Freitag, 28. Februar 2025

„Gott richtet nicht“: eine beliebte aber nicht bejahbare Vorstellung

 

Gott richtet nicht“: eine beliebte aber nicht bejahbare Vorstellung



Nach der Sonntagsmesse erklärte mir der Organist, ob mir schon mal aufgefallen sei, was für ein Unsinn im Glaubensbekenntnis stünde, dem gerade gebeteten: Nicht würde Gott, bzw Jesus Christus uns richten, sondern der Sünde richtete sich selbst.Da das nicht das erste Mal war, daß ich diese Verurteilung einer Zentralaussage des apostolischen Glaubensbekenntnises zu hören bekam, da ich davon ausgehe, daß sie recht verbreitet ist, schreibe ich jetzt dazu eine Kritik.

Dieser Verneinung des Richteramtes Jesu Christi, er wird wiederkommen zu richten die Lebenden und die Toten.liegt ein ganzer Komplex theologischer Gedanken zugrunde, auch wenn nicht jedem dieses Fundament bekannt sein dürfte. Die dieses Nein zum Richten Gottes fundierende Gottesvorstellung ist die des Deismus, eines Versuches, die Gotteslehre mit den Anliegen der Aufklärung kompatibel zu gestalten. Gott wird dabei verglichen mit einem Uhrenmacher. Eine von einem Menschen hergestellte Uhr ist störanfällig und muß so ab und zu repariert werden, auch ein regelmäßiger Batterieumtausch ist von Nöten. Ganz anders verhielte es sich nun mit der von Gott geschaffenen Welt: Sie gliche einer perfekten Uhr, die einmal erschaffen immer laufen werde und keinerei Eingreifen des Schöpfergottes mehr nötig machen werde. Gott ruhte nicht nur am 7.Tage sondern seit dem ruht er nur noch, da die Welt wie eine perfekte Uhr funktioniere und immer auch weiterhin funktionieren würde. Das erünrige jegliches Intervenieren Gottes in der Welt.

Traditionell denkt sich die Theologie Gott als einen Gott, der den Menschen Gebote gab,und der den dann belohnt, der sie hält und den bestraft, der gegen sie verstößt. Das Gericht Gottes ist dann dieser Akt des Belohnens und Bestrafens, einerseits im individuellen Gericht über den Verstorbenen nach seinem Tod und andererseits am Ende der Geschichte, im Endgericht Gottes. Gott gleicht dabei einer Mutter, die zu ihrem Kinde sagt: „Wenn Du nach dem Zähneputzen im Bett noch Schokolade nascht, werde ich Dich mit einer Woche Stubenarrest bestrafen.“Die Strafe ist dabei keine immanente Folge des nichterlaubten Handelns, sondern durch die Mutter festgesetzt. Sie kann, wenn sie ihr Kind beim Süßigkeitennaschen im Bett so, wie sie es angedroht hat, strafen, sie kann aber auch ihrem Kinde diese Strafe erlassen, wenn er reumütig um Verzeihung bittet.

Der Gott des Deismus dagegen gleicht einer Mutter, die zu ihrem Kinde sagt: „Wenn Du nach dem Zähneputzen noch im Bette regelmäßig Schokolade ißt, wirst Du ein schlimmes Zahnweh bekommen und mußt gar zum Zahnarzt.“ Hier klärt die Mutter ihr Kind auf über eine dem Fehlverhalten immanente Folge. Auch wenn die Mutter das dem Kinde nicht gesagt hätte, träte diese Folge des nächtlichen Naschens ein.Jeder vernünftige Mensch kann die Folgen dieses falschen Verhaltens selbst erkennen. Das soll so nun für jede Sünde gelten,daß jedes Fehlverhalten den Sünder selbst schade.Als ein Anschauungsbeispiel hierfür kann ein betrügerischer Gebrauchtwagenhändler dienen: Er verkauft eine zeitlang seine Wägen überteuert und von schlechter Qualität. Aber nach einiger Zeit spricht sich das herum,sodaß niemand mehr von ihm einen Gebrauchtwagen kauft. Somit hat dieser Gebrauchtwagenhändler, indem er seine Kunden betrügt, am Ende sich selbst ruiniert.

Der Gott des Deismus habe also seiner perfekt geordneten Welt eine solche Ordnung eingeschrieben, daß jeder Vernünftige erkennen könne, wie er zu leben habe, denn wenn er falsch handle, also sündige, würde er schlußendlich sich selbst immer damit schaden. Gott selbst wirke also in keinster Weise mehr in das Weltgeschehen ein, weil das bei einer perfekten Uhr, so habe Gott ja die ganze Welt erschaffen und programmiert, überflüssig sei. Jede gute Tat belohne seinen Hervorbringer, wie jede schlechte seinem Hervorbringer schaden würde, nur daß dies immanente Belohnen und Bestrafen manchmal sich nicht direkt nach der Tat einstellen würde.

Weder die hl.Schrift noch die Lehre der Kirche kennen einen solchen Gott, der ruhend sich aufs Zuschauen beschränkt,er ist eben ein pures Phantasieprodukt der Theologie im Geiste der Aufklärung. Gott macht sich dabei selbst völlig überflüssig, da nachdem er die Welt erschaffen und perfekt programmiert hatte, er nur noch schläft. Ein besonderes Anliegen des Deismus ist dabei aber auch die Überflüssigmachung der Kirche, denn nun reicht die Vernunft des Menschen aus, zu erkennen, wie er zu leben habe. 

Es geht auch vulgärer: In die Aussage: "Gott ist die Liebe" 1.Joh 4,16 wird ein Nur hineingeschummelt und dann geschlußfolgert, daß von ihm kein Richten zu prädikatieren sei, da die Liebe ein Richten ausschlösse.Nur Gott ist eben nicht nur die Liebe.





Donnerstag, 27. Februar 2025

Eine Kirche, die solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr

Eine Kirche, die solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr



Ein intelligenter jüdischer Witz sei diesem Artikelchen vorangestellt: „Gott schütze mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden komme ich selbst zurecht.“ Die offen sich zu ihrer Feindschaft Bekennenden und dann mit gezucktem Degen gegen die Kirche Anstürmenden, stellen eine geringere Gefahr dar für die Kirche als die Wölfe im Schafsfell, die so tuen, als wollen sie nur das Beste für alle Menschen und die Kirche, aber tödliches Gift in die Lehre der Kirche einstreuen. Diese Feinde zu erkennen, darum bittet dieser so lebensserfahrende Beter.

Kath de präsentiert nun seiner Leserschaft ein besonders erfolgreiches Exemplar dieser Feindgattung, den „Dogmatiker“ Seewald in dem Artikel:“Dogmatiker Seewald: Etwas mehr Heilsunsicherheit täte der Kirche gut“ am 26.2.2025.Dieser Professor wird in diesem Jahr für seine Verdienste im Kampf gegen die katholische Theologie mit dem Leibnizpreis, mit 2,5 Millionen Euro datiert, geehrt. Wofür er diesen Lohn sich verdient hat, offenbart dieser Kath de Artikel. „Seewald sagte, es beunruhige ihn überhaupt nicht, dass viele Katholiken nicht an Dinge wie die Jungfrauengeburt, die leibliche Auferstehung oder die Wandlung von Brot und Wein in der Messe glaubten. >Johannes Paul II. hat noch gemeint, er könne gesellschaftliche Diskussionen mit einem Schlusswort beenden", so Seewald. Das funktioniere so aber nicht.<“.

Offenkundig subsumiert dieser „Theologe“ auch die Glaubenswahrheiten der Katholischen Kirche unter dem Begriff der Heilsgewißheit, daß die Kirche etwas als wahr lehre.Sicher ohne einen Anspruch auf eine Vollständigkeit zu erheben markiert er hier die ihm besonders anstößigen Lehren der Kirche: den Kernbestand der Lehre vom Altarsakrament, der Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi, er lehnt das apostolische Glaubensbekenntnis mit seinem Bekenntnis der Jungfrauengburt ab und lehnt mit den gnostischen Kritikern des Apostels Paulus die leibliche Auferstehung Jesu und wohl dann auch die unserige ab, bzw hält all das für so nebensächlich, daß man es ruhig negieren könne.Das päpstliche Lehramt lehnt er dann auch ab mit der etwas schluderigen Aussage, der Papst könnte gesellschaftliche Diskussionen nicht beenden. Daß das kirchliche Lehramt sich nicht auf irgendwelche gesellschaftlichen Diskussionen bezieht sondern auf die Glaubenslehre, wird dabei um des polemischen Effektes willen unterschlagen.

Der Glaube sei nämlich“ eine höchstpersönliche Angelegenheit. Diese Individualität führe immer zu Abweichungen von der Norm“.Damit verklärt er die Beliebigmachung der Glaubensinhalte zu dem Ergebnis der persönlichen Freiheit, glauben zu wollen, was einem beliebt. Das habe so auch für die Moralfragen zu gelten, denn hier bestimme halt das jeweils individuelle Gewissen als die Letztinstanz, was jeder für sich als das Wahre und Gute ansähe.Alle Gewissensbildungsversuche der Kirche fänden so ihre Grenze in der Individualität des Gewissens.

Dieser „Dogmatiker“ offenbart dann auch noch seine persönlichen Vorlieben ganz offenherzig: „Am liebsten beschäftige er sich mit Theologen, die sich außerhalb der amtlichen Lehre bewegten. >Ein roter Faden in meinem akademischen Werdegang ist, dass ich mich gern mit Häretikern, landläufig als Ketzer bezeichnet, befasse.<" Eine besondere Vorliebe hege er dabei für Luther! Damit paßt er ja vortrefflich zur Deformagenda des Synodalen Weges, die ja die Verprotestantisierung der Katholischen Kirche anstrebt.

Als „unsäglich“empfindet er, so bekennt er es der Leserschaft das lehramtliche Frauenverständnis und die Behauptung der Kirche, sie hätte keine Vollmacht, homosexuelle Paare zu segnen.Er ist ganz auf der Höhe des Zeitgeistes, von der herab er die Lehre der Kirche nur noch verachtet.Mit allen Häretikern und Ketzern vereint, kämpft er so wider den katholischen Glauben. 2,5 Millionen wird er damit allein in diesem Jahre sich verdienen.

Merke: Wenn alles Katholische pauschal als unwahr gilt, dann avancieren alle Häresien zu Wahrheiten! 





 

Das „Bergpredigtchristentum“ - eine gemeingefährliche Moralvorstellung?

 

Das „Bergpredigtchristentum“ - eine gemeingefährliche Moralvorstellung?


Spontan wird wohl jeder Leser dies Urteil als ein eindeutiges Fehlurteil abtuen:Wie kann nur wer so diese so hoch stehende Moral als etwas Negatives bezeichnen? Statt nun eine Vorrede der Entfaltung dieses Negativurteiles voranzustellen, möchte ich gleich in medias res gehen, um für die Plausibilität dieser Beurteilung zu werben.

