Freitag, 30. Juni 2023

„Historisches Urteil: USA beenden Bevorzugung Schwarzer“ oder politisch korrekter Rassismus

„Historisches Urteil: USA beenden Bevorzugung Schwarzer“ So konnte die „Junge Freiheit“ am 30.6. 2023 einen großen Sieg gegen den politisch korrekten Rassismus verkünden. „Sensationelle Zeitenwende: Der Supreme Court erklärt die „Affirmative Action“ für verfassungswidrig. Präsident Biden ist über das Ende der jahrzehntelangen Diskriminierung von Weißen empört.“ Worum geht es? Bei der Vergabe von Studienplätzen mußten schwarze Bewerber bevorzugt aufgenommen werden. Damit sollten die Chancen für nichtweiße Studienplatzbewerber zu Lasten weißer verbessert werden. Um mehr Chancengleichheit zu erwirken wurden so weiße Bewerber benachteiligt, nur weil sie der weißen Rasse angehören. Daß politisch korrekte Rassisten von diesem Gerichtsurteil nicht begeistert sind, verblüfft nicht: „US-Urteil zur Bevorzugung von Schwarzen: Supreme Court dreht das Rad zurück Die konservative Mehrheit am Obersten Gerichtshof kippt die „Affirmative Action“ an den Unis. Damit dürfen Minderheiten nicht mehr gefördert werden.“ titelt so die Taz am 30.6.2023. Daß die Rassenzugehörigkeit darüber entscheidet, ob man eine gute Chance hat, einen Studienplatz zu bekommen, ist offensichtlich eine rassistische Praxis.Aber im linksliberalen Milieu, der US-Präsident Biden ist dem wohl zuordnerbar, stößt diese rassistische Praxis auf Zustimmung, werden doch Weiße und nicht Schwarzafrikaner damit in den USA diskriminiert. Nicht ganz erstaunlich ist nun, daß Klagen weißer Studenten gegen diese Rassendiskrminierung erfolglos blieben, jetzt aber die Klage von asiatischen Studenten Erfolg hatte, daß sie als Asiaten so benachteiligt werden. (vgl Junge Freiheit dazu). Dem Phänomen des Rassismus und auch dem des politisch korrekten kann man nicht gerecht werden, wenn man diese Phänomene rein sozialwissenschaftlich interpretiert und dann moralisch be und verurteilt. Den Rassendifferenzen wie auch völkische und geschlechtliche sind nicht reduzierbar auf Phänomene des Soziallebens. Die Geschlechterpolarität wie auch die Diversität der Ethnien und der Rassen sind nun einmal auch unabhängig vom Sozialleben existierende Größen, die dann aber auch auf das gesellschaftliche Leben ihren Einfluß nehmen. Aus einer humanitären Perspektive aus beurteilt sollen solche natürlichen Differenzen für das gesellschaftlich-kulturelle Leben keine Rolle spielen: hier sollen nur noch Menschen oder Bürger agieren. Dem liegt die Entnatürlichungstendenz jeder Kultur zugrunde. Das Natürliche gilt als das Zuüberwindende: Es dürfen keine Rassen, keine Ethnien und keine Geschlechterdifferenzen in einer kultivierten Gesellschaft existieren. Aber die so verdrängte Natur taucht wieder auf, meldet sich im sozialen Leben zurück. Unter der Tarnung der Forderung nach mehr Chancengleichheit und nach mehr Diversität bzw Buntheit an den Universitäten, aktualisieren sich in den USA und wohl nicht nur dort Rassenkonflikte durch die Praxis der „Affirmative Action“: Bürger verlangen, daß sie ob ihrer Rassenzugehörigkeit anderen gegenüber bevorzugt werden. In einem so multiethnisch strukturierten Land verwundert es so nicht, daß es in ihm auch Rassenkonflikte gibt, die nicht auf Probleme des Soziallebens zurückführbar sind, wie auch nicht alle Probleme der Geschlechterbeziehung auf eine angeblich von Männern dominierte Kultur reduzierbar sind. Eine Allmachtsphantasie der Sozialwissenschaften ist es nun mal, alles auf die Probleme des Sozialleben zurückzuführen, das Natürliche als Agens in der Kultur völlig verdrängend. Verfassungswidrig, bzw grundgesetzwidrig ist somit jede Affirmative Action, aber sie wird auch in Deutschland begeistert praktiziert, indem nun Frauen ob ihrer Geschlechtes bei der Vergabe von gut dotierten Arbeitsstellen zu bevorzugen sind: die Quotenfrauen! Die humanistische Ideologie kennt nur noch den Menschen und den Bürger abstrahiert von all seinen natürlichen Besonderheiten des Geschlechtes, des Volkstumes und der Rasse, aber im realen Leben agieren die Menschen als so Besonderte, als Nichtabstrakte. Die Affirmative Action in den USA weist so zwei verschiedene Träger auf: die Rassenangehörigen, die sich so Privilegien erkämpfen wollen und Weiße, die in typischer Dekadenzhaltung das Eigene mißachtend nur noch das Fremde lieben. Zusatz: Der politisch korrekte Rassismus ist so das Produkt der Dekadenztendenz Linksliberaler und des Rasseninteresses nach Priviegierungen Strebender.

Donnerstag, 29. Juni 2023

"Rekordaustrittswelle aus der 'deutsch-synodalen Kirche' - Mehr als 522.000 Menschen im Jahr 2022“ Und eine gute Nachricht!

