Mittwoch, 30. September 2015

Eine Szene aus dem islamisch-christlichen "Dialog"

"Und es ist wirklich wahr, Sihdi [Herr], daß du ein Giaur bleiben willst, ein Ungläubiger, welcher verächtlicher ist als ein Hund, widerlicher als eine Ratte, die nur Verfaultes frißt?"
"Ja". antwortete ich.
"Effendi, ich hasse die Ungläubigen und gönne es ihnen, daß sie nach dem Tode in die Dschehenna [Hölle] kommen, wo der Teufel wohnt; aber dich möchte ich retten vor dem ewigen Verderben, welches dich ereilen wird, wenn du dich nicht zum Ikrar bil Lisian, zum heiligen Zeugnis
[der Koran ist gemeint]bekennst. Du bist so gut, so ganz anderes als andere Sihdies , denen ich gedient habe, und darum werde ich dich bekehren, du magst wollen oder nicht."  Und zum Gericht Gottes: "Diejenigen mit überwiegend guten Werken kommen in das Paradies, die ungläubigen Sünder aber in die Hölle, während die sündigen Moslemim nur auf kurze Zeit bestraft werden. Du siehst also, Sihdi  was deiner wartet, selbst wenn du mehr gute als böse Taten verrichtest

Diesen "Dialog" verdanken wir Karl May. Durch die Wüste, 1Kapitel, Ein Todesritt.Er ist so befremdlich, daß es vonnöten ist, uns die Kernaussagen nochmals vor Augen zu führen. Es wird ein Gericht Gottes geben, in dem der Mensch entweder zur Hölle verdammt wird oder in das Paradies gelangt. Ob Paradies oder Hölle entscheidet allein die wahre Religion- für Sünder der wahren Religion gibt es befristete Strafen, dann aber werden sie eingelassen in das ewige Leben, während für den Ungläubigen (den Christen auch) gilt, daß auch wenn sie mehr gute als böse Taten vollbracht haben, sie nicht ins Paradies eingehen können. Und darum möchte der Diener seinen christlichen Herrn unbedingt zur wahren Religion bekehren, damit er, der doch so ein guter Effendi ist, nicht in die Hölle kommt. Man kann nicht umhin, daß hier Karl May eine Skizze des Anliegens jedes Willens zur  Mission gelungen ist und doch kann er darauf setzen, daß nicht nur seine damaligen Leser  diese Rede des "Hadschi Halef Omar" nicht ernst nehmen, ist er doch in dieser großen sechsbändigen Romanerzählung: "Der Schut" als komische Figur eingezeichnet.
Warum? Weil es dem deutschen wie jedem anderen Aufgeklärten eine Selbstzverständlichkeit ist, daß, wenn es überhaupt ein Gericht Gottes geben sollte, die Gretchenfrage: "Wie hältst du es mit der Religion?" noch Goethes Gretchen in seinem "Faust" zutiefst bewegte, aber Gott gleichgültig ist. Er wird, wenn überhaupt nur noch nach guten Werken und der darin sich mannifestierenden Gesinnung fragen, aber- schon aus Respekt vor der größten Frucht der Aufklärung, den Menschenrechten - nicht nach der Religionszugehörigkeit. Denn Gott wird doch keinen Menschen ob seiner Religion diskriminieren! Wie obskur erscheint da dieser Diener mit seinem Bekehrungseifer, und wie souverän reagiert da der Christ, der Held dieser Erzählung, indem er auf jeden Versuch der Missionierung seinerseits nun selbstverständlich verzichtet. 
Und der heutige christlich-islamische Dialog wird eben nur von denen geführt, die diesem Grundaxiom,daß Gott es gleichgültig ist, ob ich der christlichen oder der islamischen Religion  angehöre, zustimmen. Man frägt dann im Dialog nur noch nach der Möglichkeit, ob Christen und Muslime nicht gemeinsam gute Werke vollbringen könnten, auf die es genau genommen allein, wenn es denn ein göttliches Gericht geben sollte, ankommt. 
Nur eines sollte uns dabei doch- wenigstens für ein paar Augenblicke- beunruhigen. Woher weiß ich, daß Gott die Religion im Endgericht so gleichgültig ist? Und wir haben davon auszugehen, daß gerade die Vitalität der islamischen Religion in dem Nein zu der Vorstellung sich gründet, während  die Lauheit des Christentumes und auch gerade der Kirche in der Bejahung dieser Gleichgültigkeit ihren Grund hat. Nicht einzelne Lehren der Katholischen Kirche, auch nicht die viel geschmähte Ehe- und Sexualmorallehre macht die christliche Religion unattraktiv- sondern die Meinung, daß Gott selbst die Religion und damit auch die christliche GLEICHGÜLTIG sei!  

Corollarium 1
Nicht der Atheismus, sondern die Vorstellung eines der Religion gleichgültig gegenüberstehenden Gottes entkräftet das Christentum und läßt nur noch ein laues Christentum zu.    

Corollarium 2
Wer Karl May als großen Erzähler kennen lernen möchte, dem sei empfohlen: Der verlorene Sohn, Die Liebe des Ulanen und Waldröschen- alle Romane nur in der historisch-kritischen Ausgabe (Wiedenroth/ Wollschläger) vollständig erhaltbar!       

 Skizze des Willens zur Mission gelungen ist    

Dienstag, 29. September 2015

Eine kleine Anfrage an das Projekt: Multikulti

Wenn man die Familie und das Volk als die Gestaltungsformen gemeinschaftlichen Lebens ansieht, dann ist nicht zu übersehen,daß diese beiden Vergemeinschaftsformen eine natürlich-biologische Basis aufweisen- man ist verwandt miteinander, oder um es ganz unzeit(geist)gemäß zu sagen: es ist eine Blutsgemeinschaft. Die Auflösung der Ordnung der Familie ist das Konzept der Patchworkfamilie, denn nun soll es für die Angehörigen einer Familie gleichgültig sein, daß etwa die Kinder aus verschieden Ehen oder Partnerschaften sind, daß Vater und Mutter eben auch Stiefväter und Stiefmütter für die Kinder der jetzigen Familie sind, die auch wieder aufgelöst werden können. So wie es im bezahlten Profifußball es zwar noch städtische Namen für den Verein gibt, etwa den Hamburger, den Münchner Fußballverein, aber die aktiven Spieler aus allen Ländern und Regionen der Welt zusammengekauft sind und so sie selbst keinen Bezug mehr zu "ihrem" Verein haben als den, daß sie da nun ein gutes Geld verdienen und so das natürliche Fundament aufgelöst , als wenn noch 11 Münchner gegen 11 Hamburger antreten würden in einem Fußballspiel. Diese Auflösung des Natürlichen findet nun auch im Volk statt. Es soll aufgelöst werden und durch eine multiethnische Gesellschaft ersetzt werden. Der Multiethnizität korrespondiert dann das Konzept einer multikulturellen Gesellschaft, in der es, wie der Begriff es aussagt, keine kulturelle Gemeinschaft mehr geben soll- jede Kultur, ethnisch fundiert soll nicht, wie einst in der Idealvorstellung des "Schmelzofens" zu einer synthestisiert werden, sondern soll sich in ihrer Eigenart conservieren. Was bleibt dann als das Gemeinsame übrig? Es bleibt nur die Ordnung des Geldes, daß jeder da ist, um sein Geld hier zu verdienen und sich den Gesetzen des freien Marktes unterzuordnen hat, damit er hier sein Geld verdienen kann. Reicht das als das Fundament für eine Gesellschaft, die sonst nur noch eine Pluralität von Ethnien und Kulturen aufweist ohne sonst etwas sie Verbindendes! 
Im Geiste Habermas könnte der Vorschlag eines Verfassungspatriotismus als Ergänzung imaginiert werden. Nur steht dem entgegen, daß die Verfassung des Deutschen Staates so sehr mit der westlich-demokratischen Kultur verbunden sind, ja in ihr verwurzelt ist, daß der Versuch, diese Ordnung für alle Staatsbürger als verbindlich zu erklären, zum Scheitern verurteilt ist. Wenn die Mehrheit der multikulturellen Gesellschaft nicht mehr aus der westlichen Kultur stammt, wird diese Verfassung als westliche auch reprobiert werden und wer die Mehrheit dann hat, wird die neue Verfassung dann auch bestimmen. Das kann dann auch eine islamisch gefärbte sein, weil eben gerade das Christentum als Basis der westlichen Kultur sich auflöst. Multikulturalität besagt eben, daß die Werte unsere Gesellschaft nicht mehr von allen geteilt werden und sie doch Bürger dieses Staates sein sollen

.Es stellt sich also die Frage, ob ein soziales Gemeinwesen dauerhaft lebensfähig ist, wenn es keine natürliche Basis mehr aufweist (die gemeinsame Volkszugehörigkeit) und keine kulturelle Einheit aufweist, weil sie multikulturell ist? Reicht das Ordnungsprinzip des freien Marktes aus, um eine Gesellschaft zusammenzubinden? Oder ist es nicht wahrscheinlicher, daß sich die Gesellschaft in Gänze auflöst in Parallelgesellschaften, die dann nur noch nebeneinander existieren, bis die Machtfrage gestellt wird: wer hat hier das Sagen und wer nicht- und das wäre dann der "Bürgerkrieg", besser gesagt, der Krieg der Ethnien und Kulturen widereinander in einem Territorium um die Vorherrschaft da.  (Historisch gesehen sind bisher alle multiethnischen und multikulturellen Staaten gescheitert: vom Vielvölkerstaat Österreich angefangen, dessen Ende der 1.Weltkrieg mit sich brachte, bis zum Ende des Vielvölkerstaates Jugoslawien, und weniger spektakulär die Auflösung der Tschecheslowakei, und dramatischer das Ende der Sowjetunion- nur ein Staat "überlebte" bisher das Experiment: Multikulti, nämlich die USA, aber das auch nur und wohl auch nur so lange, wie der "weiße Amerikaner" der Hegemon in dieser Kultur war und ist! 

Faktisch ist das Konzept der "Politischen Korrektheit" mit der ihr angebundenen Holocaustreligion wohl die Antwort auf diese Frage! Wenn alles Verbindliche sich auflöst in der Lust an der unbegrenzten Pluralität, muß es noch etwas Alle Verbindendes geben und das soll dies ideologische Konstrukt sein als sozusagen öffentliche Religion der Postmoderne! Wo es keine Einheit mehr im Natürlichen gibt, müssen die Ideologie und die ideologischen Apparate (der Staat und die Massenmedien, die kulturellen Institutionen)   umso mehr dann künstlich diese Einheit schaffen.        
          


               

Montag, 28. September 2015

Zuviel Meinungsfreiheit?

