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Dienstag, 16. Juli 2024

Eine Polemik wider den Glauben an Engeln - oder über ein gestörtes Verhältnis zur Volksfrömmigkeit

 

Eine Polemik wider den Glauben an Engeln - oder über ein gestörtes Verhältnis zur Volksfrömmigkeit

Auf der Internetseite: „Communio“ erschien am 17.5.2024 der wirklich nicht lesenswerte Artikel: „Unser Bild von den Engeln:Himmlische Helfer oder furchteinflößende Boten?“ Da heißt es dann: „Der Engelglaube wird heute als gefälliger und tröstlicher empfunden als der Gottesglaube. Das ist das Ergebnis einer merkwürdigen Entwicklung.“, um dann gegen die als kitschig diffamierten Engelbilder zu polemisieren, ja überhaupt den Glauben an Engel als eine problematische Alternative zum Glauben an Gott zu situieren.

Statt von einer merkwürdigen Entwickelung zu schreiben, wäre es angebrachter, diese Entwickelung zu rekonstruieren zu versuchen. Deshalb biete ich hier einen Versuch: Bis zur Exilierung Israels in die babylonische Gefangenschaft glaubte man in Israel an die Existenz vieler Götter, aber daß nur einer, Jahwe für ihr Volk zuständig sei, es nur ihn zu verehren hätte.Das meint der Begriff der Monolatrie.In der exilisch-nachexillischen Zeit entwickelte sich erst der monotheistische Glaube. Das mußte auch dazu führen, daß der Name des Gottes Israels an Bedeutung verlor, denn nur unter der Voraussetzung, daß es viele Götter gibt, hat es einen Sinn, einen Gott mit seinem Namen anzurufen, damit klar ist, welcher von den vielen denn gemeint sei. Gott, monotheistisch durchdacht, wird dabei jenseitiger, transzendent gedacht, als über und außer der Welt seiend. Daraus generiert sich die Tendenz, daß der monotheistisch gedachte Gott nicht mehr unmittelbar in die Welt eingreifend gedacht wird, sondern vermittelt durch seine Engel. In den Engeln wirkt so der uns Menschen zugewandte Gott, der aber selbst der weltjenseitige bleibt.

In der Vorstellung der Engel steckt aber noch ein weiter greifendes Potential, daß nun die früher als Götter geglaubten Götter zu Engeln depotenziert und so doch in eine monotheistische Religion integrierbare gewandelt werden.Da es nun nach dem Mythos vom Engelfall gute und böse Engel, Daimonen gibt, bekommen so die Engel eine große Bedeutung für das religiöse Leben.Zwar wird Gott auch weiterhin als unmittelbar selbst wirkend geglaubt, aber seine Primärhände,durch die er in der Welt wirkt, sind seine Engel und nicht, wie man es leider zu oft in Predigten zu hören bekommt,unsere menschlichen Hände,durch die allein Gott noch in der Welt wirken könne.

Ich verweise hier auf das gediegenste Werk der christlichen Angellogie: „Über die himmlische Hierarchie“ von Dyonisus Aeropagita und muß mich hier auf Weniges limitieren: Es gilt zu unterscheiden zwischen den Engeln des himmlischen Gottesdienstes, von dem unser irdischer ein Abbild, nur ein Abbild aber deshalb auch ein wahrer Gottesdienst ist und den Engeln, die im Auftrage Gottes in der Welt wirken.Als in der Welt wirkenden repräsentieren sie Gottes Macht gegen die Kräfte des Bösen und Gottes liebende Zuwendung zu den Menschen als ihre Schutzengel. Jesus Christus selbst spricht von den besonderen Schutzengeln der Kinder. Mt 18,10 heißt es:

Hütet euch davor,einen von diesen Kleinen zu verachten! Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen stets das Angesicht meines himmlischen Vaters.“ Mit den „Kleinen“ sind hier die Kinder gemeint.Die Kunst stand somit vor der Aufgabe, diese Schutzengel der Kinder zu malen, um gerade so das Vertrauen der Eltern auf die Fürsorge des Schutzengels für ihre Kinder zu stärken. Daraus entspringen dann die lieblichen,manchem kitschig vorkommenden Engelbilder. Aber sie müssen eben auch den Kindern und den Eltern in ihrer Sorge um ihre Kinder gerecht werdenden Weise dargestellt werden. Ganz anders fallen natürlich die Bilder der wider die bösen Mächte streitenden Engel aus und davon sind dann noch die daimonischen Engel zu distinguieren.

Die Engel symbolisieren also in einer monotheistisch durchreflektierten Religion die Zuwendung Gottes zu uns Menschen und sein Kämpfen wider die bösen Mächte.Aber die Engel dürfen nun aber nicht nur symbolisch verstanden werden, denn sie sind als real existierend und lebend zu glauben.Im Sinne der Tranzendentalienlehre, der metaphysischen Gotteslehre gilt: Alles Seiende ist nur ob seiner Teilhabe am Sein, an Gott.Es gibt weniger und mehr vollkommendes Seiendes.Je ähnlicher Gott etwas ist, desto vollkommener ist es, je weniger ähnlich Gott etwas ist, desto unvollkommener ist etwas. Nun ist Gott reiner Geist und der Mensch ein Kompositum von Geist und Materie. So ist er vollkommener als alle anderen Geschöpfe Gottes, die unbeseelt sind. Gäbe es keine Engel, dann hätte Gott darauf verzichtet,ihm die am ähnlichst möglichen Wesen zu erschaffen, die Engel, die als körperlose reine Geistwesen ihm ähnlicher wären als wir Menschen. Das wäre so,als wenn es die Schulnote 1 und dann die von 3 bis 6 gäbe, aber nicht die Schulnote 2. Wie das ein Mangel in der Schulnotenordnung wäre, so wäre die Nichtexistenz der Engel ein Defizit in der Schöpfungsordnung Gottes.

Liebhaber der zeitgenössischen Kunst mögen die heutigen Engelbilder als kitschig und unästhetisch verurteilen, aber sie sollten dann auch konzedieren,daß die zeitgenössische Hochkultur von den meisten Menschen als unverständlich und als häßlich abgelehnt wird. Mit solch modernistischer Kunst treibt man in der Regel die Menschen nur aus der Kirche heraus, zumal in ihnen von Schönheit in der Regel kaum zu sprechen ist. Der Volksglaube an die Engel sollte so nicht verurteilt werden, sondern als ein legitimer Bestandteil des katholischen Glaubens gewürdigt werden!

Zum Ästhetischen: Wie für die Darstellung der Mutter Gottes die Maxime gilt, daß sie als die schönste aller Frauen darzustellen ist, so gilt eben für die Engel, daß sie einerseits die Macht Gottes, aber auch die uns zugewandte Liebe Gottes und die Schönheit der Himmelsliturgie darzustellen haben und isb sie auch als die lieblichen Schutzengel unserer Kinder. .Daß zur heutigen Ästhetik die Mißachtung alles Volkstümlichen und des von viele Menschen Wertgeschätzten gehört, zeigt eben aber nur den Elitärismus des Kunstdiskurses an,er ist deshalb aber gerade auch antikatholisch.


Es drängt sich aber generell der Verdacht auf, daß in der Kritik an dem Engelsglauben sich nicht primär ästhetische Vorbehalte äußern sondern daß sich da die Meinung manifestiert, daß Gott überhaupt nicht mehr, weder selbst noch durch seine Engel in die Welt hineinwirke und so man nichts von den Engeln Gottes wissen will.

Zusatz:

"Als der Höchste den Göttern die Völker übergab,als er die Menschheit aufteilte,legte er die Gebiete der Völker nach der Zahl der Götter fest." (5.Mose 32,8). Eine theologische Deutung wird die Götter hier als die Völkerengel lesen. Diese Aussage könnte fruchtbar gemacht werden für das Verstehen der heidnischen Volksreligionen!











Dienstag, 14. November 2023

Ein antiisraelisch gestimmter Bischof äußert sich zum jetzigen Nahostkrieg- hätte er nur vorher theologisch nachgedacht!

Ein antiisraelisch gestimmter Bischof äußert sich zum jetzigen Nahostkrieg- hätte er nur vorher theologisch nachgedacht!


Die harmlos klingende Überschrift: „Bischof Bonny übt deutliche Kritik an Krieg in Nahost“ (Kath de am 13.11.2023) verharmlost maßlos das Skandalöse dieses bischöflichen Fehltrittes,aber eine jüdische Zeitung qualifiziert dies Bischofsvotum angemessen als skandalös. Dieser Bischof „weist Argumentationsmuster zurück, nach denen eine Eroberung der Palästinensergebiete durch Israel biblisch gerechtfertigt sei. "Nach christlicher Ansicht gibt es im Alten Testament keine Worte Gottes, die nach Tod und Auferstehung Jesu noch eine gewaltsame Rückeroberung oder militärische Expansion des ‚biblischen Landes‘ legitimieren könnten." Der Gott Israels sei der Vater aller Menschen, schreibt Bonny unter Bezugnahme auf das biblische Buch Genesis.“

Nun kann man von einem Bischof nicht unbedingt Kenntnisse der politischen Situation des jetzigen Krieges erwarten, aber doch grundlegende biblische und theologische. Offenkundig ist diesem Bibelleser entgangen, daß Gott selbst seinem erwähltem Volke das heute als Palästina bezeichnete Gebiet als ihren Lebensraum gegeben hat. Das jüdische Volk hat dieses Land für sich militärisch erobert und nach ihrer Exilierung hat Gott selbst dafür gesorgt, daß sein Volk heimkehren konnte, um in seiner Heimat wieder zu leben. Gottes Treue zu diesem Volke bewies er nun in der Neugründung des jetzigen jüdischen Staates. Der Apostelfürst Paulus sagt dazu, daß Gott den auf der Erde lebenden Menschen „Grenzen ihrer Wohnsitze festgesetzt“. (Apg 17,26).Diese Aussage muß im Kontext von dieser verstanden werden:Gott teilte die Menschheit auf in Völker und legte die Gebiete der Völker fest. Dabei nimmt sein ersterwähltes Volk eine Sonderstellung ein. (5.Moses 32,8,f) Gott gab also den Völkern ihren jeweiligen Lebensraum,setzte dafür die Landesgrenzen.

Das jüdische Volk nimmt dabei eine Sonderposition ein, da Gott diesem Volke einen Lebensraum schenkte, in dem schon andere beheimatet waren. Der Interessenskonflikt zwischen dem jüdischen Volke, das nach göttlichem Rechte dieser Lebensraum gehört und dem Recht der da Beheimateten wurde dann faktisch militärisch gelöst: Israel eroberte dies Land und die Bibel betont ausdrücklich, daß das jüdische Volk Gottes Hilfe verdankte.

Der Gott, der dem jüdischen Volke so seinen Lebensraum gab, ist kein von dem von Jesus Christus verkündigten Gott verschiedener Gott, auch wenn das manche Kryptomarcioniten so sehen.