"Rekordaustrittswelle aus der 'deutsch-synodalen Kirche' - Mehr als 522.000 Menschen im Jahr 2022“ So stand es am 28.6.2023 nicht nur auf Kath net geschrieben. Auch wenn diese Austrittszahl die Bischöfe Deutschlands nicht sehr beunruhigen dürfte,denn für sie ist die Entwickelung der Kirchensteuereinnahmen viel relevanter, kann der Eindruck des Niederganges der Kirche zumindest in Deutschland, wenn nicht in ganz Westeuropa nicht mehr verdrängt werden. Das liberalkatholische Narrativ, daß die Art und Weise des kirchlichen Umganges mit den Mißbräuchsfällen und der sogenannte „Reformstau“: noch immer nicht an die Kirche das Frauenpriestertum eingeführt, ihre Sexualmorallehre modernisiert und ist immer noch hierarisch statt demokratisch aufgebaut, bestimmt den Diskurs über diese Negativreordaustrittszahlen. Daß in dem gleichen Zeitraum fast 400.000 Evangelische aus ihrer Kirche austraten, obgleich da doch das ganze Refornprogramm der Synodalen Weges schon längst umgesetzt ist,das in der Katholischen Kirche den Ausweg aus dieser Absturzbewegung weisen soll,bleibt dann unbedacht. Das conservative Narrativ, daß, wenn die Kirche sich seit 1968 nicht Schritt für Schritt immer mehr modernisiert und verliberalisiert hätte, dieser Verfall nicht stattgefunden hätte, erscheint da plausibler, aber verifizierbar ist auch dies Narrativ nicht. Für eine sorgfältige Analyse dieses Niederganges wäre auch die Unterscheidung des Anlasses des Kirchenaustrittes von den Beweggründen des Austrittes zu unterscheiden. Ich gehe davon aus, daß die in den Medien effektvoll aufbereiteten Mißbräuchsfälle in der Kirche eher den Anlaß zum Austreten gaben als daß sie die realen Gründe wären. Nur, wie sind die realen Ausrittsmotive eruierbar? Ob wirklich einfache Befragungen der Ausgetretenen die Wahrheit ans Licht bringen, dürfte auch bezweifelt werden, weiß doch jeder Ausgetretende was für Gründe er zu benennen hat, weil man eben so begründet aus der Kirche austritt. Das Gerede, wie man eben heute über die Kirche so redet, um es heideggerisch zu formulieren, spiegelt sich dann doch nur in den abgefragten Meinungen wider. Es gibt nun keine guten Gründe dafür, daß mit diesen Negativzahlen der Tiefstpunkt erreicht ist. Als Katholiken dürfen wir darauf vertrauen, daß Gott seine Kirche, auch die unserer Heimat nicht verlassen wird, auch wenn viele, viel mehr wohl innerlich als auch äußerlich die Kirche Jesu Christi verlassen haben. Die Entchristlichung Deutschlandes aber auch ganz Westeuropas schreitet so voran. Man könnte da Heidegger zustimmend ausrufen: Nur (ein) Gott kann uns noch retten- Und die gute Nachricht: Kath de jubelt am 30.6. 2023:"Trotz Rekord-Austrittszahlen:Erneut leichter Anstieg bei Kirchensteuer" Corollarium 1 Eine Vermutung: Nicht der aktuelle kirchenpolitische Kurs sondern der Übergang von der Moderne zur Postmoderne erwirkt diesen Niedergang der Kirche. Mit dem postmodern sich verstehenden Menschen verliert die Kirche sozusagen ihren klassischen traditionellen Ansprechpartner. den noch metaphysisch fragenden Menschen, der nach Schuld, dem Woher und Wozu seines Lebens frägt, der das Ganze noch verstehen will.