Erinnert wer sich noch an das einst beliebte Thema im Schulunterricht, das des Systemvergleiches BRD- DDR? Selbstredend gewann da stets die BRD, solange es die noch zu kritisierende DDR gab. Wies dann ein vorwitziger Schüler auf den Pluspunkt der DDR hin, daß es da ein Mehr an sozialer Sicherheit gäbe, während der Westen mehrere Millionen Arbeitslose zähle , kam stets die Erwiderung, daß die Meinungsfreiheit ein höherer Werte sei als der der sozialen Sicherheit. Da "Drüben" da sitzen Menschen im Gefängnis, nur weil sie ihre Meinung zu politischen Dingen geäußert hätten, während bei uns jeder frei seine Meinung sagen und publizieren könne. So dozierte man einst. 
Nur, befremdlich, daß plötzlich überall wir zu hören bekommen, daß es in unserem Lande ein Zuviel an Meinungsfreiheit gibt! Ob Herr Maas von der SPD, der Innenminister, die Bundeskanzlerin der CDU-und die "Linken" sowieso: weniger Meinungsfreiheit  wäre besser! Wenn es darum geht, den mißliebigen "Marsch fürs Leben" in Berlin durch Blockaden zu verhindern, oder darum, Kritik an der Asylpolitik der Regierung zu verunmöglichen. indem diese Kritik als Haßkritik verteufelt wird, und die Bundeskanzlerin eigens mit den Verantwortlichen von Facebook spricht, wie zukünftig  ein Mißbrauch der Meinungsfreiheit zu verhindern sei -es darf auf Facebook keine rassistischen und fremdenfeindlichen Äußerungen mehr zugelassen werden- dann manifestiert sich darin eines: daß die Hegemonie der Linken und Linksliberalen in unserem Lande anfängt, sich aufzulösen- und das soll nicht sein! Man erinnere sich an die Frage eines katholischen Priesters. der den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz frug, ob denn nun die Kirche energischer gegen conservative Katholiken und ihre Internetseiten und Bloggs vorgehen wolle! Kardinal Marx schlug vor: einfach ignorieren!Aber das ist eben nicht politisch korrekt genug! 
Nur, warum will man nun das Gut, das der Meinungsfreiheit so gerne aufgeben, das doch einst das Juwel unserer freiheitlichen Ordnung gewesen sein soll? Der Kampf gegen Rechts, fast schon ein religiöser Akt der Zivilgesellschaft schaffte die Voraussetzungen dafür, daß der Kampf gegen die Meinungs- und Versammlungsfreiheit auf große Zustimmung stößt- Meinungsfreiheit ja- aber nicht für Jedermann- Conservative und Rechte sind davon auszunehmen! Die Zensur des Internet steht so auf der Agenda ganz oben. Man denke nur an die Begeisterung, als "Kreuz net" vom Netz ging,  und wie viele würden jubeln,wenn Kardinal Marx, statt den Rat, einfach ignorieren, die mißliebingen Rufer in der Wüste einfach abschalten könnte- wenn man endlich auch im Internet unter sich sein könnte ohne "Fundamentalisten" und sonstige Dissidenten. Ob nicht mancher heuer klammheimlich das DDR-System doch den Vorzug geben möchte, weil in ihm nur Antifaschisten öffentlich das Wort ergreifen durften?  Merksatz: für die Meisten besteht die Meinungsfreiheit ausschließlich in dem Recht, ihre eigene Meinung sagen zu dürfen- aber wenn Andersdenkende dann dies Recht auch für sich beanspruchen, sofort da nur einen  Mißbrauch dieses  Rechtes wahrzunehmen!
Ist dies nun eine rein politische Frage, oder hat sie auch etwas mit der christlichen Religion zu tun? Es gibt da ein Phänomen, daß befremdlicherweise in der Theologie kaum reflektiert worden ist und auch nicht wird! Die Preisfrage lautet: warum ließ Gott es denn zu, daß im Paradiese der Teufel in der Gestalt der Schlange wider Gott zu den Menschen sein Wort erheben konnte? Wenn es einen "Mißbrauch" der Meinungsfreiheit geben kann, dann war das doch wohl diese Anrede des  Teufels an Adam und Eva! Warum schützte Gott den Menschen nicht vor einem Zuviel an Freiheit? Oder sollten wir das nach dem Fall als Gottes großen Irrtum betrachten: wenn er doch nur der Schlange den Mund verboten hätte zu öffnen!   Oder könnte das Alles auch ganz anders sein? Daß der Gott eben ein Liebhaber der Freiheit ist und daß er deshalb auch den "Mißbrauch" der Freiheit zuließ, damit der Mensch wirklich ein ihm freies Gegenüber ist, das frei zu seiner Liebe Ja sagen kann, weil und nur weil er auch frei Ja sagen kann zu dem Teufel? Ist vielleicht das Negative notwendig, damit das Positive sein kann? Hätte Gott schon bei der Schaffung des Menschen unsere "Mächtigen" als Beraterstab bei sich, sie hätten auf jeden Fall für weniger Freiheit im Paradiese votiert, um einen Mißbrauch der Freiheit zu verhindern. Die Schlange hätte Redeverbot bekommen- damit Adam und Eva nur die eine Stimme zu hören bekommen hätten- und wenn das dann schon im Paradiese daneben ging- jetzt muß das Gut der Meinungsfreiheit eben umso energischer eingeschränkt werden- und deshalb muß die Zensur des Internet kommen. 

Corollarium 1
Das paternalistische Staatsverständnis beruht auf dem Grundgedanken, daß der Mensch dazu neigt, seine Freiheit zu mißbrauchen, und daß der Staat ihm so Gutes tut, wenn er ihm von der Bürde der Freiheit entlastet, indem er ihn vor dem Mißbrauch der Freiheit schützt. Der Wille zur Zensur ist so der authentischste Ausdruck dieses Staats- und Menschenverständnisses. Die Ironie dabei, daß nun gerade Linke am energischsten nach Zensur rufen, die deren Lieblingsparole doch einst: Mehr Demokratie und Freiheit wagen! war.   
      


     

Sonntag, 27. September 2015

Kardinal Marx klärt auf

Bloggern verblödet, also Bloggs schreiben und/oder sie lesen- diese Einsicht verdanken wir nun dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz,Kardinal Marx, der so die Frage eines Priesters respondierte, ob den nun die Deutschen Bischöfe entschiedener gegen fundamentalistische Kreise in der Kirche vorgehen werde, denn es gäbe ja nicht nur islamische Fundamentalisten sondern auch "Kath info" und andere Bloggs. Dieser Priester stellt damit kritisch dem linksliberalen Kurs der Deutschen Bischofskonferenz Gegenüberstehende mit den Taliban und dem Islamischen Staat auf eine Stufe: wer nicht linksliberal ist, der ist ein Fundamentalist und wer Fundamentalist ist, ist mit den Taliban und dem Islamischen Staates eines Geistes, des Fundamentalismus nämlich. Was man doch alles dazulernt, wenn man einem politisch korrekten Priester sein Ohr leiht! Kardinal Marx  zeigte dann aber ganz souverän, daß, wenn Hunde bellen, die Karawane weiterzieht, unbeachtet des Gekläffes (so zeigte einst der Bundeskanzler Kohl seine Mißachtung seiner Regierungskritiker an, 1.10. 1982 ): er nimmt solch Geschreibsele gar nicht zur Kenntnis! Woher er dann aber so gemau weiß, daß es sich bei den Autoren dieser so geschmähten Internetseiten um verblödete Menschen handelt, wird dadurch unklar: müßte man nicht erst Kath info lesen und zwar aufmerksam, um dann von Verblödung sprechen zu dürfen? (Nur, wer Kath info aufschlägt, wird sofort bemerken, daß hier auf hohem und guten Niveau geschrieben wird aus dem Geiste der Liebe zur Katholischen Kirche!) Marx machte es sich also einfacher: er entnahm der Frage des Priesters, daß der fundamentalistische Katholiken vor Augen habe, die dann noch die Meinungsfreiheit mißbräuchten, indem sie ihr Gedankengut publizieren und erklärte, daß  die Kirche mit solchen Menschen keinen Dialog  führe! Sie sind sozusagen nicht satisfaktionsfähig-nicht würdig, am Dialogprozeß der Kirche beteiligt zu werden! Wie hätte auch der große Dialog so wunderschön in Harmonie und Eintracht stattfinden können, wenn da auch Conservative und gar die Tradition der Kirche Wertschätzende dabeigewesen wären. Warum nicht? Weil wer nicht linksliberal ist, ein mehr oder weniger verblödetes Individuum ist und mit Blöden kann man nicht dialogosieren.
Soll man sich nun als Nicht-Linksliberaler darüber echauffieren, so mißachtet zu werden von diesem Bischof?
Ja, was wirft man ihm denn damit anderes vor, als daß er, eingedenk der Maxime: mit Schmuddelkindern spielt man nicht, das so praktiziert wie alle Pharisäer vor ihm und die Politisch Korrekten jetzt: man weiß eben, bei wem man sich zur Tafel einladen läßt, wo man werbewirksam auftritt und sich photographieren läßt - am liebsten bei Asylanten und Flüchtlingen, um jede Ausgrenzung zu verurteilen auf das schärfste, und mit wem man nicht redet! Der Dialogprozeß war nie gedacht als einer, an dem sich auch Conservative und Traditionalisten "einzubringen" hätten- denn er diente ja ausschließlich dem Ziel, für die Modernisierung der Kirche sich die Zustimmung von der "Basis" einzuholen.
Aber ein Verdacht bleibt: könnte die Arroganz, mit der dieser Würdenträger der Kirche seine Kritiker abtut anzeigen, wer sehr sie ihn wirklich stören, daß eben das Internet noch nicht in Gänze kontolllierbar den Mächtigen ein Dorn in ihrem Auge ist? Der Fragepriester, wird er zufrieden sein können mit dieser bischöflichen Antwort? Hat man nicht einst auch Kreuz net zum Schweigen gebracht- könnte man das nicht mit allen rechten Kritikern genauso machen? Eine Internetzensur? Reicht ihm die Antwort: einfach nicht zur Kenntnis nehmen- unsere Karawane zieht weiter auf unserem Modernistenkurs- auch wenn noch so viele conservative Blogger da im Netz "bellen"? Kardinal Marx regiert und reagiert eben wie ein Machtpolitiker und ist er es denn nicht auch? Einigen ist das zu wenig- Linke sähen da lieber eine Revitalisierung der Inquisition  gegen rechte Christen!   




             

Samstag, 26. September 2015

Deutsche Dekadenz- und ihre Bischöfe


Warnung an die europäischen Staaten: Wir werden sie erobern.
Jerusalem (kath.net/ idea) vom 26.9.2015
Der Imam der Al Aqsa-Moschee in Jerusalem, Scheich Muhammad Ayed, hat den europäischen Staaten vorgeworfen, Flüchtlinge nicht aus Mitgefühl, sondern wirtschaftlicher Notwendigkeit aufzunehmen. Europa sei alt und schwach geworden und braucht menschlichen Nachschub für seine Fabriken, so Ayed in einem Vortrag in der Al-Aqsa-Moschee, der über die Videoplattform YouTube verbreitet wurde. Die Aufnahme muslimischer Einwanderer habe daher nichts mit Barmherzigkeit zu tun: „In ganz Europa sind die Herzen erfüllt von Hass gegenüber den Muslimen.“
Weiter heißt es in dem Artikel,daß der Geburtentückgang ein Zeichen der Schwäche und des Alters der europäischen Kultur sei. Gerade das ermögliche dem Islam, hier die Macht zu übernehmen." "Diese dunkle Nacht wird bald vorüber sein, und dann werden wir sie niedertrampeln, so Allah will.“

Man muß für so viel offenherzige Ehrlichkeit wirklich dankbar sein. Treffend wird erfaßt, daß Politiker Europas und die Wirtschaft das Problem der demographischen Fehlentwicklung, wir sterben aus, durch den Import von Arbeitskräften lösen zu wollen. Daß die "Flüchtlinge", die hier bei und Asyl beantragen, wirklich Verfolgte sind im Sinne des Asyls, behaupten inzwischen nicht mal mehr die Massenmedien- es sind Wirtschaftsflüchtlinge, die hierher wollen, weil sie hier besser leben wollen- und dafür wäre es notwendig, wenn sie nicht dauerhaft von den Sozialleistungen des Staates leben wollen, daß sie hier arbeiten. Ob die "Flüchtlinge" aber für den Arbeitsmarkt hinreichend qualifiziert sind, das ist sehr fraglich. Aber man will sie als billige Arbeitskräfte. Und das, obzwar wir offiziell 3 Millionen Arbeitslose zählen, realiter dann wohl eher 4 Millionen. Aber der Iman sieht hier klarer: die Wirtschaft will nur billige Arbeitskräfte, es kommen aber Muslime,die Europa für den Islam erobern wollen und werden. Wir werden sie niedertrampeln, das ist ernst gemeint. Die Rolle der Katholischen Kirche und ihrer Bischöfe in Deutschland gleicht dabei dem Theaterstück: "Biedermann und die Brandstifter". Enthusiasmiert wollen sie nur noch die deutsche "Willkommenskultur" zelebrieren. So viel Flüchtlinge wie möglich aufnehmen- mit denen kann man dann ja den interreligiösen Dialog führen, bis sie uns dann niedertrampeln werden. Und der Islam kann auch auf den Endsieg hoffen, weil unsere Kultur alt und schwach geworden ist. Wer könnte das noch übersehen! Dekadent, wie im alten Rom vor seinem Untergang. Zu dieser Dekadenzkultur gehört eben gerade die von den Deutschen Bischöfen propagierte  Fernstenliebe, statt der Nächstenliebe- die Verachtung des Eigenen bei gleichzeitiger Apotheose des Fremden. Sicher, es gibt auch in Deutschland noch den Willen zur Selbstbewahrung, ein Sichauflehnen gegen den eigenen Untergang- man denke an das eindrücklichste Symbol: die Pegidabewegung- aber der stehen viele, sehr viele Umerzogene und politisch korrekte Anstandsbürger gegenüber, die ihr Ja! sagen zum eigenen Untergang. Das eindrücklichste Symbol dafür, wenn auf der Kundgebung der Anstandsdeutschen in Dresden gerufen wird: Harry, tu es noch mal! Gemeint ist mit Harry der Verantwortliche der Bombardierung Dresdens mit wohl über 20.000 Toten- bombardiere wieder Deutsche Städte, heißt das im Klartext!    Daß es Schafe gibt, die die Wölfe selbst einladen, in den Schafstall zu kommen, damit sie es sich da gut gehen lassen, ist dann eben der Gipfelpunkt der Deutschen Dekadenzkultur. Und die Deutsche Bischofskonferenz ist eben da der Musterschüler dieser Dekadenz!     

