Dienstag, 31. Oktober 2017

Luther ist tot

Kath net meldet passend zum evangelischen, Reformationsfest :"Evangelischer Prediger: Man wolle niemanden verletzen oder verlieren, deshalb spreche man in der evangelischen Kirche nicht mehr über Sünde, Hölle, Gericht und Bekehrung."  Aber das ist eigentlich gar keine  Meldung wert, zudem praktiziert dies die Katholische Kirche genauso. 
Aber wie steht es denn nun um Luther in der EKD? Luther war in erster Linie Theologe und kein Kirchenreformer, der Mißstände in der Kirche beseitigen wollte- nein, zuvörderst wollte er eine neue Theologie, ein neues Evangelium hervorbringen und erst, als die Altgläubigen, so bezeichnete  man gern die, die an dem Glauben, so wie ihn die Kirche immer gelehrt und praktiziert hatte , festhielten, gründete Luther seine Kirche. Sie heißt nicht zu Unrecht die lutherische Kirche, kürzer: die Lutherkirche. 
"Allein aus Glauben, allein durch Jesus Christus, allein auf dem Fundament der Bibel, das kann als das Kurzprogramm der neuen Theologie angesehen werden, die dann auch das Herzstück der Lutherkirche bildete. Die spannendste Frage lautet nun: Wann ist der Lutherkirche die lutherische Theologie abhanden gekommen? Etwa schon, als Immanuel Kant zu dem Philosophen des Protestantismus avancierte, wie das für den Philosophen Aristoteles für die scholastische Theologie galt?  Kant widerlegte in seiner aufklärerischen Philosophie diese lutherische Trinität von: sola fide, sola gratia und sola scriptura. Die Bibel ist für uns nur noch verbindlich, insoweit sie mit der Vernunft kompatibel ist, Jesus Christus ist uns nur noch ein verzichtbares moralisches Vorbild und der lutherische Vertrauensglaube ist ersetzt durch die Gesinnung, in der Pflichterfüllung den Sinn menschlichen Lebens zu sehen, wobei der Begriff der Heiligkeit dann nur noch besagt, daß ein Mensch ewas rein aus der Pflicht heraus will- also pflichtgemäß will. 
Heutzutage finden wir in der EKD nichts Lutherische mehr. Seine Rechtfertigugslehre ist ersetzt durch den Glauben an einen Gott, der jeden Menschen liebt, egal ob und was er glaubt. So ist Luthers Frage, wie komme ich zu einem gnädigen Gott?, zu einer sinnlosen Frage geworden, weil Gott immer nur der mich Bejahende ist. 
Um des interreligiösen Dialoges willen ist das "allein durch Jesus Christus" ersetzt worden durch, daß jeder in jeder beliebigen Religion Gott wohlgefällig leben kann, ja das Jesus Christus, der Messias für die Juden ohne Bedeutung ist, sodaß die EKD jetzt die Judenmission ablehnt. Daß dieser Jesus selbst erfolgreich Juden zum christlichen Glauben bekehrte, verdrängt dann die EKD. Aber man ist schon noch antilutherischer geworden, indem man jede Mission ablehnt, weil der Glaube an Jesus Christus, der nach Luther der einzig selig machende ist, jetzt für das Heil der Menschen irreleant ist, denn man kann genauso gut mit Mohammed und jedem anderen Religionsstifter selig werden.
Die Bibel hat nun Luther selbst schon entwertet, indem  er sie zuerst zensierte und dann nur noch die so von ihm bereinigte Bibel anerkannte, aber auch da nicht alle Teile der Bibel. Jetzt hat die historisch-kritische Methode die einstige Autorität der Bibel völlig beseitigt. Das meiste in ihr ist eben für einen evangelischen Bibelleser überholt, nicht mehr auf der Höhe unserer Zeit, sodaß man sie nur noch als Dekorationsmittel für politisch-korrektes Lehren und Predigen benutzt.   
Luther lebt nicht mehr in der Lutherkirche, er ist ihr völlig abhanden gekommen. Theologiegeschichtlich ist der heutige Protestantismus eher im "linken Flügel" der Reformation beheimatet als im genuin Lutherischen. Die größte Zäsur erfolgte aber in der Selbstbeheimatung des zum Protestantismus mutiertem Luthertum in die Moderne: Man wollte nur noch aufgeklärt glauben und reduziere so die christliche Existenz auf eine moralisch anständige Lebensführung. Die postmoderne Version ist der Gutmensch als Ideal evangelischer Existenz. 
Hält man sich die große Kontroverse zwischen Luther und dem Humanisten Erasmus von Rotterdamm vor Augen, die Luther selbst für seine wichtigste theologische Kontroverse erachtete, ging es hier doch endlich um das Herzstück seiner Rechtfertigungslehre, daß der Mensch über keinen freien Willen verfügt, sodaß er nur allein aus Gnaden- ohne eine eigene Mitwirkung erlöst werden kann, dann lebt in der heutigen Lutherkirche nicht Luther sondern einer seiner besten Kritiker: Erasmus, der mit seinem Humanismus das Lutherische in der Lutherkirche jetzt endgültig besiegt hat. War es doch schon Erasmus wichtigstes Anliegen, die christliche Religion auf das Streben nach einem sittlichen Leben zu konzentrieren- wir könnten auch sagen, zu reduzieren und das genuin  Religiöse als unnütz abztuen. So siegt im evangelischen Gutmenschen Erasmus Humanismus gegen Luthers Gnadenreligion! 
Nein, Luther ist im heutigen Protestantismus tot, ein ganzes Jahr der Reanimation war da völlig vergeblich, den diesen Toten kann man nicht mehr zum Leben auferwecken. Aber wozu bräuchte man auch noch Luthers Bibel und seine Theologe, lebt doch die EKD vortrefflich im Zeitgeist- denn die Kirchensteuereinnahmen stimmen und das "solus Geld" hat auch hier schon alles andere als Nebensächlich entwertet, auch das Christus allein! 

        

Montag, 30. Oktober 2017

Nein, gerade Tatsachen gibt es nicht, nur Interpretationen.

Nietzsche verdanken wir den Aphorismus:"Nein, gerade Tatsachen gibt es nicht, nur Interpre-tationen".  Versuchen wir einmal, ein paar Interpretationsprobleme des "Schimmelreiters" von Theodor Storm damit zu erhellen. Im Zentrum der Novelle steht eben auch ein Pferd, ein Schimmel. Das könnte man als Nebensächlichkeit ansehen, handelt die Novelle doch primär vom Deichgrafen, der zwar einen Schimmel ritt, der aber einen neuen Deich bauen ließ gemäß modernen Erkenntnissen wider den Willen der dortigen Anwohner und der dann samt Frau und Kind bei einer Sturmflut zu Tode kommt.
Aber die Gestalt des Schimmels könnte den Leser in das Zentralanliegen dieser Novelle hineinführen, in die Auseinandersetzung von einem modernen Weltbild und einem abergläubischen. So sagt der fiktive Erzähler der Geschichte vom Schimmelreiter ja:" Nun freilich", [...]"will ich gern zu Willen sein; aber es ist viel Aberglaube dazwischen; und eine Kunst, es ohne diesen zu erzählen." Theodor Storm, Der Schimmelreiter, Bibliothek der Erstausgaben, S.15. So kann diese Aussage gedeutet werden: es gibt die Welt der Tatsachen und die Welt der Interpretationen und eine mögliche Art des Interpretierens der Tatsachen ist die abergläubische. Warum kann man dann diese zwei Welten nicht von einander trennen? Was meint hier die Aussage, daß es eine Kunst wäre, diese Trennung zu vollziehen? Vielleicht, daß damit etwas Künstliches unternommen würde, was dem zu Erzählendem nicht gemäß wäre?   
Aber der Adressat der darauf folgenden Erzählung vom Schimmelreiter respondiert und weist damit auch dem zukünftigen Leser die rechte Haltung des Lesens zu: " Ich muß euch bitten, den nicht auszulassen",[...]traut mir nur zu, daß ich schon selbst die Spreu vom Weizen sondern werde."(S.15)
Der Beitzer des Schimmels erzählt seiner Frau so eine Merkwürdigkeit des Ankaufes dieses Schimmels. Er hatte zufällig auf einer Reise den Besitzer des Pferdes mit dem Schimmel getroffen. Obzwar das Pferd sich in einem sehr verwahrlosten, erbärmlichen Zustand befand  kaufte der Deichgraf das Pferd. Dazu sagte er abschließend:"Wunderlich nur war es, als ich mit den Pferden wegritt, hört`ich bald hinter mir ein Lachen, und als ich den Kopf wandte, sah ich den Slovaken[den Verkäufer des Schimmels ]; der stand noch sperrbeinig, die Arme auf den Rücken, und lachte wie ein Teufel hinter mir darein." (S. 95)
War das nun ein einfacher Roßkauf oder eine heimtückische Falle, durch die der Deichgraf zu einem sehr zweifelhaftem Reittier kam? Ist der Pferdeankauf einfach eine Tatsache und ist es nur eine Interpretation, daß hier der Teufel seine Hand im Spiel hat? Oder ist nicht auch die Aussage,es handle sich hier um ein einfaches Verkaufsgeschäft auch nur eine Interpretation. Das eine mal wird das Ereignis in einen religiösen Rahmen gestellt und von daher gedeutet, daß hier der Teufel zum Schaden des Deichgrafen gewirkt habe, das andere mal wird es in den Vorstellungsraum der Ökonomie gestellt und als bloßer Verkauf gedeutet. 
Gibt nun die Novelle im Ganzen uns Leser einen Aufschluß darüber, wie dies Ereignis zu deuten ist? Die fiktive Person, der die Geschichte vom  Schimmelreiter erzählt wird, erzählt selbst, was er erlebt hat und das ist dann der Ausgangspunkt des Erzählens vom Schimmelreiter:
"glaubte ich eine dunkle Gestalt zu erkennen, und bald, da sie näher kam, sah ich es, sie saß auf einem Pferde, einem hochbeinigen hageren Schimmel; ein dunkler Mantel flattere um ihre Schultern, und im Vorbeifliegen sahen mich zwei brennende Augen aus einem bleichen Antlitz an." (S.11). Der fiktive Erzähler identifiziert nun diese Erscheinung mit dem längst toten Deichgrafen mit seinem Schimmel. Erst jetzt beginnt die Erzählung, in der Tatsächliches mit Abergläubischem vermengelt wird. Dies Ereignis findet außerhab dieser Erzählung statt.Die Hörer dieser Begegnungsgeschichte erschrecken, denn für sie kündet diese Erscheinung ein Unglück an. (S63f)
Jetzt wird die Geschichte vom Pferde noch verworrener. Der fiktive Erzähler weiß  Auf einer Hallig konnte man gelegentlich Folgendes sehen:" Ein paar weißbleiche Knochengerüste ertrnkener Schafe und das Gerippe eines Pferdes, von dem freilich Niemand begriff, wie es dort hingekommen sei". (S. 86) Statt des Pferdegerippes sah man aber manchmal ein lebendiges Tier da:
"ich weiß nicht, in welchen Nächten, sollen die Knochen sich erheben und thun, als ob sie lebedig wären!" (S.88). Diese da lebedig werdende Pferdegerippe wird nun abergläubig mit dem Schimmel des Deichgrafen idetifiziert: Den reitet nun der Deichgraf.Werden hier nun Zusammenhänge gesehen, wo es keine gibt?  Oder sieht das abergläubige Auge hier das, was dem modernen Auge nicht sehbar ist. Die Novelle gibt dafür keine Antwort, sie streut nur Spuren aus, die so oder so gedeutet werden können. Das wahre Ereignis, die Tatsachen verschwinden uns in den verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten.
Das ist wohl das, was das literarische Niveau dieser Novelle ausmacht, daß der Text in  sich polyinterpretabel ist, daß es eben nicht, wie im Regelfall eines Kriminalromanes zum Schluß eine Aufklärung gibt: Der war der Täter und so hat er es getan.

