Samstag, 31. Oktober 2015

Und wieder ein Sieg für den Islam?

St. Martin fällt aus- nicht in ganz Deutschland, wohl aber in einigen Kindertagesstätten Düsseldorfs. Denn aus Rücksicht auf die nicht-christlichen Kinder soll das St. Martinssingen mit den obligatorischen Laternen entfallen. Damit sich alle Kinder dann beteiligen,oder besser gesagt einbringen können, wurde ein "Lichtfest" kreiert! Das müsse so sein für die Integration der nicht-christlichen Kinder! Man braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um sicher zu sein, daß die hier so viel Pädagogensorge hervorrufenden Kinder islamischen Glaubens sind. Und damit die integrierbar werden in unsere Kultur, muß die erst entchristlicht werden! Verkünden uns sonst die Propheten der Multikultiutopie, daß ihr Anliegen das friedlich-harmonische Miteinander verschiedener Kulturen in einer gemeinsamen Gesellschaft sei, so sehen wir jetzt, daß um der Integration willen die Deutsche Kultur sich zu entchristlichen habe und daß deshalb nicht einmal mehr das St. Martinssingen erlaubbar sei. ( So berichtet die Junge Freiheit am 30.10.2015, Streit um Sankt-Martins-Fest in Düsseldorf.)  Wenn bisher nur wenig Mohammedaner unter uns leben, aber jetzt schon so viel Rücksicht auf sie zu nehmen ist, was wird dann aus unser Kultur, in der immer noch so viel Christliches, wenn auch oft recht verdünnt, man denke an das verkommerzialisierte Weihnachts- und Osterfest! Werden wir bald nur noch Lichterfest und Sonnenwendfeste und und haben, nur nichts Christliches mehr?  
Das Paradoxe ist dabei, daß um der Integration willen,die Kultur, in die integriert werden soll, verdünnt wird! Bleibt dann überhaupt noch etwas übrig, in das integriert werden kann- oder will man einfach die eigene Kultur abschaffen, damit die Fremden bei uns besser leben können, weil ihnen die ihnen fremde Kultur erspart bleiben soll. 
Der Grundsatz dieser Art von Integration ist wohl die Maxime: lasset uns das Eigene aufgeben, damit die Fremden sich bei uns nicht fremd fühlen ob der ihnen fremden Kultur Deutschlands! Einfacher gesagt: die christliche Religion soll aus dem öffentlichen Leben herausgenommen werden, damit Muslime sich hier in das öffentliche Leben integrieren können! 

Freitag, 30. Oktober 2015

Wer für alles offen ist, der kann nicht ganz dicht sein!

Grenzen begrenzen und schließen aus. Wäre eine grenzenlose Welt so nicht erstrebenswert? Stellen wir uns jetzt das Sportgerät Ball vor. Eine Gruppe möchte nun mit dem Ball spielen, und da man mehr als zwei ist, liegt eine Mannschaftsballsportart nahe.Will man Fußball spielen, ist das Gerät Ball gemäß den Regeln des Fußballspieles zu behandeln und somit ist es ausgeschlossen, solange Fußball gespielt wird, daß wer mitten im Spiel den Ball wie im Handballspiel wirft. Etwas Bestimmtes ist nur, indem es immer andere Möglichkeiten ausschließt. Nur weil das Fußballspiel alle mit dem Regelsystem des Fußballes inkompatiblen Behandlungsweisen des Balles ausschließt, ist es als Fußballspiel. So kann gefolgert werden, daß alles nur als etwas Bestimmtes existiert, weil es andere Möglichkeiten ausschließt. So ist alles nur durch seine Grenze. 
Eine Welt ohne Grenzen löste so alles in sich auf in amorphe Unbestimmtheiten. Identität verlangt nach Grenzen mit Öffnungen, durch die ein Kontakt zur Umwelt ermöglicht wird, aber ohne eine Grenzziehung löste sich das Subjekt auf und verlöre sich in seiner Umwelt. Das sind alles Banalitäten und doch wird gegen diese trivialen Einsichten verstoßen. In der Politik ist dies am offensichtlichsten,konkret in der Asylpolitik der Bundesregierung. Ihre Politik der offenen Grenzen für Jedermann, der sich bei uns ein besseres Leben verspricht als bei sich Daheim, findet nun hier eine Aufnahme. Nur, wo so viel Fremdes aufgenommen wird, da droht die Auflösung der Identität des Aufnehmenden. Im Bereich der Kirche erleben wir Ähnliches. Unter der Parole des Zeitgemäßen, daß man dem Menschen sich zuwenden muß, so wie er nun mal ist, wird faktisch eine Protestantisierung der Katholischen Kirche vollzogen, materialiter in dem Willen zur Übernahme der protestantischen Morallehre, die im individuellen Gewissen die letzte Instanz des Entscheidens sieht und formaliter in dem Willen, die Kirche zu dezentralisieren und untergeordneten Regionalsynoden und Ortsbischöfen mehr Spielraum für Entscheidungen in wesentlichen Fragen zuzubilligen. 
Daß Grenzen schützen und notwendig sind, um eine eigene Identität zu bewahren, das wird dann in der Begeisterung für die Globalisierung, der Auflösung aller innerweltlichen Grenzen leicht übersehen. Vielleicht könnte man die Struktur der Identität so erfassen: A setzt -A und ist als nicht-A mit sich als A identisch. Es wäre also eine nicht unmittelbare Identität, sondern eine durch eine Negation vermittelte. Wenn ich mich als Mann verstehen will, daß ich ein Mann bin, dann setzt dies das Frausein als menschliche Möglichkeit voraus und die Identität des Mannes ist es dann, daß er nicht eine Frau ist, sondern ein Mann. Oder anders gesagt: gäbe es nur männliche Menschen, könnte es keine männliche Identität geben, sondern nur eine menschliche. Der Mann ist nur als Mann mit sich identisch,insofern er das Frausein ausschließt und das so aus sich ausgrenzt. Aber es scheint so, daß gerade das Anliegen der Genderideologie es ist, diese geschlechtlichen Identitäten aufzulösen. R. Musil erfaßt dies ja so treffend: "Schließlich besteht ja das Ding nur durch seine Grenzen und damit durch einen gewissermaßen feindseligen Akt gegen seine Umgebung." (Der Mann ohne Eigenschaften, 7.Kapitel) Der Begriff des feindseligen Aktes ergründet uns nun aber auch ein Verständnis für den Wunsch zur Auflösung aller Grenzen, damit sich Alles in Allem zu einer Einheit auflöst. Aber damit eine Einheit sein kann, müßte selbst diese noch etwas ausschließen, um sich demgegenüber als eine Einheit zu konzipieren. In religiöser Sprache übersetzt heißt das dann, daß die Seele des Menschen, oder auch der Einzelmensch nach seinem Tode in Gott aufgeht wie ein Wassertropfen im Meer. Aber das ist keine christliche Erlösungsvorstellung, denn nach ihr bleibt uns auch im ewigen Leben Gott als Gegenüber uns erhalten und ich bleibe auch ich, dem dann Gott mein Gegenüber ist. Auch hier findet dann keine Auflösung und ein Sichvelieren in Gott statt.
Es ist vielleicht eines der Kennzeichen der Postmoderne, daß in ihr eine Tendenz zur Auflösung aller Grenzen  vorherrscht, die dann auch notwendigerweise alle Identitäten auflöst. Der letzte Mensch (Nietzsche), der Massenmensch ist eben auch der ohne eine Identität, weil er verlernt hat, sich von den anderen Menschen unterscheiden zu wollen: Ich bin nicht Du! 
Das Konzept der Globalisierung ist ja gerade das der Auflösung aller kulturellen Identitäten zugunsten einer amerikanisierten Einheitswelt. So heißt das für die Katholische Kirche, daß sie nur Katholisch bleibt, wenn sie sich bewußt im Gegensatz zu nichtkatholischen Christentumsverständnissen begreift und behauptet. Diese triviale Binsenwahrheit wird nun aber außer Kraft gesetzt, wenn im Konzept des Dialoges, sowohl des innerchristlihen wie des innerreligiösen, das Trennende als das Identitätsstiftende negiert wird, um immer nur das Gemeinsame zu betonen. Wenn alles eins ist, dann gibt es in dieser Einheit keine Identität mehr. 

Donnerstag, 29. Oktober 2015

Ein paar irritierende Gedanken zu Halloween

Halloween wird gefeiert, auch in Deutschland laden Plakate zu Halloween-Kostumfesten ein. (Für mich persönlich ist das eine einfache Angelegenheit: ich mag Kostümfeste nicht und so gehe ich weder zum Fasching noch zum Karneval noch zu Halloween.)  Aber das Fest Haaloween irritiert nun doch, den frage ich wen, was denn da man feiere, bekomme ich stets die Antwort: keine Ahnung, verkleiden und Spaß haben...das sei alles. Recherchiere ich nun im Internet, stoße ich auf etwas Eigentümliches, das dieses Fest richtig interessant werden läßt. Versimplifiziert gibt es da das Lager, die meinen, diesem Fest läge eine vorchristliche-keltische Tradition zu Grunde, die sich dann unter einer dünnen Hülle christlicher Übermalung erhalten habe und nun ihren wahrhaft antichristlichen Charakter wieder offenbare. In evangelicalen kreisen Amerikas würde so Haaloween zum Bekenntnisfall hochstilisiert: wer Christ ist, darf da nicht mitfeiern. Und conservativ katholische Kreise scheinen sich dem zu anschließen. Uns Katholiken müßte aber dabei etwas aufstoßen: war es nicht immer ein beliebtes Argument protestantischer Polemik wider uns, daß die Katholische Kirche, statt zu missionieren, das Heidnische nur christlich übertünscht habe, und so den "Gläubigen" erlaube, als Christen weiter heidnisch zu glauben? 
Irland gilt in der Forschung als das Ursprungsland dieses Festes. So waren es dann auch irische Forscher Anfang des 19. Jahrhundertes, die in diesem Fest einen vorchistlichen Kern ausmachten, der sich dann in der verchristlichten Ausgestaltung erhalten haben soll. Diese Kontinuitätstheorie wird aber in der zeitgenössischen Forschung energischst bestritten. Ja, diese These entstammt wohl mehr dem romantischen Interesse am Vorchristlichen als dem ursprünglich Volkstümlichen. Die Antithese lautet nun, die im anderen Lager so vertreten wird) , daß Haaloween tatsächlich ein zutiefst katholisches Fest sei und daß seine Ursprungsbedeutung zu rekonstruieren sei aus seiner  Nähe zu Allerheiligen und Allerseelen! Also, dies Fest setze Allerheiligen und Allerseelen voraus und sei ein volkstümliches Brauchtum, entstanden im Katholischen Irland und wurde dann auch in Amnerika zuerst nur von irischen Auswanderen katholischen Glaubens gefeiert! Sollte das dann bedeuten, daß unsere heutigen Kritiker dieses (veramerikanisierten)Festes faktisch ein zutiefst katholisches Fest verurteilen? 
Vorbehaltlich besserer Einsicht vermute ich jetzt, daß Haaloween sich ausrichtet auf eine spezifische Seelenlehre, nach der die Seelen der Verstorbenen entweder im Himmel sich befinden (modern bei Gott) oder im Fegefeuer und daß es Seelen gibt, die als verfluchte ab und zu auf Erden ihr Unwesen treiben als unreine Seelen. Was uns Modernen eine Selbstverständlichkeit ist, daß die Toten nicht mehr in unserer Welt sind und keinerlei Einflußmöglichkeiten mehr auf das Diesseits haben, ist eben keine Selbstverständlichkeit. Haaloween könnte so ein Fest sein, dessen Grundintention die der Abwehr der unreinen Seelen ist, die gerade am Tage vor dem Gedenken aller Heiligen ihr Unwesen treiben- den heiligen Seelen stünden so direkt die unheiligen gegenüber. Wer daraufhin das praktizierte Brauchtum sich anschaut, kann wohl darin einen Abwehrgestus erkennen, sich so zu verkleiden, daß diese ungebetenen Seelen verschreckt das Weite suchen, um es salopp zu formulieren. Daß dann dieses Fest veramerikanisiert wurde und als so verkommerzialisiertes zu uns nach Deutschland kommt, sollte uns dann nicht darin hindern, zuvörderst den ursprünglich rein katholischen Charakter wahrzunehmen. 
Die Rheinische Post, (Kath net zitiert daraus am 29.10. unter der Rubrik: Rheinische Post: St.Martin statt Haaloween), daß St. Martin wenigstens einen Gehalt habe und deshalb zu feiern sei statt Haaloween. Aber was ist nun der Gehalt von St. Martin? Die politisch korrekte Zeitung weiß das: dies Fest fordere uns zum Teilen auf und gerade jetzt zur Fernstenliebe an unseren Asylanten! St. Martin sei also ein politisch korrekt interpretierbares Fest und so ein gehaltvolles, während Haaloween sich so einer Vernutzung entziehe und deshalb nicht zu feiern sei! Für einen religiös Empfindenden ist so gesehen Haaloween viel christlicher als ein so politisch korrekt interpretierter St. Martin-Festtag! Denn es gehört nun tatsächlich in die christliche Volksfrömmigkeit, daß es eben auch böse Geister und Seelen gibt, die rechtens zu fürchten sind und so ist es eben auch sachgemäß, daß einen Tag bevor die Gläubigen sich an die heiligen Seelen im Himmel wenden (stehet uns bei), man sich der unreinen Seelen erinnert, damit man von "Oben" Beistand  bekommt zur Abwehr dieser Gefahr.  
Man möge sich dabei an ein paar Tatsachen orientieren. Es gilt als sehr wahrscheinlich, daß die Grundintention des Gebotes, ehre Vater und Mutter auf daß du lange lebest in dem Lande, das du erbst, die ist: wer nicht für ein ordentliches Begräbnis seiner Eltern sorgt, der muß mit dem Zorn seiner toten Eltern rechnen, die den Kindern so ein Weiterleben auf dem elterlichen Erbland verunmöglichen können. Zudem: warum darf über Verstorbene (auch und gerade am Grabe) alles, nur nichts Negatives gesagt werden?   Selbst die Pfarrer halten sich hundertprozentig an diese Regel auf Beerdigungen! Einfach: man fürchtet den Zorn  Verstorbenen!  Man kann es auch so sagen: unter unserer modernen Kultur schlummert viel Archaisches, das dem Aufgeklärten nur Aberglaube ist, aber dies als Aberglaube pehorreszierte hatte und hat seinen legitimen Grund im Katholischen Glauben, der nie nur der der Universität war  sondern immer auch lebendiger Volksglaube war und sein muß, will die Katholische Religion gelebte Religion sein! Es ist dann eben mehr als bezeichnend, daß uns die Rheinische Zeitung statt eines (archaisch)religiösen Festes  (im Sinne der Abwehr von bösen Geistern und Seelen) ein politisch korrekt gedeutetes St. Martinsfest empfiehlt! Und wenn nun wer meinen sollte, daß böse und unreine Geister Vorstellungen sind, die nichts mit der christlichen Religion zu tuen hätten, der lese bitte in der Bibel über Jesu Praxis der Exorzismen nach! Wie oft treibt er böse Geister und Daimonen aus! 

