Mittwoch, 30. November 2022

Ursachenforschung der aktuellen Krise der Kirche: Nicht auf die Symptome sich einseitig kaprizieren!

Ursachenforschung der aktuellen Krise der Kirche: Nicht auf die Symptome sich einseitig kaprizieren! Wer nun den Niedergang der Katholischen Kirche vor Augen habend nach den Ursachen für diesen Niedergang forscht,der wird zumindest für den deutschen Sprachraum auch und gerade in der universitären Theologie fündig werden. Wenn schon das Fundament der Kirche, ihr Credo destruiert wird, wie soll dann noch der ganze Kirchenbau feststehen können? Die Einstürze in den oberen Etagen folgen eben dem sich auflösenden Fundament. Ein Musterbeispiel für so eine Destruktion des Fundamentes der Kirche präsentiert so der „Theologe“ Thomas Pröpper, das sich aber im universitären und kirchlichen Raum größter Beliebtheit erfreut, auch wenn es uns da in mannigfaltigsten Variationen begegnet. Das Credo heißt nun in klarer Antithese zum Apostolicum: „Das zentrale Bekenntnis des christlichen Glaubens und die Grundwahrheit der Theologie lautet: >Der Gott Israels hat in Verkündigung, Tod und Auferstehung Jesu Christi seine für alle Menschen aller Zeiten vorbehaltlose entschiedene Liebe geschichtlich und unüberbietbar erwiesen und hat sich in ihr, d.h. eins mit ihrer offenbaren Unbedingtheit selbst geoffenbart.<“ Paul Platzbeker, Radikale Autonomie vor Gott denken, 2003,S.18. So wird Thomas Pröpper hier wiedergegeben, und auf diese Aussage soll sich nun kapriziert werden, denn sie genügt, um einen wesentlichen Punkt des Niederganges der Kirche zu eruieren. Gott habe sich als die Liebe zu allen Menschen selbst offenbart. Welche Bedeutung hat dann dabei Jesus Christus? Er offenbart nur, was wahr ist, daß Gott jeden Menschen liebe. Es kann so kein anderes Heilswerk Jesu Christi geben, als das seiner Offenbarungstätigkeit. So wird sein Wirken reduziert auf ein Aufklären darüber, daß Gott eben die Liebe ist. Nicht ist also die Person Jesus Christus Gottes Selbstoffenbarung, sondern in dem, wie Jesus jeden Menschen vorbehaltlos annahm, offenbart sich Gottes Liebe. Es sei an die schöne Phrase erinnert, daß in der Liebe der Mutter zu ihrem Kinde, dies darin Gottes Liebe zu ihm erlebe. Die Mutter ist hier nicht eine Tochter Gottes so wenig wie Jesus der Sohn Gottes sein muß, damit in beiden Fällen in ihrer erwiesenen Liebe zu Mitmenschen Gottes Liebe erfahrbar wird, sofern wirklich in einer rein menschlichen Liebe wirklich Gottes Liebe präsent ist. Jesus lehrte nichts, schon gar nicht verkündete er das Reich Gottes und rief zur Umkehr auf, mitnichten, denn er kam nur, um alle aufzuklären, daß sie von Gott Bejahte sind. Diese Liebe soll nun eine vorbehaltlose sein, populärer ist aber die Formulierung der bedingungslosen Liebe Gottes zu allen Menschen, meint aber das Selbe. Gott sage Ja zu jedem Menschen, so wie jeder Mensch ist. Damit wird der gesamte theologische Diskurs über die Sünde, Gottes gerechter Zorn über sie, über Buße und Reue, aber auch über die Gnade und die Versöhnung aus der Kirche eskamotiert. Es ist Gottes Natur, jeden Menschen zu lieben. Der Mensch braucht nur Mensch zu sein, um von Gott geliebt zu werden. Deshalb kann es kein göttliches Gericht, keine Verurteilung noch eine Vergebung der Sünden geben, denn völlig unabhängig davon, wie ein Mensch sein Leben führt, gilt jedem Gottes bedingungslose Liebe. Die hl. Schrift und die Kirche kennt einen solchen bedingungslos liebenden Gott nicht, und auch nicht Jesus Christus. Dieser Gott ist der Gott der Aufklärung, wenn die Menschenrechte als das Produkt des aufklärerischen Denkens verstanden wird. Gott fungiert hier als die Letztbegründungsinstanz des Glaubens an die Menschenwürde. Somit versöhnt sich die Theologie mit der Menschenrechtsideologie und bietet ihr als ihre ureigenste Serviceleistung diese Letztbegründung an in Zeiten, wo die Geltungsansprüche der Menschenrechte nicht nur praktisch sondern auch theoretisch in Frage gestellt werden. Die Trias von: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit (besser Geschwisterlichkeit), soll so durch Gottes Selbstoffenbarung ihren festen Halt finden. Nur, daß so die Kirche ihr Fundament verliert. Denn jede Religion und religiöse Praxis wird so überflüssig. Gott als dem bedingungslos Liebenden ist es nämlich gleichgültig, ob wir gläubig sind oder nicht, es kommt eben allein darauf an, jedem Menschen seine Menschenwürde anzuerkennen und so das Leben, das soziale wie das individuelle zu gestalten. Die Menschenrechtsideologie substituiert so fast völlig die christliche Religion und läßt für Gott nur noch die Funktion einer möglichen Letztbegründung dieser Ideologie zu. Die Kirche kann und muß sich so sogar ganz auflösen in eine rein humanitaristische ausgerichtete Organisation, die der Welt auch nur noch den Humanitarismus zu lehren weiß. Da nun wesentliche Teile der Morallehre der Kirche damit nicht kompatibel sind, werden die zur Abschaffung freigegeben, aber viel wesentlicher ist, daß die ganze Lehre der Kirche damit liquidiert wird. Ist somit das Fundament der Kirche aufgelöst, muß auch der ganze Kirchenbau in sich zusammenstürzen. Das erleben wir jetzt. Merksatz: Alle tiefgreiifenden Krisen der Kirche gründen sich in einer verquerren Gotteslehre! Denn jede Aussage der Theologie gründet sich letztlich in dem, wie Gott gedacht wird.

Dienstag, 29. November 2022

Los von Rom – eine neue Kirche für Deutschland

Los von Rom – eine neue Kirche für Deutschland Es gehört zum guten Ton jeder seriösen Zeitung, die „Alternative für Deutschland“ zu verteufeln, aber eine alternative „katholische“ Kirche für Deutschland, die sich klar vom Römischen Katholizismus abgrenzte, wäre das nicht sofort ein Medienliebling? Auf Kath de werden zu diesem: Los-von- Rom- Projekt die Reformvorstellungen des „Theologen“ M. Striet zum Besten gegeben. (Kath de am 29.11.2022: Magnus Striet) Rom habe den Reformanliegen deutlich Stoppschilder entgegen-gestellt: Hierüber lasse Rom nicht mit sich verhandeln. Ja, das Nichterscheinen des Papstes zu dem abschließenden Gespräch nennt er gar eine Demütigung der deutschen Bischöfe. Aber dieser Theologe sieht optimistisch in die Zukunft. Seit dem „Pillenverbot“ und der erfolgreichen Verweigerung der deutschen Bischöfe, dem zu folgen, entferne sich die Kirche von Rom. Bliebe der Papst weiterhin reformunwillig, müßten eben die notwendigen Reformen von den Bischöfen in ihren Diozösen durchgeführt werden. „Er vertrete die These, dass kirchliche Veränderungen auf ortskirchlicher Ebene durchgeführt werden müssten. Wenn der vom Papst angestrengte weltweite synodale Prozess ins Leere laufen sollte, werde die Frage nach kirchlichen Veränderungen auf die ortskirchliche Ebene übertragen werden. Dass die Gläubigen sich "ermächtigt" hätten, sei schon jetzt anhand der Gesprächsformate auf dem Synodalen Weg zu beobachten. " Auf dem Synodalen Weg hätten sich schon die „Gläubigen“ dazu „ermächtigt“, die Reformen selbst in die Hand zu nehmen. Daß zu diesen „Gläubigen“ auch die Mehrzahl der Bischöfe gehören, zeigt an, daß dieser hier vorgeschlagene Weg zur Destruktion der Katholischen Kirche erfolgversprechender ist, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Sicher, reformunwillige Bischöfe gibt es noch, aber nicht nur auf Kath de wird sehr energisch die Absetzung von Kardinal Woelki gefordert auch als eine Androhung an jeden anderen Bischöfe, der es wagen würde, die Reformagenda zu kritisieren. Die Mehrheit der Kirchenmitglieder dürfte dagegen dies Reformvorhaben so wenig interessieren, daß es auch ohne einen nennenswerten Protest in allen Bistümern umgesetzt werden könnte. Und Rom: Es winkt mit dem Zaunpfahl, mehr als energisch, aber die Deformwilligen zeigen sich völlig unbeeindruckt davon: Wir marschieren weiter und kreieren so eine neue Synodalkirche, die den Titel „Römisch“ nur noch als Fassadenschild vor sich her tragen wird. Die Jubelgesänge der Medien über diese Alternativkirche, unermeßlich werden sie ausfallen.

Bischof Bätzing und nicht nur er: Das Frauenpriestertum muß kommen- nur was passiert, wenn Frauen Priester werden? + 2 Corallarien

Bischof Bätzing und nicht nur er: Das Frauenpriestertum muß kommen- nur was passiert, wenn Frauen Priester werden? Rom hat gesprochen und die Sache ist entschieden – das galt so in der Kirche,ja war ihr Markenzeichen, bis dann in deutschen Landen der Heros der Freiheit, Luther sein: „Ich höre nicht auf Rom!“ entgegenschleuderte. Ganz lutherisch antirömisch gestimmt stimmen nun Bischof Bätzing und seine Gesinnungskollegen in diesen Schlachtruf ein. Kath de mußte am 28.11. 2022 berichten: „Kirchenoberhaupt bekräftigt Nein zum Frauenpriestertum“, aber man hofft weiter:   „Rückblick auf den Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe. Bischof Bätzing: Frage nach Frauenpriestertum liegt auf dem Tisch“ (25.11.2022). Die Mehrheit der deutschen Bischöfe haben sich nach dem Ad-limina-Besuch in Rom, obzwar ihnen da überdeutlich die Gelbe Karte gezeigt wurde, entschlossen, ihren antikatholischen Kurs konsequent weiterzufahren: wahrhafte Protestanten! Dabei ist die Sachlage eindeutig: Die Weihe von Frauen zu Priestern ist unerlaubt und ungültig. So sagt es das Kirchenrecht. Die Befürworter der Einführung des Frauenpriestertumes stellen den Sachverhalt einfach so das, als existierte in der Kirche nur ein Verbot, das dann auch wieder aufgehoben werden könnte, als existierte nicht die weitreichendere Aussage, daß eine Weihe von Frauen zum Priesteramt ungültig wäre. Da in dieser Causa gerade in Folge des ökomenischen Dialoges eine völlige Confusion herrscht, muß hier die Kunst des Unterscheidens appliziert werden gegen die Tendenz zur Vereinerleiung der Ökumene. Zur Veranschaulichung: Im Rechenunterricht kann, wenn das Kopfrechnen erlernt und eingeübt werden soll, die Frage aufgeworfen werden, ab wann den Schülern der Gebrauch von Taschenrechnern erlaubt wird. Erstkläßlern wird man, damit sie das Addieren und Subtrahieren lernen, den Gebrauch eines Taschenrechners verbieten müssen, aber ab wann ist er zu erlauben? Hier kann ein Verbot auch wieder aufgehoben werden. Wenn aber der Lehrer frägt, was 7 plus 5 ist?, dann kann die falsche und ungültige Antwort 11 nicht durch den Lehrer zu einer gültigen umerklärt werden. Eine ungültige Aussage kann durch keinen Lehrer auch nicht kraft seines Lehramtes in eine gültige verwandelt werden. Das gilt genauso für die Ungültigkeit einer Frauenpriesterweihe. Hier muß nun an das differente Amtsverständnis zwischen der Luther- und der Katholischen Kirche erinnert werden, weil oftmals hier Verwechslungen vorherrschen. Zur Veranschaulichung: Das lutherische Amtsverständnis läßt sich leicht durch einen Vergleich mit der Vergabe eines Führerscheines vergleichen. Der, der die theoretische und praktische Prüfung bestanden hat, wird der Führerschein vergeben, als Erlaubnis, nun Autofahren zu dürfen, nachdem der Kandidat seine Fähigkeit des Autofahrens durch die 2 bestandenen Prüfungen erwiesen hat. Zum Pfarrer wird so in den evangelischen „Kirchen“ der ordiniert, der durch das Bestehen des 1.und 2.Examens seine Fähigkeit dazu bewiesen hat. Die Ordination berechtigt ihn nun dazu, das, was er kann, auch beruflich ausüben zu dürfen. Für die Katholische Kirche ist dagegen die Weihe ein wirksames Sakrament, das den Geweihten erst dazu befähigt, das Priesteramt auszuüben. Für einen Anhänger des lutherischen Amtsverständnisses muß also das Nein zur Frauenpriesterweihe so vorkommen, als urteilte die Kirche: Frauen können den Beruf des Priesters nicht ausüben und deshalb wird ihnen diese Weihe verweigert. Denn die Weihe, würde sie lutherisch verstanden, vermittelt nichts, befähigt zu nichts, sondern setzt die Befähigung als erwiesene voraus, damit der Kandidat dann berechtigt wird, das Amt auszuüben. Für die Katholische Kirche dagegen ist die Weihe ein Sakrament, durch das dem Empfänger die geistlichen Vollmachten zur Ausübung des Priesteramtes vermittelt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Konsekrationsvollmacht, Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandeln zu können. Wenn nun es nur ein Verbot der Weihe von Frauen zum Priesteramt gäbe, hätte das zur Konsequenz, daß wenn die Verbot aufgehoben würde, Priesterin gültig das Meßopfer zelebrieren könnten, indem sie das Wunder der Transsubstantion vollziehen könnten. Wenn aber diese Weihe ungültig wäre, dann könnte auch eine zur Priesterin Geweihte das Meßopfer nicht gültig darbringen, bei ihr blieben nämlich das Brot Brot und der Wein Wein. Das macht die Ungültigkeit der Eucharistiefeier aus. Die Gläubigen könnten dann nichts außer Brot und Wein in der Eucharistie empfangen, auch wenn sie rein subjektivistisch meinten, den Leib Christi und das Blut Christi zu empfangen. Merke: Nicht durch den subjektivistischen Glauben wird das empfangene Brotstück zum Leibe Christi. Das resultiert nun die schwieriger zu respondierende Frage: Warum kann eine Frau die Priesterweihe nicht gültig empfangen? Könnte sie sie unerlaubt aber gültig empfangen, könnte sie ja gültig das Meßopfer darbringen.Es wäre ihr nur verboten, wie man eine lange Zeit lang gültig aber unerlaubt bei den Priestern der Piusbruderschaft beichten konnte. Wer dagegen bei irgendeinem Laien beichten würde, würde keine gültige Lossprechung seiner Sünden erlangen können. Ein kleiner Umweg soll nun helfen, diese Frage zu beantworten. Gesetz den Fall, ein Priester nähme statt des Weines Bier, um darüber die Wandlungsworte zu sprechen. Nehmen wir an, das geschähe in Bayern in der Hoffnung, daß dann mehr zur Kommunion kämen, auch Männer und der Jesus habe doch auch nur den Wein genommen, weil es da kein gescheites Bier gab. Was würde man dann dort empfangen: das Blut Christi oder nur Bier? Die durch die Weihe vermittelte Konsekrationsvolllmacht bezieht sich auf den Wein, daß er so in das Blut Christi verwandelt wird. Es gibt keine Vollmacht, etwa Bier oder Coca Cola in das Blut Christi zu verwandeln- so vielen vielleicht auch Cola und Bier mehr munden würden, wenn unter beiderlei Gestalten die Kommunion ausgeteilt würde. Da die Priesterweihe von einer Frau nur ungültig empfangen werden kann, selbst wenn sie erlaubt würde, kann das nur bedeuten, daß sie die geistlichen Vollmachten, die durch die Weihe vermittelt werden, nicht empfangen kann, wie das Bier nicht in das Blut Christi verwandelt werden kann. Heutzutage wird dagegen oft das Argument vorgebracht, eine Frau könne nicht Jesus Christus in der Eucharistiefeier repräsentieren, weil er ein Mann ist. Das plausibel klingende Argument vermag nun aber theologisch nicht zu überzeugen, denn a) bringt die Kirche das Meßopfer dar und das könnte dann auch eine Frau, da auch sie als kirchliche Priesterin dann das Opfer darbringen könnte, zumal die Kirche die Braut Christi ist und das dann gar eher für Priesterin sprechen könnte und b) der Priester nicht primär Christus darstellt, denn die gewandelte Hostie ist Christus selber, der sich dann selbst auch in der Eucharistie zum Opfer darbringt. Wird dagegen so sehr sich auf die Aussage kapriziert, daß der Priester Christus präsentiere, besteht die Gefahr, daß die Kirche, die in der Gestalt des Priesters dies Opfer darbringt, in Vergessenheit gerät! Wenn bedacht wird, daß die Frauenpriesterweihe ungültig ist, und wenn sie doch erlaubt werden würde, evtl von ganz progressiven Bischöfen, dann wären die von Priesterin zelebrierten Eucharistiefeiern nur Simulationen, in denen die Gläubigen nur Brot und Wein empfingen! 1.Corollarium Gott ist in seinem Erwählungshandeln stets diskriminierend: Er erwählte Israel und somit alle anderen Völker nicht, er erwählte dann den Stamm Levi, sie sollten ihm der Priesterstamm sein, alle anderen 11 Stämme nicht, 12 Männer erwöhlte Jesus Christus zu Aposteln und nur einen zu dem einen Hirten seiner Kirche- wen alles somit nicht! 2.Corollarium Wenn der Priester Jesus Christus präsentiet, dann wäre Christus zwei mal in der Eucharistie gegenwärtig, als der opfernde Priester und als die Opfergabe. Wenn aber das Meßopfer das Abbild des Urbildes des Kreuzaltaropfers ist, dann fände diese Doppelpräsenz in dem Urbild keine Entsprechung, denn hier ist der Opfernde und der Geopferte in eins und nicht zweifach. Wenn aber die Differenz zwischen dem Opfernden und dem Geopferten konstitutiv für das Opfer angesehen wird, dann findet diese Differenz sich im Urbild in der Differenz zwischen dem Hohepriester als dem Opfernden und Christus als dem Geopferten wieder.  