Corollarium 1
Die Tageszeitungen meldeten am 24.9. 2015: Kardinal Marx findet Angst vor Islamisierung abwegig. Dürfen wir das so deuten, daß dieser Kardinal auch in einem islamisierten Deutschland noch gute Chancen für sich sieht, weiterhin gut zu leben?          





Freitag, 25. September 2015

"Es gibt kein gutes Töten"-oder was nicht in Kath net stehen durfte

Der Augsburger Familienbund tönte: "Es gibt kein gutes Töten" zur Causa der Legitimität einer Beihilfe zum Freitod. (Meinen Kurzkommentar dazu publizierte Kath net nicht und auch sonst keinen, deshalb gibt es jetzt eine ausführlichere Erörterung dieses Themas. Festzuhalten ist a) daß das Gebot heißt: "Du sollst nicht morden", so die hier sehr gut übersetzende Einheitsübersetzung- "Du sollst nicht töten als Übersetzungsalternative ist nicht mit dem Kontext der gesamten Bibel kompatibel, b)
daß die Katholische Morallehre verbindlich sagt, daß das Töten in einem gerechten Krieg erlaubt ist und daß c) der Staat als Schwertgewalt das Recht zur Ausübung der Todesstrafe zusteht, auch wenn bedauerlicherweise Papst Franziskus in Amerika sich für die Abschaffung der Todesstrafe aussprach(aber dieser Papst eben nicht nur in dieser Causa den Eindruck evoziert, nicht ganz in der Katholischen Lehrtradition verwurzelt zu sein)  und daß d) es das Recht zum Töten in einer Notwehrsituation gibt. Selbstverständlich geht es dabei nicht um ein "gutes Töten", sondern um die moralische Legitimität und nur darüber wird ja auch in dem Diskurs über die Erlaubbarkeit einer Beihilfe zum Freitod diskutiert.
Strikt zu unterscheiden ist dabei die Frage, ob eine Handlung unmoralisch ist oder ob sie als eine zu durch den Staat zu bestrafende gelten soll. Zur Veranschaulichung: ein Ehebruch ist eine unmoralische Handlung, sie gilt aber nicht als strafbare Handlung wie etwa eine Vergewaltigung.In 
der jetzigen Debatte geht es allein um die Frage, ob eine Beihilfe zum Freitod eine strafbare Handlung sein soll, sodaß der sie Ausübende vom Staate strafrechtlich verfolgt werden soll. Merksatz: ich kann sehr wohl eine Handlung als unmoralisch ansehen, aber es für gut erachten, daß der Staat sie nicht bestraft. So ist das Fernbleiben von der Sonntagsmesse auch eine unmoralische Handlung, wenn es nicht schwerwiegende Gründe für das Fernbleiben gibt, aber wer möchte schon einen Verstoß gegen die Pflicht. Sonntags die Messe zu besuchen, als eine vom Staat zu bestrafende Unterlassungshandlung ansehen! 
Das grundlegende Problem in der Causa der Beihilfe zu einem Freitod ist nun dies, daß der Freitod selbst keine strafbare Handlung ist, besser gesagt nicht mehr ist, sodaß es sehr fragwürdig ist, wie eine Beihilfe zu einer nicht strafbaren Tat eine strafbare Tat sein kann. Deshalb wird ein Verbot einer
Beihilfe zu einem Freitod auch aus der besonderen Situation des Berufstandes des Arztes und des ihm subordinierten Personales dem den Freitod wünschenden Patienten gegenüber begründet, als Verstoß gegen die Pflichten eines Arztes. Ein generelles Verbot jeder Beihilfe zum Freitod setzte dagegen die Beurteilung des Freitodes als strafbare Handlung voraus. Wer das bejaht, daß der Freitod wieder eine strafbare Handlung sein soll, der muß dann aber auch die Konsequenz ziehen, daß dann ein gescheiterter "Selbstmörder" mit einer Gefängnishaft  zu bestrafen ist! 
Das besondere Problem der Beihilfe zum Freitod ist so gesehen so zu bestimmen: wenn der seinen Freitod Wünschende seinen Freitod nicht  selbstständig ohne eine Unterstützung von Anderen vollziehen kann, darf er dann zur Realisierung seines Willens zum Freitod eine Unterstützung einfordern und darf sie ihm durch wen unter welchen Conditionen gewährt werden?
Wer hier wie der Augsburger Familienbund jede Beihilfe staatlich verbieten möchte, sodaß der Beihilfe Gewährende dann zu bestrafen ist, der muß sich fragen lassen: ist es moralisch legitimierbar, einen Menschen gegen seinen ausdrücklichen Willen zum Weiterleben zu zwingen? Abstrakter und somit moraltheologisch relevanter gefragt: darf durch Gewalt ein Mensch gegen seinen Willen zu dem ihm Guten gezwungen werden? Ich möchte hier verschiedene Arten der Gewaltausübung gegen Patienten unterscheiden. Zur Veranschaulichung: wer einem bettlägrigen Patienten kein Trinken und Essen gibt, verursacht so, daß er verdurstet und verhungert. In diesem Falle ist das Nichtgewähren von einer Hilfe (das Geben von Nahrung) eine Gewalthandlung gegen den Patienten, die zu seinem Tode führt. Diese Gewaltanwendung soll als unterlassende  Hilfe gelten. So heißt nun die Frage: darf
durch das Unterlassen einer Hilfe zum Freitod ein Mensch gegen seinen ausdrücklichen Willen zum Weiterleben gezwungen werden, wenn der Vorsatz und die Realisierung des Freitodes eine erlaubte Handlung ist. Diese Frage wäre zu bejahen, wenn es eindeutige Indizien dafür gibt, daß der Patient seinen Wunsch zum Freitod nicht freiwillig äußert. Es gilt aber der Grundsatz, daß von der Freiwilligkeit des Wunsches auszugehen ist, wenn nicht eindeutige Indizien dagegensprechen, so wie ja in einem Ehenichtigkeitserklärungsverfahren auch die Nichtfreiwilligkeit des Eheversprechens zu beweisen ist. (Aus moraltheologischer Sicht gilt der Sünder für sein Tun als voll versantwortlich, weil davon ausgegangen wird, daß er freiwillig sündigt.Die Unfreiwilligkeit müßte dann  bewiesen werden im konkreten Einzelfall. Die aus der roussouischen Anthroplogie stammende Vorstellung, daß der gesunde Mensch nie sündigen würde, sodaß alles Sündigen krankeitsbedingt ist, meist psychischer Art, sodaß der Täter nicht zu bestrafen sondern zu therapieren sei, ist nicht christlich!) 
Wenn aber der Wunsch zum Freitod freiwillig ist, dann kann es keinen legitimen Grund geben, die Beihilfe zu einer nicht verbotenen Tat als zu bestrafende zu qualifizieren. Wer das will, muß dann aber auch klar sagen, daß er es für rechtens und moralisch legitim hält, Menschen gegen ihren Willen zum Weiterleben zu zwingen durch das Unterlassen von einer Hilfe zum Freitod. Da im Regelfall wir es mit chronischen Schmerzpatienten zu tun haben, die einen Freitod sich erwünschen, kommt als Folgeproblem hinzu, daß diese Patienten dann auch noch gegen ihren Willen einer Schmerztherapie unterzogen werden müssen ob ihrer chronischen Schmerzen. Besteht der Wunsch zum Freitod weiterhin und gibt es Möglichkeiten, daß der Patient ihn auch ohne eine Beihilfe realisieren könnte, dreht sich die Gewaltspirale gegen den Patienten weiter: er muß fixiert werden (das ist die üblich gewordene euphemistische  Umschreibung von Fesseln) als ein Akt physischer Gewalt gegen den Patienten oder so mit Medikamenten behandelt werden, daß er seines Willens, sich töten zu wollen, beraubt wird- also ein Akt psychischer Gewalt gegen den Patienten- denn auch diese Medikamente werden ja dem Patienten gegen seinen Willen verabreicht!   
Der Augsburger Familenbund bleibt uns nun leider jeder Erklärung schuldig, wie dieses Maß an Gewalt gegen Patienten moralisch erlaubbar ist, um Menschen gegen ihren Willen zu einem Weiterleben zu zwingen!
M.E. ist es moralisch nicht legitimierbar, Menschen gegen ihren Willen zu einem Weiterleben zu zwingen. Das gilt sowohl für Menschen, die selbstständig ihren Freitod realisieren könnten, die dann aber durch Gewaltanwendung daran gehindert werden, entweder durch Fixierungen (Fesselungen bis zur Zwangsjacke) oder durch psychische Gewalt, indem sie per Medikamente so ruhig gestellt werden, daß sie den Freitod nicht mehr wollen können, als auch für Menschen, die zur Realisierung ihres Freitodes auf eine Beihilfe angewiesen sind und die ihnen dann nicht gewährt wird. Damit soll nun aber in keinster Weise dem Staate das Recht abgesprochen werden, seine Gesetze per Gewalt, wenn es sein muß, durchzusetzen- es ist aber wohl ein Zuviel an staatlicher Gewalt, wenn er die Aufgabe übernimmt,Menschen gegen ihren Willen gewaltsam zum Weiterleben zu zwingen!             



