Freitag, 31. Dezember 2021

Ein pessimistischer Ausblick auf Papst Franziskus weiteren Kampf gegen die Kirche

(über das neue Sakrament der Impfung und die Todsünde der "Alten Messe")


Eigentlich sollte ein Katholik kein Pessimist sein, denkt er an die Zukunft, denn Gott regiert, und eigentlich sollte er darauf vertrauen dürfen, daß der Herr der Kirche, Jesus Christus sie durch seinen irdischischen Stellvertreter, den Papst regiert und so gut in die Zukunft führt. Aber der Augenschein spricht dagegen; Gott läßt es zu, daß seine Kirche durch den jetzigen Papst, nicht nur durch ihn, aber auch gerade durch ihn in den Abgrund geführt wird. Ein Versuch des Verstehens dieser Not der Kirche: Gott prüft sein Volk, ob es an dem Katholischen Glauben festhält oder sich durch diesen Papst und seine Anhänger zum Irrglauben verführen läßt. Wir beten zwar täglich: „Und führe uns nicht in Versuchung!“, aber Gott ist sosehr der Herr auch über unsere Gebete, daß er dieses auch nicht erhören kann, um uns so auf die Probe zu stellen. (Es sei an Hiobs Schicksal erinnert)


Der pessimistische Ausblick:

Papst Franziskus wird das neue Supersakrament der Impfung entdecken. Auch für den Himmel soll gelten: Nur 2G-Menschen kommen in den Himmel. Ungeimpfte seien Todsünder-(so predigte tatsächlich ein Theologieprofessor!), sodaß sie die Eucharistie und auch kein anderes Sakrament, außer der Taufe nicht gültig empfangen können. Deshalb sind jetzt in allen Kirchen Impfstationen gegen den Coranavirus einzurichten, damit dort die Gläubigen geimpft werden.

Statt des Sakramentes der „Letzten Ölung“, das ja das 2.Vaticanum schon in das Sakrament der Krankensalbung ummodulierte, gälte nun, daß der Sterbende aufgefordert werden soll, sich auf dem Sterbebett noch impfen zu lassen, sofern er noch ungeimpft sei oder wenn es nicht mehr sicher sei, ob der Impfschutz noch intakt sei. Denn nur wirksam Geimpfte können eingehen in das Reich Gottes. Nichts Unreines wird eingehen in das Himmelreich,lehrt ja schon die Bibel. So wäre es auch ein guter Beitrag zur Entklerikalisierung der Kirche, wenn so an das Sterbelager nicht mehr ein Priester sondern ein Impfarzt heranträte, um dies wahre Heilssakrament zu spenden, die Spritze in den Arm.

Nun sind aber auch diesem Wundersakrament Grenzen seiner Effektivität gezogen. Nehmen wir den Fall an, jemand ließe sich impfen, besuchte dann eine „Tridentinische Messe“ und verstürbe dann. Als Geimpfter könnte er wohl in das ewige Leben eingehen, da er dann aber die Todsünde der „Alten Messe“ beging, kann er doch nicht ins Reich Gottes aufgenommen werden.

Papst Franziskus wird deshalb den Kampf wider die „Alte Messe“ verschärfen müssen,da viel zu wenig Bischöfe bis jetzt diese Messe in ihrem Bistum verboten haben.

Die Petrusbruderschaft und ähnlich vorkonziliar Gesonnene meinen zwar noch, daß der Papst ihnen ihr Exrawürstchen weiterhin zubilligen werde, auschließlich die „Alte Messe“ lesen zu dürfen, aber der Papst wird sie eines besseren belehren. Dies Privileg wird ihnen in Bälde gestrichen, sie werden so wie alle anderen auch nur noch die „Neue Messe“ feiern dürfen. Der Papst hofft dabei darauf, daß dann der „rechte Rand“ der Kirche, all diese Traditionalisten und Ewiggestrigen zur Piusbruderschaft abwandern, sodaß die Kirche diese Unerwünschten dann endlich los ist. Das ist dann die wahre „Einheit“ der Kirche, der Ausschluß aller Papstkritiker.

Die Kirche wird statt rückwärtsorientiert sich ganz der Aufgabe des Erkämpfens einer neuen geschwisterlichen und gerechten Weltordnung hinwenden im Bund mit allen anderen Religionen und den Atheisten guten Willens. Darum ist das Religiös-Christliche zurückzustellen, und die einzig heute relevante Aufgabe in den Griff zu nehmen: die Humanisierung der Welt.

So arg wird es nicht kommen- hoffen wir es, und beten, aber unrealistisch ist dies pessimistische Zukunftsbild leider nicht!

 

Donnerstag, 30. Dezember 2021

Mutter Teresa: Diakonie ohne Evangeliumsverkündigung

Mutter Teresea: Diakonie ohne Evangeliumsverkündigung?


Spontan wird wohl ein Katholik diese Vorstellung als absurd von sich weisen, denn wie sollte diese Frau von der Kirche heilig gesprochen worden sein, wenn sie allein diakonisch tätig gewesen wäre und dabei auf die Verkündigung des Evangeliums verzichtet hätte. Schließlich heißt der von ihr gegründete Orden ja: Missionarin der Wohltätigkeit. Aber dann ist auf Kath net am 29.12.2021 in dem Artikel: „P.Wallner:Indisches Spendenverbotkommt >nicht unerwartet<“, zu lesen, daß die indische Regierung zu Unrecht ihnen missionarische Tätigkeiten vorwerfe und damit dieser Orgnisation verböte, Spenden aus dem Ausland anzunehmen. 750 Millionen Dollar hätte sie so an Spenden im letzten Jahr erhalten. Nun will die indische Regierung das unterbinden durch ein Gesetz, daß religiöse Organisationen nur vom Ausland her Spenden annehmen dürfen, wenn sie auf jede Art von Mission unterlassen.

Nun erklärt Pater Wallner, der Leiter von „Missio Österreich“, daß die „Missionarin der Wohltätigkeit“ betrieben aber gar keine Mission. Sie wären also rein diakonisch tätig.Nehmen wir einmal an, daß diese Behauptung stimmt. Was ist dann von der diakonischen Tätigkeit dieser „Missionarin“ zu halten, wenn diese so die Verkündigung des Evangeliums ausschlösse? Man will den „Armen“ Indiens das Brot des Leibes geben, aber erachtet dann das Brot für die Seele als überflüssig!

Mir selbst ist bei dem Kult um die Mutter Teresa immer negativ aufgefallen, daß eigentlich nur ihr Eintreten für die Armen gewürdigt wurde, ohne daß dabei der christliche Hintergrund erwähnt wurde oder daß eben die Praxis der christlichen Religion in eins gesetzt wurde mit diesem sozialdiakonischen Wirken.

Der oft überstrapazierte Satz: Der Christ müsse Gott mehr gehorchen als der Obrigkeit (den Menschen) wäre gerade in diesem Falle aber zu beachten: Wenn eine weltliche Regierung die Verkündigung des Evangeliums, also die Mission verbietet, darf in diesem Punkte gewiß der Obrigkeit nicht gehorcht werden. Was ist dann aber von Missionarin zu halten, die hier gehorchen, wo sie nicht gehorchen dürfen? Ist es dann nicht peinlich, wenn der Leiter von „Missio Österreich“ diese „Missionarin“ gar noch in Schutz nimmt mit der Aussage: Sie trieben doch gar keine Mission? Warum heißen sie denn dann noch Missionare, wenn sie ihrer wichtigsten Aufgabe gar nicht gerecht werden wollen? Es gibt schon so viele caritativ tätige NGOs in der Welt, da braucht es dann nicht auch noch eine „christliche“.

Die Causa Mutter Teresa demonstriert eben so eines: Für die Welt ist nur eine sich auf das Sozialengegament reduzierende Kirche akzeptabel, so stellten die Medien die Mutter Teresa dar. Nun aber, wo der Verdacht aufkommt, daß dieser von ihr gegründete Orden mehr leiste als nur Diakonisches, soll ihr der Geldhahn abgedreht werden. Und wie fällt die katholische Reaktion aus: Die indische Regierung möge bitte das Spendenannahmeverbot revozieren, denn diese „Missionarin“ seien gar keine Missionare, sie teilten doch nur Armen Brot aus! Das habe doch nichts Missionarisches an sich! Ob darüber wirklich Mutter Teresa erfreut gewesen wäre?

 

Mittwoch, 29. Dezember 2021

Daß die Sieger die Geschichtsbücher schreiben und bestimmen, was wahr ist. Es auch eine korrekte Kirchengeschichtsschreibung gibt

Es gibt zwei Geschichten;einmal die offizielle,verlogene...,sodann die geheime,wo die wahren Ursachen der Ereignisse verzeichnet sind, eine schändliche Geschichte.“ So urteilt Honore de Balzac, aber als gutgläubige Staatsbürger haben wir dieses Votum Balzacs als eine „verschwörungstheoretische“ Behauptung aufs entschiedendste zurückzuweisen, denn nur die offizielle ist und hat für uns wahr zu sein.

Was zeichnet denn nun die offizielle Geschichtsschreibung aus? Ein paar Merkmale fallen dabei auf. Eine Geschichtsschreibung ist noch keine, wenn sie einfach eine Reihe von Ereignissen erzählt, a, dann b, dann c usw. Die Geschichtsschreibung verbindet diese Ereignisse zu einem Gesamtgeschehen, wobei dann das Ereignis a eine „Ursache“ für b und c bildet. Der Begriff der „Ursache“ ist dabei aber problematisch, so berechtigt er auch für Ereignisse in der Naturgeschichte ist, aber in der Geschichte geschichtswirksam Handelnde agieren aus Gründen, Motivationen und mit Absichten und nicht einfach ursächlich kausal bedingt. So könnte man zwar urteilen, daß der Messerstich in die Brust die Ursache des Todes des so Attackierten war, aber der Grund des Messerstiches ist keine Ursache, sondern eine Absicht, etwa die, aus Habsucht zu töten, um den Ermordeten zu berauben. Eine Geschichtsschreibung geht also vom Punkte c aus, um die Ereignisse a und b als Hinführung zu dem Ereignis c zu interpretieren. Eine so geartete Telelogie läßt so erst die Geschichtsschreibung c , a und b entstehen.