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Ein paar irritierende Gedanken zur Vernunft der Natur und der Moral

Eigentlich sollte ein Mensch doch nach Höherem streben, als daß er nur nach dem Ziel des Lustgewinnes sein Leben ausrichtet. Konträr dazu verhält sich das allgemeine Gerede, wenn man gefragt wird, ob denn die Arbeit (oder zeitgmäßer der Job) auch Spaß mache und die obligatorische Antwort Ja lautet. Nie hat das Arbeiten den Menschen so viel Spaß bereitet wie heuer, schenkt man diesem Glauben! Oder gehört es einfach nur zum guten Ton, daß wie auf die Frage, wie geht es?, stets mit gut zu respondieren ist (man wage mal das Experiment und antworte mit: nicht so gut. Der Frager schaut einen verblüfft und irritiert an, als hätte man eine völlig unzulässige Antwort gegeben, auch und gerade wenn sie wahr ist.) 
Die Natur sieht das aber ganz anders. Das Ziel alles Lebenden ist die Erhaltung des Lebens. Da nun die Individuen der Gattung nun sterblich sind, besser gesagt sterben müssen, kann sich eine Gattung nur durch Fortpflanzung erhalten. Das gilt so erstmal auch für den Menschen. Wie wird nun der Mensch dazu motiviert, sich fortzupflanzen? Auch wenn es Verehrer jeder Pflichtethik gerne so sähen, daß der Motivationsgrund in der Einsicht in das Pflichtgemäße des Sichfortpflanzens ist zum Erhalt der Gattung des Menschen, so wäre die Menschheit wohl schon längst in Folge eines Mangels an Nachkommen ausgestorben, verließe sich die Natur in Hinsicht auf das oberste Ziel der Erhaltung des Lebens auf die Kraft der Einsicht in das Pflichtgemäße des Sichfortpflanzens. Die Natur erfand sozusagen das Konzept des Lustgewinnes, damit die Menschen nach dem Lustgewinn strebend, der insbesondere die gelebte Sexualität verheißt, sozusagen als "Nebenerfolg" dann Kinder bekommen. So seltsam es klingt: gerade indem der Mensch dem einfachsten Ziel menschlichen Lebens, dem des Lustgewinnes nachstrebt, tut er genau das, was für das Überleben der Gattung Mensch das notwendigste ist. Man könnte urteilen, daß die Natur der Kraft der Vernunft als Motivationsquelle für das rechte Handeln nicht viel zutraut, denn sie setzt auf den Willen zum Lustgewinn. 
So gesehen kann man auch der Meinung (wenn sie denn wahr sein sollte), daß Männer sexuell interessierter und so auch aktiver als Frauen etwas Einsichtiges zubilligen. Der Geschlechtsakt kann vom Mann nur vollzogen werden, wenn er auch Lust zum Akt hat, wohingegen die Frau auch ohne den Willen oder Wunsch nach dem Lustgewinn den Geschlechtsakt vollziehen kann. Da aber das Ziel der Natur das der Fortpflanzung ist, muß der, der unbedingt aktiv wollend den Geschlechtsakt vollziehen muß, damit er Frucht bringt, mehr motiviert sein. Dabei muß die bittere, aber unumstößliche richtige Erkenntnis von C. Paglia, (Die Masken der Sexualität, 1992.S.23) berücksichtigt werden: "Die Natur kümmert sich immer nur um die Gattung, nie um den einzelnen."Das ist hart, aber vernünfig im Raume der Natur, in der alles Leben im Überlebenskampf mit anderen sich befindet und daß höchste Ziel die Erhaltung der Gattung ist. So kommen wir zu dem befremdlichen Resümee, daß da, wo der Mensch nur seinem Willen nach der Lust lebt, er genau das tut, was die Natur in ihm will, daß er sich fortpflanze.
Wie steht nun die Moral zu dieser Naturordnung. Wir können sagen, wie sich fressen zu essen verhält, so verhält sich die natürliche Sexualität zur moralisch geregelten. Aber gerade die Kraft der Natur ist so der Widerpart zur kultiviert gelebten Sexualität.  Diese Natur darf nun keinesfalls als das Böse oder das nicht von Gott Gewollte abqualifiziert werden- aber so ist es noch keine human gelebte Sexualität. Kultur ist die Vergeistigung des Natürlichen, aber diese schöne Formulierung verbirgt doch zu sehr den Widerstreit zwischen der Natur und dem Herrschaftswillen des Geistes, die Natur zu kultivieren. 
Nun kommt aber erst das eigentliche Problem! Seit dem es überall leicht zugänglich Verhütungsmittel gibt, erleben wir eine Revolutionierung der Sexualität. Auch jetzt noch wird Sexualität so praktiziert wie vordem, eben als Streben nach Lustgewinn. So hat es ja auch die Natur konzipiert. Aber der Erfolg bleibt jetzt regelmäßig aus ob der angewandten Verhütungsmittel. Die Sexualität mit ihrer Verheißung des Lustgewinnes kann nun gelebt werden, ohne daß der Zweck der Sexualität erreicht wird. Und es muß dabei betont werden, daß auf der Motivationsebene sich die Praxis nicht geändert hat- zu allen Zeiten war das Domonierende der Wille zum Lustgewinn- nur daß jetzt die Sexualität lustgewinnend praktiziert werden kann und wird, ohne daß der objektive Zweck der Sexualität erreicht wird. Es wird nur noch der rein subjektive realisiert. Jetzt wird eine Praxis der Sexualität kreiert, die nur noch den subjektiven Sinn der Lustgewinnung realisiert und den objektiven verunmöglicht. Sexualität wird zur reinen Praxis der Lustgewinnung. Darum erhebt sich jetzt auch die Forderung, jede Art von gelebter Sexualität gesellschaftlich und moralisch anzuerkennen, die allenPraktizierenden Lustgewinn gewährt. Das ist das Zentralanliegen der Kampagne der Einforderung der Toleranz für die Vielfalt gelebter Sexualität. 
Die Katholische Morallehre steht nun vor dem Problem,daß das, was sonst natürlich war, daß der Mensch Sexualität lebt und sich dadurch fortpflanzt zu einer moralischen Forderung an die Menschen wird: praktiziere deine Sexualität so, daß sie Frucht bringen kann. Dem steht nun aber die Nauranlage des Menschen gegenüber, der nach Lustgewinn strebend, seine Sexualität so leben will. Und die Kultivierung der menschlichen Sexualität, die dazu diente, daß die Sexualität so praktiziert wird, daß für die Frucht der Sexualität gute Bedingungen für das neue Leben dasind, also, die Ordnung der Ehe, die um des Nachwuchses da ist, wird nun in Frage gestellt mit dem Recht einer von dem objektiven Ziel der Sexualität befreiten Sexualität- einfacher gesagt: warum noch die Sexualität in der  Ordnung der Ehe leben als der Form der kultivierten Sexualität um der Frucht der Sexualität willen, wenn diese Frucht durch den Gebrauch von Verhütungsmitteln verunmöglicht wird. Eine zweigeteilte Praxis der Sexualität generiert sich so: die eine, die wieder natürlich ist und die Form der Moral außer acht läßt und die andere, die Nachwuchs will und die so in der Form der Ehe praktiziert wird. Denn die Ehe ist um der Fortpflanzung und des Nachwuchses willen. Wenn nun aber auf der politisch-rechtlichen Ebene eheähnliche Lebensgemeinschaften auch mit eigenen Kindern faktisch der Ehe gleichgestellt werden und es zur Ehe faktisch dazugehört, daß sie aufgelöst werden kann (auch wenn das theologisch die Kirche verneint), dann wird das kulturelle Konzept der Ehe als der guten Ordnung für die Gründung einer Familie in Frage gestellt. Die Ordnung ist einerseits destabilisiert worden durch die Leichtigkeit, in der heuer Ehen geschieden werden können und  andererseits durch die Tatsache der weitestgehenden Gleichstellung von Ehen mit eheähnlichen Lebensgemeinschaften.So wird aus der Ordnung der Ehe nur noch ein moralischer Appell, so die Sexualität zu leben, aber ein schwacher ob der Tatsache der Möglichkeit, wieder natürlich sie zu leben oder aber in eheähnlichen Paarbeziehungen, die aber auch ähnlich wie die Ehe den Nachwuchs rechtlich schützen!  Die Schwäche des moralischen Appelles gründet sich gerade in dieser doppelten Auflösungstendenz der Ordnung der Ehe mit ihrem Zweck der guten Ordnung für den Nachwuchs!

Merksatz zu: Natur, Kultur und hl- Leben
Der natürliche Mensch frißt, der kultivierte ißt und Heilge (einige zumindest) lebten eine zeitlang nur von der hl. Kommunion, wie Therese Neumann 

Dienstag, 27. Oktober 2015

Ein Schriftsteller verläßt Deutschland- er wurde vertrieben

Wer Flüchtling ist und nach Deutschland sich flüchtet, genießt in unseren Medien höchstes Ansehen, ja er ist das Lieblingskind aller Gutmenschen und der politischen Korrektheit.Bundeskanzlerin Merkel rief ja aus, kommt her all ihr Mühseligen und Beladenen, wir geben euch ein neues Zuhause! Und nun strömen die Asylanten zu uns zu Hauf! Aber wie nun, wenn jemand aus Deutschland flüchtet? Da haben wir nun die Causa des Schriftstellers Akif Pirincci.  Die Junge Freiheit berichtet ausführlich darüber am 27.10.2015. Ein Schriftsteller verläßt Deutschland, nachdem man ihm jede Möglichkeit, seinen Beruf hier auszuüben verunmöglicht hat! Sein Verlag hat ihm gekündigt. Sein neues Buch: "Die große Verschwulung" wird von Großhändlern vollständig boykottiert, sodaß es nicht mehr lesbar ist. Selbst seine sonstigen Bücher, auch Kinderbücher sind vom Markt verschwunden. Der Schriftsteller sagte, daß er angesichts der Hetze gegen ihn, kaum sich traut, sein Haus zu verlassen. (Man vergleiche den Bericht der Jungen Freiheit über Gewalt gegen Parteimitglieder der AfD am selben Tage.) Und warum das Ganze? Weil er auf einer Pegida-Kundgebung sprach, statt wie  sonstige Deutsche Künstler auf Anti-Rechts- Kundgebungen aufzutreten, um dort sich als Lautsprecher der Politischen Korrektheit zu betätigen. Er redete da recht polemisch, aber wie polemisch reden da heuer Parteifinktionäre gegen alles Oppositionelle im Lande. Als "Pack" werden Demonstranten bezeichnet, weil sie die Asylpolitik der Regierung verurteilen, ja, man fordert die gar auf, das eigene Land zu verlassen, wenn sie mit der Politik der Bundeskanzlerin nicht einverstanden sind.Und dann noch der Titel seines neuen Buches- man braucht keine Zeile gelesen zu haben, um es sofort als homophob zu verteufeln. Einst gab es zu Kaiserszeiten den Majestätsbeleidigungsparagraphen, (der gilt uns heuer als undemokratisch), dafür gilt heuer als Gebot für alle Meinungsäußeungen: Du darfst auf keinen Fall die Homosexualität kritisieren- sonst schlägt die Homosexlobby zu. Alle Gutmenschen jubeln nun, als wenn es schon ein Vorweihnachtsgeschenk für sie ist, daß nun ein unliebsamer Schriftsteller zum Schweigen gebracht worden ist. In Deutschland ist eben kein Platz mehr für Dissidenten! Man liebt lieber Wirtschaftsflüchtlinge auf und da die in so großer Zahl zu uns kommen, kann der Gutmensch leichten Herzens den Wegzug eines Dissidenten verkraften. Aber es bleibt doch etwas Befremdliches zurück: die selben, die jeden Flüchtling enthusiasmiert an ihre Brust drücken, sei uns willkommen, jubeln, wenn aus Deutschland Menschen fliehen, weil sie hier politisch verfolgt werden! 

