"Kaum ein Thema polarisiert in der katholischen Kirche so sehr wie dieses: Homosexualität. Vor der Bischofssynode stehen sich zwei Seiten unversöhnlich gegenüber. Ist eine Entkrampfung möglich?" stellt der Autor Lindner in seinem Artikel: "Die Liebe zählt" in "Christ und Welt" in der Nr.38/ 2015 fest. Dann kommt das Übliche, daß die Kirche sich eben den sich verändernden Zeiten und Vorstellungen der Menschen einzupassen habe, wolle sie ihnen gerecht werden. Nichts Neues also unter der Sonne. Dann findet sich aber diese Passage, die aufhorchen läßt!
"Am Vorabend der Bischofssynode warnen viele vor einer Spaltung der Kirche. Was die Menschen mit sorgenvoller Miene meist nicht sehen: Die Spaltung in der katholischen Kirche ist schon real. Die oft beschworene Einheit ist längst eine Illusion. Ein Großteil der deutschen Katholikinnen und Katholiken hält sich nicht mehr an Regeln, die das Lehramt vorgibt. Und sie tun das bewusst, sie können ihre Ablehnung gegenüber den kirchlichen Bestimmungen begründen. Ihre Probleme mit den Verlautbarungen des Lehramts als deutsche »Sonderprobleme« abzutun hilft nicht weiter. Das Subsidiaritätsprinzip, das die Kirche entwickelt und lange erfolgreich angewandt hat, würde ihr gerade heute gut stehen. »Global denken, lokal handeln« – nur so kann Entkrampfung beginnen." Hier demonstriert der Autor mustergültig, wie durch die Applikation des "Subsidaritätsprinzipes" die Katholische Kirche destruiert werden soll. Zur Erinnerung: dies Prinzip gehört zum geistgen Eigentum des Reformiertentumes, das dies Prinzip als ihr inneres Organisationsprinzip entwickelte in der Intention, so viel Gemeinde wie möglich und so wenig Kirche wie irgendwie nicht vermeidbar. Salopp formuliert versuchte sich so das Reformiertentum in Deutschland als "basisdemokratischer Gemeindenverband" als die Antithese zur hierachisch strukturierten Katholischen Kirche zu profilieren. Das Prinzip ist so ein antikatholisches, das statt Jesu Aufruf an Petrus: "Weide meine Herde", liest, daß die Gemeinden kein über sie stehendes Leitungsamt bedürften, weil sie sich selbst zu regieren verstünden und nur in Notfällen Hilfe von übergeordneter Stelle in Anspruch zu nehmen hätten. Der föderalistische Regionalismus prägt dann diese Gemeindenvereinigung, die eigentlich gar keine Kirche sein will. Warum nahm nun die Katholische Soziallehre dieses ANTIKATHOLISCHE Prinzip auf? Es erwies sich als nützlich gegen den Willen des sich herausbildenen Nationalstaates, daß er als das Orgnisationsprinzip eines Volkes das Ganze selbst regiert und gestaltet. Dort, wo die Kirche ihren Anspruch, daß das Gesamte gemäß der Wahrheit der Kirche zu gestalten sei, nicht mehr realisieren konnte und wo sie sah, daß der moderne Staat stattdessen alles in seinem Geiste gestalten wollte, da nahm die Kirche zu diesem Prinzip ihre Zuflucht. Dies Prinzip reduziert dabei den Gestaltungswillen der Kirche auf vom Staat frei zu gebende Freiräume, in denen dann nichtstaatliche Träger Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen in ihrem Sinne gestalten können und die Kirche versteht sich dabei dann als ein "freier Träger" neben andere. Damit schwächt die Kirche einerseits ihren Wahrheitsanspruch und andererseits schwächt sie den Staat, weil er nun nicht mehr das Organ zur Gestaltung des Ganzen sein soll. Dies antikatholische Prinzip appliziert nun die Kirche nicht auf sich selbst, sondern wendet es nur an, um einem Zuviel an staatlichem Gestaltungswillen etwas entgegenzusetzen. Würde es dies Prinzip nämlich auf sich selbst anwenden, dann würde dadurch die Kirche selbst aufgelöst werden und zerfallen in viele Einzelbistümer und Einzelgemeinden, wo dann vor Ort jeder das religiöse Leben da nach seiner Fasson gestalten würde. Offensichtlich rechnet auch der Autor nicht mit einem Sieg der "Reformer" über die Conservativen und so will er einfach die Pluralisierung der Kirche, daß sie statt eine Einheit zu sein, sich in Richtungsgemeinden und Richtungsdiozösen auflöst. Für Deutschland hieße das dann, daß die Modernisten die meisten Bistümer für sich erobern würden und dann nur ein paar conservative schwarze Flecken in dem Regenbogenfarben eingefärbten Deutschland übrig blieben. Und dann könnte die Modernisierung vorangetrieben werden, weil man ob des Subsidaritätsprinzipes sich von allen Vorgaben der Tradition und der Lehre der Kirche emanzipierte, weil man dann nur noch auf sich selbst als Basischristen hören will. Es ist somit auch eine defensive Strategie, da man sich den Endsieg über die Lehre der Kirche in dieser Familiensynode (noch) nicht zutraut. Teile und herrsche ist so aber die Maxime, in derem Geist nun das antikatholische Prinzip gegen die Kirche angewendet werden soll. Auf die Einheit der Kirche wird dann verzichtet, aber das wohl in der Hoffnung, daß sich zukünftig der Modernismus in Gänze in der Kirche durchsetzen wird. Es ist der Geist der Rotte Korach (Lev 16), der hier sehr lebendig wieder sein Haupt erhebt mit seiner Lust an der Insubordnitation, daß der Mensch nur noch auf sich hören will und das von "Oben" ablehnt. Die Wahrheiten der göttlichen Offenbarung sind dabei für jeden Rottengeist das, wogegen er im Namen der Autonomie des Menschen am heftigsten rebelliert. Und darum müssen alle Aussagen der hl.Schrift und des Lehramtes eben als für uns jetzt Ungültiges abgetan werden, weil wir Heutigen eben alles besser wüßten als die einstigen Autoren der Bibel und der Lehrer der Kirche. Denn nur das heutige Wissen zählt und nicht die Offenbarung Gottes!
Merksatz: Die Kirche hat mehr an dem Feind in der Kirche zu leiden als an ihren äußeren Feinden!
Merksatz: Die Kirche hat mehr an dem Feind in der Kirche zu leiden als an ihren äußeren Feinden!
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