Wenn nun c der Endpunkt der Standpunkt der Geschichtsschreibung ist, so werden die vorherigen Ereignisse als daraufhin orientiert rekonstruiert. Aus kontingeten Ereignissen, a und b werden so Elemente einer Gesamthandlung, die ihr (vorläufiges) Ziel in c finden. So erscheint c als durch die Ereigniskette a und b „gerechtfertigt“, weil es ja in a und c seine Gründe hat. Die Ausschltung des Konjunktives aus der Geschichtsschreibung, man spekuliere nicht in der Geschichtswissenschaft, was wäre, wenn statt b minus b sich ereignet hätte,gibt der Geschichtsschreibung so den Schein einer innerern Notwendigkeit und legitimiert sie so.

Der Standpunkt c kennt Sieger und Verlierer, etwa nach dem 1. und 2.Weltkriege. Der Sieg bzw die Niederlage erscheinen nun retrospektiv rekonstruiert nicht mehr als kontingente Ereignisse sondern als so gewirkte, daß es eben so ausgehen mußte, wie die Kriege ausgingen. Die Kriegssieger sehen so ihren Krieg als den von ihnen rechtens gewonnenen an, weil sie ihn gewonnen haben. Die Sieger schreiben eben die Geschichte. So ist sie seit der Französischen Revolution die Geschichte die des Siegeszuges der westlichen Demokratie, seit der Aufklärung die des Sieges der Vernunft wider die sie immer mehr zurückdrängenden Religion, seit dem Kapitlismus die des Sieges der Marktwirtschaft über alle anderen Organisationsformen der Ökonomie. Ab wann man nun das Ende des metaphysischen Denkens postuliert, mit Nietzsche oder erst mit der Postmoderne, ein breiter Konsens herrscht, daß nun die geschichtliche Weiterentwickelung das theologische und metaphysische Denken und die davon bestimmten Kulturen hinter sich gelassen habe und so wir befreit jetzt erst richtig leben können.

Diesen Geschichtsnarrativen stehen nun aber auch entgegengesetzte gegenüber, daß von der Erfindung des ersten Werkzeuges bis hin zum Kohlrkraftwerk die Geschichte die der Ausbeutung und Zerstörung der Natur durch den Menschen sei, daß die europäisch- amerikanische die der Herrschaft des „Weißen Mannes“ sei, die nun zu überwinden sei. All diesen ist dies gemeinsam: Sie wählen einen Ausgangspunkt, dem des antirassistischen Kampfes gegen den „Weißen Mann“, den des Sieges der Demokratie über alle anderen politischen Verfassungen, um den Standpunkt dann als den einzig wahren zu konstruieren.

Die schändliche Geschichte ist damit die so ausgeblendete, die nur als die ausgeschlossene existiert. Es ist eine, die den Konjunktiv kennt, die an der Kontingenz der Ereignisse festhält: Es mußte sich nicht so ereignen.

Es gibt keine Geschichtsschreibung ohne ein Beurteilen der rekonstruierten Geschehnisse. Woher nimmt nun die Geschichtsschreibung ihre Kriterien dieser Beurteilung? Selbredend aus der Gegenwart! Für die nachmetaphysische Philosophie ist eben alles metaphysische Denken der Vergangenheit der Makel dieses Denkens, für den Demokraten ist alles Nichtdemokratische der Vergangenheit das Unzulässige der Vergangenheit. So müssen jetzt eben auch alle Werke der Kunst überprüft werden, ob sie „homophob“, „antiislamistisch“ oder „patriachalistisch“ oder „sexistisch“ sind,ob sie heutzutage so nach akzeptabel sind!

Die Geschichte wird so zum Schlachtfeld der Guten gegen die Bösen in der Meinung, daß die jetzt als die Guten Angesehenen auch wirklich die Guten sind. So kämpften eben im 1. und im 2. Weltkrieg wir „kriegslüsternen Deutschen“ gegen eine ganze Welt von „Friedensfreunden“, die dann die bösen Deutschen besiegten! So ist die Geschichte unseres Volkes eine einzige im Holocaust ihre Negativvollendung gefunden habende, für die wir nun bis in alle Ewigkeit zu büßen haben. Wer diese Geschichte anders sieht, wird so wie ein Ketzer als „Revisionist“ perhorresziert, evtl gar mit Gefängnisstrafen bestraft ob der Kritik an dieser offiziellen Geschichtsschreibung.

Die Demokratie schafft eben nicht die offizielle Geschichtsschreibung ab, um einer unbegrenzten Pluralität von Geschichtsdeutungen zu ermöglichen, sondern etabliert eben die ihr genehme Geschichtsschreibung, die die „schändliche“ verbirgt. So gibt es eben auch eine kirchlich korrekte Geschichtsschreibung, die von der radicaldemokratischen Gestalt des Urchristentumes, hierarchie- und dogmenfrei, Orte reinster Nächstenliebe, das dann sich pervertierte zum institutionellen Christentum mit Priestern und Dogmen, die alles Urchristliche unterdrückte, bis daß dann das 2.Vaticanum (katholisch) oder Luther (evangelisch) kam und alles fast wieder gut wurde, wenn es nicht so viele Traditionalisten, Rückwärtsgewandte und Kleriker gäbe.

Geschichte wird immer aus einer Perspektive erzählt und die Erzählpetspektive ist in der Regel die der Sieger, denen die Geschichte dann zur Legitimation ihrer Herrschaft und ihres Herrschaftsanspruches zu dienen hat.


 

Dienstag, 28. Dezember 2021

Filme gehen gut aus-aber unsere Geschichte? Oder vom Kampf des Bösen mit dem Guten- daß wir frei sind!

Filme gehen gut aus – aber unsere Geschichte? Oder vom Kampf des Bösen mit dem Guten- daß wir frei sind!


Weder Richard noch Andy ahnen,daß sie nur Marionetten im ewigen Kampf Gut gegen Böse sind. Doch anders als im Film steht der Ausgang dieses Streites nicht von vornherein fest. Die Aussichten auf einen Sieg sind besser den je...“So steht es geschrieben am Ende der Erzählung: „Die Schlacht ohne Ende“, in: „Der Bote aus dem Geisterreich“,Gespenster Geschichten Nr 756, S.17.

Menschen meinen also, die Subjekte ihrer Geschichte zu sein, daß sie tuen und unterlassen, was sie frei wollen, das heißt, was sie auch nicht wollen könnten. Nur diese Selbstwahrnehmung nicht nur dieser 2 fiktiven Personen sondern aller Menschen sei eine Selbsttäuschung. In Wahrheit sind sie nur Marionetten dessen, der sie beherrscht, das Gute und das Böse. Diese beiden Größen könnten nun personal oder apersonal gedacht werden. Wer nun meint, daß das mit der christlichen Religion unvereinbare Vorstellungen seien, der muß von Luther sich eines Besseren belehren lassen. Denn nach Luther wird der Mensch entweder vom Teufel oder von Gott beherrscht und wirkt so immer nur wie sein jeweiliger Beherrscher es will. In seiner Kontroverse mit Erasmus von Rotterdamm betonte er ja, daß einzig Erasamus den wirklichen Streitpunkt zwischen der Katholischen und seiner Theologie erfaßt habe, den Streit um den freien Willen: Wenn ein Mensch A will, könnte er dann auch A nicht wollen, so daß er freiwillig A will und nicht notwendig? Luther vertritt hier klar ein durch und durch deterministisches System. (Vgl Luther: Über den geknechteten Willen). Ersasmus schreibt dann gegen ihn, Origenes aufnehmend.

An einem Ort, wo es wohl kein Theologe erwartet hätte, findet sich so ein genuin lutherischer Gedanke wieder, der aus der lutherischen Theologie spätestestens seit der Aufklärung exkommuniziert worden ist. Warum er eskamotiert wurde, ergibt sich ad hoc: „Eine Marionette“ wäre für sein Tuen und Unterlassen nicht verantwortbar zu machen. Das Grundaxiom jeder Gesellschaft, daß ihre Glieder im Positiven wie im Negativen verantwortliche Subjekte sind, die so zu belohnen oder zu bestrafen sind, würde ja durch solch einen Determinismus destruiert. Um der Moral willen muß der Mensch so als Freiheit gedacht werden- so argumentiert gerade der bedeutendste Aufklärer Kant!

Es könnte aber der Einwand erhoben werden, daß der „freie Wille“ und somit die Verantwortlichkeit des Menschen für sein Tuen und Unterlassen nur ein Konstrukt des moralphilosophischen Denkens sei, damit so der Mensch als Subjekt der Moral unterwerfbar würde. In den Sozialwissenschaften mit ihrer Präferenz für Milieutheorien ist die Tendenz, den Einzelnen nicht für sein Leben als verantwortlich anzusehen, nicht übersehbar, vulgarisiert: Irgendwie ist immer die schlechte Gesellschaft und nicht der Einzelverbrecher schuld!

Wenn nun aber doch an der Freiheit des Menschen festgehalten werden soll, da Gott den Menschen als ein für sein Leben verantwortliches Subjekt erschaffen hat und erschafft, wie ist dann eine Herrschaft des Bösen oder Guten über ihn zu denken? Doch nur so, daß er sich freiwillig beherrschen läßt. Das Böse mag ihn zwar zum Bösen verführen, aber er muß sich dann auch verführen lassen, damit die satanische Verführung zu ihrem Erfolge kommt. So ist ja eine der Konstitutiva der Vorstellung eines Teufelspaktes, daß der Mensch freiwillig den Kontrakt mit dem Teufel schließt, der Leibhftige so nicht die Macht hat, Menschen so zu manipulieren, daß sie gezwungenermaßen Ja sagen. Wenn nun aber so auch das Verhältnis des Menschen zum Guten gedacht wird, auch er muß freiwillig zum Guten sein Ja sagen, er wird dazu nicht genötigt, dann provoziert das Luthers Nein, denn dann käme es ja letztendlich auf das freie Entscheiden des Menschen an, ob er Diener des Guten oder des Bösen wird. Es müsse aber alles an der Gnade Gottes liegen, wenn er sich zum Guten wendet. Dieser Einwand führt dann aber notwendig zu den Aporien eines jeden Determinismus, daß dann es weder gut noch böse Gewolltes und Getanes mehr geben kann, weil alles notwendig sich so ereignet, wie es sich ereignet.

