Donnerstag, 22. Dezember 2022

Weihnachten oder ein Lichterfest - was feiert die Kirche? Ein abschreckendes Beispiel der kirchlichen Selbstsäkularisation

Weihnachten oder ein Lichterfest – was feiert die Kirche? Ein abschreckendes Beispiel! Wir leben in dunklen Zeiten, so hebt das Pfarrblatt Vilshofen,Aunkirchen und Sandbach in der Ausgabe 1.Dezember bis 31.Jänner 2023 an. (S.2) Die Tage würden kürzer, die Nächte länger. Auch sonst ist viel Dunkles um uns herum: die Klimakrise, der Krieg und die Corona. Aber nun leuchtet uns ein Licht auf, die bunten Farben des Adventes: die grünen Zweige, die roten Kerzen, die goldenen Kugeln und die lila Schleifen. „Wo draußen alles kalt und dunkel ist, erstrahlen am Hl.Abend viele Lichter und Farben.“ Wer nun erwartet, nun käme doch irgendwie die Rede auf Jesus Christus zu sprechen, auf das Kind in der Krippe oder gar würde das Geheimnis dieser Hl. Nacht, die Menschwerdung Gottes, wird desillusioniert: Jesus wird kein mal erwähnt! Stattdessen wird nur ein Lied zitiert: „Gott, du schenkst uns Farben, machst das Leben reich und schön“. So drängt sich hier der Verdacht auf, daß hier mehr an den Frühling als an die Menschwerdung Gottes gedacht wird, daß Gott im Frühling die Natur in ihrer Farbenfrohheit neu erweckt und jetzt,daß zu Weihnachten die Tage beginnen, wieder länger und die Nächte wieder kürzer zu werden als erste Anzeichen des kommenden Frühlings. Dazu paßt es dann, daß in einer Osterausgabe dieses Pfarrblattes statt Karfreitag und Ostern anzusprechen, der nahende Frühling besungen wurde: Wie schön sind doch die Farben des Frühlings! Jesus Christus kann so zu Ostern wie zu Weihnachten einfach weggelassen werden! Und Gott? Na ja, der ist in der Natur lebendig, oder ist er gar einfach identisch mit ihr? Aber auch der Pfarrer äußerte sich: „Gedanken zum Jahreswechsel. Von der Krise zur Herausforderung“ (S.3) Wir erleben Krisen: den Ukrainekrieg, die Klimakrise, die Gaskrise, die Stromkrise und noch viele andere. „Gigantische Aufgaben“- aber: „Die Generation nach dem 2.Weltkrieg haben sie angenommen und sind uns darin Vorbild geworden. So können auch wir die jetzigen Krisen in den Griff bekommen! Jeder könne dazu „seinen Beitrag leisten.“ Ach ja, Gott gibt es ja auch noch: Zum Schluß wird den Lesern „alles Gute und Gottes Segen“ gewünscht für das kommende Jahr. Die uns jetzt bedrängenden Krisen haben selbstverständlich nichts mit Gott zu tuen, auch reicht es aus, um sie zu bewältigen, auf die vorbildlichen Wiederaufbauleistungen nach dem 2. Weltkriege zu erinnern uns zum Vorbilde. So kommen wir Weihnachten ohne das Kind in den Windeln aus, wir haben ja den Frühling und angesichts der Fülle der Krisen reicht es, auf unsre Vorfahren mit ihren Leistungen zu schauen.Auch dazu brauchen wir Gott nicht und auch nicht den Jesus.Noch etwas könnte einen Anstoß erregen: Die hier aufgezählten Krisen hätte so auch jeder Politiker aufzählen können - hat die Kirche nicht mehr zu sagen, als aus Poliltikerreden: „Das sind die Krisen, aber gemeinsam schaffen wir das!“, beifällig zu zitieren? Corollarium So hat die Kirche nichts Eigenes mehr zu sagen, Weihnachten wird zu einem Lichterfest entleert und zu den Themen der Welt, den Krisen wiederholt sie nur das politische Gerede der Talkshows.

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