Mittwoch, 28. Juni 2023

Notizen zum Untergang des Abendlandes

Notizen zum Untergang des Abendlandes „Gewalt reicht nicht,um eine Zivilisation zu zerstören. Jede Zivilisation stirbt an der Gleichgültigkeit gegenüber ihren eigentümlichen Werten,die sie begründen.“ Nicolas erGome7 Davila, Es genügt,dass die Schönheit unseren Überdruss streift...Aphorismen,2017, S.73. Da hier von den begründenden Werten die Sprache ist, würde ich: Kultur statt Zivilisation lesen wollen. „In der ökonomischen Interpretation der Geschichte kommt eine genuine Überzeugung des Bürgertums zum Ausdruck.“ Davila, S.77. Nur 4 Seiten von einander getrennt könnte diese Nähe der 2 Aphorismen dazu anregen, hier einen Zusammenhang zu vermuten. Die ökonomische Interpretation produziert ja auch ein dementsprechendes Menschenverständnis, daß der Mensch ein homo oeconomicus ist.Das Abendland ist das christliche, das der Konstantinischen Epoche, die ihr endgültiges Ende mit dem Sturz der letzten großen Monarchien Rußlands,Deutschlands und Österreichs nach dem 1.Weltkrieg fand. Die Kirche ratifizierte dies Ende dann im 2.Vaticanum. Aber dies gewaltsame Ende zerstörte doch nur ein Gebilde, das vor dem schon schon innerlich zerfallen war. Auch hier könnte nun das Augenmerk auf ein gewaltsames Ereignis gerichtet werden als den Anfang der Selbstdestruktion des Abendlandes, dem 30 Jährigen Krieg, diesem innerchristlichen Religionskrieg, der die Domestikation der christlichen Religion erzwang und so sie devitalisierte durch die Aufklärung. Aber dieser Ansatz könnte zu kurz greifen. Wie, wenn die das Abendland fundierenden Werte durch die äkonomische Interpretation der Geschichte und des in ihr agierenden Menschen aufgelöst worden wären? Diese ökonomische Interpretation definiert den Menschen eben anders als die christliche Religion: Das Glück des Menschen besteht nun in seiner Fähigkeit, zu konsumieren, daß im Idealfall er alles erwerben kann, was er möchte. Dazu befähigt ihn das Geld als seine Kaufkraft, sodaß die Zentralfrage der Lebensführung die nach der Kaufkraftbeschaffung wird.Die Ökonomie avanciert damit zu der wichtigsten Lebenssphäre als der Ort der Produktion aller möglichen Konsumwaren und als dem Ort der Erwerbsarbeit, daß da die Kaufkraft erworben werden kann. Die Gesetzmäßigkeiten der Ökonomie bestimmen so das Leben, die Politik degradiert zur Aufgabe, für die Ökonomie günstige sie förderliche Rahmenbedingungen zu setzen. Wo ist in dieser Sphäre noch ein Platz für die christliche Religion? Der homo oeconomicus ist sozusagen der nachmetaphysische Mensch, der nun als homo oeconomicus auch gut ohne jede Religion leben kann, er frägt nicht mehr metaphysisch, sodaß er in einer Religion dann seine Antworten fände. Es spricht einiges dafür, daß Nietzsches „letzter Mensch“ nur der zum bloßen homo oeconomicus reduzierte Mensch ist. Zusatz Wie weit das ökonomische Denken schon außerhalb des Raumes des Ökonomischen lebendig ist, zeigt der Gebrauch des Begriffes des Wertes in dieser These. Der Gebrauchs- und der Tauschwert einer Ware, daß die unbeständig sind, ist eine Selbstverständlichkeit für den ökonomischen Diskurs, für den philosophischen sind die Idee des Guten,Gerechten,Whren und Schönen dagegen Invarianten.

Dienstag, 27. Juni 2023

„Kommt 2023/24 eine Schreckenssynode auf uns zu?“

„Kommt 2023/24 eine Schreckenssynode auf uns zu?“ So titelt kath net am 27.6.2023. „Bereits heute gilt sie in den Medien als ‚Kirchenparlament‘ oder ‚Minikonzil‘ und die gegenteiligen Beteuerungen des Synodensekretariats verstärken diesen unglücklichen Eindruck nur.“ Ein „Kirchenparlament“,durch den jetzigen Papst einberufen, solle also die Zukunft der Kirche gestalten. Man redet nun von der „synodalen Kirche“, daß die Kirche der Zukunft die Synodalkirche sein solle. Der Artikel stellt fest, daß „die Rede von der >synodalen Kirche< inzwischen so selbstverständlich in aller Munde ist,als wäre sie ein Glaubenssatz.“ Nur findet sich in keiner Ecclesiologie aus katholischer Feder die Bestimmung der Kirche als einer synodalen und schon gar nicht in der Lehre der Kirche. Forschte man nach dem Ursprung der Vorstellung einer synodalverfaßten Kirche, müßte man in den Kirchenlehren des Protestantismus suchen oder politisch die Vorstellung vom Parlament als regierungskritisches Organ, dem König gegenübergestellt zur Kontrolle des königlichen Etats: wie viel für was von den einzunehmenden Steuergeldern auszugeben sei. Katholisch ist an beidem nichts. Nun könnte man die Idee der Synode auch anders rekonstruieren als die Vorstellung, daß in einem vernünftig geführten Dialog sich die vernünftigen Argumente durchsetzen. Das Parlament, die Synode wäre so eine Art herrschaftsfreier Diskurs im Geiste des kommuniktiven Handelns Jürgen Habermas. Was man dann realistisch von einem solchen Synodenparlament zu erwarten hätte, hängt dann davon aus, wie die Mehrheitsverhältnisse im Parlament aussehen. Haben Progressive oder eher Conservative oder Gemäßigte die Mehrheit und welche Koalitionen zwischen welchen wäre wie möglich. Der Theorie nach sollten zwar die Qualität der Argumente entscheiden, faktisch spalten sich Parlamente aber in Fraktionen auf, die dann miteinander ringen, wer sich durchsetzt. Auf dem Synodalen Weg in Deutschland dominierte das linksliberale Lager so deutlich diese „Synode“,daß sie alles, mit einer Ausnahme durchsetzen konnte. Faktisch ersetzt so die Macht der Mehrheit die Idee von der Durchsetzungskraft des vernünftigen Argumentes. Wer die Mehrheit hat, braucht nicht mehr zu argumentieren. In den Parlamentsentscheidungen bewirkt dann die Fraktionsdisziplin, daß die von vormherein feststehende Mehrheit sich durchsetzt. Stellten die Progressiven 60 Prozent der Abstimmungsberechtigten, die Conservativeren 40, würden sich so die Progressiven immer durchsetzen. Welche Mehrheitsverhältnisse wären so von dieser anvisierten „Schreckenssynode“ zu erwarten? Der Kath net Artikel vermutet eine progressive Mehrheit, die so die Kirche modernisieren und das heißt entkatholisieren will. Schon das Vorhaben einer Versynodalisierung der Kirche ist ja eine Ausgeburt der Verprotestantisierung-stendenz der Kirche. Man müßte ein Prophet sein, könnte man voraussagen, wie dies Unterfangen ausgehen wird, aber es fällt schwer, Positives zu erwarten, zu geschwächt wirkt die Kirche, zermürbt durch ihre inneren und äußeren Feinde. Zusatz: Den Hintergrund der Begeisterung für das Konzept einer synodal strukturierten Kirche dürfte die Vorstellung der Selbstregierung der Kirche sein, daß für sie alles Vorgegebene nur Traditionen sind, über deren weitere Geltung sie souverän entscheiden könne. Die hierarische Struktur gründet sich dagegen aus der Offenbarung Gottes, die als von Oben Gegebene weiterzugeben ist, von den Aposeln und den Presbytern hin bis in die Gegenwart und die Zukunft.Die Tradition ist so nicht einfach eine Manovriermasse, die man bei Mißfallen auch aussortieren kann.