Es ist theologisch strikt zu distinguieren zwischen den Schöpfungs- und Erhaltungsordnungen Gottes und seinen Erlösungsordnungen, dem Ordo salutis. Die göttliche Gnadenordnung zerstört nicht die natürlichen Ordnungen, daß die Völker die je eigenen Lebensräume haben, da ihre Nationalstaaten gründen, um in ihnen ihr Volksleben zu führen. Der jüdische Volksstaat ist so ein Staat, der vom göttlichen Recht her seinen Lebensraum bestimmt, das Land zu besitzen, das Gott ihm zuordnete.

Dieser Bischof dagegen meint nun, daß das Heilsgeschehen Jesu Christi, daß er gekreuzigt und auferstanden ist, diese Schöpfungsordnung, der Lebensräume außer Kraft setze. Das ist absurd: Gott widerspricht sich nicht, das täte er aber, setzte er seine eigene Schöpfungsordnung außer Kraft.Zur Schöpfungsordnung des Staates gehört es nun konstitutiv, daß der Staat Schwertgewalt ist, daß er mit Gewalt regiert und nicht allein mit Moralpredigten.Das inkludiert auch die Möglichkeit, Kriege zu führen, wenn diese gerecht sind. Das hat die Lehre vom „gerechten Kriege“ zu klären.Dieses Recht läßt das Heilsereignis der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi unberührt, denn weiterhin regiert der Staat als Schwertgewalt.(vgl Römerbrief 13)

Wahr ist zwar die Aussage, daß Gott der Gott aller Völker und Menschen ist, aber das schließt nicht aus, daß Gott verschieden mit ihnen umgeht.Gott unterscheidet eben zwischen den von ihn Erwählten und den Nichterwählten. So gab er dem jüdischen Volke seinen Lebensraum,indem er die da Beheimateten bekämpfte und besiegte. Das tat Gott, obzwar er der Schöpfer aller Menschen ist. Gott selbst wirkte hier gewaltsam, auch wenn das christlichen Pazifisten mißfällt. Nur Gott richtet sich als souveräner Gott nicht einfach nach unseren menschlichen Wunschvorstellungen sondern er sorgt manchmal für die Seinen, auch für das erwählte Volk ganz anders als wir es gerne sähten. 

Zusatz:

Jerusalem – Israel ist nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu "nicht ein Staat aller seiner Bürger", sondern ausschließlich der Juden. "Gemäß dem von uns verabschiedeten Nationalstaatsgesetz ist Israel der Nationalstaat des jüdischen Volkes – und nur das", schrieb Netanjahu am Sonntag auf Instagram." zitiert nach: "Standard" 10.32019  Es ist geradezu peinlich, wie sehr gegen den Regierungschef Netanjahu in den Medien polemisiert wird, nur weil er kein Utopist ist und so weiß, daß Israel von Feinden umgeben ist, die alle davon träumen, die Juden ins Meer zu treiben. 

 

Samstag, 13. Mai 2023

Irritierendes: Das kann doch nicht stimmen! Der unbewegliche Gott oder war früher alles in Ordnung?

Irritierendes: Das kann doch nicht stimmen! Der unbewegliche Gott? Der Philosoph Heidegger kritisierte in seiner Zeit nach der „Kehre“, die metaphy-sische Gotteslehre, die bis zum 2. Vaticanum anerkannte Gotteslehre als den Tod Gottes. Mit Platon habe diese Fehlentwickelung schon begonnen und an ihre elaboriere auch die Gotteslehre des Christentumes. In dem Abendgebet der Kirche, der Freitagskomplet wird als Hymnus gebetet: „Du starker Gott,der diese Welt im Innersten zusammenhält, du Angelpunkt,der unbewegt den Wandel aller Zeiten trägt.“ Es soll sich nun auf diese eine Aussage, daß Gott unbewegt trägt. Die Vorstellung der Unbewegtheit Gottes gehört zur metaphysischen Vollkommenheitslehre Gottes. Das platonische Denken unterscheidet die Welt des Veränderlichen und stets Sichbewegenden von den Welt der ewig gleich bleibenden Ideen, wobei die Idee des Guten die höchste Idee ist, die gleichzusetzen ist mit Gott. Die einfache Aussage: „Das ist ein Baum“ wird dabei so ausgedeutet: Da existiert ein Einzeletwas, das an der Idee des Baumes partizipiert, ein Fall des Baumseins ist. Dies Einzeletwas ist etwas sich Veränderndes, einmal Entstandendes und einmal auch Vergehendes. Es existieren viele Einzeletwasse, die alle Individuierungen der Idee des Baumes sind. Die Idee des Baumes ist aber nur eine unvergängliche ewige. So ist auch Gott als die Idee des Guten zu denken. In diese Konzeption kann nun Aristoteles Kritik der Bewegung eingezeichnet werden: Eine Bewegung ist ein Streben aus einem Mangel zur Behebung des Mangels. Wer sich vom Ort A zum Ort B bewegt, dem war der Ort A ein inadäquater. Mitten in der Nacht steht nur der auf und geht zum Kühlschrank, den der Hunger dazu treibt. Ein vollkommenes Wesen bewegt sich deshalb nicht, weil ihm nichts fehlt. Das Ziel aller Bewegung ist ja die Ruhe, die Nichtbewegung. (Eine sozialgeschichtlich orientierte Deutung dieser Vorstellung liest hier leicht die Differenz der arbeiten Müssenden und der Begüterten,die sich der Muße hingeben können, heraus.) Da Gott als Vollkommenheit zu denken ist, muß er also als unbeweglich gedacht werden. Verweilen wir erst mal im philosophischen Denken: Ein Stein hat die passive Fähigkeit, bewegt zu werden, er kann sich aber nicht selbst bewegen. Pflanzen können sich selbst bewegen und können bewegt werden. Tiere können darüberhinaus mit anderen gar kommunizieren und Menschen mit Menschen gar sprachlich. Ist nun ein Wesen, das sich nicht bewegen lassen kann eher weniger als ein Stein als etwas Vollkommeneres als ein Mensch. Nach Aristoteles bewegt nun Gott alles andere als sich selbst wie eine schöne Frau Männer: Angezogen durch ihre Schönheit werben sie um ihre Gunst, streben sie danach, auch vollkommen zu werden. Jedes Seiende ist so gut, weil es in seinem Streben nach sich selbst, daß ein Baum zu einem Baum heranwächst, seine ihm eigene Vollkommenheit erreicht. Gott ist so das Prinzip, der Grund alles Vollkommen und so nur „bewegt“ er. Nüchtern betrachtet bewegt Gott so aktiv gar nichts, denn ein reales Bewegen setzte ja doch wieder einen Mangel in Gott voraus. Er müßte sich ja bewegen und jedes Bewegen setzt einen Mangel voraus. Somit stehen wir vor dem abstrusen Ergebnis, Gott in seiner Vollkommenheit weniger lebendig ist als ein Stein, er kann sich weder bewegen noch anderes bewegen. Die Lehre von seiner Unveränderlichkeit macht ihn zu einem Etwas, das noch „toter“als ein Stein ist. Konfrontiert werden soll das nun mit einer nicht ungewöhnlichen Aussage der Bibel: Baruch,2,12-14: „Wir haben gesündigt, haben gottlos (besser unfromm) gehandelt,haben Unrecht gethan,o Herr,unser Gott wider alle deine Gebote. Es wende sich dein Zorn von uns ab;denn wenige sind wir übriggelassen unter den Völkern,unter die du uns zerstreut hast. Erhöre, Herr unser Flehen und unser Gebet und rette uns um deinetwillen“. Der Text stellt einen Bibelleser, der nicht die traditionelle Vollkommenheitslehre kennt, vor keine Probleme: Weil wir gesündigt haben, zürnt uns Gott, er hat uns deshalb, das Volk Israel in die Verbannung exiliert (586 v Chr) und nun bitten wir: Wende Deinen Zorn von uns ab, das heißt: sei uns wieder gnädig. Gott, der seinem Volke gnädig war ließ sich von dem Sündigen seines Volkes dazu bewegen, ihm zu zürnen und so aus ihrer Heimat, die Gott ihnen gegeben hatte, vertreiben. Nun hofft der Beter, daß Gott sich durch dies Beten dazu bewegen läßt, seinen Zorn von ihm abzuwenden, damit er ihm wieder gnädig sei. Wenn aber Gott ein unbewegter Beweger wäre im Sinne Aristoteles hätte ihn a) die Sünde des Volkes nie zu seinem Zorn bewegen können, noch könnte er b) sich durch ein Gebet zu einer Abkehr von seinem Zorn bewegen lassen können. Gott kann ob seiner Vollkommenheit gar keine Gebete erhören. Denn daß er erst zornig ist, dann beschließt ob der Gebete nicht mehr zu zürnen und seinem Volke wieder gnädig sein zu wollen, setzt notwendigerweise Gottes Veränderlichkeit voraus: Er kann sich vom zornigen zum gnädigen Gott bewegen! Aber die Vollkommenheitslehre beurteilt jedes Sichverändern als ein Beheben eines Mangels, den es in Gott nicht geben könne. Daß die Ordnung der Gerechtigkeit Gottes keine defizitäre der Ordnung der Gnade Gottes ist, ist offenkundig. Gott kann gemäß beiden Ordnungen handeln und frei wählen, nach welcher er handeln will. So kann er sich entscheiden, gemäß der Ordnung seiner Gerechtigkeit seinem Volke zu zürnen und es zu bestrafen, aber um der Gebete willen, gemäß der Ordnung der Gnade seinem Volke wieder gnädig zu sein. Gott bewegt sich dabei, über seine von ihm erschaffenen Ordnungen stehend als potentia absoluta, nach dieser oder nach jener Ordnung zu handeln. Denn es muß gegen Platon der Gott der ex nihilo diese 2 Ordnungen gesetzt hat, von diesen Ordnungen, von diesen Ideen unterschieden werden. Die Ordnungen sind ewig gleichbleibend, nachdem Gott sie konstituiert hat, Gott ist aber veränderlich als der Kreator aller möglichen Ordnungen, die er immer auch unterbrechen kann, etwa die Naturordnung durch das Wunder oder die Ordnung der Gerechtigkeit durch die Ordnung der Gnade. So hätte Heidegger doch etwas recht, denn ein unbewglicher Gott ist nun mal ein toter Gott. In vorkonziliaren Zeiten existierte so ein Widerspruch zwischen der Vollkommenheitslhre Gottes und der Gebetspraxis, die einen sich ändern könnenden Gott präsumiert. Jetzt, wo Gottes Vollkommenheit einfach nur noch sein Liebesein sein soll, kann dieser so konstruierte Gott tatsächlich keine Gebete mehr erhören, weil er als Liebe immer schon nur der liebend Wirkende ist,der sein Verhalten nicht verändern kann: Er kann nur lieben.