       


                


               

Donnerstag, 24. September 2015

Zur Lage der Theologie (1.Versuch)

Wer über die Lage der Kirche in Deutschland sprechen will, der sieht sich genötigt, auch und gerade über die Deutsche Theologie nachzudenken. Betritt man einen Hörsaal, ein Seminar einer theologischen Fakultät- etwas Befremdliches erlebt man da. Man versuche sich, dies Bild zu imaginieren. Wir befänden uns auf einer Fortbildungsveranstaltung der Partei der "Grünen", der Dozent referiert zum Thema der aktuellen Herausforderungen angesichts des Klimawandels und er erklärte, daß der beste Beitrag zum Umweltschutz der rasche Ausbau der Kernenergie wäre. Dies schmückte er dann noch aus mit allerlei Seitenhieben wider "Traditionalisten"  mit ihren "Atomkraft-Nein-Danke" Buttons. Das ist fürwahr zu grotesk, als daß es imaginierbar wäre. Man erwartet doch rechtens von einem Dozenten dieser Partei, daß er zumindest soweit sich mit dem Parteiprogramm der "Grünen" identifiziert, daß er dessen Herzstück, das Nein zur Atomenergie bejaht und so es auch lehrt. 
Was soll man nun aber von einer Organisation halten, die die Ausbildung ihrer zukünfftigen Mitarbeiter weitestgehend in Hände von Ausbildern gibt, die (unter Absehung von rühmlichen Ausnahmen) alles Mögliche und Unmögliche dozieren, nur nicht das, was die Kirche verbindlich lehrt.Ja, wer den universitären Betrieb auch nur ein wenig kennt, der kann sich kaum vorstellen, daß in Deutschland jemand Professor werden kann, der das vertritt, was die Kirche lehrt. So uneins das linlslibreral- katholische Spektrum auch unter sich sein mag, das Gegen alles Conservative vereint sie so. Ja, es ist fraglich, ob noch eine Doktorarbeit mit klar erkennbarer conservativen Tendenz anerkannt werden kann. Reden wir Klartext: das ist erstmal fakultätsinterne Machtpolitik, daß Glechgesinnte gefördert und Oppositionelle ausgegrenzt werden. Im Zweifelsfall ist eben die Gesinnung eines Bewerbers von größerer Bedeutung als seine fachliche Qualifikation.  Man wird wohl sagen dürfen, daß gerade in den Geisteswissenschaften der 68er Marsch durch die Institutionen sehr erfolgreich war- aber auch nur so, daß sich nun die "linken" Reformkräfte selbst dabei auch veränderten. Um es zu versimplifizieren: den im Geiste der 68er Denkenden war die Kirche, oder besser die Basis in der Kirche ein potentieller Ort eines anti-bürgerlich-alternativen Lebensstilles, der in die bürgerliche Gesellschaft emanzipatorisch hineinwirken sollte. Die Gemeinden und zuförderst Gemeinschaften in ihnen sollten -durch linke Ideologie erhellt, die sich dabei irgendwie mit der christlichen Religion vermischen sollte- sollten so das Licht der Welt sein, und dazu bedurften sie einer "progressiven" linken Theologie. Den größeren Zusammenhang solch einer neolinken Konzeption bildete die Enttäuschung in orthodox-linken Kreisen über das Ausbleiben der erhofften "Linkswende" der "arbeitenden Klasse". wohingegen Bürger chrrislichen Glaubens eher auf linken Moralismus ansprechbar waren. etwa nach dem Motto, daß wir Reichen Europas schuld seien an der Armut der dritten Welt und diesen Schuldzusammenhang bezeichne man dann als Kapitalismus und Imperialismus. All das ist spätestens 1989 mit der Implosion des real existierenden Sozialismus untergegangen. Jetzt erleben wir eine Umkehrung: nicht mehr sollen christliche Gemeinden das Licht für die Welt bilden, damit von ihr in die bürgerliche Gesellschaft sie revoluzunierende Impulse ausgehen, sondern die Gesellschaft, so wie sie jetzt ist, gilt schon als das Positive, oder sich zum Positiven Hinentwickelnde  und die Kirche als das Dahinterzurückgebliebende. Die Welt ist nun das Licht für die Kirche, die jetzt die Emanzipationsentwicklungen der bestehenden Gesellschaft nachzufolgen habe. Es ist doch erstaunlich, daß ich die gesamte Reformdiskussion in der Katholischen Kirche reduzieren läßt auf die Frage: wie viel Einpassung braucht die Kirche jetzt, damit sie morgen noch lebensfähig ist und Menschen noch erreichen kann? Und diese Tendenz ist die dominierende der wissenschaftlichen Theologie!
Wie kommt das?Banal, aber nicht unzutreffend ist, daß jeder Student vom ersten Semester an lernt, daß gute Noten nur dem vorbehalten sind, der eben in Übereinstimmung mit dem Professor die Prüfungsfragen respondiert. So ist es eben Alltagspraxis, daß man vor Prüfungen etwa über drei Definitionen von der "Erbsünde" verfügt, für jeden Prüfer die, die er hören möchte und früge man den Prüfling, welche er denn für die angemessene hielte, die Antwort bekäme : immer die, die der Prüfer jetzt von mir hören möchte!  Und so geht es weiter bis zur Habilitation bei dem wissenschaftlichen Nachwuchs. Aber das ist nun selbstredend nicht der Hauptgrund, aber doch auch kein unwesentlicher, denn es ist die Lebenserfahrung, daß ohne ein Sich-nicht-Anpassen an nicht voran kommt im Leben.  Klartext: es ist fraglich, ob heuer an Universitäten noch Arbeiten angenommen und gar mit einer guten Note ausgezeichnet werden, die nicht in der Genderideologiesprache verfaßt sind. 
Aber das bleibt doch recht oberflächlich. Es muß eben der Epochenbruch, der der Auflösung der Moderne und der des Beginnes der Postmoderne mitberücksichtigt werden, den ich vereinfachend auch auf das Ende des real existierenden Sozialismus datieren möchte als dem endgültigen Scheitern des letzten Versuches, die Welt, die Gesellschaft kraft der Vernunft neu und radical anders umzugestalten. Die Moderne soll so begriffen werden als das Großprojekt, das, was die Religion von Gott als Reich Gottes erhoffte, nun als die Aufgabe des Menschen anzusehen und zu realisieren. Die moderne Thelogie versuchte sich diesem Projekt der Moderne anzuschließen- das berühmteste Beispiel ist dafür sicher der Konzilstext: "Gaudium et spes", der uns heuer so fürchterlich zukunftsoptimitisch daherkommt. Aber was war und ist dann die Konzeption postmoderner Theologie? Auf den ersten Blick die der Einpassung in den postmodernen Pluralismus mit der These, daß eine erkannte und offenbare Wahrheit das Ende der Legitimität des Pluralismus wäre, denn dann könnte ja zwischen wahr und unwahr unterschieden werden. Der Traditionalismus mit seinem Glauben an das Offenbarsein der Wahrheit in der Kirche ist so der schlimmste Feind jeder sich postmodernisierenden Theologie!  
Zur Postmoderne gehört dann, wie es Sloterdijk so treffend erfaßte, daß die Theologie jetzt wie eine Ware für den Markt produziert wird. Nicht was wahr ist, zählt sondern was ankommt. Und das hat auch etwas zu tun mit der gesellschaftlichen Nützlichkeit von Theologien: also, welchen Beitrag kann die Theologie dafür leisten, daß ein friedliches Miteinander der Religionen und Kulturen in einer multiethnischen und multikulturellen Gesellschaft gelingen kann. 
Um diesem gerecht zu werden, wird eben dann die traditionelle Theologie umgeformt, damit sie der Postmoderne genügt. Dies Umformen läßt dann die so produzierte Theologie häretisch werden.
Aber gibt es auch innere Gründe für diesen Umformungsprozeß der Theologie? Einige liegen nahe: 
der wissenschaftliche Diskurs steht unter dem Gesetz des Neuen- Erkenntnis ist nur als neue Erkenntnis Erkenntnis, die so das bisher als Erkenntnis geltende entwertet oder verbessert. Wenn in einem Paradigma einer Wissenschaft (etwa der Neoscholastik) keine neuen Erkenntnisse mehr möglich sind, weil alle Möglichkeiten in ihm ausgeschöpft sind, dann evoziert dies den Willen zu einem Paradigmenwechsel in dieser Wissenschaft- plötzlich heißt es, daß man jetzt nicht mehr neoscholastisch Theologie produzieren könne, man müsse neue Wege beschreiten. Dies Verständnis von dem wissenschaftlichen Betrieb als Ort der Hervorbringung immer neuer Erkenntnisse schließt so die Vorstellung einer erkannten Wahrheit, die nur noch reproduziert werden braucht, aus. Wer immer innovativ sein muß, muß auch zwangsläufig häretisch werden, will er nicht nur alte Erkenntnisse immer wieder nur neu aufwärmen.           
Zudem wird die Theologie im Hause der Wissenschaften betrieben und den Wissenschaften in der Moderne ist Gott als Subjekt abhandengekommen! In keiner Wissenschaft wird eine Aussage wie die:
"Gott hat das gewirkt" noch zugelassen- sie muß ersetzt werden durch die, daß es Menschen gibt, die die Vorstellung haben, daß das durch Gott gewirkt sei. Die wissenschaftliche Theologie teilt  diesen Trend mit, indem sie historisch phänomelogisch  wird: Menschen gab und gibt es, die glauben, daß Gott das gewirkt habe. Auch die größten Dogmatiken werden so zu Denkprodukten von Menschen, die viel über den jeweiligen Urheber und das theologische Denken seiner Zeit aussagen, aber kaum etwas Wahres über Gott! 
Soweit dieser erste fragmentsarische Versuch- denn angesichts der Krise der Kirche muß eben nach dem Elend der Theologie in der Postmoderne gefragt werden, weil durch diese Theologie die Kirche krank gemacht wird!    
            


Mittwoch, 23. September 2015

Teile und herrsche- eine neue(?) Strategie im Kampf gegen die Kirche?

"Kaum ein Thema polarisiert in der katholischen Kirche so sehr wie dieses: Homosexualität. Vor der Bischofssynode stehen sich zwei Seiten unversöhnlich gegenüber. Ist eine Entkrampfung möglich?" stellt der Autor Lindner in seinem Artikel: "Die Liebe zählt" in "Christ und Welt" in der Nr.38/ 2015 fest. Dann kommt das Übliche, daß die Kirche sich eben den sich verändernden Zeiten und Vorstellungen der Menschen einzupassen habe, wolle sie ihnen gerecht werden. Nichts Neues also unter  der Sonne.  Dann findet sich aber diese Passage, die aufhorchen läßt! 