Der Fall: Ein Mann will eine junge Frau vergewaltigen, der Mann ist ein Priester, die Frau eine Ministrantin. Sie liebt die Bergpredigt und will gemäß ihr leben.

1.Schritt: Sie hat aus der Bergpredigt gelernt: „Widersetze Dich nicht des Bösen.“ Da das Vergewaltigtwerden das Erleiden von etwas ihr Bösem ist, widersetzt sie sich nicht und läßt sich vergewaltigen.

2.Schritt: Sie hat aus der Bergpredigt gelernt: „Du mußt Deinem Bruder nicht 7mal, sondern 77mal, also immer wieder vergeben. Sie vergibt also dem Vergewaltiger.

3.Schritt: Sie hat gelernt, daß sie ihre Feinde zu lieben habe. Also bemüht sie sich, ihren Vergewaltiger zu lieben. Das heißt konkret für sie, daß sie den Täter nicht anzeigen wird und wenn er sie wieder versucht, zu vergewaltigen, sie sich dem nicht widersetzen wird.

So ist diese Bergpredigtchristin das ideale Opfer jedes Vergewaltigers.

Nun wenden wir uns dem Täter zu:

Gott liebe jeden, so wie er ist, Gottes Liebe ist unbedingt.“ Das hört der Täter regelmäßig in den Sonntagspredigten. Was heißt das nun konkret für ihn? So meditiert nun der Täter diese Predigtaussage: „Bevor ich die junge Frau vergewaltigt hatte, liebte mich Gott, so wie ich bin! Jetzt, nachdem ich sie vergewaltigt habe, liebt Gott mich noch genauso wie vor meiner Tat, denn Gottes Liebe zu mir ist keine conditionale: „Ich, Dein Gott liebe Dich, aber wenn Du diese Frau vergewaltigt haben wirst, dann werde ich Dich nicht mehr lieben!“Dann würde Gott ja seine Liebe abhängig machen von der Bedingung, daß dieser Mann die junge Frau nicht vergewaltigt. Aber Gott liebe unbedingt und deshalb verliert der Vergewaltiger nicht Gottes Liebe, wenn er eine Frau vergewaltigt hat.

Ein so verstandene Bergpredigt verbunden mit dem Glauben an die unbedingte Liebe Gottes zu uns Menschen schafft ein optimales Klima für sexuelle Mißbräuche in der Kirche als systemische Ursachen der Mißbräuchsfälle! 

Vgl hierzu auch Emanuel Hirschs Auseinandersetzung mit dem "Tolstojchristentum", einer pazifistischen Auslegung der Bergpredigt in: "Deutschlands Schicksal"!  Es ist davon auszugehen, daß dies "Bergpredigtchristentum" auf einer theologisch nicht haltbaren Auslegung der Bergpredigt fußt, denn es kann nicht Jesu Christi Anliegen gewesen sein, das Gebot der Nächsten- wie auch das der Selbstliebe auszuhebeln durch einen rigoristischen Pazifismus, der nur der Stärkung des Bösen dienen kann!


Dienstag, 25. Februar 2025

Unzeitgemäßes oder wider die Rinnsteinkunst oder.Was hält uns zusammen?

 

Unzeitgemäßes oder wider die Rinnsteinkunst


Wenn nun die Kunst,wie es jetzt viel geschieht,weiter nichts tut als das Elend noch scheußlicher hinzustellen,wie es schon ist,dann versündigt sie sich damit am deutschen Volke.Die Pflege der Ideale ist zugleich die größte Kuturarbeit,und wenn wir hierin den anderen Völkern ein Muster sein und bleiben wollen,so muß das ganze Volk daran mitarbeiten,und soll die Kultur ihre Aufgabe voll erfüllen,dann muß sie bis in die untersten Schichten des Volkes hindurchgedrungen sein. Das kann sie nur,wenn die Kunst die Hand dazu bietet,wenn sie erhebt,statt daß sie in den Rinnstein niedersteigt.“

So urteilte Kaiser Wilhelm II, zitiert nach: Corona Hepp, Avantagarde. Moderne Kunst, 1992, S.47. Daß dieses Kunstverständnis dort als völlig inakzeptabel abqualifiziert wird, wird keinen Leser irritieren, wird da doch jede Polemik wider den Kaiser schon als große Kunst bewundert.Dies Kunstverständnis ist aber auch sperrig, widerstreitet es doch dem Anliegen der Kunstkonsumenten, durch sie gut unterhalten zu werden: Ideale sind was Vorgestriges, jetzt soll die Kunst von der Realität ablenken und so eine schöne Zerstreuung gewähren. Schon gar nicht könne und dürfe die Kunst einem volkspädagogischen Auftrag unterstellt werden. Die Kunst habe überhaupt keinen Auftrag, sie diene demzufolge nur dazu,wozu ihre Konsumenten sie verwenden, während der Künster, für den Kunstmark produzierend, so seinen Lebensunterhalt verdient, wenn er denn hinreichend erfolgreich ist.

So fällt es leicht, dies Kunstverständnis des Kaisers Wilheln II als unzeitgemäß, ja als ein verpädagogisiertes abzutuen. Aber vielleicht überliest man so etwas Wesentliches dieses kaiserlichen Kunstanliegens. Das deutsche Volk ist hier nicht selbst-verständlich als eine Einheit gedacht, sondern wird politisch und soziologisch als ein in sich zerrissendes wahrgenommen. Der Kulturkampf hatte die Katholiken dem Reich entfremdet, die soziale Frage ließ erst gar keine Einheit in dem erst 1871 gegründeten deutschen Nationalstaat zu, die Arbeiterbewegung, marxistisch inspiriert bekannte, kein Vaterland zu kennen und die kosmopolitischen Neigungen des Bildungsbürgertumes waren auch nicht gerade förderlich zur Herausbildung eines nationalen Volkstumsbewußtseins.

Die Autorin resümiert so zu den Erwartungen, die an die Kunst damals gestellt wurden: „In überkompensatorischer Erwartung wird der Kunst all das zu leisten abverlangt,was man Religion und Ethik,Politik und Soziallehre nicht mehr zutraut.“ (S.50). Von daher kommend erscheint des Kaisers Kunstverständnis in einem ganz anderen Lichte: Sie soll integrieren, was in sich zerspalten und ohne eine Einheit ist. Dieses Kunstverständnis paßt gut zum Anliegen dieses Kaisers, zu integrieren als über alle Parteien Stehender dem Ganzen Dienender.Die Ideale sollen dann gemeinschaftsstiftende Ziele sein, woraufhin sich das Ganze zu einem Ganzen zu entwickeln habe. Das Negative, die Kunst des Rinnsteines wäre dann eine, die die Zerspaltung des Volkes bekräftigt. Stattdessen soll die Kunst eine Aufgabe des ganzen Volkes werden, statt daß für den Kunstmark produziert wird, auf dem dann der Einzelne seinem Kunstgechmack gemäß kauft um es privat zu genießen.

Untersuchenswert wäre, ob schon im Kaiserreich eine Tendenz zur Ästhetisierung der Politik wahrnehmbar ist in den großen Staatsfeiern.Im Nationalsozialismus wie auch im Stalinismus wurde das Konzept der Ästhetisierung der Politik ja energisch vorangetrieben, es sei nur an das Monumentalfilmwerk: „Triumph des Willens“ von Frau Riefenstahl erinnert. Man traute der Kunst viel, sehr viel zu. Die Anfänge wird man in der Romantik zu suchen haben in ihrer Kritik der bloßen Verstandeskultur1.

Das Erheben meint hier also, die Tendenz zur atomistischen Auflösung des Ganzen entgegenwirken zu wollen durch die Erfahrbarmachung einer Gemeinschaft des Strebens nach Idealen, also gemeinschaftsstiftenden Zielen. Es sei an die antithetische Gegenüberstellung von der Gemeinschaft und der Gesellschaft des Soziologen Ferdinand Tönnies erinnert, der ja auch frug: Wie können wir wieder eine Gemeinschaft werden?

In unserer Zeit wird darauf eine ganz andere Antwort als die der Kunst gegeben: Es wird der politische Feind proklamiert, durch dessen Ausschluß und Bekämpfung sich die Gemeinschaft als die der Nicht-Rechten, der Politisch Korrekten konstituiert. 

Zum Kennenlernen Kaiser Wilhelm II sei hier wärmstens zum Ansehen der Film:"Majestät brauchen Sonne" von Peter Schamoni aus dem Jahre 1999 empfohlen,

Was Kunst ist und wozu sie ist, gehört heutzutage zu den schwerst beantwortbaren Fragen. Ob es daran liegt, daß Zizek recht haben könnte mit seiner Anmerkung,daß die Kultur das sei, was wir praktizierten, ohne an sie zu glauben?


 



1Erwägenswert ist, ob zumindest in der hegelischen Philosophie mit ihrer Unterscheidung von Verstand und Vernunft im Vernunftbegriff das Anliegen der Aufklärungskritik der Romantik aufgehoben wurde.

Der „Machbarkeitswahn“ - aus dem phraselogischen Kirchenwörterbuch plus einem Zusatz

 

Der „Machbarkeitswahn“ - aus dem phraselogischen Kirchenwörterbuch


Phrasen machen es den Schreibern aber auch den Predigern leicht, denn sie sind so wohlvertraut, daß über sie nicht mehr nachgedacht wird und jeder spontan, wie vom Leser oder Hörer erwartet, reagiert wird. Der „Machbarkeitswahn“ ist selbstverständlich ein rein negativ besetzter Begriff und was damit bezeichnet wird ist demzufolge a prioi etwas Verwerfliches. Was ist denn nun aber, treten wir einmal von dieser Vorverurteilungsattitüde zurück, das Verwerfliche an der Behauptung, etwas sei machbar? „Das Gerät ist defekt, ist aber reparierbar!“, wer würde das als eine negative Aussage eines hybrischen Machbarkeitswahns verurteilen? Ja,nun könnte ad hoc eingewandt werden, daß der Machbarkeitswahn meine, daß alles machbar sei. Das behauptet nun niemand, denn jeder unterscheidet zwischen dem Möglichen und dem Unmöglichen, nur strittig ist dann, was als möglich und was als unmöglich zu qualifizieren sei. Zeigte ein Gegenwartsschriftsteller Goethe, wie er einen Roman auf seinem Computer schreibt, Goethe müßte das als etwas für ihn unmöglich Erscheinendes beurteilen. Wenn aber zukünftig vielleicht ein Künstlicher-Intelligenz-Computer Romane verfaßt, die Literarturpreise gewinnen, muß das wohl Schriftsteller wie ein Alptraum vorkommen, die Leser könnten aber die so geschriebenen Romane genießen. Sollte nun um des Berufes der Schriftsteller willen von intelligenten Computern geschriebene Romane als eine Ausgeburt eines Machbarkeitswahnes verurteilt werden?

