Samstag, 12. November 2022

Soll nun das Frauenpriestertum eingeführt oder das Priestertum abgeschafft werden?

Soll nun das Frauenpriestertum eingeführt oder das Priestertum abgeschafft werden? Eigentlich wäre zu erwarten, daß ganz erfüllt vom Sozialneid nun die Frauen-oganisationen die Einführung des Frauenpriestertumes einfordern, damit endlich nicht nur Männer Priester werden dürfen. Nun gilt allerdings der zölibatär lebende Priester als der unglücklichste aller Männer, da er doch ohne Sex leben muß und es frägt sich so, ob diese Suffragetten nun auch für sich dies schwere Los auf sich nehmen wollen, wenn sie denn zu Priestern und Bischöfen und dann irgendwann auch zu Päpstin gewählt werden. Wer so frägt, übersieht aber, daß auch die Abschaffung des Zölibates für die Priester verlangt wird und eine Liberalisierung der Sexualmorallehre der Kirche, sodaß eben die zukünftigen Pfarrerin ihr Sexualleben ganz frei gestalten können, traditionell verheiratet mit einem Mann oder einer Frau oder in frei gestalteten Diversbeziehungen. Das hieße, daß die Reformagenda das Priesteramt beließe, wie es ist,nur daß nun eben gefordert wird, daß auch Frauen dies Amt ausüben sollen. Dem allgemeinen Trend gemäß, die Hauptamtlichen der Kirche von der Verpflichtung zu einem Lebensstil gemäß der kirchlichen Morallehre freizusprechen, würde das eben nur heißen, daß jetzt auch die Priester in ihren Betten machen dürfen, was sie wollen, kommen sie sonst nur ihren Arbeitsverpflichtungen nach. Aber so einfach liegt der Fall nicht. Inspiriert durch die Begeisterung für die protestantischen Kirchen, die man doch so gerne nachäffen möchte, erteilte ja der Synodale Weg den Auftrag, zu eruieren, ob denn die Kirche überhaupt Priester bräuche. In den von dieser Pseudosynode verabschiedeten Texten findet sich nun selbst ein beachtlicher Hinweis des Willens zur Dekonstruktion des Priesteramtes. So heißt es da in einem verabschiedeten Text: „(1162-1164): „Damit wird ein sacerdotal-kultisches Amtsverständnis überwunden, das in Spätantike und Scholastik zu einer Neudeutung des Priestertums führte, die in der Darbringung des Messopfers dessen wichtigste Aufgabe festschrieb.“ (zitiert nach: Tagespost vom 12.11.2022: Auflösung der Zweigeschlechtigkeit) In dieser kurzen Aussage findet sich das reformatorisch-protestantische Narrativ von dem Fremdkörperhaften des Priesteramtes in der Kirche wieder. Dies Priesteramtsverständnis sei aus der Spätantike und dann verstärkt durch die Scholastik in die Kirche eingedrungen und habe so die Kirche kontaminiert. Das Urchristentum, isb Jesus von Nazareth kannten ein solches Priestertum gar nicht, beziehungsweise lehnten es strikt ab. Dies protestantische Narrativ bringt etwa Rudolf Jung in seiner Programmschrift: „Der nationale Sozialismus“ so auf den Punkt: „Jesus hat keine Kirche und keinen Priesterstand begründet, er war vielmehr der erbittertste Feind der Jahwepriester.“ (S.121). Daß hier dann die Scholastik erwähnt wird, natürlich rein negativ gehört nun auch zum 1mal 1 der protestantischen Kirchengeschichtsschreibung, die dann Luther als den Erlöser von dieser abscheulichen Theologie feiert. Sachlich ist das sacrdotale kultische Amtsverständnis nicht irgendein kontingentes Verständnis des Priesteramtes sondern das, das so dem Priestertum jeder Religion zu Grunde liegt. Luthers Anliegen war ja auch nicht das einer Reform des Priesteramtes sondern er wollte das Priestertum ja gänzlich abschaffen. So wie ein verheirateter Mann nicht mit einer zweiten Frau verehelicht sein kann, so schlösse die Alleingenügsamkeit des Opfers und des Priesteramtes Jesu jedes andere kirchliche Opfer und jedes Priestertum aus. Die wichtigste Aufgabe des Priesters ist nun mal die Darbringung des Meßopfers. Deshalb hat Luther auch das Priestertum abgeschafft, weil nach seiner neuen Lehre die Eucharistie kein Opfer mehr sein darf und deshalb der Leiter der Eucharistie kein Priester mehr. Aus Luthers Sicht war dann die Einführung des Priesteramtes gegen Jesu Intention, vgl R.Jung, eine Neuerung, die der Reformator nun zurücknehmen wollte. Dies zeigt überdeutlich, wie sehr der Geist dieses Synodalen Weges ein klar antikathoischer ist, indem hier völlig kritiklos einfach das reformatorisch-protestantische Narrativ vom Eindringen des Priestertums in die Kirche zustimmend nacherzählt wird. Beseitigte die Kirche dies zutiefst katholische und allgemein religiöse Verständnis des Priesteramtes, dann löschte es damit das Priestertum aus. Das Überwinden bedeutet hier also unzweideutig die Abschaffung des Priesteramtes.Somit stehen wir vor der Paradoxie daß einerseits das Frauenpriestertum und daß andererseits die Abschaffung des Priesteramtes gefordert wird. Eigentlich will man so gesehen nur evangelisch werden, das Katholische als einen großen Irrtum einfach abstreifend, denn das entstand ja nur durch eine Korruption des Urchristentumes.

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