Sonntag, 26. Dezember 2021

Anmerkungen zur Zerstörung der "Heiligen Familie"

Anmerkungen zur Zerstörung der „Heiligen Familie“


Die „heilige Familie“, Joseph, Maria und Jesus, das ist auch das Urbild der Familie; es ist eben kein Zufall, daß das menschliche Leben Jesu in der Ordnung der Familie begann. Diese Lebensordnung ist dadurch durch Gott selbst geheiligt worden. Nun könnten an der Urbildfunktion dieser „heiligen Familie“ Zweifel angemeldet werden, daß einerseits Joseph nicht der leibliche Vater sondern nur der Stiefvater Jesu war, er, wird dem Protoevangelium des Jakobus Vertrauen geschenkt, vor dem schon verheiratet gewesen war, sodaß Jesus so Geschwister aus dieser ersten Ehe hatte und daß die Eltern nur ein Kind hatten- hielten das alle Familien so, wäre die Menschheit baldigt ausgestorben. Aber so eng ist das Urbildliche dieser Familie nicht gemeint: Sie ist eben die Keimzelle menschlichen Lebens und gerade auch des human gelingenen Lebens.

Umso bedenklicher muß es dann sein, wenn Friedrich Engels und viele ihm nachfolgenden Kommunisten erklärten: So wie der Kapitalismus die Ausbeutung der Arbeiterklasse sei so sei die Ehe und die Familie die Ausbeutung der Frau. Dies blieb nicht nur eine graue Theorie, sondern sollte unter Lenin im ersten sozialistischen Staat der Welt, in Rußland nach der erfolgreichen bolschewistischen Revolulution auch in die Praxis umgesesetzt werden. Feministisch inspiriert sollte nun die Frau aus der Enge ihrers Daseins in der Sphäre von „Küche, Kinder und Kirche“ befreit werden. Dem Manne war ja das wahre Leben vorbehalten, er zog hinaus in das „feindliche Leben“, in dem es sich zu bewähren galt, wohingegen die Frau ihr Leben in der Küche, bei den Kindern und der Kirche hatte. Die Befreiung von diesem 3K- Leben stand so auf der revolutionär-feministischen Agenda. Lenin erlaubte die Abtreibung, das Töten der Kinder im eigenen Mutterleibe und forderte die völlige Verstaatlichung der Kinderaufzucht und Erziehung, damit die Frau so von den Kindern sich befreien könne. Zudem wurde die Ehescheidunng sehr erleichtert. Es wird gar kolportiert, daß im sozialistischen Wohnungsbau Wohnungen ohne Küchen vorgesehen waren, um die Frau von jeder Küchenarbeit zu emanzipieren. Die Versorgung mit Essen hätten dann wohl die Werkskantinen und Restaurationen übernehmen sollen. Der Kampf gegen die (christliche) Religion stand dann unter Lenin selbstredend ganz oben auf der Revolutionsagenda. Es wird wohl generell der feministische Einfluß auf die Oktoberrevolution unterschätzt. Der Tod der Familie stand so auf der Tagesordnung der bolschewistischen Revolution.

Folgt man dann Leo Trotzki, dem profiliertesten Kritiker Stalins, warum dies Befreiungsprojekt der Frau scheiterte und Stalin zu einer reaktionären Familienförderungspolitik zurückkehrte, dann lag das an der Unterentwickeltheit des sozialistischen Staates nach der Revolution: Ihm gelang es nicht, die Funktion der Familie in Gänze zu übernehmen.

In der Stalinistischen Epoche der Sowjetunion avancierte die Familie zum Kern der sozialistischen Gesellschaft, galt die Bestimmung der Frau wieder die Mutterschaft, die zur Erziehung ihrer Kinder berufen war. Selbst vor dem Verbot der Abtreibung schreckte Stalin nicht zurück, so die feministische Kritik am Stalinismus. Stalin ist ihr ein „Lebensschützer“. (Als er dann gar den "Großen Vaterländischen Krieg" proklamierte, ließ Stalin auch noch den Kampf gegen die Russische Kirche einstellen und Frauen durften wieder Mütter sein: ein Skandal aus femistischer Sicht!)

