Woran erkennt man, daß ein Mensch "aus Gott geboren" ist, Gott kennt, ein Kind Gottes ist? Christian Lutsch (Adveniatkalender 18.10.2017) gibt uns darüber eine klare Auskunft: "Woran werden Gottes Kinder erkannt? Am Namen der Kirche,der Konfession oder Religion[...]?". Mitnichten, sondern allein daran, daß sie Liebe untereinander haben. So gilt, daß es gleichgültig sei,ob wer Katholik, Moslem, Buddhist oder gar Atheist ist, denn die Liebe allein zählt.
Das soll nun die Auslegung von 1.Johannes 4,7 sein:
"Ihr Lieben, lasst uns einander lieb haben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebt, der ist von Gott geboren und kennt Gott." So wird die christliche Religion, ja jede Religion als gleichgültig deklariert, denn es käme ja allein auf die praktizierte Nächstenliebe an! Exegetisch ist der Text klar: Das "Untereinander" bezieht sich auf die johanneische Gemeinde und angesprochen werden Gläubige der Gemeinde, denen der Vorwurf gemacht wird, gar nicht oder zuwenig die Mitchristen zu lieben. Daß aber jeder Mensch, egal, ob er gläubig oder ungläubig ist. ein Kind Gottes sei, diese Aussage ist unvereinbar mit der Gesamtaussage des Johannesevangliums und den Briefen: Nur die Christgläubigen gelten als Kinder Gottes. Dogmatisch formuliert: Aber dieser Glaube, der uns zu Kindern Gottes macht, ist nur der wahre Glaube, wenn er sich lebendig erweist in den Werken der Nächstenliebe.
Erstaunlich ist nun, daß die reformatorische Theologie, daß allein der Glaube rechtfertige, mit Luther sogar explizit gegen die Lehre des Jakobusbriefes, daß nur der in Werken der Liebe tätige Glaube den Menschen vor Gott rechtfertige, vertreten, in dieser Auslegung für völlig überflüssig erklärt wird, weil es nun nur noch auf die Werke der Liebe ankäme. Die könne gar ein Atheist vollbringen und so sei er ein Kind Gottes, das Gott erkannt hat, obzwar er Atheist ist.
Wenn das Luther hätte lesen müssen, selbst dem Pelagius, dem Gegner der augustinischen Gnadenlehre, wäre das zu viel gewesen- aber unser Adventistenpastor ist begeistert:"Hier ist nicht nur von bekennenden Christen die Rede!" Nein, der Glaube, das christliche Bekenntnis sind einfach gleichgültig. Und Luther nur ein einziger Irrtum, weil er den christlichen Glauben für heilsnotwendig hielt.
Das ist das Gutmenschentum pur, politisch korrekt jede Religion für überflüssig bzw für gleichgültig zu erachten, das ist die Religionswürdigung, die ideal zur Multikultiideologie paßt. Darum wird sie ja auch und nur darum so leidenschaftlich vertreten.
Zusatz:
Von dem einem Extrem: "nur der Glaube allein" in das annder: "nur die guten Werke allein"...so taumelt, wer die goldene Mitte nicht kennt von einem Extrem in das andere.
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