Dienstag, 25. Mai 2021

Sag Nein zum Eigenen oder daß wir nicht mehr Katholisch, Deutsch und auch keine Männer sein wollen und schon gar keine Weiße...


Ein unerhörtes jeden Gutmenschen auf die Palme bringendes Bekenntnis zur Bejahung des Eigenen gibt der großer Boxer Muhammad Ali, das so skandalös ist, daß hier die wichtigste Passage vollständig wiedergegeben wird (zitiert nach: I. Barnstedt, R. Steinert, Bekenntnisse zum Völkermord. Die Globalisten, ihre Marionetten und prominente Gegenstimmen, 2017, S.100):


Es ist traurig, daß meine Kinder so aussehen wie ich? Jede intelligente Person will, daß die Kinder einem ähnlich sind. Ich bin nicht traurig, weil ich meine Rasse nicht auslöschen und meine Identität nicht verlieren möchte? Chinesen lieben Chinesen, sie lieben ihre schlitzäugigen, braunhäutigen Babys. Pakistani lieben ihre Kultur. Juden lieben ihre Kultur. Viele Katholiken wollen Katholiken heiraten. Sie wollen, daß die Religion gleich ist. Wer will sich hinstellen und seine eigene Rasse töten? Du haßt deine eigenen Leute, wenn du nicht der sein willst, der du bist.

Du schämst dich dafür, was Gott aus dir gemacht hat? Er macht keine Fehler.Er macht uns zu dem, was wir sind.“


Radicaler und treffender kann der heutige politisch korrekte Gutmensch in seinen Anliegen nicht charakterisiert werden: Er will nicht sein, wozu ihn Gott erschaffen hat. Gott macht aus einem Menschen einen bestimmten Menschen, das ist sein Schicksal, das ihm Vorgegebene. Aber der Mensch kann auch gegen sein Schicksal revoltieren, indem er nicht das sein will, wozu Gott ihn bestimmt hat. Seine Kinder will er nicht als ihm ähnliche, wenn er es nicht gleich vorzieht, kinderlos zu bleiben. Er verneint seine Rasse und sein Volkstum, er will stattdessen aus sich eine Patchwork- Existenz machen, die alles und nichts ist, nur nicht sein will, was sie ist. Die Identität ist ihm etwas Einengendes, ihn Fremdbestimmendes, sodaß er seine Identitäten wechseln möchte wie seine Kleider, immer eben modern den Modewechseln sich unterwerfend. Er will die Fremden lieben, die Fernen, weil ihm seine Nächsten zuwider sind. Nur die Anderen sind die Guten, die Nichtweißen, die Nichtchristen, die Nichtheterosexuellen, die Nichtmänner usw. Ein Deutscher,der eine Deutsche liebt, ist eben ein Rassist und eine Katholikin, die einen Katholiken heiratet ein Antiökumeniker.

Der Haß auf die eigenen Landsleute befeuert unsere Multikultianhänger , soviel Fremde wie irgendwie möglich ins Land zu importieren, um endlich die eigene Nachbarschaft, die eigenen Landsleute loszuwerden.

Man muß diesem Boxer Dank sagen für soviel Mut zur Wahrheit. Und er traut sich gar, hier von Gott zu sprechen, daß das Nein zum Eigenen ein Nein zu Gott ist, der uns unser von ihm bestimmtes Leben gab als Auftrag, dies zu bewahren.

 

Freitag, 30. April 2021

Ein Bischof auf Irrwegen oder daß die Kirche ohne Theologie besser liefe!



Er halte es für falsch, wenn immer wieder nach theologischen Gründen gesucht werde, warum Frauen nicht Priesterinnen oder Diakoninnen werden können, sagte Bode am Donnerstagabend bei einer Online-Veranstaltung seines Bistums zum Thema "Keine Kirche ohne Frauen". Stattdessen müsse vielmehr danach gefragt werden, ob Frauen in sakramentalen Weiheämtern der Intention Jesu widersprechen. Das sei nicht so eindeutig.“

So faßt „katholisch de“ (30.4.2021) die neueste Machination eines deutschen Bischofes gegen die Ordnung der Kirche zusammen. Bischof Bode zeichnet sich dafür verantwortlich. Für diesen Bischof sind „theologische Gründe“ etwas Negatives. Damit steht er sicher nicht allein, denn Heerscharen modern ausgebildeter Pfarrer würden wohl dem Urteil zustimmen, daß alles Theologische für die Praxis nichts tauge. Es gibt eben die Theorie und das praktische Leben, wobei das „und“ einen nicht vorhandenen Zusammenhang suggeriere. Die Befreiung der Kirche von aller theologischen Theorie wäre so schon etwas Verheißungsvolles. So ist für diesen Bischof ja die Lebenspraxis eine, oder gar die Norm für die Moraltheolgie: Die Moraltheologie könnte sich doch darauf limitieren, das Leben, so wie es gelebt wird, gut zu heißen, statt den Christen doktrinär Vorschriften zu geben, wie denn zu leben sei.

Wenn so die Morallehre ihres normativen Gehaltes beraubt werden soll, weil nur noch das Faktische zähle, so könne doch auch die Dogmatik ihrer Normativität beraubt werden. Was soll also an die Stelle der dogmatischen Reflexion, ist die Weihe von Frauen zum Priesteramt legitimierbar, treten? Der Bischof offenbart es uns: die Frage nach „der Intention Jesu“. Was diese „Intention“ nun immer auch sein mag, eines schließt dieser Bischof a priori aus, daß das theologische Denken diese Frage zu respondieren hätte. Wer kann dann wie diese jesuanische „Intention“ erfassen?

Sie sei nicht eindeutig erkennbar, offenbart uns daraufhin dieser Bischof, um damit anzudeuten, daß, da sie nicht eindeutig eruierbar sei, auch nichts gegen die Einführung des Frauenpriestertumes spräche. Und wenn es doch theologische Gründe gibt, dann sind das, weil es theologische sind, nicht akzeptable. Die wären ja nur herbeigesucht, um das Frauenpriestertum zu verunmöglichen.

Für eine Kirche ohne Theologie plädiert so auch eine Ordensfrau, die am gleichen Tage von katholisch de aufs Schlachtfeld geführt wird: Das Priestertum der Kirche muß doch tot zu kriegen sein! So tönt es dann da:

Die Ordensschwester und Buchautorin Philippa Rath (65) hat die katholische Kirche als zu wenig wandlungsfähig kritisiert. "Dass Frauen allen Ernstes Priesterinnen werden wollen, können sich die männlichen Verantwortungsträger in meiner Kirche gar nicht vorstellen. Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf", schreibt die katholische Theologin und Rüdesheimer Benediktinerin“.

Frauen dürfen also Priesterin werden, weil sie es wollen. Es gäbe eben ein Recht darauf, geweiht zu werden. Dafür reiche es aus, geweiht werden zu wollen. Das leuchtet ein, wie ja auch jeder die Eucharistie empfangen darf, bloß weil er sie empfangen will. Männer dagegen lehnten die Weihe von Frauen ab, nur weil sie sich nicht wirklich vorstellen könnten, daß Frauen dies Amt wirklich haben wollen. Denn niemand würde doch jemals jemanden irgendeinen Wunsch absprechen, wenn der Betreffende das wirklich will.

Ob diese „Theologin“ soweit gehen würde, Männern den Sex mit Kindern nicht zu verbieten, wenn die den wirklich begehren und sie sagten, daß ihnen ihr Gewissen das auch erlaube? Wenn alles mir erlaubt ist, bloß weil ich es begehre, müßte so diese Konsequenz gezogen werden. Eines aber verbindet diese Nonne mit diesem Bischof: ihr Nein zur Theologie. Die Kirche sollte sich von ihr emanzipieren, um sich ganz dem Zeitgeist subordinieren zu können.

 

Samstag, 8. August 2020

Irritationen: Vergibt Gott und vergibt er auch nicht unsere Sünden?

Ein Versuch, hoffend bessere Lösungen noch zu finden!

Täglich betet ein Christ wohl das Vater Unser: und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Kann es sein, daß Gott mir zwar meine Schuld vergibt, dem anderen, nehmen wir an, daß auch er ein Christ ist, aber nicht, sodaß ich dem seine Schuld mir gegenüber zu vergeben habe und nicht Gott. Das scheint absurd. Suchen wir einmal Ordnung in diesen Gedankengang zu bringen. Jede Sünde ist immer ein Tuen oder Unterlassen gegenüber Gott und oft auch ein Tuen und Unterlassen anderen Menschen gegenüber. Wenn Gott vergibt, vergibt er dann sowohl die Sünde wider ihn wie auch, wenn es eine Sünde wider andere Menschen ist, die Sünde wider die anderen Menschen? Sünde verlangt nach einer Strafe, gerecht straft Gott, wenn das Maß der Strafe dem Maß der Sünde entspricht, er also ausgewogen straft. Denken wir uns einen Vergewaltiger- durch diese Tat sündigte der Täter wider Gott und die Frau, die er vergewaltigte.

Nehmen wir an, daß er diese Tat jetzt im Beichstuhl beichtet und der Priester ihm die Sünde verzeiht, ist ihm dann auch die Sünde als gegen die Frau vollzogene vergeben oder nur die Sünde,sofern sie auch ein Tuen wider Gott, Gottes Gesetz ist? Könnte der Täter nach der Beichte urteilen, daß nun eigentlich der Staat kein Recht mehr hätte, ihn wegen dieser Tat zu bestrafen, weil Gott sie ihm durch den Priester schon vollständig vergeben hätte.

Nehmen wir an, das Opfer träte an den Täter heran um ihm diese Untat zu vergeben, (vielleicht weil sie das Vater Unser sehr ernst nimmt: wie auch wir vergeben unseren Schuldigen) könnte dann der Täter respondieren, Gott habe ihm schon diese Untat vergeben, deshalb sei ihre Vergebung, so löblich sie auch gemeint sei, für ihn überflüssig. Warum mußte dann aber der reuige Sünder am Kreuze noch seinen Straftod erleiden, obzwar ihm Jesus Christus am Kreuze seine Sünden vergab: Heute noch wirst Du im Paradiese sein, verheißend? Kann irgendwie dieser erlittene Kreuzestod noch gerechtfertigt werden, wenn der Sohn Gottes ihm seine Sünden vergeben hatte?Hätte Jesus als Allmächtiger nicht eher sagen müssen: Weil ich Dir Deine Sünden vergeben habe, wäre es ein Unrecht, müßtest Du jetzt noch die Todesstrafe für Deine Sünden erleiden. Steig also ab vom Kreuze herab und sündige forthin nicht wieder? Aber der Sohn Gottes hatte ihm zwar seine Sünden vergeben, ob seiner reuigen Beichte, aber er erließ ihm nicht die weltliche Todesstrafe für seine Verbrechen.