P.S. ZVAB hat Pirincci: "Deutschland von Sinnen" auch gestrichen. Ein Autor wird boykottiert- er darf nicht mehr gelesen werden.  
       
 

Montag, 26. Oktober 2015

Irritationen- gelten für Gott die Menschenrechte?

Nichts ist uns heutigen Christen so selbstverständlich wie die Bejahung der Menschenrechte und angesichts des Terrors des Islamischen Staates könnte es fast als das Indiz einer wahren Religion gelten, daß sie die Menschenrechte bejaht. Das ist so selbstverständlich, daß es da gar keines prüfenden Nachdenkens mehr bedarf. Nur eine Frage erschüttert dann diese Selbstverständlichkeit! Wir denken jetzt an das göttliche Endgericht. Christus kommt wieder, zu richten die Lebenden und die Toten. Wird da er uns nicht zuvörderst fragen: "Wie hieltest Du es in Deinem Erdenleben mit der Religion?" Wird der  göttliche Richter da nicht einen Unterschied zwischen zwischen den Anhängern der wahren und den Anhängern der nicht wahren Religionen? Und ist dieses Unterschiedmachen nicht genau das, was die Idee der Menschenrechte ablehnt,daß eben niemand ob seiner Religion diskriminiert werden dürfe. Hielte  sich der Sohn Gottes selbst an die Idee der Menschenrechte, müßte er erklären, daß für sein Gericht es gleichgültig sei, ob ein Mensch einer und welcher Religion er auf Erden angehört habe und praktiziert habe, denn auch er akzeptiere, nein bejahe gar die Menschenrechtsidee und diskriminiere deshalb niemanden im Endgericht ob seiner Religion! Jesus Christus urteilte im Endgericht nur gemäß der Idee der Menschenrechte, wenn er die Frage: Wie hieltest Du es mit der Religion? als gleichgültig für sein Gericht beurteilte! 
Damit ist das Zentrum der christlichen Religion destruiert, weil nun gilt, daß Gott selbst alle Religion gleichgültig sei, weil auch Gott gemäß den Menschenrechten urteilen werde im Endgericht! 
Wenn man nun meinte,daß die Menschenrechte nur innerweltlich gelten sollten, sodaß ein Staat, der sie nicht hielte, ein Unrechtsstaat sei. aber ein Gott, der sie in seinem Gericht nicht praktizierte, doch der wahre Gott sein soll, dann steht man damit vor einem Problem: wie kann das, was einen Rechtsstaat auszeichnet im göttlichen Gericht nicht bejaht werden, wenn wir glauben, daß für Gott es nicht gleichgültig sei, welche Religion wir praktizierten! Nur, hier stoßen wir auf das Kernanliegen der Idee der Menschenrechte, daß eben die Frage der Religion etwas Gleichgültiges sei. Wer einen Menschen beurteilen will, und dabei die Gretchenfrage tellt, Faust, wie hältst Du es mit Religion, der bekundet damit, daß er noch nicht auf der Höhe der Idee der Menschenrechte denkt. Denn dächte er schon so, dann würde geurteilt werden, daß es bei der Beurteilung eines Menschen gleichgültig sein sollte, welcher Religion er angehört. Und so sollte doch dann auch Gott selbst in seinem Endgericht es praktizieren! Die Idee der Menschenrechte präsumiert so als selbstverständliche Voraussetzung, daß für die Moralität und Sittlichkeit eines Menschen es gleichgültig sei, ob er eine Religion  und welche Religion er praktiziert. Aber wozu hätte dann Gott durch Jesus Christus die wahre Religion geschaffen, wenn er gleichzeitig urteilte, daß ihm jede Religion gleichgültig sei, ja, daß es Gott auch gar nichts ausmache, wenn der Mensch ein Atheist sei?   

Corollarium 1
Und nun erfahren wir gar durch Amnesty International, daß es ein Menschenrecht auf Abtreibung gibt, daß Mütter das Recht hätten, ihre eigenen noch nicht geborenen Kinder töten zu lassen! Ist das wirklich nun einfach ein Mißbrauch der Menschenrechtsidee, oder manifestiert sich gerade in diesem Punkte des Pudels Kern dieser Menschenrechtsideologie, daß der Mensch souverän selbst bestimmt, was er als sein Recht ansieht, etwa, die Religion für gleichgültig zu halten und das Recht zu haben, ungeborene Menschen töten zu dürfen!  

Sonntag, 25. Oktober 2015

Wie eine Provinzzeitung die Familiensynode wahrnimmt!

"Synode stimmt für Geschiedene"titelt "Am Sonntag" am 25.10.2015, auf Seite 2. "Die Teilnehmer der Bischofssynode haben mit einer knappen Zwei-Drittel-Mehrheit für mehr Offenheit im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen gestimmt. Man müsse die jeweiligen Einzelfälle und Umstände beurteilen, heißt es im entsprechenden Abschnitt des gestern veröffentlichten Abschlussdokumentes. Es sei Aufgabe der einzelnen Priester, zu entscheiden." Soweit der Bericht über diese römische Synode. Symptomatisch, daß neben der Causa der Homosexualität nur das Thema der Zulaßbarkeit der Geschieden-Wi(e)derveheirateten interessiert. Die "Am Sonntag" Deutung liefe darauf hinaus, daß nun der Priester vor Ort zu entscheiden habe, ob Geschieden-Wi(e)derverheiratete zur Kommunion zugelassen werden oder nicht und das stets als Einzelentscheidung! Das wäre dann der Sieg des Reformlagers, der so die Tore weit geöffnet sähe für eine laxe Praxis, daß letztendlich jeder, der will, auch zuzulassen ist. Was hat nun die Synode selbst wirklich gemeint und gewollt. Diese Frage wird noch Generationen von Kirchenhistorikern bewegen und auch sie werden dann etwas ratlos vor dem Abschlußdokument stehen, dessen Stärke seine Polyinterpretabilität und eindeutige Mehrdeutigkeit ist. Nur so konnte es als Abschlußdokument beschlossen werden, aber gerade als ein Dokument, das nur einen Zwischenstand markiert. Quo vadis?, frägt man sich angesichts dieses Dokumentes und man muß konzessieren, daß eigentlich nichts entschieden wurde, daß noch alles offen ist, denn das Dokument sagt weder ein klares Nein zu dem Willen zur Modernisierung der Kirche noch ein klares Ja. 
So unerfreulich es auch klingen mag, aber erst die Zukunft wird uns zeigen, was dieses Dokument wirklich bedeutete in und durch seine Rezeptionsgeschichte. Denn wie jeder Text, so emanzipiert sich auch dieser Text von der Autorenintention und wird zu einem selbstständigen Dokument, das dann erst durch immer wieder neues Interpretieren seinen Gehalt bekommen wird! Texte sind wie in einen Fluß geworfene Flaschenpost, die auf neue Leser wartet, den Autoren mit seiner Intention zurücklassend wie die Hand, die die Flasche in den Fluß warf. Wie wird das Abschlußdokument rezipiert, das ist so die entscheidende Frage, vor der wir jetzt noch antwortlos stehen, auch wenn "Am Sonntag"uns schon ein gediegenes Beispiel interpretierender Lesart dieses Dokumentes präsentiert!       

Samstag, 24. Oktober 2015

Politisch korrektes Bücherverbrennen

Der CDU Politiker Lübcke forderte vor kurzem, daß die Kritiker der  Asylpolitik der Bundesregierung doch Deutschland verlassen könnten, wenn es ihnen hier nicht gefällt. 
"Pirinçci kommentierte dies mit den Worten: „Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, daß man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn es gefälligst nicht pariert. Es gäbe natürlich andere Alternativen. Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.“ So berichtete die Junge Freiheit über die Rede des Schriftstellers auf der PEGIDA-Kundgebung. Und was machten Massenmedien daraus? Der Schriftsteller fordere Konzentrationslager für Asylanten! Die Aussage ist eindeutig. Der Redner wollte damit sagen, daß die Politiker gern ihre Kritiker in Konzentrationslager unterbringen würden, aber sie könnten das nicht. Nun kann man fragen, ob dies nicht eine unschöner Grobianismus ist, aber eindeutig ist die Aussage, daß nicht gemeint ist, daß Asylanten interniert werden sollten in Konzentrationslager. Aber, die JF berichtet, daß eben Medien diese Rede so entstellt hätten. 
Und nun kommt der Höhepunkt dieser Causa! Principi hat ein neues Buch verfaßt und es soll nun auf den Markt kommen- aber Großhändler boykottieren jetzt dies Buch, ja einige haben alle Bücher dieses Autoren nun aus ihrem Sortiment gestrichen. Wie kann man nun dieses Buch noch käuflich erwerben? Das Buch wird boykottiert, damit es niemand mehr lesen kann! Aber ein beherzter Buchhändler ist das noch nicht weitgehend genug. Er will öffentlich Bücher dieses Autoren vernichten und ruft Bürger dazu auf, auch ihre Bücher dieses Autoren mitzubringen, damit auch die vernichtet werden! Nein, Bücher verbrennen will dieser Aktivist der politischen Korrektheit nicht, nur schreddern will er mißliebige Bücher.  Natürlich gilt für diese Aktion nicht das Wort Heinrich Heines, daß wo Bücher verrannt werden, da werden auch Menschen verbrannt. Der politisch Korrekte darf guten Gewissens Bücher vernichten, die ihm politisch nicht gefallen. Und wenn dann gar das neueste Buch ein kritisches über Homosexualität ist, da jubeln dann alle einstimmig : "Das ist recht so!
Die Sitten in Deutschland werden rauher. Politiker beschimpfen das Volk als Pack, wenn es eine andere Politik will, ja,das Volk wird aufgefordert, wenn ihm die Politik nicht gefällt, das Land zu verlassen. Und Buchgroßhändler sorgen dafür, daß das Volk nicht Bücher lesen kann, die kritisch  zur Homosexideologie Stellung beziehen, denn die ist wohl ein Steckenpferd unserer uns regierenden Politiker geworden. Nun meinen viele, daß der Begriff der "Lügenpresse" eine maßlose Überteibung und Diffamierung sei. Aber was sagt man dann zu dieser Verfälschung der Rede des Schrifststellers, daß Medien aus der Aussage, Politiker würden gerne Teile des Volkes in Konzentrationslager internieren die Aussage machen, daß der Rdner die Internierung von Aslanten in KZs gefordert habe? Ist das nicht eine Praxis, die man sehr wohl unter dem Begriff der "Lügenoresese " subsumieren kann? Und dann die Folgen! Jetzt werden die Bücher dieses Autoren boykottiert. So viel Erfolg für eine so plumpe Lüge! Und jetzt werden wieder mißliebige Bücher in Deutschland vernichtet- und kein Antifaschist protestiert, denn jetzt werden ja die richtigen Bücher verbrannt! Das zur linken Toleranzkultur!        

