Samstag, 31. Dezember 2022

„Mein Kampf gegen Deutschland“ ist das das Credo „Grüner“ Kulturpolitik?

„Mein Kampf gegen Deutschland“ ist das das Credo „Grüner“ Kulturpolitik? Die „Grünen“ sind eine Partei des Kampfes. Ihren größten Kampf führt diese Partei gegen Deutschland. Wer im Internet recherchiert, findet unter „Claudia Roth demonstriert gegen die Wiedervereinigung: Nie wieder Deutschland!“ ein Kurzvideo, wie sie hinter dem Transparent: „Nie wieder Deutschland“ gegen die Wiedervereinigung Deutschlands demonstriert. Jetzt ist sie zur Kulturstaatsministerin aufgestiegen, um hier ihren Kampf gegen die deutsche Kultur zu führen. Ein Volk, das seine eigene Kultur aufgibt, tötet sich nämlich so selbst. So kämpft diese Grünenpolitikerin an vorderster Front gegen die christliche Religion, die zu unserer Kultur wesentlich dazugehört. So soll es Schluß sein mit dieser Inschrift des Berliner Stadtschlosses: »Es ist in keinem anderen Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.« Die „Freie Welt“ berichtet dazu am 2.12.2022: „Vielen Politikern und Intellektuellen sind Kreuz und Inschrift ein Dorn im Auge. Nun meldet sich die Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Die Grünen, zu Wort. In einem Interview mit dem Tagesspiegel erklärt Frau Roth, ihr sei es »schleierhaft«, wie die Inschrift und das Kreuz auf die Kuppel kämen. Dann fährt sie fort: »Und dann setzt man auch noch ein Kreuz oben drauf als Beleg der großen Weltoffenheit. Also, da will ich ran.«“ So sehr nun auch die Bischöfe Deutschlands und die Repräsentanten der EKD die „Grünen“ huldigen, ganze Kirchentage wie Grünenjubelparteitage inszenieren, bei jeder günstigen Gelegenheit blasen Grüne zum Angriff gegen die christliche Religion, wie hier Frau Roth. Voltaire mit seinem Appell: „Vernichtet die infame Kirche“ ist wohl der Lieblingsphilosoph der „Grünen“. Aber zur deutschen Kultur gehört nun gerade auch das Preußische. Ohne das Preußische wäre Deutschland nicht Deutschland. So verwunderte es keinen Deutschen, daß die Siegermächte nach ihrem militärischen Sieg über Deutschland den Krieg gegen uns weiterführten als Krieg gegen unsere Kultur. So beschloß der „Allierte Kontrollrat“ : „Der Staat Preußen, der seit jeher Träger des Militarismus und der Reaktion in Deutschland gewesen ist, hat in Wirklichkeit zu bestehen aufgehört. Geleitet von dem Interesse an der Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit der Völker und erfüllt von dem Wunsche, die weitere Wiederherstellung des politischen Lebens in Deutschland auf demokratischer Grundlage zu sichern, erlässt der Kontrollrat das folgende Gesetz: Art: Der Staat Preußen, seine Zentralregierung und alle nachgeordneten Behörden werden hiermit aufgelöst.“ Was dann unter einer demokratischen Grundlage zu verstehen sei, darüber herrschte unter den Siegern gewiß keine gemeinsame Vorstellung, aber ein Konsens darin, daß das Preußische an sich undemokratisch sei. Der Deutsche müsse also entpreußisiert werden, um ein Demokrat zu werden. Das amerikanische Projekt der „Reeducation“ sollte diese Umerziehung dann erwirken. Aber es existiert immer noch die Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Wen werwundert es nun, daß die grüne Kulturstaatsminiserin die Umbenenung dieser Stiftung fordert. In der „Jungen Freiheit“ wird das am 28.12.2022 so kommentiert: Die Argumente der grünen Kulturstaatsministerin Claudia Roth für eine Umbenennung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz überzeugen nicht. Vielmehr sollen diese lediglich verschleiern, worum es wirklich geht: das Preußische Prinzip einer Notwendigkeit staatlichen In-Form-Seins soll endgültig abgeräumt werden, um das Land radikal zu verändern. Das das Nein zum Preußischen ein Nein zum Im Form Sein des Staates ist, leuchtet ein, man denke nur daran, daß gerade der preußistische aller deutschen Philosophen Hegel den Vernunftstaat im preußischen Staat anerkannte, der wie wohl keiner anderer darum gerungen hat, das Wesen des Staates zu begreifen. Aber es geht um mehr, daß eben das Preußische auch als Lebenskultur ausgelöscht werden soll. Für eine „Kultur“des uneingeschränkten Hedonismus, dessen Hymne nun mal: „Ich will Spaß, ich will Spaß“ lautet, muß alles Preußische etwas wirklich Grauenhaftes sein.Nur: „Nie wieder Deutschland“ meint noch mehr oder Tieferes: Das Nein zu Deutschland besagt eben als eine Umformung der augustinischen Lehre von der „Masse der Verdammten“, daß das Deutsche ein schlechthin Negatives sei, das aus der Welt zu eliminieren sei. Deshalb muß nun auch alles Preußische verschwinden. Für antideutsch Gesonnene ist das so evident. Die "Grünen" agieren eben wie eine Partei,die beauftragt von den westlichen Siegermächten ist, den Krieg jetzt politisch geformt gegen Deutschlnd weiterzuführen.

Freitag, 30. Dezember 2022

Was man alles nicht mehr sagen darf oder zeitgemäß: „Nur jeder dritte Ostdeutsche glaubt an Meinungsfreiheit in Deutschland“

„Nur jeder dritte Ostdeutsche glaubt an Meinungsfreiheit in Deutschland“ So titelt die „Junge Freiheit“ am 28.12.2022, ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage wiedergebend. Weiter ist da zu lesen: „Nur jeder dritte Bürger in den östlichen Bundesländern ist der Ansicht, sich in Deutschland vollkommen frei äußern zu können. Im Westen liegt die Zahl bei 52 Prozent, für die gesamte Bundesrepublik bei 48 Prozent.“ In Nordkorea darf auch jeder Staatsbürger freimütig seine Meinung äußern, sofern er der Meinung ist, daß das Volk gut regiert würde. Problematischer dürfte es werden, wenn er eine andere Meinung vertritt. Daß in Westdeutschland immerhin 9 Prozent mehr als in Ostdeutschland der Meinung sind, daß man in Deutschland seine Meinung frei äußern dürfe, erklärt sich so leicht: Im Westen sind mehr als im Osten zufrieden mit der Regierung und daß dürfen die dann ja auch freimütig äußern. Aber wenn man nun oppositionell eingestellt ist, darf man dann auch diese Meinung äußern. Um diese Frage sinnvoll zu erörtern, sollen dazu 2 Extrempositionen benannt werden: a) Stalin regierte besser als die Jetzigen uns regieren und b) Hitler regierte besser als die Jetzigen uns regieren. Welcher deutscher Staatsbürger würde der These zustimmen, daß wenn es bei uns die Meinungsfreiheit gäbe, beide Meinungen öffentlich vertreten werden dürften? Die meisten würden wohl urteilen, daß man so nicht über Hitler reden dürfe und liegen damit sicher richtig, denn diese Meinungsäußerung ist als eine Verharmlosung der NS-Diktatur unerlaubt und wird bestraft. Diese Äußerung über Stalin würden wohl die allermeisten auch als inakzeptabel verurteilen, aber sie ist keine unerlaubte Meinungsäußerung. Es existieren also Meinungsäußerungen, die nicht getätigt werden dürfen, und die werden bestraft und andere, die man zwar sagen darf, aber man darf sich nicht wundern, wenn dann man von den Mitmenschen gemieden wird: Wer so Abstruses meint... Wenn man nun den Raum der erlaubten politischen Meinungen in Deutschland abschreitet, kommt man zu dem Resultat, daß der zugelassene Freiraum groß ist. Wenn man aber frägt, wie viele Meinungen man nicht mehr äußern kann, weil man ansonst mit Diskriminierungen zu rechnen habe, wird der Freiraum der Meinungsäußerungen klein. Nur 48 Prozent der Staatsbürger urteilen, daß sie ohne dafür Diskriminierungen in Kauf nehmen zu müssen, frei ihre Meinung sagen können. Die Politische Korrektheit mit ihren Verboten, was man alles nicht mehr sagen und schreiben darf, ist so sehr erfolgreich. Die Intention dieser Sprachzensur ist ja die, daß, wenn etwas nicht mehr geäußert werden darf, die so diskriminierten Meinungen nicht nur nicht mehr getätigt werden, sondern auch aus dem Denken verschwinden: „Denke nichts Unerlaubtes, damit Du nicht ausgeschlossen wirst aus der Herde, zu der Du doch ob Deines Herdentriebes dazugehören möchtest!“ Die Politische Korrektheit ist ja nun nicht nur eine Ideologie, sondern sie verfügt eben auch über die Macht, diese durchzusetzen und Andersdenkende zu diskriminieren. Das Feld der Diskriminierungsmöglichkeiten ist weit und umfaßt zusehens auch strafrechtliche Maßnahmen. Da spricht es tatsächlich für den Realismus der Staatsbürger, wenn 52 Prozent urteilen,daß man in unserem Lande nicht ohne mit Diskriminierungen rechnen zu müssen frei seine Meinung äußern dürfe. Es ist aber auch zu konzedieren, daß diese faktische Einschränkung der Meinungsfreiheit von vielen bejaht wird: Rechte Meinungen sind eben keine erlaubten Meinungsäußerungen. Die zivilgesellschaftliche Kampagne des Kampfes gegen Rechts war hier eben sehr erfolgreich zumal sie auf die Bereitschaft zur Denunziation Andersdenkender rechnen kann. Der Denunziant ist eben jedem Staate der liebste Staatsbürger! Aber es gibt immer noch beachtliche Freiräume, auch wenn diese nun weiterhin verkleinert werden sollen. Aber seit Donald Trumps Wahlerfolg wissen alle Demokraten, daß ihre Herrschaft eine Eingrenzung der politischen Meinungsfreiheit erfordert, wie es in den USA im letzten Wahlkampf schon durch unzählige Zensurmaßnahmen praktiziert wurde. Man könnte geneigt sein,die Forderung nach der Meinungsfreiheit als eine rein oppositionelle anzusehen,die sobald die einstige Opposition selbst an der Macht ist, wieder zu reduzieren auf das Recht, daß jeder der Regierung frei zustimmen dürfe. Aber eines zum Trost: Wer mit der Regierungspolitik einverstanden ist, der darf das überall uneingeschränkt äußern!

Donnerstag, 29. Dezember 2022

Existieren auch theologische Probleme? Oder besaß die Kirche eine Lehre, in der es keine offenen Fragen mehr gab, bevor sie sich modernisierte?

Existieren auch theologische Probleme? Oder besitzt die Kirche eine Lehre, in der es keine offenen Fragen mehr gibt? In manchen conservativen Stellungnahmen zur aktuellen Krise der Kirche klingt es so, als hätte vor dem 2.Vaticanum eine kirchliche Theologie existiert, fundiert in der zeitlos wahren Philosophie Aristoteles und in den Offenbarungswahrheiten, von der dann Theologen und andere Kirchenleute abgefallen seien in einer eigentümlichen Neuerungssucht, vielleicht auch nur, um sich als kreative Denker zu profilieren. Das Ende der Theologie sei aber schon erreicht gewesen, weil es keine offenen Fragen mehr gegeben hätte. Warum dann aber die Philosophiegeschichte nicht mit Aristoteles geendet hatte und warum immer noch Theologie betrieben wurde, nachdem doch Thomas von Aquin alle Fragen hinreichend respondiert hatte, kann dann nicht mehr geklärt werden, soll nicht alles danach nur noch eine einzige Abfallgeschichte gewesen sein. Die modernistisch liberale Version davon könnte dann im Kern dem zustimmen, nur ergänzte die dann, daß sich nun die Zeiten so sehr verändert hätten, daß das einst Wahre und Gute jetzt neuformuliert werden müsse, als ginge es in der Theologiegeschichte zu wie im Wetterbericht: „Jetzt schneit es“ aber ein paar Stunden später ist diese Aussage unwahr geworden. So zeichneten sich theologische Wahrheiten auch durch ihre limitierte Haltbarkeit aus, denn ihre Wahrheit vergeht wie der Morgennebel am Tage. Könnte stattdessen es nicht wirklich theologische Probleme geben, die die Theologie verlebendigen, sie immer weiter vorantreiben im Ringen um rechte Erkenntnisse? Im Epheserbrief steht geschrieben (1,3ff): 3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. / Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel. 4 Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Grundlegung der Welt, / damit wir heilig und untadelig leben vor ihm. 5 Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, / seine Söhne zu werden durch Jesus Christus Gott hat uns in Jesus Christus vor der Erschaffung der Welt erwählt, wird hier ausgesagt. Jesus Christus ist nun wahrer Gott und wahrer Mensch, eine Person in 2 Naturen, der göttlichen und der menschlichen. In dieser Person hat Gott uns erwählt. Im Glaubensbekenntnis heißt es nun aber: „Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine, Et homo factus est“ Er ist erst Mensch geworden, das war er vor seiner Inkarnation nicht. Der göttliche Logos (Joh 1,1-8), der Sohn Gottes wurde erst durch die Jungfrau Maria ein Mensch, bzw Gott inkarnierte die menschliche Seele in Maria. So gesehen kann nicht von einer Präexistenz Jesu Christi gesprochen werden, sondern nur von der des Sohnes Gottes, der dann 9 Monate vor seiner Geburt ein Mensch wurde. Wie können wir dann aber vor der Erschaffung der Welt in Jesus Christus erwählt worden sein? Kann der präexistente Sohn Gottes schon die Person sein, die wir als die eine Person in den 2 Naturen bekennen? Dann verhielte sich doch das Personsein des Sohnes Gottes zur menschlichen Natur wie wenn ein Mensch sich einen Wintermantel anzieht für seinen Winterspaziergang, den er dann aber auch wieder auszieht, sitzt er wieder in seiner warmen Stube. In grober Anlehnung an Anselm von Canterbury könnte das so dann verstanden werden: Gottes Sohn, der präexistente Jesus Christus nahm eine menschliche Natur an, um am Kreuze leiden und sterben zu können für unsere Sünden, was er in seiner göttlichen Natur nicht kann und danach könnte er sich dieser Natur auch wieder entledigen, da sie für den Sohn Gottes nur die Funktion des Ermöglichungsgrundes zum Leiden- und Sterbenkönnen hatte. Ist also Jesus Christus Jesus Christus auch ohne seine menschliche Natur, wie ich auch ich bin mit und ohne meinen Wintermantel? Oder war der Sohn Gottes vor seiner Inkarnation zwar eine Person, aber nicht schon die Person Jesus Christus? Als Alternative böte sich nun an (evtl lehrte so Origenes), daß Jesu Christi als Seele präexistent war, und so immer schon Jesus Christus war, der dann sich nur noch inkarnierte. Aber dem wird das „homo factus est“ unseres Glaubensbekenntnises nicht ganz gerecht. Oder könnte so interpretiert werden: Die Bestimmung des Sohnes Gottes war von Ewigkeit her die seiner Menschwerdung, sodaß er ob dieser ewigen Bestimmung in seiner Inkarnation nur wurde, was er immer schon war in seiner Präexistenz? Die reformierte Theologie behauptet nun, daß die menschliche Natur Jesu Christi zur Rechten Gottes sitzend nach seiner Himmelfahrt nur an diesem Ort sein könne, wäre sie auch noch als im Abendmahl präsent zu denken, würde das die Natur der menschlichen Natur zerstören, denn sie kann immer nur an einem Orte sein. Deshalb könne Jesus nur nach seiner göttlichen Natur in einer Abendmahlsfeier präsent sein. Trotzdem spricht man hier dann von Jesu Christi Gegenwart in dem Abendmahl. Das evoziert nun den Verdacht, daß nur die göttliche Natur Jesus Christus konstituiere und daß seine menschliche nur eine Ergänzung an ihr wäre, die der Sohn Gottes nur annahm, um am Kreuze leiden und sterben zu können. Es darf angezweifelt werden, ob so diese Vorstellung dem Personsein Jesu Christi gerecht wird. War Jesus als Mensch schon präexistierend immer bei Gott, oder wurde der Sohn Gottes erst zu Jesus Christus durch seine Inkarnation? Ist eine Präexistenz dann ontologisch zu denken als eine Präexistenz seiner menschlichen Seele oder nur als ewige Bestimmung in dem Sohn Gottes, Mensch zu werden? (Eine Präexistenz der menschlichen Seele wäre platonisch denkbar, aber nicht aristotelisch – aber die Theologie ist trotz Thomas von Aquin nicht auf Aristoteles verpflichtet.) Hier stehen wir vor einem gravierendem Problem, wofür es m.W. Immer noch keine ganz befriedigende Lösung gibt, die wirklich auch der Aussage des Epheserbriefes ganz gerecht wird, daß wir von vor der Schöpfung an in Jesus Christus erwählt waren. Auch impliziert diese Aussage ja auch die Aussage, daß wir zumindest als Gottes Idee von uns schon vor der Schaffung der Welt waren, eine für die Anthropologie nicht unwesentliche Erkenntnis! Zusatz Ein eigentümlich materialistisch anmutendes Verständnis der Geschichte der Kirche und der Theologie hat sich in der Theologie selbst entwickelt, daß die Theologie an sich träge wäre, und es so Veränderungen der Theologie und Kirche sich nur ereignen würden, weil der Kontext der Kirche sich verändere, und so die Theologie und damit auch die Kirche immmer wieder neu in die veränderten Kontexte sich einschreiben müsse. Ein materialistisches Basis-Üerbau- Schema schimmert hier durch, daß wesentliche Änderungen in der Kirche durch Veränderungen der soziokulturellen Umwelt der Kirche bedingt sind.