Montag, 28. November 2022

„Deutsche Kirchen auf "linksextremen Irrwegen" - Kooperation mit der Antifa!“ oder Kriegswaffen statt Diplomatie!

„Deutsche Kirchen auf "linksextremen Irrwegen" - Kooperation mit der Antifa!“ oder Kriegswaffen statt Diplomatie! So titelt Kath net am 26.11.2022. Worum geht es: „Sowohl der Bischof von Speyer als auch protestantische Kirchenführer haben zu einer Demo gegen die AfD aufgerufen - mit dabei bei dieser Allianz war auch die Antifa, die mit Gewalt ihre Ziele durchsetzen möchte.“ Daß heutzutage sowohl die Katholische Kirche als auch „protestantische Kirchenführer“ mehr auf die Vorgaben der „Politischen Korrektheit“ als auf das Evangelium hören, ist nun leider eine bekannte Tatsache. Da nun die militante Antifa aus der Perspektive der Politischen Korrektheit beurteilt zu der Gruppe der Gutmenschen gehört, steht eben einer Cooperation mit ihnen nichts im Wege: Die kämpfen ja auch gegen den einzigen Feind, den es wirklich gibt: alles, was Rechts ist. Aber irritieren muß nun doch eines. Wofür und wogegen demonstrierte denn nun der Bischof mit den Protestanten? Die AfD- Kundgebung wandte sich gegen die Ukrainepolitik der Regierung, immer mehr Kriegswaffen an die Ukraine zu richten, statt sich für eine diplomatische Lösung einzusetzen. Dagegen demonstrieren nun Vertreter der Katholischen Kirche, protestantische Kirchenführer Seit an Seit mit militanten Antifaschisten! Vereint will man so die Regierungspolitik unterstützen, die auf einen militärischen Sieg der Ukraine setzt,hoffend, daß ein langwieriger am Ende verloren gehender Krieg zum Sturz der russischen Regierung führe. Einst übersetzte man noch ganz pazifistisch gesonnen die Bergpredigtverheißung: „Selig sind die Sanftmütigen“ falsch: „Selig sind die, die keine Gewalt anwenden“, jetzt würden sie am liebsten übersetzen: „Selig sind die, die Waffen denen geben, die die Bösen besiegen wollen“; mit dem Zusatz: Wer der Böse ist, entscheidet die jeweils amtierende Regierung. Noch verblüffender ist nun aber die Umkehr der Linksradicalen, die einst noch gegen den Nato- und USA-Imperialismus kämpfen wollten und die nun sich ganz auf die Seite des Westens schlagend auf den Endsieg über Rußland hoffen. (Darin manifestiert sich der Rollenwechsel der Linken nach 1989, daß aus einer antkapitalistischen Bewegung eine wurde, die den Kapitalismus bejaht, aber die bürgerliche Kultur revolutionieren will, da diese selbst zu einem Hindernis für die Weiterentwickelung des Kapitalismus geworden ist.) Auch muß doch irritieren, daß nun die beiden Kirchen gegen die AfD-Kritik, daß der „kleine Mann“ die Zeche für den Wirtschaftskrieg (Sarah Wagenknecht) protestieren. Ob sie wohl, bevor sie da zum Protest aufriefen, bei der Caritas oder bei der Diakonie nachgefragt haben, wie arg sich die Lebensbedingungen vieler Deutscher verschlechtert haben und weiterhin verschlechtert durch diese Regierungspolitik? Wohl nicht, man hört wohl lieber auf die kraftvolle Stimme der Kriegsgewinnler, die nun durch Wucherpreise ihre Portemonnaies anfüllen. Nein, die Bischöfe der Katholischen Kirche Deutschlands und die protestantischen Laienbischöfe lassen sich im Puncto Regierungstreue von Niemandem in der Welt übertreffen. Da demonstriert man gar zusammen mit militanten Antifaschisten, geeint in der „Wahrheit“, daß im Kampf gegen Putin wie auch im Kampf gegen die deutschen Putinversteher der AfD Gewalt legitim ist. Daß das Versammlungsrecht und das Recht, öffentlich seine Meinung zu äußern, nicht für Rechte und die AfD gilt, das demonstrieren ja couragierte Pfarrer regelmäßig dadurch, daß sie mit lautstarken Kirchenglockengeläut rechte Kundgebungen zu übertönen versuchen, getreu der Antifaparole: „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“. So kämpfen politisch ganz korrekt die Kirchen mit der Antifa Hand in Hand für die Wirtschaftskriegspolitik der Regierung gegen die AfD und das eigene Volk! Corollarium Die Lehre vom gerechten Krieg läßt das Kriegsziel, eine andere Regierung stürzen zu wollen, nicht zu. So war denn auch der westliche Angriffskrieg gegen Afghanistan nicht mit dieser Lehre vereinbar.

Samstag, 26. November 2022

Daß in der Kirche fast nichts mehr, auch religiöse Praxen vor ihrem Mißbrauch sicher sind...

(oder daß selbst in der Kirche die christliche Religion zur "terra incognita" wurde) Gott erhört Gebete, aber dieses: „Gott, laß Gehirn regnen!“, leider sehr selten. Pessimisten meinen zwar, daß gegen die Dummheit selbst die Götter vergeblich ankämpften, aber Gott offenbarte sich ja, um uns aus der Dunkelheit selbstverschuldeter Unwissenheit zu befreien. Nur, was nützt dies helle Licht der Wahrheit, wenn selbst in der Kirche nicht mehr auf das wahre Wort gehört wird. Ein schönes Beispiel der allgemeinen innerkirchlichen Verdummung offeriert uns nun das Diozesankomitee des Bistumes Regensburg. Kath de schreibt am 26.11.2022: „ Der Vorstand des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Regensburg hat die Gläubigen zum sogenannten Freitagsopfer aufgerufen. Die Gläubigen könnten auf diese Weise einen erheblichen Beitrag zum Einsparen von CO2 leisten.“ Zum theologischen Grundlagenwissen gehört: Was ist ein Opfer, ein Freitagsopfer isb? Das Freitagsopfer erinnert an das Karfreitagsopfer Jesu Christi, daß er für unsere Sünden gestorben ist. Da wir Christen nun trotz dieses Opfers wieder sündigen und uns so den gerechten Zorn Gottes wieder auf uns ziehen, bringen wir nun ein Sühnopfer dar, damit so Gott seinen Zorn von uns abwende. Im Klartext heißt das, daß unsere Selbstbestrafung Gott zum Anlaß nimmt, auf sein gerechtes Strafen zu verzichten. Gerecht verhielte sich Gott nun dann, wenn die von uns uns selbst auferlegte Strafe so gewichtig wäre wie die Strafe, die wir von Gott her für sie verdient hätten. Das drückt das Symbol der Waage aus: Der Schwere der Strafe korreliert die Schwere der Sünde. Nun ist aber das Gewicht der selbst auferlegten Strafe nie so groß wie das Maß der gerechten Strafe, ist doch jedes Sündigen ein Vergehen wider Gott als den so Geschädigten. Aber als gnädiger Gott rechnet er zu dem Gewicht unseres Sühnopferers das Gewicht des Sühnopfers Christi hinzu und dann ergibt sich erst das ausgewogene Verhältnis von der Sünde und der Strafe. Das Sühnopfer des Freitages kann nun für die Sünden der Anderen oder auch für die eigenen erbracht werden: Durch den Verzicht auf das Fleischessen schädigt sich so der Verzichtende zur Sühne von Sünden. Dies Komitee verwandelt nun die urchristliche und wohl in allen Religionen bekannte Praxis des Fastens, einer Sühnepraxis in ein Aktiönchen zur Einsparung von CO2! Lassen wir die Frage außer Acht, ob wirklich das CO2 die Schuld an dem ungünstigen Klima habe und ob die Produktion von Fleisch ein wesentlicher Grund der Erhöhung des CO2 Gehaltes in der Luft sei, unbestreitbar hat dieses Nichtfleischessen nichts gemein mit dem Freitagsopfer der christlichen Frömmigkeitspraxis. Ihres religiösen Gehaltes wird dies Freitagsopfer völlig entleert, um dann populistisch ein kleines Aktiönchen: „Auch wir tun was für den Umweltschutz“ zu inszenieren. Dieser Mißbrauch der religiösen Praxis des Fastens ist eben einfach nur noch peinlich, aber symptomatisch für das Absterben der christlichen Religion. Selbst in der Kirche steht man der eigenen Religion völlig verständnislos gegenüber und transformiert nun eine ureigenst religiöse Praxis zu einer politischen Symbolhandlung um. Viel effektiver wären sicher für das Klima, das nicht mehr prima ist, längere Laufzeiten der Kernkraftwerke und die Optimierung der Filteranlagen von Kohlekraftwerken, statt solch eine Symbolpolitik, die nur dem guten Gewissen der Fleischverzichtler dienlich ist. Zusatz: Was ist das eigentlich für ein Komitee? So beschreibt es sich selbst auf seiner Internetsauftrittssite: "Das Diözesankomitee steht für eine demokratisch legitimierte Form des Dialogs innerhalb der Kirche. Hier kann jeder äußern, was ihn beschäftigt. Kirche mitgestalten. Das Diözesankomitee steht für eine Mitgestaltung der Laien im Bistum durch Anträge und Abstimmungen der Mitglieder." So triumphiert also die innerkirchliche Demokratie! Dies zeigt aber auch überdeutlich, daß selbst in der Kirche die Vermittelung der Gehalte der christlichen Religion nicht mehr gelingt; selbst engagierten Laien fehlt jedes Verständnis elementarster religiöser Praxtiken!

