Freitag, 9. Dezember 2022

Weiteres zum Kampf gegen die Fundamente der christlichen Religion

Weiteres zum Kampf gegen die Fundamente der christlichen Religion Heute feiert die Kirche das Hochfest der ohne die Erbsünde empfangenen Mutter Gottes, ein guter Anlaß, sich der Bedeutung der Lehre von der Erbsünde zurückzuerinnern, um so auch erst die Bedeutung des Kampfes gegen diese Lehre erfassen zu können. Es soll jetzt nicht der materiale Gehalt dieser Kirchenlehre expliziert werden, sondern die Funktion dieser Lehre für die Gesamttheologie. Spontan könnte gemeint werden, daß die Aufgabe dieser Lehre primär darin bestünde, zu ergründen, warum der Mensch so zum Bösen neigt und warum so die Blätter der Menschheitsgeschichte im Großen wie im Kleinen mehr Schmerzens- und Trauerseiten als Freudenberichte enthält, warum der Mensch und die Welt so im Argen liegen. So einsichtig das auch klingen mag, es trifft das Anliegen dieser Lehre nicht! Ihre Funktion ist nämlich die, zu ergründen, warum der Mensch sich aus seiner selbstverschuldeten Sündigkeit nicht selbst befreien kann sondern nur durch den Heiland Jesus Christus. Das ist nun aber auch gleich das Anstoßerregende und Widerworte Provozierende: Eine solche Negativanthropologie werde den Menschen, wie sie wirklich gelebt haben und leben, nicht gerecht, weil es doch so viel Gutes von Menschen Gewirktes auch gäbe, und wie sollte dann noch der Appell zum Guten erhoben werden können, wenn der Mensch sowieso von seinem Grunde aus böse sei. Noch skandalöser sei aber dieser Christozentrismus, verleugne er doch, daß es eine Vielzahl von Möglichkeiten gäbe zur Mehrung der Sittlichkeit des Menschen, von der Pädagogik bis zur Therapie. Zudem könnten ja die anderen Religionen auch Wertvolles zur Humanisierung des Menschen beitragen. Dabei wird aber völlig ausgeblendet, daß die primäre Auswirkung der Erbsündlichkeit des Menschen sein Todesschicksal ist, daß er sterben muß und daß er vom ewigen Leben dann ausgechlossen wird. Von seiner Erzeugung an ist er diesem Schicksal unterworfen und nicht erst, nachdem er in seinem Leben hinreichend genug gesündigt hat, sodaß Gott ihm vom ewigen Heil ausschließt. Die Ablehnung dieser Lehre führt so notwendigerweise immer zur Vernatürlichung des Todes, als gehörte das Sterbenmüssen zur Natur des Menschen und wäre so nichts rein Widernatürliches. So ehrwürdig diese Lehre auch ist, fundiert vom Apostelfürsten Paulus, entfaltet vom hl. Augustin, so zahlreich sind ihre Feinde, ja ganze Bataillone kämpften und kämpfen gegen sie und damit auch gegen das Christentum als der Erlösungsreligion. Der geistige Vater der Verwerfung ist Pelagius und dann auf ihn aufbauend der humanistisch gesonnene Erasmus von Rotterdam,der dem wir die antiaugustinische Übersetzung von Röm 5,2 verdanken,daß statt: „in dem wir alle sündigten“, Adam ist damit gemeint, wir jetzt übersetzen: „weil alle sündigten“. Die Erbsünde wird so zu einem Nachahmen Adams umgeformt. Aktuell versuchte sich der Pseudotheologe Häring mit einem Nein zur Erbsündenlehre zu profilieren. (Vgl Kath de am 5.12.2022), er verlangte dabei gar die Abkehr von dem Apostelfürsten Paulus! Eine recht populäre Deformationsvariante der Erbsündenlehre präsentiert: „Credo. Glaube und Bekenntnis der Christen Bd 1“, herausgegeben vom Medienverbundsprojekt zum Katholischen Erwachsen-Katechismus, 1987, S.136: „Erbsünde/Erbschuld: Bezeichnung dafür, daß der Mensch von Anfang an unter dem Einfluß der in seiner Umgebung herrschenden Sündenmacht steht,der er sich aus eigener Kraft nicht entziehen kann.“ Das bekannte Theaterstück Bertold Brechts vom guten Menschen von Sezuan stand hier wohl Pate, daß der Einzelne, so sehr er sich auch bemüht, in einer schlechten Welt nicht gut leben könne. Der Kontext bestimmt so sehr den Einzelnen, daß jeder individueller Versuch, moralisch zu leben, scheitern muß. Der in diese Umgebung Hineingeborene ist dabei dann nicht an sich sündig und zum Bösen geneigt, das Milieu macht ihn erst dazu, wenn er in seinem Streben nach einem guten Leben beständig scheitert. Die These, warum der Mensch sich der um ihn herum herrschenden Sündenmacht nicht entziehen könne, bleibt dabei nur einsichtig, wenn ausgeschlossen wird, daß die Gesellschaft radical verändert werden könne. Dies könne nicht der Einzelne, auf sich Gestellte, wohl aber politisch Organisierte, würde Brecht entgegnen. Einfacher formuliert: Wenn das soziale Milieu am Bösesein der Menschen schuld ist, müsse eben die Gesellschaft verändert werden. Diese Version der Erbsündenlehre präjudiziert so eine Kirche, die sich diakonisch sozialpolitisch engagiert, um so die Macht der schlechten Verhältnisse zu überwinden. Die praktische Konsequenz der Erbsündenlehre ist dagegen die Taufe, möglichst gleich nach der Geburt. Stimmte dagegen diese Milieutheorie, wäre diese Taufpraxis sinnlos. Auch kann sie in keinster Weise erklären, wieso dann das Sterbenmüssen die Frucht der Erbsünde ist. Der eigentliche Grund der Reprobation dieser Lehre ist aber der Glaube an den Menschen, daß die gute Welt eine rein menschliche Möglichkeit ist, für die Jesus höchstens noch eine Vorbildfunktion haben kann: Der Mensch stünde zwischen Adam und Jesus in seiner Entscheidung, wen er sich zum Vorbilde nehmen will. So verschwindet die christliche Religion als Erlösungsreligion und transformiert sich in einen seichten Humanitarismus. Für einen solchen Humanitarismus bringt Kath net am 9.12.2022 mit der Defontion der katholischen Identität durch einen Synodalwegbischof ein erschreckendes Beispiel! (Katholische Identität) Zur Erbsündenlehre: Vgl dazu mein Buch: Der zensierte Gott und: Erbsünde überwinden Zeit, Augustinus zu lesen. Der Vorschlag, die Kirche solle "das Erbsündensyndrom" überwinden, ist ein alter Hut. Die modernen Irrlehrer haben sich vom überlieferten Glauben an den Erlöser verabschiedet. Tagespost 8.12.2022

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