Nun ist wohl der Begriff des Machbarkeitswahnes anders zu deuten: Es ginge dabei gar nicht um eine Entgrenzung des alls machbar Beurteilten, daß eben Jul Vernes Mondfahrt nun eine technische Möglichkeit geworden ist, die zur Zeit des Erscheinens dieses Romanes als pure Zukunftsphantasie abgetan wurde, sondern um eine Begrenzung des Machbaren aus moralischen Gründen: „Das dürfe nicht gemacht werden!“ Daß nicht alles Machbare auch etwas Erlaubbares ist, ist so eine Trivialität, daß es Erstaunen hervorrufen muß, daß das eigens betont wird. Immer konnte ein Mensch seinen Mitmenschen umbringen, in der Steinzeit wohl mit einem Steins, heute mit einer Pistole. Die potentiellen Mordinstrumente haben sich gewandelt in der Folge des technischen Fortschrittes, aber es darf geurteilt werden, daß zu allen Zeiten die Ermordung eines Mitmenschen moralisch verurteilt wurde, in der Steinzeit und auch jetzt! Trotz dieser Trivialität ist nun die Rede vom „Machbarkeitswahn“ beliebt, aber warum dann, wenn dies Gerede so trivial ist?

Der Gebrauch dieser Vokabel ist es, daß damit bestimmte technische Neuerungen als moralisch verwerflich diskriminiert werden sollen, ohne daß dann diese Verwerflichkeit noch argumentativ zu begründen ist. So kann dann etwa die Möglichkeit, daß weibliche Eizellen künstlich befruchtet werden, wenn die Frau auf die natürliche Weise nicht schwanger werden kann, als Exzeß des Machbarkeitswahns daimonisiert werden, ohne dabei zu bedenken, daß Gottes erstes Gebot: „Seid fruchtbar, mehret Euch“ für diese Frau, die auf die natürliche Weise nicht schwanger werden kann, die einzige Möglichkeit ist, dem ersten Gebot Gottes gerecht zu werden. Auch den Ordo salutis der Frau, „daß sie Kinder zur Welt bringt,wenn sie in Glaube,Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führt“,so wird sie dadurch gerettet werden (so schreibt es Paulus im 1.Timotheusbrief 2,15) wird dann einfach ignoriert: Sie dürfte nur natürlich schwanger werden und nicht künstlich! Dann könnte genausogut geurteilt werden, keinem Christen dürfte ein künstliches Herz implantiert werden, da er mit seinem natürlichen Gott zu lieben habe und das ginge nicht mit einem künstlichen!

Im Hintergrund könnte dabei der Mythos des Absturzes des Ikarus stehen: Er, der Mensch, der sich hybrisch anmaßte, wie ein Vogel in dem Himmel fliegen zu können, kam der Sonne damit zu nahe und stürzte ab. Die Götter haben den Menschen ihre Grenzen gesetzt, daß sie nicht wie Vögel fliegen wollen dürfen, sodaß, wenn sie diese ihre Grenzen übertreten, von den Göttern dafür bestraft werden. Aber Gott gab den Menschen den Auftrag, die Welt zu gestalten, sie sich ihm zu unterwerfen. Die Vulgata übersetzt hier mit dem Verb: subjecere: Er soll die Welt subjektivieren! Das bedeutet gerade nicht, daß der Mensch in eine Naturordnung eingesetzt wird, in der er dann zu leben habe, sondern Gott gleicht hier eher einem Vater, der seinem Sohne sehr viele Legosteine in sein Spielzimmer legt, sodaß er dann kreativ drauflos bauen kann!

Die Musikgruppe Puddys interpretiert so in ihrem Lied: „Ikarus“, musikalisch sehr gelungen gestaltet, den Ikarus-Mythos um: Ikarus war der Erste, der es wagte, wie ein Vogel fliegen zu wollen, er scheiterte, aber das ist für uns der Ansporn, es bei den weiteren Versuchen besser zu machen und in ihrem Lied „Ikarus 2“ wird dann ein Loblied auf den ersten Kosmonauten im Weltraum gesungen: Dieser Kosmonaut übertraf gar die Hoffnung des Ikarus, wie ein Vogel fliegen zu können! Das ist nun kein Exzeß eines Machbarkeitswahnes sondern zeigt, daß was vorgestern noch als unmöglich galt, heute eine selbstverständliche Realität geworden ist. Und es ist kein Grund angebbar, diesen technischen Fortschritt als einen von Gott nicht gewollten zu perhorreszieren! Daß nun technisch Neues auch zu moralwidrigem Tuen gebraucht oder mißbraucht werden kann, ist auf keinen Fall ein Argument wider das Neue.

So könnte eine Frühdiagnose erblicher Krankheiten die Möglichkeiten eines therapeutischen Intervenierens erweitern, auch wenn jetzt eine Früherkennung ob des Abtreibungsrechtes dazu führt, oder verführt, Kinder im Mutterleibe zu töten,wenn eine gravierende Erbkrankheit diagnostiziert wird. Aber diese Mißbrauchsmöglichkeit darf nun nicht selbst wiederum dazu verführen, eine Frühdiagnostik zu verurteilen, da sie nun gerade auch die Möglichkeiten erschafft, frühzeitig heilend auf das noch nicht geborene Kind einzuwirken. Die Möglichkeiten zum Heilen Erkrankter zu erweitern, aber nun als einen Exzeß eines Machbarkeitswahnes zu diffamieren, ist unmenschlich angesichts des Leides erbkranklich depraviert zur Welt kommender Kinder! 

Zusatz:

Zu vermuten ist, daß im Hintergrund der Rede vom Machbarkeitswahn auch die religiöse Vorstellung des Neides der Götter auf die Menschen steht,daß sie ihre Grenzen nicht überschreiten dürften, da sie sonst wie Götter werden könnten. 

Montag, 24. Februar 2025

Eingestreute Fragmente zur Gotteserkenntnis Teil 2

 

Eingestreute Fragmente zur Gotteserkenntnis Teil 2


Wäre Thomas Mann ein großer Schriftsteller, wenn er keines seiner Werke verfaßt hätte, wäre ein Künstler ein Künstler ohne seine Werke? Wenn das Sein dem Tuen vorausgeht, wie es einer der altwürdigen scholastischen Grundsätze aussagt, könnte das ja so verstanden werden, als ginge dem Kunstwerk der Künster voraus. Nur, solange er kein Kunstwerk erschaffen hat, ist er kein Künstler sondern nur einer seiner Potenz nach. Ja, er könnte auch, aktualisierte er diese Potenz nicht, auch „nur“ ein einen bürgerlichen Beruf Ausübender sein, dem so die Potenz zu diesem Berufsleben innewohnte.

Man ist fast geneigt, in Anlehnung an Slavoj Zizek zu formulieren, daß das erschaffene Kunstwerk rückwirkend erst die Voraussetzung seiner Realisierung hervorgebracht habe, das Künstlersein des Hervorbringers des Kunstwerkes.

Wenn nun die Schöpfung Gottes Kunstwerk ist, was bedeutet das für das Gottsein Gottes? Die Pozenz, die Schöpfung hervorzubringen, müßte, konventionell gedacht, dem Erschaffen vorausgehen. Erst durch die Aktualisierung wurde Gott auch der Schöpfergott.Wollte man nun hier den aristotelischen Gedanken einschreiben, daß Gott als actus purus zu denken ist, daß es in ihm keine nichtrealisierten Möglichkeiten gäbe, müßte die Schöpfung von Ewigkeit her sein und es dürfte so nicht die Möglichkeit, die dann nicht realisierte der Nichtscöpfung geben.

Gehört nun zum Gottsein sein Schöpfersein nicht notwendig dazu, er hätte die Welt auch nicht schöpfen können, dann erzwingt dies die Frage, welche Bedeutung dann die Schöpfung für Gott selbst hat, wenn sie für sein Gottsein nicht wesentlich ist.

Für einen Künstler gilt doch, daß er nur durch seine Kunstwerke zu einem Künstler geworden ist. Vielleicht müßte der Gedanke der Notwendigkeit dann differenzierter gedacht werden: Keine äußere Notwendigkeit erzwingt, daß Gott die Welt erschuf, aber zum Gottsein Gottes könnte es dazugehören, zu schöpfen. So wie die Liebe keine Liebe ist ohne ein Objekt, das geliebt wird, so könnte doch auch gedacht werden, daß Gott ohne ein Objekt, das er erschafft und regiert, kein Gott ist. So ist ja auch ein König, der nicht regiert, kein König, oder höchstens noch nur ein für die Medien inszenierter König, wie etwa der Englands.

Denn wenn die Schöpfung für Gott keine wesentliche Bedeutung hätte, könnte dann Gott für die Schöpfung eine wesentliche Bedeutung haben? Ist Gottes Liebe zu seiner Schöpfung, sein Engagement für sie nachvollziehbar, wenn die Schöpfung für Gott eigentlich keine wesentliche Bedeutung hätte? Könnte die Schöpfung für Gott nicht eine ähnliche Bedeutung haben wie ein gelungenes Kunstwerk für seinen Hervorbringer, dem Künstler? 

Was würde auch eine Frau davon halten, erklärte ihr ein Mann, daß er sich selbst vollkommen genüge, da er sich selbst liebe, aber sie auch, aber wäre sie nicht, fehlte ihm nichts ob seiner vollkommenen Selbstgenügsamkeit. Er bräuchte nur sich. 

Samstag, 22. Februar 2025

Wenn Bischöfe die Gebote Gottes vergessen!

 

Wenn Bischöfe die Gebote Gottes vergessen!


Beim Schutz von ungeborenem Leben liegen die katholische Kirche und der neue US-Präsident oft auf einer Linie. Nun sorgt ein Dekret zur In-vitro-Befruchtung aber für Kritik der Bischöfe. Sie argumentieren mit starken Worten.Die Bischöfe in den USA kritisieren die Entscheidung von Präsident Donald Trump, den Zugang zu künstlichen Befruchtungen zu erleichtern und die Kosten dafür deutlich zu senken.“ So liest man es auf Kath de in dem Artikel: „Jeder Mensch sei ein wertvolles Geschenk mit unbegrenzter Würde. Bischöfe kritisieren Trump-Dekret zu künstlicher Befruchtung.“ am 22.2.2025.

Ntürlich gehört auch dieser Artikel zu den Kampfartikeln wider die Inkarnation des Bösen, den US-Präsidenten Donald Trump. Es sei an den Entsetzensschrei aller seriösen Medien erinnert, als dieser Unmensch ankündigte, als Präsident den Ukrainekrieg zu beenden, ja gar von einer Mitschuld der amerikanischen Regierung an diesem Kriege wagte zu sprechen. Nun setzt er sich auch noch tatkräftig, wie er es verhieß, für den Lebensschutz ein, ist also für politisch Korrekte frauenfeindlich. Aber es kommt noch schlimmer: Zu dieser Politik der Lebensbejahung gehört nun auch sein Ja zur In-vitro-Befruchtung. Jetzt protestieren dagegen gar die katholischen Bischöfe, die sonst doch nur durch Negativmeldungen auffallen! So wollten doch amerikanische Bischöfe fanatische Abtreibungsbefürworter von dem Empfang der hl. Kommunion ausschließen, aber Papst Franziskus habe da wohl energisch interveniert. Für ihn ist ja auch dieser amerikanische Politiker eine Inkarnation des Bösen.