Um der menschlichen Freiheit willen, muß dies Verständnis des Menschen als das einer Marionette reprobiert werden.

Wenn aber die Geschichte kontingent verläuft, weil sie das Produkt freier menschlicher Entscheidungen ist, so sehr dann auch Gott und der Teufel in diese Geschichte einwirken, dann ist der Ausgang der Geschichte notwendig offen. In den Western und fielen anderen Genres, dem des Krimis und dem des Horror enden die Geschichten stets gut, am Ende siegt der Gute. Aber dafür gibt es in der menschlichen Geschichte keine Notwendigkeit und ob des bisherigen Verlaufes auch keine berechtigte Hoffnung.Ja, weltweite siegen doch jetzt eher die Mächte des Bösen als die des Guten!

Das uns verheißende Reiches Gottes am Ende der Geschichte der Menschheit darf deshalb nicht als ein evolutionär oder revolutionär aus der Menschheitsgeschichte sich Entwickelndes gedacht werden, es ist das völlig andere, daß Gott aus dem Jenseits aller menschlichen Möglichkeiten realisieren werden wird. Bis dahin aber in der Weltgeschichte ist die Geschichte dieser Kampf des Guten gegen das Böse, der weltimmanent nie zu einem Ende geführt werden kann. Wer sich dann die heutige Verfaßtheit der Katholischen Kirche vor Augen führt, wird wohl nicht umhin, der Aussage, daß die Aussichten auf einen Sieg des Bösen besser denn je sind, zuzustimmen, wenn man die Hoffnung auf ein rettendes Eingreifen Gottes außer Acht läßt: „Nur ein Gott kann uns noch retten“. Heidegger.


 

Montag, 27. Dezember 2021

Irritierendes: Der Weihnachtsfilm - aber was hat der eigentlich mit dem Hochfest der Geburt Jesu gemein?

rritierendes: Der Weihnachtsfilm – aber was hat der eigentlich mit dem Hochfest der Geburt Jesu gemein?


Zur Feier des Neuen Jahres, Sylvester gehört der Kultfilm „Diner for one“ wie das Anstoßglas Sekt und so gehört wohl auch „Sissi“, der Dreiteiler mit R. Schneider als die Kaiserin Sissy zum Weihnachtsfest. Zu besten Sendeterminen präsentieren sowohl das Österreichische wie auch das Deutsche Fernsehen uns „Sissi“. Obzwar kaum wer öffentlich sich dazu bekennt, Jahr für Jahr, diesen Weihnachtsfilm als den Weihnachtsfilm des Weihnachtsfestes sich anzuschauen, wehe, dieser Film würde vom Weihnachtsprogrmm abgesetzt werden. Wer zahte dann noch seine Zwangsgebühren?

Aber was macht nun diesen Film zu dem Weihnachtsfilm schlechthin, warum wurde gerade er es? Auch wenn ich nun diese Triologie zigfach schon gesehen habe, immer zu Weihnachten, isb den ersten Teil jedes mal wieder begeistert schaue, eine mich selbst befriedigende Antwort will sich nicht einfinden.

Dostojewski läßt einmal den Fürsten des Romanes „Der Idiot“ sagen: „Schönheit erlöst die Welt“ - ein Satz, dem der Leser ad hoc zustimmt und dann sich frägt: Ist das denn auch wahr, ja, was ist denn damit überhaupt gemeint? Und doch erhält sich die erste Empfindung des Lesens dieser Aussage: Das ist wahr gesprochen! Erfaßt hier der Lesende intuitiv die Wahheit dieses Satzes, kann sie dann aber diskursiv nicht mehr als wahr ergründen?

Was macht denn die Qualität dieses Filmes aus? Unberücksichtigt können wir dabei die Aussagen der Sissydarstellerin lassen, der der Erfolg dieses Filmes auch zum Problem wurde, weil das Publikum sie danach nur noch in dieser Filmrolle sehen wollten, als wenn sie eins wäre mit ihr. Auch so manche Kritik an diesem „Unterhaltungsfilm“ scheint nicht ganz frei von Sozialneidsgefühlen zu sein: Der Film sei eben so erfolgreich, weil er ein primitiver Unterhaltungsfilm sei; dagegen stünden dann die niveauvollen, die aber kein Publikum fänden, weil das nur das Vulgäre liebe.

Sagen wir so: Es gibt ein Weihnachtslied, das populärste: „Stille Nacht, heilige Nacht“, das von der bloßen ästethischen Qualität sicher nicht eines Ranges mit einer Gustav Mahler Sinphonie ist, aber trotzdem ist es von einer solchen Schönheit, daß nur ein Kunstbanause dies Lied nicht liebt.

Was macht nun dann die Qualität, die weihnachtliche dieses Filmes aus? Die Spielhandlung: Der österreichische Kaiser, der sich nun zu verheiraten hat, der dann aber statt der dazu Erwählten ihre kleine Schwester heiratet, daß statt der geplanten Vernunftehe eine Liebesverheiratung sich ereignet, die Liebe so über die berechnende Vernunft obsiegte, ist es Sissy, die vor der Schicksalsfrage steht: Kann ich mein Glück erleben, wenn es auf dem Unglück ihrer Schwester, nicht vom Kaiser geehelicht zu werden, wie es vorgesehen und geplant war , die die Qualität ausmacht. Oder der Kontrast zwischen dem rustical bügerlichem Leben der Familie der Sissy und ihrem zukünftigen am Hofe des Kaisers in der Strenge des spanischen Zeremonielles?

Aber mit diesen Fragen gehen wir wohl in die Irre, denn sie verkennen doch das Eigentliche des Filmes , daß er von seinen Bildern lebt. Wenn es nur auf die Handlung ankäme, dann könnte ja „Sissy“ auch als Hörspiel im Radioapparat ausgesendet werden! David Hamilton war ursprünglich Photograph, bevor er dann auch ein Filmregisseur wurde. Leben nicht gerade seine Filme von der Schönheit ihrer Bilder? In diesen Filmen ist einfach alles schön, ja sie könnten als Beweis für Dostojewski herangezogen werden. Daß Erlösung durch Schönheit möglich ist. Ist das auch das Geheimnis des „Sissyfilmes“? Daß er einfach den Glauben an die erlösende Kraft der Schönheit ausdrückt?

Aber damit werden wir diesem Filme auch irgendwie nicht gerecht, solange die Wahrheit dieses Filmes hinter ihm gesucht wird, als drücke der Film etwas aus, was dann jenseits von ihm wäre und dann nur durch ihn vermittelt würde. Das wäre ungefähr so, als wenn wir einen Fim so ansähen, wie wir ein Briefkuvert öffnen, um dann den Inhalt des Briefes zu lesen. Der Film wäre dann nur ein Transportmedium der Botschaft, die in dem Film so enthalten wäre wie ein Brief in einem Kuvert. Nein, der Film selbst ist der Gehalt des Filmes. Aus ihm können höchstens Elemente herauszitiert werden, um so etwas aus ihm zu unterstreichen, etwa die außergewöhnliche schauspielerische Leistung von Frau Romy Schneider.

Vielleicht ist aber noch etwas ganz anderes wesentlich: der Handlungsrahmen einer schönen Welt, die nicht mehr ist, die des kaiserlichen Hofes, die des rustikalen Landlebens, die Schönheit von all dem, die natürliche wie die kultivierte des Hofes. Der conservativ-katholische Intellektuelle Albert Pethö schrieb einmal sinngemäß, daß er Monarchist sei, weil die Demokratie so unschön sei. Ganz unwahr ist diese Aussage nicht. Vielleicht bewahrt dieser feine melacholische Unterton dieses Filmes, daß er eine untergegangene Zeit wieder zum Leben bringt, davor, als Kitsch empfunden zu werden. Man vergleiche dazu einmal die Mädchenbilder Renoirs, die gerade durch ihre Melancholie so überzeugen, daß alle Schönheit vergänglich ist und nur als tote im Gemälde aufbewahrt, conserviert werden kann.

Aber hier soll nun diese Erwägung abgebrochen werden mit dem Eingeständnis, diesem Film so nicht gerecht geworden zu sein, seine fast metaphysischen Geheimnisse nicht erschlossen zu haben, aber auch im Jahre 2022 werden wir wieder zu Weihnachten „Sissy“ sehen und darüber reflektierend konstatieren, daß sich dies Kunstwerk unserem ästhetischen Denken nicht erschließen will und gerade so uns als ein wunderschöner Weihnachtsfilm bleibt. Er ist wahrlich ein Weihnachtsfilm, wenn er uns auch als solcher so unverstanden verstanden bleibt wie Dostojrweski: Schönheit erlöst die Welt.


 

Sonntag, 26. Dezember 2021

Anmerkungen zur Zerstörung der "Heiligen Familie"

Anmerkungen zur Zerstörung der „Heiligen Familie“


Die „heilige Familie“, Joseph, Maria und Jesus, das ist auch das Urbild der Familie; es ist eben kein Zufall, daß das menschliche Leben Jesu in der Ordnung der Familie begann. Diese Lebensordnung ist dadurch durch Gott selbst geheiligt worden. Nun könnten an der Urbildfunktion dieser „heiligen Familie“ Zweifel angemeldet werden, daß einerseits Joseph nicht der leibliche Vater sondern nur der Stiefvater Jesu war, er, wird dem Protoevangelium des Jakobus Vertrauen geschenkt, vor dem schon verheiratet gewesen war, sodaß Jesus so Geschwister aus dieser ersten Ehe hatte und daß die Eltern nur ein Kind hatten- hielten das alle Familien so, wäre die Menschheit baldigt ausgestorben. Aber so eng ist das Urbildliche dieser Familie nicht gemeint: Sie ist eben die Keimzelle menschlichen Lebens und gerade auch des human gelingenen Lebens.