Freitag, 25. November 2022

Rom zensiert den "Synodalen Weg" + 2 Zusätze

Rom zensiert den „Synodalen Weg“ Die Bischöfe Deutschlands pilgerten nach Rom, um sich die Leviten lesen zu lassen. So diplomatisch höflich auch die Ansprachen an die versammelten deutschen Bischöfe gehalten wurden, über Kath net sind sie lesbar( Vatikan veröffentlicht römische Kritik am Synodalen Weg, 24.11.2022), das Fazit lautet, daß der Synodale Weg redlich bemüht gewesen sei, aber fast nur unzumutbare Resultate hervor-gebracht habe. Kath net zitiert Kardinal Quellet so: „Es entstehe der Eindruck, dass die Missbrauchsfälle "ausgenutzt wurden, um andere Ideen durchzusetzen, die nicht unmittelbar damit zusammenhängen". Und weiter: "Es scheint uns, dass wir vor einem Projekt der 'Veränderung der Kirche' stehen und nicht nur vor pastoralen Neuerungen." Sachlich ist diese Kritik nicht widerlegbar: 1. Die Reformagenda des Synodalen Weges repristiniert im Wesentlichen die sattsam bekannten Reformvorschläge des „Kirchenvolksbegehrens“ der antikatholischen Bewegung: Wir sind Kirche:die Abschaffung des Zölibates, die Einführung des Frauenpriestertumes, die Demokratisierung der Kirche und die Liberalisierung der Sexualmorallehre der Kirche und die Positivbewertung der Homosexualität. Diese Forderungen haben ursprünglich nichts mit den Mißbräuchsfällen in der Kirche gemein, werden nun aber sachwidrig als die notwendige Reaktion auf die Mißbräuchsfälle vermarktet.Auch in den viel zitierten Mißbrauchsstudien wird kein Zusammenhang behauptet zwischen den in der Kirche sich ereignet habenden Fällen und dem Zölibat, der hierarischen Verfaßtheit der Kirche und ihrer Sexualmorallehre. Die banale Wahrheit ist, daß es in allen Bereichen unserer Gesellschaft sexuellen Mißbrauch gibt, isb im Raume der Familie und deren Umfeld und daß es keinen Grund dafür gibt, daß es in der Kirche für die dortigen Fälle spezifisch kirchliche Gründe gäbe. Nur in einem Punkte unterscheiden sich die Mißbräuchsfälle in der Kirche von denen außerhalb von ihnen, daß nur in der Kirche die Mehrzahl der Opfer männlichen Geschlechtes sind. Aber genau dies Faktum wird in der gesamten Debatte um die Mißbräuchsfälle ausgeklammert, um des Täterschutzes willen. Stattdessen wurde das Feindbild des Klerikalismus aufgebaut, um die schon angestaubten Forderungen des „Kirchenvolksbegehrens“ neu aufzukochen. Das Ziel ist tatsächlich eine andere Kirche, die zwar noch den Namen „Katholisch“ tragen soll, aber in der alles Katholische dem Zeitgeist aufgeopfert wird. Eine Frage bleibt aber: Kann Rom den Irrweg des Synodalen Weges noch stoppen? Es scheint mir so, daß die Durchsetzungskraft der deutschen Bischöfe unterschätzt wird. Durch die Reform des kirchlichen Arbeitsrechtes wird faktisch die Sexualmorallehre der Kirche und isb ihre Ehelehre außer Kraft gesetzt, weil nun jeder kirchliche Mitarbeiter in seinem Bette tuen kann, was er will, weil kein Fehlverhalten mehr sanktioniert werden soll. Somit ist faktisch auch der Zölibat abgeschafft. Die Installation der Räte auf allen Ebenen der Kirche verdemokratisiert die Kirche so sehr, daß faktisch auch das Bischofsamt aufgelöst wird, der Bischof wird zum Ausführungsorgan der Räte degradiert. So können die Bischöfe zwar nicht die Lehre der Kirche verändern, bzw durch eine „Weiterentwickelung“ abschaffen, aber außer Kraft setzen. In der Praxis sind die Fortschritte dieses Deformprogrammes unübersehbar: Frauen predigen in Sonntagsmessen, homosexuelle Paare werden gesegnet und die Lehre der Kirche wird wohl fast flächendeckend als nicht mehr zeit(geist)gemäß in den Kirchen-archiven eingemottet. Und Rom interveniert nicht. Es sind auch keine Anzeichen erkennbar, daß die Reformbischöfe eine Kurskorrektur erwägen: Sie wollen weitermarschieren, eine neue Kirche errichten, in der Katholisch nur noch als eine Fassadenaufschrift einer völlig entkernten modernisierten Kirche fungieren wird. 1.Zusatz: Verblüffend ist nun aber, daß die antikatholische Vereinigung: "Wir sind Kirche" nun so wenig in den Vordergrund tritt, obzwar sie doch nun ihre größten Triumphe feiert. (Vgl dazu: Mein Buch: Der zensierte Gott) 2.Zusatz: Bischof Bätzing stellt klar: Trotz des eindeutigen Neins zur Einführung des Frauenpriestertumes durch Rom hält er an dieser Forderung fest. Daß die Kirche nicht die Vollmacht besitzt, diese Ordnung des Weiheamtes zu ändern, akzeptiert dieser Rotten-Korach-Bischof nicht.

Donnerstag, 24. November 2022

Irritierendes: Die Ehe, auflösbar von Gott? Löst Gott Bünde auf?

Irritierendes: Die Ehe, auflösbar gar von Gott? Löst Gott Bünde auf? Wer in der hl. Schrift liest und sie dabei nicht nur als ein Dokument vergangener und längst überholter Vorstellungen ansieht, kann in ihr auf sehr Irritierendes und Verwirrendes stoßen. Besonders befremdlich wirken da die Propheten, die nicht einfach nur Zukünftiges voraussagen sondern auch offenbaren, was Gott will und wirkt mitten in unserer Geschichte, als existierte nicht der Grundsatz, daß in ihr nur wir Menschen agieren, wenn auch gelegentlich aus religiösen Motivationen heraus. Gott versteht seinen Bund mit dem Volke Israel wie eine Ehe. Er hat sich mit diesem Volke verehelicht, wobei er die Rolle des Ehemanns, Israel die Rolle der Ehefrau einnimmt. So lesen wir es auch beim Propheten Jeremia. Diese Identifizierung des Bundes mit der Ordnung der Ehe setzt nun auch ein Problem aus sich heraus: Welche Folgen hat ein Ehebruch des Volkes, der Ehefrau für diesen Bund? Der Prophet Jeremia spricht Klartext: „daß ich Israel,die Abtrünnige, weil sie die Ehe gebrochen,entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben hatte“.(3,8). Ein „libellum repudii“stellte Gott so selbst aus, um Israel aus der Ehe zu entlassen! Aber ist das denn vereinbar mit dem Glauben an Gottes Treue zu seinen Erwählten? Wer so frägt, hat vergessen, daß Gott einen Bund mit Menschen schließt, in dem Gott seine Zusagen, ich will euer Gott sein und für euch da sein, an Bedingungen schließt, daß die Menschen, mit denen er einen Bund schließt, auch ihre Bundesverpflichtungen einhalten. Durch den Ehebruch hat hier sein Volk selbst den Bund gebrochen und deshalb entläßt Gott dies Volk aus seinem Bund. Gottes Treue bedeutet also im Puncto des Ehebruches, daß er gemäß der Ordnung der Ehe die Ehebrüchige aus der Ehe entläßt. Vordem rief er zu ihr: „Kehre um zu mir!“ (3,7), aber Israel wollte nicht umkehren. Genau diesen zentralen Gedanken finden wir in Paulus Traktat über die Juden in seinem Römerbrief (9-11) wieder: Ob des Unglaubens an Jesus Christus hat Gott die Juden aus dem Bund entlassen und die Christgläubigen in den Bund aufgenommen. Aber er mahnt: Wenn Gott schon sein ersterwähltes Volk aus dem Bund entlassen kann ob ihres Unglaubens, um wie viel mehr kann er dann die Heiden wieder aus dem Bund entlassen, ihnen sozusagen den Scheidebrief ausstellen, wenn sie vom Glauben abfallen. Ja, Gott kann sogar die Verstoßenen wieder in den Bund aufnehmen, bekehren sie sich zum Glauben an Jesus Christus. Aber im jüdisch christlichen Dialog hört sich das dann ganz anders an: Hier wird gelehrt, daß Gottes Bund mit dem Volke Israel unkündbar sei und daß so auch der Zusatzbund mit den Heiden in der Gestalt der Kirche unkündbar sei! Gott könne und wolle so keinen „Scheidebrief“ ausstellen. Die Ehe sei eben auch und gerade für Gott unkündbar. Der Vorteil dieser Unkündbarkeitsvorstellung ist offensichtlich: „Kehret um!“, diese göttliche Aufforderung hat keine Bedeutung mehr für Juden und Christen, denn wir leben in der unaufkündbaren Liebe Gottes zu uns und sogar zu allen Menschen. Aber nicht nur der Prophet Jeremias kennt einen solchen Bund nicht, nicht einmal Gott selbst!

Klare Kriegsziele- selten werden sie so offenherzig bekannt nicht nur von der Ukrainisch-Katholischen Kirche

Klare Kriegsziele - selten werden sie so offenherzig bekannt nicht nur von der Ukrainisch- Katholischen Kirche Auf Kath de, eine Internetseite mit einer klaren antirussischen Positionierung offenbart das Oberhaupt der Ukrainisch-Katholischen Kirche: „Oberhaupt der Ukrainisch-katholischen Kirche: Ohne Regimewechsel in Moskau wohl keine Friedensverhandlungen möglich“ (24.11.2022) Diese leicht verklausulierte Formulierung läßt sich aber leicht dechiffrieren: Die ukrainische Kirche unterstützt vorbehaltlos den Regierungskurs: Es soll keine diplomatische Lösung dieses Konfliktes angestrebt werden, denn man setzt auf einen militärischen Sieg, vertrauend auf die westliche Militärhilfe. Erst wenn die jetzige russische Regierung gestürzt wäre, wäre man zu diplomatischen Verhandlungen bereit. Dahinter zeichnet sich die Hoffnung ab, daß ein langwieriger Krieg zum Sturz der russischen Regierung führe. Das dürfte den Plänen der Nato entsprechen, um so den politischen Feind zu besiegen. Man schenkt der Ukraine so viele Waffen, daß sie nicht besiegt werden können, aber auch nicht den endgültigen Sieg einfahren können. Das Zarenregime stürzte ja auch in Folge des 1. Weltkrieges durch eine Revolution, zu der Deutschland eigens russischen Berufsrevolutionären die Einreise nach Rußland ermöglichte,damit die dann den Zaren stürzten. Der jetzige „Verteidigungskrieg“ dient so dem Zwecke, in Rußland eine dem Westen genehme Regierung zu etablieren. Es wundert nicht, daß die deutschen Bischöfe die Waffenlieferungen an die Ukraine gutheißen und nicht darauf insistieren, daß es für diesen Krieg eine diplomatische Lösung geben solle. In der Ukraine werden indessen von der dortigen Kirche Bischöfe, die die Kriegspolitik der Regierung nicht bejahen, suspendiert, weil sie „prorussisch“ seien, um sie sicher in Bälde durch regierungstreue zu substituieren. Aber diese Regierungstreue wird in unseren Medien natürlich begrüßt. Eines wird zukünftige Kirchenhistoriker vielleicht irritieren: Ließ man die Bergpredigtverheißung: „Selig sind die Sanftmütigen“ in der „Einheitsübersetzung“,dem Zeitgeiste folgend falsch übersetzen: „Selig, die keine Gewalt anwenden,“ (Mt 5,6) so müßten sie jetzt übersetzen: „Selig der, der der Ukraine Waffen gibt, um den Russen, den Feind des Westens zu besiegen! Ob der „Freie Westen“ sein großes Kriegsziel, den Sturz der Putin-Regierung durch ihren Wirtschaftskrieg und durch die militärischen Unterstützung erreichen wird, wird dann wohl aber primär davon abhängen, ob starke zum Putsch Bereite und Befähigte in Rußland gefunden werden. Ich selbst vermute, aber das ist nur meine persönliche Vermutung, daß das geglückte Autobombenattentat auf die Tochter von Alexander Dugins ein Bewerbungsversuch war: Unterstützt uns, wir können jetzt schon Regierungstreue liquidieren, traut uns einen erfolversprechenden Putsch zu, gibt uns somit Geld zur Finanzierung des Putsches. Wer aufmerksam die Diskussion um die Kriegsziele in den westlichen Medien verfolgt, dem könnte aufgefallen sein, daß immer mal wieder angedacht wird, die russische Regierung vor ein Kriegsverbrechertribunal zu stellen, eingedenk der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse: Sieger haben eben das Recht, die Verlierer als Kriegsverbrecher zu verurteilen. Dafür müßte aber ein Regimewechsel in Rußland gelingen, damit dann eine prowestliche Regierung ein solches Tribunal durchführt. Gewisser ist aber, daß wenn dieser Regimewechsel gelingt, daß dann auch in Moskau Homosexparaden stattfinden werden und der „Freie Westen“ diese Befreiung Rußlands bejubeln wird. Es kommt eben auf die Werte an, für die der „Freie Westen“ unsere „Eine Liebe“-Fußballer in Katar und wir alle kämpfen! Zusatz: Die Lehre vom "gerechten Krieg" heißt nicht, die Welt der Staaten in "gute" und "böse" einzuteilen, um dann alle Kriege der Guten, der Nato zu bejahen unnd alle Kriege der Bösen (Deutschland bis 1945, Rußland nach 1945) zu verurteilen!

Dienstag, 22. November 2022

"Eine Liebe" -verboten! Der "Freie Westen" tobt!

„Eine Liebe“- verboten! Der „Freie Westen“ tobt! Unfaßar aber wahr: Die Fußballer der Deutschen Nationalmannschaft dürfen in der Fußballweltmeisterschaft in Katar keine Werbung für den Homosex auf ihren Trikots tragen! Der ganze freie Westen und nicht nur die „Bildzeitung“ ist empört. Wäre es nicht am besten, wenn die Mannschaft so nicht zu ihren Spielen anträte! Die TZ schreibt dazu am 22.11. 2022: „Das Verbot der „One Love“-Binde durch die FIFA und das damit verbundene Einknicken der sieben Verbände löste weltweit Reaktionen hervor. Während in Europa die Empörung auf vielen Seiten groß ist und vor allem gegen den Fußball-Weltverband geschossen wird, gilt die Aktion in den arabischen sozialen Netzwerken als „heldenhafter Sieg“ von Katar „über den westlichen Zwang“ Aber es gibt noch wirklich mutige Kämpfer, die für die Grundwerte des „Freien Westens“ eintreten: „Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Felix Loch hat das DFB-Team nach der Eskalation der Diskussion um die „One Love“-Kapitänsbinde zur Abreise von der WM in Katar aufgefordert. „Wir alle lieben den Fußball – unsere Freiheit, Demokratie und Menschenrechte aber mehr! Packt‘s zam und kommt‘s nach Hause!“, twitterte der 33-Jährige.“ Ob wir den Wirtschaftskrieg gegen Rußland und den anhebenden gegen China nicht auch auf Katar und alle arabisch-islamischen Länder ausdehnen sollten, die immer noch nicht die Homosexualität als die höchste Entwickelungsstufe der Sittlichkeit und Freiheit bejubeln? Wenn nun eingewandt würde, daß doch auf den Trikots von Nationalmannschaften nie Werbung für politische Anliegen stehen durften, verkennt eben die Bedeutung frei ausgelebter Homosexualität für das Wohlergehen der Menschheit! Leider konnten sich die „One-Love“-Bischöfe Deutschlands ja in Rom nicht durchsetzen, aber Homosexpaare sollen weiterhin gesegnet werden! Nein, am Homosex wird die Welt genesen, auch wenn sich so Reaktionäre wie Rom, Katar und ein paar Restkatholiken damit nicht abfinden wollen. Summa summarum: Kann noch an der Dekadenz des „Freien Westens“ gezweifelt werden,daß wir so zugrunde gehen werden wie einst das „Alte Rom“? .Zusatz: Gesetz den Fall, daß Spieler erklärten,bei den Spielen eine Binde zu tragen mit: "Jesus-Gottes Liebe zu uns!" und die Fifa hätte das untersagt, hätte irgendwer im "Freien Westen" dagegen protestiert oder auch nur die Kirche? Aber der Discounter "REWE" hat die Cooperation mit dem DFB eingestellt, weil die Spieler nicht für die Homosexualität werben durften! Die Prioritäten des "Freien Westens" sind klar. Eigentümlich, daß jetzt ein Element der Dekadenz des "Alten Roms" als ein konstitutives Element der modernen aufgeklärten Gesellschaft gelten soll!

