute Gründe auch für eine große Wahrscheinlichkeit dafür sprechen, sage ich damit nicht, daß es so auch ist. Nun sollen gar es Anschauungen in der Kirche geben,die mit diesen Kernüberzeugungen nicht übereinstimmen, und die dann noch untereinander konkurrieren. Diese sollen nun auch als legitime angesehen werden. Dem überlieferten Glauben stünden so anderen Anschauungen gegenüber, die aber auch in der Kirche ihr Recht hätten. Sie bezögen sich dabei nicht um Randthemen, sondern Kernaussagen des Glaubens. Nun könnte geurteilt werden, daß das doch einsichtig sei. So lehrt die Kirche das Dogma der leiblichen Aufnahme Mariae in den Himmel, läßt aber die Frage offen, ob sie gestorben und dann auferweckt worden ist oder wie Hennoch und Elischa ohne zu sterben direkt in den Himmel aufgenommen wurde. Nur ist die leibliche Aufnahme Mariae in den Himmel eine wahre Aussage und keine Kernüberzeugung und die differenten Thesen über das Wie ihrer Aufnahme sind Ergebnisse theologischen Denkens, wo aber bis jetzt keine der beiden Thesen sich eindeutig als der anderen überlegen erwiesen hat. Der zitierte Text verschiebt das alles in einen rein subjektivistisch geprägten Diskurs, in dem es eben nur Meinungen und feste Überzeugungen gibt. Hier wird dann für einen innerkirchlichen Pluralismus votiert.Auch in Kernfragen des Glaubens existierten keine Erkenntnisse, gebe es keine offenbarte Wahrheiten sondern nur Überzeugungen. Die Kirche erscheint damit von der Wahrheit entfernt wie Kant den Menschen abgetrennt von der Erkenntnis des Dinges an sich sieht. Wenn es denn nur Meinungen und zu Überzeugungen fixierte Meinungen gibt, warum sollte dann nicht eine Pluralität von Meinungen bejaht werden. Das soll nun aber auch für die faktische Pluralität von Lebensentwürfen gelten. Ein möglicher Lebensentwurf, wohl nicht nur in Italien, ist der eines Mafiamitgliedes. Diese Mitgliedschaft ist nun wirklich ein Lebensentwurf, denn diese Mitgliedschaft bestimmt dann das ganze Leben, anders als wenn wer ein Mitglied etwa eines Schachvereines wird. Bisher wäre es eine Selbstverständlichkeit, die Legitimität eines Lebensentwurfes zu prüfen, indem untersucht wird, ob er in Einklang sich befindet mit den Geboten Gottes. Jeden Lebensentwurf anzuerkennen, bloß weil er ein praktizierter ist und frei erwählt wurde, ist aber nicht nur im Raume der Kirche völlig inakzeptabel. Oder wird hier rein tautologisch gedacht: Legitime Anschauungen und legitime Lebensentwürfe sollen in der Kirche als legitime beurteilt werden? Das wäre abstrus.Wenn die Anschauungen aber inkompatibel sich verhalten zur Lehre der Kirche, dann können sie keine legitimen in der Kirche sein. Wenn davon ausgegangen werden kann, daß mit den Kernüberzeugungen die Dogmen der Kirche gemeint sind, die aber durch diese Bezeichnung ihres Wahrheitsgehaltes beraubt werden sollen, dann wird hier für die Anerkennung von häretischen Lehren in der Kirche plädiert. In der Kirche soll jeder glauben können, was ihm gefällt, solange er nur alle anderen Glaubensmeinungen toleriert. So emanzipierte sich die Kirche von ihrem Sein als dem Ort der Präsens der offenbarten Wahrheit zu einem Verein, in dem jeder seinen Privatglauben lebt. Der überlieferte Glaube verkommt so zu einer Ansammlung von beliebigen Glaubensmeinungen. Die Kirche würde so endgültig liberal. Zusatz: Der Apostelfürst Paulus konnte noch schreiben: "Die Wahrheit Christi ist in mir". (2.Kor 11.10). Heutzutage könnte höchstens noch gesagt werden: Die Wahrheit mag zwar Jesus Christus sein, aber in der Kirche verfügen wir nur über Meinungen über diese Wahrheit, die uns wie das kantische Ding an sich verschlossen ist.