Was hat dies nun aber mit der Religion zu tuen, der christlichen insbesondere? Ich würde urteilen, daß wir uns hier im Vorraum des Religiösen befinden.Es wird uns hier eine Welt vor Augen geführt, in der mitten in ihr mit Übernatürlichem gerechnet wird. Die Welt, in der wir leben, ist keine in sich abgeschlossene, in der Alles, was in ihr sich ereignet,weltimmanent erklärbar ist. Es gibt in ihr Jensseitiges, Übernatürliches. Das ist die Grundlage jeder Religion, es ist noch nicht selbst eine religiöse Welt, aber eine, die offen ist für die Entstehung von Religion. Das könnte man dann als das "Abergläubische" bezeichnen, wenn dieser Begriff nicht so negativ besetzt wäre. Es ist nicht so eindeutig, daß man es erkennen kann als "Tatsache", aber man kann es glauben. Wenn man dann noch den Verdacht erwägt, daß das, was uns Tatsachen sind, auch nur wieder Interpretamente sind, dann wird all dies zu einem Raum. in dem wir nur noch glauben können, daß das oder dies für uns eine Tatsache ist.                

Sonntag, 29. Oktober 2017

Islamischer Faschismus? Ein sinnvoller Begriff?

"Islamfaschismus, Islamofaschismus oder islamischer Faschismus ist ein Neologismus, der Ähnlichkeiten in Ideologie und Praxis zwischen  islamistischen Bewegungen und europäischem Faschismus des 20. Jahrhunderts, bzw. zu neofaschistischen  und totalitären Bewegungen der Gegenwart behauptet." 
So bezeichnet Wikipedia den Begriff des Islamfaschismus und seine Derivate. Zur Lektüre sei dieser Lexikonartikel hier empfohlen. Kaprizieren wir uns auf den spanischen und italienischen Faschismus, auf Mussolini und Franco, denn es ist zweifelhaft ob der Nationalsozialismus als eine faschistische  Partei zu begreifen ist und da das Etikett "neofaschistisch" oft nur als Fremdezeichnung in diffamierender Hinsicht benutzt wird- gilt heute nicht fast alles politisch Unkorrekte als (neo)faschistisch? Zuerst frägt man sich, warum man den Islam bzw. Islamismus nicht als "stalinistisch" bezeichnet, wenn es nur um den totalitären Charakter dieser islamistischen Bewegung geht? 
Franco verstand sich selbst als Retter Spaniens vor dem Kommunismus bzw. Bolschewismus. So verstand er sich auch als Retter der durch und durch durch den Katholizismus geprägten spanischen Kultur. Der  Islam will nun selbst die europäisch abendländische Kultur überwinden durch die Islamisierung Europas. So scheinen sich doch der Islamismus und der Faschismus konträr gegenüber zu stehen. 
Zudem erstrebt der Islamismus die Einheit von Religion und Politik- der Faschismus dagegen ordnet die Kirche dem Staat unter, cooperiert dann aber mit ihr, wie es Franco und auch Mussolinie taten, und man darf wohl hinzufügen zum Vorteil von Beiden. Der Islamismus dagegen will die christliche Religion beseitigen, damit allein der Islam herrscht. Wo der Faschismus eine Weltanschauung ist, die faktisch  noch Religionen neben sich tolerierte, ja sie sogar förderte wie Franco, erstebt der Islamismus eine Theokratenherrschaft an, in der dann keine andere Religion mehr gelebt werden darf.     
Laut Wikipedia werden als Ähnlichkeiten zwischen Faschismus und Islam/Islamismus gennannt:
Befürworter des Begriffs sehen weitere Merkmale faschistischer Ideologie  erfüllt, wie etwa die dem Führerkult ähnlicher Idolisierung einiger islamischer Führer, eine Märtyrerideologie, die das Individuum der Gemeinschaft opfert, sowie die Notwendigkeit eines „Volksschädlings“ zu propagandistischen Zwecken".  
Aber das mag nun gar nicht zu überzeugen, oder trug der Obama Wahlkampf faschistische Züge ob der Kaprizierung und Idealisierung dieses US- Präsidentschafskandidaten ? Die Märtyrerideologie bezeichnet im Islam den heiligen Krieger, der als Selbstmordattentäter für Gott in den Krieg zieht, sein Leben opfert und dafür von Gott mit dem ewigen Leben im Paradies belohnt wird. Was soll das mit Weltanschauungen zu tuen haben, die den Vorrang der Volksgemeinschaft vor dem Individuum vertreten? Zudem würde jeder linke Revolutionär das auch so sehen, daß das Einzelparteimitglied sich um der Partei willen oder um des Sieges der Arbeiterklasse willen zu opfern bereit sein sollte. Ja, das gilt sogar für jeden Soldaten, der für sein Vaterland in den Krieg zieht.  Nur, das Spezifische des Islam, die Verheißung des Paradieses für den heiligen Gotteskrieger, der sich selbst tötet, um Feinde des Islam zu töten, wird dabei übersehen und genau das ist das Wesentliche.

Und der Islam kenne wie der Faschismus "Volksschädlinge"? Wir fragen: Galten denn nicht in der Französischen Revolution alle Monarchieanhänger als Feinde des Volkes und wie viele von ihnen endeten unter der Guillotine? War also diese Revolution auch faschistisch?
Je mehr man sich mit dem Neologismus Islamfaschismus beschäftigt, desto fragwürdiger wird der Begriff. Er setzt eigentlich nur die Verteufelung des Faschismus -politisch korrekt- voraus und will die Religion des Islam verteufeln, indem man ihr einen quasi faschistischen Charakter zuschreibt.Der Beweis sucht dann Ähnlichkeiten zwischen dem Faschismus und dem Islam, die aber so dürftig ausfallen, daß dann schlußendlich alles irgendwie faschistisch wird.
Was von nöten ist, ist eine theologische Kritik des Islams. Es gälte, den Islam als falsche Religion zu begreifen. Dazu bietet Paulus uns ein solides Fundament, indem er in seinem Galaterbrief vor einem falschen Evangelium warnt, das von einem Engel verkündet werden könnte. (Gal 1,8) Er bezeichnet das als ein mögliches Ereignis. Der Engel kann dann natürlich kein Engel Gottes sein, sondern er ist einer im Dienste des Satans. Wie man echtes Geld durch Falschgeld bekämpfen kann (wenn "zuviel" nicht erkanntes Falschgeld im Umlauf ist, wird die Kaufkraft des Geldes durch diese Inflation beseitigt. Dazu muß das Falschgeld aber auch kaum vom echten unterscheidbar sein, damit es für echt gehalten wird. Oder anders ausgedrückt: Die erfolgreichsten Lügen sind die, die sich nahe an der Wahrheit halten und doch unwahr sind.  
Wenn also Gott durch die christliche Religion die Menschheit retten will, dann liegt es nahe, daß der Teufel durch eine Gegenreligion, durch ein falsches Evangelium diesen Heilsplan nichten möchte. Liest man nun die Berichte über Mohammeds Visionen, in denen ein Engel ihm den Koran diktierte, kann man nicht umhin, daß dies Ereignis als Realisierung der von Paulus als möglich erdachten Engelverkündigung eines falschen Evangliums angesehen werden kann.  
In Apg 5,21b-42 finden wir nun einen weiteren nützlichen Hinweis. Der jüdische Hohe Rat debatierte, wie sie gegen die Christen vorgehen sollten. Gamaliel riet dann: Wenn die christliche Religion etwas rein Menschliches ist, dann wird sie in Bälde auch untergehen wie die anderen selbsternannten Messiasse in ihrer Zeit, ist das Christentum aber von Gott, dann können wir es nicht besiegen. Sagen wir es so: Was nur rein menschlich ist, geht auch unter, nachdem es mal entstanden ist, was aber übernatürlichen Ursprunges ist, vergeht nicht.Weil die christliche Religion die von Gott gewollte und bejahte ist, geht die Kirche dieser Religion nicht unter. Gilt das dann nicht auch für eine übernatürliche Religion, die von einem teuflischen Engel gestiftet würde? Wirkt der Teufel denn nicht auch bis zum Ende dieser Welt? Dann, aber erst dann wird er sein Ende finden? 
Man schaue sich nun mal die Erfolgsgeschichte des Islam an, wie er anfing mit Mohammed und wo er jetzt weltweit steht! Ist diese Erfolgsgeschichte nicht ein Zeichen seines übernatürlichen Charakters? Oder anders gesagt: Wenn der Islam zum Fundament nur einen Betrüger hätte, der sich all die Visionen nur ausgedacht hätte, wie wäre dann der Erfolg weltweit über Zeit und Raum erklärbar? Wäre das nicht ein zu schwaches Fundament, als daß es so ein Erfolgsgebäude tragen könnte? 
Eine theologische Religionskritik braucht dann auch nicht das Kinde mit dem Bade auszuschütten. Jede vormoderne Religion wurde  als politische im öffentlichen Leben praktiziert, es sei denn, es war eine Sekte. Die Trennung von Religion und Politik ist ein Phänomen Europas, daß ob der innerchristlichen Religionskriege des 17. Jahrhundertes diese Trennung Schritt für Schritt in Angriff genommen wurde. Diese Trennung gründet sich nicht im Wesen der christlichen Religion, denn auch sie drängte danach, die öffentliche Religion in Europa zu werden, weil sie sich als die wahre begriff. So entstand das christliche Abendland, das aber erst nach seinem Tode in Novalis: "Christentum oder Europa" seinen Dichter fand. Dem Islam Totalitarismus vorzuwerfen, verurteilt dann nur, daß das eine Religion ist, die noch nicht durch das Feuer der Aufklärung geschmolzen zur bloßen Privatreligion sich umgeformt hat lassen wie das postmoderne Christentum.                 