Irritierendes: Wer sind Diener Gottes? Eine unerwartete Antwort + 1 Zusatz

Irritierendes: Wer sind Diener Gottes? Wer die Briefe des Apostelfürsten Paulus aufmerksam ließt, nicht in dem Vorurteil verfangen, daß bei ihm doch allein die Liebe zähle, als hätte er nur das Hohelied der Liebe verfaßt,stößt immer wieder auf Unerwartetes und ihn Irritierendes, aber gerade solche Passagen sind es denn auch, die den Leser in der Erkenntnis Gottes voranbringen können. Im Römerbriefe steht tatsächlich geschrieben, daß die, die die Steuern erheben ministri Dei (= Diener Gottes) sind. (Röm 13,6). Ja, jede Staatsgewalt ist nämlich von Gott (Röm 13,1) und so sind die Staatsdiener Diener Gottes, Nun könnte man es sich einfach machen: Zu Zeiten des Apostels Paulus brodelte es im jüdischen Volke, das die ungeliebte römische Fremdherrschaft los werden wollte, um wieder als ein freies Volk zu leben. Die, die nun für den Römischen Staat die Steuern eintrieben, waren so besonders verhaßt im Volke, wenn die Zöllner als Sünder galten, dann eben nicht, weil alle, oder fast alle dabei in ihre eigenen Taschen wirtschafteten, sondern weil sie eben als Kollaborateure galten, als Diener des sie unterdrückenden Römischen Staates. Soll und darf man denn überhaupt Steuern an diesen Unterdrückerstaat zahlen? Wie schon Jesus selbst, so respondiert der Apostel Paulus hier diese Frage eindeutig, in klarer Distanz zu jüdischen Freiheitskämpfern, die wohl das Steuerzahlen ablehnten.Nun könnte man sagen, daß hier Paulus eben weit über das Ziel hinausgeschossen habe mit seiner metaphysischen Aussage, daß jede Obrigkeit von Gott sei, daß die Staatsdiener Diener Gottes seien, um die Pflicht, die Steuern zu zahlen, zu rechtfertigen. Man könne also diese metaphysische Staatslehre des Paulus ruhig ignorieren, um sich allein auf den pragmatischen Zweck der Steuerzahlpflicht zu kaprizieren. Nur so wird der Leser diesem Brief des Paulus nicht gerecht, der nun wirklich eher ein dogmatisches Lehrschreiben ist als ein Schreiben, in dem Paulus zu Aktuellem Stellung bezieht. Gewichtiger ist dann schon das historische Argument: Seit Hitler und Stalin dürften Staatsangestellte nicht mehr als Diener Gottes bezeichnet werden. Dem ist aber entgegen zu halten, daß Römische Soldaten Jesus Christus gekreuzigt hatten und daß Pontius Pilatus die politische Verantwortung für diese Kreuzigung trug. Trotzdem bezeichnet Paulus hier die Römischen Staatsdiener als Diener Gottes. Die Lösung ist simpel: Auch ein schlechter oder gar ungehorsamer Diener bleibt ein Diener, ja nur weil er ein Diener ist, kann überhaupt von einem dienstlichen Vergehen von ihm gesprochen werden. Der Apostelfürst macht hier deutlich, daß eben nicht nur das Daß des Staates sondern auch jede bestimmte Obrigkeit von Gott ist: „denn es gibt keine Gewalt außer von Gott, die aber,welche bestehen, sind von Gott gesetzt.“ (Röm 13,1) Paulus skizziert hier wirklich eine metaphysische Staatslehre, in der hl. Schrift fundiert. So lesen wir in der Weisheit (6,2-4): „Der Herr hat euch die Gewalt gegeben, der Höchste die Herrschaft,er, der eure Taten prüft und eure Pläne durchforscht.Ihr seid Diener seines Reiches,aber ihr habt kein gerechtes Urteil gefällt,das Gesetz nicht bewahrt und die Weisung Gottes nicht befolgt. Schnell und furchtbar wird er kommen und euch bestrafen, denn über die Großen ergeht ein strenges Gericht.“ Hier wird präsumiert, daß alle Diener Gottes wissen, was ihre Pflicht als Staatsdiener ist, daß sie aber dagegen verstoßen können, ja nur verstoßen können, wenn ihnen ihre Pflicht bekannt ist. (Das expliziert Paulus in seinem Römerbrief durch die Lehre vom Gesetz Gottes, das jedem in seinem Gewissen bekannt ist, gegen das er aber verstoßen kann.) Aber ganz im Geiste der Weisheit insistiert Paulus aber, daß auch eine ungerecht regierende Obrigkeit von Gott ist und nicht aufhört, eine solche zu sein, wenn die Staatsdiener gegen ihre Pflicht als Diener Gottes verstoßen. Anstößig für uns Heutige ist dann aber auch diese Fokussierung auf die Gewalt als das den Staat Ausmachende. Paulus verfaßt hier eben keine Staatslehre, die über die Mannigfaltigkeit der Erscheinungsmöglichkeiten des Staates reflektiert, ob er als Monarchie oder als Demokratie, als Rechtsstaat oder als totalitärer erscheint, sondern hier zeigt auf, was das Wesen jedes Staates ausmacht, unabhängig von seiner konkreten Erscheinungsgestalt. Eine so geartete Metaphysik des Staates sind wir Heutigen, soziologisch,historisch und politisch denkend nicht mehr recht gewohnt, aber darin manifestiert sich ein bedenkliches Defizit denkerischerr Durchdringung des Problemes des Staates, denn der Staat wird nur begriffen, wenn er metaphysisch begriffen wird, von seinem ersten Grund her auf sein letztes Ziel hin. Zusatz: Wie kann der Stadt das Recht für sich beanspruchen, über das Leben von Menschen entscheiden zu dürfen, etwa Kriege führen zu dürfen und damit das Töten von Menschen verlangen und gar Menschen zu Tode verurteilen zu dürfen, wenn doch alle Menschen Geschöpfe Gottes sind. Dafür kann es nur eine Antwort geben, wenn diese Gewaltakte legitim seien sollen und keine angemaßte Macht ist, daß das Recht dazu von Gott stammt, wie Jesus Christus ja zu Pilatus sagt:"Du hättest keine Macht über mich, wenn Gott sie Dir nicht gegeben hätte."

Montag, 21. November 2022

Anmerkungen über eine treibende Kraft der "Reformierung" der Kirche

Anmerkungen über eine treibende Kraft der „Reformierung“ der Kirche Erste „Erfolge“ des Synodalen Weges zeichnen sich ab, Erfolge die wohl auch nicht Rom stoppen kann, auch wenn den deutschen Reformbischöfen auf ihrer Anhörungs- visite unübersehbar Gelbe Karten gezeigt wurden, sie also vorgewarnt sind. Oberflächlich gesehen könnte man dies Kampfgebiet als einen Nebenspielschauplatz betrachten, aber es könnte sein, daß hier eine der Hauptquellen der aktuellen Reformdebatte sich verbirgt. „Deutsche Bischöfe beraten über neue Grundordnung Liebesleben als Privatsache: Reform des kirchlichen Arbeitsrechts“ (Kath de am 21.11.2022). Das Kernproblem ist einfach erfaßbar: Viele kirchliche Mitarbeiter haben einen „Job“ in der Kirche oder bei kirchlichen Arbeitgebern wie die Caritas, die wenig oder fast gar nichts mit der Kirche verbindet, die aber trotzdem da gern arbeiten. Ihr Problem ist nun, daß die Kirche von ihnen eine Identifikation mit der Kirche einfordert, daß diese als „übergriffig“ empfinden. Wenn jemand bei einer Autofirma arbeitet, kümmert sich dieser Arbeitgeber doch auch nicht darum, was einer seiner Angestellten des Nachts mit wem im Bett macht, es wird eben nur verlangt, daß er seinen Arbeitspflichten nachkommt. Mit welchem Recht verlangt dann die Kirche eine Loyalität von ihren Mitarbeitern, die über das weit hinausgeht? 2 Strategien bieten sich an: Entweder ändert die Kirche ihre Morallehre und erklärt, daß eben alles, was im Bette Spaß macht, erlaubt ist, aber dafür müßte Rom die kirchliche Morallehre ändern oder die Bischöfe Deutschlands ändern das kirchliche Arbeitsrecht, indem sie festschreiben, daß das Sexualverhalten ihrer Mitarbeiter in der Freizeit, auch wenn es aus Sicht der jetzt noch gültigen Moralehre der Kirche sündig ist, keine Sanktionen oder irgendwelche Negativfolgen für die Mitarbeiter haben dürfe. In der Freizeit dürften so die kirchlichen Mitarbeiter so viel sündigen wie sie wollen, der Arbeitgeber Kirche akzeptiert das. Erstrebenswerter wäre natürlich eine Reform der Morallehre der Kirche, aber für die kirchlichen Mitarbeiter reiche für das praktische Sexualleben diese Änderung des kirchlichen Arbeitsrechtes: Für die kirchlichen Mitarbeiter ist die Morallehre der Kirche nur an ihrem Arbeitsplatz relevant für sie. Aus weltlicher Sicht ist das nachvollziehbar: Warum sollte etwa ein Mitarbeiter eines Vegetarierrestaurants am Sonntag bei sich Daheim keinen Schweinebraten essen, solange der Mitarbeiter dann Reste dieses Menüs nicht während der Dienstzeiten für die Gäste sichtbar verzehrt: Das schmeckt besser als die Vegetarierspeisen! Daß die Kirche ein völlig anders gearteter Arbeitgeber ist als ein rein weltlicher, daß ist nun eine Wahrheit, die wohl selbst unter vielen der Teilnehmer des Synodalen Weges nicht auf eine Zustimmung stoßen wird. Die Verweltlichung der Kirche wird ja gerade deshalb angestrebt, damit die kirchlichen Mitarbeiter sich emanzipieren können von der Anforderung dieses Arbeitgebers, über ihren Arbeitsplatz hinaus sich mit der Kirche in Wort und Tat zu identifizieren. Man müsse doch bei der Kirche arbeiten dürfen und außerhalb des Arbeitsplatzes dann leben zu wollen, wie es einem gefällt. Eine der antreibenden Kräfte der Kirchenreform sind so die vielen kirchlichen Mitarbeiter, die ihr Geld zwar in der Kirche verdienen, aber nicht gemäß der Kirche leben wollen. Entweder solle nun die Morallehre der Kirche so geändert werden, daß sie so leben wollen, wie es ihnen gefällt, daß sie in ihren Betten machen wollen, was ihnen gefällt oder aber, wenn diese Reform nicht durchsetzbar ist, dann muß eben das kirchliche Arbeitsrecht so verändert werden, daß, wie sehr dann auch gesündigt werden mag im Bett, daß keine arbeitsrechtlichen Folgen mehr haben dürfe. Es spricht viel dafür, wenn man den Kath de Artikel zu Grunde legt, daß der zweite Weg nun zum Erfolg führt: Jeder Kirchenmitarbeiter kann nun im Bette machen, was ihm gefällt, ohne irgendwelche Konsequenzen befürchten zu müssen. Vielleicht meinen dann gar Optimisten: Wenn die katholischen Pfarrer erst ein freies Sexualleben genießen dürfen, daß dann auch mehr Männer (und vielleicht später auch Frauen) Priester werden wollen! Der freie Sex ist eben das Wichtigste für den Heutigen und darum müsse die Kirche das auch all ihren Mitarbeitern gewähren. Diese Reform dient so also nicht einer Zurückgewinnung des Vertrauensverlustes in die Kirche sondern soll den Mitarbeitern ein bequemeres Leben ermöglichen, indem sie faktisch von der Befolgung der Sexualmorallehre der Kirche freigesprochen werden. Corollarium Zur christlichen Existenz gehört die Kreuzesnachfolge. Aber die heutigen Verantwortlichen gehen wohl davon aus, daß noch viel mehr als jetzt schon aus der Kirche austräten, würde dies betont. So soll eben den Kirchenmitgliedern ein möglichst kommodes Leben als christliches verkauft werden, damit nicht noch weitere austreten. Damit die Kirche nun weiterhin genug Mitarbeiter hat, will man eben auch das kirchliche Arbeitsrecht korrigieren: Je anspruchsloser das Christenleben ist, desto mehr werden bereit sein, in der Kirche zu arbeiten, solange man da noch christlich leben muß - oder es werden die Mitarbeiter auch davon dispensiert.

Samstag, 19. November 2022

"Man sieht nur, was man kennt"...sehen andere nur mit ideologischen Scheuklappen- oder ein Versuch zur Buchkultur