Freitag, 23. Oktober 2015

Schuldlos Geschiedene und wi(e)derverheiratet

"Viele Menschen, deren Ehe gescheitert ist, war ich schon Begleiter.[...]Auch aus meinem Bekanntenkreis kenne ich viele Paare, die sich getrennt haben. Da ist z.B. eine junge Frau miit vier Kindern,die von ihrem Mann verlassen wurde. Sie findet wieder einen lieben Mann, der sie mit ihren vier Kindern heiratet und die Verantwortung für die Familie übernimmt-." So schreibt es der Erzabt W.Öxler in seinem Artikel: "Spirituelle Gedanken zur Familiensynode" (missionsblätter, 3/2015, S. 20) Daß er kompetent zu dieser Causa mitreden kann, das begründet der Erzabt schlicht mit dem, daß er Begleiter von gescheiterten Ehen war.  Schon dies evoziert eine kleine Anfrage: bedarf es denn nicht auch einer theologischen Kompetenz, um diese Causa beurteilen zu können? Es fällt ja sofort auf, daß die Zweitehe in diesem erzählten Falle gar keine gültige Ehe ist aus Sicht der Kirche. Zudem wird ganz übersehen, daß das Sichtrennen eines verheiratete Paares, wenn sie eine sakramentale Ehe geschlossen haben, die so geschlossene Ehe nicht beendet. Sowohl der seine Frau verlassen habende Mann als auch die verlassen gelassene Frau sind noch ein gültig miteinander verheiratets Paar! Aber das Verb: "verlassen" soll hier etwa vortäuschen, was realiter nicht ist, daß da diese Ehe aufgehört hätte. 
All dies nicht erwähnend und bedenkend kapriziert sich der Erzabt sofort auf die Leidensgeschichte der verlassenen und nun neu wieder Verheirateten! "Nun gehört sie plötzlich zu den "geschieden Wiederverheirateten". Die früher sehr engagierte Kirchengängerin und Kindergottesdienstleiterin darf jetzt nicht mehr zur Kommunion gehen und speziell in ihrem Ort auch keine Lesung mehr vortragen." (S.20). Nun muß dazu eine einfache Frage erlaubt sein!Wenn sie schon so engagiert war, wieso ist sie dann "plötzlich"- wohl im Sinne von unerwartet von der Realität überrascht, daß sie nicht mehr zur Kommunion zugelassen ist! Sie muß doch die Lehre der Kirche diesbezüglich kennen! 
Aber die Darstelllungsweise des Erzabtes verblüfft noch mehr. Zur Veranschaulichung: es gibt in Deutschland ein Jugendschutzgesetz, das zum Beispiel es vorsieht, daß unter Achtzehnjährige keinen Alkohol trinken dürfen und daß es Kinofilme gibt, die sie erst ab 18 Jahren besuchen dürfen. Es wäre nun ein leichtes, daraus eine traurige Geschichte zu fabulisieren, etwa ich, 16 Jahre alt und mein Freund, 18 Jahre alt, können nicht gemeinsam ins Kino gehen, weil alle Filme die wir uns gemeinsam ansehen wollen, freigegeben sind für ab 18!  Und zu seinem Geburtstag könne sie ihrem Freund auch nicht seinen Lieblingsrum schenken. Das wäre eine schlichte Diskriminierungsgeschichte, übersähe man dabei, daß das Jugendschutzgesetz ein Schutzgesetz für Jugendliche ist. Und genau schützt die Katholische Kirche Menschen vor den Gefahren eines sakrilegischen Empfanges der Kirche, indem se Bestimmungen erläßt, wer um seines eigenen Wohles willen das Sakrament des Altares nicht empfangen darf. Nur der Erzabt kapriziert sich alleinigst auf den diskriminierenden Charakter der Schutzbestimmungen, so als wenn man dann auch das Alkoholverkaufsverbot an unter Achtzehnjährigen allein als eine Diskriminierung dieser Altersgruppe wahrzunehmen hätte. 
Zudem hätte er auf die besondere Lehre der Kirche in diesem Falle verweisen müssen, daß das Paar, das zivilrechtlich gesehen zwar verheiratet ist, aber dessen Ehe von der Kirche nicht anerkannt werden kann, sehr wohl zur Kommunion zulaßbar wäre, wenn sie auf die eheliche Intimität verzichtete und eine Josephsehe führte. Aber auf diese Bestimmung wird in der Regel nicht verwiesen, weil der Seelsorger von vornherein präsumiert, daß das Führen eine Josephsehe für Paare unzumutbar ist. Nur, es muß deutlich gesagt werden: wenn es der verlassenen Frau allein um einen Familienvater ginge, der die Verantwortung für die Familie übernimmt, dann könnte sie ja so eine Josephsehe führen. 
Also muß das Problem konkretisiert werden: kann es für diese geschiedene unschuldig verlassene Frau noch ein moralisch legitimes Liebesleben gehen? Oder ist sie obwohl sie unschuldig verlassen worden ist, jetzt auf immer, solange der Ehemann, der sie verlassen hat präziser gesagt, zur Treue zu dem sie verlassenen habenden Mann verpflichtet, sodaß sie kein Liebesleben mit einem anderen Mann führen darf? Bei dieser Frage könnte tatsächlich die Frage der Schuld am Scheitern der Ehe von Relevanz sein, denn es scheint doch wohl eine Ungerechtigkeit zu sein, daß eine schuldlos Verlassene nun bis zum Tode ihres sie verlassen habenden Mann auf jedes Liebesleben zu verzichten hat. Aber daß die Kirche ihr nun eine Zweitehe erlauben könnte, das ist aus Gründen der Ehelehre unmöglich, denn solange der sie verlassen habende Ehemann noch lebt, lebt sie mit ihm als mit Verheiratete, auch wenn die Ehe nicht mehr vollzogen wird. Der Erzabt schreibt dazu: "Natürlich ist die Unauflöslichkeit einer sakramentalen Ehe theologisch und menschlich von hohem Wert." (S.20) Damit ist aber schon die Lehre von der Unauflösbarkeit einer sakramentalen Ehe außer Kraft gesetzt, denn was von "hohem Wert" ist, kann um eines höheren Wertes willen zurückgestellt werden. So ist- zur Veranschaulichung willen- das Briefgeheimnis ein hoher Wert, aber um der Bekämpfung von Kriminalität willen, darf das Briefgeheimnis verstoßen werden. Also, um bei dem hier skizzierten Fall zu bleiben, könnte der Erzabt meinen, daß das Kindeswohl und das Wohl der verlassenen Mutter höherwertig ist als der Wert der Unauflöslichkeit der Ehe, weil der Wert der Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe dem Kindeswohl und dem Wohl der verlassenen Mutter schadet! Die eigentlich unauflösbare sakramentale Ehe wäre so erlaubbar aufzulösen, wenn so nur ein höherer Wert als der der Unauflöslichkeit dieser Ehe nur für die betroffenen Personen realisierbar wäre. Und was wäre dieser höhere Wert? In diesem Fall eindeutig das Liebesleben der jetzt zivil verheirateten Frau, der eine Josephsehe nicht zumutbar ist. Aber so wird unzulässig die wesentliche Bestimmung der Ehelehre faktisch außer Kraft gesetzt, daß nun doch die sakramentale Ehe auflösbar ist! 
Aber das menschliche Problem kann nun hier auch nicht übersehen werden, daß nun hier eine Frau schuldlos verlassen worden ist durch ihren Ehemann und nun damit bestraft ist, solange ihr Ehemann, der sie verlassen hat, auf ein Liebesleben zu verzichten. Noch schlimmer wäre es für die Frau, wenn der Mann sie verlassen hätte, bevor sie eheliche Kinder bekam. sodaß sie dann auch, solange der Ehemann noch lebt, auch auf eigene Kinder verzichten muß und es zu erwarten ist, daß, wenn ihr Mann stirbt, es dann für sie zu spät für eigene Kinder ist, rein biologisch altersbedingt! Das erscheint wohl nicht nur als eine Ungerechtigkeit der verlassenen Frau gegenüber, es ist auch eine, zumal ihr Wunsch nach eigenen Kindern nicht einfach nur ihr Privatwunsch ist, sondern auch und gerade der Gehorsam der Frau dem ersten Gebot Gottes gegenüber ist, das er uns Menschen gab: Seid fruchtbar und mehret euch!  Es wäre also ernsthaft zu fragen, ob von der moraltheologischen Bestimmung, daß nur in der Ehe  ein  Liebesleben erlaubt ist, Menschen dispensierbar sind, wenn sie unverschuldet keine Ehe mehr schließen dürfen, etwa weil der Ehepartner seinen Partner verlassen hat, ohne daß der so Verlassene Schuld an dem Verlassenwerden trägt. Denn schon in der Bibel wird das Gebot der ehelichen Treue, daß Verheiratete keinen Intimkontakt zu anderen haben dürfen, punktuell aufgelöst, wenn der eheliche Verkehr kinderlos bleibt. Eine solche Dispensierbarkeit befände sich nämlich im Einklang mit der von der hl. Schrift vorgesehenen Lösung für das Problem kinderlos bleibender Ehen! Eine außereheliche Intimität ist genau dann erlaubt, wenn die eheliche kinderlos bleibt- so wichtig ist der Bibel der Wille zum Nachwuchs, daß das Leben sich fortpflanzt!            

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Zwei Benediktiner-Äbte nehmen Stellung zur Familiensynode

Wer nun meint, zu der Causa der Zulaßbarkeit von Geschieden-Wi(e)derverheirateten sei schon alles Sagbare gesagt, sodaß wir wir nur noch x-fsche Aufwärmungen des immer selben zu lesen bekommen, der irrt, weil er eben die benediktinische Kreativität nicht kennt! Der Erzabt Wolfgang Öxler schreibt: (und das muß fett unterstrichen werden) "Wenn ich die Ehe im Vergleich zu den Ordensgelübden sehe, dann stelle ich fest, dass Mitbrüder von den Ordensgelübden relativ schnell dispensiert werden können. Hier sehe ich auch das Problem des ungleichen Umgangs." (in: missionsblätter, 110 Jahrgang, Heft 3 2015, S.20) So einfach geht das nach diesem Erzabt: man dispensiert einfach von dem Eheversprechen und erlaubt dann dem Dispensierten, eine neue Ehe zu schließen! Die Unauflöslichkeit der Ehe soll eben genauso unauflöslich sein wie die Gelübde des Mönchsstandes: relativ schnell dispensierbar! 
Dieser phantastische Einfall, hoffentlich ist der dem Papst und de Synode schon angezeigt worde, ist nun eingebetet in weitere sehr originelle Ideen. Wir lesen da über Jesus. Auf der Familiensynode ginge es darum, "den Willen Gottes zu finden, ohne dabei am Menschen unserer Zeit vorbeizuleben." (S.20)
Also, da gibt es die Spannung zwischen dem Willen Gottes und dem Menschen unserer Zeit und da gibt es die Familiensnode, die genau in dieser Spannung zwischen Gott und dem Menschen unerer Zeit steht. Wohin soll sich nun die Synode hinwenden? Der Erzabt weiß die richtige Antwort, indem er auf Jesu Lebenspraxis verweist! "Jesus hat sich doch eigentlich immer für den Menschen entschieden." Jesus hat sich also gegen den Willen Gottes und für den Menschen entschieden! Als Begründung fügt der Erzabt an: "Am Heil des Menschen relativiert sich jedes Gesetz. Geschieht nicht so Menschwerdung unserer Kirche?" (S.20).,Gäbe es ein Guinessbuch der größten christlogischen Häresien, das müßte da aufgenommen werden! Also das Gesetz Gottes widerpricht dem Heile des Menschen und muß dann relativiert werden. Das Gesetz Gottes verbietet, daß Menschen im Stande der Sünde (nicht der läßlichen) das Sakrament des Altares empfangen, weil sie es so nur zu ihrem Unheil empfangen können. Jetzt soll die Kirche dieses Gesetz Gottes relativieren, damit Geschieden- Wi(e)derveheiratete das Sakrament doch empfangen können- aber empfangen sie es dann sich nur zum Schaden! Aber davon will der Erzabt nichts wissen, denn er behauptet einfach, daß auch im Stande der Sünde Lebende die Eucharistie zu ihrer Stärkung empfangen würden!   Wie kommt er darauf? Er wendet einen ganz einfachen Trick an, indem er Jesu Essenspraxis: "Das Handeln Jesu zeigt: Er isst mit Sündern" (S.21) mit seiner Praxis der Eucharistie verwechselt. Zur ersten Eucharistiefeier lud Jesus Christus nämlich nur die 12 Apostel ein und da aß er nicht mit Sündern, auch wenn der Apostel Judas danach vom Glauben abfiel und zum Verräter wurde, sondern gerade nur mit Aposteln! Die hl. Schrift lehrt uns nun, daß die Medizin zur Unsterblichkeit, das Sakrament des Altares, Jesu Blut und Fleisch, sakrilegisch genossen zum Unheil wird, wie eben jede Medizin, falsch eingenommen, negative Nebenwirkungen mit sich bringt. Dabei gilt zudem als Faustformel, daß je stärker die Wirkkraft einer Medizin ist, desto fataler die Negativwirkungen bei unangemessener Einnahmepraxis! 
Daß dieser Erzabt dabei von "unserer Kirche" spricht, sollte nicht überlesen werden. Das ist ernst gemeint. Die Kirche, die diesem Erzabt vorschwebt ist nicht die Kirche Jesu Christi, sondern eine, die Menschen gehört und die eben auch Menschen zu dienen hat. Und das ist ihre "Menschwerdung", daß sie vor der Wahl gestellt, dem Gesetz und Willen Gottes zu gehorchen oder Menschen zu dienen. dem Menschendienst den Vorzug vor dem Gesetz Gottes gibt! Und der Jesus dieses Erzabtes hat es ja auch so praktiziert, daß er den Menschendienst,  dem Willen Gottes zu gehorchen, vorgezogen hat!    

Der zweite benediktinische Abt  Jeremia Schröder ist da weniger originell. Er betont seine Kompetenz zu den Fragen der Familiensynode so: "Ich habe an vielen Orten, zwischen Kuba und Korea Eindrücke gesammelt, wie es katholischen Familien geht." (S.21) Damit will er sagen, daß er ob dieser vielen Eindrücke eben in der Sache kompetenter ist als die Bischöfe! (Warum? Der Abtpräses meint, daß Bischöfe eben nur Eindrücke aus ihrem Bistum zur Verfügung stünden, er so über mehr Erfahrung verfüge. Und darum urteilt er: "Und dann denke ich darüber nach, was diese Verschiedenheit [an Eindrücken]bedeutet: es ist vielleicht doch sehr unwahrscheinlich, dass eine ganz einfache und einheitliche Antwort all diesen Situationen gerecht werden kann." Also, jedes Bistum oder besser gesagt jede nationale Bischofskonferenz soll selbst ihre Weise des Umgehens mit diesen Problemen festlegen, denn es könne keine gesamtkatholische Lösung geben, die den besonderen Situationen in den verschiedenen Regionen der Welt gerecht werden könne. In Klartextsprache überetzt heißt das: weil ich als Reformer keine Mehrheiten auf der Synode für eine Reformagenda erwarte, sollen die notwendigen Modernisierungen auf der Deutschen Bischofskonferenz realisiert werden und damit sie das auch kann, muß sie auf dieser Familiensynode diesen Freiraum zugesprochen bekommen. 

Die Kirche darf eben nicht an dem Menschen unserer Zeit vorbeileben, sondern muß eben die Gesetze Gottes ändern, um des Zeitgenossen willen! Und so wird die Kirche zu unserer Kirche!        