Umso bedenklicher muß es dann sein, wenn Friedrich Engels und viele ihm nachfolgenden Kommunisten erklärten: So wie der Kapitalismus die Ausbeutung der Arbeiterklasse sei so sei die Ehe und die Familie die Ausbeutung der Frau. Dies blieb nicht nur eine graue Theorie, sondern sollte unter Lenin im ersten sozialistischen Staat der Welt, in Rußland nach der erfolgreichen bolschewistischen Revolulution auch in die Praxis umgesesetzt werden. Feministisch inspiriert sollte nun die Frau aus der Enge ihrers Daseins in der Sphäre von „Küche, Kinder und Kirche“ befreit werden. Dem Manne war ja das wahre Leben vorbehalten, er zog hinaus in das „feindliche Leben“, in dem es sich zu bewähren galt, wohingegen die Frau ihr Leben in der Küche, bei den Kindern und der Kirche hatte. Die Befreiung von diesem 3K- Leben stand so auf der revolutionär-feministischen Agenda. Lenin erlaubte die Abtreibung, das Töten der Kinder im eigenen Mutterleibe und forderte die völlige Verstaatlichung der Kinderaufzucht und Erziehung, damit die Frau so von den Kindern sich befreien könne. Zudem wurde die Ehescheidunng sehr erleichtert. Es wird gar kolportiert, daß im sozialistischen Wohnungsbau Wohnungen ohne Küchen vorgesehen waren, um die Frau von jeder Küchenarbeit zu emanzipieren. Die Versorgung mit Essen hätten dann wohl die Werkskantinen und Restaurationen übernehmen sollen. Der Kampf gegen die (christliche) Religion stand dann unter Lenin selbstredend ganz oben auf der Revolutionsagenda. Es wird wohl generell der feministische Einfluß auf die Oktoberrevolution unterschätzt. Der Tod der Familie stand so auf der Tagesordnung der bolschewistischen Revolution.

Folgt man dann Leo Trotzki, dem profiliertesten Kritiker Stalins, warum dies Befreiungsprojekt der Frau scheiterte und Stalin zu einer reaktionären Familienförderungspolitik zurückkehrte, dann lag das an der Unterentwickeltheit des sozialistischen Staates nach der Revolution: Ihm gelang es nicht, die Funktion der Familie in Gänze zu übernehmen.

In der Stalinistischen Epoche der Sowjetunion avancierte die Familie zum Kern der sozialistischen Gesellschaft, galt die Bestimmung der Frau wieder die Mutterschaft, die zur Erziehung ihrer Kinder berufen war. Selbst vor dem Verbot der Abtreibung schreckte Stalin nicht zurück, so die feministische Kritik am Stalinismus. Stalin ist ihr ein „Lebensschützer“. (Als er dann gar den "Großen Vaterländischen Krieg" proklamierte, ließ Stalin auch noch den Kampf gegen die Russische Kirche einstellen und Frauen durften wieder Mütter sein: ein Skandal aus femistischer Sicht!)

Dies könnte nun als eine kleine Skurrillität der Geschichte Rußlands angesehen werden, wenn übersehen würde, daß heutzutage die ganze freie westliche Welt in diesem Anliegen des Todes der Familie folgte:

In allen westeuropäischen Ländern ist das Kindertöten im Mutterleibe erlaubt, Polen wird so heftigst attackiert, weil es das Menschenrecht auf die Kindestötung im Mutterleibe nicht anerkennen will.

In allen westeuropäischen Ländern wird die Forcierung der Verstaatlichung der Kindererziehung vorangetrieben. Damit Frauen möglichst unlimitert als Arbeitskräfte dem freien Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, gibt es jetzt von der Kindertagesstätte über den Kindergarten bis zur Ganztagsschule die Möglichkeit einer Kinderunterbringung, damit die Mütter arbeiten gehen können.Da der Mensch um der Wirtschaft willen da ist als Arbeitskraft und Konsument, darf die Frau eben nicht mehr in erster Linie Mutter sein, sondern nur insoweit, wie es ihr Arbeitsleben zuläßt. Nicht um des Kindeswohles , sondern um der Wirtschaft willen, soll die Kindererziehung der Familie entnommen und verstaatlicht werden.

Marx ging noch davon aus, daß dem Arbeiter so viel Lohn gezahlt werden müsse, daß die Reproduktion der Arbeitskraft ermöglicht wird und dadrunter subsumiert er auch die Gründung einer Familie und daß dann die Frau für den Haushalt und die Kinder sorgt, während der Mann den Lebensunterhalt für die Familie verdient, damit die Kinder von jetzt die Arbeitskräfte von morgen sein können. So interpretierte die Soziallehre der Kirche auch anfänglich den Begriff des „gerechten Lohnes“.

Seit dem nun die Erwerbstätigkeit der verheirateten Frau fast zum Regelfall geworden ist, konnte die Wirtschaft so den Lohn unter das Niveau des zur Reproduktion der Arbeitskraft Notwendigen senken, da nun der Ehemann und seine Frau den Lebensunterhalt ihrer Familie zusammen erwirtschaften. Das erheischt aber die weitestgehende Verstaatlichung der Kindererziehung und somit das Ende des Kerngeschäftes der Familie, der Kindererziehung.

Der Primat der Ökonomie und in diesem Punkte sind sich der Kommunist Lenin und die Marktliberalen eins verlangt die Auflösung der Familie, damit die Frau, fast unbeeinträchtigt durch eventuell eigene Kinder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Die Leistung des Feminismus besteht nun insbesondere darin, der Frau den Zwang, jetzt auch noch als Verehelichte arbeiten zu müssen, als ihre Emanzipation von einem veralteten Verständnis der Frau verklären. Aus der Not, so seinen Lebensunterhalt sich verdienen zu müssen, wird damit das Recht der Frau, wie ein Mann arbeiten zu müssen, es sei denn, eine Frau ist so vermögend, daß sie darauf verzichten kann. Die Leidtragenden sind aber dabei in erster Linie die Kinder, die faktisch so ohne eine Familie aufleben, ganz verstaatlicht. Dazu paßt es dann auch, daß nun homosexuelle Paare mit Kindern als Familie anerkannt werden, da die Kindererziehung ja sowieso schon weitestgehend verstaatlicht und so der Familie entzogen ist.

Das ist eben der Tod der „heiligen Familie“ ob des Primates der Ökonomie, von Revolutinären wie Lenin angedacht und dann durch den Liberalismus als der Ideologie des freien Marktes mit dem Primat der Ökonomie verwirklicht. Nicht irritiert nun aber, daß das Zeitgeistsurfchristentum zumindest in Westeuropa und Amerika bei diesem Kampfe gegen die „heilige Familie“ mitmacht. Die Ordnung der Familie soll so der Wirtschaft geopfert werden, denn sie allein ist wahrhaft heilig.






 

Samstag, 25. Dezember 2021

Weihnacht - das große Jawort an uns? (Auch zu Papst Franziskus Weihnachtsgeschenk an die Mitarbeiter des Vaticans: 2G!)

Weihnacht – das große Jawort an uns? (Auch zu Papst Franziskus Weihnachts-geschenk an die Mitarbeiter des Vaticans 2G)


Im Kindelein in der Krippe zu Bethlehem und hoffentlich auch in unseren heimischen verkündet uns Gott sein Ja zu uns Menschen. Er offenbart da seine Liebe zu allen Menschen. Das feiere die Kirche in der „Heiligen Nacht“.

Nur, warum lehrte uns dann die Mutter Jesu in Fatima so zu beten:

O mein Jesus, verzeihe uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle. Führe alle Seelen in den Himmel,besonders jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.“ (4.Tag: 13. Juli 1917 zur Mittagszeit). Hat etwa Maria Weihnachten, ihr Kind in der Kirche auch noch bis 1917, obgleich leiblich in den Himmel aufgenommen immer noch nicht verstanden? Wenn das Kind in der Krippe Gottes Ja zu jedem Menschen wäre, wie bräuchte es da noch des Gebetes, verzeihe uns unsere Sünden, verschone uns vor der Hölle, sei barmherzig? Gott hätte doch schon längst sein Jawort uns gegeben, so daß wir, vertrauend auf seine Liebe, uns der Vergebung der Sünden und der Aufnahme in den Himmel gewiß werden. Wie könnte Gott denn auch einen Menschen lieben und dann ihm die Sündenvergebung nicht gewähren und ihn so nicht in den Himmel aufnehmen!

Aber das Jesuskind, wie es heutzutage verkündet wird, verkündet eben nicht mehr das Reich Gottes, dessen Nähe noch die Umkehr und die Hinwendung zu Gott, sondern Gott ist nur noch die reine Affirmation, das große Ja zur Welt und den Menschen, so wie sie sind.Das Reich Gottes hingegen meinte ursprünglich die Negation der gefallenen Welt und des gefallenen Menschen: Die Welt und der Mensch mußte erlöst werden! Gott sandte deshalb seinen Erlöser in die Welt, damit dieser die Erlösten in die neue Welt mit ihrem neuen Himmel führe.

Jetzt sagt Gott in seinem Gotteskinde nur noch sein Ja zur Welt und den Menschen. Der Himmel ist so nicht mehr die Kritik der gefallenen Welt, nicht mehr die Verheißung eines jenseitigen Lebens jenseits dieses Erdenlebens im Tal der Tränen- vgl das „Salve Maria“, aber auch nicht mehr eine Jenseitsvertröstung. Gott sagt nur noch Ja.

Zeitigt diese reine Affirmation nun auch Folgen in der Praxis der Kirche? Ja, so affirmativ Gott sich so zur Welt verhält, so affirmativ verhält sich nun die Kirche auch zur Politik der Weltstaaten. Kaum ein anderer „Großer“ unserer Zeit engagiert sich so vehement für das politische Ziel der politischen Welteinheitsregierung, der neuen Weltordnung, wie der jetzige Papst.

Predigt er nicht überall den Europäern und Amerikanern, alle „Flüchtlinge“, isb islamische aufzunehmen. Dadurch soll das politische Ziel der Auflösung aller Nationalkulturen erreicht werden, daß alles Homogene durch das Konzept der Multiethnisierung und Multikultivierung aufzulösen ist für die zukünftige Einheitswelt. Engagiert er sich nicht vehement für die Vergleichgültigung aller Religionen, daß sie nun alle eins sein sollen in ihrem Streben nach der Erschaffung einer geschwisterlichen Welt? Wie sehr wird er dafür von Freimaurern gelobt, die sich in diesem Punkte ganz eins wissen mit ihm. Und engagiert er sich nicht leidenschaftlicher als alle anderen jetzt für die Zwangsimpfung gegen den Coronavirus. Der ach so „autoritär“ regierende Putin lehnt eine Zwangsimpfung ab, bisher wird sie nur in Österreich und wohl in Bälde in Deutschland verlangt, aber Papst Franziskus erklärte nun zu Weihnachten, daß Ungeimpfte, selbst wenn sie als virenfrei getestet worden sind, nicht mehr im Vatican arbeiten dürfen! Radicaler als jeder Politiker der Welt engagiert er sich für die Zwangsimpfung.