„Man sieht nur, was man kennt“...sehen andere nur mit ideologischen Scheuklappen? Ideologen stehen nicht hoch im Kurs, gelten sie doch einfach nur als Menschen, die die Wirklichkeit nicht so sehen können und wollen, wie sie nun mal ist. Diese objektive Wirklichkeit zu erkennen sei nun das Privileg des nichtideologischen Blickes, daß sozusagen die Wirklichkeit nicht durch die Farbigkeit meiner aufgesetzten Brille verklärt wird. Don Quijote ist so der Prototyp eines Ideologen, steht doch über ihn geschrieben: „Und da es unsern Abenteurer bedünkte,alles, was er auch immer dachte,sah oder sich einbildete,sei so beschaffen und trage sich so zu wie die Dinge, die er gelesen hatte“. (1.Buch, 2.Kapitel;Übersetzung: L.Braunfels) Der Held wird zum Opfer seiner Bücher: die gelesenen und verinnerlichten Bücher, durch die er in allem das in den Büchern Gelesene recogniziert.Er sieht die Welt, alles in ihr ihm Begegnende im Lichete dieser Bücher. Die Bücher sind ihm das Reale, und in der Wirklichkeit sucht er nun das Reale wiederzufinden. Findet er es wieder,dann erst hat er das Wirkliche begriffen. Den Antitypus bildete dann der Empirist, der ganz frei von allen Bücherwissen, einfach die Dinge so sieht, wie sie wirklich sind. Ideologen sind demzufolge Büchermenschen. Darum werden ja auch gleich am Anfang dieses Romanes alle Bücher dieses Helden verbrannt, um ihn aus der Wahnwelt der Bücher zu befreien. So sollte man auch mit allen Ideologien verfahren, diesem Bücherwissen, das nur den Zugang zur Wirklichkeit behindere oder gar verhindere. Bevor nun man als Christ dem enthusiastisch zustimmt und miteinstimmt in den Abgesang auf alle Ideologien, frage man sich aber, wie denn dann mit dem Buch der Christen, der Bibel umzugehen sei. Verhindert das Lesen dieses Buches etwa auch den Zugang zur Wirklichkeit? Wer etwa die Geschichte des Aufruhrs wider die göttliche Ordnung der Hierarchie im 4.Buch Mose, im 16. Kapitel liest und dann den dortigen Geist auch in dem „Synodalen Weg“ wiedererkennt, verkennt der die Wirklichkeit dieses Weges? Wenn jemand auf seinem Sonntagsspaziergang sagt: „Das da ist eine Eiche!“, erkennt der nicht die Vorstellung, die Idee der Eiche in dem Objekt wieder, das er so als eine Eiche benennt und damit als einen Fall, ein Exemplar des Eicheseins. Ist somit nicht jedes Erkennen ein recognizieren. In einem Spiegelbild erkenne ich mich selbst wieder, kennte ich mich nicht, könnte ich mich in dem Spiegelbild ja gar nicht wiedererkennen. Eine unindeologische Erkenntnis gliche also dem Versuch, eine Eiche zu erkennen ohne daß ich eine Vorstellung, eine Idee von der Eiche hätte, sodaß ich in einem Baum ein Exemplar der Eiche recognizieren kann. Ein Reiseführer wurde beworben mit: Was Du nicht kennst, sieht Du nicht! Wenn unter dem Sehen ein Wahrnehmen verstanden wird, daß das Gesehene begriffen wird, dann ist diese Aussage, trotz ihrer Abzweckung zur Motivation zu dem Ankauf dieses Reiseführers, einfach wahr. Jedes Wahrnehmen ist ein Wiedererkennen, sonst wird das Gesehene nicht begriffen und nicht wahrgenommen. Der seine Reisebücher gelesen Habende sieht eben das, was der Unbelesende nicht sieht. Der Christ ist so ein Bibelbuchleser, der die Wirklichkeit sieht, indem er sie von diesem Buche her liest. Man könnte die Wirklichkeit auch als einen Text verstehen, denn man lesen können muß, um ihn verstehen zu können. Das heilige Buch wäre dann der Grundtext, durch den die anderen Texte für uns zu lesbaren werden. Aber existieren denn nicht auch Nichtideologen, die ohne irgendwelche von ihnen gelesenen Grundtexte die Wirklichkeit einfach nur so sehen, wie sie wirklich ist? Es drängt sich der Verdacht auf, daß in postmodern pluralistisch strukturierten Gesellschaften es verschieden sortierte Bibliotheken gibt, und jeder nun die Wirklichkeit so liest, wie er sie ob seiner Buchlektüren, seiner Ideologie liest. Dabei kann nun jeder den anders Sehenden als ideologisch Verblendeten abqualifizieren um dabei seinen eigenen ideologischen Blick zu verkennen. Wenn Bücher als die Quelle aller Ideologien angesehen werden können, dann könnte man also fragen:Aus welchen Büchern hast Du Deine Weltsicht, daß Du in allem immer wieder das in den Büchern Gelesene recognizierst! Die Wirklichkeit kann somit keinen Gegenpol zur Ideologie bilden, denn sie wird ja immer schon von den verinnerlichten Büchern her gelesen. Gleichen wir alle so viel mehr als uns es lieb sein kann, diesem wundersamen Helden Don Quijote, der nur ein Held sein konnte, solange er aus seinen Büchern lebte? Nehmen wir als Ergänzung etwa die sehr erfolgreiche Serie: „Sturm der Liebe“ mit fast 4000 Fortsetzungen: Wie viele ihrer Zuschauer werden wohl in ihren Gefühlen und Liebesbeziehungen die dortig dargestelten wiedererkennen und danach dann auch gestalten! Die dortigen Erzählungen bieten sozusagen Deutungsmuster für das Eigenerlebte, daß in ihnen Filmisches recogniziert werden kann. Das hieße dann, daß so eine Serie nicht realitisch oder unrealistisch Wirklichkeiten widerspiegelt sondern Deutungsmodelle bereitstellt, durch die erst uns Wirklichkeiten verstehbar und dann auch gestaltbar werden, so wie wir sie jetzt wahrnehmen und gestalten. 1.ZUsatz: Die einfachste Ideologiekritik: Alle denken ideologisch, nur ich nicht. 2.Zusatz: Könnte der Wirklichkeit ein Mangel innewohnen,sodaß sie deshalb ideologisch "vervollständigt" wird? Für das naturwissenschaftliche Denken ist der Mensch weltimmmanent verstehbar, die Theologie urteilt, daß er nur als Gottes Geschöpf begriffen werden kann. Das ist im Urteil der Naturwissenschften eine weltanschaulich-ideologische Deutung unwissenschaftlicher Art. Ist aber das Axoim, daß der Mensch allein weltimmanent zu begreifen ist, nicht selbst wiederum ein Axiom eines weltanschaulich-ideologischen Denkens?

Freitag, 18. November 2022

Gott ist tot, wir haben Gott getötet- tötete die Kirche Gott?

Gott ist tot, wir haben Gott getötet- tötete die Kirche Gott? Nietzsches Diktum vom Tode Gottes, vom: Wir haben ihn getötet, ist allseits bekannt, aber könnte dies Diktum nicht auch einmal in kirchenkritischer Perspektive bedacht werden? Könnte von einem Anteil am Tode Gottes seitens der Kirche gesprochen werden? Nun muß diese Frage den Einwand provozieren, daß die Rede vom Tode Gottes ja a priori sinnwidrig ist, da Gott notwendig als unsterblich zu denken sei, ein Wesen, von dessen Tod man sprechen könnte, wäre so auf keinen Falle Gott. Deshalb sei hier von dem Tod des Glaubens an Gott die Rede, daß Gott nicht mehr für den Menschen lebendig sei, so sehr er objektiv immer noch als lebender ist. Im Jahre 1950 konnten noch in dem offiziellen Gesangbuch des Erzbistumes München/Freising dies als die 5 Grundwahrheiten des christlichen Glaubens benannt werden: (1)„Ein Gott in drei Personen, Vater,Sohn und Heiliger Geist. (2)Gott hat alles erschaffen,erhält und regiert die Welt.(3)Der Sohn Gottes ist für uns Mensch geworden und am Kreuze gestorben.(4)Gott belohnt das Gute und bestraft das Böse.(5)Ewige Seligkeit oder ewige Verdammnis wird das endgültige Geschick der unsterblichen Seele sein.“ Gottes Relevanz für uns Menschen resultiert direkt aus der 5.und 4.Glaubenswahrheit: Gott entscheidet über unser ewiges Geschick, ob wir ewig leben oder ewig verdammt sein werden. Das „ewig“ ist dabei als Kontrast zum endlichen Leben gemeint: Im endlichen, wie wir es führen, entscheidet sich unser ewiges Geschick, denn Gott richtet uns gemäß unserem endlichen Leben, ob wir gut oder böse gelebt haben. Solange Gott so geglaubt wird, muß der Glaube an ihn ein lebendiger sein, denn Gottes Urteil über uns entscheidet über unser ewiges postmortales Dasein. Wie verändert sich nun aber der christliche Glaube, wenn diese Glaubenswahrheit außer Kraft gesetzt wird? Faktisch wird heute in der Kirche selbstverständlich, ausgehend von der These, Gott sei nur die Liebe und sonst nichts, gepredigt, daß keiner verdammt werden wird durch Gott. Das hat nun zur Folge, daß für Gott selbst es gleichgültig ist, ob ein Mensch gut oder böse lebt,denn er liebt jeden und verurteilt keinen. Nach welchen Kriterien nun der Mensch auch sein Leben ausrichten mag, will, soll ich so oder so leben,was in Gottes Urteil gut oder böse ist, ist nun vergleichgültigt für den Menschen, denn Gott liebt jeden, gleichgültig ob er gut oder böse sein Leben geführt hat. Wer als Subalterner arbeitet, weiß, daß für seine Arbeitsbewertung das Urteil seines Vorgesetzten das wichtigste ist: Arbeite ich in seinem Urteile gut?, aber wenn mir gesagt wird, daß es dem Chef gleichgültig ist, wie ich arbeite, welcher Angestellte wird sich dann noch um die Maßstäben seines Chefes kümmern? Die Rede von der bedingungslosen Annahme eines jeden Menschen durch Gott, weil Gott einfach die Allliebe ist, vergleichgültigt so Gottes Unterscheidung von Gut und Böse. Menschliche kulturell hervorgebrachte Unterscheidungen von Gut und Böse treten dann an die Stelle der göttlichen und verpflichten uns Menschen, weil uns das Urteil der Mitmenschen über uns nicht gleichültig sein kann: Was denken die anderen über mich, diese Frage ersetzt dann die einstige: Wie wird Gott über mich urteilen? Solange das Erlangen des Zieles des ewigen Lebens eines ist, davon abhängig ist, wie ich mein irdisches Leben führe, ist dies Ziel ein für das irdische Leben relevantes Ziel, denn daraufhin wird nun das irdische Leben gestaltet. Was ändert sich nun, wenn gemeint wird, daß dies Ziel sowieso jeder erreichen wird, weil Gott jedem das ewige Leben schenken wird und zwar gratis? Dies Ziel kann dann für das praktische Leben keine Relevanz mehr haben, da dies Ziel ja erreicht werden wird, gleichgültig, wie ich es führe. Alle irdischen Ziele, deren Erreichung auch von mir selbst abhängig sind, die ich nicht gratis bekomme, erheischen nun, daß ich mich darum bemühe, wohingegen das Ziel des ewigen Lebens und was Gott uns offenbarte, wie es zu erlangen sei, für das praktische Leben gleichgültig wird. Dies Ziel existiert dann nur noch als beschaulich zu Betrachtendes ohne eine Relevanz für das praktische Leben. Somit ist Gott für das praktische Leben ein Gott ohne eine Relevanz geworden. Erhält und regiert Gott denn noch die Welt? Wer auf die heutige kirchliche Verkündigung diesbezüglich achtet, wird feststellen, daß in liturgisch vorgegebenen Texten diese Aussagen zwar vorkommen, aber dann in den aktualisierenden Deutungen verschwindet zu einem Gott, der nur noch an uns appelliert: Bewahret die Schöpfung, sorget um den Frieden,helfet den Armen usw. Gott ist eigentlich nur noch dieser Appell und der Gehalt dieses Appellierens ist nur noch der Aufruf zu einem humanitären Verhalten. Auf Gott könnten solche Appellpredigten eigentlich verzichten. Schlußendlich: Was weiß die Kirche denn noch von Gott? Postmodernistisch heißt das heutige Credo der Kirche: Wir sind eine große Suchbewegung nach Gott im Verbund mit allen anderen Religionen- Gewisses wüsse Niemand! Das steht nun in einem unüberwindlichen Kontrast zu der Vorstellung von dem Gott, der nur die Liebe sei, die jedem unbedingt gälte. Diese Aporie findet aber ihre „Lösung“ in der Frage: Wie müssen wir uns Gott denken, damit die diversen Gotteslehren der Religionen nicht zu Konflikten führen, wenn dann jede Religion die ihrige Gotteserkenntnis als die allein wahre beurteilt: Gott muß als sich gleichgültig verhaltend zu allen Religionen gedacht werden. So ist Gott nicht an sich objktiv sondern so ist er um des innerweltlichen Friedens, dem höchsten Ziel des heutigen Menschen nicht zu gefährden, zu denken. Dieser Gott ist dann aber ob dieser Indifferenz ein toter Gott, weil er nur noch dies sagt: Es ist mir gleichgültig, wie ihr glaubt und wie ihr lebt. Zusatz: Beliebt ist ja auch die These, daß die Theologie, indem sie Gott denkend zu begreifen versuche, schon in die Irre ging. Gern amalgamiert sich diese Kritik mit der Vorstellung eines ursprünglich rein jüdischen Urchristentumes, das dann durch seine Hellenisierung kontaminiert wurde, daß eben, um es in Anlehnung n Adolf von Harnack aus dem fröhlichen Handwerksevangelium, im Vertrauen auf den väterlichen Gott zu leben, eine solche Abscheulichkeiten wie die Trinitätslehre hervorbringende Kirche geworden sei. Aber das Denken als Ursache des Niederganges zu behaupen, ist nur ein Exzeß plumpesten Antiintellektualismus.

Die Katholische Kirche auf der Anklagebank: Sie mißbrauche die Religionsfreiheit

Die Katholische Kirche auf der Anklagebank: Sie mißbrauche die Religionsfreiheit Rang sich im 2.Vaticanum die Katholische Kirche zur Bejahung des Menschenrechtes auf die freie Ausübung seiner Religion durch, um so sich vor der Möglichkeit ihrer Unterdrückung durch Staaten zu entziehen, die im Namen ihrer Wahrheit die Unwahrheit der christlichen Religion zu verbieten, so wird nun versucht, mit dem Argument der Religionsfreiheit die Katholische Kirche zu bekämpfen mit der These, sie mißbrauche dies ihr staatlicherseite zugebilligte Recht. Auf der quasi offiziellen Internetsauftrittsseite der Deutschen Bischöfe wird dieser Angriff auf die Kirche so vorgetragen. Die Überschrift offenbart gleich die Angriffsstrategie: „Solche Positionen missbrauchten die Religionsfreiheit Sozialethiker: Massive rechtspopulistische Tendenzen im Katholizismus“. (15.11.2022). Die Diffamierung als rechtspopulistisch soll natürlich beim Leser die Assozisationskette: Rechtspopulisten- Rechts -Nazis stimulieren gipfelnd in der Antifaparole: „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda“- eine der Lieblingsparolen der gegen die Lebensschutzkundgebungen protestierenden Feministin. Es darf gegen keine Meinungsfreiheit für „Rechtspopulisten“ geben, weil das ja schon irgendwie Rechte und Nazis sind. Die Katholische Kirche mißbrauche also die ihr zugebilligte Religionsfreiheit, indem sie Rechtspopulistisches in ihr zulasse. Konkret: "Massive" rechtspopulistische Tendenzen beobachtet der Sozialethiker Andreas Lob-Hüdepohl in der katholischen Kirche. Die Religionsfreiheit würde so etwa für die Ausgrenzung von homosexuellen Menschen und Fragen von Geschlechtsidentität missbraucht. Kirchliche Positionen würden also nicht nur von rechtspopulistischen Parteien mißbraucht, hier denken Politisch Korrekte zuerst an die AfD mit ihrer Vorliebe für das traditionelle Familienverständnis und ihr Engagement für den Lebensschutz (Beate von Storch etwa), sondern solche verwerflichen Positionen werden auch in der Kirche selbst vertreten. „Es brauche deswegen auch einen selbstkritischen Blick ins Innere der Religionsgemeinschaft – und nicht nur eine Klage darüber, dass Populisten für ihre Argumentation auf Religionen zurückgreifen.“ Also, das moraltheologische Urteil, daß die praktizierte Homosexualität eine Sünde sei, darf die Kirche nicht mehr lehren, weil das eine rechtspopulistische Position sei und rechtspopulistsche Äußerungen ein Mißbrauch der Meinungsfreiheit darstellen. Daß es nur zwei Geschlechter gäbe, sei dann ebenso rechtspopulistisch- deshalb wurde ja an einer Berliner Universität ein Vortrag einer Biologin untersagt, die doch tatsächlich behauptete, daß es biologisch gesehen nur 2 Geschlechter gäbe. Solche rechtsradicalen Thesen haben aber an politisch korrekten Universitäten wie auch in der Kirche keinen Platz mehr. Daß die Kirche mit ihrem Nein zum Frauenpriestertum grundgesetzwidrig sich verhält, ist ja nun schon ein so alter Hut, daß er in diesem Kath de Artikel nicht auch noch erwähnt werden mußte. Nun wird die Kath de Redaktion nicht gleich das Verbot der Katholischen Kirche fordern, sondern nur, daß sie alles Rechtspopulistische in ihr auszumerzen habe. Offenkundig markiert dieser Artikel den Primat des Kampfes gegen Rechts auch für das innerkirchliche Leben. Es reiche eben nicht, AfD- Politiker als unerwünschte Personen auf den Kirchentagen zu stigmatisieren, es muß auch alles Rechte in ihr ausgemerzt werden. Denn die oberste Norm auch für die Kirche ist in allen Bereichen die Politische Korrektheit mit ihrem heiligen Krieg gegen alles Rechtspopulistische und Rechte. Für die Religionsfreiheit heißt das konkreter, daß jede traditionelle Lehre der Kirche, die nicht politisch korrekt ist, nicht mehr gelehrt werden darf, da das einen Mißbrauch dieses Rechtes darstellt: Für Rechtes gibt es kein Recht! Zusatz Das Gererücht,Papst Benedikt wäre auch angesichts seiner Ohnmacht gegenüber der Macht der innerkirchlichen Homosexlobby resigniert zurückgetreten. könnte doch was Wahres enthalten, schaut man auf die Vehemenz, mit der jetzt gegen die Lehre der Kirche in dieser Causa gekämpft wird.