"Am Vorabend der Bischofssynode warnen viele vor einer Spaltung der Kirche. Was die Menschen mit sorgenvoller Miene meist nicht sehen: Die Spaltung in der katholischen Kirche ist schon real. Die oft beschworene Einheit ist längst eine Illusion. Ein Großteil der deutschen Katholikinnen und Katholiken hält sich nicht mehr an Regeln, die das Lehramt vorgibt. Und sie tun das bewusst, sie können ihre Ablehnung gegenüber den kirchlichen Bestimmungen begründen. Ihre Probleme mit den Verlautbarungen des Lehramts als deutsche »Sonderprobleme« abzutun hilft nicht weiter. Das Subsidiaritätsprinzip, das die Kirche entwickelt und lange erfolgreich angewandt hat, würde ihr gerade heute gut stehen. »Global denken, lokal handeln« – nur so kann Entkrampfung beginnen." Hier demonstriert der Autor mustergültig, wie durch die Applikation des "Subsidaritätsprinzipes" die Katholische Kirche destruiert werden soll. Zur Erinnerung: dies Prinzip gehört zum geistgen Eigentum des Reformiertentumes, das dies Prinzip als ihr inneres Organisationsprinzip entwickelte in der Intention, so viel Gemeinde wie möglich und so wenig Kirche wie irgendwie nicht vermeidbar. Salopp formuliert versuchte sich so das Reformiertentum in Deutschland als "basisdemokratischer Gemeindenverband" als die Antithese zur hierachisch strukturierten Katholischen Kirche zu profilieren. Das Prinzip ist so ein antikatholisches, das statt Jesu Aufruf an Petrus: "Weide meine Herde", liest, daß die Gemeinden kein über sie stehendes Leitungsamt bedürften, weil sie sich selbst zu regieren verstünden und nur in Notfällen Hilfe von übergeordneter Stelle in Anspruch zu nehmen hätten. Der föderalistische Regionalismus prägt dann diese Gemeindenvereinigung, die eigentlich gar keine Kirche sein will. Warum nahm nun die Katholische Soziallehre dieses ANTIKATHOLISCHE  Prinzip auf? Es erwies sich als nützlich gegen den Willen des sich herausbildenen Nationalstaates, daß er als das Orgnisationsprinzip eines Volkes das Ganze selbst regiert und gestaltet. Dort, wo die Kirche ihren Anspruch, daß das Gesamte gemäß der Wahrheit der Kirche zu gestalten sei, nicht mehr realisieren konnte und wo sie sah, daß der moderne Staat stattdessen alles in seinem Geiste gestalten wollte, da nahm die Kirche zu diesem Prinzip ihre Zuflucht. Dies Prinzip reduziert dabei den Gestaltungswillen der Kirche auf vom Staat frei zu gebende Freiräume, in denen dann nichtstaatliche Träger Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen in ihrem Sinne gestalten können und die Kirche versteht sich dabei dann als ein "freier Träger" neben andere. Damit schwächt die Kirche einerseits ihren Wahrheitsanspruch und andererseits schwächt sie den Staat, weil er nun nicht mehr das Organ zur Gestaltung des Ganzen sein soll. Dies antikatholische Prinzip appliziert nun die Kirche nicht auf sich selbst, sondern wendet es nur an, um einem Zuviel an staatlichem Gestaltungswillen etwas entgegenzusetzen. Würde es dies Prinzip nämlich auf sich selbst anwenden, dann würde dadurch die Kirche selbst aufgelöst werden und zerfallen in viele Einzelbistümer und Einzelgemeinden, wo dann vor Ort jeder das religiöse Leben da nach seiner Fasson gestalten würde. Offensichtlich rechnet auch der Autor nicht mit einem Sieg der "Reformer" über die  Conservativen und so will er einfach die Pluralisierung der Kirche, daß sie statt eine Einheit zu sein, sich in Richtungsgemeinden und Richtungsdiozösen auflöst. Für Deutschland hieße das dann, daß die Modernisten die meisten Bistümer für sich erobern würden und dann nur ein paar conservative schwarze Flecken in dem Regenbogenfarben eingefärbten Deutschland übrig blieben. Und dann könnte die Modernisierung vorangetrieben werden, weil man ob des Subsidaritätsprinzipes sich von allen Vorgaben der Tradition und der Lehre der Kirche emanzipierte, weil man dann nur noch auf sich selbst als Basischristen hören will. Es ist somit auch eine defensive Strategie, da man sich den Endsieg über die Lehre der Kirche in dieser Familiensynode (noch) nicht zutraut.  Teile und herrsche ist so aber die Maxime, in derem Geist nun das antikatholische Prinzip gegen die Kirche angewendet werden soll.   Auf die Einheit der Kirche wird dann verzichtet, aber das wohl in der Hoffnung, daß sich zukünftig der Modernismus in Gänze in der Kirche durchsetzen wird. Es ist der Geist der Rotte Korach (Lev 16), der hier sehr lebendig wieder sein Haupt erhebt mit seiner Lust an der Insubordnitation, daß der Mensch nur noch auf sich hören will und das von "Oben" ablehnt. Die Wahrheiten der göttlichen Offenbarung sind dabei für jeden Rottengeist das, wogegen er im Namen der Autonomie des Menschen am heftigsten rebelliert. Und darum müssen alle Aussagen der hl.Schrift und des Lehramtes eben als für uns jetzt Ungültiges abgetan werden, weil wir Heutigen eben alles besser wüßten als die einstigen Autoren der Bibel und der Lehrer der Kirche. Denn nur das heutige Wissen zählt und nicht die Offenbarung Gottes! 

Merksatz: Die Kirche hat mehr an dem Feind in der Kirche zu leiden als an ihren äußeren Feinden!
  


Dienstag, 22. September 2015

Der religiöse Mensch-Versuche dazu (Teil 1: Nihilismus und Religion)

"Der Mensch entfaltet seine höchste Kraft, entfaltet Herrschaft überall dort, wo er im Dienste steht. Es ist das Geheimnis der echten Befehlssprache, daß sie nicht Versprechungen macht, sondern Forderungen stellt. Das tiefste Glück des Menschen besteht darin, daß er geopfert wird, und daß die höchste Befehlskunst darin, Ziele zu zeigen, die das Opfer würdig sind." Diesen sehr befremdlich, ja anstößig erscheinenden Text verdanken wir Ernst Jünger, enthalten in seinem großen Essay: "Der Arbeiter, Herrschaft und Gestalt", 1932 erschienen- und der Leser frägt sich nun- wohl recht irritiert- und das rechtens, was denn wohl dieses Zitat hier zu suchen hat. Aber vielleicht ist dies Zitat doch gehaltvoller für das Thema des Religiösen, wenn man die Struktur des Religiösen erhellen will.
Wagen wir einmal eine grobe Versimplifizierung:
Der nichtreligiöse Mensch ist einer, der sich selbst das Alpha und Omega ist, er ist das Subjekt, das sich alles andere unterwirft (subjektiviert), indem er es als um ihn willen als das ihm Nützliche oder Nichtnützliche (das Wahre, das Gute und das Schöne) ansieht.So gibt es nichts, was über ihn ist, sondern alles ist ihm unterworfen. Damit könnte die Struktur des erbsündlich gefallenen Menschen bestimmt sein. Er kann dann sogar "moralisch" und "religös" sich inszenieren, aber nur und weil ihm dann das "Moralische" und "Religiöse" nützlich ist. Jesu Kritik an den Pharisäern, wie auch Paulus Aussage, daß vor Gott alle Menschen Sünder wären, darf nicht oberflächlich moralisch verstanden werden, als wären alle Menschen unmoralisch Lebende oder unreligiös. Es meint etwas Tieferes, daß der Mensch, egal, ob er sich moralisch oder unmoralisch inszeniert, religös  oder nichtreligiös, er durch die Moral, wie durch die Unmoral immer nur sich, das Seinige will. Er will nur sich und alles andere ist ihm nur ein Mittel zur Befriedigung seiner Selbstliebe.Das könnte Paulus meinen, wenn er sagt, daß der Mensch (außerhalb der Gnade Gottes) nur SEINE Gerechtigkeit sucht, das ihm Gute und Nützliche.
Die Struktur des Religiösen wäre dann der Glaube an Etwas, das der Mensch als bedeutsamer als sich ansieht. Es gibt Wichtigeres als mich.Es muß und darf nun gefragt werden,ob damit viel für das Verstehen von Religion gewonnen ist. Aber vielleicht hilft und das dieses so befremdliche Jüngerzitat weiter. Drückt dies Zitat die Situation eines Religionslosen aus, der im Wissen und Erleiden des: "es gibt nichts Höheres als mich für mich", sich nach dem Höchsten sehnt, weil nur so er sich selbst wieder etwas sein kann? Jesus sagt im Johannesvangelium: wer sein Leben mißachtet, der wird es ewig bewahren." (Joh 12,25- die Einheitsüberstzung mildert dann ab zu: gering schätzt.Da stehen wir vor einer Paradoxie: wer sein Leben achtet, verliert es und wer es mißachtet, gewinnt es. Sind das nun sophistische Spitzfindigkeiten, oder rhetorische Glanzlichter der Predigtkunst Jesu Christi? Versuchen wir einmal, hier Licht in dies Dunkel zu bringen. 
1.These: Wer sich als Mensch als das Höchste ansieht, kann allem Anderen Sinn geben, indem er dessen Wert oder Unwert bestimmt als den der Nützlichkeit für sich- aber, sich selbst als Krönung von Allem gesetzt, sozusagen auf der Bergspitze thronend, er kann auf die Frage: "Wozu bin ich?" keine Antwort mehr geben.Gerade weil er einsam und vereinsamt ganz oben steht. Kennt er kein Ziel mehr über sich, wird er sich, der sich Alles untergeordnet hat, sinnlos.Es ist kein Zufall, daß der große Prophet und Überwinder des Nihilismus, Nietzsche, so vereinsamt auf dem höchsten Gipfel stehend die Idee des Übermenschen konzipierte, damit er wieder ein Ziel hat, das über ihm ist, auf das er hin sich entwerfen kann, indem er sich ihm aufopfert. Die Religion als die Struktur des: es gibt etwas Bedeutsameres als mich, das ich glaube und für das ich mein Leben aufopfere, enthielte dann nicht als Zusatz, sondern als Kern: damit ich mich so gewinnne. Denn Christus als der Lehrer der Wahrheit verheißt ja, daß wer sich aufgibt und opfert für ihn, gerade so sein Leben gewinnt. Der dunkle Hintergrund, von dem sich so diese religiöse Struktur abhebte. wäre der sich selbst verabsolutierende Mensch, der Homo absolutus (vgl Frank Lissons gleichnamiges Buch), der so im Nihilismus endet, auch und gerade wenn er scheinbar sich moralisch oder auch religiös gibt, wenn ihm dies nur ein Mittel seiner Egozentrik ist. 
2. So ergibt sich, daß die Struktur des Religiösen die Überwindung des Nihilismus ist, indem sie den Menschen einbindet in einer Struktur, in der er einen Platz hat oder ihm zugeordnet wird, von wo aus er zu etwas da ist. Er kann "dienen" und darin den Wert seines Daseins finden. Das Jüngerzitat expliziert diese formale Struktur, gerade weil sie im Angesichte der Gefahr des Nihilismus geboren wurde, aber keine Antwort weiß auf das, was denn das Höhere sei, dem sich der Mensch unterordnen könnte, um gerade so sein Leben zu gewinnen. Der Begriff des Opfers sollte dann dabei nicht engsinnig wörtlich verstanden werden, sondern als Struktur: als den Glauben, daß es wichtigeres als mich, den Menschen gibt, dem ich mich zu subordinieren habe, um so wieder etwas zu sein, was Wert, Bedeutung und Sinn hat.
So gesehen könnte die religiöse Haltung, das etwas Höheres Glauben und dem sich subordinieren von spezifisch religiösen Gehalten frei gehalten werden, um so erstmal die Struktur der Religion zu erfassen. Und damit könnte auch der Religionskritik ein relatives Recht eingeräumt werden,insofern nun ein egozentrisches Verhältnis zur Religion den Grund für die Kritik an der Religion bildet, daß sie nur von Menschen erdacht worden ist für menschlich-allzumenschliche Bedürfnisse. 
Es könnte auch metaphysischer formuliert werden: ist Gott oder bin ICH das Absolute, um das alles andere sich dreht. Die religiöse Struktur setzt den Menschen an den Rand und nicht in das Zentrum, damit er so einen fixierten Platz hat, an und in dem er als Etwas leben kann- er wird eingegliedert in eine Hierachie des Seins, die ihm seinen Wert gibt. Setzt er sich aber in den Mittelpunkt, in das Zentrum, dann verliert er sich selbst, obwohl und gerade weil er sich doch nur dabei erhalten wollte. Und das Paradoxe: gerade da, wo der Mensch sich selbst nicht als das Zentrum, als das Absolute setzt, da entfaltet er seine größte Lebendigkeit und Lebenskraft. Er braucht, um groß zu sein, den Glauben an Größeres als ihm selbst. So wäre der kleingezüchtete Mensch (Nietzsche) der, der keinen Glauben mehr an etwas Größeres mehr lebt, ja den Verlust dieses Glaubens gar nicht mehr als Verlust erleidet. Es ist der ziellose Mensch. Die religöse Struktur ermöglicht dagegen ein Sich-in- Dienst-Nehmen-Lassen für das Größere, und darin gewinnt der Mensch sich, indem er sich in diesem Dienst verliert! Und Jesus Christus wäre dann dieser von Jünger so ersehnter Befehlshaber, der das Ziel uns Menschen zeigt, dem alles andere unterzuordnen ist: das Reich Gottes. Lesen wir einmal Jesu Christi Reichs Gottes Botschaft im Lichte dieses Jüngerzitates! Vielleicht verstehen wir dann seine Verkündigung besser als ohne dies Zitat! 
Und es dürfte kein Zufall sein, sondern es paßt eben zu der Tiefsinnigkeit dieses Denkers, daß er am Ende seines Lebens als Sucher den Weg zur Katholischen Kirche fand- er wurde Katholik! So ist er einer der bedeutendsten Konvertiten des 20. Jahrhundertes, den die Deutsche Kirche aber wenig zu würdigen wußte, weil er ein Rechtsintellektueller war und blieb!            