Samstag, 28. Oktober 2017

Aufklärung, Fortschritt und Humanität versus Religion und Aberglaube

Der fiktive Erzähler der Geschichte vom "Schimmelreiter" mutet seinem Hörer was zu: "Nun freilich", sagte der Alte,[...]"will ich gern zu Willen sein; aber es ist viel Aberglaube dazwischen, und eine Kunst, es ohne diesen zu erzählen." Theodor Storm, Der Schimmelreiter; Bibliothek der Erstausgaben (1888)6.Auflage 2006, S.15  Der so Angesprochene respondiert (und der Leser soll da mit einstimmen): "Ich muß Euch bitten, den nicht auszulassen",[...]"traut mir nur zu, daß ich schon selbst die Spreu vom Weizen sondern werde." (S.15)
Damit ist dem Leser ein vermeintlich klarer Schlüssel des Interpretierens dieser Novelle. Das der Novelle in dieser Ausgabe beigefügte Nachwort deutet dann auch von daher die Novelle als das Ringen zwischen Aufklärung, technischem Fortschritt  und der Humanität auf der anderen Seite, exemplifiziert am Konflikt zwischen dem neuen Deichgrafen und seiner noch im Aberglauben verharrenden Umwelt.
Die zu Grunde liegende Erzählung ist einfach: Der neue Deichgraf setzt gegen mancherlei Widerstände den Bau eines neuen Deiches durch, der anders konzipiert als der alte mehr Schutz vor den Sturmfluten verspricht.Als dann aber der Deichgraf beim alten Deich Schäden entdeckt, läßt er sich davon abhalten, hier gründlich zu sanieren. Die Katastrophe folgt: Der alte Deich bricht an dieser Stelle und der Deichgraf kommt mit seinem Schimmel zu Tode, aber auch seine Frau mit ihrem Kinde. 
Aber diese Grunderzählung wird nun umrahmt von einer anderen, daß man den Deichgrafen nach seinem Tode auf den Schimmel reiten sieht, gerade wenn Sturmfluten drohen. Der Fremde, dem die Geschichte des Schimmelreiters erzählt wird, meinte nämlich auch, einen Geisterreiter gesehen zu haben in dem Unwetter, das ihn in das Gasthaus trieb. Dort wird ihm nun erzählt, was es mit diesem Schimmelreiter auf sich hat, den er gesehen hat. Das "Abergläubige" ist also nicht nur in der Erzählung des fiktiven Erzählers präsent, sondern auch in der Rahmenerzählung, warum überhaupt die Geschichte Hauke Haiens erzählt wird.
Nun zum Kern des Aberglaubens: "Als ich Kind war",[...]hörte ich einmal die Knechte darüber reden; sie meinten, wenn ein Damm dort halten solle,müsse was Leibigs da hineingeworfen und mit verdämmt werden; bei einem Deichbau auf der andern Seite, vor wohl hundert Jahren, sei ein Zigeunerkind verdämmet worden, das sie um schweres Geld der Mutter abgehandelt hätten; jetzt aber würde wohl Keine ihr Kind verkaufen!" (S.82) Das Alter, einst, vor langem garantiert hier die Wahrheit dieser Opferpraxis.Dagegen stünde dann der moderne Deichgraf, mit euklidischem Weltbild, der eben nach langem Forschen und Berechnen eine andere Anlage des Deiches durchführt: So und nicht durch ein Opfer eines Lebendigen wird der Deich gesichert. So rettet Haien auch einem Hund das Leben, Deicharbeiter ertränken wollten als Opfer für den Deich. 
Der Herausgeber betont dann noch, daß Theodor Storm, am 7.Juli 1888 "ohne kirchliche Zeremonien" beigesetzt wurde. (S.177).Storm wird so in dem Nachwort selbst als Vertreter eines aufgeklärten Humanismus verstanden, der so in dem Deichgrafen seine literarische Entsprechung findet. 
Nur, ist das nicht alles eine maßlose Versimplifizierung des Gehaltes der Novelle? Wäre das Werk dann wirklich der Hochkultur zuzurechnen, wenn es nach diesem simplen Schwarz-Weiß- Schema gestrickt wäre?  
Aber was betet der Deichgraf angesichts seines nahen Todes, als er von den Sturmfluten in den nassen Tod gerissen wird: "Herr Gott, nimm mich;verschon die Andern!" (S.157). Mit seinem Pferd stürzt er sich selbst in die Fluten, in den Tod. (S.157)Wie paßt denn nun dies Gebet zum aufgeklärten Deichgrafen? Dem liegt eine komplexe religiöse Vorstellung zu Grunde, daß a) Gott zürnt, daß er deswegen Menschen jetzt mit der Sturmflut straft und daß b) ein Mensch sich Gott als Opfer darbringen kann, daß Gott den strafe und so die Anderen, die Gott eigentlich strafen wollte, verschont. Und was ist dann von dem letzten Satz der Erzählung zu halten: "warf noch die einsame Leuchte aus dem Kirchthurm ihre zitternden Lichtfunken über die schäumenden Wellen." (S.157)Das Licht der Kirche fällt auf den Ort des Opfers. In der Rahmenerzählung heißt es dann, daß der neue Deich, nach seinem Erbauer benannt, jetzt immer noch hält, daß keine Sturmflut ihn zerstören könnte. 
Dies Ende mit dem Opfertod paßt nun einfach nicht in das Schwarz-Weiß- Deutungsschema des Kampfes der Aufklärung, der Humanität wider den Aberglauben. So aufmerksam geworden fallen auch andere Passagen auf, die nicht so recht in dies Schema passen wollen : Haien hatte den Kater einer älteren Frau getötet. Sie verflucht darauf ihn: " Du sollst verflucht sein! Du hast ihn [den Kater] todtgeschlagen, Du nichtsnutziger Strandläufer; Du warst nicht werth, ihm seinen Schwanz zu bürsten!" (S.26) Die Ehe Hauke Haiens blieb lange kinderlos, dann kam doch noch ein Kind, aber es war ein Mädchen, das immer ein Kind bleiben würde, es war geistig behindert. Im Nachwort wird nun die väterliche Liebe gerade zu diesem behinderten Kind als das humanistische Moment dieser Novelle herausgestrichen. Aber wie kommentiert die Frau, deren Kater der Deichgraf getötet hatte dies: "Du strafst ihn, Gott, der Herr! Ja,ja, Du strafst ihn!" (S.126)

Man könnte sagen, daß hier eine aufklärerisch humanistische Erzählebene immer wieder konterkariert wird durch eine, die bestimmt ist durch religiöse Vorstellungkomplexe, der des Opfers, der des strafenden Gottes, des Fluches und mehr. Daß Beide in einem Text präsent sind, ohne daß eine Entscheidung getroffen wird, wie hier der Spreu vom Weizen zu trennen sei, macht vielleicht das Niveau dieses Textes aus. Zu beachten ist dabei,daß der Widerstreit sich auf die Kernvorstellung alles Religiösen kapriziert,die des Opfers! Was für jeden Humanisten und Aufgeklärten das Irrationale schlechthin der Religion ist, ihr abergläubiges Zentrum wird in dieser Novelle in das Zentrum der Handlung gelegt, das Opfer des Deichgrafen.    

Sollte nicht in diesem  Sinne die Qualität dieser Novelle gerade darin bestehen, daß sie nicht einseitig Partei ergreift für die Aufklärung gegen den Aberglauben und die Religion, aber auch nicht Partei ergreift für den Aberglauben. Daß dies in der Schwebehalten das Bestimmende der Novelle ist? Wie immer nun auch der Privatmensch Thodor Storm es mit der Religion und dem Aberglauben gehalten haben mag, die Novelle selbst läßt die Frage offen- und vielleicht kann man deshalb den "Schimmelreiter" immer wieder neu lesen, weil eben da kein klares : Was lehrt uns diese Fabel? herausinterpretierbar ist.  So wäre es die Kunst des Lesens dieses Textes, hier nicht Spreu von Weizen trennen zu wollen, sondern der Realismus dieser Novelle bestünde gerade in der Nichtauflösbarkeit des Widerstreites zwischen einer aufgeklärten und einer religiös-abergläubischen Weltsicht.  

Zusätze:
1."Ähnlich wie in Fontanes Ballade Die Brück`am Tay (1880) sieht Begemann beim Schimmelreiter eine Wiederkehr des Mythischen in einer scheinbar durchrationalisierten Welt, die deren Gefährdung, Labilität und buchstäbliche Bodenlosigkeit demonstriert. Beim Schimmelreiter wird das insoweit auf die Spitze getrieben, als Hauke Haien, als technikfixierter Aufklärer selbst zum  Wiedergänger wird."(zitiert nach Wikipedia, Storm, Schimmelreiter)


2. "Literaturrichtung des Realismus, als deren Vertreter auch Storm gilt, versucht ein möglichst genaues Abbild der Wirklichkeit in all ihren Erscheinungsformen zu schaffen, sodass das Unheimliche und Fantastische zu Recht neben wissenschaftlichen Erkenntnissen steht."
Zusammenfassung von Mia Sabinger /  Quelle: Der Schimmelreiter-Zusammenfassug. https://www.inhaltsangabe.de/storm/der-schimmelreiter.

Anbei: Wer diese Novelle mit Genuß lesen möchte, dem sei wärmstens diese Ausgabe empfohlen, denn den im Jahre1888 erschienenden Text in der Orthographie der Jetztzeit zu lesen, raubt ihm etwas des individuellen Stiles des Autoren, zu dem eben auch seine Orthographie gehört.        

Freitag, 27. Oktober 2017

Subsidarität und Solidarität- katholische Begriffe? Oder Fremdkörper?

In der zeitgenössischen Kirchensprache gelten die Begriffe "Subsidarität" und "Solidarität" als christliche Werte.  Man hat sich fast schon daran gewöhnt und doch haftet diesen Begriffen, um es bayrisch auszudrücken der Geruch des Zugereisten bei, denn so ganz gehören diese Begriffe doch nicht zum Vokabular katholischen Denkens. Sind da uns etwa Kuckuckseier untergelegt worden?

Der Begriff der Subsidarität ist nun eine Kreation einer Synode der Reformierten Gemeinden zu Emden im Jahre 1571. Der Begriff bezeichnet das innere Organisationsprinzip der Reformierten: Soviel Gemeinde wie möglich, so wenig Kirche wie irgendwie möglich. Salopp formuliert waren diese Emder Reformierten die Vordenker der Basisdemokratie. In antilutherischer und antikatholischer Intention sollte es im Reformiertentum eigentlich gar keine Hierarchie geben, sondern als auf der untersten Gemeindeebene entschieden werden- nur was da nicht entscheidbar war, sollte dann nach Oben weiter delegiert werden. Modernistisch formuliert: Das Urchristentum kannte keine Hierarchie, keine Ämter, alle waren Brüder und Schwestern, dann kam es zum Abfall, spätestens unter Kaiser Konstantin, und jetzt revidiert man diese Abfallsgeschichte im Zurück zur hierarchielosen Gemeindenkirche. Die antikatholische Intention ist nicht überlesbar.

Der Begriff der Solidarität entstammt der Arbeiterbewegung des 19. Jahrhundertes und wurde durch die marxistische Theorie dann fundiert. Es gäbe ein objektives Klasseninteresse der Arbeiterklasse, dem sich die Arbeiter aber nicht immer bewußt sind. Aber wenn sie gemäß diesem objektiven Interesse agieren, dann und nur dann handeln sie wirklich solidarisch. In dem Begriff des Objektiven spielt dann noch im Sinne der Lehre vom Klassenkampf eine besondere Rolle, daß der Einzelne sich dabei den Interessen aller unterzuordnen habe. Nicht soll jeder Arbeiter für sich ohne Rücksichtsnahme auf die Kollegen ein höheres Gehalt  erhandeln wollen, sondern gemeinsam sollen bessere Tarife für alle erkämpft werden. Solidarität ist, abstrakter formuliert, eine Peaxis, meine ureigensten Interessen vernünftig und somit effektiver durchzusetzen. 

Nun könnte gemeint werden, daß diese beiden Begriffe, werden sie in einen andern Kontext gestellt, ihre Ursprungsbedeutung verlieren, indem sie die der Stellung im neuen Kontext, der neuen Struktur annehmen. Der Begriff des Bauern in dem Vorstellungsraum, dem Kontext also der Landwirtschaft, verliert seine Bedeutung und bekommt eine ganz andere, wenn er in den Vorstellungsraum des Schachspieles versetzt wird. Fraglich ist aber, ob die Ursprungsbedeutung von Begriffen völlig verloren geht, wenn sie in einen anderen Kontext transferiert werden. Wahrscheinlicher ist es, daß die Ursprungsbedeutung wie eine Assoziationskette an dem Begriff hängen bleibt, daß eben die Begriffe nicht in Gänze aufgehen in einer strukturalistischen Analyse eines Vorstellungsraumes, durch die die Bedeutung eines Begriffes in diesem Raum erst bestimmbar wird. Es ist eben kein Zufall, daß die spielentscheidende Figur im Schach der König ist, ist er matt gesetzt, ist das Spiel verloren, und nicht der Bauer.

Also kann gesagt werden: Die Begriffe behalten  wie Kinder immer ihre Kinderstube in sich und emanzipieresich so nie in Gänze von ihrer Herkunft. Wenn dem nicht so wäre, müßten sich diese beiden Begriffe harmonisch in den theologischen Diskurs einzeichenbar gewesen sein, sodaß sie ihr Fremdkörperhaftes gänzlich verloren hätten . Das tuen sie nicht, weil sie Fremdkörper in diesem Diskurs geblieben sind.