In all diesen Fällen praktiziert der Papst das „bedingungslose Ja“ Gottes zur Welt! Wie könnte denn noch die Kirche Jesu Christi kritisch sich zur Welt bzw der Politik der Welt verhalten, wenn der Gott Jesu nur noch die reine Affirmation der Welt und der Menschen, so wie sie sind, ist? Die Welt nimmt Papst Franziskus in ihren politischen Tendenzen wahr, der des Prozesses der Globalisierung, der Überwindung alles Nationalen und Individuellen zugunsten einer zukünftigen Einheitsmassenwelt. Darum soll auch das Besondere der Christlichen Religion verschwinden im Einerlei der monotheistischen Religionen und aller Religionen überhaupt. Darum engagiert er sich für den Welteinheitszukunftsstaat als ihr vortrefflichster Diener durch seine Entschiedenheit, jetzt die Zwangsimpfung in seinem Kirchenstaat vorbildlich durchzusetzen. Und so kämpft er auch gegen die „Alte Messe“, als dem Kristallisationspunkt der Christlichen Religion, um eine neue zeitgeistgemäße „Katholische Kirche“ zu kreieren, die eben in das Projekt des zukünftigen Welteinheitsstaates hineinpaßt.

Wenn der Gott Jesu Christi nichts anderes mehr ist als die reine Affirmation der Welt und ihrer Menschen, wie sollte sich dann auch die Kirche noch anders als rein affirmativ zum politischen Weltgeschehen verhalten? Sie beraubt sich ja jeder Möglichkeit eines kritischen Gegenübers zur Welt durch ihr bedingungsloses Jasagen zu ihr, das sie in Gottes Kind meint erkennen zu können.


 

Freitag, 24. Dezember 2021

Weihnacht - der Erlöser ist uns geboren: eine kritische Anfrage

Weihnacht- der Erlöser ist uns geboren: eine kritische Anfrage


Eine jüdische Religionsunterrichtsstunde:Ein Schüler ruft aus: „Rabbi, Rabbi, der Messias ist da!“ Der Rabbiner schaut aus dem Schulfenster, sieht ein weinendes Kind und erwidert: „Nein, der Messias ist noch nicht gekommen!“

Wenn der Messias da ist, dann erlöst er die Welt,sodaß dann kein Kind mehr weinen wird. So viel wird noch auf der Welt geweint, der Christus kann noch nicht angekommen sein. Halten wir uns dann noch vor Augen, daß seit Jesu Christi Geburt im 20.Jahrhundert so viel unschuldige Menschen getötet worden sind, wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte. Es kann nur mit geschlossenen Augen behauptet werden, daß seit Weihnachten die Welt im Ganzen besser geworden sei! Auch wenn eine christliche Geschichts-schreibung nun noch so sehr sich abmühte, einen humanisierenden Effekt der christlichen Religion in den letzten 2000 Jahren nachzuweisen, angesichts der Leichenberge des 20.Jahrhundertes muß sie sich blamieren.


Was also tuen angesichts dieser jüdischen Christentumskritik? Der einfachste Ausweg wäre der, dazu aufzurufen, gemeinsam einen Beitrag zur Humanisierung der Welt zu leisten und dabei die Frage, ist denn der Erlöser schon gekommen, auszublenden. Oder es könnte der Messias Jesus reduzuiert werden darauf, daß er alle zur Humanisierung beauftragte und daß es nun auf uns ankäme, seinen Auftrag in die Tat umzusetzen. Das jetzige Elend der Welt läge dann einfach darin, daß wir Menschen Jesu Aufruf zur Humanisierung nur sehr partiell Folge geleistet hätten. Nur versteht weder die christliche noch die jüdische Religion den Messias als einen Aufrufer zur Weltverbesserung sondern als die Kraft, die die Welt wirklich erlöst.

Auch in seinem eigenen Schülerkreis gab es so vom Messias Jesus Enttäuschte. Aus dieser Frage: „Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?“ (Apg 1,6)klingt diese Desillusionierung mit. Die Judenchristen erwarteten eben vom Messias vorrangig eine Wieder-herstellung des jüdischen Reiches, selbstredend nicht einfach eine Repristination des einstigen Reiches, sondern eine vollkommene Neuauflage des alten Reiches. Wenn der Sprecher der Apostel, Petrus, der spätere erste Papst so entsetzt auf die Leidensankündigung Jesu reagierte, daß der Heiland gar zu ihm sagen mußte: „Weiche von mir Satan!“, dann wohl auch deshalb, weil er sich außer Stande sah, sein Messiasverständnis in Einklang zu bringen mit Jesu Messiasverständnis, daß er in die Welt gekommen ist, um am Kreuze die Sünden der Welt zu sühnen.

Es soll nun anders weitergefragt werden: Wo verheißt Jesus eigentlich, daß mit ihm eine Heilsgeschicht anfänge, in der die gefallene Welt Schritt für Schritt zu einer besseren wird,daß von nun aber auch die Menschen bessere werden, bis daß dann die Welt zum Reich Gottes würde, in der alle als Erlöste und Befreite leben werden? Wo expliziert Jesus als Lehrer der Gerechtigkeit einen Weltoptimierungsplan, den dann seine Kirche umzusetzen habe? Wo sagt er uns, daß ab nun wir auf Erden paradiesisch leben werden? Ja, Jesus heilte Blinde, Besessene und viele andere Kranke, aber die Zahl der Ungeheilten dürfte zu Lebzeiten Jesu doch größer gewesen sein als die Zahl der von ihm Geheilten.

Mißverstehen wir so Jesu Erlösungswerk, wenn wir es als ein Werk der Humanisierung und allgemeinen Weltverbesserung verstehen, um dann zu fragen, warum all dies nicht sich ereignete? So drängt sich die Einsicht auf, daß wirklich Jesu Heilswerk das seines Kreuzes, seines Sühnopfertodes ist. Er ist so noch nicht gekommen, um sein ewiges Reich zu errichten, denn das wird er erst erwirken, wenn er wiederkommt, zu richten die Lebenden und die Toten.Die Johannesapokalypse, ganz im Geiste Jesu Reich Gottes Verständnisses geschrieben, offenbart uns ja unüberlesbar, daß die ganze Menschheitsgeschichte nach Jesu Geburt nicht ein allmähliches Sichentwickeln zum Reich Gottes auf Erden ist, sondern daß Gott selbst diesen unseren Äon vernichten wird, um eine neue Erde und einen neuen Himmel zu erschaffen! Der Messias Jesus war ein apokalyptisch Gesonnener, keiner, der auf einen menschlichen Fortschritt zum Besseren setzte. Er vertraute allein auf Gott, der ein neues Paradies für uns Menschen erschaffen wird!

So mißversteht sich auch die Kirche völlig, meint sie, daß ihre vordringlichste Aufgabe die eines Engagements zur Verhumanisierung der Welt sei. Denn ihre eigentliche Aufgabe ist ihr Opferkult, Gott sein Versöhnungsopfer darzubringen und nicht sich einer Hoffnung auf eine moralische Perfektibilisierung des Menschen hinzugeben.

Wäre aber Jesus wirklich im weltlichen Sinne ein Erlöser gewesen, dessen Anliegen eine humane Welt gewesen wäre, dann müßte aber konzidiert werden, daß er als Erlöser versagt hat.

 

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Irgendwie war früher alles ganz anders - auch in der Kirche

Irgendwie war früher alles ganz anders -auch in der Kirche


Gern und willig soll jeder Sünder zur Buße greifen, da Gott uns ein so leiches Mittel gibt, seine Gerechtigkeit zu versöhnen und den ewigen Strafen zu entgehen,die den unbußfertigen Sündern bereitet sind.“

So steht es noch geschrieben in dem ganz und gar unzeitgeistgemäßen Buch: Maria,meine Zuflucht und mein Trost, von M. Sintzel, verbesserte Auflage 1919, S.196.Vor 100 Jahren dachten Christen noch so, nicht nur im Mittelalter!

Es soll nun der theologische Gedanke, dem diese Aussage zu Grunde liegt,rekonstruiert werden. Dazu muß der Begriff der göttlichen Gerechtigkeit in den Mittelpunkt dieser Rekonstruktion gestellt werden: Das Symbol der göttlichen Gerechtigkeit ist die Waage. Der Schwere der Sünde entspricht die Schwere der Strafe. Gerechtigkeit heißt Ausgewogenheit.

Wenn also Gott gerecht urteilt, müßte die Buße so schwergewichtig sein, wie die Schwere der Sünde. Der Sünder unterwürfe sich dann einer Strafe, die so schwer wäre wie die für seine Sünde zu erwartende Strafe. Deswegen verzichte dann Gott auf sein Strafen, denn der Sünder hätte sich ja schon hinreichend selbst bestraft.

Aber wenn dem so wäre, wie erklärte sich dann, daß hier von einem leichtem Mittel der Buße geschrieben wird? Die Buße müßte ja gemäß der Schwere der Sünde schwer sein und wäre so oft mitnichten als leicht anzusehen? Nur die göttliche Gerechtigkeit verlangt nach einer Ausgewogenheit oder sollte Gott hier einfach auf seine Gerechtigkeit verzichten, wenn er sieht, daß ein Sünder Buße leistet? Aber es heißt da explizite, daß Gottes Gerechtigkeit versöhnt wird, nicht, daß Gott einfach von ihr absieht. Man könnte meinen, daß Gott nun gnädig die abgeleistete Buße als hinreichend für die Schwere der Sünde ansieht, aber dann würde Gott, indem er so gnädig urteilt, doch seiner eigenen Gerechtigkeit nicht mehr Genüge tuen,sodaß sie nicht versöhnt worden wäre.