Sonntag, 12. März 2023

Die unglaubwürdig gewordene Kirche – ein Fallbeispiel

Die unglaubwürdig gewordene Kirche – ein Fallbeispiel Nichts Außergewöhnliches, aus dem Rahmen Fallendes, aber so doch gerade Typisches. Der hier zu besprechenden Sonntagspredigt lag das Gespräch Jesu mit der Samaritanerin am Jakobsbrunnen zugrunde. Die Predigt war einfach strukturiert: Das Problem der samaritanischen Frau, das sei unser aller Problem und Jesus sei dann die Lösung dieses Problemes. Diese Frau hatte schon 5 Männer und lebt jetzt mit dem 6.zusammen. Sie sei eine in ihrer Sehnsucht nach der wahren Liebe Gescheiterte. Sie würde auch ob dieser Vergangenheit von allen diskriminiert. Was ist hier mit dem Bibeltext geschehen? Diese Frau wurde als Samaritanerin von den Juden diskriminiert, da sie ihnen vorwarfen, Gott nicht in dem Jerusalemer Tempel zu verehren sondern an einem dazu nicht von Gott erwählten Ort. Die Juden verkehrten so nicht mit diesen inkorrekten Gottesverehren. Daß diese Frau nun von den Samaritanern diskriminiert wurde, dafür existiert kein Hinweis, aber für das Gegenteil: Sie erzählte von ihrer Begegnung mit Jesus und viele kamen zum Glauben. Wäre sie eine Verachtete, wie hätte dann ihr Zeugnis so viele zum Glauben erwecken können? Jesus sagt zu ihr, daß sie 5 Männer gehabt hatte und der jetzige nicht ihr Mann sei. Daraus ist zu schließen, daß sie 5 mal verheiratet gewesen war und nun unverheiratet mit dem 6. zusammenlebt. Kein Anzeichen gibt es hier dafür, daß Jesus das ihr zum Vorwurf macht, noch daß sie sich nun als Sünderin aufgedeckt sieht. Mitnichten: Sie erkennt darin Jesus als einen Propheten! Jesus wird hier als Allwissender thematisiert. Er erkennt diese Frau, die er vordem noch nie gesehen hat, er weiß alles Relevante von ihr. Darum glaubt sie ihn als einen Propheten. Ob dieser Anerkennung frägt sie ihn nun: Wer verehrt Gott recht, die Juden oder wir Samaritaner? Das ist ihre Frage! Aber davon weiß die Predigt nichts. Für sie ist die Frau eine nach der wahren Liebe Suchende,die diese nicht bei ihren Männern fand, aber jetzt in Jesus! Hier wirkte die Predigt zweideutig: Fand die Frau ihr Glück in dem Geliebtwerden durch Jesus oder in ihrer Liebe zu ihm? Aber in dem ganzen Text geht es überhaupt nicht um die Liebe, sondern um das ewige Leben: Wer an Jesus Christus glaubt, der hat in diesem Glauben das ewige Leben- so die Zentralaussage des Johannesevangeliumes. Nun sollen wir alle Sucher nach der wahren Liebe sein, die wir allein in Jesus Christus finden können. Das klingt nun recht fromm und auch gut, aber stimmt es denn auch? Wenn diese Frau Liebe bei ihren Männern gesucht hat und sie dann nicht, wie gesucht, fand- davon steht aber nichts in dem Text- was suchte sie denn da für eine Liebe? Es bedarf keines Theologiestudiumes, um diese Frage respondieren zu können. Wer das wirklich nicht kann, sei die Erfolgsserie: „Sturm der Liebe“, fast 4000 Folgen empfohlen- hier wird das Phänomen der Liebe in seiner ganzen Tiefe und Breite entfaltet, schauspielerisch sehr gekonnt. Reden wir Klartext: Zu dieser Liebe gehört immer auch das erotische und sexuelle Bedürfnis und dann als die Krönung: der Wunsch nach eigenen Kindern. Für dies Liebesbedürfnis ist Jesus Christus nun für eine Frau, die sich nach dieser Liebe sehnt, keine Antwort. Nun könnte theologisch erwidert werden: Aber Jesus ist die Antwort auf die Suche nach der wahren Liebe! Ein Pädagogenwitz wird hier uns Klarheit verschaffen. Eine Junge bittet seine Mama: „Schokoladenpudding möchte ich!