Anders gefragt: Warum gibt es noch das Fegefeuer für Sündiger, denen Gott ihre Sünden vergeben hat, sonst könnten sie nicht ins ewige Leben eingehen, aber die doch noch ihre Sünden im Fegefeuer abzubüßen haben? Vergibt Gott und vergibt er doch nicht? Warum soll denn überhaupt ein Christ einem Anderen vergeben, wenn es allein auf die Vergebung durch Gott ankommt, der dann dem Vergewaltiger in der Beichte seine Sünde vergibt nicht nur als etwas ihm Zuwidere sondern auch als Verbrechen der Frau gegenüber? Könnte es sein, daß dieser Vergewaltiger tatsächlich im Fegefeuer seine Untat als der Frau gegenüber getätigte abzubüßen hat, weil sie ihm nur als Untat wider Gott vergeben wurde, sodaß ihm das Fegefeuer nur erspart bliebe, wenn die vergewaltigte Frau auch ihm diese Untat verziehen hätte?

Ein sehr gewagter Gedanke, aber doch nicht ganz uneinsichtig. Als Geschädigter kann Gott sehr wohl jedes Sündigen gegen ihn selbst verzeihen, wenn er es will,aber mit welchem Recht würde er im Namen des Vergewaltigungsopfers diese Untat verzeihen können, wenn Gott nicht völlig willkürlich vergibt? Könnte es so also sein, daß wenn er die Sünde gegen sich verzeiht, er damit nicht gleichzeitig die Sünde, sofern sie auch ein Sündigen wider Menschen ist, verzeiht, sodaß dies im Fegefeuer abgebüßt wird, sofern das Opfer der Sünde nicht selbst dem Täter die Untat verzeiht. Dann büßte am Kreuz der Mörder, obgleich ihm von Gott her seine Sünde verziehen war, seine Verbrechen gegen die Menschen ab, denn die hatten ihm seine Untaten nicht verziehen.



Wer eine bessere Lösung dieses Problemes weiß, bitte sie anzeigen!

 

Mittwoch, 5. August 2020

Irritationen: Das gibt es nicht, das existiert nicht....


Vampire und Einhörner, eines ist ihnen gemein, daß es sie nicht gibt. Nur, wie erklärt es sich, daß von etwas, was es nicht gibt, Aussagen getätigt werden können, die veri- bzw falsifizierbar sind? So ist die Aussage, daß Vampire sich von Menschenblut ernähren, wahr, unwahr aber, daß Einhörner fliegen können. Darüber hinaus kann geurteilt werden, daß Vampire und Einhörner sehr wohl existieren und zwar in Unterhaltungsfilmen, in Kunstbildern, in Erzählungen, ja auch in der Alltagskultur. Und doch urteilen wir, daß es diese zwei Entitäten real nicht gibt.
Die Distinktion, daß sie nur in unserem Denken existierten und nicht in der Wirklichkeit, trifft es auch nicht, denn diese kulturellen Vorstellungen existieren ja auch unabhängig vom subjektiven Denken, sie haben sich so verobjektiviert, daß wir Aussagen über Vampire und Einhörner überprüfen können, ob sie wahr sind.
Könnte man dann die Existenz diese zwei Entitäten als virtuelle Existenz qualifizieren? Religionskritisch gewendet: Sind etwa alle Entitäten der Religion auch nur virtuelle, Gott, Engel, der Teufel und die Daimonen?
Was macht denn präzise etwa die Differenz zwischen einem Einhorn und einem Pferd aus? Daß das Einhorn ein dem Pferd Ähnliches ist, daß es sich aber distinkt durch sein Einhorn vom Pferde unterscheidet? Wenn aber geurteilt wird, daß das Pferd ist, das Einhorn aber nicht, dann ist das „ist“ in beiden Aussagen etwas Grundverschiedenes, denn einmal ist es eine Copula, das andere mal bedeutet „ist“ eine Existenzaussage und wir können nun präzisierend sagen, eine nichtvirtuelle Existenz. Somit fügt die Aussage, daß das Pferd ist, das Einhorn aber nicht, dem Subjekt etwas Reales hinzu, seine Existenzaussage, daß es real und nicht nur virtuell ist. (Gegen Kant, daß das ist kein reales Prädikat ist)
Wir leben also in einer Welt, die reale und virtuelle Existenzen ermöglicht. Wie ist aber nun ist unterscheidbar, was nur virtuell und was dagegen real (=nichtvirtuell) ist? Man könnte anders das Problem diskutieren: Es gibt verschiedene Wissenschaften, in denen dann bestimmte Größen als real angenommen werden, z,B in der Psychologie das Unterbewußtsein, in der praktischen Philosophie der freie Wille, in der Völkerkunde, daß es Völker gibt, aber nicht wird das, was in einer Wissenschaft als reales Objekt präsumiert wird, deshalb schon in den anderen so anerkannt. Gibt es so eine Realwelt, auf die sich alle wissenschaftlichen Diskurse teilweise beziehen, aber eben in verschiedener Weise? Verweist der Mensch der Betriebswirtschaftslehre und der der philosophischen Anthropologie auf das selbe Objekt, den Menschen an sich? Oder gibt es wie beim Beispiel des Bauern, des Schach- und des Kartenspielbauern und dem Bauern der Landwirtschaft keine allen „Bauern“ zugrunde liegende gemeinsame Entität namens Bauer, von der aus sowohl der Landwirtschaftsbauer, der Skatbauer und der Schachbauer begriffen werden könnte. Wäre das diesen diversen Bauervorstellungen Zugrundeliegende die Idee des Bauern?
Die Welt ist eine Totalität, die nur als Ganzes gedacht werden kann, wenn sie definiert wird von der Vorstellung der Nichtwelt. Die Welt ist die Negation der Nichtwelt und so denkbar (gegen den Philosophen Markus Gabriel) Aber wenn so die Welt als Ganzes gedacht werden kann, wie kann dann Gott in diesen Gedanken eingezeichnet werden? Spräche etwas dagegen, Gott als die Entität zu bestimmen, durch die es erst die Differenz von Welt und Nichtwelt gibt? Die Welt als Ganzes ist der Ermöglichungsgrund des Erscheinens von Seiendem´(realem und virtuellem), sodaß die Welt als Ganzes nicht selbst als zu erkennender Gegenstand in der Welt erscheinen kann, sie kann nur gedacht werden als die Negation der Nichtwelt und die ist wiederum nur die Negation der Welt. Die Nichtwelt wäre dann das, was der theologische Diskurs die Creatio ex nihilo begreift.Das Nichts ist nun nicht der Welt etwas Vorausgesetztes, sondern es ist nur als Nichtwelt durch die Setzung der Welt.
Wird aber von den Erscheinungen in der Welt gesprochen (Kant), dann impliziert das eine Grunddifferenz von dem, was ist, und dem, wie das, was ist, erscheint. Dann wäre alles Seiende in der Welt etwas Virtuelles, das auf ein Sein jenseits der Erscheinungen verweist. Gegen diesen damit mitgesetzten Dualismus kämpft nun isb die zeitgenössische Philosophie (nicht nur der brillante Zizek). Aber es darf angefragt werden: Warum? Sind nicht alle Wissenschaftsdiskurse auf eine Wirklichkeit ausgerichtet, die sich ihnen entzieht, wenn sie nur bei der Reflexion der Erscheinungen verharren? Diese Wirklichkeit wäre dann das ideele Sein von allem Erscheinenden der Welt im Denken Gottes als Idee.

Mittwoch, 20. Mai 2020

Anmerkungen zum Berufspolitiker, oder Gott, Beruf und Wahl


Spontan könnte gemeint sein, daß damit die Vorstellung des Berufenseins oder Berufenwerdens verbunden sei, daß eben Politik professionell betrieben würde, ja das der Begriff des Berufes auch eine Ausbildung in zu diesem Berufe impliziere. Sogenannte Anlernkräfte üben keinen Beruf aus, sondern eine Tätigkeit, die leicht erlernbar sei und die keine besondere Qualifikation bedürfe: Die kann im Prinzip jeder.
Aber es kommen doch Bedenken: Warum heißen heutzutage die Arbeitsämter Jobcenter? Die Antwort fällt nicht schwer: Der Begriff des Berufes ist eine Vorstellung aus dem Vorstellungsraum der Religion, daß Gott Menschen zu etwas bestimme. Als erstes ist da an Berufungen zum Propheten- und Königsamt zu denken, aber unüblich wäre es, von der Berufung des Jüdischen Volkes zu sprechen, Gott hat es erwählt, nicht berufen. Jesus Christus beruft dann Menschen zu seinen Schülern (Jünger), er beruft isb die 12 zu Aposteln. Im Sinne des Apostelfürsten Paulus kann gesagt werden, daß Gott zu verschiedenen Berufen in der Kirche zum Aufbau der Kirche beruft.
Wahrscheinlich stammt die Vorstellung, daß jede Erwerbstätigkeit eine Berufung dazu durch Gott impliziere, auf Luther, auf die Reformation zurück, zumindest wenn die dialektische Einheit der Aufwertung jeder Erwerbstätigkeit zu einem Beruf mit der Abwertung des Priestertumes zu, daß sei auch nur ein Beruf wie jeder weltliche, mitbedacht wird. Das Priestertum wird säkularisiert und das Berufsleben geheiligt. Dieser Bruch findet seinen signifikanntesten Ausdruck in der Auflösung der Klöster, daß nun die Mönche zu weltlich Berufstätigen werden mußten und die Nonnen verheiratet wurden: ein großer Schritt zur Verweltlichung der Kirche.
Aber dem steht konträr gegenüber die religiöse Deutung und Aufladung des weltlichen Erwerbslebens: Der Beruf avanciert zu dem Ort der Heiligung, dem aktiven Leben, das den bisherigen religiösen Primat des contemplativen Lebens überwand. (So ist es selbstverständlich geworden, daß von der Nächstenliebe praktizierenden Marta gesagt wird, daß sie und nicht die contemplative Maria- gegen Jesu eindeutige Aussage- das bessere Teil gewählt hat. Lk, 11, 38-42)
So gesehen stellt der Begriff des Berufspolitikers einen Fremdkörper in der postchristlichen Gesellschaft dar: In ihr beruft Gott nicht mehr und wir haben Jobs, deren Ausübung uns Spaß zu machen hat, denn nur wem sein Arbeiten Spaß mache, der arbeite auch gut, so eines der Dogmen der postmodernen Spaßgesellschaft. Aber der Begriff des Berufes für weltliche Erwerbstätigkeiten ist auch ein Ausdruck einer Säkularisierung, der der Verweltlichung der Kirche durch Luther,
Aber seit dem die Staaten nicht mehr von Gott zum Regieren Berufener geleitet werden, sondern durch zum Volke dazu Gewählter, wir leben in der Epoche der Demokratie, heißt jetzt Berufspolitiker, zum Politiker Gewählte durch demokratisch durchgeführte Wahlen. Berufen ist, wer so gewählt wird in Parlamente oder in Vorstandsschaften von politischen Parteien. Ein Berufspolitiker ist nun der, der seinen Lebensunterhalt durch den Beruf des Politikers erwirtschaftet.
Es soll nun als Antityp die Vorstellung des idealistischen Politikers konstruiert werden, um nun das Besondere des Berufspolitikers zu erfassen. Der idealistische Politiker ist ein Anhänger politischer Ideen, und will diese realisieren. Seine politische Praxis ist die der Umsetzung von politischen Ideen, eingeschrieben in eine politische Ideologie, etwa der conservativen oder der sozialistischen etc. Ein Berufspolitiker dagegen will gewählt werden, um ein politisches Amt im Parlament oder in einer Partei zu bekommen, um so seinen Lebensunterhalt zu erarbeiten. Hier sind nun die politischen Ideen und Programme ein Mittel, um ob dieser gewählt zu werden. „Was sollte ich vertreten und was nicht, damit ich gewählt werde?, ist nun seine Lebensfrage. So eigentümlich es auch klingt: Dem Berufspolitiker wird die Politik zum bloßen Mittel, während dem idealistischen Politiker er sich als Mittel der Realisierung von politischen Ideen versteht. Das Sachgemäße konzipiert der idealistische Politiker aus seinen politischen Ideen, der Berufspolitiker aus dem, von dem er sich verspricht, daß es beim Wähler ankommt. Die Demoskopie ersetzt so beim Berufspolitiker die politischen Ideen, das ist dann der Pragmatismus des professionellen Berufspolitikers. Dazu bedarf er nun auch keiner spezifischen Berufsausbildung, er muß nur lernen, wie eine Anlernkraft, Menschen für sich gewinnen zu können! Wird er dann von genügend vielen gewählt in ein Amt, mit dem er sein Geld verdient, darf er sich Berufspolitiker nennen.