Mittwoch, 28. Dezember 2022

Stellt die Reformbewegung der „Deutschen Christen“ ein Vorbild für die jetzigen Kirchenreformern da?

Stellt die Reformbewegung der „Deutschen Christen“ ein Vorbild für die jetzigen Kirchenreformern da? Selbstverständlich will kein Kirchenreformer etwas gemein haben mit dieser Reformbewegung, gilt ihr Versuch einer Einpassung der Kirche in die nationalsozialistische Ideologie und des NS-Staates heutzutage als das schlimmste Vergehen in dem Protestantismus. Mit diesen Schmuddelkindern will niemand mehr etwas gemein haben. Bloß, was nun, wenn doch Gemeinsamkeiten wahrnehmbar wären. Auf Kath de liest man am 28.Jänner 2022 unter der Überschrift: Jesuit warnt vor "steriler Priester- oder Theologenkirche" Batlogg: "Megathema Synodalität" direktes Erbe des Zweiten Vatikanums Folgendes: „Der Jesuit rief zudem dazu auf, sprachlich und theologisch aufmerksamer darauf zu achten, was das Konzil die "Zeichen der Zeit" genannt habe: "Sonst entwickeln wir uns zu einer sterilen Priester- oder Theologenkirche zurück. Trefflicher hätte man nicht komprimiert das Anliegen der „Deutschen Christen“ erfassen können. Mit zwei Gegenpositionen sahen sich diese Reformer konfrontiert: der Position, daß , das Evangelium, das Wort Gottes etwas ewig gleich bleibend Wahres sei und so nicht mit weltlichen Ideologien konfundiert werden dürfe und der Position, daß die christliche Religion abgeschafft und durch eine neue Spiritualität ersetzt werden müsse – das ist die „Deutschgläubigenbewegung“. Formal vereinfacht: Das reine Christentum oder ein Christentum plus dem Nationalsozialismus oder ein Nationalsozialismus plus einer dazu passenden Religion. Im feminístischen Diskurs existierte eine ähnliche Lage: die feministische Theologie, die sowohl eine ewig sich gleich bleibende christliche Theologie ablehnte wie auch die Position, daß die christliche Religion so frauenfeindlich sei, daß die Frauen eine neue feministische Religion oder Spiritualität zu entwickeln hätte. Die sterile Theologenkirche, das ist das Feindbild der Deutschen Christen, der feministischen Theologie und das der heutigen Reformer. Philipp Melanchthon brachte dies so verwerfliche Theologie- und Kirchenverständnis mal so auf den Punkt: Es gälte nur, alle Erneuerungen und Zusätze wieder zu entfernen, die die Katholische Kirche unerlaubt eingeführt habe, um zum reinen ewigen Evangelium zurückzukehren. Was wahr, ist ewig wahr und dürfe so nicht durch zeitbedingte Vorstellungen kontaminiert werden. Eine solche Theologie und einer sich darauf aufbauende Kirche könne aber die Zeitgenossen nicht erreichen, weil sie nur „ewige Wahrheiten“ verkünde, die die Zeitgenossen nicht erreichen könne. Dadurch vertriebe die Kirche die Menschen nur und dürfe sich dann auch nicht wundern, wenn die Zeitgenossen ganz der christlichen Religion den Rücken kehrten. Darum bräuchte es eine Theologie und Kirche in den Farben des jeweils aktuellen Zeitgeistes. Die Zeichen der Zeit, die sollen sozusagen den Zeichen- den Sprachschatz der Kirche bereichern und modifizieren, damit die Kirche eine ihrer Zeit gemäße wird. Den Gegenpol bildeten dann in den 30er Jahren die „Bekennende Kirche“ mit ihrem conservativem Glaubensverständnis und die „Deutschgläubigenbewegung“, die eine neue Religion einforderten, da für sie die christliche Religion nicht mehr tragbar war! Die rein formale Übereinstimmung kann nicht übersehen werden und diese reine Formalität macht ja auch die Substanz dieser Reformbewegungen aus. Die christliche Religion müsse mit der vorherrschenden Zeitgeistideologie synthetisiert werden, damit die Kirche eine für ihre Zeitgenossen sein kann. Als in Deutschland seit dem verlorenen Krieg die das Kaiserreich folgende Demokratie auf sehr wenig Gegenliebe stieß, verlangten die „Deutschen Christen“ auch eine Entdemokratisierung der evangelischen Kirche durch die Einführung des Führerprinzipes: Ein Reichsbischof solle die ev. Kirche führen! Jetzt, da die Demokratie bei uns als die beste aller Staatsformen angesehen wird, soll die Kirche verdemokratisiert werden. Die Kirche habe also ihre eigene innere Ordnung nicht aus ihrer eigenen Theologie her zu konstruieren sondern stünde vor der Aufgabe, sie stets so zu gestalten, wie man den Staat am besten gestaltet ansieht. Wenn der Antisemitismus im Volke sehr verbreitet ist, müsse auch die Kirche diese Ideologie in sich aufnehmen, genauso, wie sie dann in anderen Zeiten die jeweiligen vorherrschenden Ideologie zu rezipieren habe, jetzt etwa die Menschenrechtsideologie oder die Genderideologie. Nun existieren wohl zu allen Zeiten auch neben den vorherrschenden Ideologien dazu oppositionell sich verstehende Ideologien. Die hat die Kirche zu reprobieren, um ungetrübt die vorherrschende zu affimieren. Darum verurteilt jetzt die Kirche so vehement alles Oppositionelle, alles Rechtspopulistische und Rechte. So kann ein Katholik, wenn er sich für das traditionelle Familienverständnis ausspricht und die praktizierte Homosexualität als Sünde ansieht, als Rechtspopulist verdammt sehen, obzwar er nur die Lehre der Kirche vertritt. Dabei bedienen sich alle Reformbewegungen der Wunderwaffe der historisch-kritischen Zersetzung aller Wahrheiten der Kirche, indem sie die als nur zeit(geist)bedingte Vorstellungen dekonstruieren, um dann zur Konstruktion neuer Wahrheiten aufzurufen als einer Synthese von christlichen Vorstellungen mit den jetzt vorherrschenden Ideologien. So kann man die Reformbewegung der „Deutschen Christen“ als das Musterbeispiel des Wesens solcher Zeitgeistreformbewegungen erkennen. Und der Protestantismus ist sich in diesem treu geblieben, indem er dann nach dem verlorenen 2. Weltkrieg in Westdeutschland die dann vorherrschende Menschenrechtsideologie und die der Demokratieideologie in sich aufnahm und zu seinem ideologischen Fundament seiner Kirche machte. Die obligatorische Gegenrede, man habe doch gefälligst auf die differenten Inhalte zu sehen, will nun gerade die Einsicht in die formale Gleichheit verschleiern aus rein aplogetischen Gründen, daß man nichts gemein haben wolle mit diesen Schmuddelkindern.

Dienstag, 27. Dezember 2022

Darf von einer „islamisch motivierten Christenverfolgung“ geschrieben werden?

Darf von einer „islamisch motivierten Christenverfolgung“ geschrieben werden? Eine unbestreitbare Tatsache ist nun, daß Christen die größte Gruppe der um ihrer Religion willen Verfolgten stellen, daß auch die meisten um ihres Glaubens willen Getöteten Christen sind. Aber darf diese Tatsache nun auch publiziert werden? Zu dieser Causa nahm nun Kath de am 26.12.2022, dem Tag des Gedenkens an den ersten Märtyrer der Kirche, dem hl. Stephanus Stellung! Der Präsident von missio Aachen, Dirk Bingener informiert uns unter der Problemanzeige: „Der schmale Grat eines breiten Einsatzes für Religionsfreiheit.Einsatz gegen Christenverfolgung: Zwischen Populismus und Desinteresse“ Die Stoßrichtung ist klar: Rechtspopulisten instrumentalisierten die Christenverolgungen durch den Islam für ihre antiislamische Propaganda. „Sie nutzen das Thema vielmehr, um antiislamische Ressentiments zu schüren, indem sie für die Christenverfolgung hauptsächlich "den Islam" verantwortlich machen und liberale, westliche Gesellschaften dafür kritisieren, dass sie dieses Problem nicht angehen oder gar verschleiern.“ Erstens sei der Islam gar nicht verantwortlich für diese Christenverfolgung, das stellen nur diese Rechten so dar. Dann erdreisten die sich gar noch, die westlichen Gesellschaften für ihr mangelndes Engagement gegen diese Christenverfolgung zu kritisieren! (Jedem politisch Korrekten ist es doch klar, daß der Islam die Religion des Friedens, der Nächstenliebe und der Humanität ist, sodaß es einfach absurd ist,wenn Rechtspopulisten von Christenverfolgungen im Namen des Islam sprechen.Aber mit solch abstrusen Behauptungen stören sie dann aber noch das friedliche Miteinander von Muslimen und Christen!) Aber es kommt noch schlimmer: "Rechtspopulisten inszenieren sich so als die wahren Verteidiger christlicher Werte in einem vermeintlichen Kulturkampf gegen "den Islam" einerseits und die "dekadenten liberalen Demokratien des Westens" andererseits.“ So ist der wahre Feind klar markiert: die Rechtspopulisten, zu denen neuerdings auch Putin und die ungarische Regierung gehört und die Ewiggestrigen in der Katholischen Kirche! Die Kirche habe sich überall für die Religionsfreiheit einzusetzen, aber so. daß sie sich dabei klar von solchen Rechtspopulisten absetze. Wie das geht? Die kirchliche Praxis zeigt es: Wenn Christen von Muslimen bedrängt oder gar getötet werden, hat das nie etwas mit der islamischen Religion zu tuen. Soziale Konflikte verursachten solche Diskriminierungen. Jede Kritik des Islam ist nämlich „rassistisch“ und verstößt gegen die hl.Grundsätze der Politischen Korrektheit und stärkt nur die rechtspopulistische Agitation. Ergänzen wir:Nur Rechtsradicale behaupten, daß die Türken einst vor Wien standen, um das christliche Europa zu islamisieren. Auch darf das „christliche Abendland“ nicht gegen den heranrückenden Islam verteidigt werden, denn unser Ziel ist das multikulturelle Europa, in dem der Islam selbstverständlich heimisch ist; darum freut sich die Kirche ja auch über jede in Europa neu errichtete Moschee! Die Hauptaufgabe der Kirche ist eben der Kampf gegen Rechts und darum dürfe das Thema der Christenverfolgung nur sehr dezent angesprochen werden. Ja das Gerede von einer Christenverfolgung durch den Islam ist gar ein inakzeptabler Kampf gegen diese so wunderbare Religion: „Das rechtspopulistische Narrativ eines vermeintlichen Kampfes gegen "den Islam" im Namen bedrängter Christen spielt somit gerade jenen Regimen in der islamischen Welt in die Hände, die Angehörige religiöser Minderheiten in ihren Ländern diskriminieren und als Bürgerinnen und Bürger zweiter Klasse behandeln. Darunter leidet der interreligiöse Dialog, vor allem aber die Christinnen und Christen vor Ort.“ Wer also von Christenverfolgungen durch den Islam spreche, schade so nur den bedrängten Christen und dem interreligiösen Dialog, belehrt uns so dieser Missio-Chef. Stattdessen soll die Kirche im Bund mit allen Religionen und allen demokratischen Parteien in klarer Absetzung gegen alles Rechtspopulistsche sich für die allgemeine Religionsfreiheit engagieren! Präsumiert wird dabei, daß alle Religionen prinzipiell Gewalt als ein Mittel der Religion ablehnen, ohne zu eruieren, ob das denn auch stimme. Außerdem wird präsumiert, daß alle Religionen sich wechselseitig als gleich wahre anerkennen, sodaß keine als die allein sich für wahr haltende die anderen diskriminiert. So versteht heute wohl die Katholische Kirche und der Protestantismus sich im Verhältnis zu den anderen Religionen, aber sehen das die Anderen auch so relativistisch?