Meine These: Verharrend im Bilde der Waage, liegt auf der einen Waagschale die Sünde in ihrer ganzen Schwere, und auf der anderen dann das Gewicht der Buße, das aber viel zu leicht ist, um die Schwere der Sünde kompensieren zu können. Erst wenn Gott auf die Waagschale, auf der das Gewicht der Buße aufliegt, das Gewicht des Kreuzes Jesu Christi hinzugelegt wird, ereignet sich die Aussöhnung der göttlichen Gerechtigkeit. Denn nun reicht das Gewicht, aufgelegt auf der Waagschale der Buße, um die Schwere der Sünde zu kompensieren.

Dem unbußfertigen Sünder legt nun Gott nicht das Kreuz Christi zu seinen Gunsten auf die Waagschale, aber dem Büßer, denn ihm auf sich gestellt, ist es nicht möglich, die göttliche Gerechtigkeit durch seine Buße zu versöhnen, aber wenn er das ihm mögliche an Buße wirkt, dann gibt Gott seine Gnade dazu, dann legt er zur Versöhnung das Kreuz Christi in die Waagschale. So könnte dies ein Beispiel sein für den scholastischen Grundsatz:facienti quod in se est deus non denegat gratiam= dem das ihm Mögliche Tuende verwehr Gott die Gnade nicht.

Dieser gesamte Vorstellungskomplex ist nun in der nachkonziliaren Kirche verschwunden, daß Sakrament der Buße so faktisch abgeschafft.Mit welchem Recht? Verfügen die nachkonziliaren Theologen über eine verbesserte und vertiefte Gotteserkenntnis, sodaß sie diese Lehre der Kirche überwanden? Mitnichten! Einen theologischen Fortschritt hat es in der nachkonziliaren Zeit nicht gegeben, eher das Gegenteil, daß die vorgegebene Tradition als zu schwer und als zu anspruchsvoll empfunden an die Heutigen akkommodiert werden mußte. Die viel beschworene Öffnung der Kirche zur Welt, diese Maxime des 2.Vaticanums war nun in erster Linie auch der Wunsch einer Komplexitätsreduktion der Lehre der Kirche, damit die Lehre auch noch in Zeiten der Glaubensschwäche und des zunehmenden Desinterrese an ihr noch akzeptal sein kann. Ein „Fast Food“ Christentum bräuchte es eben in den Zeiten, da oppulente Sonntagsmenüs aus der Mode gekommen sind: leicht bekömmlich, schnell zubereitet, ohne Ansprüche an das Geschmacksvermögen des Konsumenten zu stellen.

Da reicht eben: Gott ist die Liebe und so hat er alle gleich lieb, die Sünder wie auch die Nichtsünder, die Buße Leistenden wie die, die darauf verzichten, vertrauend darauf, daß Gott zu jedem sein Ja sagt. Nur ein Problem, aber ein gewichtiges gibt es da: Wer sagt uns, daß es diesen Ich-hab-Euch-all- lieb- Gott auch wirklich gibt? Der Gott Jesu Christi ist wenigstens nicht so geartet und die Kirche kannte einen solchen Gott bis zum 2.Vaticanum auch nicht, denn er ist ein reines Phantasieprodukt modernistischer Theologie!

 

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Als Gott noch ernst genommen wurde...

(Der Ausgangspunkt dieser Betrachtung ist die These, daß aller Irrtümer in der Kirche ihren Anfang nehmen in einer irrigen Gotteslehre)


Einst betete ein Christ so: O allerseligste Jungfrau Maria,Mutter meines Gottes, wie oft haben meine Sünden nicht schon die Hölle verdient!Vielleicht wäre bei meiner ersten Sünde das über mich gefällte Urteil vollzogen worden, wenn du, o Allgütige, die rächende Hand der erzürnten Gerechtigkeit Gottes nicht eingehalten hättest.“ M.Sintzel. Maria, meine Zuflucht und mein Trost, neue verbesserte Auflage 1919, S.138.

So wurde noch vor 100 Jahren gebetet. Warum heute nicht mehr?


Daß es Sünden gäbe, die die Hölle verdienten, diese Aussage würde heut geäußert, auf völlige Ablehnung stoßen. Da Gott der Gott der Liebe sei, schlöße dieser Liebesgott die Möglichkeit einer Hölle und eines Bestraftwerdens in ihr aus.


Daß eine Sünde Gott veranlassen könnte, über den Sünder ein Urteil zu fällen, erscheint der Kirche heute auch als inakzeptabele Vorstellung. Höchstens sei noch akzeptabel, daß das Sündigen den Sünder selbst schädigt, wenn also ein Gebrauchtwagenhändler stets seine Kunden betrügt, er dann irgendwann kein einziges Auto mehr verkaufen könne. Der Tun-Ergehenszusammenhang, daß schlechtes Tuen den Täter selbst schädige, soll so Gott als den Sünder Strafender ersetzen.


Eine „rächende Hand der erzürnten Gerechtigkeit Gottes“ kann es so auch nicht geben, weil Gott als Liebe niemals zürne oder gar rächen wolle. Der große Apologet Lactantius verteidigte die Lehre vom Zorn Gottes noch gegen die Kritik antiker Philisophen, daß das Buch der Christen kein wahres sein könne, weil in ihm ausgesagt wird, daß Gott zürne, indem er aufweist, daß Gott, wenn er vernünftig gedacht wird, auch als zorniger zu denken ist, weil das die gerechte Haltung der Sünde gegenüber ist. Heutzutage ist der Gedanke der Gerechtigkeit Gottes fast ganz verschwunden zugunsten der Vorstellung, daß Gott nur die Liebe sei und so er auf jedes Strafen verzichte. Darum wird ja am Karfreitag Anselm von Canterburys Kreuzestheologie, daß Gott Jesus Christus an unser statt für die Sünden gestraft hätte, vermaledeit, denn Gott strafe nicht. Ein Sühnopfer bedürfe es nicht, um Gottes Gerechtigkeit Genüge zu tuen.

Jesus kann dann nur noch die Rolle eines Aufklärers zukommen, der uns von falschen Gottesvorstellungen befreit habe, etwa der, daß Gott als der Gerechte auch zürne und Gericht halten würde am Ende dieses Äons.


Mariä Fürbitte sei so völlig überflüssig, denn Gott wolle sowieso immer nur das Gute für uns Menschen und das wolle er auch wenn ihn die Gottesgebärerin nicht bitte.Auch den Sohn Gottes bräuchten wir nicht, denn Gott Vater ist ja schon der uns stets nur Liebender.


Nur, woher stammt dieser Gott, der nur noch die Liebe ist und sonst nichts? Verdankt er sich vertiefter Gotteserkenntnisse aus der hl. Schrift? Mitnichten, die kennt einen solchen Gott nicht. Auch kennt der Glaube bzw die Lehre der Kirche einen solchen Gott nicht, zumindest bis zum 2.Vaticanum. Diese Gottesvorstellung der nachkonziliaren Zeit ist ein absolutes Novum in der Theologiegeschichte dar. Eine Anfrage provoziert dies: Woher wird gewußt, daß es einen solchen Gott wirklich gibt? Mit welchem Recht wird nun behauptet, daß die gesamte hl. Schrift und die ganze vorkonziliare Kirche im wichtigsten Punkte, der Gotteslehre irrte und nur die nachkonziliaren Modernisten über eine rechte Gotteslehre verfügen?

 

Dienstag, 21. Dezember 2021

Aufstand gegen Gott- über den "Synodalen Irrweg" flankierende Theologie

Aufstand gegen Gott – über den „Synodalen Irrweg“ flankierende Theologie


Auf Kath de (20.12.2021) unter der schon ob der permanenten Wiederholung lang-weilenden Parole der „ Liberalisierung der Sexualmoral“ zündet der „Theologieprofessor“ Magnus Striet eine Bombe, die die ganze Theologie, aber auch jede Religion zum Einsturz bringen muß.

Hier die Bombe:

Es kann „kein Gott akzeptiert werden,der die Freiheit des Menschen und damit das von ihm beanspruchte Recht auf freie Selbstbestimmung nicht achtet.“

Jede Religion geht aus von der Frage: Was wollen die Götter oder Gott von uns und wenn wir von ihnen Gaben bekommen wollen, wie müssen wir uns verhalten, damit wir das Ersehnte von ihnen erlangen? Der Ausgangspunkt der lutherischen und der ganzen reformatorischen Theologie war die Frage: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott“. Die Antworten der Reformatoren fielen nun zwar unkatholisch auf, aber sie frugen so, wie die ganze Theologie vor und nach ihnen. Paulus Römerbrief ist im Kern nichts anderes als die Respondierung dieser Frage und wenn Jesus Christus uns lehrt, wie wir in das Reich Gottes bzw das ewige Leben erlangen können, so beantwortet er damit auch nur diese eine Frage: Was will Gott für uns und was tat er für uns, damit wir dies Ziel erreichen können?

Dieser „Theologieprofessor“ ordert nun aber Gott zu einem Bewerbungs-gespräch: „Sie wollen also unser Gott werden- dann müssen Sie diese Mindestbedingungen erfüllen, denn sonst sind sie für uns als Gott nicht akzeptabel!“ Gott ist nicht mehr der Herr, unser Herr, sondern wir sind Herren über ihn, die wir dann ihm unsere Mindestanforderungen diktieren, wenn er bei uns als „Gott“ angestellt werden möchte: Gott als Servicekraft des „Synodalen Irrweges“.

Welche Conditionen muß nun also Gott akzeptieren, damit dieser „Theologieprofessor“ ihn als seinen Dienstgott bejahen kann? Er muß die Freiheit und das Selbstbestimmungsrecht des Menschen anerkennen. Darunter versteht Herr Striet, daß Gott dem Menschen keine Gebote geben darf, ihnen keinen Ordo salutis offenbaren soll, sondern anerkennen muß, was wie Menschen in einem demokratischen Procedere als das Wahre und Gute bestimmen.

Nicht Gott darf mehr etwas von dem Menschen wollen, sondern er bestimmt, wie Gott zu sein hat und was er zu bejahen hat, nämlich das, was uns gefällt. Das soll da so zugehen, wie in einem Friseurgeschäft: Möchte eine Frau ihre Haare sich rot färben lassen, dann erfüllt die Friseuse ihr diesen Kundenwunsch, auch wenn ihr diese Farbe nach dem Urteil der Fachkraft nicht stehen wird. Aber der Kunde ist nun mal der König.