Montag, 6. April 2020

Gerecht und barmherzig ist Gott- Konfusionen in der nachkonziliaren Kirche


Auch auf die Gefahr hin, biblizistisch zu wirken,muß die Katholische Theologie, solange sie noch Katholische Theologie sein will und sie nicht einen Phantasiegott kreieren will, einem Gott nach unserem Geschmack, sich in erster Linie von der hl. Schrift über Gott belehren lassen. Das Christentum ist nämlich eine Buchreligion, in ihrem heiligen Buch ist Gott für uns, lesen und verstehen wir sie auch, offenbar.
Es steht geschrieben (ich zitiere wieder nach:Die heilige Schrift des Alten und Neuen Testamentes mit dem Urtexte der Vulgata, Arndt S.J. 1903):
Werdet nicht wie eure Väter und Brüder,welche von dem Herrn,dem Gott ihrer Väter, abfielen, und die er dem Untergange preisgab, wie ihr selbst seht. (2.Chronik 30,7). Kurz und prägnant wird hier die Gerechtigkeit Gottes veranschaulicht: Das Volk fiel von dem Glauben ab, von seiner Religion und darum strafte Gott das Volk. Der darauf folgende Vers 8 konkretisiert das in zwei Hinsichten: Was ist jetzt zu tuen und was bedeutet dies Preisgeben zum Untergang?
Seid nicht so halsstarrig, wie eure Väter;bietet dem Herrn die Hand, und kommet zu seinem Heiligthume, das er auf immerdar geheiligt hat, dienet dem Herrn, dem Gott eurer Väter, so wird sein grimmiger Zorn sich von euch wenden.
Der Untergang des Volkes ist es, daß der Zorn Gottes sich gegen es wendet.Der Gott Israels ist nicht nur die Quelle des Lebens dieses Volkes, er kann auch als Zorn die Quelle des Unterganges seines Volkes sein.Wo der Mensch in eine religiöse Beziehung zu Gott eingeht, da liegen Leben und Tod nahe beianander. Gott kann segnen aber auch verfluchen. Der Gott der christlichen Religion ist aber kein Willkürgott: Er hat -allerdings frei- eine Ordnung gesetzt, an die er sich selbst hält.Die Treue seines Volkes belohnt er, die Untreue bestraft er. Das ist die göttliche Ordnung der Gerechtigkeit. Aber er ist auch gnädig und barmherzig (9):
Denn wenn ihr zu dem Herrn zurückkehrt, so werden eure Brüder und Söhne bei ihren Herren,die sie gefangen weggeführt haben, Erbarmen finden, und werden in dieses Land zurückkehren;denn der Herr, euer Gott, ist gnädig und barmherzig, und wird sein Angesicht nicht von euch abwenden, wenn ihr zu ihm zurückkehrt.
Was war geschehen. Militärpolitisch gesprochen: Nach einer militärischen Niederlage hat der Sieger als Kriegsbeute große Teile des Volkes in sein Land geführt, damit es da der Siegermacht diene. Aber so oberflächlich beurteilt hier die hl. Schrift dies militärisch-politische Ereignis: Die militärische Niederlage und die Verschleppung der Kriegsgefangenen, das ist das Strafgericht Gottes , so zürnte Gott wider sein eigenes Volk, weil es Gott als seinen Herrn verlassen hatte, indem es sich anderen Göttern zuwandte. Zu allen Zeiten gab und wird es Pachamamas geben, die die Gläubigen zum Götzendienst verführen.
Aber das ist nicht das letzte Wort. Es gibt nun für das Volk die Möglichkeit der Umkehr, der Rückkehr zur Verehrung des wahren Gottes.Diese Möglichkeit ist mit einer göttlichen Verheißung verbunden: Wenn ihr umkehrt, dann wird auch Gott sich wieder zu euch umkehren. Das ist Gottes Gnade und Barmherzigkeit.
Mit zwei grundverschiedenen Ordnungen Gottes konfrontiert die hl. Schrift hier den Leser.die Ordnung der Gerechtigkeit und die der Gnade und Barmherzigkeit. Beide Ordnungen sind von Gott frei gesetzte, denn es muß weder die Ordnung der Gerechtigkeit noch die der Gnade und Barmherzigkeit geben. Aber Gott hat sie so gsetzt. Gerecht ist Gott, wenn er den Abfall von der wahren Religion bestraft. Gnade ist es, wenn Gott, weil sein Volk sich wieder zu ihm hinwendet, den Zorn, den gerechten von seinem Volke hinwegnimmt und wieder für es ist. Das heißt nun auch, daß Gott die Herzen der Siegermacht den Kriegsgefangenen seines Volkes zuwendet, sodaß sie heimkehren können aus ihrer Gefangenschaft. Nicht darf das so verstanden werden, als hätte nun Gottes Volk die ihm gebührende Strafe abgebüßt und darum wendet sich Gott ihm wieder zu. Dann verhielte sich Gott hier nicht gnädig und barmherzig sondern allein gerecht. Dann wäre Gottes Umkehr zu seinem Volke eine Handlung Gottes in der Ordnung seiner Gerechtigkeit.Wenn nun die Umkehr des Volkes zu seinem Gott ein so gutes Werk wäre, daß Gott darum sich wieder ihm zuwendet, dann wäre auch dies eine Handlung in der Ordnung der göttlichen Gerechtigkeit und somit kein Akt der Gnade und der Barmherzigkeit.
Eine Handlung der göttlichen Ordnung der Gnade und der Barmherzigkeit ist diese Umkehr Gottes zu seinem Volke nur, weil Gott anläßlich der Umkehr des Volkes zu ihm, ihm seine Sünde verzeiht, er aufhört, das Volk zu strafen und er so sich dem Volke wieder zuwendet. Gott handelt jetzt also in seiner Ordnung der Barmherzigkeit und Gnade.
Damit stellt uns dieser Text vor ein gravierendes Problem: Wie kommt es, daß in Gott es zwei verschiedende Ordnungen gibt und wann handelt er nach der einen und wann nach der anderen?
Die Ordnung der Gerechtigkeit ist die allgemeine göttliche Ordnung, so wie er sich zu allen Menschen verhält.Die Ordnung der Gnade und Barmherzigkeit ist dagegen die Ausnahmeordnung. Es ist Gottes Freiheit, gnädig und barmherzig sein zu können,und dem Sünder, wenn er umkehrt, wieder sich zuzuwenden, indem er seinen göttlichen Zorn von dem Umkehrer wieder abwendet. Gnade und Barmherzigkeit ist so kein Anspruch, den der Sünder Gott gegenüber gelten machen kann, auch ist es nicht die Natur Gottes, gnädig und barmherzig zu sein, sondern das ist eine reine Ausnahmeordnung der Gerechtigkeitsordnung gegenüber, die Gott ganz frei mitgesetzt hat zur Ordnung der Gerechtigkeit. Es gibt keinerlei Ordnung, die Gott nicht frei gesetzt hat, das heißt, er hätte sie auch ganz anders setzen können! (Vgl hierzu die Gotteslehre Wilhelm von Ockhams, der als erster Gott konsequent als Freiheit dachte.)Weder ist die Gerechtigkeitsordnung das Fundament der Gnadenordnung noch ist aus der Gnadenordnung die göttliche Gerechtigkeitsordnung deduzierbar. Gottes Freiheit ist eben gerade sein Über-den-Ordnungen-Stehen, sodaß er gemäß der einen wie auch gemäß der anderen agieren kann. Und diese Differenz Gottes zu seinen eigenen Ordnungen bildet nun den Raum für den religiösen Kult mit der Bitte, sei uns ein gnädiger Gott. Und darum das 30.Kapitel dann von V12-27 von dem erneuerten kultischen Gottesdienst.
In den nachkonzliaren Zeiten herrscht nun die Tendenz vor, Gott auf die Gnaden- und Barmherzigkeitsordnung zu reduzieren und diese als göttliche Ordnung zu beseitigen, weil es nun die Natur Gottes sein soll, gnädig und barmherzig zu sein. Etwas von Gott Geschaffenes, diese symbolische Ordnung wird zu vergöttlicht als die Natur Gottes- Gott kann gar nicht anders als gnädig und barmherzig zu sein. Da aber Gottes Gnade und Barmherzigkeit notwendig die Differenz zur Gerechtigkeitsordnung Gottes voraussetzt, nichtet die Vernaturalisierung der Gnade und Barmherzigkeit diese Ordnung selbst, sodaß nur noch die Rede vom lieben Gott übrigbleibt, der eben nur lieb ist und der so auch kein gerechter Gott mehr sein kann, aber auch kein gnädiger. Oder würde jemand die natürliche Liebe der Mutter zu ihren eigenen Kindern als Gnadenakt oder als Barmherzigkeitsakt bezeichnen?