A)
Wendete man das Subsidaritätsprinzip auf die wesenhaft hierarchisch gegliederte und aufgebaute Katholische Kirche selbst an, wäre das ad hoc ihre Nichtung, denn sie hörte auf, katholisch zu sein!  Dies Prinzip wird von der Kirche nur gegen den Staat  eingefordert, nachdem die Kirche die Macht verlor, im Einklang mit dem Staate das  Gemeinwesen christlich zu gestalten und als der sich herausbildende Nationalstaat alles nach seinem Willen gestalten wollte. Da wollte sich so die Kirche Nischen erkämpfen,um wenigstens in ihnen etwas nach der christlichen Lehre zu gestalten, wenn die Kirch schon nicht mehr das Ganze mitgestalten kann.
Es ist eine Verlegenheitskonzeption dem alles gestalten wollendem Staate gegenüber, der sich selbst von der Kirche emanzipiert hat! Das Katholische Ideal ist die Cooperation von Kirche und Staat, so daß Alles durch sie Beide gestaltet wird ohne Nischen!


B)
 Christliche Werte sind die Nächstenliebe und die Tugend des Mitleides. Solidarisches Verhalten meint dagegen immer einen vernünftig gelebten Egoismus. Es meint die Arbeitersolidarität im Kampfe um einen bessern Lohn, die Solidarität der unterdrückten Völker gegen die imperialistischen   Bürgerlich reformerisch umgedeutet besagt der Begriff dann:Wenn Du anderen hilfst, dann helfen die Anderen auch Dir. Es fehlt dem Solidarische das Absehen von den Eigeninteressen: Wir nehmen Flüchtlinge solidarisch auf, damit die später unsere Rente bezahlen oder die Jobs machen, die Deutsche nicht mehr machen wollen. Sie sollen uns vor der Vergreisung bewahren....Diese egozentrischen Absichten machen das Wesen des Solidarischen aus! 
Trotz dieser bürgerlichen Umformung bleibt dem Begriff des Solidarischen so der Gehalt des vernünftig gelebten Egoismus inne. Das objektive Klasseninteresse ist nun verschwunden, aber das egoistische bleibt. Wenn  etwa ein Gebrauchtwagenhändler regelmäßig seine Automobile verteuert verkauft, bringt er die ganze Branche in Verruf, daß man da betrogen wird, sodaß das solidarische Verhalten eines Gebrauchtwagenhändlers im fäiren Preis versteht als praktizierte Solidarität mit allen anderen Gebrauchtwagenhändlern. Dabei verzichtet der Händler auf seine Möglichkeit,kurzfristig mehr Gewinn zu machen durch überzogene Preise um des dauerhaften Gewinnes willen.  
Die Nächstenliebe ist nun wahrlich nicht eine utilateristische Praxis: Hilf, damit Dir geholfen wird. Aber es ist eben bezeichnend, daß die eigentlichen Begriffe der christlichen Moral, die der Nächstenliebe und des Mitleides aus dem theologischen Diskurs verschwinden und durch den Begriff des Solidarischen ersetzt werden, denn vernünftiger Egoismus ist leichter verkündbar als Liebe und Mitleid.   
Noch ärger ist aber der Begriff der Subsidarität, untergräbt dies Prinzip doch den Staat, weil er durch dies Ordnungsprinzip geschwächt wird. Und was ein schwacher Staat für Folgen hat, das kann man täglich lesen.
Als ein kleines Beispiel der Bericht der Jungen Freiheit vom 26.10.2017:
"Die Goethe-Universität in Frankfurt hat eine Veranstaltung zum Thema Einwanderungsgesellschaft mit dem Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, abgesagt. Die Hochschule rechne mit dem Protest linksradikaler Gruppierungen, hieß es in der Begründung. Deshalb gebe es Sicherheitsbedenken." Wird der Staat schwach wird das Recht der freien Meinungsäußerung zum Faustrecht: Die Gewaltbereiten berauben die Anderen ihres Rechtes, diesen Vortrag zu halten und zu hören. Warum durfte hier die untere Ebene der Universität allein über das Recht, diesen Vortrag zu halten, entscheiden? Das ist aber das Subidaritätsprinzip, praktisch angewendet! Die Folge: Die Universitätsleitung unterwirft sich der linken Gewaltandrohung und setzt so die Lehrfreiheit außer Kraft! Nur ein starker Staat kann das Recht der Meinungsfreiheit gegen die Willkürneigung der Mitmenschen, keine Rechte dem, der anders denkt als ich, durchsetzen!      

Donnerstag, 26. Oktober 2017

Kardinal Sarah- ein in Ungnade gefallener Kardinal? Warum nur?

Daß Kardinal Sarah bei Papst Franziskus in Ungnade gefallen ist, pfeifen jetzt schon die Spatzen von den Dächern. Der "Standpunkt" Kommentar von Katholisch de (26.10. 2017) bringt es auf den Punkt:
"Er gehört zu den ungewöhnlichen Vorgängen im Pontifikat des gegenwärtigen Papstes.  Franziskus rügt öffentlich seinen wichtigsten Mitarbeiter in Fragen der Liturgie. Kardinal Robert Sarah".Der Kommentar kennt eben den Regierungsstil des Papstes:
"Nach der Nicht-Verlängerung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller als Präfekt der Glaubenskongregation hat er jetzt gegenüber Kardinal Sarah ein weiteres überraschend deutliches Zeichen gesetzt." 
Warum ist dieser Kardinal nun so sehr beim Papst in Ungnade gefallen? Etwa nur, weil er liturgisch conservativ ist? Das klingt etwas unglaubwürdig, ist diesem Jesuitenpapst doch die Liturgie wirklich kein Herzensanliegen.Daß Papst Franziskus nun durch sein  Motu Proprio "Magnum principium" die Kompetenzen der Übersetzung liturgischer Bücher an die Bischofskonferenzen übertragen hat, sie dezentralisiert und daß Kardinal Sarah diese Dezentralisierungstendenz in Frage stellte, mag den Papst verärgert haben, hat er aller Wahrscheinlichkeit nach diese Dezentralisierung wohl vorgenommen, damit die Deutschen Bischöfe ihre falsche Übersetzung: "für alle" in der Eucharistiefier gegen den Willen Papst Benedikts nicht ändern müssen. Aber ist das ein Grund dafür, diesen Kardinal nun öffentlich so zu brüskieren?
Lesen wir mal, was dieser Kardinal zu einem der Herzstücke dieses Pontifikates geäußert hat, dem Willen, durch unlimitierte Aufnahme von "Flüchtlingen", präziser gesagt von Wirtschaftsflüchtlingen, Europa in den Untergang zu führen:
"Die „Ideologie des liberalen Individualismus“ fördere eine Vermischung, welche die natürlichen Grenzen der Heimatländer und Kulturen auflösen wolle und auf eine „post-nationale und eindimensionale Welt“ abziele, in der nur Konsum und Produktion zählen würde, warnte der Kurienkardinal."
"Europa habe seine Pflicht zu erfüllen, wenn es an der Destabilisierung der Länder mitgewirkt habe, aus denen die Flüchtlinge kämen. Das bedeute aber nicht, dass sich die europäischen Länder durch Masseneinwanderung verändern müssten, betonte er."(zitiert nach Kath net vom 25.10.2017
Sagt Papst Franziskus nicht genau das Gegenteil? Bejaht er nicht gerade den "liberalen Individualismus", indem er den Anschein erweckt, daß jeder Mensch ein Recht hätte, da zu wohnen, wo es ihm gefalle und daß dann die so heimgesuchte Nation alle bei ihr wohnen Wollenden aufzunehmen und zu versorgen habe?  Werden damit nicht notwendigerweise alle "natürlichen Grenzen der Heimatländer und Kulturen" aufgelöst? 
Wenn Papst Franziskus im Einzelfall nun Geschieden-Wiederverheiratete zum Empfang der hl.Kommunion zulassen will, wenn denen dies ihr Gewissen erlaubt, auch wenn sie nicht enthaltsam leben, manifestiert sich darin nicht der Individulalismus, der sich auch in der Proklamation des Rechtes jedes Einzeln manifestiert, da wohnen und leben zu dürfen, wo es ihm gefällt ohne Rücksicht auf das Gemeinwesen, in das dann die Flüchtlinge sich ansässig machen wollen? 
Und wie klar erfaßt Kardinal Sarah das Anliegen dieser Politik der offenen Grenzen! Es soll so eine Einheitswelt geschaffen werden, "in der nur noch Konsum und Produktion" zählen soll. Der Mensch soll so degradiert werden zu einer bloßen Funktion der Wirtschaft als Warenproduzent und Warenkonsument.  Das ist der Zukunftstraum der Neuen Weltordnung, für die eben auch Papst Franziskus vehement sich einsetzt! 

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Eine pastoral-theologische Frage

Statt eines  Kommentares zu Professor Zulehners Opus: "Entängstigt Euch" eine kleine Geschichte:

In einer kalten Winternacht trat ein frierender Wolf zu dem Hirten des Schafstalles: "Lieber Hirt, mir friert. Ach,wann aß ich zuletzt? So lange ist das schon her. Mir dürstet! Lieber Hirt, gewähre mir doch ein Asylplätzchen im Schafsstall.Ach, und eine Schale warme Milch!" So sprach der Wolf.
Der pastoraltheologisch geschulte Hirt eingedenk des Jesus-Wortes, "Was ihr dem kleinsten meiner Brüder tut, das tut ihr mir!", rief: "Worum mich ein Hungernder und Dürstender bittet, das will und darf ich nicht ihm verwehren!" Die Schafe reagierten aber gar nicht im Geiste der christlichen Nächstenliebe. Sie fürchteten den Wolf, einige wußten gar Schreckliches zu erzählen von Fleisch fressenden und Blut trinkenden Wölfen. 
Aber der Hirt beruhigte sie: "Das sind Alles Falschnachrichten, von Fremdenfeindlichen ins Netz gesetzt! Entängstigt Euch! Höret: Auch der Wolf ist ein Geschöpf Gottes, der so unsere Solidarität verlangt, zu recht, wenn er hungert und friert! Hört nicht auf Angstmacher und Populisten! Wir leben alle in Gottes Welt und in der gibt es, kann es gar keine Raubtiere geben!"
So aufgeklärt nahmen die Schafe den armen Wolf in ihrer Mitte auf. Eine warme Milch bekam er und dann legten sich alle zum Schlaf hin.

Am nächsten Morgen stand der Pastoralhirt auf, ging zum Stall und...
Alle Schafe schwammen in ihrem Blute...tot...und in der Mitte saß der Wolf: "Welch ein wohlschmeckendes Frühstück! Wie gut speiste ich doch!" 

Fragen wir nun pastoraltheologisch: Wer hat größere Schuld an dem Massaker an den Schafen: der Wolf oder der Hirt? 