“ Die stellt ihm dann einen Salatteller auf den Tisch. „Jetzt bekommst Du, was Du Dir gewünscht hast! Du wolltest etwas für Dich Gutes. Du meintest, das wäre ein Schokoladenpudding. Aber in Wahrheit ist dieser Salat das für Dich Gute und nicht diese Süßspeise. So bekommst Du jetzt das, was Du wirklich wolltest, indem ich Dir statt der Süßspeise einen Salat vorsetze!“ Wir werden hier dem Kind recht geben, wenn er urteilt: „Den Salat wollte und will ich nicht, auch wenn das objektiv das Gute für mich ist, denn ich möchte das für mich subjektiv Gute und das ist diese Süßspeise.“ Wenn nun auch objektiv Jesus die Antwort auf all unser Wünschen ist, so ist er es nicht subjektiv. Was hat denn, mal ganz nüchtern gefragt, eine Frau, die nach ihrer großen Liebe sich sehnt, den Mann, den sie dann heiraten und mit dem sie zusammen Kinder möchte, von Jesus? Die samaritanische Frau fand in Jesus den Propheten, der ihr ihre Frage beantwortete: Wo ist wie Gott recht zu verehren? Sie erkennt dann gar in ihm den ersehnten Messias. (4,36). Aber sie blieb wohl bei dem Mann, mit dem sie jetzt zusammenlebt und es gibt kein Anzeichen dafür, daß sie eine unglückliche Frau war. Sie ersehnte die Ankunft des Messias, der alle Wahrheit dann offenbaren wird. Im Johannessevangelium heißt dies, daß Jesus sich als die Wahrheit offenbart, als das ewige Leben, an dem jeder an ihn Glaubende partizipiert. Aber der Prediger hatte sich entschieden: Das ewige Leben soll nicht das Thema dieser Predigt sein, sondern die Liebe. Darum verwandelte er diese Frau in eine unglücklich Liebende, die nun ihre Liebeserfüllung in Jesus fand. So fromm das auch klingt, wahr wäre es nur, wenn das Kind seinen Wunsch nach dem Schokoladenpudding in dem Salat erfüllt fände. Wie viele der Zuhörer und auch der potentiellen mögen sich wohl als unglücklich Liebende wahrnehmen, die nun in Jesus ihre Erfüllung finden können? Die Erfolgsserie: „Sturm der Liebe“ ist da einfach realistischer. Der Versuch, Jesus als die Antwort für alle möglichen Probleme zu erweisen, muß eben kläglich scheitern – oder wollte wer eine unglücklich Liebende trösten mit dem Satz: Aber Jesus liebt Dich, was macht es da, daß Dein Freund Schluß mit Dir gemacht hat? Dies Problem ist aber nun selbstverschuldet: Jesus ist eben die Antwort auf die Frage nach dem Todesgschick des Menschen: Kann es ein wahres Leben für uns Sterbenmüssende geben? Seine Antwort: Der Glaube an mich überwindet dies Todesschicksal. Für unglücklich Liebende dürfte dagegen „Sturm der Liebe“ tröstender sein. Merksatz: Wenn ein Problem als gewichtig uns alle angehend expliziert wird in einer Predigt, muß die präsentierte Lösung auch glaubwürdig sein. Jesu Liebe ist eben nicht die Antwort auf jedes Problem. Nicht grundlos gibt es diesen Schülerwitz: Religion ist das einfachste und langweiligste Fach. Egal was die Lehrerin frägt, immer lauter die richtige Antwort: Liebe und Jesus.