Montag, 24. Februar 2020

Der gute Hirte-eine zeitgenössische Motivkritik

Der gute Hirte, das ist ein Vorstellungskomplex mit einem zwiefachem Sitz im Leben.  Als Königsideologie besagt diese Vorstellung des guten Hirten: Weil ich als König euer guter Hirte bin, habt ihr mir zu gehorchen, denn nur dann wird es euch als Volk gut ergehen, aber diese Vorstellung sagt auch, aus der Perspektive des Volkes gesehen: Wenn du unser König bist, dann hast du uns wie ein guter Hirte zu regieren.Diese Doppeldeutigkeit macht die innere Lebendigkeit dieses Vorstellungskozeptes aus.In der christlichen Tradition ist dann der gute Hirte  auf Gott selbst, im Neuen Testament auf Jesus Christus und dann auf die Bischöfe der Kirche appliziert worden, ohne daß dabei diese Doppeldeutigkeit ganz verschwand. Dem Aufruf zum Gehorsam korrelierte immer auch das Vertrauen Gott und Jesus Christus gegenüber, daß sie uns wie gute Hirten regieren und der Anspruch an die Bischöfe, wie gute Hirten zu regieren.
Eine Herde kann sich nicht selbst weiden, darum setzte Jesus Christus Petrus als den Hirten seiner Kirche ein:  "Weide meine Schafe". (Joh 21,17)
Aber was nun, wenn die Schafe sich nicht mehr weiden lassen wollen und wenn die Hirten nicht mehr gute Hirten sein wollen? 
Der liberale Staat ruft eben seinen Bürgern zu, daß sie selbstverantwortlich ihr Leben führen sollen, daß die Zivilgesellschaft diese und jene Aufgabe zu übernehmen habe, daß eben nicht alles vom Vater Staat zu erwarten sei, daß er alles regle. Das mag gut und zeitgeistgemäß klingen, aber wo so geredet wird, entzieht sich der Staat seiner Aufgabe, für sein Volk da zu sein. Denn das Hirtenmotiv ist eben eine normative Vorstellung für den Staat, wie er zu sein hat. Der demokratisch gestaltete Staat unterliegt dieser Idee des guten Hirten in normativer Hinsicht genauso wie ein monarchisch gestalteter Staat. 
Das Hirtenamt in der Kirche ist ebenso monarchisch, es verlangt auch vom Papst und den Bischöfen, daß sie als gute Hirten regieren. Aber was, wenn die Hirten nicht mehr regieren wollen, wenn sie nur noch moderieren wollen, wenn sie statt zu regieren, Demoskopie betreibend sich treiben lassen von der öffentlichen, der veröffentlichen Meinung? 
Und wenn die Herde, begeistert von den Parolen der Französischen Revolution sich selbst regieren wollend jede Autorität über sich ablehnt? Die Vorstellung vom guten Hirten widerspricht dem demokratischen Geschmack von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. So darf auch Gott nicht mehr regieren, die Geschichte lenken, denn dies Amt hat der Mensch sich selbst in der Moderne  angeeignet. Gott, als Begleiter auf unseren Wegen und Irrwegen, das ist noch akzeptabel, solange klar bleibt, daß der Mensch frei die Geschichte gestaltet. Jeder sei so sich selbst der gute Hirte, aber auch nur für sich, das ist dann das Herzstück liberaler Freiheit, der so Gott wie auch der Staat, gerade wenn sie gute Hirten sind, eine Bedrohung der Freiheit sind. 

Zusatz: Der Synodale Weg ist der Wille zur Enthirtung der Kirche.   

Montag, 10. Februar 2020

Das Leben- ein Theaterstück, oder wie regiert Gott?

KAISER AUGUSTUS: „Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun, so klatsch Beifall, denn die Komödie ist zu Ende.“ Ein bekanntes Zitat, Aber was meint es denn? Ursprünglich wird wohl am Ende der Aufführung eines Thaterstückes so einer der Schauspieler sein Publikum zum Beifallklatschen animiert haben. Aber Kaiser August war kein Schauspieler, er spielte nicht in einer Komödie. Der Kaiser vergleicht hier sein Leben als Kaiser mit einer Schauspielrolle und somit das Leben mit einem Theaterstück. Am Ende seines Lebens frägt er so: Habe ich meine Rolle des Kaisers gut gespielt. Bin ich dieser Rolle in dem Theaterstück gerecht geworden? Aber wen frägt er so? Andere Schauspieler des Theaterstückes oder ein Publikum? Ein Theaterstück wird nun aber nicht für die Schauspieler aufgeführt, auch beklatschen sie sich nicht selber. 
Also muß nun ein Publikum gefunden werden, das, für das dies Stück aufgeführt worden ist.Als Publikum kommt so, da das ganze Leben ein Theaterstück ist und alle Menschen in ihm ihre Rolle spielen, nur Gott, oder die Götter und Engel in Frage.Für sie ist das Theaterstück, sie werden nun vom Schauspieler Augustus in der Rolle des Königs gefragt: War ich gut? Jetzt kann noch mehr über dies Theater, dies Theaterstück ausgesagt werden: Gott selbst ist der Theaterdirektor, der die Rollen gemäß dem Theaterstück vergibt, Menschen als ihre Aufgabe, als ihre Berufung. Die Aufgabe des so Berufenen ist es nun, die ihm zugeordnete Rolle gut zu spielen. Somit wird Gottes Weltregieren und die Freiheit des Menschen zusammengedacht in dem Begriff der Rolle, die einerseits vorgegeben ist, die andererseits nun aber auch vom Berufenen zu gestalten ist als seine kontingente Interpretation dieser Rolle: Wie spiele ich den Hamlet in dem gleichnahmigen Theaterstück Shakespeares? 
Noch eines ist bedenkenswert. Für wen ist das Theaterstück eine Komödie? Für den, für den das Stück aufgeführt ist, für die Schauspieler ist es dagegen ihre Arbeit, ihr Leben, das wohl kaum wer als eine Komödie empfindet. Nur da, wo der Schauspieler sich selbst auf den kapriziert, für den das Stück aufgeführt wird, hier also Gott, der sich selbst das Stück vorführen läßt, dem kann seine Rolle dann als Rolle in einer göttlichen Komödie vorkommen. Kann dies dann der christliche Gott sein? Ein Blick auf das Kreuz Christi, die Rolle, die der Sohn Gottes auf Erden zu spielen hatte, wird ein Nein als Antwort verlangen. denn das Kreuz ist keine Komödie. Inszeniert der christliche Gott so eher eine Tragödie, daß er gar so seinen Sohn am Kreuze hat sterben lassen? 
Lassen wir die Frage aber trotzdem unbeantwortet, denn letztlich kann die nur der göttliche Theaterdirektor selbst respondieren, verbleiben wir bei der Rolle, die wir zu spielen haben vertrauend darauf, daß in diesem Erdentheater jede Rolle für das Gelingen des Gesamtkunstwerkes wichtig ist und daß so jede gut zu spielen ist. 
Einen Gewinn kann aber aus dieser Erwägung gewonnen werden, daß uns an Hand der Vorstellung eines Theaterstückes eine Vorstellung gegeben ist, wie Gottes Regieren und die menschliche Freiheit denkbar ist, daß eben nicht wie bei den Reformatoren, Luther, Zwingli und Calvin um des göttlichen Regierens willen die menschliche Freiheit genichtet wird, oder daß um der menschlichen Freiheit willen Gott zum bloßen Zuschauergott degradiert wird,zu einem, der nur noch wahrnimmt, wie der Mensch seine Freiheit gebraucht und mißbraucht.

Donnerstag, 21. November 2019

30 Jahre Mauerfall- Versuche zu Deutschlands Schicksal

Vordergründig ist der Verlauf unserer jüngeren Geschichte klar: Nach dem verlorenen 2.Weltkrieg, teilten die Siegermächte, eingedenk der altrömischen Maxime: "Teile und herrsche" Deutschland in 3 Teile, Österreich, die BRD und die DDR. Neben dem zur Neutralität verpflichtetem Österreich standen sich die BRD integriert in die Nato, der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, später in die Europäische Union umbetitelt der DDR, eingebunden in den Warschauer Pakt und dem Comecon gegenüber.  
Die BRD-Hagiographen sahen Westdeutschland als befreit an von der Hitlerdiktatur. sodaß nun das Volk in freier Selbstbestimmung seinen Platz in der westlichen Werteordnung fand und darin lebte und lebt, während den Ostdeutschen von den sowjetischen Kommunisten ein sozialistisches Regime aufgezwungen wurde, von dem sie sich erst 1989 befreien konnten.Daß die DDR-Hagiographen dagegen die Westeinbindung der BRD als Machwerk der westlichen Siegermächte deuteten, während nur in der DDR das Volk seine wahre Freiheit fand, entspricht so der westlichen Deutung, nur mit umgekehrten Vorzeichen. So war nun die Deutung unserer Deutschen Geschichte zweigeteilt, in eine westliche und eine östliche Perspektive.
Eine deutsche Deutung dieser getrennten Geschichte wird nun wahrlich nicht eine sein können, die sich einfach mit einer der beiden Perspektiven hundertprozentig identifiziert. Aber auch die Aussage: "nach dem verlorenen Kriege" ist problematisch, denn ursprünglich verstand sich nur Stalin als Befreier der Deutschen während die westlichen Sieger einen Krieg gegen Deutschland geführt hatten, um es zu besiegen. 
Aber wenn hier von "Deutschlands Schicksal" geschrieben werden soll (auch wenn hier noch nicht so ein brillanter Versuch der Deutung vorgelegt werden kann, wie es Emanuell Hirsch in seinem: Deutschlands Schicksal gelang), dann muß dies Schicksal auch theologisch betrachtet werden, wenn auch ein Begreifen noch nicht gelingen will. Gottes Weltregiment, daß er regiert, kann und darf nicht auf die Privatssphäre individueller Frömmigkeit reduziert werden: mein Gott in meinem Leben!, noch darf das Regieren moralisch verkürzt werden auf die Vorstellung des göttlichen Gesetzgebers, der uns zu einem moralischen Lebenswandel aufruft, der dann aber nur noch zusieht, wie wir Menschen nun unmoralisch wider ihn leben, um gar Weltkriege zu führen, um unsere Gottlosigkeit machtvoll zu demonstrieren. Gott, der Gott Jesu Christi regiert, er schaut nicht nur zu. Zudem gilt, daß nichts auf Erden sich gegen den Willen des allmächtigen Gottes ereignen kann.
Meine These lautet nun, daß unser Volk seit der Reformation auch unter dem Zorn Gottes steht. Gott darf nicht auf den nur Liebenden, Alles Verzeihenden verkürzt werden. So wie die Geschichte des Volkes Israels mit seinem Gott Zeiten des göttlichen Zornes wider das erwählte Volk kennt, so etwa die Niederlage 586 v. Christus, die das Strafgericht Gottes über die öffentlichen Sünden seines Volkes ist, so kann es auch für unser Volk Zeiten des Erleidens des göttlichen Zornes geben. Der dies irae, das eschatologische Endgericht am Ende der Geschichte schließt eben nicht göttliche Gerichte in der Geschichte aus. So können und müssen vielleicht sogar der 30 jährige Krieg und die 2 Weltkriege als Gericht Gottes über unser Volk verstanden werden, weil aus unsrer Mitte dieser so fürchterliche Angriff auf Gottes Kirche sich ereignete, der eben so erschreckend erfolgreich war, war doch die Reformation der Anfang der Auflösung des christlichen Abendlandes. 
BRD und DDR, das war nun ideologisch betrachtet der Zweikampf zwischen der Ideologie des freien Westens, des Liberalismus mit der sowjetischen Sozialismusideologie. Offenkundig hat hier der Liberalismus gesiegt. ( So Alexander Dugin in seinem Opus: Die vierte politische Theorie.) Da die Geschichte die Sieger schreiben, gibt es jetzt nur eine Deutung dieser Wiedervereinigung, die der Sieger. Könnte das auch anders gesehen werden? Ja, wenn statt einer rein politischen Betrachtung wir die Geschichte des so geteilten Deutschlandes kulturell deuten würden.
Dann müßte konzediert werden, daß die Einheit Deutschlands, durch Bismarck geschaffen den Ausschluß Österreiches aus dem Deutschen Reich bedeutete, es konnte nur die "Kleindeutsche Lösung" realisiert werden. Deutschland wurde so zu einseitig preußisch-protestantisch, es fehlte ihm das katholische Korrektiv, das Österreichische, das der Deutschen Kultur das Feinere und Kultiviertere gab gegenüber dem Preußisch-Soldatischem.   
Nach 1945  erlitt nun Westdeutschland seine kulturelle Umerziehung und das war gerade auch die Entpreußung der Deutschen als Entdeutschung durch die westlichen Siegermächte. Eine Entdeutschung und Russifizierzung fand nun in Ostdeutschand nach 1945 nicht statt, sodaß einem aufmerksamen Westdeutschen die DDR als deutscherer, als preußischerer Staat erscheinen konnte. Kulturell gehört Deutschland weder dem Westen noch dem Osten an, erst durch die Niederlage wurde Westdeutschland und nun nach 1989 auch Ostdeutschland  in den Westen integriert. Das heißt aber auch, daß wir Deutsche Gefahr laufen, unsere kulturelle Identität zu verlieren durch diese Verwestlichung. 
Auch dies will theologisch begriffen werden, daß Gott selbst den Völkern wie den Individuen ihren jeweiligen besonderen Charakter gab und gibt, damit sie sind, was sie sein sollen: individuiertes Leben. Nicht erst das politisch gewollte Projekt der Multiethnisierung und Multikutivierung, schon die Verwestlichung Deutschlands stellt eine Auflösung unseres Nationalcharakters dar. Dieser war aber immer auch schon die Zerspaltung durch die Reformation und durch den Ausschluß Österreiches bei der Reichsgründung 1871 geschwächt. Es gilt so nun, unseren kulturellen Charakter zu revitalisieren und dafür sind die Ressourcen in Ostdeutschland vitaler als in Westdeutschland, das eben die Entdeutschung als Reeducation erlitten hat und immer noch daran leidet. 
   