Donnerstag, 17. November 2022

Ein Jesuit kämpft gegen die Kirche - sie wüsse weder über Gott und Böse noch etwas von Gott!

Ein Jesuit kämpft gegen die Kirche- sie wüsse weder über Gut und Böse noch etwas von Gott! Das muß als eine Absurdität erscheinen, schließlich bildet doch Gottes Offenbarung das Fundament der Kirche, in der Gott, das was gut und das was böse ist offenbarte und der sich auch selbst offenbarte als der dreieinige Gott. Was gut und böse ist, das ist doch das, was im Urteile Gottes gut oder böse ist und indem er das offenbart offenbart er sich selbst als der das Gute Wollende und das Böse Nichtwollende. Aber ein modernistischer Jesuit sieht das ganz anders. In einem Interview mit der „Furche“Klaus Mertes SJ: Über die Katholische Kirche, Furche 28.7 2021 lesen wir seine Antwort auf diese Frage, ob denn die Kirche nicht der Ort der Erkenntnis, was gut und was böse sei: „Die Kirche hat keinen privilegierten Zugang zur Erkenntnis von Gut und Böse. Die Dogmatik behandelt die Themen der Heilsgeschichte, nicht die der Ethik. Wenn Sie das Credo lesen, werden Sie keine spezifisch christlichen Aussagen über Gut und Böse lesen. Die Fähigkeit zu einem ethischen Urteil ist ja nicht nur die Fähigkeit von Gläubigen, sondern von allen Menschen. Gewissenseinsichten über Gut und Böse beanspruchen allgemeine Geltung. Die Kirche nimmt am Diskurs der praktischen Vernunft teil und kann sich nicht einfach über das Autoritätsargument absetzen. Das bedeutet keineswegs, dass sie sich nicht positionieren darf, aber sie muss dabei im Dialog bleiben.“ Leider kannte Gott die Möglichkeiten des Diskurses der praktischen Vernunft noch nicht, so daß er durch die Offenbarung seiner Gebote sich in diesen Diskurs einmischte, statt die Erkenntnis des Guten und Bösen allein dem menschlichen Denken anzuvertrauen. Die Vorstellung einer autonomen Moralehre wird so bejaht, für die Gebote Gottes nur ein heteronomer Fremdkörper sein können. Gott als die Autorität, daß er seine Gebote uns offenbarte, darf so in diesem Diskurs der praktischen Vernunft keine Rolle mehr spielen. Gewissenseinsichten sollen dann das Material dieses Diskurses sein, da sie eine allgemeine Geltung beanspruchen, die dann der vernünftige Diskurs auf ihre Geltungsansprüche zu überprüfen habe. Das mutet wie ein seichter Aufguß der Konzeption der kommunikativen Vernunft des Philosophen Habermas an: Es darf nur den durch den vernünftigen Diskurs erzielte Konsens als Autorität geben, der dann zu gehorchen wäre. Festzuhalten gilt: Gott sagt!, darf keine Rolle mehr für die Morallehre der Kirche spielen. Dann verblüfft es auch nicht, daß dieser Jesuit sich für das Frauenpriestertum und die Bejahung der Homosexualität engagiert, denn das sind eben vernünftige Erkenntnisse. Welche Bedeutung hat dann Gott noch für die Kirche, wenn er für die Morallehre der Kirche so suspendiert wird? „Zusammen hält uns die Theologie, und zwar im Sinne der Thematisierung der Frage nach Gott. Die Kirche ist der Ort, in der die Frage nach Gott gestellt wird, die außerhalb der Kirche legitimerweise auch ausgesetzt werden kann. Ich lebe in der hochsäkularisierten Stadt Berlin: Da ist die Frage nach Gott in vielen Kreisen eine irrelevante Frage. Die Frage nach Gott ist das Thema, das die Kirche zusammenhält – ein gemeinsames Suchen und Ringen darum – natürlich, vor dem Hintergrund des Evangeliums und Tradition.“ Das Fundament der Kirche ist somit nicht mehr der Gott, der sich uns Menschen offenbart hat, sodaß diese Gotteserkenntnis die Kirche fundiert sondern die „Frage nach Gott“. Die Formulierung der „Thematisierung der Frage nach Gott“ schließt ein Antworten auf diese Frage wohl aus, denn diese Frage soll thematisiert werden, etwa: Warum fragen Menschen nach Gott in welcher Weise mit welcher Intention? Es soll gemeinsam gesucht und gerungen werden. Nur, dies Ringen und Suchen findet nie eine endgültige Antwort. Für dies Suchen gibt es weder eine göttliche Offenbarung noch die Dogmen der Kirche, in der die Wahrheit der göttlichen Offenbarung expliziert werden, sondern nur Sucher. Das Evangelium und die Tradition können dann eben nur noch einen Hintergrund für diese Suchpraxis bilden, die aber nie zu einem Erkennen Gottes vordringt. Die Gotteserkenntnis ist eben auch gar nicht so wichtig, denn außerhalb der Kirche kann auf die Suche nach der Gotteserkenntnis legitimerweise verzichtet werden. Gott hält zwar als Frage nach ihm die Kirche als die Diskursgemeinschaft der Frage nach Gott noch zusammen, aber außerhalb der Kirche ist diese Frage obsolet geworden. Daß der Grund auch und gerade darin liegen könnte, daß selbst die Kirche nicht mehr der Ort der Antwort auf diese Frage ist, sondern nur noch ein Ort des Fragens und Suchens ohne eine Aussicht auf eine Antwort, darauf kommt dieser Jesuit nicht. Genau genommen braucht auch niemand, selbst die Kirche keine Antwort auf die Gottesfrage, denn wie wir leben sollen und was so gut und böse ist, das erkennen wir aus dem Diskurs der praktischen Vernunft, der ganz zufällig dann ineinsfällt mit dem vorherrschendem Zeitgeist. Dieser Zeitgeist ersetzt dann vollständig eine mögliche Gotteserkenntnis, sodaß auf sie auch ganz verzichtet werden kann. Kirche sein heißt eben heute „ganz konkret und praktisch“, wie man heute eben so gern daherredet: Für den Homosex sich einzusetzen, die Einführung des Frauenpriestertumes zu fordern, Sex für alle und deshalb die Abschaffung des Zölibates und die Liebe zu den Asylanten. Das ist so wunderschön praktisch, wozu bräuchte man da noch theoretische Erkenntnisse Gottes! Corollarium Daß die Kirche nur noch der Ort des Suchens nach Gott und nicht mehr der Ort des Offenbarseins Gottes ist in der Lehre der Kirche sein soll, verdankt sich der Selbstverortung der Kirche in die Postmoderne, in der eine erkannte oder erkennbare Wahrheit als eine Bedrohung der Freiheit angesehen wird

Dienstag, 15. November 2022

Die bedingungslose Anpassung an den Zeitgeist

Gibt es denn keine Sünde mehr? Wenn (fast) alle das tuen, ist es dann keine mehr? Selbst schon abgehärteten Lesern der pseudokatholischen Internetseite: Kath de müßte dieser Artikel zu schaffen machen: „Psychologe über Porno-Konsum“ am 15.11. 2022. Der Anlaß für diesen Artikel liegt klar auf der Hand: Papst Franziskus enttäuscht zusehens das linksliberale Lager in der Katholischen Kirche, das doch auf dem „Synodalen Weg“ so triumphierte. Da spricht dieser Papst in energischen Worten über die Lust und die Gefahren der Pornographie und schon widersprach man ihm, fast schon so routinemäßig wie einst jedes Wort Papst Benedikts reprobiert wurde.Der antirömische Affekt (Carl Schmitt) revitalisiert sich. Aber noch abenteuerlicher ist die völlige Confusion moraltheologischen Denkens, die sich in diesem Artikel artikuliert. Eines ist der Diskurs darüber, was ist, wie leben heutige Menschen in Deutschland ihre Sexualität und ein anderes ist der kirchliche Diskurs, wie ein Christ seine Sexualität zu leben habe. Dank der modernen Wissenschaften ist nun das Vermögen zur Feststellung von empirisch überprüfbaren Wissen über das Sozialverhalten beachtlich gesteigert worden: Wie viel Sex hat durchschnittlich ein Mann pro Jahr mit wie vielen Partnern, aber der normative Diskurs: Wie lebt man die Sexualität angemessen?, ist fast völlig abgestorben. Jeder könne es da machen, wie es ihm gefalle, solange der Sex von allen Beteiligten dann wie auch immer einvernehmlich praktiziert würde. Der Konsens über etwas macht die Meinung über etwas zur Wahrheit, bis daß der Konsens sich auflöst. Dazu heißt es nun in diesem Artikel: „Noch einmal: Wir gehen vom Leben aus, also der Realität. Ein Beispiel hierfür ist das Thema Selbstbefriedigung. Fast alle, also etwa 95 Prozent der Männer und 90 Prozent der Frauen, geben bei der Beratung zu, dass sie Erfahrungen mit Selbstbefriedigung gemacht haben.“ Die Realität avanciert so zur Norm der Moraltheologie. Der Leser möge einmal versuchen, dies sich vorzustellen: Gesetz den Fall, daß Untersuchungen ergäben, daß 75 Prozent aller Eltern ihre minderjährigen Kinder sexuell mißbräuchten, ergäbe das, daß nun dieser Mißbrauch kein Mißbrauch mehr wäre, weil so viele das täten? Wenn Paulus in seinem Römerbrief darlegt, daß alle Menschen vor Gott Sünder sind und so nur durch den Glauben an den Erlöser gnadenhaft gerettet werden können, dann müßte die heutige moderne Moraltheologie einwenden: Was alle taten und tuen, kann nicht als eine Sünde bestimmt werden, weil es alle so machen. Wenn nun circa 99 Prozent aller Katholiken, das ist aber noch eine sehr optimistische Annahme, sich nicht an die Sexualmorallehre der Kirche halten, auch weil sie sie für unwahr erachten, dann ist das kein Beweis für die Unwahrheit dieser Morallehre. Zur Veranschaulichung möge ein simples Beispiel dienen: Wenn im Mathematikunterricht die Schüler aufgefordert werden, einen Kreis in ihr Schulheft zu zeichnen, wird es keinem Schüler gelingen, einen Kreis zu zeichnen, nur Gebilde, die eine Ähnlichkeit mit dem Kreis haben. Die Definition des Kreises, seine normative Vorstellung wird aber durch diese Annäherungsversuche des Kreiszeichnens nicht in Frage gestellt. Kein Lehrer käme auf die Idee, angesichts der gemalten Kreise die Definition des Kreises zu verändern. Aber der Lehrer wird auch einräumen, daß ein Schüler mit dieser Aufgabe überfordert ist: Er kann den Kreis freihändig nicht so zeichnen, daß er der Idee des Kreises gerecht wird. Faktisch lehrt die katholische Sexualmorallehre, daß jede vorehelich gelebte Sexualität eine Sünde ist. Sie verlangt also bis zur Verheiratung von allen ein enthaltsames Leben. Nun heiraten in Deutschland Frauen durchschnittlich mit 30, Männer mit 33 Jahren. Wenn davon auszugehen ist, daß etwa ab dem 14.Lebensjahr ob der Geschlechtsreife erotisch-sexuelle Bedürfnisse im Menschen lebendig werden, dann hat das die Konsequenz, daß 16 bzw 19 Jahre lang die Christen wider ihre Natur zu leben haben bis daß sie dann sich verheiraten. Daß nun heutzutage erst so spät geheiratet wird, hat wohl den Hauptgrund in der beruflichen Vita: So lange brauchen Menschen in der Regel, um finanziell so gesichert zu sein, daß sie eine Familie sich zu gründen trauen. Das Nestbauprinzip: Er muß ein Nest erstellt werden, dann werden darin die Eier zum Ausschlüpfen gelegt. Es bedarf keiner großen Menschenkenntnis, um einzusehen, daß eine so lange Zeit sexueller Enthaltsamkeit eine Überforderung darstellt. Nur wenigen ist es gegeben, um des Himmelreiches willen so enthaltsam zu leben. Als die Kirche die Lehre, daß jede vorehelich praktizierte Sexualität objektiv eine Sünde sei, haben die Menschen gewiß nicht erst mit 30 oder 33 geheiratet. Wenn ein Lehrer die Schüler tadelt, daß sie in ihren Schulheften keinen Kreis zeichnen konnten, tut er ihnen ein Unrecht an, denn diese Aufgabe überfordert sie. Es muß deshalb doch angefragt werden, ob diese Lehre, daß jede vorehelich praktizierte Sexualität eine Sünde sei, nicht auch die Katholiken überfordert. Die so geforderte Enthaltsamkeit ist ja ein Leben wider die menschliche Natur, denn der natürliche Fortpflanzungswille artikuliert sich nun mal in erotischen und sexuellen Bedürfnissen. Kann es da verwundern, daß 99 Prozent nicht so enthaltsam leben wollen! Daß so viele nicht gemäß der Sexuallehre der Kirche leben, ist so kein Beweis ihrer Unwahrheit, aber eine Aufforderung, über die Gründe dafür nachzudenken und nicht sich mit: Sind halt alle Sünder!zu begnügen. Corollarium Eine der großen Illusionen der Ethnologie war es ja, "Naturvölker" finden zu können, die noch "natürlich", nicht kulturell entfremdet ihre Sexualität lebten. Aber man fand nur anderes regulierte Sexualität.Die Sexualität muß aber geregelt werden, da den Menschen ein Mangel an der Instinktsteuerung auszeichnet, (Gehlen, der Mensch als Mangelwesen)und so Institutionen und verbindliche Moralen dies Defizit zu beheben haben. Anders gesagt: Weil der Mensch frei ist, kann er auch sinnwidrig seine Sexualität leben.