Zusatzfragen: 
Ist es dogmatisch nicht richtig geurteilt, daß es aus Sicht der Schafe keine Raubtiere wie den Wolf geben kann, wenn die Welt von Gott geschaffen ist?
Ist nicht auch das Schaf verpflichtet, dem Wolf gegenüber Nächstenliebe zu praktizieren? 
Gibt es das Böse denn nicht nur als Falschmeldung? Ist es nicht praktizierter Rassismus, wenn die Schafe des Schaffstalles auf Gerüchte hören, daß alle Wölfe Fleischfresser sind? Müßten sie nicht jeden Wolf als Einzelfall wahrnehmen? Sollte man da nicht durch eine Zensur solche Falschmeldungen und rassistischen Gerüchte unterbinden?
Hat nicht der Wolf nur deshalb die Schafe gefressen, weil sie nicht auf den Pastoralhirten gehört haben, daß dieser Wolf ein liebes Tier ist- ist es nicht erst durch ihre Angst vor dem Wolf zum bösen Wolf geworden? 
Ist die Pastoraltheologie, politisch korrekt durchgführt nicht die Krönung des wissenschaftlichen Denkens und Forschens  

Dienstag, 24. Oktober 2017

Wie kam es zur Dominanz des links-liberalen Zeitgeistes in der Kirche? Ein Nachwort

Frägt man Alkoholiker und Drogenkonsumenten, wie es zu ihrer Suchterkrankung kam, wird gern respondiert: durch Verführung, durch andere, Freunde, gute Bekannte oder durch schlechte Gesellschaft. Überträgt man dies Erklärungsmodell auf den Einbruch des linken Zeitgeistes in die Theologie und in die Katholische Kirche, hieße das, daß eben Theologen und Kirchenmänner verführt worden seien. Denn der linksliberale Zeitgeist wäre auch nur wie ein Kuckuskei in die Kirche hineingemogelt worden, ja dieser Zeitgeist, zu dem ist die Theologie und Kirche gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde.
Nur, setzt das Sichverführenlassen zu einem Drogenkonsum nicht eine innere Anfälligkeit und Zugeneigtheit zu einem Drogenkonsum voraus? Könnte der Teufel auch nur einen Menschen zum Sündigen verführen, wäre in dem Verführtwordenen nicht eine innere Geneigtheit zum Sündigen vorhanden gewesen, an der dann der Verführer erfolgreich anknüpfen konnte?    
Gibt es also eine irgendwie geartete Affinität des Christentumes und des Katholischen insbesondere zu diesem Zeitgeist, sodaß so dieser linksliberale Zeitgeist so in ihr Fuß fassen konnte?  Spontan wird die Antwort nur heißen können: Mitnichten. Aber wenn dem so ist, wie erklärt sich dann die feindliche Übernahme durch den heutigen Zeitgeist, daß diese Übernahme so erfolgreich sein konnte.

Zu einfach ist sicher das Erklärungsmodell der Korruption oder der Beeinflussung, den  beide Erklärungsmodelle blenden die Frage aus, warum man sich denn korrumpieren bzw. beeinflussen läßt.Auch die Beurteilung solchen Verhaltens als Zeitgeistopportunismus greift doch etwas zu kurz, denn wie könnte ein Christen, wenn er wirklich am Ende seines Lebens Gottes Endgericht über sich erwartet, um der Welt zu gefallen, sündigen, indem er die Wahrheit verläßt?

Subkutan müssen sich in der Kirche schon Revolutionen ereignet haben, die die Kirche und die Theologie anfällig werden ließen für ihre Selbstaufgabe in den linken/linksliberalen Zeitgeist. Ein Indiz dafür ist das Aufkommen des Modernismus in der Kirche. So sehr auch die Päpste die Gefahr dieser theologischen Richtung erkannt haben und entschlossen den Kampf führten, so scheint diese Strömung nach dem 2.Vaticnum doch obsiegt zu haben. Aber wie kam es dazu? Hier ist vieles recht unklar und vielleicht finden Historiker erst viel später eine befriedigende Erklärung für das Verlöschen der traditionellen Lehre in der Kirche nach dem Reformkonzil.   

Ein paar Ansätze für ein Erklärungsmodell sollen aber doch in aller Vorläufigkeit benannt werden:

A) In der christlichen Religion existiert eine Spannung zwischen der rein jenseitigen Verheißung des
     Reich Gottes und einer eher irdischen Messiashoffnung, daß der Messias schon auf Erden sein
     Reich wirken würde. Die aus dem Geiste der Aufklärung geborene Idee des gesellschaftlichen und
     kulturellen Fortschrittes ist nun anschlußfähig an linke Utopien, von der Idee einer universalen
    Vernunftrepublik bis zur dee der klassenlosen Gesellschaft und knüpft dabei an messianische
    christliche Hoffnungen an.
B) Man liest im Neuen Testament mehr als einmal, daß Jesus, Schüler in seine Nachfolge rufend, von
     ihnen verlangte, sich von ihren Familienbanden zu lösen, weil nun sie in der Urgemeinde eine
     neue Familie für sich finden würden, der sie ganz und gar verpflichtet wären. Das urchristliche
     Ideal war nicht die Familie und auch nicht das Leben in der Volksgemeinschaft noch im Dienste
    für das Allgemeinwohl im Staate. Als Christ entzog man sich eher den weltlichen Ordnungen, um
    außer ihr das wahre Leben zu führen. Aus diesem Geiste entstand dann ja auch die Idee des
    Klosterlebens. Man kann nicht umhin, daß diese in der Kirche nie ganz verlöschenden Konzepte
    Affinitäten zu linken Konzepten des Aussteigens aus der bürgerlichen Gesellschaft aufweisen.
C) Daß man, wenn man die Bergpredigt im Geiste Tolstojs liest (die fundierteste Kritik bietet E.
    Hirsch in: Deutschlands Schicksal), als Christ die Ordnung des Staates ablehnen muß, ist evident.
    Speist sich nicht auch daraus der Utopiegehalt anarchischer Träume einer vollkommen gewalt-
    freien Gesellschaft?
D) Gehört nicht konstitutiv zu jeder linken Utopie der Glaube an den "neuen Menschen"? Aber wie
     oft lesen wir im Neuen Testament davon, daß der Gläubige in Christus ein ganz neuer Mensch
    sei, der den "alten Adam" hinter sich gelassen hat. Ist es verwunderlich, daß dann im Gefolge
    der Auklärung Pädagogen und Reformer die Hervorbringung dieses "neuen Menschen" als ihre
    Aufgabe ansahen, nachdem das Christentum 1700 Jahre keine "neuen" hervorgebracht hatte, um
   es etwas salopp zu formulieren?     

Wenn man dann berücksichtigt, daß diese Tendenzen in der Konstatinischen Epoche zurückgedrängt
wurden, weil die Kirche in dem Thron-und Altarbund Weltverantwortung übernahm, so konnte nach
dem Ende dieser Epoche diese weltfllüchtigen Tendenzen wieder erstarken. Im Namen einer reinen
Gesinnungsethik will man das Gute ohne Rücksicht auf die Folgen: Wir müssen alle Flüchtlinge 
aufnehmen, auch wenn wir daran zu Grunde gehen. Im Hier und Jetzt soll das messianische Reich
schon anheben in den Utopien einer völlig gerechten Welt. Der "neue Mensch" ist nun das Produkt 
der Genderideologie, vordem der marxistischen Klassenkampfideologie- aber immer erkennt man 
bei allen Verzeichnungen doch die Grundidee wieder, daß der Mensch, so wie er ist, nicht so sein
sollte, daß er zum "neuen Menschen" zu revolutionieren ist.

Die Punkte A-D zeigen Affinitäten zur linken Ideologie auf- aber seit 1989 beherrscht der Linksliberalismus das Klima der Kirche. Sagen wir es so: Mit dem Ende des real existieenden Sozialismus endete auch die Epoche der linken Utopien. Linksliberal ist, wer links ist ohne noch an Utopien zu glauben.  
    

Montag, 23. Oktober 2017

Antifa Kongreß in München und Katholisch de-Seit an Seit? Das materialistische Menschenbild

Wir fragen uns heute, was wohl ein "Antifa Kongreß Bayern", die Marxistische Jugend Münchens und Katholisch de gemeinsam haben? Spontan wird sicher die Antwort heißen: Nichts. Wenn man dann hinzufügt, daß dieser Kongreß in einem DGB-Haus Münchens stattfinden soll, daß Vertreter der Polizeigewerkschaft dagegen Einspruch einlegten angesichts der regelmäßigen Gewaltattacken linksextremer Antifaschisten gegenüber Polizeibeamten, und daß dann doch nach heftigem Protest aus linken Kreisen der DGB dann doch diesen Kongreß genehmigte, wird es noch unverständlicher, hier von irgendwelchen Gemeinsamkeiten zu sprechen. 
"MÜNCHEN. Der linksextreme „Antifa Kongreß Bayern“ findet nun doch im Haus des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in München statt. Das teilte die Jugend der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) am Samstag abend mit." (Junge Freiheit vom 23.10.) 
Die Marxistische Jugend Münchens, ein aktiver Unterstützer dieses Kongresses bringt dann aber doch Licht in dies Dunkel:
"Denn Prekarisierung, Hartz IV, Minijobs, Tarifflucht, Leiharbeit und drohende Altersarmut bieten dem Rechtsruck – am sichtbarsten durch den AfD-Erfolg, aber existent in allen Parteien – gegen den sich der Antifa-Kongress wendet, erst eine große gesellschaftliche Basis"  (Marxstische Jugend München  Internetseite dieser Vereinigung)
Der Kongreß widmet sich der Frage: Wie die AfD bekämpfen? Und da hat diese im Aufau sich befindende Organisation klare Vorstellungen.  Menschen in ökonomisch prekären Lagen neigen dazu, AfD zu wählen. Mehr Sozialstaat und mehr Lohn in der Lohntüte, bessere Altersabsicherung, damit bekämpft man die AfD am wirkungsvollsten. Ein Kongreß tagt also, um im Hause des DGB Konzepte zum erfolgversprechende Kampf gegen die AfD zu finden. Ja, man schwingt sich gar zu einer Regierungskritik auf, in dem man ihr vorwirft, durch ihre Sozialpolitk erst den Erfolg der Rechten ermöglicht zu haben. Aber der Antifa-Kongreß wird schon gute Ratschläge der neuen Regierung unterbreiten, wie sie die unliebsame Opposition aus dem Bundestag und den Landtagen entfernen kann: Auf die Sozialpolitk kommt es eben an! 
Und was hat das mit Katholisch de zu tuen? Auch hier sorgt sich der Leitartikel vom 23.10. um die AfD: Wie ist diese Partei zu bekämpfen? Auch Kath info weiß Rat:     
 "Außerdem muss die Kirche ihr Engagement für die Menschen fortsetzen, die aus Hoffnungslosigkeit über ihre persönliche Situation die AfD gewählt haben. Eine Untersuchung des SINUS-Instituts zeigt: Den höchsten Wähleranteil hatte die AfD im sogenannten "Prekären Milieu". Viele Menschen aus diesem Milieu fühlen sich wegen fehlender Perspektiven von der Gesellschaft abgehängt. Kirche muss auch hier politisch sein und sich beispielsweise für bessere Bildung und bezahlbaren Wohnraum einsetzen. Denn eine der Säulen, auf der die AfD steht, ist der Protest. Bekommen Menschen, die benachteiligt sind, bessere Chancen – ohnehin eine dringliche politische Aufgabe –, wird die Partei an Zustimmung verlieren."(Katholisch de 23. 10.)   
Verblüfft nicht diese augenfällige Übereinstimmung? Ob Anifa-Kongreß, ob Marxistische Jugend oder der DGB oder Katholisch de: Die wichtigste Aufgabe: Unser Kampf gegen die AfD, gegen Rechts. Auch in der Analyse stimmt man überein: Die prekäre ökonomische Lager von Menschen führe dazu, daß viele diese Partei wählen. 
Das ist ein Übel, denn das Volk hat schließlich die demokratischen Blockparteien zu wählen. Wenn relevante Mengen nun stattdessen Rechts wählen, muß die Kirche wie der DGB und Linkskräfte die Regierung auffordern, ihre Sozialpolitik zu ändern, damit zukünftig Rechte keine Chance mehr haben in den nächsten Bundestags- und Landtagswahlen. Ein recht vulgäres materialistische Menschenbild wird dabei von diesen Anti-Rechtskämpfern zu Grunde gelegt. Ökonomisch Satuierte wählen keine rechten Parteien. Der Bauch allein,ob er angemessen angefüllt ist, oder auch nicht (sagen wir es mal grobschlächtig), bestimmt, wo der Wähler sein Kreuz macht. Theologisch formuliert: Ein leerer Magen verführt zum Sündigen, zum Rechtswählen, drum müssen die Bäuche mit Brot und ein wenig Luxus angefüllt werden, und dem rechten Spuk ist ein Ende gesetzt.   
Interessant ist dabei auch das gemeinsame Selbstverständnis als Gouvernante der Regierung. Ganz mit ihr eins, daß es verwerflich ist, daß es nun eine rechte Opposition im Bundestag und in den Landtagen gibt, fühlen diese Organisationen sich nun berufen, der Regierungspolitik Vorschläge zum effektiven Kampf gegen Rechts zu unterbreiten. Viellicht ist der eben die Sinusstudie noch unbekannt, vielleicht kommt sie von sich aus nicht auf gute Ideen zum Kampfe wider die AfD.
Zudem will man den Kampf ja nicht allein der Regierung aufbürden: Selbst will man aktiv eingreifen- so durch Artikel gegen die AfD auf Katholisch de, mit Ratschlägen, wie Kirchenobere öffentlich wider diese Partei effektiv streiten können. Unser  Antifa- Kongreß wird da wohl eine handfestere Kampfart gegen rechte Parteien bevorzugen: Es gibt für Rechte kein Versammlungsrecht und kein Recht zur freien Meinungsäußerung- also nimmt ihnen diese Rechte, auch mit Gewalt  ...aber man kämpft schon gemeinsam- auf verschiedene Weise- gegen den gemeinsamen Feind.    
Und was ist christlich an dieser Kampfgemeinschaft? Eine überflüssige Frage, denn dieser Kampf ist politisch korrekt und deshalb auch moralisch gut.     


