Mittwoch, 15. März 2023

Leben wir in Zeiten allgemeiner Verblödung?

Leben wir in Zeiten allgemeiner Verblödung? Selbstverständlich sind solche Pauschalverurteilungen nie zutreffend, aber manchmal stößt man auf Ereignisse, die den Ausspruch: Gegen die Dummheit kämpfen selbst die Götter vergebens, sich zu bewahrheiten scheinen. „Presserat lehnt Beschwerde gegen Nazi-Vergleich der "Tagespost" ab“,so titelt Kath de am 14.3. 2023. In einem Artikel der Tagespost war der Fundamentaltheologe Striet mit dem NS-Verbrecher Eichmann verglichen worden. Deshalb wurde diese Zeitung angezeigt gar von einem Dogmatikprofessor. So lautete dann die Anklage:"Diese Passage, in der Magnus Striet unmittelbar mit Eichmann verglichen wird, ist beleidigend, von übler Nachrede und, wenn man bedenkt, wer Eichmann war, verletzt in schwerer Weise das schützenswerte Gut der Ehre." Wer nun über diesen Vergleich nicht politisch korrekt indoktriniert nachdenkt, müßte urteilen, daß im Prinzip jeder Mensch, so verschieden jeder einzelne von allen anderen auch ist, vergleichbar ist mit jedem anderen ob des gemeinsamen Menschseins.Nur das verlangte eben ein Nachdenken und das ist nun mal nicht jedermanns Metier. Wie wurde denn nun der Theologe Striet mit dem zum Tode verurteilten Eichmann verglichen. „die sakramental-hierarchisch verfasste Kirche ((sei)) so ungefähr das, was für Eichmann der Führer war: eine absolutistische Instanz, die (von nichts außer ihrer faktischen Macht legitimiert) ihre Souveränität sichert, indem sie Befehle erteilt und damit eine Welt subalterner, subjektloser Subjekte hervorbringt". Nun gilt es, das Gelesene zu verstehen: Wie Eichmann den Führer sah, so sähe Striet die „die sakramental-hierarchisch verfasste Kirche. Der Vergleichspunkt ist also: So absolutistisch der Führer regierte, so absolutistisch regiere im Urteil Striets die so verfaßte Kirche. So wie Hitler in seiner Art des Herrschens subalterne subjektlose Subjekte produziere, so produziere im Urteil Striets die so verfaßte Kirche ihre subalternen subjektlosen Mitarbeiter. Damit wird klar gesagt, daß für Striet die hierarische Ordnung der Kirche so verwerflich sei wie der Führerstaat Hitlers. Was ist daran dem Theologen Striet gegenüber ehrenrührig oder verwerflich. Der Kritiker hätte einfacher formulieren können: Striet verteufele die sakramental- hierarisch- Struktur der Katholischen Kirche. Eichmann wurde nun offenkundig hier herbeizitiert, um ihn als Musterbeispiel dafür anzuführen, was für ein Menschentypus eine solche Struktur, die des Führerprinzipes bzw die der sakramental – hierarischen hervorbringt. Bekanntermaßen möchte Striet die katholische Theologie neu durch die Philosophie Kants fundieren und deshalb ist für ihn der Idealchrist der selbstständig Denkende. Der Todfeind dafür ist nun für diesen Neukonstruktionsansatz der Kirche ihre hierarische Struktur. Der Führerstaat gilt nun als das Anschauungsbeispiel totalitärer Herrschaft. So liegt ein Vergleich dieser Struktur des Führerstaates mit der Struktur der Katholischen Kirche nicht fern, da die Beiden als gleich freiheitsfeindlich interpretierbar sind, sofern man Striets Kritik dieser Kirchenstruktur zustimmte. Denn nach Striets Urteil sind ja beide Strukturen gleich verwerflich in ihrer Freiheitsfeindlichkeit. Dieser Vergleich ist nun für die hierarische Ordnung der Kirche blasphemisch, da diese ihre Ordnung ihr von Gott selbst eingestiftet worden ist, aber die These, daß Striet diese Ordnung der Kirche so verurteile wie man heutzutage die Ordnung des Führerstaates verurteile, das verstößt nicht gegen die Politische Korrektheit und ist so in keinster Weise beanstandbar. Aber für Zeitgenossen reicht einfach schon ein Vergleich mit irgendeiner Größe des Nationalsozialismus, um Amok zu laufen. Nachgedacht wird dann nicht mehr: Wozu auch nachdenken! Wo aber das Nachdenken eingestellt wird, da triumphiert die Dummheit. Zu dieser Verblödungstendenz gehört auch die Praxis, Texte gar nicht zu lesen, sondern nur noch auf Stichworte hysterisch zu reagieren.

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