Mittwoch, 22. März 2023

„Marktforschung statt Wahrheitssuche“ Über einen Irrweg der Kirche

„Marktforschung statt Wahrheitssuche“ So analysiert die „Tagespost“ in dem Artikel:“Irrwege des Synodalismus. Was auf „synodalen Wegen“ derzeit geschieht, ist mehr als die Wiederholung altbekannter Forderungen. Es offenbart zwei fatale Botschaften: Die Kirche ist Struktur und alles ist verhandelbar“ den Synodalen Weg: „Marktforschung ist das Thema. Und der Bezugspunkt für kirchliches Sein und Handeln ist dann die Meinung der Mehrheit. Das zerstört jedoch den Sinn und die Bedeutung von Religion, des christlichen Glaubens sowieso. Denn Religion ist mehr als politische oder philosophische Weltanschauung, weil sie dem Menschen unverfügbar entgegentritt: Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt (Joh 15,16). Wenn der Mensch den Inhalt der Religion jedoch selbst definieren kann, ist sie keine Religion mehr, sondern bloß noch der Herren eigner.“ So gut das auch klingt und auch treffend ist, in zwei Punkten geht diese Analyse doch fehl. Die Fixierung auf die Struktur der Kirche, daß es vorrangig um eine Reform der kirchlichen Struktur ginge, daß eben die hierarische Struktur der Kirche durch eine demokratische ersetzt werden soll, verkennt, daß der Glaube der Kirche verändert werden soll und daß dazu die Demokratisierung der Kirche das adäquate Mittel sein soll. Man möge sich dies ein mal vorstellen: Gesetz den Fall, Umfragen ergäben, daß 75 Prozent der Kirchenmitglieder gegen die Einführung des Frauenpriestertumes votierten, aber 75 Prozent der Bischöfe sich dafür aussprächen. Würden dann die „Synodalen“ noch für eine Demokratisierung der Kirche sich aussprechen? Natürlich nicht! Nein, auf eine so reaktionäre Basis würde das linksliberale Reformlager nicht hören, denn das wäre ja reinster Popularismus! Wenn 10 Kirchenmitglieder Extragottesdienste für Homosexuelle sich wünschen, dann hat ein Bischof darauf zu hören. Wünschten sich dagegen 50 Kirchenmitglieder, daß in ihrem Bistum ab und zu auch mal wieder eine tridentinische Messe zelebriert würde, müßte der Bischof- jetzt ganz in Übereinstimmung mit dem Papst- dazu Nein sagen. Nur wenn die Mehrheit progressive Forderungen erhebt, ist nämlich im Sinne des Synodalen Weges auf die Basis zu hören. Würde der Synodale Weg eine marktwirtschaftlich sich ausrichtende Kirche anstreben, würde sie bei ihrer Vorliebe auf eine Orientierung auf den Protestantismus sich an die Sektoren des Protestantismus orientieren, in denen noch ein lebendiges Gemeindeleben vorfindbar ist und das sind in der Regel evangelikale, fundamentalistisch, charismatisch ausgerichtete Gemeinden. Aber mit dieser Ausrichtung hat die Mehrheit der Neusynodalkirche wirklich nichts im Sinne. Das Erfolgsmodell des „Augsburger Gebetshauses“ mit seinen „Mehrkonferenzen“, betrachtete man diese Causa rein marktwirtschaftlich, würde sicher auch nur auf heftigste Ablehnung stoßen, schlüge irgendwer das als Weg der Kirche vor. Papst Franziskus kritisierte auch den „elitären“ Charakter des Synodalen Weges und trifft damit etwas sehr Richtiges: Unter der Parole der Demokratisierung der Kirche verbirgt sich nichts anderes als daß das linksliberale Milieu die Macht in der Kirche für sich usurpieren will. Dabei setzt dies Milieu darauf, daß es in allen zukünftigen Entscheidungsgremien der Kirche, den neuen Räten die Macht innehaben wird und falls doch vorhanden alle dazu Oppositionellen niederstimmen kann. Mit einer Marktwirtschaftsausrichtung hat dies nichts zu tuen, so verhängnis-voll eine solche auch für die Kirche sich auswirken müßte, wenn das Wahre zur Ware wird. Was wir erleben, ist die Machtergreifung des linksliberalen Katholizismus, der postmodernen Version des Modernismus, den die Päpste vor dem 2.Vaticanum so kraftvoll bekämpften, der jetzt aber in neuen Gewändern gehüllt zumindest in Deutschland in der Kirche über sie triumphiert. Corollarium Da in der Marktwirtschaft alles zur Ware wird, wird konsequenterweise auch das, was wahr ist, zu einer Ware. Wahr ist, was sich gut verkaufen läßt. Nur darf dann nicht übersehen werden,daß es einflußreiche und weniger einflußreiche Konsumenten gibt. Was Homoseexuelle von der Kirche sich wünschen, das zählt, was Traditionalisten wünschen, nicht.

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