Dies könnte nun als eine kleine Skurrillität der Geschichte Rußlands angesehen werden, wenn übersehen würde, daß heutzutage die ganze freie westliche Welt in diesem Anliegen des Todes der Familie folgte:

In allen westeuropäischen Ländern ist das Kindertöten im Mutterleibe erlaubt, Polen wird so heftigst attackiert, weil es das Menschenrecht auf die Kindestötung im Mutterleibe nicht anerkennen will.

In allen westeuropäischen Ländern wird die Forcierung der Verstaatlichung der Kindererziehung vorangetrieben. Damit Frauen möglichst unlimitert als Arbeitskräfte dem freien Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, gibt es jetzt von der Kindertagesstätte über den Kindergarten bis zur Ganztagsschule die Möglichkeit einer Kinderunterbringung, damit die Mütter arbeiten gehen können.Da der Mensch um der Wirtschaft willen da ist als Arbeitskraft und Konsument, darf die Frau eben nicht mehr in erster Linie Mutter sein, sondern nur insoweit, wie es ihr Arbeitsleben zuläßt. Nicht um des Kindeswohles , sondern um der Wirtschaft willen, soll die Kindererziehung der Familie entnommen und verstaatlicht werden.

Marx ging noch davon aus, daß dem Arbeiter so viel Lohn gezahlt werden müsse, daß die Reproduktion der Arbeitskraft ermöglicht wird und dadrunter subsumiert er auch die Gründung einer Familie und daß dann die Frau für den Haushalt und die Kinder sorgt, während der Mann den Lebensunterhalt für die Familie verdient, damit die Kinder von jetzt die Arbeitskräfte von morgen sein können. So interpretierte die Soziallehre der Kirche auch anfänglich den Begriff des „gerechten Lohnes“.

Seit dem nun die Erwerbstätigkeit der verheirateten Frau fast zum Regelfall geworden ist, konnte die Wirtschaft so den Lohn unter das Niveau des zur Reproduktion der Arbeitskraft Notwendigen senken, da nun der Ehemann und seine Frau den Lebensunterhalt ihrer Familie zusammen erwirtschaften. Das erheischt aber die weitestgehende Verstaatlichung der Kindererziehung und somit das Ende des Kerngeschäftes der Familie, der Kindererziehung.

Der Primat der Ökonomie und in diesem Punkte sind sich der Kommunist Lenin und die Marktliberalen eins verlangt die Auflösung der Familie, damit die Frau, fast unbeeinträchtigt durch eventuell eigene Kinder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Die Leistung des Feminismus besteht nun insbesondere darin, der Frau den Zwang, jetzt auch noch als Verehelichte arbeiten zu müssen, als ihre Emanzipation von einem veralteten Verständnis der Frau verklären. Aus der Not, so seinen Lebensunterhalt sich verdienen zu müssen, wird damit das Recht der Frau, wie ein Mann arbeiten zu müssen, es sei denn, eine Frau ist so vermögend, daß sie darauf verzichten kann. Die Leidtragenden sind aber dabei in erster Linie die Kinder, die faktisch so ohne eine Familie aufleben, ganz verstaatlicht. Dazu paßt es dann auch, daß nun homosexuelle Paare mit Kindern als Familie anerkannt werden, da die Kindererziehung ja sowieso schon weitestgehend verstaatlicht und so der Familie entzogen ist.

Das ist eben der Tod der „heiligen Familie“ ob des Primates der Ökonomie, von Revolutinären wie Lenin angedacht und dann durch den Liberalismus als der Ideologie des freien Marktes mit dem Primat der Ökonomie verwirklicht. Nicht irritiert nun aber, daß das Zeitgeistsurfchristentum zumindest in Westeuropa und Amerika bei diesem Kampfe gegen die „heilige Familie“ mitmacht. Die Ordnung der Familie soll so der Wirtschaft geopfert werden, denn sie allein ist wahrhaft heilig.






 

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