Netanjahu irritiert die politisch korrekte Welt

"Hitler wollte die Juden zu dem Zeitpunkt nicht vernichten, sondern ausweisen", sagte Netanjahu laut einer Mitschrift seines Büros. "Und Amin al-Husseini ging zu Hitler und sagte: "Wenn Sie sie vertreiben, kommen sie alle hierher. 'Also, was soll ich mit ihnen tun?, fragte er (Hitler). Er (Al-Husseini) sagte: 'Verbrennt sie.'" All Husseine war der Großmufti von Palästina! So stand es am 21.10. 2015 bei ntv auf ihrer Homepage. (Netanjahu irritiert mit Holocaust). Ich persönlich sehe mich außerstande, zu prüfen, ob diese Tatsachenbehauptung Netanjahus wahr oder unwahr ist. Das wäre eigentlich die Aufgabe von Historikern, aber statt daß man nun diese Aussage des israelischen Ministerpräsidenten sorgfältig und genau prüft, ergißt sich nun eine einzige Empörungswelle über ihn! Warum? Berechtigt wäre eine solche Empörung doch nur, könnte man nachweisen, daß dieser israelische Politiker wider besseres Wissen dies einfach nur behauptet hat, um dem Ansehen der Palästinenser zu schaden und seine harte Politik wider sie zu rechtfertigen. Aber wenn er subjektiv davon überzeugt ist, daß es tatsächlich sich so verhielte, könnte ihm höchstens ein Sachirrtum in einer historischen Frage unterstellt werden, aber das ist nun wirklich nichts moralisch Verwerfliches! Aber für das politisch korrekte Deutschland sieht das eben anders aus! Für sie ist auch nur der kleinste Zweifel an der Alleinschuld Hitlers am Holocaust ein moralisches Verbrechen. So erlebte der Historiker Ernst Nolte seine mediale Hinrichtung, weil er einen Zusammenhang zwischen dem  bolschewistischen Massenmord an den Kulaken und ihrer Ausrottungspolitik und dem hitlerischen Holocaust sah- und  so schützt nun auch Netanjahu nicht, daß er als Jude das gesagt hat, vor der Verteufelung. Aber darf denn nicht mal nachgefragt werden, ob denn dieser israelitische Politiker diese Geschichte einfach nur frei erfunden hat, um die Palästinenser in ein schlechtes Licht zu stellen- könnte es nicht so sein, daß ihm von jüdischen Historikern vor Ort Hinweise gegeben worden sind, daß sich das wirklich so zugetragen haben könnte! Hätte man da nicht erst forschen sollen, bevor hier ein israelitischer Staatsmann so verteufelt wird! Zudem deckt sich diese Aussage zumindest teilweise mit dem, was der Historiker Mommsen, der als der Experte der Erforschung des Nationalsozialismus gilt, und der politisch eher links als rechts einzuordnen ist, denn dieser vertritt die Forschungsthese, daß Hitler nicht von Anfang an die Vernichtung der Juden intendiert gehabt habe, sondern es einen Prozeß der Radicalisierung gegeben habe, der dann erst 1941/42 zum Konzept der Endlösung geführt habe. Dieser Historiker widerpricht damit auch der landläufigen Meinung, daß man nur Hitlers "Mein Kampf" hätte aufmerksam lesen müssen, dann hätte man erkennen müssen, daß Hitler die Ausrottung der Juden wolle. Erst 41/42 sei diese Absicht in der Führung der Partei entstanden, urteilt dieser Historiker! 
Das Traurige daran ist, daß wir in Deutschland und nicht nur hier keine freie Forschung über den Holocaust mehr zulassen, so daß jetzt selbst der Ministerpräsident Israels, der nun ganz gewiß kein Antisemit ist, verteufelt wird, nur weil er eine unorthodoxe These zum Holocaust vertritt!      

Corollarium 1
Wenn heuer auch jeder Gutmensch ein Philosemit ist, so ist es doch nicht erstaunlich, daß dieser israelitische Politiker, als rechts stehend stets attackiert, nicht der Liebling der Gutmenschen ist, einfach, weil er ganz nüchtern und realistisch die Todfeindschaft der Palästinenser Israel gegenüber wahrnimmt und entschlossen das Lebensrecht des jüdischen Volkes als Staatsmann gegen seine Feinde verteidigt! Diesem Konflikt zwischen dem Recht des palästinensischen und dem Lebensrecht des jüdischen Volkes wohnt unübersehbar ein tragischer Charakter inne, denn hier steht Recht gegen Recht ohne eine realistische Aussicht auf eine akzeptable Lösung für beide.

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Der Gutmensch

"Wer nicht so will wie ich, ist böse und zu verteufeln, am besten als Nazi, denn was gut ist, weiß allein ich" - diese feinsinnige Beschreibung des Gutmenschen verdanken wir "Wikimannia" zum Thema des Gutmenschen. Es klingt gut, aber läßt doch viele Fragen offen! Wie kommt es denn bei so viel scheinbarem Individualismus, der Betonung des "Iches" zu so viel Übereinstimmung, daß eben die Gutmenschen in allem eins sind, wenn es um das Feindbild geht, daß eben alle Gutmenschen Abtreibung gut finden(so der angeführte Artikel) und für die Willkommenskultur sind? Dieses sich so willkürlich gebärende Ich scheint faktisch eher ein Medium zu sein, das das Gerede der Massenmedien unreflektiert einfach, wie empfangen, so auch aussendet. Es weiß ganz genau, wo die Guten und wo die Bösen sind, indem es böse einfach mit rechts gleichsetzt. Was nun genau rechts ist, ist akademisch-wissenschaftlich gefragt, nicht so leicht zu definieren, aber für das Alltagsleben reicht es, wenn man sagt: alles ist rechts, was nicht links von der Politik von der Bundeskanzlerin Merkel ist.Merkel selbst bildet sozusagen den Extremwert des Tolerablen.
Die Intoleranz allem rechten Denken gegenüber ist dabei die höchste Tugend des Gutmenschen. Es bedarf keiner Argumente, es reicht, etwas als rechts zu bewerten, um es zu verteufeln. Nun ist dies kein Novum in der Geschichte Deutschlands. Für historisch Interessierte sei an die Demagogenverfolgung Anfang des 19. Jahrhundertes erinnert, ausgelöst durch die Ermordung des Schriftstellers August von Kotzebue  durch den Burschenschaftler Sand. Alles, was national und liberal dachte, wurde nun verfolgt. Die Karlsbaderbeschlüsse gingen ein in die Geschichte der Triumphe der Intoleranz gegen das freie Denken. Jetzt ist das Lieblingshaßobjekt nicht mehr Studentenverbindungen sondern die PEGIDA-Bewegung und alle anderen nationalen Bewegungen-  und damit erweist sich auch die Kontinuitätslinie vom Anfang des 19. Jahrhundertes zu unserem 21. Jahrhundert!  Die Obrigkeit ruft zum Kampf gegen alles Oppositionelle auf, die Massenmedien stimmen mit ein in den Kampf gegen Rechts, man denke nur an das Vorzeigeblatt der politischen Korrektheit, die Bildzeitung mit ihrem Aufruf: Nazis ausrotten! und Heerscharen von Gutmenschen folgen diesem Tagesbefehl.  Der Gutmensch ist somit eigentlich mitnichten eine Manifestation individualistischen Anarchismus: ich allein bestimme, was wahr ist!, sondern der Musterschüler des Willens zur Unterordnung in das, was offiziell als das Gute und Wahre bezeichnet wird. Ganz mit den Mächtigen in der Politik, der Wirtschaft und den Medien eins sein, das ist der stärkste Antrieb des Gutmenschen. Es ist wie ein Aufstand gegen die Zumutungen einer postmodernen pluralistischen Gesellschaft, daß es nun nur noch die Guten und die Bösen geben darf und man selbst allein um der Verachtung der Bösen willen schon zu den Guten gehört. Wenn Courage die Tugend ist, für seine persönliche Überzeugung einzustehen,so ist der Gutmensch der, der sich im Meer der kollektiven Vorurteile badet und darin sich beheimatet weiß, stets mit den Wölfen mitzuheulen. Dieser klare Dualismus von Gut und Böse, und der Ausschluß des Tragischen, daß Böses um des Guten willen getan werden muß in extremen Situationen, gibt der Gutmenschbewegung fast so etwas wie eine religiöse Qualität. Man kämpft ja- fast schon vormodern und voraufklärerich- gegen das Böse schlechthin. Das war einst der Teufel, aber nach dem der abgeschafft wurde, und man feststellte,daß man doch nicht ohne eine Verkörperung des absolut Bösen auskam, stieg ja Hitler als Ersatzteufel auf, der dann in seinen unendlich vielen Reinkarnationen fast schon so allgegenwärtg ist wie einst der Leibhaftige. Und so kämpft unser Gutmensch mit wahrer Inbrunst gegen alles Rechte . Denn eigentlich glaubt er mehr an das Böse in dem Feind als an das Gute.  
Eines scheint wahr zu sein, daß der Mensch so sehr religiös veranlagt zu sein, daß wenn ihm die offizielle Religion verlorengeht, er unweigerlich nach Surrogaten sucht. Der Gutmensch ist so gesehen ein solches Religionssurrogat, sagt es ihm doch genau, was er zu denken und zu tun hat, um ein wirklich guter Mensch zu ein in einer Welt. in der es nur die Guten und die Bösen gibt. Und das Gute beweist sich dann gerade in seiner Intoleranz dem Bösen gegenüber. 
Nun ist diese Gutmenschbewegung selbstredend in Deutschland nicht in einem luftleeren Raum entstanden. Den Anfang bildete das Urteil, daß Hitler der deutscheste aller deutschen Politiker war,der nur realisiert habe, was eigentlich alle Deutschen seit der ausländerfeindlichen Tat Hermann des Cheruskers nur in ihrem tiefsten wollten. Deshalb könne es keine erfolgreiche Entnazifizierung der Deutschen geben, ohne daß dies eine Entdeutschung der Deutschen wäre. Dieses westliche Entnazifizierungskonzept stand nach dem verlorenen 2.Weltkrieg das sowjetische gegenüber, daß Hitler nicht ein deutsches Ereignis sei, sondern eines der reaktionärsten Kräfte des Imperialismus, des deutschen, und so diese Kräfte der Großindustrie und ihre Verbündeten zu entmachten seien. Stalins Ausspruch, daß die Hitlers kommen und gehen, das Deutsche Volk aber bleibe, ist eben die Antithese zu der Vorstellung, daß solange es das Deutsche Volk als deutsches noch gäbe, Hitler immer wieder möglich sei als urdeutsches Ereignis.   Aus dieser differenten Einschätzung des Ereignisses Hitler resultiert heute noch der Dualismus von dem Helldeutschland (dem westlich entnazifizierten Deutschland) und dem Dunkeldeutschland, dem nicht antinational entnazifiziertem Ostdeutschland. Und die Gutmenschen von heuer sind eben die sich ganz und gar mit der westlichen Entnazifizierung und Umerziehung identifizierenden (West)Deutschen, denen das Deutsche das Böse schlechthin ist.    