Montag, 26. Juni 2023

Der Mensch, gehört er sich selbst? - ein Klassiker zum Freiheitsthema

Der Mensch, gehört er sich selbst? - ein Klassiker zum Freiheitsthema Ist es wahr, „daß die Götter unsere Hüter und wir Menschen eine von den Herden der Götter sind.“? So wird deshalb im Phaidon 62a-c über den Freitod geurteilt: „Also auch du würdest gewiß,wenn ein Stück aus deiner Herde sich selbst tötete,ohne daß du angedeutet hättest,daß du wolltest,er solle sterben,diesem zürnen,und wenn du noch eine Strafe wüßtest,es bestrafen.“ Dies platonische Argument ist nun auch das christliche: Weil der Mensch Gottes Eigentum ist, darf er sein Leben nicht freiwillig beenden. Der Begriff des Hüters besagt nun aber noch mehr: Als von den Göttern Behüteter gibt es für den Menschen auch keinen legitimen Grund, sein Leben zu beenden, denn das Leben,was hier dann beendet werden würde, ist ja das behütete. So beeindruckend nun auch dies platonische Argument ist, so ist es doch auch erlaubt, Anfragen zu stellen: Ist der Mensch wirklich ein Eigentum Gottes, wie die Herde das Eigentum des Hirten ist? Einem anderen gehören, heißt ja notwendigerweise: nicht frei zu sein. Die rechtliche Stellung des Menschen wäre so die eines Sklaven, eines Unfreien, der aber darauf vertrauen darf, daß sein Herr ein ihn gut behütender ist. Er kann so all seine Lebenssorgen in die Hände seines Herrn legen als vollkommen gut Behüteter. Aber es darf nun auch eingewandt werden, daß dies eben auch die Lage des Volkes Israel in Ägypten war, denn kaum aus diesem Sklavenhaus befreit murrten sie wider Mose und wider Gott: „Ach wie gut ging es uns doch bei den Fleischtöpfen Ägyptens! Jetzt sind wir zwar frei, aber die Behütung, der wir uns in Ägypten erfreute, die ersehnen wir zurück!“ Gleicht der Mensch in der christlichen Religion nicht eher dem Befreiten aus der ägyptischen Knechtschaft als dem mit Nahrung gut Versorgtem aber Unfreien? Dem freien Menschen gibt Gott Gebote zur Bewahrung seiner menschlichen Freiheit. Das ist wohl etwas anderes, als wenn ein Herr seinem Sklaven gebietet, was er zu tun habe. Doch ist es nicht abzusprechen, daß in der Theologie die Vorstellung von der Freiheit des Menschen nicht auf viel Zustimmung stößt, verbindet sich damit doch ad hoc die Vorstellung des Mißbrauches der Freiheit,sodaß keine Freiheit als etwas Gutes angesehen wird. Dem hl. Ignatius wird dies Gebet zugeschrieben: Nimm hin,o Herr,all meine Freiheit“. Auch wenn ,mir gelang bisher keine Verifikation dieses Gebetes gelang, paßt es doch zu dem Gründer des Jesuitenordens: Alles Unglück kommt von der Freiheit, die nur durch eine strenge Gehorsamsdisziplin entfährdet werden könne. Aber gegen die Betonung der Freiheit könnte nun ergänzend auch eingewandt werden, daß der Mensch als Zoon politicon auch nicht einfach sich allein gehöre, denn er gehöre Gemeinschaften an, denen er verpflichtet ist.Als Glied einer Familie, eines Volkes, einer besonderen Gemeinschaft, etwa der der Kirche, gehöre er auch denen an, die ihm gegenüber zwar auch Verpflichtungen haben, er aber auch immer ihnen gegenüber in der Pflicht steht. Ein Aspekt wurde bis jetzt aber unbeachtet gelassen. Der Freitod ist erlaubt, wenn der Mensch zu der Erkenntnis kommt, daß sein Hüter den selbst wolle. Denken wir an den hl. Maximilian Kolbe: „Tötet mich und verschont dann den Anderen!“ War Kolbe nicht selbst davon überzeugt, als er dies sagte, daß Gott wollte, daß er so handle? Er wollte ja sein Leben lassen, um das eines anderen zu retten. Auch der Sohn Gottes war ja bereit, sein Leben am Kreuze zu opfern, um das von vielen zu retten. Taucht hier denn nun nicht wieder die menschliche Freiheit auf, wenn der Mensch sich frägt: Was will Gott nun von mir? Das „Andeuten“ stellt den Menschen vor eine Aufgabe, daß es nun an ihm liegt, eine Antwort zu finden auf die Frage: Was will Gott jetzt von mir? Der Freitod wäre dann auch für einen Menschen, dessen Herr Gott ist, erlaubt, wenn er zu der Erkenntnis kommt: Jetzt will, erlaubt Gott mir ihn. D Bonhoeffer urteilte in seiner Ethik: Wenn jemand in die Kriegsgefangenschaft gerät und er gefoltert werden soll, um kriegsrelevante Geheimnisse zu offenbaren, dann sei es erlaubt, sich zu töten, um so diesen Verrat, der viele schädigen wird, zu verhindern, wenn er nicht anders den Verrat verhindern kann. In dieser Situation spräche in dem Urteil des Kriegsgefangenen: Ich töte mich jetzt!, Gott zu dem Menschen: „Handle jetzt so! Handeltest Du so nicht, würdest Du nämlich vielen meiner Menschen einen großen Schaden zufügen.“ Zusatz: In Liebesromanen liest man manchmal: "Dich liebe ich, ich gehöre Dir!" Meint dies Gehören nicht etwas anderes als der juristische Begriff des Besitzerseins von?