Montag, 26. Dezember 2022

„ Christen verehren Jesus von Nazareth als den Sohn Gottes. Doch wie war er zu Lebzeiten – und welche Erkenntnisse gelten als gesichert?“

„ Christen verehren Jesus von Nazareth als den Sohn Gottes. Doch wie war er zu Lebzeiten – und welche Erkenntnisse gelten als gesichert?“ Auf Kath de ist Verlaß: Nach dem Frontalangriff auf das Weihnachtsfest, alle Weihnachtsgeschichten seien reine Phantasieprodukte von Schriftstellern, wird am 1.Weihnachtstag nachgelegt. Ein evangelischer Exeget darf hier in klar erkennbarer antikatholischen Intention darlegen, was von Jesus wirklich gewußt werden kann und was dann nachösterliche Legenden seien. Die Titelüberschrift markiert dabei schon die Intention dieses Destruktionsvorhabens: „Christen verehren“...“Doch wie war es“. Der Verehrung Jesu als dem Sohn Gottes wird so die Wahrheit, wie es wirklich war, gegenübergestellt. Gewiß sei, daß dieser Jesus gelebt habe und am Kreuze gestorben sei. Darüberhinaus sei gewiß: „Er war ein Zimmermann aus Nazareth in Galiläa. Er hatte mehrere Brüder, deren Namen wir kennen – unter ihnen der schon erwähnte Jakobus –, und auch Schwestern, deren Namen unbekannt sind. Die Beziehungen zu seiner Familie waren nicht immer gut. Nach allem, was wir wissen, war Jesus unverheiratet, und er verhielt sich auch sonst oft nicht so, wie es sich Eltern von ihren Kindern wünschen. Über seinen Bildungsweg ist wenig bekannt. In gewisser Hinsicht kann Johannes, der sogenannte "Täufer", der in der Wüste am Jordan wirkte, als sein Lehrer gelten. Von ihm ließ er sich taufen, und über ihn hat er stets mit großem Respekt gesprochen. In der Mitte seines Tuns stand sein Wirken als Heiler der Kranken und Schwachen. Überdies war er ein Lehrer und Dichter, ein Meister der Gleichnisse und der Erzählungen vom Reich Gottes, das für ihn schon gegenwärtig war.“ Auffällig ist die Vehemenz, mit der betont wird, daß Jesus Geschwister gehabt habe, Brüder als auch Schwestern! Die antikatholische Intention ist dabei unüberlesbar: Maria kann keine Jungfrau sein ob dieser vielen Geschwister. Selbstverständlich unterläßt der Interviewer den Verweis auf das Protoevangelium des Jakobus, in dem berichtet wird, daß Joseph als Witwer Kinder aus seiner ersten Ehe mitbrachte in seine Ehe mit Maria; man ist eben begeistert von diesem protestantischen Nein zur katholischen Mariologie. Wo die Katholische Kirche die hl. Familie sieht in Joseph, Maria und Jesus, erblickt der Protestant eben eine Familie mit einem schwierigen Sohn, der nicht so sich verhielt, wie es Eltern gern sehen. Von seiner Bildung wissen wir fast nichts, (ach ja, der ihn lehrende Heilige Geist, das ist ja nur ein christliches Phantasmata und der Sohn Gottes war er auch nicht, sodaß er als göttlicher Logos allwissend war!) Von dem Täufer Johannes habe er wohl etwas gelernt, er ließ sich von ihm taufen. Aber sein Eigentliches war, sein Heilen und Lehren und Dichten! Er erzählte vom jetzt schon gegenwärtigen Reich Gottes – das dürfte wohl so gemeint sein: In seinem Heilen ereignete sich das Reich Gottes. Augenfällig ist dabei, wie sehr dieser rekonstruierte Jesus dem zeitgenössischen Ideal, wie man als Christ zu leben habe, entspricht, daß ein Christ eben ein Mensch der praktischen Nächstenliebe ist. Und was hat die Katholische Kirche nun aus diesem etwas schwierigen Zimmermannssohn mit therapeutischen und dichterischen Fähigkeiten gemacht: Sie verehrt ihn als „Sohn Gottes“! Und aus seiner mit reichem Kindersegen versehenen Mutter Maria die ewige Jungfrau. Aber dank dieses evangelischen Exegeten wird nun der Leserschaft vor Augen geführt: So sehr verirrte und verirrt sich die Katholische Kirche in dieser Causa! Die Methode der Widerlegung der Lehre der Kirche verblüfft dabei immer wieder durch ihre Primitivtät: Alles, was übernatürlich, göttlich an Jesus Christus erscheint, wird aus den Evangelien als unhistorisch weggestrichen, und so seiner göttlichen Sohnschaft völlig emtkleidet, wenn er auf einen bloßen Zimmmermannssohn mit ein paar netten Eigentülichkeiten reduziert ist, er liebte es, Kranke zu heilen, und dann wird die Kirche auf die Anklagebank geetzt, was sie denn aus diesem Zimmermannssohn gemacht habe! Merksatz: Den Reformern des Synodalen Irrweges geht es nicht nur um Sex für Alle, für die Verdemokratisierug der Kirche und das Frauenpriestertum, nein die Fundamente der Kirche sollen auch destruiert werden, hier konkret die Christologie und die Mariologie!

Sonntag, 25. Dezember 2022

Die Lust an der Selbstzerstörung der Kirche: Fake News" in den Evangelien? Theologen: Weihnachtsgeschichte enthält wenig historische Fakten

Die Lust an der Selbstzerstörung der Kirche: Fake News" in den Evangelien? Theologen: Weihnachtsgeschichte enthält wenig historische Fakten So titelt Kath de, wann, natürlich am 24.12. 2022. Auch gegen das Weihnachtsfest kämpft die neue „Kirche“ des Synodalen Irrweges. Lauschen wir nun einmal der Weihnachtsbotschaft der hier zitierten „Theologen“: Die Weihnachtsgeschichte der Evangelien enthält aus Sicht der beiden Theologen Claudia und Simone Paganini wenig historische Wahrheit. "Das ist ein literarisches Werk, historisch gibt es an dieser Erzählung kaum etwas Haltbares, außer dass ein Kind geboren wird", erklärten die beiden in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Das heißt in Klartextspracche übersetzt: Die Weihnachtsgeschichten sind reine Phantasieprodukte des Urchristentumes, evtl auch erst von dem Evangelisten erphantasiert. Weil man nichts Genaues wußte über die Geburt des Erlösers erfand man diese Weihnachtsgeschichten eben. „Das sind keine historischen Texte.“ Wie anders beschreibt nun der Evangelist Lukas seine schriftstellerische Tätigkeit: „Schon viele haben es unternommen,einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.“ (Lk 1,1f) Das Fundament des lukanischen Evangeliums bilden also die Berichte der Augenzeugen. Lukas ist dem dann sorgfältig nachgegangen (V3), um den Leser „von der Zuverlässigkeit der Lehre“ zu überzeugen, Aber diese hier zitierten „Theologen“ denken sich Lukas eher wie den Schriftsteller Tolkien, der sein reines Phantasiewerk: „Der Herr der Ringe“ erschuf,auch um eine zentrale Botschaft zu vermitteln, daß ein Zuviel an Macht jeden, auch den, der sie nur zum Besten aller anwenden möchte,korrunpiere. „Es mache keinen Sinn, 2.000 Jahre alte Texte mit der Lesebrille eines modernen Historikers zu lesen und dann zu sagen: Das sind keine historischen Texte. "Sie wollen nämlich auch gar keine sein", so die beiden Theologen. Das Ziel der biblischen Autoren sei es gewesen, Ereignisse und Gespräche wiederzugeben, als ob man dabei gewesen wäre. Sie wollten die theologische Botschaft verbreiten: "Gott interessiert sich für diese Welt und will ihr nah sein, deswegen wird er Mensch." Ergo, die Weihnachtsgeschichten seien frei erdichtet, um diese Botschaft zu vermitteln, daß Gott ein Mensch wurde, um den Menschen nah zu sein. Die Evangelien und die auf sie aufbauende Theologie urteilen hier, daß der Sohn Gottes Mensch wurde, um uns zu erlösen! Aber von einer Erlösung durch Jesus Christus spricht die modernistische Theologie sehr ungern, oder verleugnet sie gar wie etwa der Pseudotheologe Schillebeeckx. Es geht nur noch um Gottes Nähe zu den Menschen. Das evoziert nun aber die Anfrage, ob denn nicht immer Gott den Menschen nahe war und auch bleiben wird,sodaß durch Jesus Christus dann nur etwas sichtbar wurde, was schon immer so war. Außerdem wird eine unerquickliche Wahrheit dabei völlig ausgeblendet: Auch der zornige Gott ist ein menschennaher und so gerade können sie Gottes Zorn direkt erleiden. Wichtig ist die Frage, ob er uns als liebender oder als zürnender nahe ist. Aber diese Frage ist in der nachkonziliaren Theologie eskamontiert worden, denn Gott ist ja nur noch die Alle-Menschen-Liebe. So kann es auch gar kein Erlösungswerk Christi mehr geben, nur ein Bekanntmachen dieser Jedermannliebe Gottes als seine Nähe, sein Ja zu jedem Menschen. Wo der Evangelist Lukas einen zuverlässigen Bericht schreiben will als das Fundament der christlichen Lehre, dekonstruieren diese zwei Theologen diesen Bericht zu einem rein Erdichtetem, um damit: (was lehrt uns diese Fabel) dem Leser die Botschaft von Gottes Nähe uns zu vermitteln. Kann man noch gründlicher die Fundament des christlichen Glaubens destruieren und damit selbst auch diese Botschaft von der Nähe Gottes, wenn doch alle Geschichten, die von dieser Nähe erzählen, reine Erdichtungen der literarischen Abteilung des Urchristentumes sind.

Samstag, 24. Dezember 2022

Wenn in der Kirche der Unterschied zwischen christlichen Wanderpredigern und Asylanten verdrängt wird und die Nächstenliebe zur Fernstenliebe mutiert

Wenn in der Kirche der Unterschied zwischen christlichen Wanderpredigern und Asylanten verdrängt wird und die Nächstenliebe zur Fernstenliebe mutiert Nicht nur zu Weihnachten, nein fast täglich verwirrt die „Liebe“ in der Kirche so sehr, daß wirklich alles und jedes durcheinandergeworfen wird. Ein paar ernüchternde Feststellungen: Von Anfang an (vgl G.Theissen, Die Jesusbewegung) differenzierten sich die Christgläubigen in zwei verschiedene Nachfolgepraxen aus: die, die ihm ganz wörtlich nehmend folgten als Verkünder des Evangeliums, von Ort zu Ort wandernd. Aufnahme suchten sie dabei in schon gläubige Familien, aus denen sich dann die ersten Gemeindebildungen generierten, um von da aus die Mission zu betreiben. Aus dem 1.Thessalonikerbrief läßt sich ungefähr die Struktur der Missionspredigt des Apostels Paulus erkennen: Zuerst wurden die Heiden angeklagt, daß sie statt dem wahren Gott Götzen verehrten, daß so sie unter dem Zorne Gottes stünden, daß aber Jesus Christus sie in dem göttlichen Endgericht retten wird, wenn sie an ihn glauben. Die anderen blieben in ihren Familien und in ihrem Beruf und lebten so in den sich herauskristallisierenden Urgemeinden den christlichen Glauben. Das heißt nun natürlich für diese, daß sie den christlichen Glauben in Einklang bringen mußten mit ihrem bürgerlich-weltlichen Leben. Ein Familienvater kann eben nicht alles den Armen verschenken, um dann Jesus als Wandererprediger zu folgen, da er für seine eigene Familie zu sorgen hatte. Wer sorgte nun aber für die, die ganz wörtlich Jesus nachfolgend von Ort zu Ort zogen, um das Evangelium zu verkündigen? Zwei Konzepte existierten dazu anfänglich: das, daß der Wandererprediger seinen Lebensunterhalt sich durch eine Arbeit selbst verdiente oder daß er von den Gemeinden seinen Lebensunterhalt bekam, damit er seine Berufung nachkommen konnte, ohne daran durch eine Erwerbstätigkeit beeinträchtigt zu werden. Der aufmerksame Leser der Evangelien findet dann Spuren für die damit einhergehenden Problematik: Sind denn die Christen verpflichtet, jeden Evangeliumsverkünder, der von Ort zu Ort zieht, so zu unterstützen? Die Antwort fällt eindeutig auf: Wer einen christlichen Wandererprediger aufnimmt, der nimmt Jesus Christus auf, wer ihn nicht aufnimmt, also nicht unterstützt, der verstößt den Christus selbst. Das ist die Kernaussage der großen Gerichtsrede Jesu, nach dem Evangelisten Matthäus 25. Über die Nöte und Bedrängnisse eines Wandererprediger gibt uns nun Paulus gutes Anschauungsmaterial, wenn er etwa von sich schreibt: „Bis zur Stunde hungern und dürsten wir, gehen in Lumpen“. 1.Kor 3,11) Die ortssässigen Christen, die so „weniger“ radical die Nachfolge Jesu lebten, kompensierten sozusagen ihre geringere Radicalität der Nachfolge dadurch, daß sie den radical Nachfolgenden durch ihre Unterstützung diese Nachfolgepraxis ermöglichten. Die sich herausbildenden Gemeinden bildeten so die logistisch-ökonomische Voraussetzung dafür, daß andere als Missionare von Ort zu Ort ziehen konnten, um da das Evangelium zu verkündigen. Aber schon im 2. Jahrhundert wurden die Wandererprediger, die es zu unterhalten galt, für die Gemeinden zu einem Problem: Der Unterhalt kam ihnen zu teuer! Es mußten also Regeln gefunden werden, legitime von überzogenen Versorgungs-ansprüchen zu distiginguieren, und zu fragen, ob denn jeder Wandererprediger auch wirklich einer ist oder ob er nur um des Lebensunterhaltes willen einen Missionar simulierte. Eines ist aber eindeutig: An eine allgemeine Armenfürsorge hat im Urchristentum niemand gedacht! Es ging primär um die Versorgung der Wanderprediger und der ortsansässigen Witwen der Gemeinde. Die Regulierungen bezüglich der Untertützung der Wandererprediger zeigt aber auch, daß die Gemeinden Grenzen für die Untertützung setzten: Sie wollten nicht mehr geben, als sie auch geben konnten ohne daß sie ihr eigenes Gemeindeleben dadurch gefärdeten! Wer sich im Vergleich dazu die heutigen Stellungnahmen von Bischöfen und dem Papst zur Gemüte führt, stößt auf einen ganz anderen Geist! Hier soll Deutschland und auch die anderen europäischen Länder unbegrenzt viele „Flüchtlinge“ aufnehmen, nur weil sie bei uns auf ein besseres Leben nicht umsonst gehofft haben sollen. Daß es für die Aufnahmeländer Belastungsgrenzen gibt, wird dabei geflissentlich übersehen, da ja jeder aufgenommen werden müsse. Limitierten schon die christlichen Gemeinden im 2.Jahrhundert ihre Unterstützungsleistungen für die Wandererprediger, gilt das nun als „unchristlich“- als christlich gilt dagegen, wenn eine Mutter ihre eigenen Kinder vernachlässigt, um fremde zu versorgen. Es ist eine bittere Tatsache, daß einige Deutsche nun keine Tafelkarte mehr bekommen können, weil sie zwar bedürftig und berechtigt sind, Lebensmittel von den „Tafeln“ zu bekommen, aber die Kapazitäten, die Menge der gespendeten Lebensmittel nicht ausreicht für alle Bedürftigen, die ukrainischen Flüchtlinge aber alle eine Tafelberechtigungskarte erhalten. Die Urchristen sorgten für die Ihrigen und als zu viele Auswärtige kamen, um versorgt zu werden als Wandererprediger, limiterten sie diese Unterstützung um ihres eigenen Gemeindelebens vor Ort willen.So realistisch pragmatisch praktizierte schon das Urchristentum die Nächstenliebe, wohingegen heutzutage um der Fernstenliebe willen die Nächsten vernachlässigt werden sollen!