Dienstag, 20. Oktober 2015

Christliche Werte

Irgendwie ist dieser Begriff so vertraut, daß ihm in katholischen und auch evangelischen Kreisen stets Wohlwollen entgegengebracht wird. Politik nach christlichen Werten kann damit assoziert werden,aber auch die Klagelitanei, daß es heuer keine (christlichen) Werte mehr gäbe, daß sie nicht mehr in Geltung stünden, und daß es doch auf sie ankäme. Zudem gab es da mal die C-Parteien, die zumindest den Anspruch erhoben, daß sie im Sinne der christlichen Werte Politik gestalten wollten. Aber zuvörderst ist der Ort der christlichen Werte die Kirche oder das Christentum.   
Ein Seitenblick auf die Geschichte der Deutschen Sozialdemokratie könnte uns nun aber doch etwas irritieren. Der Godesberger-Parteitag der SPD  im Jahre 1959 gilt gemeinhin als der Punkt, an dem diese Partei endgültig den Marxismus verabschiedete und sich ein zeitgemäßes Programm verschaffte, das an Stelle einer Weltanschauung Werte setzte, die die Partei nun zu verwirklichen wolle in und durch ihre Parteipolitik. Es stehen also hier die Werte als Surrogat für eine aufgegebene Weltanschauung! Die neu gefundenen Werte entbanden nun die Politiker der Partei davon, ihre praktische Politik in Einklang zu bringen mit ihrer einstigen Weltanschauung - sie mußte nur noch diesen Werten genügen! Pragmatismus statt Weltanschauung, könnte so dieser parteipolitische Wandel beschrieben werden. 
Hat das Gerede von christlichen Werten eine ähnliche Funktion? Das Christentum ist zuallererst eine Religion, in dessen Zentrum, wie in jeder Religion eine Gottesverehrung steht und somit religiöse Praxen, wie das Opfern, das Beten, der Kult. Im Zentrum der christlichen Religion steht eine große Erzählung, (um es in Anlehnung an Lyotards postmodernes Wissen zu formulieren), daß Gott den Menschen schuf, daß er ursprünglich im Paradiese lebte und wie er durch seine Schuld seine Ursprungsheimat verlor, und wie Gott es unternahm, ihn wieder aus dem Elend zu erlösen durch das Heilswerk Jesu Christi und die Kirche, bis daß die Erlösung ihren Abschluß im Reich Gottes finden wird. Das ist die Basiserzählung, auf dem sich dann die christliche Religion sich aufbaut. Wo tauchen da Werte auf? Nein, da ist eine große Fall- und Erlösungsgeschichte! 
Christliche Werte sind dann höchstens aus dieser Geschichte herausabstrahierte Vorstellungen etwa vom Wert des Menschen, der daran ekennbar sei, wie wichtig Gott die Erlösung des Menschen sei, daß er dafür gar seinen Sohn zu opfern bereit war. Aber beim Lesen merken wir schon, daß das doch irgendwie recht dürftig wirkt im Vergleich zur großen Erzählung der christlichen Religion. So drängst sich der Verdacht auf, daß die Rede von christlichen Werten schon die Auflösung der Glaubwürdigkeit dieser Erzählung präsumiert! Daß das eben alles schon als viel zu mythologisch empfunden wird, all diese Vorstellungen vom Paradies, vom Fall, von der Erlösung und vom Reiche Gottes! Daß dann man lieber nur noch von Werten spricht, weil man die auch noch behaupten kann, wenn man diese Basiserzählung schon längst entmythologisiert ad acta gelegt hat. Jetzt gilt nur noch, daß wir den Menschen als von Gott geliebt und bejaht glauben und somit fordern, daß der Mensch deshalb der höchste Wert sein soll. Meint den materialiter das Gerede von christlichen Werten noch etwas anderes als ein Bekenntnis zu einem Humanismus, der den Wert des Menschen eben theozentrisch letztbegründet, gerade weil man erkannt hat, daß anders der Mensch als der höchste Wert rein weltimmanent nicht legitimierbar ist. Nur durch einen Gott kann der Mensch der höchste Wert in der Welt sein.  Aber die christliche Religion ist so schon im Verschwinden begriffen. Wir haben, wenn wir von Werten reden, Handlungssubjekte vor Augen, Einzelmenschen, aber auch kollektive Subjekte, wie das des Staates, einer Organisation und setzen voraus, daß Handlungen solcher Subjekte nicht kausal begründet sind: weil das so ist, handelte das Subjekt so, sondern daß dem Handeln Motive zu Grunde liegen und daß die Motive dann auch das Tuen des Subjektes qualifizieren. Zur Veranschaulichung: ein Tun  aus dem Geiste der Nächstenliebe wird ander beurteilt, als wenn die selbe Tat aus einem Geltungs- und Anerkennungsbedürfnis heraus vollzogen wird. Christliche Werte meint nun einfach, daß Handlungen durch christliche Motivationen bestimmt sein sollten. Die Handlungen sind nun nicht in sich selbst christlich oder auch nur religiös. nein, es reicht, daß sie christlich motiviert sind. Die christliche Religion zieht sich damit zurück in das Refugium der innerlichen Motivation, aus der heraus dann gehandelt wird. Das was dann getan wird, ist in der Regel nichts spezifisch Christliches, es reicht ja die innere Motivation. Wer also im Alltagsleben Höflichkeit praktiziert, kann dies aus einer christlichen Motivation heraus so praktizieren und dann wäre die gelebte Höflichkeit eine aus christlichen Werten gespeiste Praxis. Aber man kann auch als Atheist ein Höflichkeit lebender Mensch sein. 
Zu fragen ist nun auch noch, ob denn die christlichen Werte selbst spezifisch christliche sind. Zieht man dazu Kardinal Marx Opus: "Kirche überlebt" zu Rate, findet man da als christliche Werte: Freiheit, Personalität, Solidarität, aber auch die Option für Menschenwürde, die Verteidigung der Rechte der Armen und vielerlei anderes Humanistische-nichts, was nicht auch jeder atheistische Humanist auch als seine Werte reklamieren könnte. Und die C-Parteien entdecken ja just, daß auch Mohammedaner den christlichen Werten der C-Parteien zustimmen können als Muslims und so gern gesehene Parteimitglieder sind und sein können. Das heißt also, daß selbst die christlichen Werte gar nicht spezifisch christlich oder gar auch nur religiöse Werte sind- sie können auch vin Nichtchristen und Atheisten geteilt werden- sie können aus der großen christlichen Erzählung vom Fall und der Erlösung  des Menschen herausabstrahiert werden, um dann als selbstständige Werte zu gelten.  Diese faktisch humanistischen Werte sind genealogisch zwar aus christlichem Mutterboden entwachsen,können jetzt aber als Schnittblumen auch außerhalb der christlichen Religion weiterleben bei guter Pflege. Christen würden dann aber nur meinen, daß sie besser gedeihen, wenn man sie nicht aus ihrem Mutterboden entferne und als Selbstständiges betrachte. Aber faktisch haben sich diese Werte schon so weit von ihrem Ursprung emanzipiert, daß sie selbstständig als Werte weiterleben. Um es mit Nietzsche zu sagen: Gott ist zwar tot, aber wir wollen noch unter dem einst durch Gott gegründeten und begründeten Wertehimmel leben!   
Halten wir uns die hl. Schrift, die Tradition und das Lehramt vor Augen, da wird von den Geboten, Gesetzen und Ordnungen Gottes gesprochen, vom Willen Gottes - aber wo taucht da der Begriff des Wertes auf? Darf gemutmaßt werden, daß dieser Begriff, seinen Sitz im Leben der Ökonomie hat und so gerade die Unbeständigkeit und den Wechsel betont, daß eben der Wert von etwas immer instabil ist ob des Gesetztes des Marktes, auf dem Angebot und Nachfrage den Wert von etwas bestimmen?   Daß der Begriff des Wertes immer auch bei sich trägt die Möglichkeit des Veralterns, sodaß nach neuen Werten und Normen nachgefragt wird?
Zudem muß nachgefragt werden, ob nicht die Gesamtgesellschaft, aufgegliedert in Subsysteme mit jeweils eigenen Werte- und Normengehalten als Regularien der Subsysteme , noch allgemeine über die Subsysteme hinausgehende Werte bedarf. Zur Veranschaulichung: das Regelsystem Fußball bestimmt hinreichend dieses Sportspiel und das mögliche Agieren der Spieler in dieser Sportart, daß es für dies Subsystem keinen weiteren Regulierungbedarf durch externe Werte gibt. Wie sollte auch ein Spieler mit christlicher Binnenmotivation anders Fußball spielen als ein Nichtchrist? Das oft bklagte Fehlen von allgemeinen Werten und Normen übersieht nämlich einfach den hohen Ausdifferernzierungsgrad postmoderner Gesellschaften, die die Subsysteme hinreichend determiniert, ohne auf allgemeine Subsysteme übergreifende Werte angewiesen zu sein. (Vgl hierzu die mehr als bedenkenswerten Betrachtungen von Niklas Luhmann, sicher einer der bedeutendsten Denker des 20. Jahrhundertes.)
Ergo: wo von christlichen Werten die Rede ist, präsumiert das schon das Verlöschen der Vitalität der christlichen Religion, denn die christlichen Werte sind sozusagen Restbestände aus der Konkursmasse der christlichen Religion.   

Corollarium 1 
Die Grundwerte des Godesberger-Parteiprogrammes der SPD sind: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität! Das hätte auch von Kardinal Marx stammen können.      

Montag, 19. Oktober 2015

Über die Lust an der Dezentralisierung der Kirche

Selten offenbart ein hehres Prinzip des Ordnungsdenken seinen banalen Charakter so offenkundig wie das des Subsidaritätsprinzipes. Das Licht der Welt erblickte dies Prinzip 1571 in Emden auf einer Synode der Reformierten Kirche und war keinesfalls als Ostfriesenwitz gedacht, auch wenn Emden zu Ostfriesland zählt, sondern es drückt sich dagegen ein archaisches Mißtrauen gegen "die da Oben" aus- man wolle das doch alles lieber bei sich Daheim entscheiden, und "die da Oben", die sollen sich in das Leben der Gemeinde vor Ort nur einmischen dürfen, wenn man vor Ort eben mal keine Lösung fände- sozusagen als betriebsfremde externe Berater für schwierige Fälle. Dabei wollte man sich dann eben auch reformierterseite gegen die hierarchisch strukturierte Katholische Kirche profilieren, aber auch gegen ein uf obrigkitsstaatliche Denken fixierte Luthertum. 
So gehörte dieses Prinzip in das kirchliche Selbstverständnis des Reformiertentumes und stand so auch vor den verschlossenen Toren der Katholischen Kirche.Wie kam nun dieser Fremdkörper in das Denken der Katholischen Kirche? Das wäre eine spannende Aufgabe, den Erfolg dieses Fremdlinges zu rekonstruieren. Aber der Grund seiner innerkatholischen Karriere ist so trivial, daß es nicht genauer Detailanalysen dazu bedarf.  Zwei Gründe: a) das Katholische Ideal ist der Staat, der sein Regieren nach den Vorgaben der Katholische Kirche ausrichtet. Nach dem Ende der innerchristlichen Religionskriege des 17. Jahrhundertes bildete sich die Idee des Nationalstaates heraus, der zu allen christlichen Kirchen Distanz hielt und höchstens noch das Christentum unter Absehung der konfessionellen Unterscheidungen als das Fundament des Staates ansah oder der sich ganz neu konzipierte auf der Idee der einen Nation, dem er Volksstaat sein wollte. Der Staat,der so das Ganze des Lebens gestalten wollte und dabei nicht mehr auf die Stimme der Kirche hören wollte evozierte nun eine kirchliche Verteidigungsstrategie: wenn wir schon nicht mehr die Kraft haben, daß das Ganze gemäß der Lehre der Kirche bestimmt wird, dann verlangen wir, daß der Staat Freiräume zulasse, in denen dann "freie Träger" nach ihren Vorstellungen wirken können- also daß es statt staatlicher Kindergärten Kindergärten in verschiedener Trägerschaft gebe, und so eben auch welche in kirchlicher. Das war der Verzicht auf den universalen Anspruch, um dem Staate gegenüber wenigstens particular den Eigenwillen durchzusetzen. Das Prinzip war so eine defensive Verteidigungsstrategie und gehörte in die Sprache der Außenkontakte der Kirche. Im Internen hatte dies Prinzip in der hierarchisch gegliederten Kirche keinen Platz!
Nun aber fordert nicht nur Kardinal Marx die Anwendung des Subsidaritätsprinzipes auf die Kirche selbst, so auch in seinem aktuellen Buch, Die Kirche überlebt! Warum? Der Artikel: "Pell gegen Ermessensspielräume für die nationalen Bischofssynoden" vom 19.10.2015 auf Kath net offenbart dies aufs anschaulichste. Das Lager der Reformer könne nicht mehr auf der Synode eine Mehrheit für ihre Agenda erwarten. Darum will es für nationale Bischofskonferenzen das Recht erstreiten, unabhängig von Rom für ihren Geltungsraum eigene Regeln für den Umgang mit Homosexuellen und Geschieden-Wiederverheirateten aufstellen zu können. Das Prinzip, das dabei appliziert wird, ist eben dies Subsidaritätsprinzip, daß nationale Bischofskonferenzen zuerst ihre Interna selbst zu regeln hätten und nur wenn das nicht gelänge, einen Support von Rom einzufordern hätten. Einfacher gesagt: wenn man die Reformagenda schon nicht für die ganze Kirche einführen kann, dann wenigstens für die fortschrittlicheren Länder. Dann bräuchte auf der "übernationalen Ebene", auf der römischen nichts geändert werden, solange man nur national Sonderwege beschreiten könne. Das wäre dann der Erfolg des Subsidaritätsprinzipes angewendet gegen Rom auf der nationalen Ebene.Dann würde eben es als Selbstverständlichkeit gelten, daß das, was im conservativen Polen eine Sünde und unerlaubt ist, im progressiven Deutschland erlaubt ist! Und genau deshalb erwärmen sich unsere Reformer so dafür, dies Subsidaritätsprinzip auf die eigene Kirche zu appliziern. Das das dann auch ein weiterer Schritt zur Selbstprotestantisierung der Kirche ist, wird dabei die Begeisterung für dies Prinzip nur noch steigern! Denn dies Prinzip dient immer nur der Schwächung der Kraft, auf die es angewandt werden soll, um die eigene Macht zu stärken- so schon in der Entstehung dieses Prinzipes, als die Reformierten Gemeinden eine schwache Kirche wollten, um selbst stark sein zu können.  

Corollarium 1
Das dem Subsidaritätsprinzip radical entgegengesetzte ist das von Lenin entwickelte Orgnisationsprinzip des demokratischen Zentralismus, daß Entscheidungen oberer Parteigremien von den den oberen Gremien subordinierten anzuerkennen sind. Man sagt, dies Prinzip habe Lenin von den Jesuiten entnommen , oder aus jesuitischem Geiste entwickelt. Könnte zwischen dem Erfolg der Jesuiten und ihres säkularen Bruderorganisation und diesem inneren Organisationsprinzip ein Zusammenhang bestehen?  