Sonntag, 25. Juni 2023

So schlimm steht es um die heutigen Priester! Völlig untauglich!

So schlimm steht es um die heutigen Priester! Völlig untauglich! Die pseudokatholische Internetseite: „feinschwarz“ brachte es an das Licht in ihrer Besprechung der Studie: „Wer wird Priester? Und warum?(16.6.2023) Alle zu Priester Geweihten zwischen den Jahren 2010 bis 2021 wurden zu ihrem Priesterverständnis befragt. Wenn auch nur 17,8 Prozent der Angefragten an dieser Untersuchung teilnahmen, erlaubte das noch zuverlässige Ergebnisse. Welche Erkenntnisse erbrachte nun die Studie? „Letztlich Bekanntes und Erwartbares, etwa eine „erhebliche Milieuverengung“ hinsichtlich der Herkunft der jüngeren Priester, sie kommen vorwiegend aus konventionell orientierten oder konservativen Milieus, und erreichen, so Sellmann, „nur selten das Niveau intellektueller und führungsbewusster Milieulogiken“. Auch sei „nur eine Minderheit von ‚biographischer Offenheit‘ geprägt“, dem „Leitmuster der jüngeren und moderneren Lebenswelten“. Viele diese Priester stammen aus kinderreichen Familien ohne Migrationshintergrund und sind traditionell (gemeinde-)kirchlich sozialisiert.“ Was dysqualifiziert nun also diese Priester? Sie kommen aus conservativen Milieus. Intellektuell sind sie wenig begabt. Es fehle ihnen die Offenheit. Sie stammen gar aus kinderreichen Familien - ohne einen Migrationshintergrund. Das meint,daß Kinderreichtum in Familien mit einem Migrationshintergrund akzeptabel sei, aber nicht bei deutschen Familien. Damit wird angespielt, daß Familien der Oberschicht sich durch wenige Kinder auszeichnen, wohingegen der Kinderreichtum, wenn es so was noch in deutschen Familien gibt, bei Unter- und Mittelschichtsfamilien vorkommt. Daraus soll dann wohl auch die Dürftigkeit der intellektuellen Fähigkeiten stammen, wenn man nicht einfach conservativ mit einem Defizit an Intellektualität gleichsetzt. Nur „Linke“ gelten eben als intellektuell. Sie sind dann noch traditionell kirchlich sozialisiert! Einfacher gesagt: Die Befragten entsprechen dem Feindbild des sich klerikal verstehenden Priesters. Dazu paßt dann auch das Ergebnis, daß sie an Liturgischem sehr interessiert sind statt sich primär für Diakonisches engagieren zu wollen. Conservativ, etwas dumm, festgefahren in dem traditionellem Amts- und Kirchenverständnis und ohne eine Offenheit für die Pluralität der Postmoderne – mit solchen Priestern kann man keine zeitgeistgemäße Kirche aufbauen! Sie stammen einfach aus aussterbenden Milieus und können so auch nur Menschen solchen Milieus erreichen. Die Kirche bräuchte aber ganz andere Priester! Wie sähe dann wohl ein zeitgeistgemäßer Priester aus? Wahrscheinlich so: Seine Familie besteht im Idealfall aus einem homosexuellen oder lesbischen „Elternpaar“, aus der Oberschicht, sehr intellektuell, sehr kirchenkritisch, schwerpunktmäßig im Umweltschutz, im Antirassismus und ähnlichem engagiert und sollte sich in der Philosophie der „Frankfurter Schule“ und in allen sonstigen linken Theorien beheimatet fühlen und alles Traditionelle und Conservative zutiefst verachten. Pfarrer will er nur werden, um die Kirche in eine linkspolitische Vereinigung postmodernistischer Art zu verwandeln.