Samstag, 11. März 2023

„Auch 2023 macht Papst Franziskus den Gründonnerstag unsichtbar“

„Auch 2023 macht Papst Franziskus den Gründonnerstag unsichtbar“ „Der Heilige Stuhl veröffentlichte den Kalender der liturgischen Feiern des Papstes in der Karwoche und zu Ostern. Für die Chronik: Zum elften Mal im derzeitigen Pontifikat sucht man den Gründonnerstag vergeblich darin.“ (Kath info 11.3.2023) Bis heute hat weder Papst Franziskus noch sonst eine offizielle Stelle Roms diese befremdliche Praxis des Papstes erklärt. Der Papst praktiziert dabei eine seltsame Vorliebe für Gottesdienste in Gefängnissen, bei denen er dann Gefangenen die Füße wäscht, einmal sogar Muslimen. Durch das Ritual der Fußwaschung, das in der Gründonnerstagsmesse in Erinnerung an Jesu Fußwaschung vollzogen wird (vgl Joh 13) gerät nun schon immer das eigentliche Anliegen des Gründonnerstages in die Gefahr, verdrängt zu werden, daß hier die Liturgie der Kirche die Einsetzung des Sakramentes der Eucharistie und das der Priesterweihe feiert, die Jesus Christus vor dem Karfreitag selbst eingesetzt hat. Der Gründonnerstag ist so ganz auf das Karfreitagssühnopfer Christi ausgerichtet durch die Konstituierung der Eucharistie als dem Meßopfer der Kirche und der Weihe der Apostel zu Priestern, damit sie somit befähigt werden, das Meßopfer darzubringen. Das Johannesevangelium entfaltet nun bekanntermaßen die Lehre von der Eucharistie in seinem 6.Kapitel, sodaß nun diese Fußwaschung den so leer gewordenen Platz, wo eigentlich die Lehre von der Eucharistie hingehörte, auffüllt. Das Johannesevangelium qualifiziert so die Heilskraft durch das Woher, daß dies das wahre Lebensbrot vom Himmel sei, wohingegen die anderen Evangelien und auch Paulus das Geopfertsein des Blutes und Fleisches Christi für uns als die Heilskraft in den Vordergrund stellen. Damit dies Sakrament in der Kirche an die Gläubigen gespendet werden kann, weiht dann Jesus seine Apostel zu Priestern. Es darf dabei die Ausrichtung auf den Karfreitag nicht übersehen werden, daß die Eucharistie das Abbild des Urbildes des Sühnopfers Christi ist und so partizipierend am Urbild selbst ein wahres Opfer ist. (Siehe dazu mein Buch: Der zensierte Gott). Aber durch Papst Franziskus Praxis der verborgenen Zelebration der Gründonnerstagsmesse wird all dies in den Hintergrund gedrängt. Der Papst verwandelt so die Gründonnerstagsmesse faktisch in eine humanitaristische Aktion der Zuwendung an in Gefängnissen Einsitzende. Theologisch liegt dem eine Fehldeutung der endzeitlichen Gerichtsrede Jesu Christi zugrunde. „Ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht“ (Mt 25,43) Jesus meint damit Christen, die um ihres Glaubens willen inhaftiert worden sind, die bezeichnet ER als seine Brüder. Jesus klärt uns selbst darüber auf, wer seine wahren Brüder sind: die, die den Willen Gottes erfüllen! (Mk 3,35) Das dürfte so wohl nicht so für zu Gefängnisstrafen Verurteilte gelten, sind sie doch wohl nicht um ihrer guter Werke willen verurteilt worden. Hier zeigt sich wieder einmal, wie Jesu Verkündigung in einen universalistischen Humanitarismus transformiert wird. Gravierender ist aber, daß so die Substanz des Gründonnerstages völlig verdunkelt wird. Statt der Einsetzung der zwei hl. Sakramente zu gedenken, wird an das Mitgefühl für in Gefängnissen Einsessenen appelliert. Dabei werden die Opfer der Bestraften einfach auch vergessen, man sieht nur noch Gefangene – ein seltsamer Humanitarismus, der so die Opfer krimineller Handlungen vergißt vor lauter Solidarität mit den Tätern.