Sonntag, 18. Oktober 2015

Über die Intoleranz der Toleranten

Nicht ganz begeistert titelte "Am Sonntag" vom 18.10.2015 über eine Demonstration von circa 800 Gutmenschen in Passau für Asyl für Alle, so die Tendenz dieser Kundgebung,. "Demo mit Beigeschmack. Sie gingen für Toleranz auf die Straße und grenzten dabei Politiker aus."Im Kommentar (S.7) wurde es gar als Intoleranz gewertet, daß CSU-Politiker auf dieser Gutmenschkundgebung nicht zugelassen waren. Auch auf der "Demo-After-Party" würden- so der Einlader- "Menschen die andere Menschen mit Sprache oder Handlungen diskriminieren" (S.7 als "nicht erwünscht" bezeichnet. Offensichtlich hat "Am Sonntag" die Grundgedanken des Begriffes der Toleranz im Geiste der Politischen Korrektheit noch nicht in Gänze begriffen oder noch nicht hinreichend verinnerlicht. 
Also, wer Toleranz fordert, meint damit als politisch Korrekter immer: a) keine Toleranz den Intoleranten gegenüber- b) wer intolerant ist, das bestimmen wir und c) wer so von uns als Intoleranter definiert wurde, der muß ausgegrenzt werden, denn es gilt die Maxime: keine Toleranz den Intoleranten gegenüber. Inhaltlicher läuft das auf die Banalität hinaus: wer nicht so denkt wie wir, der ist intolerant. Der Gutmensch verachtet so mit gute Gewissen jeden, der nicht so wie er ein Gutmensch ist. Denn der Gutmensch glaubt gar nicht, wie vielleicht einige meinen, daß alle Menschen gut seien. Nein, er ist ein streng gläubiger Dualist,der weiß, daß es die Guten und die Bösen gibt. Und alle,die nicht so wie er die Welt sehen, sind nun mal die Bösen. Da das aber nun doch zu moralistisch klingt, greift man lieber auf altlinke Traditionen zurück und  bezeichnet alle Nicht-politisch Korrekten- einfachhalber als "Nazis".  Und so brüllt man dann aus Leibeskräften, als gelte es, einen Exorzismus durchzuführen: "Nazis raus!". Früge man nach, wohin denn die so betitelten Menschen sich begeben sollten, wenn sie Deutschland zu verlassen hätten , keine klare Antwort bekäme man- aber diese Frage überschreitet schon die Denkgewohnheiten unserer Gutmenschen. 
Daß nun aber die CSU nicht zu den Gutmenschparteien zählt, das dürfte niemanden überraschen, bedenkt man, daß diese Partei gern mal "Rechtes"sagt, um conservative Wähler nicht zu verlieren, um dann aber unter der Bundeskamzlerin Merkel weiter linke Politik zu machen. Diese Gutmenschen nehmen eben diese Propagandaeinlagen der CSU für bahre Münze und exkummunizieren sie so aus dem Einheitsblock aller Gutmenschparteien aus. Das entspricht der politisch korrekten Weltanschauung der Toleranz. Selbstredend ist jedem nun erlaubt, für sich selbst unter Toleranz etwa anderes zu verstehen, gar die Meinung, daß dazu auch es gehöre, Andersdenkende zu tolerieren, aber man wundere sich dann nicht, daß dieses Verständnis von Toleranz auf Kundgebungen von Gutmenschen nicht toleriert wird! Was dem "Am Sonntag" ein "Beigeschmack" ist, das ist für Gutmenschdemonstrationen die Substanz ihres Toleranzverständnises: das Nein allen Andersdenkenden gegenüber. 
Wenn Deutschland das Sozialamt für die ganze Welt geworden ist, wie es den Gutmenschen vorschwebt, daran zu Grunde gehen würde, das macht wahrscheinlich das Ja für ein Asylrecht  für jedermann den Gutmenschen so sympathisch: die Abschaffung Deutschlands als dem Hort alles Bösen.                  

Ist jeder Krieg eine Sünde? Zum Syrienkrieg

Der syrische Erzbischof Hidno kritisierte energisch die Befürwortung der russischen Militärintervention in Syrien durch das Moskauer Patriachat. Kat net, leider oft negativ auffallend durch seiner antirussische Tendenz, als wolle man da den Kalten Krieg wieder herbeischreiben, berichtete darüber am 18.10. 2015. Der syrische Kirchenmann verstieg sich gar zu der These, daß jeder Krieg eine Sünde sei! Da wäre es nun doch die Aufgabe von Kath net gewesen, die Leser daran zu erinnern, daß diese Meinung unvereinbar ist mit dem Glauben der Kirche, die eben zwischen gerechten und ungerechten kriegen zu unterscheiden lehrt und so sehr wohl Kriege kennt, die keine Sünde sind. Nun behauptet der Erzbischof gar, daß der Moskauer Patriach  gar von einem "heiligen Krieg"  gesprochen habe. (Mir ist es nicht möglich, die Richtigkeit dieser Behauptung zu überprüfen, auch wenn mir das recht unwahrscheinlich vorkommt- aber ich will nun mal so tuen, als hätte der russische Patriach tatsächlich von einem "heiligen Krieg" gesprochen. 
Zuerst muß vorbemerkt werden, daß es zur Lehre und Tradition der Russisch-Orthodoxen Kirche gehört, ein harmonisches Verhältnis zum Russischen Staat zu erstreben. Dies gelingt der Kirche in Rußlands zusehens wieder, gerade weil ihr in Putin ein dialogbereiter Staatsmann gegenübersteht der auch seinerseits - gemäß der russischen Staatstradition- in der Orthodoxen Kirche den Partner für sich sah zum gemeinsamen Regieren. Daß die Zaren dann "Minister" der Russischen Kirche gewesen sind, wie Rousseau in "Staat und Gesellschaft" in dem Kapitel :"Über die staatsbürgeliche Religion" urteilte, dürfte dabei eine genauso arge Übertreibung sein wie das andere Extrem, daß die Russische Kirche nur der Befehlsempfänger des Staates gewesen sei. Es ist schon befremdlich, wie wenig diese Kritiker einmütig sich kein partnerschaftliches Verhältnis von Kirche und Stat imaginieren können, sondern dies sich immer nur vorstellen wollen als das eines Über-und Unterordnungsverhältnisses! Es muß dann angemerkt werden, daß die Katholische Kirche niemals dem Staate prinzipiell das Recht, Kriege zu führen abgesprochen hat- wie könnte sie auch, verstieße das doch eindeutig der in der hl. Schrift selbst enthaltenden Staatslehre, isb. des Apostelfürsten Paulus in Röm 13 und dem ganzen Zeugnis des Alten Testamentes. Wenn man das Töten im Kriege trotzdem als Sünde bezeichnen wollte, dann kann das nur so gemeint sein, daß damit der tragische Charakter des Krieges zum Ausdruck gebracht wird: daß das im gerechten Kriege erlaubte und notwendige Töten doch ein Tuen ist, das doch unmoralisch ist und trotzdem dann getan werden muß.  
Es gibt nun gute politische Gründe für das militärische Eingreifen Rußlands zugunsten des syrischen Staates- angefangen von dem völkerrechtlichen sehr einsichtigem, daß es in Syrien eine militante Opposition gegen die Regierung gibt, die versucht, durch Anzettelung und Führung eines Bürgerkrieges die Regierung zu stürzen, um  selbst die Regierung zu übernehmen. Warum dürfte ein ouveräner Staat einem anderen nicht militärisch zur Hilfe kommen, wenn dieser sich einer militärisch operierenden Opposition gegenüberstehen sieht, die massivst vom Auslande unterstützt wird!  
Daß in den westlichen Medien diese Opposition dann auch propagandistisch unterstützt wird, daß sie die Menschenrechte mißachte, ist dann eine Absurdität ohne seines gleichen, wenn man sich frägt, wie denn wohl der Islamische Staat und die sonstigen islamischen Freiheitskämpfer in Syrien es mit den Menschenrechten halten! Es bedarf keiner prophetischen Begabung, um für den Fall des Endsieges des Islamischen Staates den Tod aller Christen in Syrien vorauszusagen. Und so ist tatsächlich Putins Militärintervention für die Christen in Syrien das beste, was ihnen da jetzt passieren kann. Eine Zukunft haben die Christen in Syrien nämlich nur, wenn die jetzige Regierung wieder die Kontrolle über das ganze Land zurückgewinnt und dann für Ruhe und Ordnung sorgt! Und dieses Ziel ist in dem Bürgerkrieg, der jetzt in Syrien herrscht, nicht ohne militärische Gewaltanwendung zu erreichen!          
Merksatz: es gibt Zeiten, in denen der Staat diktatorisch regieren muß,um die untereinander in Todfeindschaft sich gegenüberstehenden Bevölkerungsteile daran zu hindern, sich gegenseitig umzubringen. Das wußte schon Thomas Hobbes ! 
Und ein Krieg und eine autoritäre  Regierung sind dann, um den totalen Bürgerkrieg zu beenden, Übel, aber kleine angesichts des dort jetzt herrschenden Elends!
Ob es nun klug und theologisch legitim ist, diese russische Militärintervention einen heiligen Krieg zu nennen, darüber kann man geteilter Meinung sein.  Versteht man unter "heilig", daß etwas ausgesondert wird aus der profanen Welt, um es ausschließlich in den Dienst Gottes zu stellen, wie eben der Kelch der Eucharistie nur als Gefäß für das Trinken des Blutes Christi hergenommen wird und nicht zum profanen Weintrinken, dann verbietet sich dieser Ausdruck. Verstünde man darunter aber, daß die Kirche damit zum Ausdruck bringen will, daß diese Militärintervention mit Gottes Willem und uns gegebenen Ordnungen sich im Einklang befindet, dann wäre der Begriff akzeptabel.

Corollarium 1
Politisch korrekter als korrekt Denkende neigen dazu, zu urteilen, daß jeder Krieg eine Sünde und etwas Unmoralisches sei. Frägt man sie aber dann, was sie vom Krieg gegen Hitlerdeutschland halten,dann ist ihnen der das beste, was uns Deutschen und der Welt passieren konnte und eigentlich war es- moralisch geurteilt- schon ein heiliger Krieg der Allianz aller Gutmenschen gegen das Böse schlechthin!        

Freitag, 16. Oktober 2015

Der gute Mensch

"Der Glaube, daß Natur und Gott, im Grunde gut sind, ist einer der wirkungsvollsten Mechanismen, über die der Mensch zum Überleben verfügt. Ohne diesen Glauben fiele die Kultur wieder der Angst und Verzweiflung anheim". So steht es geschrieben in : "Die Masken der Sexualität" von der an Nietzsche geschulten Antifeministin Camille Pagilla ((1992, S.12) Sollen wir uns als Christen über dies Kompliment freuen, oder hören wir da nicht zu deutlich die Botschaft mit, daß dies eben eine für die menschliche Kultur wesentliche Vorstellung , die aber doch nur eine Illusion ist? Im Folgenden kapriziert sich die Autorin auf Rousseau: Der "lehnt die Erbsünde ab, die pessimistische Vorstellung vom Menschen als einem Wesen, das von der Sünde befleckt, mit einem Hang zum Bösen auf die Welt kommt.Rousseaus Überzeugung, daß der Mensch von Natur aus gut sei, [...]führte zur Milieutheorie, die sich in den humanitären Aktivitäten, in der Strafgesetzgebung und in den Verhaltenstherapien drr heutigen westlichen Gesellschaften als die herrschende Ethik durchgesetzt hat." (S.12).Einfach gesagt: der gute Mensch wird durch die (schlechte)Gesellschaft korrumpiert. Nun muß aber aufgemerkt werden, denn die Lehre von der Erbsünde gehört zum eisernen Bestandteil des Glaubens der Kirche. Ist so diese Illusion des guten Gottes und des guten Menschen (dafür steht anfänglich der Begriff der Natur)gar nicht die der christlichen Religion- oder wenn, dann einer humanistisch umgeformten? Die große Ursprungserzählung vom Menschen, von seinem Fall in und aus dem Paradiese stellt uns ja vor Augen, warum wir Menschen eben nicht mehr so sind, wie wir erschaffen worden sind und warum wir nicht mehr in der besten aller denkbaren Welten leben! 
Aber Gott ist gut- das ist doch die zentrale Aussage der christlichen Religion. Das ist keine Illusion! Man beachte, daß die Autorin hier nicht einfach plump im atheistischen Sinne das Nichtsein Gottes verkündet, sondern die Vorstellung, daß Gott gut sei, als nützliche Illusion des Menschen demaskiert. Vielleicht darf man hier subkutan einen Anklang an Nietzsches Dionysus mithören, der Vorstellung eines ganz und gar anderen Gottes, der aber auch ein Gott ist-oder?.Bringen wir nun dieses Pagillazitat in ein Gespräch mit einem Blehrung Jesu Christi, die wohl nichts mit diesem Zitat gemein hat. Jesus lehrt: "Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle." (Math 10, 28). Die Lutherbibel überschrieb dies Kapitel noch -sinngemäß- mit "Menschenfurcht und Gottesfurcht" und traf damit den Lehrgehalt. Der ökumenischen Einheitsübersetzung war das eine zu harte Lehre. Darum titelte sie: "Aufforderungen zum furchtlosen Bekennen"  Wo Jesus Christus ex pressis verbis zur Gottesfurcht auffordert, sieht die Einheitsübersetzung nur noch einen pell zum furchtlosen Bekennen. Die Aussage Jesu, fürchtet den, der Leib und Seele verderben kann, könnte ja auch auf en teufel bezogen verstanden werden, aber die Ortsbestimmung: "in der Hölle" macht deutlich, daß es sich nicht um den Teufel handeln kann, denn er wird ja selbst ein Gefangener der Hölle sein und nicht jemand, der in der Hölle die Seele des Menschen maltraitiert, um es mal klar auszudrücken.
Gott ist gut, diese Vorstellung soll uns so, so verstehen wir nun Pagilla, auch vor der Vorstellung der Gottesfurcht befreien. Denn wieso sollte der mensch Gott noch fürchten, wenn er nur gut ist? Und so deutet ja die Einheitsübersetzung diesen Text. Jesus lehrt uns, daß es keinen Grund zur Furcht gibt. Im Ungeiste von "Wir sind Kirche" formuliert: "Das Evangelium ist eine Frohbotschaft und enthält keine Drohbotschaft." Schade nur, daß das der Heiland noch nicht wußte, denn er droht hier seinen Schülern: es gibt nur einen, der eure Seele in das Verderben der Hölle verurteilen kann, und das ist Gott selber. Darum habt ihr nur ihn zu fürchten, denn nur er kann euch das ewige Leben nehmen und euch zum ewigen Leiden in der Hölle verurteilen! Das ist nun aber eine Vorstellung, die mit den Einsichten der von Pagilla zitierten Milieutheorie nicht kompatibel ist, denn die lehrt uns doch, daß jedermann im Prinzip ein guter Mensch ist, nur daß eben einige durch eine schlechte Gesellschaft korrumpiert worden sind, sodaß sie statt einer Strafe einer Therapie bedürfen, um wieder zu guten Menschen zu werden. 
Aber Gott ist doch gut? Nur, das schließt nicht aus, daß der gute Gott Sünder bestraft und zwar gar mit der ewigen Hölle!Gut sein meint somit nicht, daß Gott jedem Menschen gut ist! Denn dem Menschen, den er zur Hölle verurteilt ist der gute Gott nicht gut-oder wollte wer sagen, daß Gott wirklich einem Menschen gut ist, wenn er ihn zur ewigen Verdammnis verurteilt?  Auf den ersten Blick gehört die Aussage, daß Gott gut ist, in die christliche Religion- aber wenn damit im Sinne Willy Millowitsch gemeint ist, daß wir, obzwar wir alle kleine Sünderlein sind, doch alle in den Himmel kommen, dann ist das nicht mehr christlich. Aber dieser  so nur gut seiende Gott, das ist der Gott der westlichen Kultur! Denn gerade die Überwindung der Gottesfurcht ermöglichte es, daß nun der Mensch sich ganz der Weltgestaltung und damit des Willens zur Weltbeherrschung hingeben konnte, weil er die Sorge vor Gott los war. 
Der Mensch ist doch gut, glauben das denn wir Christen nicht doch? Nein, wir glauben,daß es Gottes Wille ist, daß der Mensch gut sein soll! Aber wir verwechseln diesen Imperativ nicht mit der indikativischen Aussage, daß der Mensch gut sei. Und wir unterscheiden den Optativ, o möge der Mensch doch gut sin, von dem, wie er wirklich ist. Der Humanismus lebt eben von der Verwirrung von Indikativ, Imperativ und Optativ! Die Stärke von Camille Pagilla ist einfach ihr gnadenloser Sinn für das, wie der Mensch nun mal wirklich ist, ohne Zuflucht zu nehmen in Wunschdenken, dem Reich der Optative. Und der Lehrer der Wahrheit  mahnt uns, daß wir so auch gute Gründe haben, Gott zu fürchten!                   