Sonntag, 22. Oktober 2017

Wie kam es zur Dominanz des links-liberalen Zeitgeistes in der Kirche?

Vorläufige Thesen- die nicht den Anspruch erheben, letzter Weisheit Schluß zu sein!
1.Theologie wird heutzutage fast ausschließlich an (staatlichen) Universitäten hervorgebracht. Das zeitigt Folgen: Inneruniversitär kann sich ein Wissenshaftler nur profilieren durch "neue" Erkenntnniss, "neue Methoden". Das "Neue" ist in den Geisteswissenschaften nicht etwa etwas "Besseres", "Fortgeschritteneres" im Sinne eines Progresses an Erkenntnis, sondern eher wie eine neue Mode, die die alte aus den Verkaufsregalen rauswirft. Das Wesen der Katholischen Theologie schließt "Neues" aus, sie entwickelt nur das in ihr schon als Erkenntnis Enthaltende. So ergibt sich eine prinzipielle Spannung zwischen der Katholischen Theologie und der wissenschaftsimmanenten Struktur, immer Neues produzieren zu müssen. Das so hervorgebrachte Neue hat so eine Tendenz zum Häretischen. Das Pathos des Neuen verbindet sich dabei zu seiner Legitimierung mit der Vorstellung des allgemeinen Fortschrittes, daß das Neue auch das Bessere und Weiterentwickelte sei.  Zusatz: Alle Führungskräfte der Kirche wurden so in der Universität nicht nur ausgebildet sondern machte da auch so Karriere als Voraussetzung des Erfolges in der Kirche.
  2. These: Die universitäre Theologie praktiziert immanent selbst einen methodischen Atheismus. Die heutige Exegese bearbeitet die Texte der Bibel wie rein literarische Produkte, die in zeitbedingter Aussagen die damaligen Vorstellungen von Gott und der Welt ausdrücken: So dachte man früher. Genau genommen sagen sie nichts über Gott aus, sondern nur etwas über die Vorstellung von Gott. Das ist der Triumph des Historizismus über die Wahrheit. Das gilt so auch für das Fach Kirchengeschichte und für die ideengeschichtliche Behandlung  der Dogmatik. Die praktische Theologie ist dann nur noch Pädagogik und humanistische Seelsorge. Es bleibt nur noch das Kampffeld der Moraltheologie.  Und hier stürmt der linke Zeitgeist gegen die Lehre  der Kirche. Warum?   Das ist sehr schwer zu respondieren.
A) Wenn die Moderne die Säkularisierung der Religion ist, daß das, was der religiöse Mensch von Gott erhoffte, die Erlösung, nun zur politischen Aufgabe des Menschen wurde, dann ist es verständlich, daß die Theologie sich selbst dieser säkularisierten Religion, der politischen Hoffnung annahm, sie als die ihre betrachtete, um sich mit ihr zu verbinden. Man denke an die Befreiungstheologie oder die Projekte: Christen für den Sozialismus. Denn gerade der Marxismus in seinen vielen Spielarten kann ja als säkularisiertes und politisiertes Christentum angesehen werden.
(Vgl dazu auch Ernst Bloch) 
B) Nach 1989 ereignete sich in der Linken ein Paradigmenwechsel. Die Fundamente derModerne wurden bejaht, der Kapitalismus, nur daß dieser nun sozialstaatlich humanisiert werden sollte. Der kulturelle Überbau  aber als nicht der Moderne gemäß wurde verurteilt: eine Kulturrevolution wurde eingefordert, in der die Restbestände bürgerlichen Lebens aufgelöst werden sollten: Ehe und Familie und die Sexualität sollen befreit werden. Das Ziel der "Klassenlosen Gesellschaft" wurde ersetzt durch die Utopie der multiethnischen und multikulturellen Gesellschaft. Faktisch hat sich die Kirche diesem Neuprojekt der Linken angeschlossen, auch wenn die Hierarchie der Katholischen Kirche hier bis einschließlich Papst Benedikts bremste. Sein Nachfolger setzt nun voll auf diesen linksliberalen Kurs, verbunden aber mit einer nostalgischen Liebe zur traditionellen Linken mit ihrer Kapitalismuskritik. Warum? Ich denke, daß dieser Wechsel nur erklärbar ist aus dem gewandelten Selbstverständnis der Kirche von einer von Christus gestifteten Heilsanstalt zu einem postmodernen Relgionsservicedinstleister- siehe These 3!      

 3. These   Die Kirche versteht sich seit dem Ende der Konstantinischen Epoche anders als vordem.  Von Kaiser Konstantin bis Kaiser Wilhelm II.= Konstantinische Epoche. Verstand sie sich in dieser Epoche als von Gott gestiftete, geordnete und geführte Institution, durch die Gott das Heil der Welt wirken will und das in Cooperation mit dem Staat als zweite göttliche Ordnung(die Lehre von den 2 Schwertern), so versteht sie sich nach dem 2. Vaticanum als Teil der bürgerlichen pluralistisch gestalteten Gesellschaft, in der sie als ein Religionsdienstleister neben anderen auf dem freien Markt sich positioniert. Sie produziert jetzt religiöse Waren und Dienstleistungen gemäß dem Markt- was da ankommt. Zeitgeistkonformität ist so das Resultat der Marktausrichtung der Kirche. Nicht mehr die Lehre/Dogmatik bestimmt den Kurs der Kirche sondern sie frägt nur noch: "Was wollt ihr?" (Siehe die jetzt angedrohte Jugendsynode- kein Wort, was die Kirche der Jugend zusagen hat, es wird nur noch nach ihren Wünschen gefragt. Das Resultat ist vorprogrammiert:  Die Jugend will freien Sex für Alle,  Abschaffung des Zölibates, das Frauenpriesertum und alles muß demokratischer werden  siehe BDKJ, Kolping Jugend etc...)
Da das Christentum nach dem Ende der Konstantinischen Epoche nicht mehr die öffentliche Religion in Europa und auch in Deutschland war, hinterließ es ein Vakuum. Es fehlte nach dem 1. Weltkrieg eine öffentliche Religion und politische Weltanschauungen kämpften stattdessen um die ideologische Führung der Gesellschaft: der Marxismus, der Liberalismus und der Faschismus bzw. der Nationalsozialismus. Jetzt etabliert sich eine neue öffentliche Religion in Europa und isb in Deutschland: die politische Korrektheitsreligion. Diese fordert nun die Unterwerfung der christlichen Religion, daß sie nur im öffentlichen Diskurs teilhaben darf, wenn sie sich politisch korrekt umformt.Diese Umformung hat der Protestantismus nun schon in Gänze vollzogen, die Katholische Kirche hinkt hier etwas nach. Der linksliberale Katholizismus ist so der unbedingte Wille zur Unterwerfung unter diese neue öffentliche Religion.
      
 4.These      Die Kirche hat gegen den Modernismus tapfer gekämpft bis zum 2. Vaticanum. Danach siegte er. Wie kam es dazu? Weil die Kirche mit dem Reformkonzil aufhörte, gegen das Falsche und Unwahr zu kämpfen? Die Frage, warum eine Kraft im Kampfe wider eine andere unterlag, kann nur eine detaillierte Rekonstruktion dieses Kampfes leisten. Unverkennbar aber ist, daß zumindest im deutchsprachigen Raum der Linkskatholizismus sich durchgesetzt hat und so die Macht in den Händen hat, daß sie alle Gegenkräfte marginalisieren kann. Daß der jetzige Papst den Linkskatholizimus unterstützt, kann dann auch nicht übersehen werden.  

5. These   Die Kirche läßt sich faktisch in der Postmoderne mehr durch die öffentliche Meinung,die veröffentlichte bestimmen als durch ihre eigene Lehre. Theologischer formuliert: Was die Medien über sie denken, ist ihr wichtiger geworden als was Gott von ihr denkt. Denn wo das Angenommensein und Bejahtsein als Selbstverständlichkeit verstanden wird, weil Gottes Liebe bedingungslos ist, da braucht der Mensch und somit auch die Kirche nur noch zu fürchten, nicht von den Mitmenschen bejaht zu werden. Wo es keine Gottesfurcht mehr gibt, weil Gott nur noch die Liebe sein soll, da erwächst in dem Menschen und somit auch in der Kirche wieder die Menschenfurcht. Bismarck sagte: Wir Deutschen fürchten  nichts außer Gott, der zeitgenössische Christ: Wir fürchten alles, nur nicht Gott. Wie schaffen wir uns gnädige Medien ersetzt so auch im Lutherjahr seine Frage nach dem gnädigen Gott. 
Da die veröffentlichte Meinung fest in linksliberaler Hand ist, versucht die Kirche sich nun gerade so bei dieser öffentlichen Macht beliebt zu machen, um sie für sich zu gewinnen.         

Samstag, 21. Oktober 2017

Tod, Gericht, Himmel oder Hölle – Die „Letzten Dinge“ nach Papst Franziskus- oder: Wir alle kommen in den Himmel!