Als die Kinder Adams und Evas, aus dem Paradies exiliert, vor dem Problem standen, daß ihnen einerseits das 1.Gebot Gottes galt: „Seid fruchtbar und mehret Euch“und daß andererseits der Inzest eine schwere Sünde in Gottes Augen ist, aber alle da lebenden Menschen leibliche Geschwister waren, entschieden sie sich zum Inzest, weil sonst die Menschheit mit ihrem Tode ausgestorben wäre. Damit wurden sie der inneren Hierarchie der Gebote Gottes gerecht: Sie alle stehen im Dienste des Lebens. Weil also nur durch einen Inzest es möglich war, das 1.Gebot Gottes zu erfüllen, taten sie es auch.

Wenn nun auf die natürliche Weise eine Frau nicht schwanger werden kann, dann entspricht es dieser inneren Hierarchie der Gebote, daß sie durch eine künstliche Methode schwanger wird. Es käme ja auch kein Bischof auf die Idee, Christen das Brilletragen zu verbieten, da der Mensch nur natürlich und nicht mittels künstlicher Sehhilfen sehen dürfte und daß eine Brille, da sie etwas Künstliches sei, der Würde des Menschen widerspräche.

Warum nun die Verweigerung, ein Mensch zu werden, der Würde des Menschen mehr entsprechen soll als daß die Befruchtung künstlich vollzogen wird,sodaß ein Mensch erzeugt wird, ist nun völlig uneinsichtig! Soll etwa gelten: Es ist besser, nicht zu sein, als künstlich erzeugt worden zu sein? Bezeichnend für diese bischöfliche Stellungnahme ist nun, daß nur von einem verständlichen Kinderwunsch der Mutter geschrieben wird, aber das Gebot Gottes, das erste, das er uns Menschen gab, völlig vergessen wird. Aber nicht nur das verdrängen diese Bischöfe, denn sie vergessen hierbei auch die katholische Lehre vom Menschen, daß er seinen Leib der Befruchtung der weiblichen Eizelle verdankt, daß aber seine Seele unmittelbar von Gott erschaffen in den werdenden Leib inkarniert wird.So ist die Seele nicht abhängig von der Art, wie der menschliche Leib gezeugt worden ist.Die Seele formt dann den menschlichen Körper zu seinem Leibe und wenn sie ihn verläßt, entmenschlicht sich auch sein Leib wieder, indem er zu Staub wird.

An dem Geschenkcharakter und auch an der Würde des Menschen ändert sich so nichts, wenn er statt natürlich künstlich erzeugt wird, wobei zu betonen ist, daß die Seele des Menschen, das ihn Ausmachende allein von Gott erschaffen wird. So wie jetzt die In vitro Befruchtung praktiziert wird, entstehen dabei mehr als eine befruchtete Eizelle. Es gibt nun keinen zwingenden Grund, diese zu töten, da es technisch möglich ist, sie einzufrieren, um sie dann später zu inplantieren. Das ermöglichte dann unfruchtbaren Frauen doch noch zu einem Kinde zu kommen.

Man lese einmal im Alten Testament nach, was alles Frauen da unternehmen, um doch noch zu einem Kinde zu kommen, galt doch die Kinderlosigkeit für das größte Unglück einer Frau. Dieser lebensbejahende Zug charakterisiert eben gerade das Alte Testament und so ist es kein Zufall, daß Gott seinem Volke nicht nur einen Landbesitz verheißt, wie treu Gott seinem Volke ist trotz seines Unglaubens, demonstriert die heutige Existenz des Staates Israel, sondern auch, daß es ein großes Volk werden wird.

Aber die amerikanischen Bischöfe erweisen sich auch hier einmal wieder als Opfer ihrer Technikphobie, als wenn nur das Natürliche das von Gott Gewollte sei, wohingegen alles Künstliche in dem Generalverdacht steht, etwas Daimonisches zu sein, als verdankten wir alles Nichtnatürliche Luzifer. Aber auch ein gestörtes Verhältnis zum Leben ist unverkennbar, indem hier tatsächlich geurteilt wird, daß das Nichtsein, das Nichtleben einem Sein, einem Leben, das sich auch einer künstlichen Befruchtung verdient, vorzuziehen sei. Dies Urteil ist ein Spezificum unserer Dekadenzepoche, die im krassen Widerspruch steht zur Lebensbejahung Gottes, der gar den Inzest erlaubte, damit die Menschheit nicht gleich anfänglich aussterbe. 

Eine Ergänzung:

Auf der Internetseite:" Hallo:Eltern" heißt es zum Thema des Einfrierens befruchteter Eizellen: "Bei der sogenannten Kryokonservierung können Frauen ihre befruchteten oder unbefruchteten Eizellen einfrieren lassen und später für eine künstliche Befruchtung verwenden. Beweggründe dafür sind unterschiedlich. Krebspatientinnen entscheiden sich zum Beispiel oft dafür, vor einer Chemotherapie ihre Eizellen einfrieren zu lassen, da sie nachher nicht mehr fruchtbar sein könnten."  

Corollarium :

Es ist bezeichnend für die heutige Moraltheologie, daß anstatt sich auf die Gebote Gottes hin auszurichten, der Begriff der Menschenwürde tritt, von dem her dann alles Mögliche und Unmögliche als menschenwürdig oder unwürdig abgeleitet wird unter völliger Absehung von den Geboten Gottes. 




Freitag, 21. Februar 2025

Wortgottesdienste – das Zukunftsmodell der Synodalkirche- oder ihre Verprotestantisierung?

 

Wortgottesdienste – das Zukunftsmodell der Synodalkirche?



Man kann sich ja nicht des Eindruckes erwehren, daß die Begeisterung für die Eucharistie als dem Höhepunkt des geistlichen Lebens ihrer Instrumentalisierbarkeit für die Forderung nach der Abschaffung des Zölibates und der Einführung des Frauenpriestertumes sich verdankt, aber eigentlich man den protestantischen Wortgottesdienst mehr schätzt. Der paßt einfach besser in eine sich um die Modernisierung bemühende Kirche, schließlich gehört die Rede als Aufklärungsmedium neben dem guten Buch zu dem Inventar der Aufklärung. Daß in der Geschichte des Gottesdienstes der Predigtgottesdienst eine Spätform darstellt, wird dabei geflissentlich übersehen. Am Anfang war der Kult mit einer Opferfeier, in Israel dürfte sich der Predigtgottesdienst dem babylonischen Exil zu verdanken haben, als die exilierten Priester dort keinen Opferkult vollzogen durften, da ein solcher nach dem deuteronomistischen Kultzentralisationsgebot nur im Jerusalemer Tempel legitim war, sodaß als ein Surrogat der Synagogengottesdienst da entwickelt wurde als eine Belehrung der Exilierten über ihre Lage und was nun zu tuen sei.

Der christliche Gottesdienst ist nun eine Synthese der Gestalt des so entstandenen Synagogengottesdienstes mit der Gestalt des jerusalemischen Tempelkultes in der Gestalt des Wortgottesdienstes und des Meßopfers1. Daß der Wortgottesdienstteil als die Vormesse bezeichnet wurde, entspricht dem Primat des Kultgottesdienstes, dem als eine Vorbereitung eine Gestalt des Synagogengottesdienstes vorangestellt wurde. Die Reformatoren zerstörten nun diese Synthese, indem für sie nur noch der Wortgottesdienst zählte, der ab und zu durch eine Abendmahlsfeier ergänzt wird, bei den Lutheranern einmal im Monat, bei den Reformierten 3 bis 4 mal im Jahr.

Kath de berichtet nun am 20.2.2025 über die neuesten Deformumtriebe: „Werden Sie auch an einem Sonntag mit einem Wortgottesdienst beglückt? Dann fliehen Sie. Nach Diözesanreformen und Pfarrzusammenlegung werden manche an Sonntagen plötzlich mit einem Wortgottesdienst beglückt und dies obwohl es Priester vor Ort gibt.“ Es sei an die Neukonstruktion der Konzelebration erinnert: Statt daß jeder Priester eine hl. Messe liest, konnten und sollten nun Priester, unterschieden zwischen dem Hauptzelebranten und den Konzelebranten gemeinsam die hl.Messe feiern.Damit sollte die Praxis,daß Priester an den Nebenaltären der Kirchen2 je ihre Messe lasen, unterbunden werden. Warum das? Es gab so viele Priester, daß nicht jeder einem Gottesdienst vorstehen und dann das Meßopfer darbringen konnte.Die katholische Lösung der Zelebration an den Nebenaltären, während ein Priester an dem Altar das Meßopfer darbrachte, wurde so substituiert durch eine Gemeinschaftsmesse von zelebrierenden Priestern.

Aber nun leidet die Kirche doch an einen eklatanten Priestermangel! Trotzdem kann man es erleben, daß in einem sonntäglichen Gottesdienst mehrere Priester zelebrieren, während gleichzeitig ein Wortgottesdienst, nur von Laien vollzogen wird wegen des Priestermangels!

Zum Konzept der Verprotestantisierung der Kirche gehört eben nicht nur die Einführung einer Rätedemokratiestruktur in die Kirche sondern auch, daß der Wortgottesdienst als das Eigentliche angesehen wird, wohingegen das Meßopfer durch etwas recht Voraufklärerisches ist. Die Kirche müsse eben, um auf die Höhe der Aufklärung sich zu erheben eine Kirche des Wortes werden. Das Emanzipatorische ist dabei, daß in den Wortgottesdiensten kein Pfarrer mehr benötigt wird, sodaß endlich die Gemeinde ihre Gottesdienste demokratisch antiklerikal selbst gestalten kann: Welch ein Triumph des Antiklerikalismus bahnt sich damit doch an! Nur, vielleicht will man doch noch an der Hochschätzung der Eucharistie festhalten, nur um endlich das Frauenpriestertum durchzudrücken.





1Es wäre mehr als wünschenwert, würde einmal untersucht werden, ab wann zumindest im deutschen Sprachraum der Begriff des Meßopfers in der Kirche faktisch exkommuniziert wurde und ersetzt wurde von der Rede eines Mahles,in dem uns Gottes bzw Jesu Liebe begegnete.

2Wer eine unser wunderschönen Barockkirchen aufsucht, schaue mal auf die Nebenaltäre, auf denen nun nicht mehr das Meßopfer dargebracht wird: Was für ein Trauerspiel!

Donnerstag, 20. Februar 2025

Die Propagandamaschienerie der Kirche läuft auf Hochturen- keine Zeit mehr fürs Evangelium!

 

Die Propagandamaschienerie der Kirche läuft auf Hochturen- keine Zeit mehr fürs Evangelium!