Sonntag, 12. Mai 2019

Aufstand gegen die Gottesmutter- oder der Kampf gegen Gottes Ordnungen

Der Geist der Rotte Korach  (4.Mose 16) ist einer, der, sooft er auch besiegt wird in der Kirche, immer wieder sich revitalisiert und so von neuem den Kampf gegen die Kirche führt. Was macht ihn so attraktiv? Da gibt es eine Ordnung Gottes, eine hierarchische für das Gottesvolk Israel und im neuen Bund für die Kirche. Das Herzstück dieser Ordnung bildet die Differenz von dem Priester und dem Volke, daß Gott nur Bestimmte zum Priestertum erwählt und somit andere nicht. Den erwählte Gott, mich aber nicht!- das ist das Lebenszentrum dieses Rottengeistes. 
In zwei Varianten kann er sich dann manifestieren: entweder, daß es gar keine Hierarchie geben dürfe oder daß nun auch Nichterwählte Priester werden dürfen. Gottes Erwählen, das ist eben die "Ungerechtigkeit", daß Gott erwählt, wen er will und wen er nicht erwählt, der ist dann auch nicht erwählt. Das empört. Den Modernisten Magnus Striet etwa empört die "Erwählungsrhetorik" so sehr, daß er gar bestreitet, daß Gott das Volk Israel erwählt habe, denn Gott habe alle Menschen und alle Völker erwählt:"Gott hatte Israel immer bereits erwählt, so wie er auch alle anderen Menschen immer bereits erwählt hatte: Israel hat es für sich erkannt." Homolka,Striet, Christologie auf dem Prüfstand, 2019, S.124. Einem ethischen Monotheismus, das ist nach Striet das Zentrum die Verkündigung des Jesus von Nazareth, den so auch die "hebräische" Bibel bezeuge, widerspräche die Vorstellung daß Gott ein Volk sich erwählt habe, Israel und die anderen nicht. Und so ist natürlich auch für Frauen Gottes Wahl, Männer und nicht Frauen zum Priestertum zu erwählen, inakzeptabel. Gott darf eben nicht erwählen!
Gegen das Erwählen  Gottes soll nun protestiert werden:  
"Die Vor­sit­zende des „Ka­tho­li­schen Deut­schen Frau­en­bun­des“ (KDFB) der Di­ö­ze­se Rot­ten­burg-Stutt­gart Ka­rin Wal­ter ruft die Ka­tho­li­kin­nen vom 11. bis 18. Mai zum „Kir­chen­streik“ auf. Die Frau­en sol­len ge­gen se­xu­el­len Miss­brauch durch Geist­li­che und ge­gen den Aus­schluss von Frau­en zum Pries­ter­amt pro­tes­tie­ren, in­dem sie sich statt zu den Got­tes­diens­ten vor den Kir­chen­tü­ren ver­sam­meln" (Ka­tho­li­sches Sonn­tags­blatt, 31.3.2019). zitiert nach Kat net:10 Mai 2019,  Hier wird der se­xu­el­le Miss­brauch in­strumentalisiert.
Am 10.5. präzisiert Kath net die Berichterstattung über diesen "Kirchenstreik/boykott" dann noch mit den Forderungen  diese Aufstandsaktion: 

• Zugang von Frauen zu allen Ämtern der Kirche
• Aufhebung des "Pflichtzölibats"
• Ausrichtung der Sexualmoral der Kirche an der Lebenswirklichkeit der Menschen
• kein Amt mehr für Missbrauchstäter, -dulder und –vertuscher
• die selbstverständliche Überstellung der Täter an weltliche Gerichte


Kaprizieren wir uns nun auf die erste Rotten-Korach-Forderung. Und sofort erfahren wir sehr Wundersames: Bischof Bode unterstützt "Maria 2.0". So benennt sich diese Neuauflage der Rotte Korach. (Kath de am 12.5. 2019). Dieser Bischof ist eben immer an vorderster Front, wenn es gilt, eine Attacke gegen die Katholische Kirche zu reiten. Wenn das Voltaire: Vernichtet die Infame, die Katholische Kirche noch erleben dürfte! Aber jetzt gilt es, auf die Namensgebung dieser Suffragettenaktion zu achten. Sie ist nach Maria, der Gottesmutter benannt. Hat diese Frau- nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen feministischer Theologie von ihrem Sohn zuerst ihre Einsetzung als Apostelin gefordert und dann eine paritätische Zusammensetzung des 12er Apostelkreisees, 6 Frauen und 6 Männer?
Und hat Jesus ihr dann gar den Vorsitz im Apostelksollgium zugesprochen, daß sie nun mütterlich die Kinder Gottes hüte? Wie die Kinder benehmen sich die Schüler Jesu, das Christenvolk oft. 
Wir kennen diese energischen Kinder, die mit der Mutter vor der Kasse eines Verbrauchermarktes stehend die Quengelware im Regal entdecken, ganz viel Süßes extra für Kinder platziert, und dann schreien und schreien, als müßten sie gleich des Hungers sterben, wenn die Mama nicht sofort die heiß begehrte Süßigkeit in den Einkaufswagen legt. Es gibt nun Kinder, die eines erlernt haben: Quengele ich nur lange genug, dann bekomme ich alles, was ich will.  So verhalten sich nun auch kindische Frauen der Mutter Kirche gegenüber: Wir quengeln so lange, bis wir Priesterin und Bischöfin und Päpstin werden können. Und Erfolge zeichnen sich ab. Wenn nun Papst Franziskus zum Sturmangriff auf den Zölibat auf seiner Amazonassynode bläst, warum sollen da Feministin nicht ihr Frauenpriestertum einfordern.  
Aber wie war das nun mit der Gottesmutter und dem Priesteramt? Warum erwählte Jesus sie nicht zu einer Apostolin und zur Hüterin der Urgemeinde? Jetzt ist noch nicht beachtet worden, daß diese Streikaktion Maria 2.0 heißt. 2.0- steht das etwa dafür: Was die Gottesmutter versäumt hat, für sich ein Apostelamt einzufordern, das holen wir jetzt nach.Maria war eben keine vom Geiste Korachs erfüllte Frau, ja, sie bezeichnete sich als die Magd des Herrn- wie fürchterlich patriachalisch klingt das doch- statt daß Gott unser Arbeitgeber ist, den wir Frauen jetzt bestreiken, weil wir mit unseren Arbeitsbedingungen unzufrieden sind. Wie richtige Gewerkschaftler verstehen sie sich, denen der Streik das wichtigste Instrument ist, Forderungen- nun aber gegen Gott- einzuklagen. Gott habe sich eben verwählt, das muß jetzt korrigiert werden, sonst arbeiten wir nicht weiter für diesen Chef. Der Modernist Magnus Striet bringt das so auf den Punkt: Gott habe uns Menschen gegenüber "moralisch ethische Pflichten". (S.103).  Ob dazu wohl auch es gehört, Quengelkindern jeden Süßigkeitenwunsch zu erfüllen?  
So streiken nun unsere Suffragetten gegen Gott und gegen Maria, die Gottesmutter, denn die ist und lebte all das, was diese Rottengeisterkinder verachten: Gott zuzustimmen:Dein Wille geschehe, denn ich bin die Magd des Herrn.   

Daß Katholisch de angesichts solch kämpferischen Modernismus, die Kirche muß sich ganz der modernen Welt anpassen und ihr gleichförmig werden, verblüfft niemanden.      

Freitag, 5. August 2016

Herkunftsbestimmtheit- oder was mache ich aus mir?

