Samstag, 26. November 2022

Daß in der Kirche fast nichts mehr, auch religiöse Praxen vor ihrem Mißbrauch sicher sind...

(oder daß selbst in der Kirche die christliche Religion zur "terra incognita" wurde) Gott erhört Gebete, aber dieses: „Gott, laß Gehirn regnen!“, leider sehr selten. Pessimisten meinen zwar, daß gegen die Dummheit selbst die Götter vergeblich ankämpften, aber Gott offenbarte sich ja, um uns aus der Dunkelheit selbstverschuldeter Unwissenheit zu befreien. Nur, was nützt dies helle Licht der Wahrheit, wenn selbst in der Kirche nicht mehr auf das wahre Wort gehört wird. Ein schönes Beispiel der allgemeinen innerkirchlichen Verdummung offeriert uns nun das Diozesankomitee des Bistumes Regensburg. Kath de schreibt am 26.11.2022: „ Der Vorstand des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Regensburg hat die Gläubigen zum sogenannten Freitagsopfer aufgerufen. Die Gläubigen könnten auf diese Weise einen erheblichen Beitrag zum Einsparen von CO2 leisten.“ Zum theologischen Grundlagenwissen gehört: Was ist ein Opfer, ein Freitagsopfer isb? Das Freitagsopfer erinnert an das Karfreitagsopfer Jesu Christi, daß er für unsere Sünden gestorben ist. Da wir Christen nun trotz dieses Opfers wieder sündigen und uns so den gerechten Zorn Gottes wieder auf uns ziehen, bringen wir nun ein Sühnopfer dar, damit so Gott seinen Zorn von uns abwende. Im Klartext heißt das, daß unsere Selbstbestrafung Gott zum Anlaß nimmt, auf sein gerechtes Strafen zu verzichten. Gerecht verhielte sich Gott nun dann, wenn die von uns uns selbst auferlegte Strafe so gewichtig wäre wie die Strafe, die wir von Gott her für sie verdient hätten. Das drückt das Symbol der Waage aus: Der Schwere der Strafe korreliert die Schwere der Sünde. Nun ist aber das Gewicht der selbst auferlegten Strafe nie so groß wie das Maß der gerechten Strafe, ist doch jedes Sündigen ein Vergehen wider Gott als den so Geschädigten. Aber als gnädiger Gott rechnet er zu dem Gewicht unseres Sühnopferers das Gewicht des Sühnopfers Christi hinzu und dann ergibt sich erst das ausgewogene Verhältnis von der Sünde und der Strafe. Das Sühnopfer des Freitages kann nun für die Sünden der Anderen oder auch für die eigenen erbracht werden: Durch den Verzicht auf das Fleischessen schädigt sich so der Verzichtende zur Sühne von Sünden. Dies Komitee verwandelt nun die urchristliche und wohl in allen Religionen bekannte Praxis des Fastens, einer Sühnepraxis in ein Aktiönchen zur Einsparung von CO2! Lassen wir die Frage außer Acht, ob wirklich das CO2 die Schuld an dem ungünstigen Klima habe und ob die Produktion von Fleisch ein wesentlicher Grund der Erhöhung des CO2 Gehaltes in der Luft sei, unbestreitbar hat dieses Nichtfleischessen nichts gemein mit dem Freitagsopfer der christlichen Frömmigkeitspraxis. Ihres religiösen Gehaltes wird dies Freitagsopfer völlig entleert, um dann populistisch ein kleines Aktiönchen: „Auch wir tun was für den Umweltschutz“ zu inszenieren. Dieser Mißbrauch der religiösen Praxis des Fastens ist eben einfach nur noch peinlich, aber symptomatisch für das Absterben der christlichen Religion. Selbst in der Kirche steht man der eigenen Religion völlig verständnislos gegenüber und transformiert nun eine ureigenst religiöse Praxis zu einer politischen Symbolhandlung um. Viel effektiver wären sicher für das Klima, das nicht mehr prima ist, längere Laufzeiten der Kernkraftwerke und die Optimierung der Filteranlagen von Kohlekraftwerken, statt solch eine Symbolpolitik, die nur dem guten Gewissen der Fleischverzichtler dienlich ist. Zusatz: Was ist das eigentlich für ein Komitee? So beschreibt es sich selbst auf seiner Internetsauftrittssite: "Das Diözesankomitee steht für eine demokratisch legitimierte Form des Dialogs innerhalb der Kirche. Hier kann jeder äußern, was ihn beschäftigt. Kirche mitgestalten. Das Diözesankomitee steht für eine Mitgestaltung der Laien im Bistum durch Anträge und Abstimmungen der Mitglieder." So triumphiert also die innerkirchliche Demokratie! Dies zeigt aber auch überdeutlich, daß selbst in der Kirche die Vermittelung der Gehalte der christlichen Religion nicht mehr gelingt; selbst engagierten Laien fehlt jedes Verständnis elementarster religiöser Praxtiken!

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