Am 11. Oktober sagte Franziskus bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz, daß niemand das Gericht fürchten müsse:
„Wann das geschehen wird, weiß niemand, aber der Gedanke, dass am Ende unserer Geschichte der barmherzige Jesus steht, genügt, um Vertrauen zu haben und das Leben nicht zu verfluchen. Alles wird gerettet werden. Alles.“ (zitiert nach Kath info 20.10.201
Nun irrtiert das Wort "Alles". Meint das hier alle Menschen oder noch mehr, daß eben alles von Gott Geschaffene errettet wird, etwa auch alle Tiere und auch die gefallenen Engel? Die von Kath info präsentierte Deutung, daß, weil sich "Alles" nicht auf Objekte sondern Subjekte bezöge, seien alle Menschen damit gemeint, kann ich nicht nachvollziehen. Wer auch immer gerettet werden wird im göttlichen Endgericht, wird durch das Gerettetwerden zum Objekt: Gott wird dich retten, immer ist der Gerettetwerdende Objekt dieser Tat Gottes. Zudem: Seit wann sind denn nur Menschen Subjekte? Sind das nicht die Engel auch? Dann wird diese Aussage aber erst recht brisant, denn der Teufel ist ja auch nur ein Engel, wenn auch der Erste der gefallenen Engel. 
Eines ist aber offenkundig. Dem Papst kam es auf dies "Alles" an: „Dieses letzte Wort ‚alles‘ war in dem vom vatikanischen Presseamt an die akkreditierten Journalisten verteilten Text fett-hervor-gehoben.“ (Kath info 20.10.2017)
Es spricht so einiges dafür, daß der Papst hier bewußt: "Alles" sagte, um zu sagen, daß alles von Gott Geschaffene im Endgericht gerettet wird. 
Nur die oberflächlichste Lektüre des Neuen Testamentes beweist uns, daß Jesus Christus nie eine Allversöhnung gelehrt hat. Stattdessen verkündet er einen doppelten Ausgang des Gerichtes, den von Himmel und Hölle. Das Katholische Gebets und Gesangbuch des Erzbistumes München und Freising im Jahre 1950  lehrte, in vollster Übereinstimmung mit dem Zeugnis der hl. Schrift, der Tradition und dem Lehramt (S.15): 
"Gott belohnt das Gute und bestraft das Böse. Ewige Seligkeit oder ewige Verdammnis wird das endgültige Geschick der unsterblichen Seele sei."  
Nun bestreitet Papst Franziskus in einem Interviewbuch, daß die menschliche Seele unsterblich sei, indem er meint, daß die Seelen der Bösen einfach verlöschen würden, sodaß es gar keine Hölle mehr geben kann, weil es kein Subjekt mehr gibt, das sie erleiden könnte. Der Papst nimmt hier das Todesverändnis Epikurs auf, daß wenn ich bin, der Tod nicht ist, und wenn der Tod ist, ich nicht bin, sodaß es meinen Tod nicht geben kann. Deshalb fürchtet der sich vor seinem Tode Fürchtende etwas, was es für ihn nie geben kann. Meinen Tod gibt es nur für die Anderen. Wie Epikur damit die Furcht vor dem Tode beseitigen will, so will der Papst die Furcht vor der Hölle hier beseitigen, weil auch hier etwas gefürchtet wird, was nie mir geschehen kann: Wenn ich in der Hölle sein werde, dann höre ich einfach auf, zu sein und weil es dann mein Ich nicht mehr gibt, kann es für mich auch keine Hölle mehr geben. 
In den Zeiten des Primates des ökonomischen Denkens- man beachte die Fragestellung: Lohnt sich mein Leben bzw. das Leben des Menschen? könnte die Hölle dann so umformuliert werden: Die Hölle ist die "schwarze Null", man macht weder Gewinn noch Verlust. Aber das reicht Papst Franzikus noch nicht. Jetzt will er gar gegen das eindeutige Zeugnis der hl. Schrift und der Lehre der Kirche die Allversöhnung lehren! 
Damit sagt der Papst, daß es Gott gleicgültig ist, ob wir als Heilige oder als praktizierende Satanisten leben, wir alle kommen in den Himmel, vielleicht sogar der Teufel selbst.
Ob Papst Franziskus angesichts dieser revolutionären Erkenntnisse nicht endlich den einzig wahren Kirchenlehrer des 20. Jahrhundertes heilig sprechen muß?

Willy Millowitsch - Wir sind alle kleine Sünderlein Songtext

Wir sind alle kleine Sünderlein,
's war immer so, 's war immer so.
Der Herrgott wird es uns bestimmt verzeih'n,
's war immer, immer so.
Denn warum sollten wir auf Erden
schon lauter kleine Englein werden?
Wir sind alle kleine Sünderlein,
's war immer so, 's war immer so.
Der Herrgott wird es uns bestimmt verzeihn
's war immer so, immer so.
     

Freitag, 20. Oktober 2017

Gott beweisbar? Fundamente der christlichen Religion und was der Papst daraus macht

Daß Gott ist, existiert, diese Aussage bildet das Fundament jeder monothestischen Religion. Zu beachten ist dabei, daß diese Aussage auch schon ein theologiekritisches Moment in sich trägt in der These, daß dem Glauben polytheistischer Religionen ein Irrtum innewohnt, indem in ihnen Etwasse als Götter verehrt werden, die keine sind. Es gibt also nur einen Gott, der wirklich Gott ist, und die anderen Götter, die realiter keine sind, sind also Nichtgötter, also Götzen.
Es ist nur folgerichtig, daß diese Entgötterung den Verdacht gebiert, daß alle Götter, auch der der monotheistischen Religionen kein wirklicher Gott, sondern auch nur ein Götze neben anderen ist.
Der Apostelfürst Paulus nimmt sich schon dieses Komplexes an mit der These, daß Gott vom Menschen anhand der Welt erkannt werden kann, daß aber die Menschen dann selbstverschuldet dann zum Polytheismus abfielen. Die Kirche hat an der Erkennbarkeit und Beweisbarkeit Gottes ganz im Sinne des Apostels Paulus festgehalten und im 1.Vaticanum bestätigt.  
Aber seit der Aufklärung und isb seit Kant wächst der Zweifel an der Beweisbarkeit Gottes. Galt Paulus das Nichterkennen, daß Gott ist als der Schöpfer der Welt, des Universums als ein schuldhaftes Versagen des Menschen, den er hätte die Existenz Gottes doch erkennen können anhand der Welt (Röm 1,20f), so ist man heutzutage eher geneigt, dem Atheisten sein Nicht- Gott-Erkennen  zu exculpieren. Ja der Atheismus gilt vielmehr als moralisch legitim angesichts des Leides auf Erden: Wenn es einen Gott gäbe, dann dürfte es dies Erdenleiden in dem Maße, wie es erlitten wird, nicht geben.  (Vgl hierzu mein Buch zur Theodizee: Die Übel und der gute Gott).
So sehr man nun auch rechtens bemüht ist, die klassischen Beweise gegen ihre Kritiker zu verteidigen (Vgl dazu Hüntelmann in Theologisches 2017, 3 Teile), eines läßt sich nicht aus der Welt schaffen: Sie sind so umstritten, daß jeder urteilen kann, daß ihn die Beweise nicht überzeugen und daß er deshalb Gott für nicht beweisbar halte, ohne daß ihm dies als ein nicht entschuldbaren Mangel an intellektueller Redlichkeit vorwerfbar wäre. 
Es muß aber auch konstatiert werden, daß es keinen überzeugenden Beweis für die Nichtexistenz Gottes gibt.  Es scheint hier eine Pattsituation zu herrschen, in der keiner die andere Seite von der Beweisbarkeit, daß Gott ist oder daß er nicht ist, überzeugen  kann. 

Papst Franziskus zieht daraus radicale Konsequenzen:

Papst Franziskus äußerte jüngst dem Journalisten und Gründer der italienischen Zeitung ‚La Republica‚, Eugenio Scalfari in einem offenen Brief gegenüber, „dass jemand nicht an Gott glauben müsse, um in den Himmel zu kommen.“
Es genüge dem eigenen Gewissen zu folgen, um Gottes Vergebung zu erlangen. So schreibt Franziskus:


„So besteht die Frage für den nicht an Gott Glaubenden darin, dem eigenen Gewissen zu gehorchen. Sünde ist auch beim Nichtglaubenden, wenn man gegen das Gewissen handelt.“ (zitiert nach gbs -Köln)

Für den Papst ist so der Unglaube keine Sünde mehr, ja für das Heil ist die christliche Religion in Gänze überflüssig, denn es reiche, gemäß dem eigenen Gewissen zu leben! Eigentlich hätte Jesus auf Erden nur zu verkünden brauchen: Jeder höre auf die Stimme seines Gewissens und lebe danach, dann lebt er Gott wohlgefällig und wird eingehen in das Reich Gottes, in den Himmel, in das ewige Leben! Alles andere ist überflüssig. 

Wenn auch konstatiert werden muß, daß die Gottesbeweise nicht mehr so überzeugend sind, daß man ihnen zustimmen muß, so sind sie doch so überzeugend, daß man sie zum Anlaß nehmen kann, an Gott zu glauben. Anders gesagt: Wäre der Glaube noch ein tugendhafter Akt, wenn jeder Mensch, bedenkt er die Beweise der Existenz Gottes, ihnen zustimmen müßte?Gehört nicht zum Leben im Glauben, daß der Glaubende noch nicht im schauenden Erkennen lebt, aber es wagt, an Gott zu glauben? Und daß ein Nichtwagen dann als Schuld ansehbar ist? Zumindest eines muß konstatiert werden: Daß die Kirche mit der hl. Schrift stets den Unglauben als Sünde beurteilt, und nicht als eine Nebensächlichkeit: Hauptsache, der Mensch lebe moralisch, seinem Gewissen folgend.
 
 

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Alle Religion gleichgültig- die Liebe allein zählt!

Woran erkennt man, daß ein Mensch "aus Gott geboren" ist, Gott kennt, ein Kind Gottes ist? Christian Lutsch (Adveniatkalender 18.10.2017) gibt uns darüber eine klare Auskunft: "Woran werden Gottes Kinder erkannt? Am Namen der Kirche,der Konfession oder Religion[...]?". Mitnichten, sondern allein daran, daß sie Liebe untereinander haben. So gilt, daß es gleichgültig sei,ob wer Katholik, Moslem, Buddhist oder gar Atheist ist, denn die Liebe allein zählt.
Das soll nun die Auslegung von 1.Johannes 4,7 sein:
"Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott." So wird die christliche Religion, ja jede Religion als gleichgültig deklariert, denn es käme ja allein auf die praktizierte Nächstenliebe an! Exegetisch ist der Text klar: Das "Untereinander" bezieht sich auf die johanneische Gemeinde und angesprochen werden Gläubige der Gemeinde, denen der Vorwurf gemacht wird, gar nicht oder zuwenig die Mitchristen zu lieben. Daß aber jeder Mensch, egal, ob er gläubig oder ungläubig ist. ein Kind Gottes sei, diese Aussage ist unvereinbar mit der Gesamtaussage des Johannesevangliums und den Briefen: Nur die Christgläubigen gelten als Kinder Gottes. Dogmatisch formuliert: Aber dieser Glaube, der uns zu Kindern Gottes macht, ist nur der wahre Glaube, wenn er sich lebendig erweist in den Werken der Nächstenliebe.
Erstaunlich ist nun, daß die reformatorische Theologie, daß allein der Glaube rechtfertige, mit Luther sogar explizit gegen die Lehre des Jakobusbriefes, daß nur der in Werken der Liebe tätige Glaube den Menschen vor Gott rechtfertige, vertreten,  in dieser Auslegung  für völlig überflüssig erklärt wird, weil es nun nur noch auf die Werke der Liebe ankäme. Die könne gar ein Atheist vollbringen und so sei er ein Kind Gottes, das Gott erkannt hat, obzwar er Atheist ist.  
Wenn das Luther hätte lesen müssen, selbst dem Pelagius, dem Gegner der augustinischen Gnadenlehre, wäre das zu viel gewesen- aber unser Adventistenpastor ist begeistert:"Hier ist nicht nur von bekennenden Christen die Rede!" Nein, der Glaube, das christliche Bekenntnis sind einfach gleichgültig. Und Luther nur ein einziger Irrtum, weil er den christlichen Glauben für heilsnotwendig hielt.
Das ist das Gutmenschentum pur, politisch korrekt jede Religion für überflüssig bzw für gleichgültig zu erachten, das ist die Religionswürdigung, die ideal zur Multikultiideologie paßt. Darum wird sie ja auch und nur darum so leidenschaftlich vertreten.     

Zusatz:
Von dem einem Extrem: "nur der Glaube allein" in das annder: "nur die guten Werke  allein"...so taumelt, wer die goldene Mitte nicht kennt von einem Extrem in das andere.     

Mittwoch, 18. Oktober 2017

Geschichte- sinnlos?