Die allerwichtigste Aufgabe der Kirche besteht offenkundig in dem Kampf wider den just neu gewählten Präsidenten der USA und gegen alles, was rechts von der Politik der Bundeskanzlerin Merkel verortbar ist.Ja, wir erleben gute Zeiten für Propagandisten, denn nun kann klar zwischen den Guten und den Bösen unterschieden werden und wer so zu bekämpfen ist. Der Standpunktkommentar von Kath de am 20.2.2024 zeigt nun , wie man auf jegliche Agumente verzichtend einfach nur noch gegen den Feind polemisiert.Aber im Übereifer des Kämpfens kann man dann schon Eigentore schießen.

Der Standpunktkommentar ist, wen wunderts, dem Lieblingshaßobjekt Grün-Roter Christen gewidmet, dem zu vermaledienden Donald . Er sei ein „starker Mann“, bzw jemand, der sich so selbstinszeniert und der damit auch noch erolgreich ist, da zu viele Bürger der USA auf einen „starken Mann“ ihre Hoffnung setzten, daß er die Probleme des Landes schon lösen könne, da er ein „starker Mann“ sei. Dabei spielt diese Charakterisierung Trumps an das Narrativ an, daß wir Deutschen 1933 massenhaft Hitler gewählt hätten, da er sich uns als der „starke Mann“1 verkauft hätte, der eben ob seiner Stärke alle Probleme lösen könnte. Mitzuhören ist dabei als der Subtext zu diesem Narrativ, daß demokratische Politiker keine „starken Männer“ seien, da sie demokratisch seien,sodaß sie auch keine Problemlösungen versprechen, daß wir Bürger eben nicht zu viel von einer demokratischen Regierung erwarten dürfen, da nun mal die Probleme überkomplex seien, sodaß es eben keine sogenannten einfachen Lösungen geben könnten, die halt nur „starke Männer“ ver-sprechen.

Aber der Kommentar: „Verraten ist, wer auf "starke Männer" setzt“will nun auch dies Narrativ noch theologisch aufpäpeln und darum heißt es da:"Gesegnet […], der auf den Herrn vertraut." – Säkular ausgedrückt: Weise die Menschen, die wissen und danach handeln, dass sie nicht allein auf der Welt sind sondern Verantwortung tragen und Rechenschaft ablegen müssen: gegenüber den Schwachen und Schutzbedürftigen und gegenüber den kommenden Generationen – unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht und Nationalität.“

Warum soll man den auf den Herrn vertrauen? Auf diese ernstzunehmende Frage gibt es nur diese Antwort: Alle Menschen, auf die wir unser Vertrauen setzen könnten, sind Schwächlinge im Vergleich zu dem allmächtigen Gott. Hören wir doch einmal dem jüdischen König Manasse zu, als er in höchster Not zu Gott betete:“Herr, Allmächtiger,Gott unserer Väter,Abrahams;Isaaks und Jakobs, und ihrer gerechten Nachkommen,der du Himmel und Erde und alles,was drinnen ist, gemacht hast,und hast das Meer gebunden durch das Gebot und die Tiefe verschlossen und versiegelt, durch deinen furchterregenden und herrlichen Namen, daß jedermann vor dir erschrecken und sich vor deiner großen Macht fürchten muß! Denn nicht zu ertragen ist dein Zorn,mit dem du die Sünder bedrohst“

Und dann erst heißt es: „Aber die Barmherzigkeit, die du verheißt,ist unermeßlich und unausforschlich.“

Dieses Gebet offenbart uns, warum auf diesen Gott wir vertrauen sollen, denn er ist allmächtig, aber gerade als der Allmächtige auch der beste Helfer aller, die sich ihm anvertrauen. Religionskritiker klatschen hier in die Hände, sei das doch nichts anderes als das Ideal des starken Mannes in den Himmel hineinprojziert. Theologisch verhält sich nun genau umgekehrt: Ein Starker kann und ist nur stark, da er Anteil hat an der Stärke Gottes. Wie alles Gute und Schöne nur ist als eine Partiziption an dem Gut- und Schönsein Gottes, so ist auch die menschliche Stärke eine Teilhabe an Gottes Stärke. Nur Gott kann Sünden vergeben, aber er gibt der Kirche einen Anteil an dieser seiner Vollmacht, sodaß die Priester der Kirche vollmächtig Sünden den Beichtenden vergeben können! Nur Gott ist der Herr über Leben und Tod der Menschen, aber er konstituiert den Staat als eine Teilhabe an dieser Macht, daß er gerechte Kriege führen darf und auch Todesurteile vollstrecken darf.

Wenn es eine signifikannte Differenz zwischen dem jetzigen Präsidenten der USA und seinem Vorgänger gibt, dann ist es diese: Der so vermaledeite jetzige Präsident setzt sich vehement für das Lebensrecht der Kinder im Mutterleibe ein, wohingegen sein Vorgänger ein fanatischer Befürworter des Rechtes auf die Tötung der Kinder im Mutterleibe war! Ja,die Zahlung von Entwickelungshilfen machte die vorherige Regierung abhängig von der Zustimmung von Programmen zur Förderung von „Abtreibungen“.Die These Malthus, daß an allem Elend der Welt die zu vielen Menschen schuld seien, daß nie genug Lebensmittel für alle Menschen produziert werden könnten, da die sich zu sehr vermehrten, bildet den Hintergrund dieser Art von Entwickelungshilfe: Den armen Ländern wird gesagt, daß sie viele Kinder töten sollten per Abtreibung, um so aus ihrem selbstverschuldeten Elend herauszukommen! Auch dient die Propagierung der Homosexualität dem Ziele einer Bevölkerungsreduktion im malthusischem Geiste.

Gibt es nun auf Erden Schwächere und Schutzbedürftigere als die Kinder im Mutterleibe? Nein, aber an genau die denkt dieser Kommentar nicht! An wen denkt dieser Kommentar dann, wenn nicht an diese? Jeder regelmäßige Leser von dieser immer hundertprozentig politisch korrekten Internetseite weiß natürlich, daß hier zu allererst an die „Flüchtlinge“, die Asylanten und die vielen in die USA illegal Eingewanderten zu denken ist. Daß ein Präsident zu erst an das Wohlergehen des Volkes denkt, das er als sein Staatsmann regiert, ist für solche Leser und dem Kommentar genau genommen eine unverzeihbare Sünde wider den Hl.Geist! Eine Mutter, die für ihre eigenen Kinder da ist und für sie sorgt, ist eben halt auch eine große Sünderin, denn sie müßte für alle Kinder der Welt, isb aber die für fremden dasein! 

Abstrus ist dabei, daß nun aus dem Vertrauen auf Gott gefolgert wird, daß der Christ politisch korrekt aktiv zu ein habe, denn wer vertraut, der erwartet doch etwas von dem, auf den er vertraut. Es drängt sich somit der Eindruck auf, daß hier Gott im Gegensatz zum Gott des Gebetes des Manasse nur noch der Appell zur Humamität ist.Das Evngelium verschwindet dabei völlig, indem es zum bloßen Aufruf zum sozialpolitischen Engagement umgeformt wird.  











1Die obligatorische Polemik wider den „starken Mann“ und damit wider einen „starken Staat“ dient hauptsächlich der Senkung des Anspruchsniveaus der Bürger seinem Staate gegenüber: Er habe halt eigenverantwortlich für sich selbst zu sorgen und dürfe nicht so viel vom „Vater Staat“ erwarten! Demokrtische Staaten legitimieren damit ihre Inkompetenz, gravierende Probleme zu lösen und lasten alles den Bürgern auf.

Mittwoch, 19. Februar 2025

„Raus aus der Komfortzone“, diese Parole des Papstes mal ganz anders verstanden!

 

Raus aus der Komfortzone“, diese Parole des Papstes mal ganz anders verstanden!


In Deutschland und wohl nicht nur hier wird diese Papstparole als ein Aufruf zum Engagement für die Anliegen der LGBTQ und für die Politik der offenen Grenzen im Ungeiste der Bundeskanzlerin Merkel interpretiert, jeden „Flüchtling“ reinzulassen um ihm eine Rundumvollversorgung zu gewähren zu Lasten der Einheimischen.

Aber diese Parole könnte doch auch ganz anders verstanden werden und das ist auch möglich, da sie, einmal geäußert, als entäußerte auch unabhängig von der Sprecherintention verstanden werden kann, daß sie wie eine ins Meer hineingeworfene Flaschenpost sich von der Autorenintention emanzipiert, sich verobjetiviert.

Im Umgang mit der hl. Schrift gibt es Bibeltexte, die man als Elemente einer Komfortzone bezeichnen könnte: Sie sind so bekannt, daß sie gar nicht mehr gelesen werden brauchen, da ihre Standardinterpretation sofort präsent ist. In ihnen hört man nur das, was man sowieso schon immer wußte, daß das Christsein in erster Linie der Aufruf zur Nächstenliebe ist, da Gott einen jeden vorbehaltlos Liebender und Bejahender ist. Alle anderen Textaussagen werden dadurch an den Rand gedrängt, wenn sie nicht so interpretierbar sind. Darüber hinaus bietet die Bibel viele Texte, die so sehr in ein vormodernes Weltbild eingeschrieben sind, daß sie für einen modernen Christen sowieso nur noch mythologisch erscheinen, für uns also ohne jegliche Bedeutung sind. Wir verlassen so die Komfortzone nicht, um uns nicht in den Abgründen solcher Randtexte zu verirren!

Die Geschichte des Exodus, der Befreiung des Volkes Israels aus der ägyptischen Sklaverei avancierte in der sog.“Befreiungstheologie“ zu dem Zentraltext der Bibel, denn im Zentrum stünde ja die Geschichte der (Selbst-)Befreiung der Unterdrückten aus ihrer Ausbeutung, aber auch damals konnte man mit den Randaussagen dieser Befreiungserzählung wenig, ja gar nichts anfangen, war dieser Rand doch zu dunkel und nicht durch das Licht der Aufklärung erhellbar.

Also soll nun auf den Randtext geschaut werden! Gott beauftragt Mose, daß er zu dem Pharao zu gehen habe, um von ihm die Freilassung des jüdischen Volkes zu fordern. Mose äußert Bedenken: „Wie soll ich mich denn dem eigenen Volke gegenüber als auch dem Pharao gegenüber legitimieren, daß ich im Auftrage Gottes stehe, wenn ich das vom Pharao einfordere?“ Damit stehen wir vor dem Zentralproblem jeder Rede von Gott: Redet der Sprecher da eigenmächtig von Gott oder ist seine Rede wahr, weil er das ihm von Gott Beauftragte und Offenbarte verkündet?