Eine Alltagsszene: "Kennst du den?" " Ja, das ist der Mayer, Joseph, der arbeitet bei...und ist verheiratet, 2 Madels hat er." Oder: "Ja, das der Mayer, Joseph, sein Vater ist der...und seine Mutter ist eine geborene...Die stammen ursprünglich aus Schlesien..."Einmal wird der Grundsatz angewendet: Sage mir, was du tust, was du erreicht hast, und ich kenn dich, das andere mal wird der Grundsatz angewandt: Jemanden kennen, heißt, seinen Ursprung, seine Herkunft wissen. 
In der christlichen Religion werden beide Grundsätze in der Beantwortung der Frage: Wer ist dieser Jesus? angewandt. Die Bibel erzählt gerade von seinen Taten und von seinem Lehren, um ihn so zu erkennen geben. Sie erzählt aber auch von seiner Herkunft, weil es eine Erkenntnis Jesu nicht geben kann, wenn uns seine Herkunft verborgen ist. (Es ist so nicht verwunderlich, daß wir im sog. Jakobusevangelium dann Auskünfte über die Mutter Mariae und dem Lebensweg der Gottesmutter erfahren, daß sie bis zu ihrem 12. Lebensjahr als Tempeljungfrau Gott im Tempel diente, bis dann die Priester für sie einen geeigneten Ehemann aussuchten. Denn Jesus ist eben auch das leibliche Kind seiner Mutter und so gilt: Nur wer seine Mutter kennt, kann auch ihn erkennen. 
In der Moderne neigt man dazu, das Prinzip des Aus-sich- was- Machen als das Wesentliche des Lebens anzusehen: Nicht soll mehr die Herkunft den Menschen bestimmen, sondern allein das, was er tut und leistet, was er aus sich macht. Der antiaristokratische Impetus ist unverkennbar: Nicht mehr die Geburt, adelig oder bürgerlich sondern allein der Erfolg soll den Menschen bestimmen. Gleichheit meint dann, daß jeder unabhängig von seiner Herkunft die gleichen Erfolgschancen genießen soll.
Aber der scholastische Grundsatz, daß dem Tuen das Sein vorausgeht, kann doch durch solche gutbürgerlichen Vorstellungen nicht aus der Welt geschaffen werden. Die Würde des Menschen hängt eben nicht von seinem Lebenserfolg ab, oder daß man gar urteilen könnte, daß ein Mensch ohne eine Aussicht auf ein erfolgreiches Leben ein würdeloser Mensch wäre,(etwas Geistigbehinderte), sondern von seinem Ursprung, daß er von Gott geschaffen ist, ja, daß seine Seele gar unmittelbar von Gott ist.Wie sehr der Mensch sich nun auch von diesem seinen Ursprung entfremden kann, er kann diesen Ursprung nie verlieren. 
In einer reinen Leistungsgesellschaft triumphiert das Prinzip des Was- aus- sich- Machens, aber es kann doch nicht ausgeblendet werden, daß dem Tuen ein Sein vorausgeht, das nicht selbst wiederum Produkt des Tuens des Menschen ist. (Anders verhielte es sich nur, nähmen wir eine Urwahl der präexistenten Seele an, die sich so ein Erdenleben erwählte; zur Veranschaulichung. Die Welt wäre Gottes Theater und er gäbe den Seelen das Recht, sich die Rolle im Theater zu erwählen,die sie im Erdenleben dann spielen wollen.)
Ist der Mensch schon ein bestimmter Mensch, bevor er durch sein Tuen und Lassen sich zu etwas macht? Ist der Mensch schon ein bestimmter, bevor er durch seine Eltern und seine soziale Umwelt zu einem bestimmten geformt wird? Geht also dem Geformtwerden und dem Sich- zu etwas- Machen ein bestimmtes Sein voraus- oder ist dies vorausgehende Sein nur der Ermöglichungsgrund dafür zu etwas geformt zu werden und sich zu etwas formen, also ein formloses Sein? 
Eine der ältesten "Wissenschaften", die der Astrologie versucht darauf, Antworten zu geben, indem sie aus der Sternkonstellation der Geburt etwas über dies allem vorausgehenden Sein aussagt. "Ach, das ist typisch wassermännisch!" kann man dann gelegentlich in der Alltagskommunikation hören. Diese astrologischen "Erkenntnisse" widerstreiten dem modernen Glauben, daß in jedem Tellerwäscher das Potential zum erfolgreichen Unternehmer stecke, daß eben jeder seines Schmiedes Glück ist.Aber deshalb sind sie nun nicht schon unwahr.In solchen "Erkenntnissen" manifestiert sich ein Ahnen, daß wir schon etwas Bestimmtes sind, bevor andere uns formen und wir uns selbst formen. Das ist unser Sein, das uns vorausgeht und doch ganz das Meine ist.Die Moderne ist so auch das radicale Nein zur Herkunftsbestimmtheit: Jeder soll nur noch eine reine Möglichkeit sein, daß man aus ihm im Prinzip alles machen kann und daß er sich im Prinzip zu allem machen kann. Das erstere gebiert die Allmachtsphantasien der modernen Pädagogik: jeder könne ein zweiter Einstein werden, und das zweite gebiert die Allmachtsphantasie, daß ich alles werden kann, was ich will, daß es eben nur auf mein Wollen und Streben ankäme.Daß aber mein Sein dem bestimmte Grenzen setzt, weil ich immer schon ein bestimmtes und somit limitiertes Subjekt bin, das will dies moderne Denken nicht wahrhaben. 
Für die Theologie heißt dies: Mein Sein, das allem Geformtwerden und Michformen vorausgeht, als Gottes Gabe an mich zu begreifen: Er schuf mich als ein bestimmtes Sein, das bin ich und das soll ich auch sein. Die elementarsten Formungen meines Seins in diesem Sinne sind mein Geschlecht und meine Nationalität. Immer bin ich schon ein individuiertes Sein meines Geschlechtes und meiner Nationalität, aber das bin ich immer schon, bevor ich zu etwas erzogen werde oder mich zu etwas bilde. Das ist meine Herkunftsbestimmtheit, mein besonderes Sein aus Gott. 
Darum kann sich die christliche Religion nie in Gänze der modernen Welt einpassen, die nur noch das Prinzip des: Was mache ich aus mir? anerkennt und das Herkunftsprinzip verleugnet, schon in und gerade in der Geburtsstunde der Moderne, der bürgerlichen Revolution!So ist auch die Ideologie des Genderismus wie die Multikuktiideologie als Wille zur Auflösung aller nationalen Identitäten die Gefahr für die christliche Religion, weil sie die ersten Gaben Gottes zerstören wollen, daß ich ein bestimmtes Sein bin vor all meinen Selbstformungsversuchen und Versuchen des mich Formens. 

Zusatz
Der Begriff des Schicksales gibt der Theologie viel zu denken auf. Auch dies ist ein kleiner Versuch dazu.                      
    

Donnerstag, 28. April 2016

Links und Rechts und der Christ in der Mitte?

Wir könnten es als Christen so imaginieren: alle politische Richtungen in Deutschland wollen nur das Beste für Deutschland, na ja, und dann denken sie halt auch mal an ihre Eigeninteressen, aber im Prinzip ist dies ein Wettkampf der Köpfe, wer kann besser regieren und welche politische Richtung, die der Mitte, die linke oder die rechte zeigt bessere Konzepte zum Wohle des Volkes auf? So könne man auch als Christ, links, mittig oder rechts votieren, denn aus dem chistlichen Glauben ist nicht deduzierbar, welche der politischen Richtungen mit ihren Konzepten besser für Deutschland sei. Es sei denn, man fände in den politischen Richtungen eindeutig mit dem Glauben unvereinbare Aussagen. Das liegt in der Causa des Jaes aller im Bundestag vertretenden Parteien zum heutigen Abtreibungsrecht zwar vor, aber die Kirche erklärt energisch, daß trotzdem alle Bundestagsparteien für Christen wählbar sind. Also handelt es sich um reine Sachfragendifferenzen oder um eine Differenz in der Art und Weise, wie die politischen Richtungen Sachprobleme angehen. 
Aber stimmt denn nun die Prämisse, daß alle das Beste für Deutschland wollen als Einheitsgrund aller politischen Richtungen? Die Junge Freiheit weiß da Erstaunliches über ein Konzert der Musikgruppe "Slime" auf dem offiziellen Hamburger Hafengeburtstagsfest zu berichten.   
"Die Punkgruppe „Slime“ genießt in der linksextremen Szene wegen ihrer Texte, in denen offen zum gewaltsamen Umsturz aufgerufen wird, einen legendären Ruf. So heißt es beispielsweise in dem Lied „Deutschland muß sterben“: „Schwarz ist der Himmel, Rot ist die Erde. Gold sind die Hände der Bonzenschweine. Doch der Bundesadler stürzt bald ab. Denn Deutschland, wir tragen dich zu Grab.“
Deutlicher kann es nicht gesagt werden: Die Linksradicalen erstreben den Tod Deutschlands! Nicht wollen sie etwas Gutes für unser Volk sondern seinen Tod! Linke und Nichtlinke stehen sich hier also nicht oppositionell gegenüber in dem Ringen um das Gute für Deutschland, sondern die radicale Linke will den Tod Deutschlands, die Rechte das Leben. Das mag nun übertrieben klingen, aber in den Liedtexten dieser Musikgruppe wird das wörtlich so bekannt. Und man möge sich doch bitte an die Dresden-Demonstratinen erinnern, wo Jahr für Jahr der englische Bomberpilot, der Verantwortliche für den Bombenangriff auf Dresden mit zigtausend Toten, die Stadt war zum Zeitpunkt der Luftangriffe von Flüchtlingen überfüllt- sie waren vor der heranrückenden Roten Armee geflohen, aufgefordert wird, diese Stadt nochmals zu bombardieren, weil die englischen Bomben leider zu wenig Deutsche Flüchtlinge getötet haben. Hier kennt die radicale Linke keine Willkommenskultur für Flüchtlinge sondern sie wünscht Bomben auf sie! Nein der Selbsthaß auf alles Deutsche bestimmt hier die Linke so sehr, daß  als Herzstück ihrer politischen Richtung das Nein zu Deutschland steht. Darum sind sie dann konsequenterweise radicale Bekämpfer jeder Lebensschuzkundgebung, bejahen eine Masseneinwanderung von Flüchtlingen, weil es eben keine Deutschen sind!   
Völker sind von Gott gewollte Ordnungen der Menschheit. Er schuf sie, und gerade Gottes besondere Geschichte mit Israel zeigt, daß Gott ein Gott der Völker ist. So ist eben die Rebellion gegen diese Ordnung der Menschheit selbst eine gegen Gottes Ordnung. Das klingt hart, es ist aber so. Interessant ist dabei, daß der Kapitalismus (so nannten Linke einst unsere Wirtschaftsordnung) und die radicale Linke das selbe wollen: die Abschaffung der Völker. Sie wollen den Tod nicht nur Deutschlands sondern aller Völker, damit es nur noch atomisiere Menschen gibt, leicht beherrschbar!Linke behaupten so, sie machten Politik für Menschen, für jeden Einzelnen, aber die Ordnungen des menschlichen Lebens lehnen sie ab: Ehe, Familie und Volk und auch den Staat! 
Aber warum engagiert sich dann die Katholische Kirche und der Protestantismus so einseitig gegen Rechts und unterstützt linke Politik? Ja, der linksliberale Katholizismus ist ja fast eine gemäßigte Gestalt des linksradicalen Neins zu allen tradiionellen Ordnungen!