                            






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Montag, 21. September 2015

Ein Bischof läuft Amok

"Deutsche sollen sich Asylbewerbern anpassen". Die neuesten Erkenntnisse des Bischofs Overbeck publizierte die "Junge Freiheit" am 21.9. 2015: "ESSEN. Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat die Deutschen aufgefordert, sich an Asylbewerber anzupassen. „So wie die Flüchtlinge ihre Lebensgewohnheiten ändern müssen, werden auch wir es tun müssen“, sagte Overbeck am Sonntag in Bochum. „Unser Wohlstand und die Weise, in Frieden zu leben, werden sich ändern“, betonte der Essener Bischof.Zudem müßten die Bürger Abstand „vom gewohnten Wohlstand“ nehmen und bescheidener werden. Deutschland müsse zu einer „Gesellschaft des Teilens“ werden, sagte Overbeck, der auch Militärbischof der Bundeswehr ist, in seiner Predigt. Durch die Flüchtlingsströme würden die „gewohnten Grenzen unseres Miteinanders gesprengt“.
Overbeck: Deutschland darf nicht für „Selbstbehauptung“ stehen.Für Angst und Unsicherheit bestehe jedoch kein Grund. „Alle, die kommen, sind unsere Schwestern und Brüder, weil sie von Gott her willkommen sind. Sie beschenken uns, wie wir sie.“ Aus diesem Grund dürften Asylsuchende auch nicht „auf Grenzen, Zäune, Schlepper und Lager stoßen“.
Ja, die Hirten der Kirche verstehen sich heute eben ganz anders als in der Zeit des Urchristentumes.  (Vgl Joh 10, 1-21).Sie haben dazugelernt. Wenn jetzt Wölfe kommen und vor den Türen des Schafstalles stehen, dann ruft der "gute Hirte": "O, seht, ein Armutswolf- die Sehnsucht nach einem warmen Stall  und gutes Essen treibt ihn zu uns. Liebe Schafe, ihr müßt nun enger in eurem Stall zusanmenrücken, denn viele arme und hungrige Wölfe wollen auch in eurem Stall leben. Stört euch nicht an ihrem Sozialverhalten, sie haben eben eine andere Kultur als ihr. Und so öffnet der gute Hirte den Stall für die Wölfe, denn sie sind ja auch Gottes Geschöpf, und so werden sie auch von ihm geliebt. Wie dürfte ich da ein Geschöpf Gottes abweisen, besonders wenn sie hungrig sind. Ich weiß sowieso nicht, warum meine Vorgänger da Grenzen und Zäune errichtet haben- als gelte es, die Herde vor wem zu schützen. Nein, in Gottes Welt darf es keine Grenzen und Zäune geben- jede soll freien Zugang zum Stall haben und sich da dann auch sattessen. Und wenn es nicht für alle reicht, dann essen eben alle weniger!" Beglückt öffnet er, der Hirte die Tore zu dem Schafsstall und übergibt zu die Herde den Wölfen zum Fraß. So bin ich ein guter Hirte! Denn die Schafe sollen doch nicht so egozentrisch und egoistisch sein, daß sie nicht bereit wären, ihr Leben zu dahinzugeben, um  den Gästen ihren Hunger zu stillen. Natürlich haben die Wölfe ein Recht zur Selbstbehauptung, indem sie in einen Stall eindringen, zu dem sie nicht gehören, um es sich dort  gut gehen zu lassen- aber die Schafe dürfen sich nicht selbstbehaupten. Die dürfen sich nicht schützen, denn sie sind ja dazu bestimmt, Alles dahinzugeben, damit es den Eindringlingen gut geht. Ach, wie fremdenfeindlich waren da doch noch die vorkonziliaren Bischöfe, die sich als Hüter und Beschützer ihre Herde verstanden- was für eine vorchristliche Weltsicht, die aus der Angst vor Fremden lebte. Nein, Wölfe sind die Freunde der Schafe und so sind sie jedem Bischof gern gesehene Gäste, denen er die Tore weit öffnet, damit sie in den Schafstall eindringen können!"
Corollarium 1 
Einst gab es ein Recht auf Eigentum. Aber das bestreitet dieser Bischof. Bloß weil es Menschen gibt, die das haben wollen, was ich besitze, muß ich  es nun mit ihm teilen! Und wenn ganz viele von meinem Eigentum etwas abhaben wollen, dann muß ich auch allen Habenwollenden abgeben! Warum? Einfach nur, weil sie haben  wollen- und ich nichts besitzen darf, wenn andere meinen Besitz begehren. Aber sie sind doch "arm"? Jeder, der das begehrt, was der Andere hat, ist "arm", weil er nicht das hat, was er vom Anderen begehrt. Zudem: wahr ist zwar, daß Eigentum verpflichtet, nicht aber meint das, daß jeder, der etwas besitzt, solange davon abzugeben hat, bis jedermann auf der Welt genauso viel hat wie er, der Besitzer.  Aber für diesen Bischof soll der Deutsche Staat das Sozialamt für die ganze Welt sein, und wenn das den Staat notwendigerweise ruiniert, macht das ihm auch nichts aus! Denn wir Deutschen haben ja kein Recht auf Selbstbehauptung und zur Selbstliebe- wir sind ja nur für die Beglückung der anderen da, die hier in unserem Stalle dann auf unsere Kosten leben wollen!  Ohne eine gehörige Portion an Nationalmasochismus- die Anderen sind die Guten, nur wir die Bösen, kann man so eine Selbstverneinug nicht vertreten. Nur die Anderen dürfen sich selbstbehaupten, indem sie in das Deutschen Haus eindringen. um sich hier zu verköstigen, aber der Deutsche hat kein Recht, sein Eigenes sich zu bewahren. Er soll sich aufgeben, damit die Fremden hier nach ihrer Fasson gut leben können!  
Wer nicht weiß, warum es Grenzen und Schutzmauern gibt, der weiß eben nicht, daß der Mensch nach dem Sündenfall des Menschen Wolf ist (Thomas Hobbes), sodaß sie sich voreinander durch solche Einrichtungen schützen müssen. Er kennt auch nicht, was R. Musil in seinem Roman: "Der Mann ohne Eigenschaften" im 7.Kapitel schrieb: " Schließlich besteht ja das Ding nur durch seine Grenzen und damit durch einen gewissermaßen feindlichen Akt gegen seine Umgebung". Alles ist nur, indem es sich durch seine Grenze abtrennt vom Anderen- löst es diese Grenze auf, löst sich das so seine Grenze Auflösende selbst auf. Ein Staat und ein Volk ohne Außengrenzen löst sich so unweigerlich auf und verliert sich in amorphe Gestaltlosigkeit. Aber das liegt im Trend der Zeit, alle Religionen in einer amorphen Welteinheitsreligion untergehen zu lassen und ebenso die Völker in einer amorphen Einheitsmenschheit . Es ist der unbedingte Wille zur Gestaltlosigkeit, die diesen Bischof bestimmt.   

P.S. Dieser Bischof ist auch von dem Konzept der 24-Stunden Kita begeistert! Wozu bräuchten denn Kinder auch ihre eigenen Eltern!  
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Sonntag, 20. September 2015

"Schwule Hochzeit im Dom"

"Schwule Hochzeit im Dom. Die beiden Katholiken[...]holten sich gestern ihren Segen selbst ab -und sorgten damit für Aufsehen",titelte "Am Sonntag", dem 20.9. 2015 dies Ereignis im Passauer Dom. Dies politisch hunderprozentig korrekte Sonntagsmagazin setzte so mit diesem Artikel die anhebende Kampagne gegen den Passauer Bischof Stefan Oster fort. Hieß es noch anläßlich des einjährigen Dienstjubliläums des neu geweihten Bischofes, daß sich unterschwellig große Enttäuschung über den conservativen Kurs des neuen Bischofes in der Pasauer Diozöse bereit mache, ohne daß dafür aber Belege erbracht werden konnten. lieferte die eine Passauer Dialogpfarrerinitiantive nach, die dann auch prompt als Heroen des Widerstandes gegen den Bischof abgefeiert wurden. Bischof Stefan meldete ja -gut begründet- Bedenken an, die Liberalisierung des kirchlichen Arbeitsrechtes in der Diozöse Passau zu übernehmen. Das war dann die Stunde der Protestler. 
Im Vorfeld der großen Familiensynode zu Rom und in der ersten Woche nach dem Schulanfang schritten also zwei Homosexuelle zur Tat. Eine "außergewöhnliche Hochzeit mit großem Pomp (rund 400 Gäste)" und auch der CSU-Generalsekretär Scheuer zählte zu den Ehrengästen dieser Homosexeheschließung, wußte die Zeitung zu rapportieren. (S.6)Es handelt sich eben bei diesem Homosexehepaar um zwei bekannte Passauer Unternehmer. "Eigentlich ist es heutzutage das Normalste von der Welt,wenn sich ein schwules Hochzeitspaar trauen läßt.Wenn die beiden bekennenden Katholiken allerdings einen Teil ihrer schwulen Hochzeitszeremonie im Dom St. Stephan abhalten, dann darf das in einer erzkonservativen Bischofsstadt durchaus als (gewollte) Provokation gelten." (S.6)
Nun wird er erzconservative Bischof unter Feuer genommen: "Und dieser vertritt halt die Meinung, dass Sexualität ihren "einzig legitimen Ort in einer Ehe zwischen genau einem Mann und einer Frau hat". Der Bischof rückte Homosexualität vor wenigen Wochen sogar in die Nähe von Kriminellen .Sein Posting auf Facebook: "Sogar zwischen Mitgliedern einer Gangsterbande werden nicht selten Werte wie Verlässlichkeit, gegenseitige Fürsorge oder Loyalotät hoch geschätzt". Damit ist nun dieser erzconservative Bischöf an den Pranger gestellt- zur Abrundung wird dann ihm der Generalvikar Metzl gegenüber gestellt. Er habe dem Homosexpaar "herzlich gratuliert". 
Und was hat sich nun im Dom zu Passau ereignet? "In einer festlich geschmückten Kutsche ging es in Richtung Domplatz. Hier vorgefahren, ging es schnurstracks in das Gotteshaus, um dort sich den Segen selbst zu holen, der ihnen durch die Würdenträger der Kirche offiziell verwehrt bleibt. [...]bekreuzigten sich im Gotteshaus mit Weihwasser, [...]." So segnete sich nach "Am Sonntag" das Homosexpaar selber, weil ihm das der erzconservative Bischöfe ob seiner skurrilen Meinung über die Ehe verwehrte.
Wir erleben hier wohl ein Musterbeispiel der Polemik der Homosexlobby wider die Katholische Kirche. Abgerundet wird dies dann noch durch den Kommentar zu dieser Causa: " Endlich frischer Wind in der Kirche" so lautete der Tenor unter Gläubigen bei der Bischofsweihe von Stefan Oster. Vor allem homosexuelle Christen hätten sich einen liberaleren Kurs erhofft." Aber sie verharrten nicht in ihrer Enttäuschung, sondern wurden aktiv.So hißten sie die Homosexfahne, die des Regenbogens am Dom und jetzt kam es zur zweiten Racheaktion gegen diesen Bischof! Demonstrativ segnete man sich selbst in der Kirche, weil der Bischof den Homosexuellen gegenüber nicht willfährig ist. Der Kommentator ist begeistert von dieser medienwirksamen Bischofskritik! Das Endziel ist klar: dieser Bischof muß weg. Auf dem Weg zu diesem Ziel werden die Passauer Journaillen noch viele Polemiken wider den Katholischen Bischof Stefan Oster verfassen-und sie wissen, was sie tun in ihrem Kampf gegen die Katholische Kirche, denn sie wissen, wer ihr Feind ist. 
Das Unglück der Katholischen Kirche ist aber nicht dies, daß sie Feinde hat, die hatte und wird sie immer haben, solange sich diese Erde um die Sonne dreht, sondern daß man in der Kirche weitestgehend vergessen hat, daß sie auf die Feindschaft der Welt und ihrer Journaillen vertrauen kann.   
             