Daß Gott stattdessen sich offenbarte und mitteilte, was er von den Menschen verlange, ist so ein fast unverzeihliches Vergehen Gottes. Er hätte stattdessen die Abhaltung herrschaftsfreie demokratisch organisierter Synoden abwarten müssen, um dann seine Arbeitsaufträge von dort entgegenzunehmen: Gott ist unsere Servicekraft.

Was bleibt dann von der Grundlage des christlichen Glaubens, der hl.Schrift übrig? Nichts außer der Behauptung, daß das biblische Denken eine Aufforderung zum aufklärerischen Denken sei. So werden alle Gehalte der Bibel völlig verflüssigt. Es bleibt nur die Aufforderung: Denkt aufklärerisch!

Gab es da nicht noch diesen Jesus? Von dem wüsse man nur sehr wenig, tönt dieser „Theologieprofessor“. Er will damit sagen, daß die Evangelien und die sonstigen Schriften des Neuen Testamentes sehr unzuverlässig seien. Erkennbar wäre aber wohl, daß er sich für eine gerechte Gesellschaft engagiert habe.

So tönt das auf kath de: „Demnach habe Jesus eine >möglichst umfassende Gleichstellung der sozialen Verhältnisse< gewollt und >im Namen des Gottes, der aus der Sklaverei 'Ägyptens herausührte, eine besondere Sorgfaltspflicht für die Menschen> einforderte, >die am Rande der Gesellschaft standen und auch noch aus religiösen Gründen stigmatisiert wurden>.“

Einfacher gesagt: Jesus war der Ideengeber des modernen Sozialstaates, in dem auch Niemand aus religiösen Gründen diskriminiert wird. Das hier dieser Professor, statt die Texte des Neuen Testamentes zu exigetisieren, die Ideale des heutigen Sozialstaates in die Person Jesu projiziert, ist offenkundig. Hier wird eben mit dem Sohn Gottes so umgegangen wie mit Gott selbst: Beide haben so zu sein, wie es diesem „Theologieprofessor“ gefällt oder sie sind einfach für ihn inakzeptabel.

Die wissenschaftliche Theologie ist somit nichts anderes als ein einziges Wunschbefriedigungsunterfangen, das jedem ausspuckt, was ihm gefällt. Der Gott dieser „Theologie“ hat ich eben den Konsumentenwünschen der Menschen und isb der Theologieprofessoren unterzuordnen, denn wenn nicht, wird er von ihnen nicht als Gott anerkannt.Das ist nichts anderes als eine Revolte gegen Gott und der Zerstörungsversuch jeder Religion. Luther urteilte einmal hellsichtig,daß der Mensch nicht an Gott glauben wolle und könne, weil er selbst Gott sein wolle. Wie wahr dies ist, zeigt die Causa Striet: Wer Gott zu seinem Servicepersonal degradieren will, der entgottet Gott indem er sich selbst vergottet.


 

Montag, 20. Dezember 2021

Papst Franziskus schlägt zu: Sein Kampf gegen die "Alte Messe"

Papst Franziskus schlägt zu: Sein Kampf gegen die „Alte Messe“


Nach dem nun seine erste Kampfansage gegen die „Tridentinische Messe“ nicht recht erfolgreich war: Wie wenige Bischöfe verboten bisher die „Alte Messe“ legt der Papst nun nach. Er führt damit selbstredend auch seinen Kampf gegen Papst Benedikt fort, Franziskus ist ja wohl auch bewußt als ein „Anti-Benedikt-Papst“ gekürt worden, daß nun endlich ein Seelsorger mit einer soliden Abneigung gegen das Theologische den Mozarttheologenpapst Benedikt ersetzen sollte.

Die quasi offizielle Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz rapportiert nun über den neuen vaticanischen Maßnahmenkatalog wider die „Alte Messe“ unter dem Titel: „Vatican veröffentlicht Klarstellung zum Gebrauch der Alten Messe“ am 18.12.2021. Kath net und Kath info berichten auch zeitnah über diese Causa.

Das Bedeutsamste steht im Kath de Artikel am Ende: Von einem vertraulichen Schreiben des Vaticans wird da berichtet,verfaßt vom Erzbishof Rode. Der stellt in diesem Brief die Intention des Papstes klar: „daß Franziskus mit >Traditionis custodes< alle bisherigen Ausnahmen und Zugeständnisse der Feier der Alten Messe abschaffen wolle.“ Nur noch zeitlich befristet wolle er die „Tridentinische Messe“ tolerieren. In der Klarstellung werden so die Bischöfe zur Pflicht ermahnt, sich zur Rückkehr zu einer einheitlichen Zelebrationsform einzusetzen. Nur zeitlich befristet sollen noch Ausnahmen geduldet werden.

Offenherzig und ohne Rücksicht auf das Anliegen Papst Benedikts, conservativ-traditionalistische Katholiken in die Kirche einzubinden, forciert so der Papst seinen Spaltungskurs der Kirche. Dieser päpstliche Führungsstil erinnert ein wenig an den des Nochparteivorsitzenden der AfD, Herrn Meuthen, der aus „seiner“ Partei am liebsten alle Nationalconservativen ausschließen möchte, um eine einheitlich neoliberale AfD zu kreieren.

Papst Franziskus interpretiert eben im bewußten Kontrast zu Papst Benedikt das 2. Vaticanum als das Ereignis des Bruches mit der vorkonziliaren Kirche. Wer nun auch immer weiterhin die vorkonziliare Messe zelebrieren will, ist so für ihn ein Gegner dieses Reformkonziles, da so der Bruch mit der vorkonziliaren Kirche nicht anerkannt wird.

Dies Pathos des Bruches mit der Tradition kann nun verschieden legitimiert werden. Das anspruchsvollere Legitimationskonzept behauptet, daß die Kirche, vielleicht schon in der Zeit Kaiser Konstantins vom verbindlichen Urchristentum abgefallen sei, degeneriert sei und nun erst im 2.Vaticnum zum wahren Ursprünglichen zurückgekehrt sei. Davon zu unterscheiden ist das Fortschrittsnarrativ, daß es eben in der Menschheitsgeschichte eine objektive Tendenz des Fortschrittes gäbe und daß die Kirche stets im Einklang mit diesem Fortschritt sich zu bewegen habe. Was gestern noch als wahr galt, ist eben heute schon veraltet und hinfällig geworden. Das Neue ist wahr solange es nicht von etwas noch Neuerem ersetzt wird.

Simpler gestrickt ist dann das Konzept der Marktorientierung der Kirche: Die Konsumentenwünsche ändern sich und die Kirche müsse sich eben der sich verändernden Nachfrage immer wieder aufs neue anpassen, ihr Angebotssortiment ausrichten.

Alle drei Vorstellungen kommen aber in einem Punkte zu dem gleichen Ergebnis: Die „Alte Messe“ müsse abgeschafft werden. Nachdem beim ersten Schlag gegen die „Alte Messe“ Papst Franziskus auf die Willfährigkeit seiner Bischöfe setzte, scheint er nun zentralistischer gegen sie vorgehen zu wollen. Darum ermahnt er nun seine Bischöfe, für die Abschaffung der „Alten Messe“ zu sorgen. Das sei ihre „Pflicht“!

Leitete Papst Benedikt eine Epoche der Toleranz der „Tridentinischen Messe“ ein, so beendet der jetzige Papst dies Unterfangen, wohl auch ermutigt durch die altersbedingt nachlassende Kraft seines Vorgängers.

Was wir nun erleben und erleiden ist wohl ein einzigartiges Unterfangen: Die Messe der Katholischen Kirche, wie sie circa 400 Jahre lang zelebriert worden ist und genau genommen noch länger, wird die Kontinuität der „Alten Messe“ mit der Weise der Meßfeier vor dem Trienter Konzil mitbedacht, soll nun verboten und endgültig aus der Katholischen Kirche abgeschafft werden. Das könnte nur legitim sein, könnte bewiesen werden, daß die Kirche über so lange Zeit hindurch in Gänze unangemessen und gar falsch den Gottesdienst zelebriert hätte und daß deshalb nur die neu kreierte Messe die einzig legitime sei, weil sie so energisch mit der falschen Tradition bräche.

Faktisch würde damit den Reformatoren recht gegeben werden, daß die Katholische Kirche eine Abfallorganisation des wahren Urchristentumes sei, daß so nur in den evangelischen „Kirchen“ in rechter Weise der Gottesdienst gefeiert würde und daß darum nur die verprotestantisierte „Neue Messe“ bejabar sei, weil sie mit der katholischen Tradition bräche. So eine antikatholische Intention paßt natürlich zur Deutungstradition des 2.Vaticanums als dem Bruch mit der vorkonziliaren Katholischen Tradition, daß es nun darauf ankäme, eine dem (post)modernen Zeitgeist konforme neue Kirche zu kreieren.

Papst Franziskus schreitet nun auf diesem Weg voran. Unklar ist aber noch, wie viele Bischöfe nun dieser neuen Kampfansage gegen die katholische Tradition folgen werden. Aus Sicht des Papstes lieben wohl zu viele Bischöfe den innerkirchlichen Frieden zu sehr als daß sie jetzt willig wären,mit gezogenem Säbel in einen Krieg gegen die „Alte Messe“ zu ziehen. 

 

Zusatz:

"Nicht die Asche bewahren, sondern Zukunft sichern" Papst Franziskus (Kath de am 19.12.2021) Papst Franziskus dürfte die vorkonziliare katholische Tradition auch zu der nicht bewahrenswerten Asche zählen. Bedenkenswert ist zudem, daß der Papst hier beim Thema der Bildung mit keinem Wort die religiöse Bildung erwähnt.  

 

Sonntag, 19. Dezember 2021

Versuche zur Jungfrauengeburt - Maria, die Jungfrau

Versuche zur Jungfrauengeburt – Maria, die Jungfrau


Zwei grundlegend verschiedene Ordnungen sind die des Heiligen und die des Guten. Die Ordnung des Heiligen lebt aus der Unterscheidung von sakral und profan, die des Guten von der Unterscheidung des Guten von dem Bösen. Eine „Thüringerbratwurst“ essen ist sicher etwas Gutes, man tut sich eben selbst etwas Gutes, wenn man soetwas Gutes zu sich nimmt. In einem Gottesdienst aber eine „Thüringer“ zu verzehren, verstößt auf das Gröbste gegen die Ordnung der hl. Messe. Es könnte nun angefragt werden: Ist denn etwa im Gottesdienst etwas Gutes tuen untersagt, und wenn man dann gar seine Bratwurst mit dem Sitznachbaren teilt, wäre das nicht gar praktizierte Nächstenliebe?