Ein Gerücht: Erleben wir das Ende des politischen Zeitalters? Hat das etwas mit dem Ende der christlichen Religion zu tuen?

Ein Gerücht: erleben wir das Ende des politischen Zeitalters? Die Vorsilbe: Post hatte mal eine große Konjunktur, man denke nur an den schillernden Begriff der Postmoderne erinnert, an die Vorstellung vom Ende der Geschichte und Hegel hatte ja schon gar das Ende der Kunst erkannt. Wir leben in einer postchristlichen Kultur mit dekonstruierenden Poststrukturalisten und irgendwie scheint alles irgendwie zu Ende gegangen sein, und das Neue noch nicht auf den Begriff gebracht. In diésen Kontext gehört nun auch das Gerücht des Endes der Politik. Der Einwand, daß es doch immer schon Politik gegeben hätte, weil irgendwie immer schon Menschen von Menschen regiert wurden und die Kunst des Regierens eben die Politik sei, scheint ein treffendes Argument wider dies Gerücht zu sein. Aber die These vom Ende der Konstantinischen Epoche kann doch auch nicht widerlegt werden durch das Faktum, daß zu allen Zeiten Menschen religiös waren und auch die christliche Religion so nie wieder verschwinden wird, weil der Mensch eben von seiner Natur aus religiös veranlagt sei. Auch wenn das stimmte, bliebe doch das Faktum, daß eine Epoche zu Ende gegangen ist, die des Thron-und Altarbündnisses und daß nun die Kirche sich neu in der postchristlichen Gesellschaft zu positionieren habe. Meine These: Politik im emphatischen Sinne gibt es erst seit der Französischen Revolution. Die Substanz dieses Politikverständnisses ist die Säkularisation des religiösen Begriffes des Reich Gottes, daß nun das von Gott als Endziel der Geschichte Erhoffte als die Aufgabe der Politik verstanden wird: eine Weltordnung der Vernunft, des ewigen Friedens und der Gerechtigkeit zu erschaffen. Die Antithse dazu bildete das dunkle Mittelalter mit all seinem Aberglauben und seiner widervernünftigen politischen Gestaltung der Monarchie und der Kirchenherrschaft.Als unpolitische Alternativen profilierte sich dabei der Humanismus in seiner Kaprizierung auf die Bildung und die liberale Hoffnung auf die Ökonomie: wenn erst alles genügend produziert wird durch die Wirtschaft, alles allen ausreichend zur Verfügung stünde, dann ergäbe sich daraus die friedfertige Zukunftswelt. Die Politik im emphatischen Sinne konnte diese unpolitischen Konzepte nun in sich integrieren.Zum ersten male praktisch wurde sie dann in der Französischen Revolution, und seit dem existiert dies emphatische Politikverständnis als eines, daß die zentralen religiösen Begriffe säkularisiert, indem es sie politisiert.Eingedenk der bekannten These Carl Schmitts, daß die wesentlichen Begriffe des politischen Diskurses säkularisierte religiöse sind, könnte nun der Begriff des Feindes dies veranschaulichen. Die große Erlösungserzählung der christlichen Religion beantwortet notwendigerweise auch die Frage, warum die Welt nicht gut ist und wer dafür verantwortlich ist. Die Antwort, die erstaunlicherweise Papst Franziskus öfters als seine liberalen Freunde das hören mögen, gibt, ist der Satan. Aus dem relativen Dualismus des einen Gottes, der doch das Wirken dieses Antipoden zuläßt, erklärt dann die Theologie die Menschheitsgeschichte,den Fall des Menschen und die Möglichkeit seiner endgültigen Erlösbarkeit durch den Endsieg über diesen Widersacher. Das Politikverständnis im emphatischen Sinne verlangt nun auch nach dem einen Feind, der dafür verantwortlich ist, daß die Welt so elendig ist und bezeichnet so den, den man besiegen muß, damit die Welt endlich eine vernünftige werden kann.In diesem Sinne muß Carl Schmitts Urteil, daß der Feind konstitutiv für die Politik ist, zugestimmt werden. Der Feind ist dann das Unheil Erwirkende und die Vernunft Verhindernde, der Freund dagegen das Subjekt, das die Revolutionierung der Wet erwirken kann. Darum steht und fällt dies Politikverständnis mit der Unterscheidung von Freund und Feind- so wie die theoretischen Wissenschaften leben aus der Unterscheidung von wahr und unwahr, die praktischen von der von gut und böse und die ästhetischen von der von schön und häßlich. Ohne diese Unterscheidung lösten sich eben diese Diskurse auf. Den letzten Großversuch der Gestaltung der Gesellschaft durch eine rein vernünftige Politik stellt so wohl die Russische Revolution mit ihren Folgerevoulutionen dar. Das endgültige Scheitern dieses politischen Revolutionsverständnisses signalisiert somit nicht nur das Ende der Moderne sondern auch das des politischen Zeitalters. Jetzt ist die Politik wie vordem wieder die Kunst des Regierens, indem nun dieses Politikverständnis sich ganz von allen religiösen Gehalten in ihrer säkularisierter Umformung emanzipiert. Die Politik in den Dienst der Kirche zu stellen, das war die tragende Idee der Konstantinischen Epoche, die Moderne säkularisierte die christliche Religion in dem emphatischen Begriff der Politik und negierte somit die Religion nicht einfach, sie hob sie auf, praktisch, nicht rein spekulativ wie es Hegel versuchte. So dürfte dem Gerücht des Endes der Politik etwas Wahres innewohnen. In der nachpolitischen Epoche der Postmoderne ist dann die Politik wieder die Kunst des Regierens. Das heißt aber nicht, daß es eine Garantie dafür gäbe, daß gut regiert wird. Als Illusion erwies sich nun aber die Hoffnung, daß die von der Politik Enttäuschten sich wieder der christlichen Religion zuwenden würden mit ihren Hoffnungspotentialen. Nicht nur Blochs Philosophie der Hoffnung, auch die Hoffnung auf das Reich Gottes scheint in der Postmoderne unzeitgemäß. Corollarium Das Spezifische der "Neuen Linken" in ihrer Differenz zur tradititionalistischen war ja, daß sie das "revolutionäre Subjekt", die Arbeiterklasse und den Feind, die Bourgeoisie ersetzte durch eine Vielzahl von revolutionären Subjekten, deren Interessen nicht in diesem "System" realisiert werden könnten. Das war die Randgruppenstrategie, daß Homosexuelle,Feministin und und als neue Hoffnungsträger entdeckt wurden zur Transformation des Systemes. Auch diese neolinke Variante ging dann in der Postmoderne unter.

Montag, 14. November 2022

"Die deutschen Bischöfe in Rom"

"Die deutschen Bischöfe in Rom“ So betitelt das quasi offizielle Portal der deutschen Bischöfe den Werbekampagnenauftritt dieser Bischöfe, auf antirömische Affekte setzend. Eigentlich wäre es ein Routinebesuch, aber seit dem sich der Römische Papst kritisch zu dem Synodalen Weg äußerte, hat dieser Besuch eine ungewohnte Bedeutung gewonnen. So sagte ja kurz vor dieser Visite Papst Franziskus: "Auf dem Rückflug von seiner Bahrain-Reise nahm Franziskus die Kirche in Deutschland ins Visier und betonte wie schon zuvor, Deutschland habe "eine große und schöne evangelische Kirche". "Ich will eine katholische Kirche sehen, die geschwisterlich mit der evangelischen Kirche" verbunden ist und "auf den religiösen Sinn des heiligen treuen Gottesvolks" hört, so der Pontifex.“ Das ist für die diplomatische Sprache des Vaticans mehr als ungewöhnlich deutlich: Es existiere doch in Deutschland schon ein evangelische Kirche. Die Katholische in Deutschland solle sich nun nicht bemühen, eine weitere evangelische Kirche zu werden, sondern soll katholisch bleiben. Aber genau das will der Synodale Irrweg nicht. Einst wurde gemunkelt, daß es in Westdeutschland mehr gläubige Kommunisten gäbe als in Ostdeutschland, jetzt dürfte man hinzufügen, daß auf dieser Synode es wohl mehr gläubige Protestanten gibt als auf den Synoden der EKD. Selbstredend ist damit nicht eine schlichte Repristination Luthers gemeint, ein Zurück zur lutherischen Theologie, sondern man will modern protestantisch werden. Man glaubt noch ganz hausbacken an den kulturellen Menschheitsfortschritt, hält das Katholische für etwas Ewiggestriges, das nun überholt vom allgemeinen Progress abzulegen ist. Die so erstrebte Modernisierung der Kirche fällt somit ineins mit ihrer Verprotestantisierung, weil der Protestantismus in dem guten Rufe steht, das der Moderne eingepaßte Christentumsverständnis zu repräsentieren. Ein Katholik dagegen, glaubte er in Übereinstimmung mit der Kirche, lebte immer noch im Mittelalter, die Aufklärung und ihre Früchte völlig ignorierend. Nun sollte zwar das 2.Vaticanum schon, so das offiziöse Narrativ, die Kirche mit der Moderne versöhnen, indem nun die Kirche die Dreifaltigkeit der Französischen Revolution sich zu eigen machte, aber es blieb doch noch zu viel Katholisches, also der Moderne Inkompatibles. Die Substanz der Moderne ist eben der Glaube an die Demokratie, daß das, was demokratisch als ein Konsensus erstellt worden ist, als wahr zu gelten habe. Etwa Umstrittenes sei so schon per se nicht wahr; etwas als umstritten zu qualifizieren, heißt deshalb, es zu dysqualifizieren. Darum legte man ja auf dem Synodalen Weg so viel Wert auf fast einstimmige Ergebnisse, nur daß dann leider ein paar Ewiggestrige die Konsense störten. Die Texte des Synodalen Weges sind eben wahr, weil sie nach einem demokratischen Procedere generiert worden sind. Dieser Demokratizismus hat nun wenig mit Luther und den anderen Reformatoren gemein, er paßt mehr zur Rotte Korach (4.Mose 16), aber er paßt zum modernen Protestantismus. Befremdlicherweise verhielten sich aber die evangelischen Kirchen und ihre Theologen der 1.Demokratie Deutschlands gegenüber sehr reserviert gegenüber, man fühlte sich doch eher in der „Deutsch-Nationalen Volkspartei“ (DNVP) verbunden, die den Sturz unserer Monarchie als ein Unglück ansah.Erst nach dem verlorenen 2.Weltkrieg entdeckten dann die Evangelischen nämlich erst, daß sie von ihrer Natur aus demokratisch gesonnen seien. Der Synodale Weg will sich nun, reichlich verspätet, diese evangelische Erkenntnis zu eigen machen und somit die ganze Kirche verdemokratisieren. Die Kirche, die ihre Substanz in der göttlichen Offenbarung hat, soll so nun eine demokratische werden, deren Wahrheiten die Produkte demokratisch strukturierter Entscheidungsprozessen sind. Damit triumphiert nun aber doch das subjektivistische Moment der Reformation wider den Objektivismus der Katholischen Kirche.Vulgärer formuliert:Wahr ist, was allen oder fast allen gefällt. Corollarium 1 Die Wahheiten der Kirche haben ihren Grund in der Auctoritas Gottes: Er setzt, was wahr ist. (Ockham), die demokratische Kirche bringt mehr Mehrheitsbeschluß ihre Wahrheiten hervor.

Samstag, 12. November 2022

Soll nun das Frauenpriestertum eingeführt oder das Priestertum abgeschafft werden?

Soll nun das Frauenpriestertum eingeführt oder das Priestertum abgeschafft werden? Eigentlich wäre zu erwarten, daß ganz erfüllt vom Sozialneid nun die Frauen-oganisationen die Einführung des Frauenpriestertumes einfordern, damit endlich nicht nur Männer Priester werden dürfen. Nun gilt allerdings der zölibatär lebende Priester als der unglücklichste aller Männer, da er doch ohne Sex leben muß und es frägt sich so, ob diese Suffragetten nun auch für sich dies schwere Los auf sich nehmen wollen, wenn sie denn zu Priestern und Bischöfen und dann irgendwann auch zu Päpstin gewählt werden. Wer so frägt, übersieht aber, daß auch die Abschaffung des Zölibates für die Priester verlangt wird und eine Liberalisierung der Sexualmorallehre der Kirche, sodaß eben die zukünftigen Pfarrerin ihr Sexualleben ganz frei gestalten können, traditionell verheiratet mit einem Mann oder einer Frau oder in frei gestalteten Diversbeziehungen. Das hieße, daß die Reformagenda das Priesteramt beließe, wie es ist,nur daß nun eben gefordert wird, daß auch Frauen dies Amt ausüben sollen. Dem allgemeinen Trend gemäß, die Hauptamtlichen der Kirche von der Verpflichtung zu einem Lebensstil gemäß der kirchlichen Morallehre freizusprechen, würde das eben nur heißen, daß jetzt auch die Priester in ihren Betten machen dürfen, was sie wollen, kommen sie sonst nur ihren Arbeitsverpflichtungen nach. Aber so einfach liegt der Fall nicht. Inspiriert durch die Begeisterung für die protestantischen Kirchen, die man doch so gerne nachäffen möchte, erteilte ja der Synodale Weg den Auftrag, zu eruieren, ob denn die Kirche überhaupt Priester bräuche. In den von dieser Pseudosynode verabschiedeten Texten findet sich nun selbst ein beachtlicher Hinweis des Willens zur Dekonstruktion des Priesteramtes. So heißt es da in einem verabschiedeten Text: „(1162-1164): „Damit wird ein sacerdotal-kultisches Amtsverständnis überwunden, das in Spätantike und Scholastik zu einer Neudeutung des Priestertums führte, die in der Darbringung des Messopfers dessen wichtigste Aufgabe festschrieb.“ (zitiert nach: Tagespost vom 12.11.2022: Auflösung der Zweigeschlechtigkeit) In dieser kurzen Aussage findet sich das reformatorisch-protestantische Narrativ von dem Fremdkörperhaften des Priesteramtes in der Kirche wieder. Dies Priesteramtsverständnis sei aus der Spätantike und dann verstärkt durch die Scholastik in die Kirche eingedrungen und habe so die Kirche kontaminiert. Das Urchristentum, isb Jesus von Nazareth kannten ein solches Priestertum gar nicht, beziehungsweise lehnten es strikt ab. Dies protestantische Narrativ bringt etwa Rudolf Jung in seiner Programmschrift: „Der nationale Sozialismus“ so auf den Punkt: „Jesus hat keine Kirche und keinen Priesterstand begründet, er war vielmehr der erbittertste Feind der Jahwepriester.“ (S.121). Daß hier dann die Scholastik erwähnt wird, natürlich rein negativ gehört nun auch zum 1mal 1 der protestantischen Kirchengeschichtsschreibung, die dann Luther als den Erlöser von dieser abscheulichen Theologie feiert. Sachlich ist das sacrdotale kultische Amtsverständnis nicht irgendein kontingentes Verständnis des Priesteramtes sondern das, das so dem Priestertum jeder Religion zu Grunde liegt. Luthers Anliegen war ja auch nicht das einer Reform des Priesteramtes sondern er wollte das Priestertum ja gänzlich abschaffen. So wie ein verheirateter Mann nicht mit einer zweiten Frau verehelicht sein kann, so schlösse die Alleingenügsamkeit des Opfers und des Priesteramtes Jesu jedes andere kirchliche Opfer und jedes Priestertum aus. Die wichtigste Aufgabe des Priesters ist nun mal die Darbringung des Meßopfers. Deshalb hat Luther auch das Priestertum abgeschafft, weil nach seiner neuen Lehre die Eucharistie kein Opfer mehr sein darf und deshalb der Leiter der Eucharistie kein Priester mehr. Aus Luthers Sicht war dann die Einführung des Priesteramtes gegen Jesu Intention, vgl R.Jung, eine Neuerung, die der Reformator nun zurücknehmen wollte. Dies zeigt überdeutlich, wie sehr der Geist dieses Synodalen Weges ein klar antikathoischer ist, indem hier völlig kritiklos einfach das reformatorisch-protestantische Narrativ vom Eindringen des Priestertums in die Kirche zustimmend nacherzählt wird. Beseitigte die Kirche dies zutiefst katholische und allgemein religiöse Verständnis des Priesteramtes, dann löschte es damit das Priestertum aus. Das Überwinden bedeutet hier also unzweideutig die Abschaffung des Priesteramtes.Somit stehen wir vor der Paradoxie daß einerseits das Frauenpriestertum und daß andererseits die Abschaffung des Priesteramtes gefordert wird. Eigentlich will man so gesehen nur evangelisch werden, das Katholische als einen großen Irrtum einfach abstreifend, denn das entstand ja nur durch eine Korruption des Urchristentumes.