Samstag, 19. September 2015

Viktor Orban- ein Rufer in der Wüste der "Willkommenskulturä

Wenn weiter viele Muslime kommen, verlieren Christen Wettbewerb der Kulturen
Berlin (kath.net/idea) Vor einem Verlust der christlichen Identität Europas durch einen weiteren Zustrom muslimischer Flüchtlinge hat der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán gewarnt. Wenn die Flüchtlingskrise schlecht gemanagt werde, komme es zu einem Wettbewerb der Kulturen. „Es ist offensichtlich, dass die Christen diesen Wettbewerb verlieren werden, wenn man viele Muslime nach Europa lässt“, sagte Orbán in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ (Berlin). Muslime legten mehr Gewicht auf Familie, Kinder und Zusammenhalt in der Gemeinschaft: „Und deswegen werden sie am Ende mehr sein als wir. Das ist simple Mathematik.“ 

Solange Europa noch solche Ministerpräsidenten aufzuweisen hat, ist es nicht verloren. Man erinnere sich noch an die Debatte um die "Leitkultur" in Deutschland- es müsse eine von allen Bürgern anerkannte Kultur in Deutschland geben, in die sich auch die Ausländer und Immigranten einzuordnen haben.  Das politisch korrekte Deutschland tobte angesichts dieser deutschtümelnden Vorstellung. Nein, das Ideal der multikulturellen Gesellschaft beruht gerade darauf, daß jeder in seiner ihm eigenen Kultur bleibt und sie sich bewahrt.Galt einst die Idealvorstellung vom "Schmelztiegel der Nationen" in den USA, daß aus den vielen nach Amerika importierten Kulturen eine einheitliche amerikanische werde, so signalisiert das Aufkommen des Ideales der multikulturellen Gesellschaft a), daß man die Hoffnung auf ein Einschmelzen der vielen differenten  Kulturen zu einer aufgegeben hat angesichts der amerikanischen Wirklichkeit einer in viele Parallelgesellschaften zerfallenen Gesellschaft, und b) daß nun diese Wirklichkeit idealisiert wird zu der Utopie des harmonischen Miteinanders verschiedener Kulturen, fußend auf den Trägern dieser Kulturen, den Ethnien.  Wer Ja! sagt zu dem Ideal einer multikulturellen Gesellschaft, sagt ja zur Auflösung der Einheit einer Gesellschaft in endlich viele Parallelgesellschaften. Dabei bilden die ethnische Homogemität und die religiöse Einheit das Fundament der jeweiligen Parallelgesellschaften gegenüber der deutschen Mehrheitsgesellschaft. Selbstverständlich integrieren sich dann die "Flüchtlinge" nicht in die deutsche Mehrheitsgesellschaft, sondern sie werden aufgenommen in der jeweils zu ihnen gehörenden Parallelgesellschaft. Mustergültig führen das die Islamischen Gemeinden in Deutschland vor, indem sie nun schon mehr Moscheen bauen wollen, um den Islamflüchtlingen eie Heimat zu bieten, eine religiöse!  So fliehen die Asylanten ja auch so gerne nach Deutschland, weil sie hier ob der sich herausbildenden Parallelgesellschaften sich da gut integrieren können: sie bleiben als Asylanten in Deutschland in ihrer kulturell-ethnischen Heimat!  
Was rechtfertigt denn nun die Hoffnung, daß die vielen um die deutsche Gesellschaft herum sich angliedernden Parallelgesellschaften friedlich harmonisch da ihr Leben führen werden? Was heißt da der "Wettbewerb der Kulturen", von dem der ungarische Ministerpräsident spricht. Man könnte den Begriff marktwirtschaftlich deuten, daß eben Kulturen dann als Anbieter von Kulturen auf dem freien Markt der deutschen Gesellschaft auftreten, um "Kunden" für sich zu gewinnen. Dann wäre eine Kultur eine auf dem freien Markt aufkaufbare Ware, die jeder Konsument sich zulegen kann wie eine neue Bekleidung. Das impliziert, daß die Kultur, die meinige nicht konstitutiv zu mir gehört, sondern nur mir zu eigen ist, wie ein bestimmter Kleidungsstil, etwa sportlich, den ich dann auch wechseln könnte. Diese Vorstellung paßt vortrefflich zu der Genderideologie  mit ihrem Ideal, daß jeder Mensch, statt sein von Natur aus ihm gehöriges Geschlecht bejaht (als sein Schicksal), er frei sein Geschlecht sich erwählen können müsse und dann auch nicht auf seine Wahl fixiert ist: gesten war ich eine Frau- morgen bin ich ein Mann, und vielleicht will ich später ein geschlechtsloses Menschwesen sein! Die Zugehörigkeit zu einem Volkstum wie zu einem Geschlecht soll so aufkündbar sein wie ein Mietvertrag, wenn man wo anders wohnen möchte. 
Aber so marktwirtschaftlich-postmodernistisch denkt Orban diesen Begriff nicht. Er denkt an Ethnien mit ihrer jeweiligen Kultur, die im Wettkampf sich befinden mit anderen Ethnien mit ihrer jeweiligen Kultur. Und das Ziel dieses Wettbewerbes ist, daß es eine ethnisch fundierte Kultur geben soll, die dann die anderen dominiert. Hier bedeutet dann der Begriff der multikulturellen Gesellschaft. daß der Kampf um die Vorherschaft noch nicht entschieden ist, und zwar so, daß die alte Leitkultur entmachtet ist und nun Kandidaten um die Nachfolge kämpfen. Und da erbringt nun Orban überzeugende Gründe, warum die europäisch -christliche Kultur in diesem Kampf um die Vorherrschaft verlieren wird, wenn sie der Expansion der islamischen Kultur in Europa keinen Riegel vorschiebt. Denken wir an den Kosovo- einst ein serbisches Wohngebiet mit einer Minderheit von islamischen Albanern. Diese Minderheit wuchs dann an zur Mehrheitskultur im Kosovo durch die Zuwanderung von "Flüchtlingen" aus Albanien und der Tatsache, daß die albanischen Frauen deutlich mehr Kinder bekamen als die serbischen. Die föderalistische Struktur des jugoslawischen Staates ausnutzend unterdrückte die Mehrheit der Albaner dann die zur Minderheit im Kosovo gewordenen Serben, wobei der ethnische Konflikt durch den religiösen, den zwischen serbisch-orthodoxen Christen und den Islamisten noch verschärft wurde. Als der jugoslawische  Regierungschef, selbst Serbe diese Diskriminierung der Serben beenden wollte,brach der sogenannte jugoslawische "Bürgerkrieg" aus, indem die Albaner mit ihrer "Befreiungsarme" dann den Kosovo serbenfrei machte- die Politik der ethnischen Säuberung. Die Serben wurden aus ihrer angestammten Heimat weitestgehend vertrieben und nun existiert ein albanischer Kosovo!  Die Causa des Kosovo ist so das Muster des Falles einer multikulturellen Gesellschaft, in der die Minderheit die Macht übernimmt und die alte Leitkultur liquidiert. Diesen Fall wird der ungarische Ministerpräsident vor Augen haben, wenn  er prophezeit, daß Europa seine christliche Identität verlieren wird, wenn es weitehin wie bisher der Islamisiuerung Europas nicht nur tatenlos zusieht, sondern diese auch massiv unterstützt durch eine "Willkommenskultur" alla Merkel und Co. Eines ist dabei zu beachten: jeder vitalen Kultur wohnt der Wille zur Macht inne, der Wille, sich als die wahre Kultur den anderen gegenüber durchzusetzen. Das könnte man den Missionsimperativ jeder Kultur nennen, denn nur Kulturen im Stadium ihrer Dekadenz, sich selbst fragwürdig geworden,vom Geiste des Nihilismus zersetzt, haben diesen Missionswillen verloren!                     

        

Freitag, 18. September 2015

Zur Lage der Kirche-eine Skizze

Manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Mit der Lage der Kirche, auch wenn man sich dabei auf den deutschsprachigen Raum beschränkt, geht es wohl nicht nur mir so, daß man die Übersicht angesichts der Problemfülle und ihrer Komplexität verliert. Es soll nun mal eine Skizze der Problemfelder versucht werden:

1) Der Papst Franziskus- 
dieser Papst bereitet wohl nur denen keine Probleme, die sich ihr eigenes Papstbild selbst entwerfen, um dann diesen Papst für ihre Konzepte zu instrumentalisieren. Die Preisfrage lautet so konkreter: ist der jetzige Papst wirklich der "Modernisierer", als den ihn unsere Modernisten so gerne sähen? (Man schaue mal auf die Zustimmung für diesen Papst auf der Internetseite von: "Wir sind Kirche"!) Und ist er damit zugleich auch wirklich der Deformer der Kirche? (wie er zum Teil auf Kath info gesehen wird, isb.in den Leserkommentaren). Eines ist aber wohl sicher, daß er ein Mensch ist mit dem stark ausgeprägten Willen zum Gefallenwollen. Er ist ein Popularist- und gerade darum eben inhaltlich so wenig festgelegt und profiliert, daß er mal bei den Linken (innerkirchlich und politisch) den Beifall sucht, dann nach "rechts" winkt zu den Piusbrüdern, und der dann wieder wie ein Feind alles Traditionellen sich inszeniert. Das heißt für die Römische Familiensynode wohl, daß der Papst sich abwartend  verhalten wird, bis er klar sieht, wo die Mehrheiten sind, um sich dann der anzuschließen. Sein Vorpreschen mit der Reform der kirchlichen Ordnung der Nichtigkeitserklärung von Ehen ist so gesehen-unter Außerachtlassung aller kirchenrechtlichen Problematik dieser Vereinfschungsreform ein geschickter Schachzug gewesen, der Zentralproblematik der Familiensynode etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem nun die vereinfachte Möglichkeit zur Nichtigkeitserklärung der Ehe als die Problemlösung für Geschieden-Wi(e)derverheiratete  er ins Spiel bringt.
Der Papst ist ein Jesuit. Dieses Besondere, denn er ist der erste Jesuit in der Nachfolge Petri, stellt jeden Kommentator vor besondere Probleme: wem gehorcht ein Jesuit, wenn der Gehorsam dem Papst gegenüber zu den Spezifica der Jesuitenfrömmigkeit gehört, wenn er selbst Papst ist?Grundlegender: welche Bedeutung hat der Positionswechsel der Jesuiten in der Katholischen Kirche, von den Papstreuesten zu der Avantgarde des Modernismus jetzt, für das Pontifikat dieses Papstes? Und wie ist dieser radicale Wandel der Jesuiten erklärbar? Ist er aus ihrem inneren Wesen erklärbar? Oder zeigt er einfach nur den Zeitgeist an, der eben auch in diesem Orden lebt? Meine These: der jesuitische Voluntarismus, daß das, was die Kirche lehrt, wahr ist, weil sie es lehrt und nicht daß sie lehrt, was wahr ist, weil es wahr ist, bildet den inneren Grund für diesen radicalen Wandel, weil es der jesuitischen Spiritualität an einem adäquaten Verständnis von Wahrheit ab ovo fehlte und man so sehr geneigt ist, sich Autoritäten zu unterwerfen, weil die Autorität als die Quelle der Wahrheit gilt und heuer ist eben die öffentliche Meinung die Autorität, die festlegt, was wahr ist- also die Massenmedien.

2. Gibt es noch eine Katholische Kirche- oder ist sie unlösbar zerstritten unter sich-versimplifiziert- in einen (links)liberalen und einen conservativen Flügel. In dem Raume der Politik gab es eine verblüffende Parallele dazu, den des Richtungsstreites in der AfD zwischen liberalen Luckisten und dem conservativen Flügel, der dann seine Ende auf dem Parteitag in Essen fand mit dem Sieg der Conservativen und dem Ausstieg der Liberalen (Lucke und sein Weckruf). Könnte die Familiensynode zu einem vergleichbaren "Endkampf" zwischen Reformern und Conservativen werden?  Gibt es denn noch etwas, was die Liberalen mit den Conservativen verbindet über die wechselseitige Abneigung hinaus?
3) Die innerchristliche Ökumene
Hier kann man nicht übersehen, daß sie für die Katholische Kirche verhängnisvollste Folgen gzeitigt hat und zeitigt: die Vergleichgültigung des spezifisch Katholischen um der Ökumene willen! Es ist doch gleichgültig, ob man katholisch oder evangelisch ist, diese Parole richtet sich stets gegen das Katholische, das aufzugeben, um nur noch "evangelisch" zu sein.