Freitag, 23. Dezember 2022

Weihnachten ohne den Weihnachtsmann - christlich geboten?

Weihnachten ohne den Weihnachtsmann – christlich geboten? In Zeiten der Laxheit, in der selbst die Christen meinen, daß alles erlaubt sein müsse, was gefalle, nur daß in der Kirche noch so altmodisch reaktionäre Verbote gepredigt würden, findet eine rigoristische Verbotsmoral auch immer unter den Gläubigen ihre Verfechter. Im Zentrum des Weihnachtsfestes habe der Mensch gewordene Gott, Jesus Christus in der Krippe zu stehen und somit nicht der neoheidnische Weihnachtsmann, den ja sowieso nur „Coca Cola“ nur zu Konsumzwecken erfunden habe. Ergo dürfe es unter dem Weihnachtsbaum für die Kleinen, schon gar nicht für die Großen die allseits beliebten Schokoladenweihnachtsmänner geben und schon gar keine Erwähnung des Weihnachtsmannes, der den Kindern ihre Weihnachtsgeschenke brächte. Das klingt doch fromm christlich: Dem Schokoladenzeitalter entsagen Ja zum Kinde in der Krippe, der doch so armselig zur Welt kam: Wie unpassend verhielten sich denn dazu die Süßigkeitenberge unter dem Weihnachtsbaum! Und wieso überhaupt einen Weihnachtsbaum, gar einen reichlich dekorierten? Eine kleine Ausschweifung zu einem so gearteten Weihnachtsrigorismus: Der in der Kirche aufgebaute Weihnachtsbaum, nur die Hälfte aller Kerzen brannten in der Hl.Nacht, die anderen blieben ausgestellt. „So viele Menschen gerade auch in Afrika hungern jetzt, während wir hier im reichen Deutschland im Überfluß leben! Wie dürften wir uns da freuen zu Weihnachten, angesichts der hungernden Kinder in Afrika. Solange nur ein Kind Afrikas leidet, darf kein Christ sich freuen! Die nicht angezündeten Kerzen mahnen uns: Wie kannst Du Dich freuen, wenn so viele Mitchristen leiden! So predigte wort- und tongewaltig ein evangelischer Prediger in der Hl. Nacht. Dieser Prediger hätte sicher auch mit Begeisterung alle Weihnachtsmänner aus dem Fenster geworfen um der Reinheit des Weihnachtsfestes willen- und wehe, ein Kind freute sich! Nur, wenn wir nun nachdenken, verbirgt sich hinter der Parole: Jesus statt Weihnachtsmann!, nicht auch so ein reformatorischer Rigorismus: Jesus Christus allein, deshalb keine Marienverehrung, keine Schutzengel, keine Heiligen... Wenn es nun mal die Tradition des Weihnachtsmannes gibt, die auch nicht „Coca Cola“ kreiert hat, sondern nur ihr die bis heute geläufige Gestalt gab, die aber so kindgemäß gestaltet wurde, daß die Firma dafür wirklich ein Lob verdient hat, könnte man, statt zu raisonieren und zu quengeln, nicht daraus etwas Gutchritliches machen? Eines der größten Probleme der Vermittelung der Gehalte der christlichen Religion ist nun eindeutig der Immantismus, daß die Welt ein in sich Abgeschlossenes ist, in dem alles, was in ihr existiert und sich ereignet, aus dieser Welt heraus weltimmanent also erklärbar ist, weil nichts Externes gibt, das in dies in sich verschlossene Universum irgendwie einwirken könnte. Alles ist Welt und profan säkular. Die Religion lebt aber von der Voraussetzung, daß mitten in der Welt Außerweltliches in ihr einwirkt und daß diese Einwirkungen für unser Leben von höchster Bedeutung ist. Werden diese Einwirkungen personalistisch vorgestellt, daß es da übernatürliche Subjekte gibt, die da einwirken und daß wir Menschen mit ihnen kommunizieren können, daß wir auf sie und sie auf uns hören können, haben wir die Fundamente jeder Religion vor unseren Augen. Bei einer nichtpersonalistischen Sichtweise dieser übernatürlichen Einwirkungen erscheinen uns diese Einwirkungen als Auswirkungen übernatürlicher Kräfte, die dann magisch beschworen werden können. Der gemeinsame Grund der magischen wie der religiösen Praxis ist die Wahrnehmung Überirdischem in der Wirklichkeit als für des Menschen äußerst Relevantem. Wo ein personalitisch gedachtes Subjekt als der Urheber solcher Einwirkungen vorgestellt wird, generiert sich die religiöse Praxis als eine Kommunikationspraxis mit diesen Einwirkern: die Praxis des Opferkultes und des Gebetes. Wofür steht nun der Weihnachtsmann? Daß das Kind seine Geschenke von „Oben“, vom „Himmel“ herab bekommt durch den Weihnachtsmann, der mit einem Himmelsschlitten die Geschenke zu den Kindern herabbringt. Diesem Weihnachtsmann kann das Kind gar seine Weihnachtswünsche mitteilen und der erhört sie dann gar! Dieser Vorstellungskomplex durchbricht so in einer kindgemäßen Sprache den Immantismus, daß alles in der Welt nur weltlich ist. Die Weihnachtsmanngestalt kann dann religionspädagogisch gedeutet werden als ein Symbol dafür, daß wir von „Oben“, vom „Himmel“ beschenkt werden. Das dualistische Weltenschema von „Oben“ und „Unten“, von dem „Himmel“ und der „Erde“ liegt dem zugrunde. Gerade dies Schema ermöglicht ja die Vorstellung eines Einwirkens von „Oben“ in die Welt „unten“ und ist philosophisch gut fundiert im Platonismus. Den Weihnachtmann kann das Kind bitten: „Bitte, schenke mir von „Oben“, woher Du dann kommen wirst zu mir...“ Kann so nicht ein Kind kindlich beten lernen? Wo der Mensch sich aber eingemauert in den Immantismus sieht, da kann er nicht mehr beten, da kann es für ihn keine Hilfe mehr von „Oben“, aus dem „Jenseits“ geben. (Vgl dazu einmal den wunderbar gut geschriebenen Roman: „Hilfe aus dem Totenreich“ von Mary Cotten!) Im heutigen Religionsunterricht werden ganz andere Symbole als das des Weihnachtsmannes präferiert: etwa das Brot für die Einführung in die Eucharistie. Aber mit diesem Symbol bleibt der RU im Immantismus stecken, weil kein Weg gefunden wird zum Aufstieg vom irdischen Brot zum Himmelsbrot. Wie schnell verkommt dann die Eucharistie zum bloßen Appell: Brot für die Welt, daß jeder sich satt essen müssen dürfe! Vielleicht könnte so der vom Himmel zu den Kindern herabkommende und sie beschenkende Weihnachtsmann ein gutes Symbol für die christliche Religion sein, in der wir wie die Kinder werden sollen, um das Himmelreich zu empfangen.

Donnerstag, 22. Dezember 2022

Weihnachten oder ein Lichterfest - was feiert die Kirche? Ein abschreckendes Beispiel der kirchlichen Selbstsäkularisation

Weihnachten oder ein Lichterfest – was feiert die Kirche? Ein abschreckendes Beispiel! Wir leben in dunklen Zeiten, so hebt das Pfarrblatt Vilshofen,Aunkirchen und Sandbach in der Ausgabe 1.Dezember bis 31.Jänner 2023 an. (S.2) Die Tage würden kürzer, die Nächte länger. Auch sonst ist viel Dunkles um uns herum: die Klimakrise, der Krieg und die Corona. Aber nun leuchtet uns ein Licht auf, die bunten Farben des Adventes: die grünen Zweige, die roten Kerzen, die goldenen Kugeln und die lila Schleifen. „Wo draußen alles kalt und dunkel ist, erstrahlen am Hl.Abend viele Lichter und Farben.“ Wer nun erwartet, nun käme doch irgendwie die Rede auf Jesus Christus zu sprechen, auf das Kind in der Krippe oder gar würde das Geheimnis dieser Hl. Nacht, die Menschwerdung Gottes, wird desillusioniert: Jesus wird kein mal erwähnt! Stattdessen wird nur ein Lied zitiert: „Gott, du schenkst uns Farben, machst das Leben reich und schön“. So drängt sich hier der Verdacht auf, daß hier mehr an den Frühling als an die Menschwerdung Gottes gedacht wird, daß Gott im Frühling die Natur in ihrer Farbenfrohheit neu erweckt und jetzt,daß zu Weihnachten die Tage beginnen, wieder länger und die Nächte wieder kürzer zu werden als erste Anzeichen des kommenden Frühlings. Dazu paßt es dann, daß in einer Osterausgabe dieses Pfarrblattes statt Karfreitag und Ostern anzusprechen, der nahende Frühling besungen wurde: Wie schön sind doch die Farben des Frühlings! Jesus Christus kann so zu Ostern wie zu Weihnachten einfach weggelassen werden! Und Gott? Na ja, der ist in der Natur lebendig, oder ist er gar einfach identisch mit ihr? Aber auch der Pfarrer äußerte sich: „Gedanken zum Jahreswechsel. Von der Krise zur Herausforderung“ (S.3) Wir erleben Krisen: den Ukrainekrieg, die Klimakrise, die Gaskrise, die Stromkrise und noch viele andere. „Gigantische Aufgaben“- aber: „Die Generation nach dem 2.Weltkrieg haben sie angenommen und sind uns darin Vorbild geworden. So können auch wir die jetzigen Krisen in den Griff bekommen! Jeder könne dazu „seinen Beitrag leisten.“ Ach ja, Gott gibt es ja auch noch: Zum Schluß wird den Lesern „alles Gute und Gottes Segen“ gewünscht für das kommende Jahr. Die uns jetzt bedrängenden Krisen haben selbstverständlich nichts mit Gott zu tuen, auch reicht es aus, um sie zu bewältigen, auf die vorbildlichen Wiederaufbauleistungen nach dem 2. Weltkriege zu erinnern uns zum Vorbilde. So kommen wir Weihnachten ohne das Kind in den Windeln aus, wir haben ja den Frühling und angesichts der Fülle der Krisen reicht es, auf unsre Vorfahren mit ihren Leistungen zu schauen.Auch dazu brauchen wir Gott nicht und auch nicht den Jesus.Noch etwas könnte einen Anstoß erregen: Die hier aufgezählten Krisen hätte so auch jeder Politiker aufzählen können - hat die Kirche nicht mehr zu sagen, als aus Poliltikerreden: „Das sind die Krisen, aber gemeinsam schaffen wir das!“, beifällig zu zitieren? Corollarium So hat die Kirche nichts Eigenes mehr zu sagen, Weihnachten wird zu einem Lichterfest entleert und zu den Themen der Welt, den Krisen wiederholt sie nur das politische Gerede der Talkshows.

Mittwoch, 21. Dezember 2022

Weihnachtenn: Gott wurde Mensch und hörte auf, Gott zu sein?