Wie kann sich Mose dem Pharao gegenüber als von Gott Gesandter legitimieren und damit auch vor seinem eigenen Volke? Das 2.Buch Mose, 3 bis 11 berichtet es uns. Daß Gott Mose seinen Namen offenbart, gehört theologisch zu der wichtigsten Aussage dieser Kapitel, aber bloß der Name bedeutet ja nur, daß er nun unter diesem Namen für sein Volk anrufbar ist. Daß Gott einen Namen hat, ist nur etwas Sinnvolles unter der Voraussetzung des Polytheismus, daß es viele Götter gibt und daß man mit dem Namen aussagt, wen der Götter man ansprechen möchte: Der Name ist sozusagen die Telephonnummer Gottes: Unter dieser Nummer bin ich anrufbar!

Nur durch diese Namenskenntnis legitimiert Mose sich ja noch nicht als von Gott selbst Beauftragter!


Deshalb sprach Mose zu Gott: „Was aber,wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören,sondern sagen:Jahwe ist dir nicht erschienen?“ 2.Mose 4,1. Gott erwidert darauf, daß er sich durch ein Wunderzeichen zu legitimieren habe: „Was hast du da in der Hand?Er antwortete:Einen Stab.Da sagte der Herr: Wirf ihn auf die Erde! Mose warf ihn auf die Erde.Da wurde der Stab zu einer Schlange, und Mose wich zurück.“ 4,2f. Gott forderte nun Mose auf, die Schlange am Schwanz anzufassen und da verwandelte sie sich zurück in einen Stab. Die Geschichte ist so eindeutig, daß sie gar nicht nichtverstanden werden kann, es sei denn, der Leser ist ein Modernist, der dogmatisch an dem Vorurteil festhält, daß es keine Wunder geben könne. Nur, warum sollte Gott, den wir als Allmächtigen glauben1, keine Wunder wirken können? So legitimiert sich Mose vor seinem eigenen Volke und so wird sich auch Jesus vor seinem Volke als der Messias legitimieren.Aus der Botschaft dieser zwei allein konnte weder erkannt werden, daß Mose von Gott gesandt worden ist noch das Jesus der Messias ist.

Nun stand Mose vor dem Pharao und wieder legitimierte er sich durch ein Wunder: Wieder verwandelte Mose und Aaron einen Stab in eine Schlange. Wie reagiert darauf der Pharao? „Da rief auch der Pharao Weise und Beschwörpriester,und sie,die Wahrsager der Ägypter, taten mit Hilfe ihrer Zauberkunst das gleiche.“ 7,11. Die Textaussage ist auch hier eindeutig: Das Wunder, das Mose und Aaron vollbracht hatten, das vollbrachten diese ägyptischen Zauberer ebenso. Wer immer auch der Erzähler dieser Geschichte war, er war fest davon überzeugt, daß diese Ägypter das Wunder, das Mose im Auftrage Gottes vollbracht hatte, auch vollbringen konnten.

Verstehst Du, was Du da liest?“, das ist nun auch hier die Zentralfrage. Wenn einer Wunder vollbringen kann, dann kann das doch nur Gott, oder Menschen, mit denen Gott dann zusammen ein Wunder wirkt. Wenn Gott als die Erstursache etwas wirkt und als die Zweitursache Menschen mitwirken, dann ist dies Mitwirken wirklich ein Mitwirken und nicht wie die Reformatoren lehrten, daß Gott allein durch Menschen wirke. Aber wie konnten dann diese „Beschwörpriester“ dies Wunder wirken?

Gott hat das Herz des Pharaos verhärtet, damit dieser das Volk nicht ziehen läßt.2.Mose 4,21. Könnte daraus geschlußfolgert werden, daß Gott auch mit diesen ägyptischen Priestern dies Wunder der Verwandelung eines Stockes in eine Schlange gewirkt hätte, um zu verhindern, daß der Pharao auf Mose hört? Aber der Pharao geht doch davon aus, daß die ägptischen Priester auch Wunder wirken können, sonst hätte er sie ja erst gar nicht herbeigerufen. Das Wunderwirken dieser Priester kann so nicht als ein singuläres Ereignis gedeutet werden.Zudem war ja durch das Verhärten des Herzens des Pharaos, wobei ein Sichverhärtenlassen seitens des Pharaos mitzudenken ist, hinreichend gesichert, daß der Pharao nicht auf Mose hören wird, wenn auch vor seinen Augen dies Verwandelungswunder sich ereignet werden wird.

Die simpelste Lösung ist nun die, die ganze Geschichte als eine fiktive Erzählung abzuqualifizieren, die nicht wahrer aber auch nicht unwahrer ist als die Großerzählung: „Der Herr der Ringe“, denn auch aus der lassen sich ja moralisch Bedeutsames herausdistellieren! Wenn nun aber diese Lösung nicht akzeptabel ist, da so die hl.Schrift nicht mehr ernst genommen wird, indem sie versäkularisiert wird,dann muß gefragt werden: Wie konnten diese ägyptischen Priester dies Verwandelungswunder wirken?

Als Lösung biete ich an: Gott hat eine Welt geschaffen, in der auch Menschen Wunder wirken können. Dies Wirkenkönnen verleiht Gott besonders von ihm dazu Auserwählten, also hier dem Mose. Dies Wunderwirkenkönnen kann aber auch von anderen sich angeeignet werden, die dann dies Vermögen in ihrem Sinne aktualisieren können. Vergleichbar wäre das mit der Aussage, daß alle Staatsgewalt von Gott stammt, aber Regierende diese Macht auch für sich mißbrauchen können. Die in der hl. Schrift verurteilte Zauberei wäre dann die Verurteilung des Mißbrauches dieses Vermögens. Erst die geschlossene Ehe ermöglicht den Ehebruch gegen diese Ehe. Dadurch daß Gott die Ordnung der Ehe gesetzt hat, hat er somit auch erst die Möglichkeit des Ehebruches gegeben.Könnte das nicht auf das Wunderwirkenkönnen übertragen werden: Da Gott in der von ihm gesetzten Weltordnung die Möglichkeit des Wunderwirkens als einer teilweisen Aufhebung der Weltordnung gesetzt hat, kann auch diese Möglichkeit mißbraucht werden. Priester, die eigentlich im Sinne Gottes Wunder wirken sollten, könnten so dies Vermögen auch mißbrauchen, wie diese ägyptischen Priester es zeigen!

Eine andere Möglichkeit wäre es aber, wenn man dieses Wunderwirken der ägyptischen Priester auf das Wirken von gefallenen Engeln zurückführte, aber dann reproduziert sich das anfängliche Problem wieder: Wie können Engel, obzwar sie zu Daimonen geworden sind, noch Wunder wirken, da dies Vermögen doch allein von Gott her stammen kann?

Hier befinden wir uns nun wirklich außerhalb der Komfortzone der allzubekannten Bibeltexte. Und für wie gravierende Probleme stellt uns dann erst Sauls Gang zur Totenbeschwörerin, die den toten Propheten Samuel herbeiführt, der dann Saul sein Schicksal offenbart. 1.Samuel 28,3-25.



1In der Wachturmausgabe: „Wer ist Gott“ der „Zeugen Jehovas“ wird Gott als „mächtig“, aber nicht als allmächtig bezeichnet, S.6. Diese sind wohl nicht die einzigen, denen Gottes Allmächtigkeit Probleme bereitet.

Dienstag, 18. Februar 2025

Eine Gutmenschorganisation spricht Klartext: Was sie von Toleranz, Pluralität, Diversität usw hält- oder wer ausgegrenzt werden muß!

 

Eine Gutmenschorganisation spricht Klartext: Was sie von Toleranz, Pluralität, Diversität usw hält


Die Täterorganisation ist der „Evangelische Sozialverband“, einer der größten Arbeitgeber im Sozialbereich. Ja, es dürfte man ewarten, daß der Personalmangel und isb das Fehlen von Fachkräften beklagt wird: Wer soll denn all die viele Arbeit leisten? Aber mitnichten: Mit Entlassungen wird gedroht. Die Diakonie „hat ein hartes Vorgehen gegen rechte Mitarbeiter in den eigenen Reihen angekündigt. Er sagte: wer die AfD aus Überzeugung wählt, kann nicht in der Diakonie arbeiten. Diese Leute können sich im Grunde auch nicht mehr zur Kirche zählen, denn das menschenfeindliche Menschenbild der AfD widerspricht dem christlichen Menschenbild.“Am Schluß des Schreibens heißt es noch einmal in aller Deutlichkeit: „Wer sich für die AfD einsetzt, muß gehen.“ („Zuerst“ am 14.2.2025 Evangelischer Sozialverband hetzt: „Wer für die AfD ist, muß gehen!“)

Nun werden bei uns die Wahlen, auch die jetzt anstehende Bundestagswahl noch geheim durchgeführt, die wohlfeile Praxis der DDR, daß die Staatsbürger verpflichtet wurden, in den Wahllokalen anzuzeigen, wem sie ihre Stimmen gaben, ist noch nicht kopiert worde, aber dieser Diakoniepräsident möchte schon wissen, welcher seiner Angestellten an der falschen Stelle sein Kreuz macht, um ihn deswegen zu entlassen! Offenkundig stellt das kurz vor der Bundestagswahl einen Versuch dar, massiv die Wahlentscheidungen der Angestellten der Diakonie zu beeinflussen; Wenn wer im Betrieb mitbekommt, daß wer da falsch gewählt hat und der das dann weiterleitet, früher nannte man das eine Denunziation, dann wird der gefeuert. Es muß dabei die weitere implizite Drohung mitgehört werden, daß wer als ein „Rechter“ gekündigt worden ist, auch sonstwo im Sozialbereich keine Anstellung mehr bekommen wird.

Auch als aus der Kirche exkommuniziert sehen Diakonievertreter jeden Wähler und sonstigen Unterstützer der AfD.

Was wirft man nun der AfD vor? Sie vertrete ein „menschenfeindliches Menschenbild“. Einen Beleg dafür wird nicht vorgelegt, aber es ist wohl davon auszugehen, daß dieser Herren der Diakonie der Meinung sind, daß jede Partei, die nicht dafür eintritt, jeden „Flüchtling“ aufzunehmen und ein unbefristetes Aufenhaltsrecht zukommen lassen will, menschenfeindlich sei. Könnte man nachrechnen, wie viel Geld die Diakonie jährlich vom Staat erhält für ihre Serviceleistungen für von ihr betreute Flüchtlinge, wüßten wir klar, was hier unter der Menschenfeindlichkeit gemeint ist. Eine so großer Sozialverbnd braucht eben viel Geld, um sich am Leben zu erhalten.

Aber es kommt noch ärger: „Wir sind eine bunte Belegschaft, und wir nehmen die Bedenken und Ängste unserer Kolleginnen und Kollegen aus den eigenen Reihen sehr ernst, die sich vor dem Hintergrund der politischen Stimmung bedroht fühlen.“ Wo in Deutschland werden den Diakoniemitarbeiter von : „Deutschland über alles“ rufenden AfDlern oder sonstigen Rechten bedroht? Wenn heute Menschen bedroht und auch ermordet werden aus politischen bzw religiösen Motivationen heraus, dann doch von muslimischen Asylanten! 