4) Der innereligöse Dialog 
Er führte zur Aufgabe einer der wichtigsten Aufgaben der Kirche, die der Mission nach Außen und der Relativierung der Bedeutung der Vermittelung des Glaubens an die nachfolgenden Generationen, weil der christliche Glaube nicht mehr als heilsnotwendig angesehen wird. Der vulgäre Pelagianismus, es reicht, um gemäß Gottes Willen zu leben, daß man "anständig" "ordentlich" sein Leben führt!
5. Kirche und Postmoderne
Seit der Auflösung des Thron und Altarbundes sucht die Kirche ihren Platz in der Gesellschaft.Aber wo ist ihr Platz? Ist es der einer Non-profit-Organisation im postmodernen Pluralismus und ist die Kirche dabei nichts anderes als ein religiöses Serviceunternehmen? Zu diesem Punkt gehört dann die soziologische Frage, ob eine Gesellschaft ohne eine öffentliche Religion existieren kann, und wenn bis zum Ende der Konstantinischen Epoche diese Funktion die christliche Religion einnahm, ob jetzt die Politische Korrektnes mit der ihr angebundenen Holocaustreligion die Funktion einer öffentlichen Religion übernimmt, sodaß die christliche Religion zur bloßen Privatreligion herabgestuft wird, die den Primat der öffentlichen Religion anerkennt? 
   
6. Kirche und Islam
Wie soll und kann die Kirche auf die offene Kriegserklärung seitens des miltanten Islam reagieren?
Mit dem Konzept von: "Teile und Herrsche"?, indem man den "guten" vom "bösen" Islam unterscheidet und darauf setzt, einen pazifizierten Islam zu bekommen?

7 Der Niedergang der Liturgie der Kirche-
hierzu etwas zu schreiben, ich trüge Eulen nach Athen

Alle aktuellen und grundsätzlichen Probleme der Lage der Kirche in der Gegenwart sind wohl unter einen dieser 7 Punkte subsumierbar. Nicht thematisiert sind dabei aber die besonderen Probleme der wissenschaflichen Theologie an der Universität- dies wäre ein Gebiet für sich. Das Problem der Moraltheologie ist weitestgehend das des Dauerkonfliktes zwischen Liberalen und Conservativen unter besonderer Rücksicht auf die Frage des Ortes der Kirche im postmodernen Pluralismus.  Aber der schwierigsten Frage bin ich so ausgewichen: warum läßt Gott einen solchen Niedergang seiner Kirche zu?    



       



   

Donnerstag, 17. September 2015

Ein weltftemder Kardinal äußert sich zu den Flüchlingsströmen!

"Wenn den Deutschen noch so großes Unrecht angetan wird, findet sich immer ein obskurer deutscher Professor, der so lange an der Objektivität herumbastelt, bis er bewiesen hat, daß die Deutschen Unrecht getan haben", schrieb Madme de Stael (1766-1817) in ihrer feinsinnig, gut beobachtenden Studie: "Über Deutschland".  So sind wir Deutschen eben auch heuer sehr anfällig für Schuldzuweisungen an die eigene Adresse. KNA befriedigt diese deutschen Leserwünsche nun mal wieder vorbildlich, indem sie verlauten lassen: " Der Vatikan fordert größere Anstrengungen im Kampf gegen Fluchtursachen. Europa habe wenig gegen die Armut getan und heize obendrein Konflikte durch Waffenhandel an, heißt es in einer Erklärung des päpstlichen Migrantenrates. "Wir protestieren gegen viele Flüchtlinge, aber wer verkauft denn die Waffen? Das sind meist die reichen Länder,"[...]Derzeit sei die Angst vieler Menschen vor den Migranten spürbar, so Veglio [der Präsident des Migrantenrates]. Sie sei verständlich, dürfe aber nicht zu einer Abschottung führen."
(Altöttinger Liebfrauenbote Nr35-30.August 2015, S.10: "Probleme ignoriert") 
Also, da gibt es Deutsche, denen bereiten die Asylantenfluten Angst. Wer Angst vor etwas hat, der schützt sich vor dem, was ihn Angst macht- er errichtet Schutzwälle, um sich nicht nur vor Sturmfluten zu schützen, sondern auch vor anderen Menschen, die er nicht in seinem Zuhause haben möchte. Darum wohnen wir in befestigten Häusern, die Einlaßtüren haben, damit wir die hineinlassen, die wir hineinlassen wollen und denen die Türe verschließen, die wir nicht in unserem Hause haben möchten. Das ist das aller menschlichste Verhaltensmuster unter Menschen. Oder wer würde sich darüber freuen, wenn an seinem Geburtstag alle Menschen der näheren und ferneren Umgebung Einlaß zur Geburtstagsfeier verlangten mit der Begründung. auch sie wollen von dem Geburtstagskuchen essen und sie hätten ein Recht dazu, weil sie Mitmenschen sind? 
Aber ein Kardinal sieht das natürlich anders, denn er urteilt, daß jeder, der seinen Geburtstag feiert, verpflichtet ist, seine Geburtstagsfeier nicht "abzuschotten", sondern jeden, der einen Appetit auf Geburtstagskuchen hat, reinzulassen. 
Aber warum? Der Kardinal suggeriert nun, daß die Asylanten "Flüchtlinge" wären, die ob der Armut oder des in ihrem Heimatlande tobenden Krieges nach Deutschland "flüchteten". Es ist eine offenkundige Sprachregelung der Politischen Korrektheit, daß sie nicht mehr von Asylanten spricht, sondern stattdessen von "Flüchtlingen"- nicht ohne propagandistische Erwägungen. Bei dem Begriff des "Asylanten" assoziert der Leser, daß es sich um Menschen handelt, die hier bei uns Zuflucht suchen vor staatlicher Verfolgung aus politischen, religiösen oder ethnischen Gründen. Unverkennbar "fliehen" aber die Wenigsten aus solchen Gründen zu uns und so können sie auch hier nicht rechtens Asyl beanspruchen. Deshalb wird von "Flüchtlingen" gesprochen in der Intention, damit zu suggerieren, daß es sich um Menschen in Not handle, denen wir moralisch verpflichtet wären zu helfen! Aber Hilfe für Arme gehört nicht in den Bereich des "Asyles"! Denn um sich wirtschaftlich zu verbessern, und so seine Heimat  verlassen zu wollen, das ist so wenig ein legitimer Grund für die Gewährung des Asyles, wie der Wunsch nach einem Geburtstagskuchen ein legitimer Grund ist, sich auf jede Geburtstagsfeier selbst einzuladen. Und wer seine Heimat verläßt, weil in ihr Krieg ist, dem kann ein Aufenthalt gewährt werden bis zum Ende des Krieges- aber kein Asyl und schon gar keine Maßnahmen zur Integration, denn das Ziel eines Kriegsflüchtlinges ist es ja, in seine Heimat zurückzukehren, wenn der Krieg zu Ende ist. Zudem. auch wenn das einige Leser wohl als ultrareaktionär einstufen werden: wenn ein Feind meine Heimat militärisch angreift, ist es denn dann moralisch in Ordnung, wenn wehrfähige Männer ihre Heimat verlassen, um dann hier gut zu leben, während sie Daheim zur Verteidigung fehlen? Früher nannte man das "Deserteure"! 
Aber der Kardinal wird noch wunderlicher! Jetzt erweckt er den Eindruck, daß wir Deutschen als Europäer auch noch schuld daran sein sollen, daß Menschen außerhalb Europas in Armut leben! Das ist nun eine unter Linken sehr beliebte Vorstellung, daß das reiche Europa schuld daran sein soll, daß es Armut gibt. Wieso und Warum?, diese Frage versucht der Kardinal nun durch den Mythos von dm Waffenhandel zu erklären. Irgendwie soll der Waffenhandel schuld an der Armut sein! Das klingt in den Ohren von weltfremden Moralisten gut- aber das ist auch das einzig Gute an diesem Mythos. Es muß daran erinnert werden, daß es zum Wesen des Staates gehört (so Paulus im Römerbrief, Kap. 13).daß er Schwertgewalt ist und das beinhaltet  eben, daß er Waffen in der Hand hält, um sich vor politischen Feinden und deren militärischen Angriffen schützen zu können. Ein Staat ohne Waffen, wäre ein von jedem anderen Staat beliebig erpreßbarer Staat, der keine Souveränität mehr besäße.Entweder kann ein Staat die zu seiner Verteidigungsfähigkeit notwendigen Waffen selber herstellen oder er muß sie im Auslande sich kaufen, um ein souveräner Staat sein zu können. Und "arme Staaten" sind eben in der Regel keine, die über eine funktionstüchtige Waffenindustrie verfügen, und so sind sie auf den Waffenimport angewiesen, wollen auch sie souveräne Staaten sein, die ihr Volk auch schützen kann vor Feinden. Merksatz: Nichts zieht Aggression so sehr auf sich wie Vereidigungsunfähigkeit. Nicht gibt es Kriege, weil es Waffen gibt, sondern weil der Aggressor den Krieg will, weil er glaubt, ihn gegen den Anzugreifenden gewinnen zu können. Und diese Angriffsfähigkeit gründet sich eben auch in einem Defizit an Verteidigungsfähigkeit, an einem Mangel an Waffen. Gäbe es keinen Waffenhandel, dann wären so die "armen Staaten" wehrloses Opfer der Reichen! Wer meint, daß um der Armutsbekämpfung willen die armen Staaten auf die Schwertgewalt des Staates zu verzichten hätten, der verurteilt diese Staaten dazu, in der Welt, wie sie nun mal ist, die Rolle von wehrlosen Schafen unter Wölfen einzunehmen. 
Aber so komplexe Erwägungen interessieren den Deutschen Leser wohl nicht. denn er will und soll nur hören, daß er mal wieder an Allem der Schuldige sei (weil er den Armen Waffen verkauft satt Brot mit Schinken), und daß er deshalb jetzt die Türe und Tore seines Daheims weit aufmachen muß, um jeden Armutsflüchtling bei sich aufzunehmen bei freier Kost und Logis ,  weil er an allem schuld ist, muß er nun auch für Alle  alles zahlen. 

Anbei: ein Körnchen Wahrheit ist aber daran wahr, daß durch den freien Westen geschürte Kriege die Flüchtlingsströme mitverursacht sind. Nur ist das nicht eine Frucht des so unrechtens vermaledeiten Waffenhandels, sondern die direkte Folge der amerikanischen Intervention gegen "Schurkenstaaten", die zu deren Destablisierung bzw Auflösung führten. Man denke an den amerikanischen Krieg gegen den Irak und die Flüchtlinge aus dem Irak, jetzt die massive Unterstützung der Anti-Assad-Kämpfer durch die USA und seine Verbündeten, die den syrischen Flüchtlingsstrom evoziert.  Nur, hier handelt es sich nicht um Waffenhandel, sondern um den politischen Willen, mißliebige Staaten zu beseitigen! 
Das Peinliche an der Stellungnahme des Vorsitzenden des Migrantenrates ist aber nicht so sehr seine Weltfremdheit, sondern eben seine theologische Unkenntnis über den Menschen, wie er nun mal nach dem Sündenfall ist, sonst wüßte er, daß nur Frieden halten kann, wer kriegsbereit und kriegsfähig ist. Und dazu muß es den Waffenhandel geben!  Seine Weltfrendheit dagegen beruht einfach darauf, daß er der Propaganda von den "armen Flüchtlingen" ungeprüft Glauben schenkt, statt sich mal zu fragen, wie denn wohl diese Armutsflüchtlinge die Schlepperorganisationen bezahlen können, wenn sie denn so arm sind!