Montag, 20. Dezember 2021

Papst Franziskus schlägt zu: Sein Kampf gegen die "Alte Messe"

Papst Franziskus schlägt zu: Sein Kampf gegen die „Alte Messe“


Nach dem nun seine erste Kampfansage gegen die „Tridentinische Messe“ nicht recht erfolgreich war: Wie wenige Bischöfe verboten bisher die „Alte Messe“ legt der Papst nun nach. Er führt damit selbstredend auch seinen Kampf gegen Papst Benedikt fort, Franziskus ist ja wohl auch bewußt als ein „Anti-Benedikt-Papst“ gekürt worden, daß nun endlich ein Seelsorger mit einer soliden Abneigung gegen das Theologische den Mozarttheologenpapst Benedikt ersetzen sollte.

Die quasi offizielle Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz rapportiert nun über den neuen vaticanischen Maßnahmenkatalog wider die „Alte Messe“ unter dem Titel: „Vatican veröffentlicht Klarstellung zum Gebrauch der Alten Messe“ am 18.12.2021. Kath net und Kath info berichten auch zeitnah über diese Causa.

Das Bedeutsamste steht im Kath de Artikel am Ende: Von einem vertraulichen Schreiben des Vaticans wird da berichtet,verfaßt vom Erzbishof Rode. Der stellt in diesem Brief die Intention des Papstes klar: „daß Franziskus mit >Traditionis custodes< alle bisherigen Ausnahmen und Zugeständnisse der Feier der Alten Messe abschaffen wolle.“ Nur noch zeitlich befristet wolle er die „Tridentinische Messe“ tolerieren. In der Klarstellung werden so die Bischöfe zur Pflicht ermahnt, sich zur Rückkehr zu einer einheitlichen Zelebrationsform einzusetzen. Nur zeitlich befristet sollen noch Ausnahmen geduldet werden.

Offenherzig und ohne Rücksicht auf das Anliegen Papst Benedikts, conservativ-traditionalistische Katholiken in die Kirche einzubinden, forciert so der Papst seinen Spaltungskurs der Kirche. Dieser päpstliche Führungsstil erinnert ein wenig an den des Nochparteivorsitzenden der AfD, Herrn Meuthen, der aus „seiner“ Partei am liebsten alle Nationalconservativen ausschließen möchte, um eine einheitlich neoliberale AfD zu kreieren.

Papst Franziskus interpretiert eben im bewußten Kontrast zu Papst Benedikt das 2. Vaticanum als das Ereignis des Bruches mit der vorkonziliaren Kirche. Wer nun auch immer weiterhin die vorkonziliare Messe zelebrieren will, ist so für ihn ein Gegner dieses Reformkonziles, da so der Bruch mit der vorkonziliaren Kirche nicht anerkannt wird.

Dies Pathos des Bruches mit der Tradition kann nun verschieden legitimiert werden. Das anspruchsvollere Legitimationskonzept behauptet, daß die Kirche, vielleicht schon in der Zeit Kaiser Konstantins vom verbindlichen Urchristentum abgefallen sei, degeneriert sei und nun erst im 2.Vaticnum zum wahren Ursprünglichen zurückgekehrt sei. Davon zu unterscheiden ist das Fortschrittsnarrativ, daß es eben in der Menschheitsgeschichte eine objektive Tendenz des Fortschrittes gäbe und daß die Kirche stets im Einklang mit diesem Fortschritt sich zu bewegen habe. Was gestern noch als wahr galt, ist eben heute schon veraltet und hinfällig geworden. Das Neue ist wahr solange es nicht von etwas noch Neuerem ersetzt wird.

Simpler gestrickt ist dann das Konzept der Marktorientierung der Kirche: Die Konsumentenwünsche ändern sich und die Kirche müsse sich eben der sich verändernden Nachfrage immer wieder aufs neue anpassen, ihr Angebotssortiment ausrichten.

Alle drei Vorstellungen kommen aber in einem Punkte zu dem gleichen Ergebnis: Die „Alte Messe“ müsse abgeschafft werden. Nachdem beim ersten Schlag gegen die „Alte Messe“ Papst Franziskus auf die Willfährigkeit seiner Bischöfe setzte, scheint er nun zentralistischer gegen sie vorgehen zu wollen. Darum ermahnt er nun seine Bischöfe, für die Abschaffung der „Alten Messe“ zu sorgen. Das sei ihre „Pflicht“!

Leitete Papst Benedikt eine Epoche der Toleranz der „Tridentinischen Messe“ ein, so beendet der jetzige Papst dies Unterfangen, wohl auch ermutigt durch die altersbedingt nachlassende Kraft seines Vorgängers.

Was wir nun erleben und erleiden ist wohl ein einzigartiges Unterfangen: Die Messe der Katholischen Kirche, wie sie circa 400 Jahre lang zelebriert worden ist und genau genommen noch länger, wird die Kontinuität der „Alten Messe“ mit der Weise der Meßfeier vor dem Trienter Konzil mitbedacht, soll nun verboten und endgültig aus der Katholischen Kirche abgeschafft werden. Das könnte nur legitim sein, könnte bewiesen werden, daß die Kirche über so lange Zeit hindurch in Gänze unangemessen und gar falsch den Gottesdienst zelebriert hätte und daß deshalb nur die neu kreierte Messe die einzig legitime sei, weil sie so energisch mit der falschen Tradition bräche.

Faktisch würde damit den Reformatoren recht gegeben werden, daß die Katholische Kirche eine Abfallorganisation des wahren Urchristentumes sei, daß so nur in den evangelischen „Kirchen“ in rechter Weise der Gottesdienst gefeiert würde und daß darum nur die verprotestantisierte „Neue Messe“ bejabar sei, weil sie mit der katholischen Tradition bräche. So eine antikatholische Intention paßt natürlich zur Deutungstradition des 2.Vaticanums als dem Bruch mit der vorkonziliaren Katholischen Tradition, daß es nun darauf ankäme, eine dem (post)modernen Zeitgeist konforme neue Kirche zu kreieren.

Papst Franziskus schreitet nun auf diesem Weg voran. Unklar ist aber noch, wie viele Bischöfe nun dieser neuen Kampfansage gegen die katholische Tradition folgen werden. Aus Sicht des Papstes lieben wohl zu viele Bischöfe den innerkirchlichen Frieden zu sehr als daß sie jetzt willig wären,mit gezogenem Säbel in einen Krieg gegen die „Alte Messe“ zu ziehen. 

 

Zusatz:

"Nicht die Asche bewahren, sondern Zukunft sichern" Papst Franziskus (Kath de am 19.12.2021) Papst Franziskus dürfte die vorkonziliare katholische Tradition auch zu der nicht bewahrenswerten Asche zählen. Bedenkenswert ist zudem, daß der Papst hier beim Thema der Bildung mit keinem Wort die religiöse Bildung erwähnt.  

 

1 Kommentar:

  1. Interessante Überlegungen, aber sie erklären nicht den Haß, der durch nahezu jedes Wort des Motu Proprio und der Ausführungsbestimmungen hindurchscheint.

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