Am 18.Februar 2025 berichtet die „Junge Freiheit“: „IS-Terror in Villach: Syrer wollte eigentlich nach Deutschland.Ein 23jähriger Syrer verübt in Villach ein Messerattentat, tötet einen 14jährigen und verletzt vier weitere Menschen schwer.“ Am selben Tag wird von der "Jungen Freiheit" berichtet: „Gut, du wirst nicht schwanger“: 74 jährige von Migranten mißbraucht.Brutaler Überfall in Österreich: Eine 74jährige wurde beim Spazieren von zwei Männern in ein Auto gezwungen und mißbraucht. Nur dank aufmerksamer Zeugen konnten die beiden Migranten geschnappt werden." 

Am 15.2.2025 mußte man in der "Jungen Freiheit" noch lesen; "Zweijährige und ihre Mutter sterben nach Münchner Terroranschlag.Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet: Nach der Münchner Terrorfahrt sterben eine Mutter und ihre zweijährige Tochter an ihren schweren Verletzungen. Der afghanische Täter galt als „gut integriert“.Apropo: afghanisch:

Sehr menschenfreundlich agiert die Bundesregierung nun, wie die "Junge Freiheit" am 18.2.2025 berichtet:. "Für die Woche nach der Bundestagswahl plant die Bundesregierung wieder zahlreiche Flüge, um Afghanen nach Deutschland zu holen. Die Flugzeuge mit insgesamt rund 3.500 Menschen sollen in Berlin, Leipzig und Hannover landen."

Aber das sind natürlich für einen Gutmenschen nur Einzelfälle und zählte man nun noch so viele Fälle auf: Das beunruhigt einen Gutmenschen nicht, deswegen könne man gern weiter unbegrenzt "Flüchtlinge" aufnehmen. Denn ein Gutmensch sieht nur rechte Gefährder, die Diakoniemitarbeiter bedrohten- aber das ereignet sich nur in den Phantasiewelten dieser Gutmenschen. Gutmenschen fordern eben die Einwanderung von Gutmenschen aus Afghanistan und der ganzen Welt und die Abschiebung von "Nazis"!  Es sei an die beliebte Anti-Rechts-Parole: "AfDler töten, Nazis abschieben" erinnert, eine gerichtlich erlaubte Meinungsäußerung.

Für solche ist es eben eine Selbstverständlichkeit, Menschen allein nach ihrer politischen Gesinnung zu be- und zu verurteilen. Ob sie in der Diakonie gute oder nicht gute Arbeit leisten, ist nicht so relevant, relevant ist aber, wo sie ihr Kreuz machen! Die Ausgrenzung nicht politisch korrekt Denkender ist so das Anliegen der evangelischen Diakonie. Und da dachte man, sie leide an Personalmangel! Von wegen, die Diakonie muß von Unliebsamen „gesäubert“ werden! 

 

Zusatz: Der Gutmenschchriststandpunkt: 

Dem amerikanischen Bischof Erzbischof Jose Horacio Gomez wird die evangelische Diakonie und die katholische Caritas sicher uneingeschränkt zustimmen, da er sagte:  "Menschen werden mit dem natürlichen Recht geboren, auf der Suche nach einem besseren Leben auszuwandern. Die wohlhabenden Nationen sind aufgerufen, großzügig zu sein und sie aufzunehmen." Darum sollten Grenzmauern auch Tore haben." zitiert nach: "Kirche ist uneins bei Abschiebungen aus den USA nach Lateinamerika" Kath de am 18.2.2025. Dieses natürliche Recht würde, wenn es anerkannt werden, jeden Staat zerstören- ist das der Sinn christlicher Ethik?





Sonntag, 16. Februar 2025

Eingestreute Fragmente zur Erkenntnis Gottes Teil 1

 

Eingestreute Fragmente zur Erkenntnis Gottes


Keine Frage stößt wohl in dem heutigen theologischen Diskurs auf so wenig Interesse wie die nach der Erkenntnis Gottes, zumal wenn gar diese Genetivkonstruktion mitbedacht wird, daß es sich also nicht nur um die Frage, wie der Mensch Gott erkennen könne sondern auch um die Frage handelt, wie Gott sich selbst erkennt.

In der traditionellen Gotteslehre wird zwar zu recht postuliert, daß Gott als sich selbst Erkennender zu denken sei, also nicht wie der Urgrund von allem bei Schopenhauer, aber mißlich ist es, daß die Selbsterkenntnis Gott unabhängig von der Trinitätslehre gelehrt wird, als hätte sein Trinitarischsein nichts mit seinem Sichselbsterkennen zu tuen.

Gott hat zwar die Welt kontingent erschaffen, er hätte das auch unterlassen können, aber das gälte so nicht für sein Trinitarischsein, daß er erst nur Gott Vater gewesen wäre, der dann den freien Entschluß gefaßt hätte, einen Sohn zu erzeugen, daß er das auch hätte unterlassen können. Der göttliche Logos mußte nicht Mensch werden, sich inkarnieren, aber Gott mußte ihn hervorbringen, um Gott zu sein, er war nie ohne ihn.Erkennbar ist nur etwas, das bestimmt ist, das inkludiert notwendig, da jede Bestimmung auch eine Negation ist, daß etwas nur etwas ist, indem es etwas auch nicht ist. Gott ist nur Gott, indem er nicht Nichtgott ist. Das hieße, daß Gott, indem er sich dazu bestimmt, Gott zu sein, er mitbestimmte, was er nicht ist, und dadurch erst wird er Gott.

Setzt Gott etwa seinen Sohn als different zu ihm, indem er dann in dem Sohn erkennt, war er nicht ist, der Sohn nämlich und in dem er erkennt, was er ist, der Vater in seiner Differenz zum Sohn? Wenn Gott nichts Bestimmtes wäre, wäre er ja auch nicht Gott für sich selbst. Die Einheit von Gott Vater und Gott Sohn wäre dann ihre gemeinsame Differenz zu dem, was nicht Gott ist. Indem er sich als Gott Vater bestimmt, bestimmt er seinen Sohn als Sohn Gottes und in beiden, was das Göttliche in seiner Differenz zum Nichtgöttlichen ist, aus dem dann Gott alles erschuf. Aber welche Bedeutung ist dann dem Hl.Geist zuzuschreiben? Ist er das Bewußtsein der Einheit des Vaters und des Sohnes als Geist?

Der Leser merkt, daß das noch sehr unausgegoren ist und nach einer weiteren Klärung verlangt.

Gott bezieht sich in seiner Relation auf den Sohn auf etwas auch von ihm Differentes und der wiederum in seiner Relation auf ihn auf etwas von ihm Differentes. Gott kann somit als der eine Gott, den wir als den einen in drei Personen denken, nicht als ein einfaches in sich unmittelbares Einssein gedacht werden. Eine Körper ist einer, aber es ist eine Einheit bestehend aus vielen Gliedern, die sich alle untereinander unterscheiden. Die Einheit ist die Setzung der Differenz und deren Aufhebung in der Einheit. Es wäre so wohl ein Werden Gottes zu sich selbst zu denken: Gott wird zu Gott, indem er die Differenz zu sich als den Sohn setzt, und dadurch sich als sich bestimmt erkennt, als der Vater. Das Personsein des Vaters evoziert das Personsein des Sohnes als so sich bestimmt Erkennender. Die so gesetzte Differenz zwischen dem Vater und dem Sohn würde durch den Geist der Einheit von Gott Vater und Gott Sohn wieder aufgehoben, aber wie generiert sich dabei dieser Geist der Einheit? 

Etwas anderes ist noch unklarer: Wenn die inntertrinitaische Beziehung die der Liebe ist, wie kann diese Beziehung gedacht werden, ohne daß sie als eine der Ermöglichungsvoraussetzungen der wechselseitigen Liebe Zeit voraussetzt. Wenn es die Zeit im Innenleben des dreieinigen Gott nicht gäbe, wie sollte dann eine innere lebendige Beziehung gedacht werden können? Könnte gedacht werden, daß Gott mit der Setzung des Sohnes, um eine wecheselseitige Relation zu ermöglichen, Gott die Zeit in seine Ewigkeit hineinnahm, sie erst dafür erschuf?

Der Gott, vollkommen unbestimmt, dem plotinischen Einen gleich, würde so durch seine Setzung als ein trinitarischer Gott zu einem sich Erkennenden, zu dem Nous, wie es die plotinische Philosophie bezeichnet.Denn wenn eine Bestimmung Gottes als eine wahre gedacht werden kann, muß sie eine von Gott selbst vollzogene gedacht werden. Das ist das legitime Anliegen der hegelischen Logik, Gott als sich selbst hervorbringend zu denken.

Der Apostelfürst Paulus schreibt zu dieser Causa: "Denn uns hat Gott es enthüllt durch den Geist. Der Geist ergründet nämlich alles,auch die Tiefen Gottes.Wer von den Menschen kennt den Menschen,wenn nicht der Geist des Menschen, der in ihm ist? So erkennt auch keiner Gott - nur der Geist Gottes," 1.Kor 2,10f 

Wie könnte den von Gott prädiziert werden, er agiere und reagiere in der Welt, die durch ein Fließen der Zeit charakterisiert ist, wenn er selbst in völliger Zeitlosigleit ist?

 


Ein Blick in die Zukunft: Wie wird wohl der jetzige Katholizismus Deutschlands wahrgenommen werden?

 

Ein Blick in die Zukunft: Wie wird wohl der jetzige Katholizismus Deutschlands wahrgenommen werden?


Nehmen wir einmal an, einem Kirchenhistoriker lägen die Internetauftrittsseiten von Kath de und die Stellungnhmen deutscher Bischöfe und die Auftrittsseiten katholischer Verbände auf dem Schreibtisch, um daraus sich ein Bild des jetzigen Katholizismus zu machen, wie nähme er da die jetzige Kirche wahr?Das drängendste und die jetzigen Katholiken am meisten beschäftigenden Themen ließen sich klar aus herausschälen: der Kampf gegen Rechts und das Engagement für Homosexuelle, Lesben und Geschlechtsumwandler. Positiv formuliert kämpfen Katholiken für offene Grenzen, daß jeder „Flüchtling“ aufzunehmen sei und keiner „abgeschoben“ werden dürfe und daß jede Art, die Sexualität auszuleben, zu bejahen sei. Außerdem erkenne man das neu konzipierte Menschenrecht, daß jeder, wenn ihm sein Geschlecht mißfalle, er es ändern dürfte und daß dann der Geschlechtswandel von den Anderen anzuerkennen sei.