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Der Liebesroman und die Bibel

Vor einiger Zeit meinte eine fromme etwas ältere Frau zu mir, daß Frauen das verstehen der Bibel leichter fiele als Männern, weil sie, im lesen von Liebesromanen geschult, in der Bibel den großen Liebesroman Gottes entdeckten, indem sie in der hl. Schrift erstmal die Gattung des Liebesromanes wiedererkannten. 
Wer unbedarft in einen Liebesroman liest, oder eine Verfilmung sich anschaut, etwa die doch rein ästhetisch gesehen sehr gediegenen R.Pilcher Verfilmungen, wird über eines erstaunt sein, daß in dieser Gattung genau das nicht entfaltet wird, was man als unbedarfter Leser erwartet hätte: eine Darstellung zwischenmenschlicher Liebe in ihrer schönsten Gestalt, der zwischen Frau und Mann. Nein, wenn sich die füreinander Bestimmten endlich finden, wenn nun das Glück der Liebe beginnen würde, dann , genau dann endet der Liebesroman und auch so der Liebesfilm. Der Weg des Zueinanderfindens, ein Weg der Komplikationen und Irrungen und Wirrungen wird erzählt, gelungen, oder weniger gelungen- nur, am Ziele, da endet die Kunst. Ein Blick in die Bibel, vom ersten bis zum letzten Buch zeigt uns da eine verblüffende Parallele: da, wo Gottes Liebesgeschichte mit seinem Volke ihr Ziel erreicht, im in der Johannes-Offenbarung explizierten Eintretens des Reich Gottes, da endet dieser große Roman, wie eine Liebesgeschichte. Ist das Glück, das irdische gelingender Liebe so wenig darstellbar wie das Glück des Reich Gottes? 
Was lesen wir stattdessen? Den Weg zum Glück, und seine Irrwege und Verfehlungen und wie es am Ende doch gut ausgeht! Könnte es uns eine Hilfe sein, die Bibel von der Gattung des Liebesromanes her zu lesen? Oder wollen wir diese Gattung gleich als eine triviale abtuen, um damit gleich mitzusetzen das Urteil, daß die hl. Schrift mit so einer primitiven Gattung nichts gemein haben könnte? Ein Reiseführer worb mal mit der Erkenntnis: "Man sieht nur, was man kennt!"Gilt auch, daß man in der Bibel nur das erkennt, was man vorher schon erkannt hatte? Daß also das Erkennen eigentlich mehr ein Wiedererkennen ist, oder daß wir nur etwas Neues erkennen, indem wir es als etwas uns Bekanntes Ähnlichem begreifen? Denken wir uns eine in der Gattung des Liebesromanes Bewanderten und schauten ihr bei ihrem Lesen der Bibel zu, was sähen wir da? Könnte es sein, daß bei so einer Lektüre vieles, was dem theologisch Gebildeten größte Probleme bereitet, hier ad hoc verstanden würde: daß Gott sich engagiert in seinem Ringen um die Liebe der Menschen, daß er gerade deshalb aber auch zürnt, wenn seine Liebe mit Untreue beantwortet wird, daß Gott gerade die freie Antwort des Menschen will, daß er ihn auch liebt, und nicht ihn überwältigen will, sodaß der Mensch gar nicht anders könnte, als Gott zurückzulieben? Daß Gottes Gebote Gebote zum Schutz der Liebesbeziehung sind und nicht Gesetze, um den Geliebten einzuengen? Kein Liebesroman ohne Konflikte! Ist das nicht die Substanz der Geschichten der Bibel? Ja, dem Liebenden kann etwas reuen, auch Gott- aber wie viel Schweiß kostete und kostet es der Theologie, diese Aussage der Bibel wegzuexegetisieren, weil es der Vollkommenheit Gottes widerspräche! 
Und warum bleibt der gute Ausgang so blaß-
 weil das Liebesglück selbst nicht mehr schilderbar ist! Aber es gibt eine Erziehung des Herzens, seit dem Flaubert seinen Roman"Erziehung des Herzens" schrieb, wissen wir das! Wie nun, wenn die Bibel auch ein Übungsbuch zur Erziehung zur Liebe wäre, daß es eine Herzensbildung intendiert, wie dies eben die Frucht auch jedes Liebesromanes ist. Daß die Frau ihr Leben mehr im Fühlen, der Mann mehr im Denken hat,ist ja nicht nur eine natürliche Disposition, sondern wird eben auch durch die geschlechtsspezifischen Lektüren gefördert. Sollte eventuell auch Männern als Erziehung ihrer Herzkompetenz das Lesen von Liebesromanen anempfohlen werden? 
Müßte es einem Christen nicht befremden, daß, wenn die größte Tugend die der Liebe ist, die Ästhetik die Gattung des Liebesromanes so gering schätzt! Oder will man ernsthaft meinen, daß die Liebe Gottes nichts gemein habe mit dem Gefühl der Liebe, so wie die Geld-Bank nichts gemein hat mit der Sitz-Bank- das selbe Wort Bank und doch meint es hier etwas Nichtsmiteinandergemeinsames!
Vielleicht ist uns auch deshalb die Hoffnung auf das Reich Gottes so blaß und fade geworden, weil das damit Gemeinte nicht mehr begriffen wird als die Erfüllung der Liebe? Andre Gide schildert in "Die enge Pforte"das Schicksal der Alissa, die aus Angst vor der Realisierung ihrer tiefen Liebe, daß die realisierte dann notwendigerweise eine sie enttäuschende sein muß, vor der Verwirklichung ihrer Liebe in den Tod sich flüchtet, auch die Banalität des Liebesglückes ihrer Schwester vor Augen habend. Will vielleicht das Schilderungsverbot der realisierten Liebe, wie im Liebesroman so auch in der Bibel das realisierte Glück vor seiner Banalisierung schützen, weil jede Darlegung dieses Glückes es banalisieren würde?   

Dienstag, 13. Oktober 2015

Ein Supplement zur Zensurforderung des Europarates

Hurra, was uns in Zukunft erspart bleibt!
Da erdreistete sich doch ein demokratischer Stadtrat auf seiner Internetseite (klartext 1a) von Vergewaltigungen in Asylunterkünften zu schreiben! Das ist natürlich ein Skandal-natürlich nicht, daß da Frauen vergewaltigt werden, sondern daß ein bisher als Demokrat geltender Politiker das schrieb! Und so begann eine Hetze gegen diesen Publizierer! Ja, wenn die Zensurrichtlinien des Europarates schon in Kraft getreten wären, dürften solche Berichte erst gar nicht mehr im Internet erscheinen. Wer nun meinte,es wäre doch im höchsten Maße frauenfeindlich, geschehene Vergewaltigungen totzuscheigen (und den Opfern zu sagen, daß es wohl nicht so schlimm gewesen sei), verkennt, daß nur wenn deutsche Männer vergewaltigen, dies eine Untat ist-dagegen es eine Manifestation der Fremdenfeindlichkeit ist, wenn eines der Lieblingskinder der Politischen Korrektheit, also unter anderem die Asylanten, eines solchen Verbrechens bezichtigt werden. Und wenn nun doch Asylanten in Wohnheimen Frauen vergewaltigen, dann darf das eben nicht publiziert werden. Denn die Zensur sagt, daß Asylanten ausschließlich nur als Opfer von Gewalt in den Medien erscheinen dürfen, aber niemals als Täter. Leider halten sich da viele nicht dran, nicht nur die couragierte Junge Freiheit. Wichtig ist für den politisch korrekten Journalismus nämlich die Maxime:nicht berichten, wie es wahr, sondern schreiben, wie es sich gemäß den Vorgaben der politischen Korrektheitszensur abgespielt haben muß! Und da kann es dies Ereignis, daß ein Asylant eine Asylantin vergewaltigt, einfach nicht geben! Und darum darf das nicht publiziert werden! Selbstredend gilt für diese Art von Publizistik, daß es keine Ereignisse gibt, die der Ideologie der politischen Korrektheit widersprechen, sondern nur Berichte, die der Ideologie widersprechen und die gehören wegzensiert, damit die heile Welt der Multikultiträumereien nicht in Frage gestellt wird!


     

Europarat fordert Zensur

"STRASSBURG. Der Europarat hat Österreich aufgefordert, Druck auf Medien auszuüben, die über ausländische Kriminelle berichten. In einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Organisation heißt es, die Behörden sollten darauf drängen, daß „Medien nur dann die ethnische Zugehörigkeit von mutmaßlichen Tätern offenlegen, wenn dies absolut notwendig ist“. Auch Polizei und Justiz sollten die Herkunft der Täter nur angeben, wenn dies unbedingt nötig sei." Der Wahlerfolg der FPÖ  zeitigt Folgen. Die Medien Österreichs und nicht nur Österreichs sollen einer Zensur unterworfen werden- aber nicht nur das: auch Internetforen und die Wahlkämpfe! So berichtet ausführlich die Junge Freiheit am 13.10.2015. Aber auch die Berichterstattung seitens der Polizei und der Justiz soll politisch korrekt erfolgen. Den Eurokraten ist eben das wahre Ausmaß der Ausländerkriminalität wohl bekannt und sie wissen auch, was auf uns zukommt angesichts der Heerscharen an Asylanten. Da könnte die Jubel-Willkommenskultur eben Schaden leiden, zeigte sich das damit verbundene Ausufern der Kriminalität in Deutschen Ländern. Aber wie werden die Verantwortlichen der Medien regieren? Lassen sie sich auf eine Vorzensur ein, damit das wahre Maß der Ausländerkriminalität so erschleiert wird? Eines zeigt sich dabei wieder, daß die Mächtigen der Welt meinen, daß wenn man nur die Wahrheit unterdrücke, daß damit sie auch verschwinde. So unrecht haben sie damit aber leider nicht, denn gerade in unseren postmodernen Zeiten gilt, daß etwas sich nur ereignet hat, wenn es in den Medien sich ereignet hat.Darum sollen diese nun um so energischer kontrolliert werden. Aber auch der süße Sommer der anarchischen Freiheit in dem Internet soll, wenn es nach dem Willen der Eurokraten gehen, bald ihr Ende finden. 
Beachtenswert ist auch dabei die Selbstverständlichkeit, daß man nun nicht etwa dazu auffordert, etwas gegen die ausufernde Ausländerkriminalität zu unternehmen, sondern verlangt,  einfach die Decke des Verschweigens darüber zu werfen: es darf keine Ausländerkriminalität geben, also wird das Berichten darüber einfach verboten.
Zu beachten ist dabei auch, daß es nicht mehr um die Einschränkung der Meinungsfreiheit geht, denn es sind ja nun Tatsachen, die nicht mehr berichtet werden dürfen. Es ist ja keine Meinungsäußerung,, wenn in einer Zeitung geschrieben wird, daß ein Asylant eine Frau vergewaltgite, nur daß das, wenn es nach dem Europarat geht, bald nicht mehr geschrieben werden darf- es darf dann wohl nur noch von einem männlichen Täter gesprochen werden, der namenlos bleiben muß, damit niemand merkt, was da gespielt wird.
Selbstredend hat das Rückwirkungen auf das Täterverhalten. wer sich darauf verlassen kann, daß im Zweifelsfall die veröffentlichte Meinung sich schützend hinter den Täter stellt, dann weiß er eben auch, daß er sich hier was leisten kann.Eines zeigt dies aber auch überdeutlich: wie wichtig den Eurokraten ihr Multikultikonzept ist, daß sie dafür auch das Prunkstück des Freien Westens, die Presse- und Meinungsfreiheit einzuschränken bereit sind und die Massenmedien zur Hofberichterstattung herabwürdigen wollen.    

Corollarium 1
Als Christ gebe man sich hier keiner Illusion hin- auch Kritik an gelebter Homosexualität und an der Religion des Islam werden diese Eurokraten gerne verbieten wollen!