Weihnachten: Gott wurde Mensch und hörte auf Gott zu sein? Die historisch kritische Erforschung der Evangelien setzt diese Prämisse: Jesus von Nazareth kann nur das gesagt und getan haben, was einem Menschen möglich ist. Wenn nun von ihm Taten ausgesagt werden, die übernatürlich sind, ein übernatürliches Vermögen bei dem Akteur Jesus voraussetzen, dann sind das nachösterliche Erfindungen, Erzähungen, die anzeigen sollen, daß Jesus eben mehr als nur ein Mensch gewesen sei. Nach Ostern setzte so ein Vergöttlichungsprogramm Jesu ein, das ihn gar zu einem Gottessohn vermetaphysierte, der herabgestiegen sei, um die Menschen zu erlösen. Weihnachten sei so letztendlich nur ein Produkt der religiösen Phantasie des nachösterlichen Urchristentumes. So könne dann der historich rekonstruierbare Zimmermannssohn Jesus auf keinen Fall Wunder gewirkt haben, Daimonen ausgetrieben haben und er konnte auch nicht prophetisch zukünftige Ereignisse voraussagen. Von dem so von allem Übernatürlichem entkleideten Jesus bleibt dann wahrlich nicht viel übrig, zumal man noch hinzufügt, daß Jesus die Nähe des Reich Gottes verkündete, das Reich aber nicht kam, sodaß stattdessen die Kirche auf den Plan trat, die dieser Mann aus Nazareth gar nicht gewollt hatte. Aber je gehaltloser so nun dieser Jesus geworden ist, desto mehr kann dann in ihn hineinprojiziert werden. Hier war man schon kreativer, jetzt wird in der Regel gepredigt, daß uns in Jesus Gottes Liebe begegne, die zu allen Menschen. Wenn aber genauso gepredigt wird (jetzt aber seltener, wohl in Rücksicht auf den Feminismus), daß in der Mutterliebe zum Kinde Gottes Liebe erscheine, erfahrbar würde, wird überdeutlich, wie sehr die Entgöttlichung Jesu schon vorangeschritten ist. Würde aber das Weihnachtsereignis ernst genommen, daß der Sohn Gottes Mensch geworden ist und dabei nicht aufgehört hat, Gott zu sein, kann als das, was die Evangelien von ihm als übernatürlich Gewirktes erzählt wird, als wahr angenommen werden. Die große Zensur, was Jesus angeblich alles nicht tat, weil ihm nur das Menschenmögliche möglich war, entfiele. Verdächtig ist manchem hitorisch kritisch Eingestellten die Menschwerdung Gottes auch durch die These des Exegeten R. Bultmanns, daß dem der gnostische Erlösermythos zugrunde läge, daß ein göttliches Wesen in die Welt käme, um die in ihr gefallenen und gefangenen Seelen zu befreien, indem der ihnen die Erkenntnis (die Gnosis) vermittele, daß sie nicht zur Welt gehören, sondern in sie gefallen seien, um nun erlöst zu werden. Die Menschen bedürfen nun zur Erlösung diesen Erlöser, es ist keine Selbsterlösungskonzeption. Das hieße, vergröbert, daß Jesus im Urchristentum durch diesen Erlösermythos interpretiert und somit auch verdeutet worden sei. Nicht kann bestritten werden, daß der Exeget Bultmann hier tatsächlich eine aufschlußreiche Ähnlichkeit zwischen der gnostischen und der christlichen Erlösungsvorstellung wahrgenommen hat. Der Dualismus zwischen dem Jenseits, der wahren Welt und der dieseitigen als einer der Finsternis, in der der Erlöser wie ein Licht von Außen eindringt, um die Menschen neu zu orientieren auf das Jenseitige, das Wahre, was oben ist, ist unverkennbar. Die grundlegende Differenz ist dann die, daß für den christlichen Glauben die materielle Welt erst gut erschaffen gefallen ist, wohingegen die Gnosis die Welt als etwas von Anfang an Negatives beurteilt, aus der der Mensch zu befreien sei. Nun könnte gegen die theologische Wertung Bultmanns gurteilt werden, daß der gnostische Erlösermythos eine Vorbereitung für das Verstehen der Menschwerdung Gottes war: Wenn eine wirkliche Erlösung real sich ereignen soll, dann muß der Erlöser ein aus dem Jenseits Kommender sein, der die auf Erden Exilierten wieder heimführt ins wahre jenseitige Leben. Das stellt einen deutlichen Bruch mit den rein diesseitigen Erlösungsvorstellungen vor, die im jüdischen Volk zu Zeiten Jesu lebendig waren.Diesen Bruch zu präparieren kann als die pädagogische Aufgabe des gnostischen Erlösermythos angesehen werden, der dann entmthologisiert wurde durch das reale Ereignis von Weihnachten: Gott wurde Mensch und blieb doch Gott in dem Menschen Jesus, um durch die Himmelfahrt den Menschen den Weg zum ewigen Heil zu zeigen.

Dienstag, 20. Dezember 2022

Kardinal Marx: Nicht mehr, sondern weniger über Gott reden

Kardinal Marx: Nicht mehr, sondern weniger über Gott reden Hier spricht dieser Kardinal sicher ganz aus dem tiefsten Herzen des Synodalen Irrweges in ihrem Streben, eine neue „Katholische“ Kirche zu gründen, in der eben lieber über „Genderstudies“, Homosex und das Frauenpriestertum und die seligmachende Demokratie geredet wird als über Gott. Auf Kath de Marx: „Deutsche Bischöfe haben in Rom "keine Watschn" bekommen“ (19.12.2022) liest man dazu diese erklärenden Worte: „Marx zeigte sich zudem davon überzeugt, dass man nicht mehr, sondern weniger über Gott reden sollte. Diese These sei eine Provokation, räumte er ein. "Aber was wissen wir denn über ihn?" Der Kirchenmann plädierte dafür, "ein bisschen" zurückhaltender zu sein; es werde in Gott zu viel hineinfantasiert. Schon der Theologe und Jesuit Karl Rahner (1904-1984) habe einmal gesagt, dass jedes Wort und Bild in Bezug auf Gott nur analog zu verstehen sei. Der Anhaltspunkt für Christen sei der "Mann aus Nazareth". Nun könnte man irritiert erwidern, daß angesichts des großen Volumens der hl. Schrift, deren Hauptakteur nun mal dieser ach so unbekannte Gott ist, die Kirche doch recht viel von ihm wüsse. Von seinen ersten Taten, der Schöfpung bis zum Ende, des Sieges des Reich Gottes, wie den uns die Johannesoffenbarung vor Augen führt, berichtet und diese Quelle der Gotteserkenntnis. Aber das da über ihn uns Offenbarte zählt wohl in dem Urteile dieses Kardinales sehr wenig,sodaß er ausrufen kann: "Aber was wissen wir denn über ihn?" In traute Gesinnugsgemeinschaft mit Pontius Pilatus ergißt sich hier dieser Kardinal in einen erkenntnistheoretischen Skeptizismus: Zu viel werde in Gott hineinphantasiert. Mit dem Subjekt dieses Hineinphantasierens wird wohl die Katholische Kirche mit ihrer Glaubenslehre gemeint sein. Das sei eben ein Phantasieprodukt, das nur unser Unwissen über Gott verdecken soll. Nur ein „Anhaltspunkt“ sei uns mit mit dem „Mann aus Nazareth“ gegeben. Ist für die Kirche Jesus Christus die Selbstoffenbarung Gottes, so wird hier diese Offenbarung zu einem bloßen „Anhaltspunkt“ herabgestuft. Die Bezeichnung Jesu Christi als einen Mann aus Nazareth dysqualifiziert diese Quelle der Gotteserkenntnis dann endgültig. Von einem Nazarethbürger kann eben unmöglich ausgesagt werden: Wer ihn sieht, sieht Gott, daß er als der Sohn den Vater kennt und uns diese seine Erkenntnis vermittelt hat. So geht es der Kirche wie Pontius Pilatus, der resigniert die Wahrheit für unerkennbar hält: Nichts Gewisses weiß die Kirche von Gott und so solle sie nicht so viel von ihm reden, so das Nichtwissen über Gott doch nur vertünchend. Könnte ich jetzt meine Leser fragen: „Gibt es Fiktivtransmitter?“, könnte wohl keiner diese Questio respondieren, weil keiner der Leser weiß, was dieser Begriff bezeichnet. Über eine Vorstellung, was damit bezeichnet wird, muß man verfügen, um diese Frage beantworten zu können. (Die richtige Antwort lautet: Das ist ein Begriff aus dem Perry Rhodan Kosmos und bezeichnet ein technisches Gerät, durch das Gegenstände wie auch Personen zu einem entfernten Ort transportiert werden können und zwar in Nullzeit. In ontologischer Hinsicht interessant: Über einen real nicht existierenden Gegenstand können unwahre Aussagen getätigt werden, daß nur wenige Kilometer so überbrückbar wären!) Wer also von Gott reden will, muß ein Mindestverständnis über Gott bei sich und den Hörern voraussetzen, sonst kann nicht einmal die Aussage, daß wir über Gott nur sehr wenig wüßten, verstehbar sein. Als Minimalverständnis von Gott sollen hier nun 2 Aussagen getätigt werden, die für das hier debattierte Thema des Wissens über Gott relevant sind: 1. Gott ist als allmächtig zu denken. 2. Gott ist sich selbst erkennend. Ein Subjekt, von dem diese 2 Aussagen nicht getätigt werden können, wäre so auf keinen Fall eines, das als Gott bezeichnet werden könnte. Gott verfügt so über eine objektive Erkenntnis von sich selbst. Denn in jedem Erkennen wird das Zuerkennende zum Objekt. Gott ist sich selbst objektiv. Selbst wenn bestritten würde, daß es diesen Gott gibt, müßte eingeräumt werden, daß Gott so zu denken wäre. Wenn Gott nun auch noch als allmächtig zu denken ist, hat das zur Konsequenz: Dieser so gedachte Gott könnte anderen als sich selbst seine eigene Selbsterkenntnis vermitteln; könnte er das nicht, wäre er nicht als allmächtig gedacht. Wenn Gott also seine objektive Erkenntnis Menschen vermitteln will, kann er dies als sich selbst Kennender und Allmächtiger. Der Begriff der Offenbarung bezeichnet nun dies Geschehen der Vermittelung seiner Selbsterkenntnis. Primär darf so nicht die Frage gestellt werden, ob wir Menschen Gott erkennen können, sondern ob Gott seine Selbsterkenntnis anderen als sich durch eine Offenbarung vermitteln kann! Könnte er seine Selbsterkenntnis nicht so an uns Menschen vermitteln, wäre er aber nicht als allmächtig gedacht und somit nicht als Gott. Und diese Offenbarung hat sich nun in Jesus Christus ereignet, daß Gottes Sohn uns die objektive Gotteserkenntnis, so weit Gott sie uns offenbaren wollte, vermittelte, aus der sich die kirchliche Lehre von Gott dann generierte: Sie ist eine wahre Erkenntnis von Gott. Aber dieser Kardinal und viele mit ihm wollen eben nicht mehr wissen, was die Kirche so von Gott gewiß weiß!

Montag, 19. Dezember 2022

Ein großer Vorkämpfer im Kriege gegen die Kirche

Ein großer Vorkämpfer im Kriege gegen die Kirche Als reißende Wölfe im Schafspelz werden in der hl. Schrift diese Feinde der Kirche bezeichnet (Mt 7,15); ihre Gefährlichkeit ist eben gerade ihre Tarnung als Schafe, als zur Kirche Dazugehörige, die doch als solche nur Optimierungsvorschläge der Kirche unterbreiten wollen, damit alles besser werde durch diese Vorschläge und dabei schlagen sie dann mit einem Vorschlagshammer auf die Kirche ein. Über einen solchen reißenden Wolf im Schafspelze, der sich alle zeitgenössischen Häresien zu eigen machte in seinem Kampfe wider die Kirche, stellt Georg May in seinem Buch: „3oo Jahre Gläubige &Ungläubige Theologie“ 2017 vor: Edward Schillebeeckx (S.837-845) . Im Zentrum seiner „Theologie“ steht dies Unglaubensbekenntnis: “Seit 1953 habe ich mich stets der Formulierung widersetzt: Christus ist Gott und Mensch zugleich wie auch der Verwirrung erzeugenden Ausdrucksweise: Der Mensch Jesus ist Gott.“ (S.838)Stattdessen lehrt Schillebeeckx: „Jesus ist nach ihm das Urbild der Menschlichkeit,nicht der menschgewordene Sohn Gottes.“ (S.838) Jesus zeichne sein „Botenbewußtsein“ aus. (S.840) „Der Tod Jesu war kein Sühnopfer, sondern Konsequenz seines Lebens und Ausdruck seiner Solidarität mit den Menschen.“ (S.840) Darin ist schon das ganze Programm der Destruktion der Katholischen Kirche enthalten: Sie soll nur noch eine Agentur für die zu praktizierende Humanität sein, wobei dann der Mensch Jesus eine besondere Vorbildfunktion einnehmen solle. So ist dann dieser Jesus auch nicht von den Toten auferstanden, die Auferstehungszeunisse der Bibel seien nur Zeugnisse innerer Bekehrungen- einfach formuliert: So wie in jedem Versmacher Goethe auflebe so in jedem Jesu Vorbild Nachfolgenden Jesus. Daraus werden dann die Konsequenzen für die Ecclesiologie gezogen: Die Kirche müsse demokratisch strukturiert werden.Die Gemeinde solle sich ihre Gemeindeleiter frei wählen, und diese Wahl befähige dann den Gewählten auch zum Vorsteher der Eucharistie. Jedes Gemeindemitglied sei dafür wählbar, egal ob Mann oder Frau, verheiratet oder ledig. (840f) (Hier muß aber nachgebessert werden: egal ob männlich, weiblich oder divers, hetero- oder homosexuell, gleichgeschlechtlich oder nichtgleichgeschlechtlich verehelicht.) Besonders liegt diesem Vordenker aber das Frauenpriestertum am Herzen, auch wenn es dann genau genommen gar kein Priestertum mehr geben kann. Jesus hat sich ja gar nicht für uns als Opfer dargebracht, also kann die Eucharistiefeier kein Opfer mehr sein und somit der Vorsteher auch kein Priester. Zudem: Da Jesus nicht von den Toten auferstanden sei, kann er auch nicht in dieser Zeremonie realpräsent sein, man kann sich da somit nur seiner Person erinnern und dazu bedarf es wirklich keines Priesters. So entchristlicht sich der Glaube dann zu „dem Einsatz für den Mitmenschen.“ (S.843) Dieser Theologe war im 2.Vaticanum als ein theologischer Berater tätig und wirkte in der Kirche der Niederlande in vielfältigster Weise. Dies „Theologie“ schafft offenkundig die christliche Religion und die Kirche ab, um sie zu substituieren durch einen praktisch ausgerichteten Humanitarismus. Die vulgäre populäre Version davon lautet dann: Man glaubt an Gott, irgendwie ist da was Höheres und lebt anständig. Kann man davor die Augen verschließen, daß dies Zerstörungsprogramm in der Kirche sehr erfolgreich war, sicher nicht in allen Details, aber daß das Christentum nichts anderes ist als ein Appell zur Humanität, auf wie viel Zustimmung stößt das doch heutzutage! Zusatz: Dieser Theologe konnte aber auch nur so erfolgreich sein, weil seine Theologie wie ein Segelboot im Wind,dem Zeitgeist vorangetrieben wurde und wird- Er liquidiert alles dem modernen Menschen Nichtpassendes aus der Theologie und Kirche, um dann einen Humanitätsverein mit ein paar netten Zeremonien als Surrogat anzubieten.

Sonntag, 18. Dezember 2022

„ Wenn Maria abgetrieben hätte, wäre uns das erspart geblieben!“ Weihnachten: Nein Danke!