Freitag, 10. März 2023

"Synodaler Weg - „Umgestaltung der Bistümer zu synodalen Räterepubliken“

„Synodaler Weg - „Umgestaltung der Bistümer zu synodalen Räterepubliken“ Wer meint, hier handle es sich sicher um eine polemische Übertreibung der Internetseite Kath net am 10.3. des Jahres, der möge aufmerksam dies lesen: „Transformation der bischöflichen Bistumsleitung in ein leitendes Laienkollektiv Laut Synodaltext ist in Zukunft in allen deutschen Diözesen ein Synodaler Rat einzurichten. Deren Mitglieder werden in Analogie zu politischen Wahlen in „freien, gleichen und geheimen Wahlen gewählt“. In den so konstituierten Gremien werden die Laien über eine überwältigende Mehrheit verfügen. Geleitet wird der Synodalrat durch einen Doppelvorsitz mit dem Ortsbischof und deiner zweiten gewählten Person. Der Rat berät und entscheidet „zu allen Fragen und Themen von bistumsweiter Bedeutung“, insbesondere zu weichenstellenden Festlegungen und Planungen zu pastoralen, personalen und finanziellen Komplexen. Ein Mehrheitsbeschluss des Synodalrats wird durch die Zustimmung des Bischofs rechtswirksam. Dessen mögliches Veto kann mit einer Zweidrittelmehrheit überstimmt werden, ein zweites bischöfliches Veto wird mit einem Schlichtungsverfahren aufgehoben.“ Dieser Text ist nicht polyinterpretabel, in ihm wird klipp und klar die Umwandelung der Katholischen Kirche in eine Rätedemokratiekirche gefordert.Selbstverständlich ist das mit dem geltenden Kirchenrecht und schon gar nicht mit der Lehre über die Kirche vereinbar. Dieser Antragstext will eben eine neue Kirche erschaffen, die mit der Katholischen Kirche nur noch den bloßen Namen gemein hat. Das dem zugrunde liegende Kirchenverständnis besticht durch seine Plumpheit, daß die Kirche eben nichts anderes sei wie jeder bürgerliche Verein, nur eben mit dem Vereinszweck der christlichen Religion. Wie jeder Verein sei auch dieser demokratisch zu organisieren,ob der großen Anzahl der Kirchenmitglieder müsse dies eine repräsentative Demokratie sein, in der gewählte Parlamente die Kirche auf allen Ebenen des kirchlichen Lebens installiert regieren. Das soll einerseits die Beherrschung der Kirche durch die Laien garantieren, die „Kleriker“ werden überall überstimmbar sein und andererseits wird darauf gesetzt, daß in allen Räten die Progressiven die Mehrheit innehaben werden. Conservative Minderheiten dürften dann leicht niedergestimmt werden. Das dieser Text eine wahrhaftige Manifestation des Willens zur Macht ist, ist dabei unverkennbar. Wenn man 1968 als das Startjahr des Projektes der Unterwanderung der Institutionen, um sie von Innen her zu revolutionieren, ansetzt, dann könnte man jetzt, knapp 60 Jahre danach den Erfolg in der und so über die Institution der Kirche feiern. Es bleibt nur noch eine Frage: Kann Rom diesen Umsturz der Kirche noch stoppen oder wird diese Kirchenrevolte von Deutschland ausgehend die ganze Kirche destruieren? Und was macht der Herr der Kirche, der sie doch von der Macht des Teufels bewahren, sie erhalten wollte?