Ja, eine Bratwurst mit seinem Nächsten zu teilen, ist gewiß ein Akt christlicher Nächstenliebe, aber genauso gewiß im Gottesdienst und auch sonst im Raume der Kirche etwas Unerlaubtes. Warum? Weil die Kirche und der in ihr abgehaltende Gottesdienst zur Ordnung des Sakralen gehört. Den Gegenpol zum Sakralen bildet nun das Profane. Eine profane Tätigkeit, wie die des Essens stört nun die Sakralität wie ein Rotweinfleck auf einer weißen Hose. Das Profane ist nun nicht etwa etwas Unmoralisches oder Ungutes, sondern als Profanes das aus dem Sakralraum der Kirche Auszuschließendes. Profanes kontaminiert sozusagen Sakrales. So ist es eben eine Unart, wenn in Gottesdiensten am Ende als Bezeugung, die Messe oder isb eine Musikdarbietung habe gefallen, wie in einem Theater applaudiert wird. Die Laolawelle gehört ins Fußballstadium, der Applaus ins Theater, aber Beides ist in einem Kirchraum völlig deplatziert.

Die Jungfräulichkeit Mariens gehört in die Ordnung des Sakralen. Wie der Kelch in der Eucharistiefeier nicht außerhalb der Messe zum profanen Weintrinken benutzt werden darf, so war Maria ausschließlich dazu bestimmt, die Mutter Gottes zu sein und darum konnte sie neben dieser Mutterschaft nicht auch noch die Mutter von „profanen“ Weltkindern sein. Sie war so heilig wie ein Kirchraum heilig ist, indem Beide weltlichen Nutzungen entzogen sind. Deshalb ist es wichtig, den Begriff der Jungfräulichkeit nicht im Sinne der moralischen Ordnung zu verstehen. Wenn alle Frauen Jungfrauen blieben, würde die Menschheit einfach aussterben. Dehalb kann die Jungfräuichkeit keine moralische Tugend sein.

Die Jungfräulichkeit verweist nun aber auch noch auf eine ganz andere Spur. Eine geheimnisvoll anmutende Stelle: Videntes filii Dei = die Söhne Gottes sahen,daß die Töchter der Menschen schön waren und nahmen sich sie zu Frauen.“ (1. Mose 6,1) Selbstverständlich sind damit Engel gemeint und nicht, wie A.Arndt SJ in seiner Vulgataausgabe meint mit Chrysotstomos und anderen „die frommen Abkömmlinge Seths“. Im 4 Vers heißt es dann: „denn nachdem die Kinder Gottes zu den Töchtern der Menschen eingegangen waren, und diese Kinder geboren hatten, wurden diese zu Gewaltigen, die von Alters her berühmten Männer.“

Wenn auch auf den ersten Blick diese Verse irritieren müssen, so erhellen sie uns doch, werden sie durchdacht, die Vorstellung der Jungfrauengeburt.Dieser Vorstellung liegt der Gedanke der Herkunftsbestimmtheit zu Grunde. Unsere Herkunft bestimmt, was wir sind, unser Leben offenbart dann nur noch das, was wir ob unserer Herkunft sind. Menschenkinder, von einer Frau geboren, von einem Mann mit einer Frau gezeugt, bleiben eben Menschenkinder, die nur das vermögen, was einem Menschen möglich ist. Übermenschliches, Übernatürliches vermag kein Mensch, denn er kann nur das Menschenmögliche, das seiner Natur Gemäße.

Aber diese „Gewaltigen“, die waren eben mächtiger als Menschen. Das konnten sie nur sein, weil sie eben das Produkt einer Zeugung von Engeln mit Menschenfrauen waren. Sie konnten Menschen sein, weil sie eine menschliche Mutter hatten, sie konnten aber übermenschlich sein, weil sie himmlische Engel zu ihren Vätern hatten. Bis in den Glauben an Genies läßt sich dann diese Spur verfolgen, dem Glauben, daß Außerordentliches außerordentlich, übernatürlich Begabte als Hervorbringer des Außerordentlichen voraussetzt.

Alle Evangelien unterstreichen nun die übernatürlichen Fähigkeiten, Jesu übernatürliches Vermögen. Nicht ist das etwa so gemeint, daß Gott dies Übernatürliche auf den Wunsch oder der Bitte Jesu hin wirkt, sondern er soll selbst als der Hervorbringer dieser übernatürlichen Wunder begriffen werden: Hier ist mehr als ein Mensch, ein von einem Mann und einer Frau Erzeugter. Weil Jesus Gott selbst als seinen natürlichen Vater hat, kann er allmächtig Wunder wirken und weil er eine menschliche Mutter hat, konnte er auch ein wirklicher Mensch sein und nicht etwa wie die Engel Gottes nur einen Leib zeitlich befristet annehmen, um Menschen erscheinen zu können. Sie erscheinen nur wie Menschen, sind es aber nicht.

Die Jungfrauengeburt besagt so,daß er keinen menschlichen Vater hatte, weil er Gott selbst zum Vater hatte. Das Alte Testament kennt so Menschen, die Engel zu ihren Vätern hatten, das Neue einen Menschen, der Gott selbst und nicht etwa Engel zum Vater hatte. Das hebt den Menschen Jesus heraus aus dem Heer der Menschen, läßt ihn einzigartig werden. Aber doch verweisen uns schon die von Engeln mit Menschenfrauen gezeugten Menschen auf die Möglichkeit einer übernatürlichen Entstehung von Menschenkindern: Es gibt Menschen, die Engel zu Vätern hatten.

Die Lehre von der Jungfrauengeburt gehört also denknotwendig zum Glauben an das Wahre- Gottsein- Jesu dazu, denn ohne einen göttlichen Vater hätte er nicht der Sohn Gottes sein können und ohne Maria nicht ein wahrer Mensch!



 

Samstag, 18. Dezember 2021

Hätte Maria auch "Nein" sagen können?

Hätte Maria auch „Nein“ sagen können?


Nein, ich möchte nicht die Mutter Gottes werden!“ Hätte Maria auch so dem Engel Gabriel antworten können, hätte sie in getreuer Nachfolge zu Eva auch den Ungehorsam dem Gehorsam vorziehen können? Wäre es also möglich gewesen, daß Weihnachten sich nicht ereignet hätte?

Maria war voll der Gnade. Diese Aussage könnte nun so interpretiert werden: Da sie von der Gnade Gottes erfüllt war,konnte sie nicht sündigen, denn das Sündigen ist ein Mangel und ob der Fülle der ihr gewährten Gnade war sie ohne einen Mangel. Denn das Sündigenkönnen ist ja nicht etwas Poitives, sondern müßte als ein Mangel an Vollkommenheit angesehen werden. Zudem hätte Gott ja so seinen Heilsplan abhängig gemacht von dem kontingenten Mitwirken von Maria, denn nur wenn sie Ja sagt, kann dieser Plan gelingen.

Guttes tun können und es dann auch zu realisieren, ist etwas Gutes, im moralischen Sinne. Davon zu unterscheiden ist der Begriff des Guten in der Aussage: X funktioniert gut. Ein technisches Gerät kann defekt sein und somit nicht mehr gut funktionieren. Funktioniert es gut, ist das so keine moralische Qualifizierung des Gerätes wie sein Nichtfunktionieren etwas Unmoralisches wäre.

Was qualifiziert also eine moralisch gute Handlung zu einer moralischen im Kontrast zur Aussage, etwas funktioniere gut? Nur eine Handlung, die freiwillig vollzogen worden ist, die also auch unterlassen worden sein könnte, kann als eine moralisch qualifizierbare beurteilt werden.

Also, wenn das Gute Wollen und Vollbringen etwas moralisch Gutes sein soll, dann kann es das nur sein, wenn statt des Guten auch das Nichtgute gewollt und vollbracht werden könnte.

Wenn also die Gnade in ihrer Fülle Maria es verunmöglichte, daß Maria ungehorsam Nein zur Botschaft des Engels hätte sagen können, dann würde diese Gnade somit auch es verunmöglichen, daß Maria das Gute wollen und tuen konnte, nämlich ihr Ja zu sagen. Sie hätte ihr Ja nicht als eine moralisch relevante Handlung vollziehen können, sie hätte nur funktioniert wie ein gut programmierter Roboter. Aber ein Gutfunktionieren ist kein moralisches Urteil. Wenn Maria aber durch die göttliche Gnade nicht mehr in der Lage gewesen wäre, moralisch Gutes zu wollen und zu realisieren, dann wäre das ein Mangel an ihr. Sie wäre nämlich ihrer Freiheit beraubt, die gerade den Menschen zum Menschen macht. Sie gliche,ihres freien Willens beraubt, eher einem Roboter, der gut programmiert immer nur das Gute tut im Sinne des Gutfunktionierens.

Nicht ist also das Sündigenkönnen an sich etwas Gutes, diese Fähigkeit ist aber die denknotwendige Voraussetzung dafür, daß das Gute in einem moralischen Sinne gut gewollt und getan werden kann. Das Negative ist also nicht um seiner selbst willen, sondern um des Guten willen.

Maria hätte so auch Nein sagen können zum Engel Gabriel: „Ich will nicht!“ Eva sagte ihr „Nein“ zu Gott, indem sie ihr „Ja“ zum Verführer sagte. Der Engel Gabriel grüßte Maria mit „Ave“ = der Umkehrung von Eva, hoffend darauf, daß sie Ja sagt, wo Eva Nein zu Gott sagte. Und Maria sprach ihr freies Ja!

Gottes Gnade entmündigt den Menschen nicht, sondern erwirkt ihm die Freiheit, Ja oder Nein zu Gott zu sagen. Das ist die göttliche Ordnung, in der und in der nur moralisch gut gewollt und gehandelt werden kann. So hat Gott wirklich das Gelingen seines Heilsplanes von dem freiwilligen Ja der Maria abhängig gemacht. Er vertraute ihr, daß sie sich als umgekehrte Eva erweisen wird, die wir in unserem hoffentlich täglich gebeteten Rosenkranz mit unserem „Ave“ grüßen.