Samstag, 24. Juni 2023

Feststellungen: Wie gerecht werden, wie gerecht sein vor Gott- eine verschwundene Frage

Feststellungen: Wie gerecht werden, wie gerecht sein vor Gott- eine verschwundene Frage „Die Gerechten aber leben in Ewigkeit,der Herr belohnt sie,der Höchste sorgt für sie.“ Weisheit 5,15. Jesus Christus konkretisiert dies dann noch in seiner Bergpredigt: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer,werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ Mt 5,20. Zu allen Zeiten wurde in der Kirche und unter den Theologen kontrovers diskutiert, wie denn nun ein Mensch vor Gott ein Gerechter sein kann. Diese Frage führte dann auch zur Abspaltung der Evangelischen von der Katholischen Kirche, da die Reformatoren eine Antwort auf diese Frage konstruierten, die nicht mit der Lehre der Kirche kompatibel war. Die reformatorische Theologie wird dagegen völlig mißverstanden, wenn gemeint wird, ihr ginge es um die Abstellung kirchlicher Mißstände. Der Mensch sollte ohne jedes Mitwirken allein aus der göttlichen Gnade heraus als gerecht vor Gott gelten können. Das Anliegen der Ökumene war es dann, diese Differenz zu bagatellisieren: Im Prinzip lehrte man doch das Selbe, wie ein Mensch vor Gott gerecht werden könne. Nur, diese Frage ist aus dem theologischen Diskurs, außer dem rein historischen verschwunden. Als „ökumenischer Konsens“ hat sich stattdessen das Indikativ-Imperativ- Schema durchgesetzt: Gott liebt jeden Menschen- der Indikativ- und darum hat jeder Mensch alle anderen Menschen zu lieben und sich selbst auch – der Imperativ. Die Liebe Gottes zu jedem Menschen wird dabei schöpfungstheologisch begründet, Jesus Christus habe und dann nur diese Allliebe Gottes verkündet in Wort und Tat. Statt der Frage: Was soll ich tuen, um vor Gott gerecht zu werden, wird jetzt gefragt: Wie werde ich der Liebe Gottes zu allen Menschen gerecht? Wird diese Liebe Gottes als unbedingte behauptet, gilt gar, daß ich, auch wenn ich noch so viel sündigen mag, nie aus dieser seiner Liebe herausfallen könne. In selbstbestimmungstheoretischer Hinsicht wird dann aber gern angemerkt, daß wenn ein Mensch nicht von Gott geliebt werden möchte, er nicht in Gottes ewiges Reich eingehen möchte, Gott diese freie Entscheidung respektieren würde. Gott zwänge keinem das ewige Leben auf. Unklar ist dann aber doch gelegentlich, ob nicht durch ganz arge Sünden ein Mensch doch aus der Liebe Gottes herausfallen könne – das wären dann schwerwiegendste Verstöße gegen die Politische Korrektheit. Dogmatisch formuliert: Weil der Mensch ein Geschöpf Gottes ist, wird er von Gott geliebt. Von Gott geliebt zu werden ist so weder ein Akt der Gnade Gottes noch ein Verdienst sondern das rein natürliche Verhalten des Kreators zu seinen Kreaturen.Der Begriff der Gerechtigkeit verschwindet so ganz aus diesem Diskurs: Gott liebt einfach jeden Menschen, und somit braucht er auch nicht mehr gerecht vor Gott zu sein. Denn Gottes Liebe mache keinen Unterschied zwischen Ungerechten und Gerechten. Damit ist eine Transformation der christlichen Religion in einen Humanitarismus präfiguriert. Corollarium Das Indikativ-Imperativ-Schema setzte sich nach 1945 im deutschen Protestantismus durch. Der reformierte Theologe Karl Barth bekämpfte dabei die lutherische Position: Gesetz und Evangelium: Erst käme das Evangelium: daß Gott den Menschen liebe und darauf das Gesetz: daß der Mensch Gott und die Menschen zu lieben habe. Die lutherische Position ging vom Sünder aus, der Mensch, der im Gesetz sich als Sünder erkannte, der nur durch das Evangelium gnadenhaft gerettet werden könne. Was für Luther ein Ergebnis war: der durch den Glauben Gerechtfertigte, ist für Barth die Voraussetzung, daß der Mensch von Gott immer schon der Bejahte ist. Darum verwarf Barth ja auch vehement die "Unmündigentaufe", denn der Mensch bedürfe keiner Taufe zur Abwaschung seiner Sünden.

Freitag, 23. Juni 2023

Christen verfassungsfeindlich? Unter Beobachtung des Verfassungsschutzes?