"Das Christentum hat nie gelehrt, dass die Geschichte einen Zweck habe. Sondern ein Ende." Nicolas Gomez Davila, Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruss streift...Aphorismen,2017, S.117.
Lesen wir die Bibel doch einmal als einen Roman, in dem essayistische Einschübe und Briefe mitaufgenommen worden sind, beginnend mit dem 1.Kapitel: Wie kam es, daß Geschichte sich ereignete bis zum letzten, der Johannesoffenbarung vom Ende der Geschichte, dann soll all das da Erzählte keinen Sinn bzw. Zweck in sich tragen? 
Regiert nicht Gott selbst die Geschichte, daß es eine überhaupt gibt und daß sie ihr Ende im göttlichen Endgericht finden wird? Sollte man das etwa so verstehen, daß durch einen nicht von Gott gewollten Sündenfall des ersten Menschen die Unheilsgeschichte ihren  Anfang nahm, daß Gott zwar immer wieder dagegen steuerte, daß es aber eine sinnlose und zwecklose Geschichte bleibt, bis daß dann Gott ihr ihr Ende setzen wird?   
Hätte Gott mit der Setzung der Schöpfung aufgehört, sich um sie zu kümmern, um sie dem freien Spiel der Geschöpfe zu überlassen, wäre das vorstellbar. Aber Gott ist doch, um in diesem Bilde zu verharren, der Regisseur des Welttheaters.Wenn es ein Theater ist, dann hat es in sich auch einen Sinn und Zweck. Dieser mag uns, so lange wir im Glauben und noch nicht im vollständigen Erkennen leben, verborgen sein,aber gerade das gibt uns ja die Möglichkeit, daß wir an einen Sinn der Geschichte glauben können. Sähen wir ihn schon, könnten wir nicht mehr an ihn glauben. 
Fragen wir einmal anders: Könnte es Heilige geben, wenn sie sich nicht in Versuchungen zu bewähren hätten, Helden, wenn sie nicht gegen Schurken zu kämpfen hätten etc....Was wäre der Mensch ohne eine Geschichte? Wäre er dann ein Mensch? Wenn es Positives geben soll, dann verlangt das eine Geschichte, in der sich das Positive als Verneinung des Negativen hervorbringt. Ist die Menschheitsgeschichte gerade deshalb mit so vielem Negativen erfüllt, daß man meinen könnte,daß sie zweck- und sinnlos sei, damit Gutes in ihr entstehen kann aus der Konfrontation mit dem Negativen?    

Dienstag, 17. Oktober 2017

Auf daß der Islam wachse in Deutschland! Das ZK schlägt wieder zu!

"ZdK-Präsident Thomas Sternberg meint gegenüber der „Passauer Neuen Presse": "In einer multireligiösen Gesellschaft kann in Gegenden mit hohem Anteil an frommen Muslimen ein islamischer Feiertag hinzukommen, ohne dass die christliche Tradition unseres Landes verraten würde – das geschieht viel eher in der Umgestaltung des Nikolaus zum Weihnachtsmann." (
(Kath net 17.10.2017)
Einst gehörte es zur Aufgabe der Theologie und der Kirche, die wahre von den falschen Religionen zu unterscheiden, um den Wahrheitsanspruch  der christlichen Religion zu legitimieren. Die unwahren Religionen dienten dann als Anknüpfungspunkt für die christliche Mission, denn in jeder Religion ist auch ein Moment der Wahrheit enthalten, sonst wäre sie gar keine Religion (etwa daß ein Gott ist, daß der für das Wohlergehen der Menschen zuständig ist- um es etwas salopp zu formulieren), aber sie erwiesen sich in der Missionspraxis eben auch als Hindernis, daß die Gläubigen in ihr verharren wollen.
Aber was nun? Auf die Mission verzichtet die Kirche seit dem 2.Vaticanum, der Protestantismus hat ebenso jede Missionstätigkeit eingestellt. Nicht nur die Judenmission wird abgelehnt,  sondern faktisch jede. Das Konzept des Dialoges der Religionen hat das der Mission vollständig ersetzt. Die Frage nach der Wahrheit der Religionen, sind alle gleich wahr oder ist zwischen der wahren und den unwahren zu distinguieren, ist auch ad acta gelegt zugunsten der rein pragmatischen, wie das Verhältnis der Religionen untereinander um des friedlichen Miteinanders willen zu gestalten sei.
Galten die falschen Religionen der vokonziliaren Kirche als etwas, das nicht sein soll um der Wahrheit willen und um des Heiles der Menschen willen, sodaß sie nur von der Kirche toleriert wurden, so gelten nachkonziliar die anderen Religionen jetzt als etwas Positives. Jede Religion ist gut und jeder kann in jeder selig werden.
Aber bei dieser Toleranz blieb es nicht. Jetzt sieht die Katholische Kirche es gar als ihre Aufgabe an, die anderen Religionen zu fördern! Ja, das Laien-ZK der Katholischen Kirche zeigt hier couragiert Flagge. Ganz politisch korrekt finden sie einen oder auch noch mehr? islamische Feiertage für Deutschland gut. So soll eben die islamische Religion gefördert werden.
Eine Gefährdung der christliche Tradition sieht das ZK natürlich durch die Einführung von islamischen Feiertagen nicht. Nein,die Islamisierung Deutschlands gefährdet nicht die christlichen Traditionen in Deutschland. Jedes islamisch dominierte Land beweist zwar das Gegenteil- man frage mal nach dem christlichen Leben in der Türkei oder in Pakistan nach- aber solche Realitäten kümmern das Laien- ZK nicht, denn das glaubt unerschütterlich an den guten, friedfertigen und humanen Charakter des Islam. Und so soll der Islam eben auch in Deutschland erblühen, wie er jetz schon in der Türkei alles überwuchert unter Erdogan.
Nebenbei: In christlichen Traditionen kennt das ZK sich auch nicht besonders aus, denn sonst wüßte sie, daß der Nikolaus (6.Dezember) und der Weihnachtsmann (24.Dezember) ganz Verschiedene sind und es auch nirgends außer im ZK zu Verwechslungen von diesen Beiden kommt- oder welchem Kinde bringt der Nikolaus zu Weihnachten Geschenke und der Weihnachtsmann zum 6.Dezember?Aber Sachkenntnisse stören eben nicht nur im Laien-ZK der Urteilsbildung!

Corollarium 1
Das Laien-ZK scheint sich in Analogie zum Parlament als Kontrollorgan der Regierung als Kontrollorgan und Kritikinstanz dem Klerus der Kirche gegenüber zu verstehen, als organisierte Opposition zum Klerus, wie ein Betriebsrat dem Unternehmer gegenübersitzend. Schon daraus generiert sich wohl der Oppositionsgeist der Laien der Leitung der Kirche gegenüber. Man ist  als Laie sozusagen prinzipiell oppositionell gestimmt. Das große Vorbild ist ihnen eben die Rotte Korach (4.Mose 16)

Corollarium 2
War einst das Ziel der Kirche die Überwindung der Mutireligiösität im Namen der einen wahren Religion, so ist das höchste Ziel jetzt, daß Multikulti lebe und aufblühe!  
  
    

Montag, 16. Oktober 2017

'Unser Missions-Wille und unsere Missions-Kraft sind schwach geworden'


 „Wer Ziele proklamiert, die nicht direkt der Gesellschaftverbesserung dienen, mag gegenwärtig mancherorts auf Unverständnis stoßen – nicht nur außerhalb der Kirche.“ Auf Kath ist (16.10. 2017) dankenswerter Weise die Predigt des Kardinales Cordes am Missionssontag wiedergegeben worden. 

Hier nun ein paar ergänzende Worte zu dieser Causa: 
Pointiert ausgedrückt: Wenn es um "Brot für die Welt" geht ist das Engagement der Katholischen Kirche wie der EKD geradezu vorbildlich, aber wenn es um das "Brot zum ewigen Leben" geht, da herrscht Flaute. Eigentlich hätte Jesus Christus, statt Gründonnerstag das kirchliche Meßopfer einzusetzen mit dem Wunder der Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi als Medizin zur Unsterblichkeit besser ein immer wieder wiederholbares Wunder der Brotvermehrung als Zentrum seiner Kirche einsetzen sollen. Denn Brot braucht die Welt. 
Die Frage nach dem Seelenheil, die nach einem möglichen Leben nach dem Tode, nach Sünde und Vergebung....irgendwie nicht mehr en vogue. Mit "Brot für die Welt", das "Brot zum ewigen Leben" überlassen wir den Spatzen (frei nach Heinrich Heine) paßt sich eben die Kirche der Nachfrage der Welt an. Politisch anspruchsvoller formuliert: Die Kirche unterstützt allerlei Weltbeglückungsprogramme, wie alle Menschen zu einer hinreichenden Versorgung mit den materiellen Gütern des Lebens  zu verhelfen ist und überläßt alles andere dem"lieben Gott".  
Wenn noch nach dem ewigen Leben gefragt wird, dann bekommt man die beruhigende Antwort, daß jedem Menschen, egal wie er es zu Lebzeiten mit der Religion hielt, dies Leben von Gott gratis geschenkt bekommt, aber nur sofern er das auch sich wünscht. Gott dränge seine Geschenke Niemandem auf. 
Wesentlicher sei nun aber die Sorge um das diesseitige prämortale Leben, daß eben jeder Mensch ein Anrecht darauf habe, auf Erden gut zu leben. Darum sei die wesentliche Aufgabe die Sorge der Kirche um die Magenbedürfnisse der Menschen. Die Seele sei dem Menschen ja primär nun dazu gegeben, diese Körperbedürfnisse optimal zu befriedigen- von der Erfindung des Kochbuches bis zum Ideal einer gerechten Welt, in der alle so wohlhabend leben wie die Besserverdiener in Deutschland.  Dazu beizutragen, ist die Aufgabe der Kirche. 
So ist auch das eigentliche Heilswerk Christi das seiner Brotvermehrungen, durch die er die Kirche in seine Nachfolge ruft: Gebet der Welt Brot!  Nur wurde der Erlöser da dann arg mißverstanden, als ginge es Jesus nicht in erster Linie um das Brot, also um die wirklichen Bedürfnisse der Menschen. Jesus war so der erste wirkliche Materialist und dem folgt nun die Kirche. Und darum kann und darf die Mission auch nichts anderes mehr sein als : "Brot für die Welt".    

P.S. Ähnlichkeiten zum Kirchenreformprogramm des Großinquisitors (Dostojewski) ergeben sich rein zufällig.   

Corollarium 1
Die Voraussetzung dieses Wandels vom "Brot zum ewigen Leben" zum "Brot für die Welt", von der Mission zur Sozialdiakonie ist die Dominanz der materialistischen Philosophie, die
in der Anthropologie angewandt dazu führt, im Körperlichen das Eigentliche des Menschen zu sehen, der nur eine "Seele" mit cognitiven Vermögen entwickelt habe, damit sie die Befriedigung seiner Körperbedürfnisse optimiere. 
"Seelische Bedürfnisse" seien dagegen da nur Ersatzbedürfnisse für unbefriedigte Körperbedürfnisse. Einfacher gesagt: Wenn das Körperbedürfnis das nach Sex ist, spiritualisiert die Seele dies Bedürfnis, wenn es nicht realiter befriedigt werden kann, in den Wunsch, Liebesromane zu lesen. 
Wer nicht jeden Tag gut essen kann, sucht für sein Mangelleben einen "spirituellen" Sinn, aber "Brot für die Welt" schafft die Frage nach dem Sinn des Lebens aus der Welt, wenn erst alle genug zu essen haben. Darum wird die Politik zum Ersatz für die Religion, weil sie nun die Aufgabe übernimmt, die Welt zu erlösen durch "Brot für die Welt".