Aber man beschäftigte sich auch intensivst mit dem Innenleben der Katholischen Kirche und forderte deren Demokratisierung, die Liberalisierung der Morallehre und eine geschlechtergerechte antiklerikale Kirche. Verglichte dies ein zukünftiger Kirchenhistoriker mit dem damals noch gültigen Katechismus und der hl.Schrift und der verbindlichen Lehre der Kirche, müßte er konstatieren, daß die dort bestimmenden Gehalte offenkundig keine oder kaum noch eine Relevanz gehabt hätten. Wollte man das Eigentliche, das all diese Lebensäußerungen des Katholizismus herauskristallisieren, könnte das unter dem Begriff der Selbstnegation erfaßt werden: Man wollte nicht mehr katholisch sein! Aber nicht nur das Katholischsein wollte man da negieren: Zum Menschsein gehört nun mal, daß er entweder männlich oder weiblich ist, daß diese natürliche Geschlechtsdifferenz etwas auch das kulturelle Leben Bestimmendes ist, daß er als ein Angehöriger eines bestimmten Volkstumes und einer Rasse geboren wird und somit eingeschrieben ist in diese Ordnung des Lebens. Zur abendländischen Kultur gehört nun auch wesentlich die christliche Religion, sie ist sozusagen den Völkern Europas zu ihrem Schicksal geworden.

All diese natürlichen und kulturellen Bestimmungen sollten nun negiert werden: Was das Frau- oder das Mannsein ausmache, sollte nur noch ein zeitgeistgeschichtlich Bedingtes sein, sodaß diese Bestimmung in der Epoche der Postmoderme ganz neu zu konstruieren sei. Wo unsere bisherige Kultur auch durch die Geschlechterdifferenz bestimmt war, soll die nun negiert werden durch ein abstraktes Nurnochmenschsein, wobei dann jeder das Recht genießen sollte, sein Geschlecht wie seine Kleider zu wechseln. Die jedem Menschen eigene Volks- und Rassenzugehörigkit sollte als etwas völlig Gleichgültiges und zu Überwindendes beurteilt werden. Wir sollen nur noch Menschen kennen, die nichts sind, damit sie alles sein können durch ihre freie Selbstbestimmung.

Der Ktholizismus hätte sich dabei selbst als etwas nicht mehr Zeitgemäßes und Überaltertes eingeschätzt, sodaß er sich, um in der Moderne endlich anzukommen, die aber damals schon untergegangen war, zu verprotestantisieren hätte.Denn der Protestantismus galt dem damaligen Katholiken als die der Moderne angemessene Gestalt des Christentumes, wohingegen der Katholizismus eben das Christentum des Mittelalters oder der finstersten Reaktion auf das Vernünftigwerden der Menschheit in der theoretischen und praktisch gewordenen Aufklärung der Französischen Revolution darstelle und so zu überwinden sei.

Daß das Christentum eine oder gar die wahre Religion ist, dem setzte der damalige Katholizismus das Konzept der Ethisierung der Religion entgegen:Nicht der religiöse Mensch sondern der ethisch richtig lebende Mensch sei das Erziehungsziel der Kirche. Daß die christliche Religion eine Erlösungsreligion sei, konnte nicht mehr akzeptiert werden, stattdesen wurde die Affirmation der modernen Welt zu dem Kriterium des wahren Christseins: einfacher formuliert, daß im Liberalismus sich die christliche Religion vollende, insofern sie sich zu einem puren Humanitarismus transformiere,in dem Gott nur noch als eine kontingente Letztbegründung für die Würde des Menschen fungiere. Alle vorgebenen Lebensordnungen, die der Ehe und der Familie, die des Volkstumes und des Staates, die der Einheit der Menschheit in ihrer Ausdifferenzierung in Völker und Rassen sollten dann negiert werden, weil es nur noch den von allem völlig entbundenen Menschen geben sollte, der sich seine jeweiligen Identitäten stets neu zu kreieren habe. Er solle eben sein Geschlecht, seine Volkszugehörigkeit und seine Kultur ganz nach seinem Belieben sich erwählen und wieder abwählen können und genauso beliebig solle ihm seine Religion sein, da alle ja gleich wahr und deswegen auch gleichgültig seien.

Könnte eine Skizzierung des heutigen Katholizismus, zumindest wie er sich jetzt in Deutschland inszeniert unter zukünftigen Kirchenhistorikern wirklich anders ausfallen? 

Corollarium

Zur Selbstnegation: Ein großer Irrtum ist die Meinung, jeder liebe zwar sich selbst, neige dann aber dazu, seine Mitmenschen nur als ein Mittel zur Realisierung egozentrischer Wünsche zu gebrauchen. Dem erbsündlichen Menschen liegt eine Tendenz zur Selbstverneinung zu Grunde, aus der sich dann auch bestimmte Selbstverneinungen entwikeln können, daß jemand sich als Mensch bejaht, aber sein Frausein ablehnt oder seine nationale Identität. So geben in der Kirche jetzt Katholiken den Ton an, die wohl sich als Christen bejahen, aber nicht katholisch sein wollen.  



Samstag, 15. Februar 2025

„Ordo amoris:Warum die Liebe einer Ordnung folgen muss und was das für die Politik bedeutet.“

 

Ordo amoris:Warum die Liebe einer Ordnung folgen muss und was das für die Politik bedeutet.“



Als erstes sei hier dieser Artikel, erschienen auf der Internetseite: „Communio“ am 14.2.2025 aufs wärmste zur Lektüre empfohlen! Daß die Liebe aus moraltheologischen Gründen nur als eine geordnet praktizierte Gottes Willen entspricht, das evoziert heftigen Widerspruch, meint man doch, daß alles aus Liebe Getane auch etwas Gutes sein müsse, entspringe es einem liebenden Herzen. Wird dagegen gefordert, erst alles zu bedenken und zu durchdenken, dann verhindere so ein Herumvernünfteln doch nur das spontane aus dem Herzen kommende Tuen des Guten. Zudem gehört es zum Allgemeinwissen, daß die wahre Liebe und die institutionalisierte Ordnung der Liebe, die Ehe nicht so recht zusammenpassen: Wie schnell ginge doch die erste Liebe in der Alltagsroutine des Ehelebens unter, bis dann sie so erkalte, daß so mancher Verheiratete Liebe nur noch in den Armen einer Geliebten erführe. Eine Ordnung widerspräche doch prinzipiell der Exstatik der wahren Liebe, wie eben ein Wildpferd etwas ganz anderes sei als ein zu einem Ackergaul abgerichtetes Pferd. So sei es auch kein Zufall, daß die Liebesfilme wie auch die Liebesromane mit der Ehe der füreinander Bestimmten endet und nicht etwa das glückliche Eheleben zum Thema hat sondern nur den Weg dahin. Vgl hierzu die Erfolgsserie: „Sturm der Liebe“, über 4000 Folgen, leicht im Internet auffindbar.

Denken wir uns eine Mutter mit drei eigenen Kindern, die gerade vom Einkauf zurückkommt, den Wochenendbedarf an Lebensmitteln in ihren Einkaufstüten. Ihr begegnet nun eine Frau, die ausruft: „Nichts kann ich meinen Kindern heut zu essen geben, weil alles Geld mein Mann vertrunken hat!“ Das Elend der Mutter mit ihren vielen Kindern vor Augen verschenkt sie spontan alle Lebensmittel dieser armen Mutter. Das ist doch vorbildlich christlich: Ganz aus ihrer Herzensliebe heraus gab sie spontan alles, was sie hatte, her.

Aber Daheim angekommen muß sie ihren hungerigen Kindern offenbaren, daß sie nichts zum Essen für sie mehr habe, da sie alles weggeschenkt habe! Offenkundig hat diese Mutter in ihrem spontanen Handeln ganz die Tatsache verdrängt, daß ihr nur beschränkte Mittel zur Sättigung von Mitmenschen zur Verfügung stehen! Weil sie der armen Mutter für deren Kinder alles gab, hatte sie für ihre eigenen Kinder nichts mehr! Im „Ordo amoris“ reflektiert sich die Tatsache,daß ein Mensch ob seiner Endlichkeit und Begrenztheit nicht unlimitiert lieben kann und Werke der Liebe vollbringen kann. Unter der Ordnung der Liebe fällt dann auch die Notwendigkeit einer Abstufung, wem man gegenüber mehr als anderen gegenüber verpflichtet ist.Die Ordnung der mütterlichen Liebe besagt so, daß eine Mutter zuerst ihren eigenen Kindern gegenüber verpflichtet ist, sodaß sie gegen die Liebe verstößt, wenn sie fremden Kindern so viel zu essen gibt, daß für ihre eigenen nichts mehr übrig bleibt. Verfügte sie über unbegrenzt viele Lebensmittel, könnte sie damit alle hungernden Kinder der Welt sättigen, aber keine Erdenmutter besitzt so viel.

Was für die Ordnung der Familie gilt, in derem Zentrum die Liebe der Mutter zu ihren Kindern steht, das gilt so auch für die staatliche Ordnung des Volkes. Das aber wird von den politisch korrekten Gutmenschen bestritten. Sie suggerieren nun, daß unser Staat über unbegrenzt viele Ressourcen verfügte, sodaß er alle Notleidenden der Welt bei sich aufnehmen könnte und sie auch vollzuversorgen habe. Widerspricht nun jemand mit dem Argument der nicht unlimitierten Möglichkeiten auch unseres Sozialstaates, wird das als fremdenfeindliche rechtsextremistische Propaganda abgetan. Schon gar nicht dürfe im politischen Diskurs zwischen zum Staate gehörigen Bürgern und Nichtbürgern unterschieden werden, denn alle Menschen hätten dem deutschen Staate gegenüber die gleichen Versorgungsansprüche. Wer dem widerspräche, sei ein antihumanistischer Menschenfeind.

Daß das Faktum der nicht unbegrenzten staatlichen Möglichkeiten eine Differenzierung der Verantwortlichkeit, für wen ist der Staat in welchem Maße zuständig, verlangt, wird dabei völlig außer Acht gelassen: Faktisch glaubt man so an einen allmächtigen Staat, der nur, weil es zuviel nationalistisch Denkende in ihm gäbe, nicht alle Menschen der Erde versorge.

Da aber auch der perfekteste Staat nicht über unbegrenzte Mittel verfügt,führt diese universalistische Menschenliebe dazu, daß der Staat so seine Staatsbürger vernachlässigt, um die vielen Fremden zu versorgen. Das soll nun die wahre Nächstenliebe sein, alles den Anderen geben und für sich nichts zu behalten.

Aber auch der Politik sind Ordnungen vorgegeben wie der Liebe der Frau zu den Kindern: Wie eine Mutter zuallerserst für ihre eigenen Kinder zuständig ist und die nicht um einer universalistischen Kinderliebe willen vernachlässigen darf, so darf der Staat die ihm vorgebene Ordnung der Völker nicht außer Kraft setzen, um für alle Menschen der Erde dazusein.

Das gehört wesentlich zum Ordo amoris, das zu ignorieren, heißt die Liebe zu zerstören.Daß Kath de als hundertprozentig politisch korrektes Fundamentalistenseite dem Ordo amoris widerspricht, verwundert nun aber niemanden: Thomas Eggensperger zur Migrationsdebatte und dem "Ordo amoris"Sozialethiker: Kirchen haben den Auftrag, sich politisch zu engagieren." 13.2.2025