Christen verfassungsfeindlich? Unter Beobachtung des Verfassungsschutzes? Nein, kein Grund zur Aufregung: nur eine Gruppe der Christen ist verfassungsfeindlich: „Der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg hält die Äußerungen eines Predigers der «Baptistenkirche Zuverlässiges Wort» in Pforzheim für «ganz klar verfassungsfeindlich». Das sagte Verfassungsschutzpräsidentin Beate Bube am Donnerstag in Stuttgart. Die Behörde hatte am Mittwoch bestätigt, dass die christlich-fundamentalistische «Baptistenkirche Zuverlässiges Wort» in Pforzheim beobachtet werde. Ein Sprecher der Stuttgarter Behörde sagte, man habe die Gemeinde im Mai zum Beobachtungsobjekt erhoben.“ (dpa am 22.6.2023) Und was wirft man dieser Baptistengemeinde vor? In ihr würde homophob gepredigt! Überhaupt gelten nicht christliche Fundamentalisten als zum sogenannten „rechten Rand“ der Kirche zugehörig als tendentiell verfassungsfeindlich? Jetzt ist sie zum „Beobachtungsfall“ avanciert. Das heißt, daß nachrichtendienstliche Methoden wie das Abhören von Telephonaten oder die Einschleusung von Mitarbeitern des VS oder ein Anwerben von Spitzeln noch nicht erlaubt ist, aber die Predigten werden jetzt wohl mitgehört, auch um weiteres Belastungsmaterial zu sammeln. In den Medien inszenieren sich Hommolobbyisten gern als Diskriminierungsopfer, faktisch aber besitzen sie heute schon so viel Macht, daß sie bestimmen können, was man noch sagen darf und was nicht mehr. Die staatliche Förderung der Hommosexualität dürfte dabei in einem engen Zusammenhang mit dem Konzept des Volksumtausches stehen: Deutsche sollen möglichst wenig Kinder bekommen, um Platz zu machen für die Heerscharen der „Flüchtlinge“, die hier dann eingedeutscht werden sollen durch eine goßzügige Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft. Kath de berichtet darüber am 23.6. so: "Gleich zwei unabhängige christliche Gemeinden sind derzeit im Visier des baden-württembergischen Verfassungsschutzes: Die "Evangelische Freikirche Riedlingen" bei Biberach wird seit gut einem Jahr beobachtet, die "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" in Pforzheim seit wenigen Wochen. Beate Bube, Präsidentin des Landesamts für Verfassungsschutz, sprach am Donnerstag im Stuttgarter Landtag von gesicherten Erkenntnissen extremistischer Äußerungen in beiden Gemeinden. Die Riedlinger Gemeinde wird im Verfassungsschutzbericht 2022 erwähnt, der am Donnerstag vorgelegt wurde. Ihr Prediger Jakob Tscharntke vermische gezielt christlich-fundamentalistische Ansichten mit der Ablehnung von Demokratie und Staat. So habe er während der Corona-Pandemie von einem "totalen Impfkrieg" gesprochen und Politiker als "Unrecht- und Willkürherrschende" bezeichnet, die von satanischen Mächten gesteuert würden." Ein Verbot sei schon erwogen worden!

Klarstellungen in den Zeiten theologischer Konfusionen: Gemeinsam Eucharistie feiern?

Klarstellungen in den Zeiten theologischer Konfusionen: Gemeinsam Eucharistie feiern? Da zu befürchten ist, daß durch die Einsetzung von „Synodalräten“ auf allen Ebenen der Kirche, auf der Pfarreiebene, der Bistumsebene bis zu einem gesamtdeutschen Synodalrat nun alle Fundamente der Katholischen Kirche hier aufgelöst werden sollen ohne eine Rücksichtnahme auf die verbindliche Lehre der Kirche: „Was schert uns Rom!“ sollen nun nach und nach Themen behandelt werden, in denen zur Zeit die größten Konfusionen anzutreffen sind. Ein sehr beliebtes Narrativ: Nur ewiggestrige Dogmatiker Roms verhindern, daß wir in Deutschland nicht schon längst mit den Evangelischen zusammen Eucharistie/Abendmahl feiern. Denn im Prinzip glauben wir Katholiken und die Protestanten in dieser Causa das Selbe und überhaupt sei es unchristlich, Menschen von der Eucharistie auszuschließen. Wesentliche Differenzpunkte: Nach Luther gilt, daß jeder Christ die Einsetzungsworte so sprechen kann, daß Jesus Christus dann in dem Brot und dem Wein real gegenwärtig ist, präziser: „in, unter und zwischen“ Brot und Wein. Nach der Katholischen Kirche: Nur ein geweihter Priester kann die Einsetzungsworte so sprechen, daß Jesus Christus dann in dem Brot und dem Wein real gegenwärtig ist, präziser, daß das Brot und der Wein in das Fleisch und das Blut Jesu Christi verwandelt wird. Beide Aussagen können nicht zugleich wahr sein.Auch wenn nun der dreieinige Gott als die Erstursache und die gesprochenen Einsetzungsworte als die Zweitursache verstanden werden, können beide Aussagen als nicht wahr sein. Ist die Katholische Lehre in dieser Causa wahr, empfängt man im evangelischen Abendmahl nur Brot und Wein und nur in der katholischen Eucharistie Jesus Christus. Wäre die evangelische Lehre in dieser Causa wahr, empfing man sowohl in dem evangelischen Abendmahl wie in der katholischen Eucharistie Jesus Christus. Darum darf nach evangelischer Lehrer jeder Protestant zur Eucharistie gehen, nicht aber darf nach der katholischen Lehre ein Katholik am evangelischen Abendmahl teilnehmen, da er dort nur Brot und Wein empfinge. Nach Luther darf das Abendmahl kein von der Kirche dargebrachtes Opfer sein ob der Alleingenügsamkeit des Kreuzaltaropfers Jesu Christi.Deshalb darf es auch keine Priester in der Kirche geben. Nach der Katholischen Kirche ist die Eucharistie eine Opferfeier der Kirche, ein wahres Opfer, das die Kirche durch den dazu geweihten Priester darbringt. Als Abbild des Kreuzaltaropfers ist es ein wahres Opfer. (Alles Nähere dazu in meinem Buch: Der zensierte Gott) Beide Lehren sind nun unvereinbar miteinander: Es ist kein Opfer oder:Es ist ein Opfer. (Es ist zu befürchten, daß man zumindest in Deutschland die Lehre von der Eucharistie als Opfer gern los werden würde, da liberalkatholisch man meint, daß Jesu Kreuzestod doch gar kein Opfer gewesen sei!) Nach Luther bringt das Abendmahl nur dem gläubig Empfangenden einen Nutzen. Nach der Katholischen Kirche kann das Meßopfer auch zugunsten von Nichtkommunizierenden appliziert werden, isb für Verstorbene. Der Schriftbeweis ist das Sühnopfer für die Toten in 2.Makkabäer 12,32-45). Diesen Schriftbeweis lehnt Luther aber ab, da er die Makkabäerbücher aus dem Kanon der Bibel gestrichen hat. Auch hier gilt, daß beide Lehren unvereinbar miteinander sind. Jetzt muß auch noch die reformierte Abendmahlslehre berücksichtigt werden, da auch sie zur EKD gehört: Nach reformierter Lehre empfängt man mit dem Mund nur Brot und Wein in der Abendmahlsfeier und nur, wenn man gläubig ist, mit dem Herzen Jesus Christus. Die Formel lautet deshalb: Mit dem Brot und dem Wein wird Jesus Christus empfangen, aber nicht durch das Brot und den Wein. Ansonst lehrt man wie Luther. Der innerprotestantische „Konsens“ besteht nun in der Vergleichgültigung der Frage, ob Jesus Christus in dem Brot und dem Wein ist oder nicht und ob man ihn mit dem Mund oder nur in dem gläubigen Herzen empfängt. Genau genommen ist nach der reformierten Lehre Jesus Christus auch nur nach seiner göttlichen Natur in der Abendmahlsfeier gegenwärtig und dabei nicht im Brot und nicht im Wein. Die reformierte Abendmahllehre ist so gänzlich unvereinbar mit der Lehre der Katholischen Kirche. Aber im ökomenischen Diskurs gilt eben als die oberste Maxime: „Ist doch alles wurscht! Hauptsache: Wir feiern gemeinsam. Es ist nun zu befürchten, daß dieser Standpunkt sich durch die Verrätung der Kirche, durch die Auflösung der Hierarchie der Kirche allgemein durchsetzen wird. Ganz vergessen wird dabei die urchristliche Praxis, Menschen ob ihres Glaubens von der Eucharistie auszuschließen: Hebräer 13,10: Wir haben einen Altar,von dem die nicht essen dürfen,die dem Zelte dienen. Die Juden wurden so von der Eucharistie ausgeschlossen. Nicht fand man einen ökumenischen Kompromiß, daß so auch sie teilnehmen konnten.