Freitag, 11. November 2022

Eine Frucht der Religionsfreiheit: Wir dürfen den Teufel verehren + 1 Zusatz

Eine Frucht der Religionsfreiheit: Wir dürfen den Teufel verehren! Kath net berichtet am 11.11.2022 über die Aktivitäten dieser Satanistenorganisation in den USA: Der „Satanische Tempel“ führte beim „Texas Pagan Pride Festival“ Enttaufungen durch – Diese Satanisten fordern auch Religionsfreiheit für Abtreibung als satanischem Ritual. Die Katholische Kirche wußte, warum sie das Menschenrecht auf die Religionsfreiheit ablehnte, aber angesichts der Praxis von totalitären Staaten, die Ausübung der christlichen Religion zu unterbinden im Namen der Wahrheit ihrer Staatsideologie, nahm sie ihre Zuflucht zur Bejahung dieses Menschenrechtes: Ein Staat dürfe seinen Bürgern nicht die Ausübung der Religion nach ihrem Belieben untersagen. Daß der Satanismus auch eine Religion ist, ist nun unverkennbar, denn in ihr wird ja ein höheres Wesen religiös verehrt. Die „Schwarze Messe“ ist nun mal eine religiös-kultische Veranstaltung. Wenn dann in dem Kath net Artikel diese offiziell anerkannte „Kirche“ als „pseudoreligiös“ qualifiziert wird, wird verkannt, daß auch diese „Kirche“ sich legitimiert durch dies Menschenrecht. Theologisch beurteilt, gilt die Distinktion von der wahren und den falschen Religionen, wobei aber auch die falschen Religionen Religionen sind, wie ja auch das Falschgeld Geld ist, nur eben gefälschtes. „Enttaufungen“ sind nach dem katholischen Sakramentsverständis zwar eine Unmöglichkeit, aber dies Sakramentsverständis wird nicht einmal von allen Christen geteilt. Daß die sich dieser Enttaufung Unterziehenden das katholische Verständnis dieses Sakramentes nicht teilen, ist offenkundig, aber das ändert nichts an der Wahrheit der katholischen Sakramentenlehre. Die Religionsfreiheit setzt nun aber doch den Gläubigen jeder Religion Grenzen: Wenn etwas laut dem staatlichen Gesetz unerlaubt ist, dann ist das auch für jeden Gläubigen jeder Religion unerlaubt. Wenn also das Töten von Kindern im Mutterleibe nicht erlaubt wäre, wären die Abtreibungen auch als religiöse Praxis ausgegeben unerlaubt. Solange aber diese Tötungspraxis erlaubt ist,kann sie auch als „religiöse Praxis“ vollzogen werden. Für dies „Problem“, daß die Freiheit der Religionsausübung ihrer Grenzen im staatlichen Recht findet und auch finden muß, sei auf die Menschenopferpraxis der Verehrung der indischen Göttin Kali verwiesen: https://www.n-tv.de/panorama/Inder-opfern-Kinder-fuer-Kali-article...25.11.2010 · „Als Menschenopfer sind mindestens zwei Kinder im indischen Bundesstaat Chhattisgarh für die Hindu-Göttin Kali getötet worden.“Selbstverständlich wurden die Eltern für dies Kinderopfer bestraft. Die Eltern können ihre Untat nicht mit der religiösen Praxis der Verehrung Kalis legitimieren. Wenn zur Religionsfreiheit auch das Recht gehörte, den Gesetzen des Staates zuwiderzuhandeln, dann hätte man diese Kindertöter in Indien nicht bestrafen dürfen. (Zur Verehrung der Göttin Kali möchte ich hier gerne auf den mehrbändigen Roman: „Um die indische Kaiserkrone“ von Robert Kraft verweisen, ein Meisterwerk der Erzählkunst!) Das gilt genauso für diese Satanisten: Sobald die Kindestötung im Mutterleibe staatlich verboten würde, dürfte sie auch nicht als religiöse Praxis praktiziert werden. Aber da die Kirche nun ihr Jawort zur Religionsfreiheit gesprochen hat, muß sie damit leben, daß Satanisten auch ihre Religion frei praktizieren dürfen, aber auch nur im Rahmen des staatlich Erlaubtem. Käme man nun aber auf den Gedanken, daß auch der Staat die Maxime, daß Gott mehr zu gehorchen sei als den staatlichen Gesetzen, anzuerkennen hätte, dann müßte er den Verehrern der Göttin Kali das Darbringen von Menschenopfern erlauben. Das sei ferne! Aber ist es nicht schon schlimm genug, daß die Verehrung des Teufels ein Menschenrecht ist. Corollarium 1 Vorkonziliar erfüllte die Apologetik den Beweis der Wahrheit der Religion und dann der Wahrheit der Katholischen Kirche. Erst als sich die Apologetik diese Aufgabe nicht mehr zutraute, setzte die Kirche auf das Menschenrecht der Religionsfreiheit, daß jede Religion frei ausgeübt werden dürfe, völlig unabhängig davon, ob sie wahr sei.

Donnerstag, 10. November 2022

Papst Franziskus prinzipielle Kritik der neudeutschen "Synodalkirche"

Papst Franziskus prinzipielle Kritik der neudeutschen „Synodalkirche“ Auf Kath de, dem Zentralorgan der neudeutschen „Synodalkirche“,deren erste Gehversuche sie auf dem „Synodalen Weg“ leider sehr erfolgreich unternahm, las man nun am 6, 11. 2022 diese Papstkritik: "Und dann verfallen wir in rein ethische Debatten, in Diskussionen gemäß dem aktuellen Zeitgeist, in kirchenpolitische Diskussionen, in Diskussionen, die nicht aus der Theologie kommen und die nicht den Kern der Theologie treffen", so Franziskus. Die Überschrift des Artikels zeigt dann auch Papst Franziskus Therapievorschlag:„Papst: Deutsche sollen sich auf Wurzeln des Glaubens besinnen.“ Der erste Spontaneindruck: Das ist, als wenn ein Nikotinsüchtiger einem Alkoholsüchtigen empfiehlt, seine Sucht zu überwinden. Wenn dann auch dieser Ratschlag aus dazu unberufenem Munde erfolgt, sachlich richtig ist er dennoch. Wenn es einen Papst gibt, dem man nachsagen muß, daß er mehr auf den Zeitgeist als auf Gottes Wort höre, dann ist das der jetzige Papst, aber auch und gerade dieser kann dann auch in der Kraft seines Amtes Wahres sagen in all seiner sonstigen ihm eigenen Confusion. Wer könnte ehrlichen Herzens bestreiten, daß die Debatten des „Synodalen Weges“ eine einzige Manifestation der Vorherrschaft des aktuellen Zeigeistes über die Lehre der Kirche ist. In einem Kath de Kommentar zu dem ad limina Besuch der deutschen Bischöfe mußte gar konzediert werden: „Es wird die schwierige Aufgabe der Bischöfe sein, die römischen Gastgeber darüber aufzuklären, dass nicht ein "Ethik-Gerede, das sich als Christentum verkleidet", wie es der Papst in luftiger Höhe auf dem Rückflug von Bahrein ausdrückte, die größte Bedrohung darstellt.“ Natürlich stellt dieser als Christentum verkleideter Humanitarismus aktuell die größte Gefahr für die Katholische Kirche dar, wird durch diese Maskerade doch faktisch die Kirche entsubstantialisiert. Irritieren muß nun aber, daß diese Kritik Papst Franziskus äußert, dem doch selbst der Humanitarismus näher liegt als die christliche Religion. Trotzdem: Der sachlichen Berechtigung dieser Kritik tut dies aber keinen Abbruch, denn Wahres ist wahr unabhängig von dem Subjekt, das eine objektive Wahrheit ausspricht. Die Ersetzung der christlichen Religion durch ein „Ethik-Gerede“ ist nun seit der Aufklärung eine gefährliche Tendenz in der Kirche selbst, das genuin Religiöse verschwindet dann, wird in den Hintergrund verdrängt. Ja, es drängt sich der Verdacht auf, daß Gott, der Dreifaltige als so unwichtig für die heutige Kirche angesehen wird, daß man nicht mal mehr von ihm sprechen mag, wie es vor kurzem gar Kardinal Marx vorschlug: Die Kirche wüsse nichts Gewisses von Gott und solle so (noch) weniger von ihm reden. Aber es ist zu befürchten, daß die Bischöfe Deutschlands sich in Rom durchsetzen werden nicht mittels theologischer oder pastoraltheologischer Argumente, sondern mit dem Hinweis, daß Rom doch von den deutschen Bischöfen finanziert werde: Wer das Geld beschaffe, der habe auch den Kirchenkurs zu bestimmen. Der Weg zu der neuen „Synodalkirche“ wird jetzt beschritten und ob der Papst diese Selbstentkatholisierung noch aufhalten will und kann, ist zweifelhaft, denn der Glaubensabfall in Deutschland ermöglicht ja erst diese Selbstdestruktion. Zusatz: Selbstverständlich hat Rom noch Luther und seine Folgen in schlechter Erinnnerung und nun riecht der Synodale Irrweg doch sehr nach Luther und dem modernistischen Protestantismus!

Menschlich-Allzumenschliches: Handeln wir irrational?

Menschlich-Allzumenschliches: Handeln wir irrational? Vor einiger Zeit,irgendwo in Deutschland: eine Dönerimbißbude, davor prunkte ein Werbeplakat: „Döner macht schöner!“ Glaubt der Inhaber dieses Imbisses wirklich, daß seine Kunden, essen sie dieses Gericht, dadurch schöner werden und meinen die Kundenin, daß sie wirklich schöner durch den Verzehr eines Döners werden und Männer attraktiver? Wer nun diesen kreativen Werbesloganeinfall hervorgebracht hatte, glaubte der wenigstens an die Wahrheit dieser Verheißung? Niemand glaubt so, aber trotzdem gehen der Erfinder und der Imbißbesitzer davon aus, daß diese Verheißung erfolgreich sein wird, daß Stammkunden bei der Stange bleiben und wohl auch Neukunden so gewonnen werden können. Wie erklärt sich diese Erfolgserwartung? Warum wird etwas „geglaubt“, das so unglaubwürdig ist, daß es keiner wirklich glaubt? Lesen so nicht viele auch ihr tägliches Horoskop? Slavoj Zizek erzählt immer gern diese Begebenheit: Ein Mann befestigt ein Hufeisen an seiner Außentüre, befragt, ob er denn an eine positive Wirkkraft eines solchen Hufeisens glaube, respondiert der: „Nein, aber es soll helfen, auch wenn man nicht daran glaubt.“ Darf man den Verdacht hegen, daß so auch mancher vor einem Marienaltar eine Kerze entzündet? Galilei soll, schenkt man zumindest Berthold Brecht Glauben schenkt, einen großen Sieg errungen haben, als er die Welt aufklärte: Die Erde ist keine Scheibe, über die die Sonne auf- und untergeht. Dann erfand der Aufgeklärte den Photographieapparat, erklettert Bergspitzen, um dort den Sonnenaufgang und ihren Untergang zu photographieren. Der Bildbeweis ist überwältigend: Da geht die Sonne auf! Früge man nun dieses Photoenthusiasten, wo denn die Sonne geweilt hätte, bevor sie aufging, man würde nur eine völlige Verständnislosigkeit zur Antwort bekommen. Gerade noch in ganz in einem voraufklärerischen Weltbild verhaftet, in dem die Sonne noch auf- und unterging, erklärt er nun, daß der Planet Erde doch um die Sonne kreise und so nicht aufgehen könne. Aber er habe doch den Sonnenaufgang photographisch dokumentiert, etwas, was es nicht geben kann. Sind das nun nur kleine Abweichungen des Vernunftmenschen, oder offenbart sich hier, daß wir Menschen doch im Leben nur sehr sparsam unsere Vernunft gebrauchen? Es sei an Wesentlicheres erinnert: Eine Frau liebt einen Mann, diesen einen und nur ihn. Warum liebt sie diesen? So sehr die Liebende diese Frage auch durchdenken und durchgrübeln mag, nie wird sie eine wahre Antwort auf diese Frage finden können. Schon das Phänomen einer Sympathie auf den ersten Blick ist dem so Empfindenden selbst unerklärlich, stößt er doch immer auf diese unbeantwortbare Frage: War der mir auf Anhieb sympathisch ob der Eigenschaft a oder erscheint mir seine Eigenschaft a sympathisch, weil er mir sympathisch war von Anfang an, bevor ich spezifische Eigenschaften an ihm wahrnahm? Zusatz: Es gibt Feministin, die strikt sich gegen die Todesstrafe aussprechen, aber es befürworten, wenn eine Schwangere ihr unschuldigesKind zu Tode verurteilt.