„ Wenn Maria abgetrieben hätte, wäre uns das erspart geblieben!“ Weihnachten: Nein Danke! Würden Christen zu Weihnachten eine Kundgebung für das Recht auf Leben durchführen, diese feministische Parole würde ihnen entgegengeschrien werden. Was wäre dann den Feministin erspart geblieben? Konkret diese und die vielen anderen Kundgebungen und Proteste gegen die Legalisierung des Tötens der Kinder im Mutterleibe aber auch ist die christliche Religion damit als Ganzes gemeint. Diese feministische Parole ist beheimatet in dem Narrativ,daß Maria in Folge eines Seitensprunges ein uneheliches Kind bekam. Um das zu vertuschen habe dann sie selbst oder die urchristlichen Gemeinden die Legende von der Jungfrauengeburt erphantasiert. So argumentiert schon der Babylonische Thalmud, der dann einen Römer als wahren Vater „kennt“, um so die Mutter Gottes als eine sich Römern Hingebende zu diffamieren. Ohne Jesus von Nazareth hätte die christliche Religion nicht entstehen können, aber Maria konnte ihr uneheliches Kind damals nicht abtreiben, wohingegen das heute problemlos ginge, war sie ja erst 16 Jahre alt, als sie schwanger wurde. Bei einer Donum Vita „Beratungsstelle“ wäre Maria bedenkenlos eine Lizenz zum Tötenlassen ihres Kindes ausgestellt worden angesichts ihres Alters! Nun existiert leider die christliche Religion, auch wenn sie zumindest in Westeuropa schon recht schwindsüchtig dahin-scheinend wirkt. Was also tun?, ist nun mit Lenin zu fragen? Aber der Feminismus hat darauf schon längst eine erfolgversprechende Antwort gefunden! Die jetzige Laien-ZK- Vorsitzende zeigte den Erfolg der feministischen Infiltrationsstrategie an: Nicht als ihre Privatmeinung, sondern in ihrer Eigenschaft als Vorsteherin dieses katholischen Laien-ZKs erklärte sie, daß die Politik dafür so sorgen habe, daß es für die Frauen, die ihre Kinder im Mutterleibe töten lassen wollen, ein flächendeckendes Angebot zur Tötung ihres Kindes geben müsse. Damit ist gemeint, daß Frauen in ihrer Nähe eine solche Tötungsmöglichkeit zu Händen liegen müsse, um ihnen eine weite Anreise nicht zuzumuten. Frauen haben eben auch das Recht, ihr Kind bequem töten zu lassen. Wer nun erwartet hätte, daß diese mit dem katholischen Glauben unvereinbare Äußerung zu Widerworten des Präses der deutschen Bischöfe führen müßte, wurde mal wieder desillusioniert. Bischof Bätzing und diese ZK-Feministin kämpfen weiter Hand in Hand gegen die Katholische Kirche unter der Maskerade, sie nur reformieren zu wollen. Könnte so nicht doch noch das feministische Anliegen, die Frucht der heiligen Nacht aus der Welt zu schaffen, gelingen? Die feministische Infiltration, auch als die Strategie des Marsches durch die Institutionen bekannt, scheint tatsächlich zumindest in Deutschland aber nicht nur hier erfolgreich zu sein. Man denke nur daran, mit welcher Vehemenz jetzt deutsche Bischöfe ihre leidenschaftliche Liebe zur Einführung des Frauenpriestertumes und der feministischen Parole der „Geschlechtergereichtigkeit“ entdecken und für sie in den Kirchenkampf ziehen, mit blank gezogenem Degen gegen Rom, als dem Symbol für die katholische Lehre und den katholischen Glauben. Auch wenn es denn nur ein Nebenschauplatz sein mag, aber wird man in den Weihnachtsgottesdiensten noch von der Jungfrau Maria etwas hören und nicht eher was von einer jungen Frau namens Maria, der in recht ungünstiger Lage ihr erstes Kind bekam? Gut kann ich mich noch an eine feministische unerlaubte Laienpredigt erinnern, in der erklärt wurde, daß die Legende von der „Jungfrauengeburt“ Frauen Mut zum unehelichen Kind machen kann und daß Joseph vorbildlich dann seine Verlobte nicht verließ obzwar sie durch ein Liebesabenteuer schwanger geworden war. So kann dann auch nachträglich noch Marias Kind „abgetrieben“ werden, indem man das Kind zu einem bloßen Menschenkind macht, das dann später die Kirche erst zum Sohn Gottes umdeutete. Wo aber diese feministische Parole gerufen wird, da wird auch aus Leibeskräften gebrüllt: Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda.Das Recht auf Leben sei also eine Naziparole, wohingegen die antifaschistischen Feministin ein solches Recht auf Leben ablehnen.Für sie gilt eben, daß dies Recht nur eine Setzung des Staates als ein positives Recht ist, das so in einer Demokratie auch abgeschafft werden könne. Es existiere also kein dem Staatsrecht vorgeordnetes und es erst legitimierendes Naturrecht, keine metaphysische Ordnung,sondern nur ein kontingent gewordenes Recht, das jederzeit auch verändert und auch völlig abgeschafft werden könne. Denn alles, was als „Natur“ oder als Metaphysisches behauptet wird, ist nur eine Verabsolutierung einer kulturellen kontingenten Hervorbringung. So verrückt es nun auch klingen mag, aber von daher läßt sich auch ideengeschichtlich die Diffamierung des Lebensrechtes als einer Naziparole rekonstruieren: Die nationalsozialistische Ideologie beinhaltet den Glauben an metaphysische Ordnungen des Lebens, die der Rasse, des Volkes und des Blutes, die dem positiven Recht des Staates vorgeordnet sind und das staatliche Recht durch ihre Übereinstimmung mit diesen Ordnungen legitimiert. Der Feminismus verneint nun jede vorgeordnete Ordnung als etwas der Idee der Selbstbestimmung Unvereinbares und bezeichnet das als Nazihaftes, weil es etwas Freiheitsfeindliches ist. Es gälte eben, alle normativen Ansprüche, die aus einem Naturrecht oder irgendeiner anderen metaphysischen Ordnung her abgeleitet werden, zu dekonstruieren,damit alles frei gestaltbar wird, auch das Recht auf Leben genichtet werden kann. Aber das vielstimmige Nein zur Jungfräulichkeit Mariae zeigt auch an, daß dem Gott, dem Allmächtigen nicht mehr viel zugetraut wird: Er könne eben Maria nicht zur Mutter Gottes machen und ihre Jungfräulichkeit dabei erhalten.

Samstag, 17. Dezember 2022

Am Liberalismus gehen nicht nur die Völker sondern auch die Kirche zugrunde

Am Liberalismus gehen nicht nur die Völker sondern auch die Kirche zugrunde „Der klassische Liberalismus stellte das Individuum in das Zentrum der Gesellschaft.Die Figur des Individuumes spielt in der sozialen Physik dieselbe Rolle wie das Atom in der wissenschaftlichen Physik.Die Gesellschaft besteht aus Atomen/Individuen,welche die einzig reale und empirische Grundlage der anschließenden sozialen,politischen und ökonomischen Konstruktionen sind. Alles kann auf das Individuum reduziert werden.Das ist das Gesetz.“ Alexander Dugin, Das grosse Erwachen gegen den Great Reset, 2021, S.93. Moeller van den Bruck sah diesen Atomismus als volkszerstörend an, er ist aber so auch kirchzerstörrerisch. Das Kernanliegen der Destruktion aller sozialen Ordnungen und ihrer Institutionen ist die Zurückführung alles Überindividuellen auf das Individuum, das nur durch Verträge mit anderen Individuen transindividuelle Ordnungen erschafft, die so auch wieder dekonstruiert werden können, denn sie sind durch Konstrukte. Das einzig Reale sei nämlich das Individuum. Die Kirche müßte dann so entstanden sein. Am Anfang steht ein Mensch, der aus individuellen Bedürfnissen und Neigungen für sich eine Privatreligion kreierte. Als der eine nun auf einen anderen und noch mehr andere stieß, die jeder auch je eine eigene Religion kreiert hatte, konstruierten diese dann aus ihrer individuellen Religion eine ihnen gemeinsame und gründeten eine Sozietät, in der sie dann gemeinsam geregelt die aus den Privatreligionen heraus zusammenkomponierte Religion praktizierten. Die Ordnung der Kirche ist so das Produkt von Verträgen zwischen Individuen, wie sie nun gesellig ihre Gemeinschaftsreligion leben möchten, wobei der Privatglaube immer das Fundierende ist, die gemeinsame Religion dann das Sekundäre. Damit wäre die Institution der Kirche mit ihrer Ordnung nur etwas Abgeleitetes, die ihren Grund allein in dem Privatglauben und der Geselligkeitsneigung der Menschen habe. Nun soll eine weit weniger komplexe Ordnung, die der Fußballmannschaft herangezogen werden, um von daher dann auch die komplexerer der Kirche zu begreifen. Zur Ordnung der Fußballmannschaft gehört konstitutiv, daß es die Position des Torwartes, der Verteidiger, des Mittelfeldspielers und des Stürmers gibt. Wird nun eine Mannschaft aufgebaut,müssen die potentiellen Spieler auf diese Posten hin geordnet werden, wer welchen Posten übernimmt. Irgendwer muß den Torwart spielen, irgendwer den Stürmer. Nicht gibt es die Funktion des Stürmers, weil irgendwer gerne die Tore schießen möchte, sondern es muß wer gefunden werden, der bereit und hoffentlich auch befähigt ist, diese Funktion des Torschießens zu erfüllen. Die Ordnung der Mannschaft geht also den individuellen Neigungen und Fähigkeiten der Individuen voraus, die Ordnung verlangt nun, daß Individuen gefunden werden, die die zu besetzenden Posten erfüllen können. So geht auch die Ordnung der Kirche der individuellen Gläubigkeit mit ihren Neigungen und Interessen voraus. Wenn nun eine Fußballmannschaft gegen eine andere antritt, so gehen auch hier die Fußballregeln dem Einzelspiel voraus. Das Gesamtsystem der Fußballregeln ermöglicht so erst einer Fußballmannschaft, für sich eine individuierte Version des Spieles zu spielen: Die Mannschaft X ist heute sehr offensiv aufgestellt und setzt auf diese Strategie.Der individuierten Spielweise eines so einzigartigen Spielers Christiano Rinaldo geht so notwendigerweise die Ordnung des Fußballspieles und die besondere taktische Ausrichtung der Mannschaft durch den Trainer voraus. So könnte auch ich keinen einzigen Satz schreiben, wenn diesem Schreiben nicht das Regelsystem der deutschen Sprache und der Wortschatz dieser Sprache vorausginge. Die Ordnung ermöglicht so erst ein individuiertes Schreiben, daß ich das jetzt so schreibe. Das gilt im Prinzip genauso für die Ordnung des Volkes und der Kirche. Die Ordnung des Volkes hat dabei als Schöpfungsordnung ihren Grund in Gott, die Kirche als die Institution zur Erlösung des Menschen ihren Grund ebenso in Gott. So ist die Ordnung jeweils vor den Individuen, die dann aber die Ausgestaltung der Ordnung individuieren: Niemand erfüllt die Funktion des Torwartes oder des Priesters genauso wie jeder andere. Werden aber diese Ordnungen im Geiste des Liberalismus gedacht, wird das Sekundäre zum Ersten und die vorgeordnete Ordnung zu einem Objekt beliebigen Gestaltens. Alles Transindividuelle sind ja nur kontingente Produkte zwischenmenschlicher Übereinkünfte. Nur das Atom, nur das Individuum ist real. Damit wird die Kirche wie das Volk zu nichtrealen Phänomen, sie sind sozusagen nur symbolische Ordnungsgebilde. Dabei ist aber faktisch das atomisierte Individuum nur ein Zerfallsprodukt aufgelöster Gemeinschaften. (Ferdinand Tönnies)

Freitag, 16. Dezember 2022

Liberale sind auch nicht mehr das, was sie mal waren – hat sich so auch der katholische Liberalismus geändert?

Liberale sind auch nicht mehr das, was sie mal waren – hat sich so auch der katholische Liberalismus geändert? Eine beachtenswerte Analyse des Wandels der Ideologie des Liberalismus präsentiert A. Dugin in seinem Anhang seines Buches: „Das grosse Erwachen gegen den Great Reset.“ Unterschieden wird zwischen dem alten Liberalismus 1.0 und dem neuen 2.0. Der alte war der sich im Kampfe wider die Ideologie des Kommunismus und Nationalsozialismus profilierende Liberalismus mit seiner Zentrierung auf den Einzelnen mit seinen Freiheitsrechten versus jede totalitäre Ideologie.Seit seinem Sieg 1990 über die konkurrierenden Ideologien steht der Liberalismus vor der Situation, die einzige Ideologie zu sein. Dugin formuliert das so: „Die Einsamkeit des Liberalismus,welcher seine beiden ideologischen Hauptfeinde (wie Carl Schmitt durch die Betonung der Wichtigkeit der Freund/Feind-Unterscheidung für die eigentliche Definition der politischen und ideologischen Identität lehrt) verloren hat, die ein wichtiges Element der Selbstbestätigung des Liberalismus darstellten. Simpler formuliert: Der Liberalismus ist nur durch seine Antithese zu den totalitären Ideologien. Was wird aus ihm ohne seine Feinde? Der Liberalismus mutierte so, indem er sich neue Feinde erschuf: Rußland und China. In diesen beiden erkenne der Liberalismus einen Synthesenversuch von nationalistischer und der kommunistischen Ideologie. Eine antiwestlich ausgerichtete Ideologie und Politik sei dann das Spezifische dieser Feindländer. Eine ähnliche Synthese erblicke er in den populistischer Strömungen in Europa, in denen sich rechter und linke Momente synthetisierten. Aber den eigentlichen Feind sähe nun der neue Liberalismus in sich selbst als den traditionellen, der nun zu überwinden sei! „Postmoderne Autoren“ (S.82) verbänden linke Ansätze mit liberalen: „Die Postmoderne ist also als eine Art gemeinsamer Grundlage für Ex-Kommunisten etabliert worden, um immer mehr und mehr liberal zu werden (individualistisch, hedonistisch usw.) und für die Linksliberalen, um die avantgardistische Epistemologie der radikalen Denker zu übernehmen, die extreme Theorien und Praktiken der Befreiung propagieren – von Regeln, Normen, stabiler Identitäten,Hierarchien,Grenzen usw.“ (S.82) Das sei das Fundament des Liberalismus 2.0. So überwinde dieser neue Liberalismus den alten in sich selbst. Das könnte soziologischer gedacht auch als die Entbürgerlichung des Liberalismus bezeichnet werden, in dem nun der soziale Träger des Liberalismus in der Postmoderne selbst nicht mehr das einstige Bildungsbürgertum ist. Die Markenzeichen des jetzigen Liberalismus, des 2.0 sind so: Schwulenparaden, die Schwarzes Leben zählt Bewegung, der Feminismus, der Posthumanismus und die Homosex/Schwulen- Genderbewegung. (S. 80) Das seien alles mit dem traditionellen Liberalismus inkompatible Strömungen mit einer klaren Ansage an den jeweiligen Feind,den man m.E am Besten mit der bürgerlichen Kultur bezeichnen kann, die selbst wiederum im alten Liberalismus sich fundierte. Der neue Liberalismus wäre somit einer, der das, was der traditionelle hervorgebracht hatte, jetzt nun selbst dekonstruiert in einem antibürgerlichen Gestus. Dies Phänomen läßt sich nun m.E leichter aus der Weiterentwickeluung des Kapitalismus als aus der inneren Entwickelung der liberalen Ideologie erklären, daß eben die bürgerliche Kultur mit ihren Zentren in der Familie und im Nationalstaat selbst zu einem Hindernis des sich globalisierenden Kapitalismus wird. Aber doch ist auch Dugins These recht zu geben, daß jede Ideologie nur eine ist in ihrem Gegensatz zu einer oder mehrerer anderer. So arbeitet sich in der Postmoderne der neue Liberalismus an seinen alten Grundlagen ab, indem er in sich radical linke Theorieelemente in sich aufnimmt, etwa den Feminismus und den „Antifaschismus“ und die Genderideologie, die das Fundament bürgerlichen Lebens, das der Familie mit ihren geschlechtsspezifischen Rollenzuweisungen negiert. Stand der alte Liberalismus noch für eine tolerante Einstellung Andersdenkenden gegenüber, einer Skepsis letzter Wahrheiten gegenüber, weiß der jetzige, genau, was wahr und unwahr ist und wo der einzige Feind steht, den es zu bekämpfen gälte. Der Kampf gegen Rechts, in Deutschland geradezu zum heiligen Kreuzugskrieg hochstillisiert könnte so als ein guter Beleg für Dugins These vom Wandel des Liberalismus herangezogen werden, daß es hier wirklich nicht mehr liberal zugeht. Wie dieser Wandel des Liberalismus den innerkirchlichen Liberalismus als die Oppositionsbewegung zur Lehre der Kirche modifiziert, das zeigt nun ein jeder Blick in die jetzige innerkirchliche Reformdebatte, daß all die Themen des Liberalismus 2.0 die dieser Reformer ist. Die neue Liberalität zeigt sich mustergültig in diesem Fall: Eim katholischer Internatsleiter bekommt eine offizielle Abmahnung, weil er sich ein Buch des AfD-Politikers signieren ließ. Zudem muß er jetzt eine "Auszeit" nehmen, weil ihm das falsche Buch wohl gefiel. Das offiziöse Internetportal Kath de jubelt: Vorwärts im Kampfe gegen jeden, der nicht politisch korrekt denkt! A.Dugin benennt das Individuum als das Zentrum der liberalen Ideologie. Es gälte, den Menschen aus allen sozialen Bindungen zu emanzipieren, von jeder kollektiven Identität zu befreien. (S.93) Wenn aber die Gesellschaft so atomisiert worden ist, wie kann sie dann wieder Bindungskräfte entwickeln, sodaß aus ihr wieder eine Einheit wird? Der Liberalismus 2.0 konzipiert dazu den inneren Feind, durch den dann die Atomisierten wieder eine Einheit werden. Eine Fußballmannschaft ist erstmal nur eine Anzahl von Individuen aber durch die Konfrontation mit der gegnerischen Mannschaft wird sie zu einer Mannschaft, zu etwas mit sich Identischen durch die Negation der anderen Mannschaft: Das sind wir nicht. Tritt der Gegner ab vom Spielfeld atomisiert sich auch die Mannschaft wieder: Sie ist nur in ihrer Relation zu den anderen.

