Ein schwarzer Tag der Kirche – Kath de bejubelt ihn!
„Vor 60 Jahren verzichtete Papst Paul VI. auf die Tiara“ jubelliert Kath de am 13.11.2024! Diese Papstkrone war ja auch etwas Grauenhaftes: "Empfange die mit drei Kronen geschmückte Tiara und wisse, dass du der Vater aller Fürsten und Könige bist, der Regierer der Welt und Stellvertreter unseres Herrn Jesus Christus auf Erden", sagte der Kardinaldiakon dem Neugewählten bei der Thronbesteigung. Wobei die drei Kronringe für das Lehramt, das Priesteramt und das Hirtenamt des Papstes stehen sollten.“
Das Papstamt soll nicht mehr sein, was es ist. Die drei Ämterlehre, das des Lehrens, das des Priesters und das des Hirten bezog sich ursprüglich auf Jesus Christus und wurde dann auf das Papstamt übertragen, denn der Sohn Gottes gibt dem Papstamt einen Anteil an seinen drei Ämtern. Da Jesus Christus der Regierer der Welt ist, hat auch die Kirche über den weltlichen Regieren zu stehen, wie eben auch die offenbarten Wahrheiten über denen der Vernunft stehen. Der Vorstellung einer autonomen Vernunft, die sich selbst genügend ausreiche, um das Leben auf Erden zu gestalten, widerstreitet die Tiara. In dieser Papstkrone symbolisiert sich das katholische Verständnis der Beziehung der Vernunft zur übervernünftigen Offenbarung, der Beziehung zwischen den endlichen Zielen menschlichen Handelns und der ewigen Ziele. Katholisch zu denken, heißt in Hierarchien zu denken:Das Seiende ist hierarisch geordnet als näher und ähnlicher und als ferner und unähnlicher zu Gott seiend. Dem entspricht das Verhältnis der Kirche zur Welt und auch der innere Aufbau der Kirche. Das Kirchenvolk wie auch die Völker der Welt bedürfen des Lehramtes der Kirche, denn in der Kirche ist die offenbarte Wahrheit kraft des Heiligen Geistes präsent in der Gestalt der Lehre der Kirche. Die zu lehren, ist deshalb die vornehmste Aufgabe der Kirche.
Gern wird nun von modernistischen Theologen überlesen, daß Jesus Christus selbst das Hirtenamt Petrus und damit auch allen ihm Nachfolgenden übertragen hat. Als noch skandalöser dürfte dann wohl noch das Priesteramt des Papstes empfunden werden, stößt doch Luthers revolutionärer Einfall, in dem Gottesdienst dürfen wir Christen Gott kein Opfer mehr darbringen, auf Zustimmung auch unter Katholiken. Die Tiara widerstreitet dem unübersehbar: Das Kirchenvolk und die Völker bedürfen es, belehrt und gehütet zu werden, aber die Welt bedarf insbesondere des Opferdienstes der Kirche. Schon die Heiden, auch die gebildeten Griechen und Römer wußten es bereits, daß es keinem Gemeinwesen gut gehen kann, wenn den Göttern bzw dem einen Gott die ihnen geziehmenden Opfer nicht dargebracht werden. Die heidnischen Religionen erzogen so die Völker auf die wahre Religion hin, aber das zeitgenössische Christentum fällt sogar unter das Niveau der heidnischen Religionen in seiner Verachtung des Gottesdienstkultes mit seines Opferdienstes.
Die Französische Revolution war der erste große politische Aufstand gegen die Tiara, daß nun die Politik sich ganz von der Offenbarung Gottes und der Kirche emanzipieren wolle, um nur noch vernünftig das politische und soziale Leben zu gestalten. Diese sich von der Kirche emanzipierende Vernunft brauchte dann aber die Guillotine, um ihre Vernunftherrschaft zu realisieren. Es drängt sich so der Verdacht auf, daß die die Offenbarungswahrheiten verwerfende Vernunft selbst an sich unvernünftig wird, indem sie nun des Terrors bedarf für ihre Herrschaft.
Mit dem Untergang der letzten bedeutsamen christlichen Monarchien, der Rußlands,Österreichs und Deutschlands im Gefolge des 1.Weltkrieges ging endgültig die Konstantinische Epoche zugrunde, deren Symbol die Tiarakrone war. Das Großprojekt der Verchristlichung der Welt fand darin ihr Ende und seit dem kämpft die Welt um die Verweltlichung der Kirche, um sie sich gleichförmig zu machen. Der Selbstverzicht auf die Tiara zeigt an, wie erfolgreich dieser Kampf schon damals für die Welt verlaufen war. Der sich selbst regieren wollende und auch könnende Mensch bedarf keiner Kirche und schon gar nicht des Papstamtes. Ja der mündige Christ, angehoben mit Luthers Aufstand gegen das Papstamt will auch kein Papstamt mehr über sich haben. Der Revolutionsgeist der Rotte Korach existierte immer in der Kirche, aber mit dem Ende der Konstantinischen Epoche wurde er zum beherrschenden zumindest in der Kirche Deutschlandes. So jubelt eben Kath de über diese Selbstdemontage der Kirche, als ein Papst selbst die Papstkrone verwarf.
Vgl zu der Beziehung von der Vernunft, die sich von Gott emanzipiert und der Guillotine Maurice Merleau -Ponty Apologie des stalinistischen Terrors: "Humanismus und Terror"
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