Freitag, 11. September 2015

Eine Glosse zur Willkommenskultur

In Deutschland, wo wieder Bücher aus politischen Gründen vernichtet werden, weil sie wie E.Kästner das Unwort "Neger" benutzen, ist es eine selbstverständliche Pflicht jedes Staatsbürgers, unkorrekte Literatur anzuzeigen, verbunden mit der Aufforderung, sie vom Markt und aus den Buchregalen zu entfernen. Wer nun meint, daß Anne Golons historischen Romane um die Titelheldin "Angelique" harmlose Triviallitertur ist, der muß hier eines besseren belehrt werden. Im 3. Kapitel ihres Romanes: "Die junge Marquise" (mit Verlaub angemerkt für einen reinen Unterhaltungsroman erstaunlich gut geschrieben mit interessant angelegten Charaktären und einem feinen Einfühlungsvermögen in dir Zeit nach dem 30 jährigen Krieg) wird ein "Überfall" marodierend  Herumziehender geschildert. Verarmten Bauern wird das Letzte, was sie noch besaßen, genommen, Frauen werden geschändet und und...."Dieser Zwischenfall bewies jedoch, dass die Bande[die den Überfall tätigte], von der man geglaubt hatte, sie bestünde aus verarmten Bauern und Bettelgesindel aus den Städten, auch Deserteure aus dem Norden zählte. Alles war vertreten in diesen Armeen, die die Prinzen rekrutierten, um sie in den Dienst des Königs zu stellen: Wallonen, Italiener, Flamen, Lothringer,Lütticher,Spanier, Deutsche, eine ganze Welt, die sich die friedliebenden Einwohner des Poitou[des überfallenden Ortes] kaum vorstellen konnten." ( A. Golon, Die junge Marquise, übersetzt: N. Lemmens, 2006, S.47f) 
Sofort fallen den politisch korrekt geschulten Augen die unverzeihlichen Fehler auf. Man darf nicht eine multiethnische Gruppe im Kontrast zu den Einheimischen so negativ
charakterisieren, schon gar nicht in der Polarität von "Fremden" und "Einheimischen"!
Zudem wird man dieser multiethnichen und multikulturellen Gemeinschaft von Verarmten in dieser Schilderung nicht gerecht.Denn es waren doch Armutsflüchtlinge,die nun  ohne Sold bettelarm umherzogen, um das Lebensnotwendige zu finden. Daß dann die Dörfler nicht bereit waren, solidarisch mit ihnen zu teilen, erboste diese Armutsflüchtlinge rechtens und so- eingedenk Bertold Brechts Maxime, daß erst das Fressen und dann die Moral kommt, nahmen sie sich gewaltsam, was ihre Mitmenschen ihnen ungastlich verweigerten. Wie anders hätte sich diese Szene abgespielt, wären die Dörfler schon vertraut gewesen mit der deutschen Willkommenskultur! Sie hätten die Armutsflüchtlinge dankbar aufgenommen, ihnen Quartier verschafft bei Brot und Wein und noch das Letzte mit ihnen geteilt. Plünderungen und Vergewaltigungen hätte es so auch nicht gegeben, weil man den Flüchtlingen alles freiwillig gegeben hätte.
Da diese Passage, statt uns vorbildlich deutsche Willkommenskultur Armutsflüchtlingen gegenüber zu schildern, reine Xenophobie zum Ausdruck bringt, gehört dieses Buch verbrannt- oder umgeschrieben! Merke: die Fremden sind immer die Guten, nur böswillige Einheimische gibt es, die mit ihnen nicht ihr Hab und Gut teilen möchten! Und wenn dann Arme gewalttätig und kriminell werden, dann sind daran niemals diese Fremden schuld sondern immer nur die unsolidarischen Einheimischen, wir Deutsche also! 
Dabei liegt uns Deutschen doch die Liebe zum Fremden, wie schon Bismarck treffend feststellte: "Die Neigung, sich für fremde Nationalitäten und Nationalbestrebungen zu begeistern, auch dann, wenn dieselben nur auf Kosten des eigenen Vaterlandes verwirklicht werden können, ist eine politische Krankheit, deren geographische Verbreitung sich leider nur auf Deutschland beschränkt." Fürst Otto von Bismarck, 1863! Unsere Deutsche Willkommenskultur ist die konsequente Prolongierung dieser politischen Krankheit unseres Volkes: das Fremde zu lasten des eigenen Volkes zu lieben!

Corollarium 1 
Christus predigte die Nächstenliebe- wir praktizieren lieber im Geiste Nietzsches die Fernstenliebe.  

Corollarium 2
Die deutsche Telekom plant kostenloses Internet (nicht für arme Deutsche) sondern für Asylbewerber!  Die Telekom wird wohl dafür einen Verdienstorden erster Klasse umgehängt bekommen! 

        

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