Donnerstag, 15. Dezember 2022

„Der Mensch darf nicht über sich selbst verfügen“- eine kirchliche Phrase? Das moraltheologische Fundament?

„Der Mensch darf nicht über sich selbst verfügen“- eine kirchliche Phrase? Diese Aussage begegnet in 2 Versionen, daß der Mensch nicht über sich verfügen könne oder daß er das nicht dürfe. Könnte er nicht über sich selbst verfügen, wäre allerdings das Verbot sinnwidrig, denn warum sollte dem Menschen etwas versagt werden, was er gar nicht kann. Als das Beispiel für das Nichtverfügenkönnen wird dann gern das Sterbenmüssen des Menschen herangeführt: Er könne diesem Schicksal nicht entgehen. Auch wenn diese Aussage theologisch eindeutig falsch ist, denn wir ja zwei Menschen kennen, die nicht gestorben sind, Henoch und der Prophet Elia und es Menschen geben wird, die nicht sterben werden, die, die wenn der Heiland wiederkommen wird zu richten die Lebenden und die Toten, dann leben werden und nicht zum ewigen Tod verurteilt werden, kann diese Aussage ja so gedeutet werden: Keinem Menschen ist es möglich, durch sich selbst sein Sterbenmüssen zu verhindern und das stimmt dann. Da nun aber unbestreitbar die Möglichkeit des Freitodes besteht, kann so aber der Mensch doch über sein Leben selbst verfügen: Jeder, der heute lebt, könnte sagen, daß er heute nur lebt, weil er die Möglichkeit zu einem Freitod nicht realisiert habe. Faktisch kann er so über sein Leben verfügen, ja er hat auch über sein Leben selbst verfügt, indem entschieden hat, nicht sich zu töten. Sowohl die Wahl zum Weiterleben als auch die, das eigene Leben zu beenden, sind Akte des Freiübersichverfügens. Nun kann eingewandt werden, daß der Freitod dem Menschen von Gott her untersagt sei, weil diese Tat im Urteile Gottes eine Sünde sei, aber das bringt nicht das Faktum aus der Welt, daß der Mensch so über sein eigenes Leben verfügen kann. Nur ist eben ihm seine Freiheit durch Gottes Gebote eingeschränkt: Nicht alles, was er vermag, darf er auch. Wenn nun aber diese Einschränkung als völlige Negation des Rechtes des Verfügens über sich selbst interpretiert werden würde, wäre der Mensch kein freies Wesen mehr. Denn die menschliche Freiheit ist auch als eine endliche zwar eine limitierte, aber doch eine zur Selbstbestimmung, daß eben der Mensch über sich verfügen darf. Negierte Gott diese Freiheit völlig, würde Gott dem Menschen rechtlich geurteilt die Rolle seines Sklaven zuschreiben, der nichts dürfe, als Gott zu gehorchen. Er besäße dann immer noch seine Freiheit, denn nur wer frei ist,kann gehorchen, sonst würde er nur funktionieren,aber er wäre dann faktisch rechtlos wie ein Sklave. Sinnvoller, der Beziehung Gottes zum Menschen gerechter werdend, wäre die These, daß der Mensch von Gott zu seiner Freiheit bestimmt ist, daß er ihm aber Grenzen festsetzt, die er nicht überschreiten darf, aber sehr wohl überschreiten kann. Ein einfaches Verbot jedes Übersichverfügens entmenschlichte genau genommen den Menschen und triebe ihn auch nur in eine Opposition zu Gott. Jede Mutter weiß doch, daß sie ihren Kindern nicht alles verbieten darf, was die möchten, wenn sie ihre Beziehung zu ihnen nicht völlig verderben will. Und so sollte auch die Kirche als die Mutter aller Gläubigen nicht den Eindruck evozieren dürfen, alles zu verbieten mit der Parole, daß der Mensch nicht über sein eigenes Leben verfügen dürfe. Die notwendigen Einschränkungen der menschlichen Freiheit zum Wohle aller darf eben nicht als eine Negation der Freiheit ausgelegt werden. Anders formuliert: Die menschliche Willkürfreiheit des Naturzustandes des Krieges aller gegen alle (Thomas Hobbes) wird erst durch die Aufhebung zu einer bürgerlichen Freiheit, die ihre Grenzen als vernunftgemäße Limitierung bejaht, die der Mensch nur als ein Staatsbürger leben kann. Sonst fällt der Mensch unweigerlich in den Naturzustand des Krieges aller gegen alle zurück. Der Staat als die Aufhebung der Willkürfreiheit ist nun nicht deren einfache Negation, daß der Staat dem Staatsbürger jedes Selbstbestimmugsrecht abspräche und somit verfügt der Bürger weiterhin auf das Recht, über sich selbst bestimmen zu können,und darin ist auch ein Moment des Willkürlichen mitenthalten. So darf er eben sich das Leben nehmen, auch wenn das als eine unvernünftige Entscheidung zu beurteilen ist. Aber weder Gott noch der Staat sprechen um der Freiheit des Menschen willen ihm das Recht, über sein Leben verfügen zu dürfen ab, sie limitieren es nur. Zusatz Wenn Gott (5.Buch Mose, 15-20) den Menschen vor die Wahl stellt, das Leben zu gewinnen, indem er die Gebote Gottes hält oder das Leben zu verlieren, indem er sie mißachtet, ermöglicht so nicht gerade Gott selbst, daß der Mensch über sich selbst verfügen kann?

Mittwoch, 14. Dezember 2022

„Diktatur des Relativismus“ - Papst Benedikt. Ein Annäherungsversuch

„Diktatur des Relativismus“ - Papst Benedikt. Ein Annäherungsversuch Oft sucht man und findet das Gesuchte nicht, aber wenn man findet, obgleich man nicht gesucht hat, das ist dann ein Glücksfall. So fand ich: „Unwillkürlich dachte Rhodan an die alten indischen Mystiker,die ebenfalls behauptet hatten,daß die Welt, wie man sie mit den Sinnesorganen wahrnahm,nicht die wahre Welt sei. Daß ein Schleier die reale Natur der Dinge verhüllte und der Mensch sich mit einem Trugbild abgab,das sich als sinnlich erfaßbare Welt manifestiere.Rhodan wußte,daß sich hinter diesem mystischen Konzept der maya – des Schleiers vor der wahren Realität – eine tiefe Wahrheit verbarg. Die Sinnesorgane lieferten nur ein gefiltertes Abbild des Seins, und dieses Abbild wurde zudem noch von den individuellen Erfahrungen und Vorurteilen zensiert.Jeder Mensch sah die Welt auf seine eigene Weise, und jeder lebte in einem subjektiven Universum, das sich von dem seines Nachbarn in bestimmten Details unterschied.“ Thomas Ziegler, Rückkehr in den Frostrubin, Perry Rhodan Band 1224, S.16 Jeder Mensch lebe in seinem eigenen subjektiven Universum. Das ist sicher die radicalste Version des Relativismus. Versucht werden soll nun eine Rekonstruktion dieses absoluten Relativismus. Das Sein soll erkannt werden. Die Sinnesorgane bringen aber nur ein verzehrtes Abbild des Seins hervor. Die menschlichen Sinnesorgane vermenschlichen so das Sein zu einem vermenschlichten.Dies durch die Vermenschlichung verzehrte Bild wird nun noch individualisiert durch die je eigene Subjektivität, etwa der individuellen Erfahrung und der persönlichen Vorurteile. Ein Bruch fällt nun dem aufmerksamen Leser auf: Anfänglich wurde von der sinnlich erfaßbaren Welt geschrieben, der die wahre Realität gegenübergestellt wurde, jetzt von dem Sein, das nicht adäquat wahrgenommen wird. Was ist nun das Abbild des Seins? Die sinnlich erfaßbare Welt oder das Zerrbild von dem Sein, das der Mensch produziert und dann noch als ein individuiertes ? Ich interpretiere das in systematischer Perspektive so: Die wahre Realität= das Sein, das Abbild der wahren Realität = die unseren Sinnen zugängliche Wirklichkeit als des Abbildes der wahren Realität und das menschlich und dann noch individuierte Abbild ist das Abbild des Abbildes der wahren Realität. Der Schleier wäre dann das was zwischen der wahren Realität und der unseren Sinnen zugänglichen Erscheinungswelt stünde und ein direktes Erkennen der Wahrheit behindert, zumal ja auch die Erscheinungswelt nicht adäquat von uns wahrgenommen wird. Das Erkenntnisobjekt ist aber die tiefe Wahrheit, die so einer zweifachen Verbergung unterliegt, die durch die Erscheinungswelt und die durch die versubjektivierte Wahrnehmung dieser Erscheinungswelt. Genau aus dieser Doppelverbergung resultiert dann, daß jeder in seinem ihm eigenen Universum lebt. Dann müßte hier das Universum eine Deutung des Ganzen meinen, in der die wahre Realität, die Erscheinungswelt und die subjektive Rezeption zusammengedacht werden in ihrer inneren Relation zueinander. Dies subjektivierte Universum meint dann etwa nicht, daß wenn einer einen Baum wahrnimmt, der andere etwas anderes als einen Baum wahrnimmt. Das würde ja eine jegliche intersubjektive Verständigung verunmöglichen. Aber doch gibt es hier auf dieser Mikroebene schon Differenzen: Ein Waldarbeiter kann in dem Baum einen zu fällenden sehen, weil er schon abgestorben ist, wohingegen ein Landschaftsmaler ein Modell für ein zu malendes Landschaftsbild wahrnimmt.Aber das individuierte Universum, es gilt, diesen Begriff hier ernst zu nehmen, meint ein Begreifen oder Deuten des Ganzen, soaß dann jedes Einzelne als ein Teil des Ganzen, des Universums, der Totalität begriffen wird. Zur Veranschaulichung: Wer nur im Fernseher sieht, wie ein Stürmer einen Ball an dem Torwart vorbei ins Tor schießt, und nicht das Regelsystem des Fußballes kennt, kann nicht begreifen, daß dies ein „verwandelter Elfmeter“ ist, noch wird er begreifen was dann die Anzeige: Eins zu Null bedeutet. Nur die Kenntnis des Ganzen, des Regelsystems dieses Spieles und des bisherigen Spielverlaufes ermöglicht ein Begreifen des Gesehenen.Das Ganze wäre dann bezogen auf Rhodans Reflexion die Einheit von der wahren Realität, dem Abbild der wahren Realität in der Erscheinungswelt und der subjektiven Rezeption im eigenen Bild von dem Ganzen. Die Erkenntnis des Ganzen müßte dabei selbst noch die innere Differenziertheit in das Reale, das Abbild und in das subjektive Abbild des Abbildes in sich enthalten. Über dies Ganze existieren nun gerade in postmodernen Zeiten nur noch rein subjektive Vorstellungen, die zwar noch mit Geltungsansprüchen versehen, vertreten werden können, aber um eines friedlichen Miteinanders sollte jede Vorstellung vom Ganzen nur noch als eine rein subjektive Meinung gelten dürfen. In einem demokratisch strukturierten Diskurs kann dann aber die Mehrheitsmeinung als die verbindliche Wahrheit deklariert werden, aber sie ist keine objektive Wahrheit. Das dürfte der Kern des absolutistischen Relativismus sein. Zusatz: Unter der "Diktatur des Relativismus" kann aber auch etwas ganz anderes verstanden werden, daß eine neue Werte- und Moralordnung die alte, noch bestehende destruiereen will, um so den Raum für die neue zu schaffen, der Relativismus wäre dann ein Gift zur Zerstörung der alten Ordnung.

Dienstag, 13. Dezember 2022

Zur Klage: Immer weniger kommen zum Gottesdienst

Zur Klage: Immer weniger kommen zum Gottesdienst Eine kleine historische Erinnerung aus den Zeiten der Reformation, die ja im Kern erstmal eine radicale Liturgiereform mit sich brachte: die Pfarrer waren keine Priester mehr sondern sollten Gemeindelehrer sein,das belehrende Wort in der Gestalt der Predigt bildete nun das Zentrum der neuen Gottesdienstordnung, das Abendmahl wurde nur noch selten gefeiert,lutherisch einmal im Monat, reformiert viermal im Jahr, denn die Predigt reüssierte zu dem Heilsvermittelungsgeschehen und verdrängte so die Bedeutung der Sakramente, von denen sowieso nur 2 die Reformation übrigließ. Zudem wurden alle Sakramentalien abgeschafft, das Weihwasser,aber auch das Sichkreuzigen und das Niederknieen und alle sonstigen religiösen Praxen, wie etwa das Beten von Litaneien, Kreuzwegen. Was übrig blieb war streng genommen eine Belehrungsveranstaltung für die Gemeinde mit einer musikalischen Rahmung. Wenn so der Primärzweck des Gottesdienstes die Belehrung ist, avanciert die Frage, wie viele kommen denn zum Gottesdienst, zur Zentralfrage, denn wozu nützt ein so gearteter Gottesdienst, wenn kein oder nur ganz wenige Schüler, also zu belehrende Christen kämen. Calvin trat dann ein Bauer entgegen, so wird es wenigstens kolportiert: „Wozu soll ich denn noch zum Gottesdienst kommen, da ich doch schon hinreichend belehrt bin, was ich zu glauben habe und wie ich zu leben habe?“ (Welcher Autofahrer ginge nach seiner bestandenen Führerscheinprüfung weiterhin zu den Fahr-schulstunden? Er wird nun viel fahren, um ein guter Autofahrer zu werden, aber er braucht doch keine Theorieunterrichtseinheiten mehr!) Kaum, daß die reformatorische Liturgiereform umgesetzt war, wollten die Evangelischen nicht mehr zur Kirche gehen. Calvin fand diese „Lösung“: Wer nicht kam, wurde bestraft! Melanchthons 2 Ständelehre der Kirche, der von dem lehrenden und von dem zu belehrenden Stand bringt dabei aufs Eindrücklichste das reformatorische Gottesdienstverständnis auf den Punkt, aber in ihm war auch schon dieser bäuerische Einwand präfiguriert: Die neue evangelische Lehre habe ich verstanden, wozu sollte ich dann noch weiterhin zum Gottesdienst gehen? Und so sieht es auch heute noch in den evangelischen Kirchen aus: Dem Lehrvortrag folgen nur sehr wenige. Denn subjektiv sind die Allermeisten davon überzeugt, keiner christlichen Unterweisung mehr zu bedürfen, weil man hinreichend Bescheid wüsse. Als Christ glaubt man irgendwie an Gott, orientiert sich an Jesus (vielleicht) und bemüht sich, (bürgerlich)anständig zu leben, isb spendet man für wohltätige Zwecke. Die Katholische Kirche reformierte nach dem 2.Vaticanum auch ihre Liturgie und das hieß, man ähnelte sich dem evangelischen Gottesverständnis an. So teilen heute Katholiken die genuin reformatorische Ansicht, daß ein Gottesdienst ohne Gottesdienstbesucher ein sinnloses Unterfangen sei, da ja diese Veranstaltung primär eine für die Besucher des Gottesdienstes sei.Luther verteufelte so Messen, die allein vom Priester gelesen wurden als „Winkelmessen“, da sie ja Niemandem nützten, da kein zu Belehrender daran teilnahm. Das wäre wie ein Unterricht ohne einen einzigen Schüler. Im religiösen und somit auch im katholischen Verständnis dagegen ist der Gottesdienst primär ein Akt der kultischen Verehrung Gottes, ein ihm Dienen! Nutzen bringt er aber so auch den Menschen,auch wenn sie nicht an der hl. Messe teilnehmen, indem für sie das Meßopfer zu ihren Gunsten vom Priester dargebracht wird. Aber man hat sich schon in der Kirche zu verprotestantisiert, daß nun auch hier die Zahl der Gottesdienstbesucher zum Wichtigsten eines Gottesdienstes wurde. Die Qualität einer Messe ist so die Anziehungskraft von ihr: Wie viele lockt sie zum Herkommen? Wenn aber nun die Substanz des Gottesdienstes die Belehrung ist, wie es die Reformatoren praktizierten, kann es dann noch verwundern, wenn nur noch wenige kommen? 2 gewichtige Gründe sprechen dann gegen einen Gottesdienstbesuch: Jeder kann sich über Fragen des Glaubens viel leichter und auch qualitätsvoller informieren oder belehren lassen durch die Vielzahl der Medienangebote, vom Buch, über Texte im Internet bis zu Vorträgen im Netz und noch gravierender: Wozu soll denn ein verbessertes Wissen in religiösen Dingen nützlich sein? Es reicht doch, irgendwie an einen Gott zu glauben und bürgerlich anständig zu leben! Wo kein Bedarf, kein Interesse an religiösen Fragen existiert, wer geht dann noch zu einer Belehrungsveranstaltung? Die Verpädagogisierung der Messe nach dem Konzil, daß sie wie im Protestantismus primär der Belehrung zu dienen habe, erwirkte so den besten Grund, nicht mehr zu kommen: Ich weiß doch schon hinreichend genug Bescheid! Wenn dann noch verkündet wird, daß Gott bedingungslos sein Ja zu jedem Menschen spricht, daß es also selbst ihm gleichgültig ist, ob wir uns um Glaubenserkenntnisse bemühen oder er uns gleichgültig ist, dann gibt es wirklich keinen Grund mehr, zum Gottesdienst zu kommen! Corollarium Wenn der Gottesdienst nur noch belehren will, aber die Lehre gleichzeitig für das Heil des Menschen gleichgültig sein soll, und alles andere vom Weihwasser bis zur Eucharistie nur noch daran erinnern soll, daß Gott jeden Menschen bedingungslos liebe, wozu sollte dann noch ein so Glaubender zur Messe gehen?

Montag, 12. Dezember 2022

Maria - eine junge Frau oder/und eine Jungfrau? Ein paar Klarstellungen

Maria – eine junge Frau oder/und eine Jungfrau? Ein paar Klarstellungen Das Narrativ, daß Maria historisch kritisch erforscht eine junge Frau war,aus der dann spätere Theologen die Jungfrau Maria gemacht haben, gar eine immer währende, erfreut sich unter liberalen Theologen großer Beliebtheit, ja man darf davon ausgehen, daß jeder Theologiestudent, bejaht er Jungfräulichkeit Mariae als immer währende als ewigestriger Hinterweltler stigmatisiert wird. Es sei einfach eine widerwissenschaftliche Vorstellung, die dem theologischen Diskurs als nicht zurechenbare exkommuniziert werden müsse. Nur, wie sicher ist denn dies historisch-kritisch fundierte Urteil, daß Maria halt nur eine junge Frau gewesen sei, aus der dann schon das Urchristentum eine Jungfrau gemacht hätte? Eine Trivialität mag vorausgeschickt werden: Eine 80 jährige Frau, die auch ein galanter Kavlier nicht mehr als eine junge Frau titulieren kann und wird, kann noch eine Jungfrau sein, despektierlicher formuliert: „ein altes Mädchen“ sein, wohingegen ein 13 jähriges Mädchen sehr wohl keine Jungfrau mehr sein muß! Es ist nur wahrscheinlicher, daß Mädchen und junge Frauen Jungfrauen sind als ältere Frauen. In den Evanglien und in der kirchlichen Theologie war man nie besonders interessiert an dem jugendlichen Alter der Maria sondern nur an ihrer Jungfräulichkeit. Das „Protoevangelium“ des Jakobus teilt uns zwar ihr Alter mit, als sie Jesus gebar, daß sie 16 Jahre alt war, aber viel wichtiger ist diesem Text der Nachweis, daß ihr Verlobter Joseph als Witwer Kinder aus seiner ersten Ehe mitbrachte, sodaß die in den Evangelien erwähnten Geschwister Jesu nicht leibliche Geschwister waren,denn Jesus war der einzige Sohn Mariae und nur so konnte sie als immerwährende Jungfrau geglaubt werden. Den Sohn Gottes konnte sie empfangen und gebären, ohne ihre Jungfräulichkeit zu verlieren, aber bei rein natürlichen Kindern nicht, denn die hätten dann ja Joseph als leiblichen Vater. Hyperkritizistisch ist nun das Urteil, daß dies Protoevangelium kein zuverlässigen Aussagen über Maria enthielte. Dies Evangelium wurde ja verfaßt, um das damals vorhandene Wissen über Maria, die Mutter Jesu zusammenzufassen, denn es galt: Wenn wir wissen wollen, wer dieser Jesus war und ist, müssen wir seine Eltern kennen. Gott war sein Vater, aber wie sollte Jesus erkannt werden ohne ein solides Wissen über seine Mutter! Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, das wußte man auch damals schon. Nun ist zu fragen: Ist es vorstellbar, daß dann Christen, als sie erkennen mußten, eigentlich (fast) nichts über seine Mutter wußten, all das über sie dann Erzählte frei erfunden haben, daß also selbst die Geschichten von Maria, bevor sie das Kind bekam und daß sie es so wie das Weihnachtsevangelium uns erzählt, reine Phantasiestücke sind? Bismarck urteilt treffend, daß nie so viel gelogen wird wie während der Wahlkämpfe, aber daß das Urchristentum sich auch durch so einen laxen Umgang mit der Wahrheit auszeichnete, ist zu bezweifeln! Erstens würden ja so die Gläubigen, die nach Jesus fragen, so getäuscht über Jesus selbst und man setzte sich der Gefahr aus, als Lügner verurteilt zu werden, wenn etwa Gegner der Christen nachweisen konnten, daß all das da Erzählte reine Phantasiegeschichten seien. So bezweifelten jüdische Kritiker ja auch nicht daß das Grab Jesu leer war, sondern erzählten von dem Schülerbetrug, daß sie den Leichnam entfernt hätten und sie gaben den Evangelien recht, daß dieser Jesus wirklich Wunder gewirkt habe, nur interpretierten sie das so: Jesus habe in der Kraft des Teufels diese Wunder gewirkt, um die Juden zu täuschen. Der Babylonische Thalmud vertieft diese Wunderkritik gar durch die These, Jesus sei während seines Exiles in Ägypten dort zu einem Schwarzmagier ausgebildet worden. Beachtlich ist, daß so nicht die Historizität seiner Wunder bestritten wurde. Wenn nun alle in den Evangelien erzählten Wunder Jesu nur Gemeindebildungen, Erfindungen wären, er also nie ein Wunder gewirkt hätte, wie es die historische Kritik „beweist“, warum konnten dann diese Kritiker nicht die Nichthistorizität beweisen: Hier soll Jesus Wunder gewirkt haben, aber keine der hier Lebenden weiß etwas davon noch hat er je davon etwas gehört? Wenn um 70 n. Chr. Schon so viele Wunder Jesu erzählt wurden, ja es eine eigene Sammlung von Wunderberichten Jesu gab, schriftlich, die dem Verfasser des Johannesevangeliumes als schriftliche Quelle schon vorlag, wie konnte dies so kurz nach Jesu Tod erzählt werden, (nehmen wir mal an, daß er um 30-35 gestorben ist), ohne daß es den Protest provozierte: Diese Wunder sind da, wo sie sich ereignet haben sollen, nicht bekannt! Niemand weiß davon. Die historisch-kritische Methode überschätzt so die künstlerische Phanntasietätigkeit der ersten Christen und unterstellt ihr ein gehöriges Maß an moralischer Skrupellosigkeit, frei Erfundenes als Wahrheit auszugeben. Dabei gingen sie dann noch das Risiko ein, als Lügner entlarvt zu werden von ihren Zeitgenossen: Das da Erzählte stimmt ja alles nicht!Wahrscheinlicher sind die urchristlichen Erzähler so vorgegangen, wie es uns der Evangelist Lukas über seine Arbeitsweise berichtet: Den Anfang bildete ein sorgfältiges Studium aller Quellen, der schriftlichen wie wohl auch der mündlichen. Lukas war eben viel mehr Historiker als es der modernen Theologie genehm ist. Gibt es nun wirklich legitime Zweifel an der Wahrhaftigkeit der Aussage der Jungfräulichkeit Mariae? Da Gott, der Allmächtige der Vater Jesu Christi ist, kann es kein theologisches Argument gegen diese Aussage geben. So begründet die hl. Schrift ja auch selbst die Möglichkeit der Wahrheit dieser Aussage. Daß dies mögliche Ereignis ein wahrhaftiges ist, dafür spricht nun die Glaubwürdigkeit der Evangelien des Lukas und des Matthäus und ein theologisches Argument: Die Jungfräulichkeit Mariae beweist ja, daß weder Joseph noch ein anderer Mann der Vater Jesu sein kann, sondern nur Gott. Wie sollte sonst ein von einem Manne Erzeugter wahrhaftig der Sohn Gottes sein können? Dies Argument spricht für die Sachhaltigkeit des Glaubens an die Jungfräulichkeit der Maria. Und was spricht dagegen? Nur das Vorurteil,daß in der Welt keine von Gott gewirkten Wunder es geben könne, daß die Welt ein in sich hermetisch abgeschlossener Kausalnexus sei, in dem kein Platz sei für ein Wirken Gottes in ihr! Dies Vor-Urteil ist aber selbst kein wissenschaftlich erwiesenes oder fundiertes, sondern eine bloße axiomatische Setzung der modernen Geschichtswissenschaft! Corollarium 1 Weil Maria die Mutter Gottes ist, weil sie Gottes Sohn zur Welt brachte, wäre es mehr als unziehmlich, hätte sie dann noch einfache Nurmenschenkinder hervorgeracht. ür eine Frau, erwählt zu dieser nur ihr zukommenden Berufung zur Mutterschaft Gottes, wäre es eine unzumutbare Profanisierung, noch für andere Kinder eine Mutter zu sein, das wäre so, als gebräuchte man den Kelch, der zum Empfang des Blutes Christi bestimmt ist, dann auch noch zu einem profanen Weintrinken. Daß Maria nicht nach dieser ihrer Mutterschaft durch andere profanisiert worden ist, besagt die Lehre von der immer währenden Jungfräulichkeit von ihr.