Mittwoch, 21. Juni 2023

Totale Selbstsäkularisierung: das deutsche Jesuitenmagazin seinen Orden dar

Totale Selbstsäkularisierung: das deutsche Jesuitenmagazin stellt seinen Orden dar „Einfach tun,jetzt“ (Jesuiten 2/2023, S.12-14) stellt die Perspektive des Jesuitenordens dar. „Am toten Punkt“ so das Schwerpunktthema dieses Jesuitenmagazines meint hier die jetzige Lage der Kirche, aus der nun die Einzelartikel Auswege aufweisen sollen. Für die Perspektive des Jesuitenordens steht nun der Artikel: „Einfach tun,jetzt“. Das „Leitbild“ des Jesuitenordens (S.12): In einem einzigen Satz kann dies Leitbild erfaßt werden: „Gesellschaftliches Engagement für eine gerechte und solidarische Welt“. Das ist ein rein politisches Ziel, über das politisch zu diskutieren wäre, würde diese politische Allerweltsphrase konkretisiert, aber es gilt festzuhalten: Christliches, nicht mal eReligiöses enthält dieses Leitbild nicht. Als Zweites wird eine „Vision“ skizziert (S.12): Der Jesuitenorden sei ein Teil der „Gemeinschaft,die sich für Gerechtigkeit,Solidarität und Nachhaltigkeit einsetzt.“ Das tönt wie aus Rot-Grünen Parteiprogrammen kopiert,sodaß so auch eine Vorstellung vermittelt wird, welche „Gemeinschaft“ hier gemeint ist,der sich der Jesuitenorden zugehörig weiß:der politisch „Linken“. „Unser Ziel ist es,die Schöpfung Gottes zu bewahren“. Bedauerlicherweise ist hier dem Jesuiten entgangen, daß Gott, der Schöpfer seine Schöpfung selbst bewahrt und nur er das auch nur kann, denn nicht nur unser Sonnensystem, nicht nur unsere Milchstraße sondern alle Galaxien gehören zu der einen Schöpfung Gottes. Die kann nur der Schöpfer,wenn er wollte, vernichten und nur er kann sie auch erhalten. Aber immerhin, Gott taucht hier mal auf. Der Orden wolle „die Würde jedes Einzelnen“ „achten“ und die „Bedürfnisse“ der Benachteiligten und Marginalisierten in den Vordergrund stellen. Die „Mission“: „Als Jesuiten verstehen wir unsere Mission darin,unser Handeln und unser Denken auf das gesellschaftliche Engagement auszurichten.“ (S.13) „Wir wollen dazu beitragen,die Welt zu einem besseren Ort zu machen,indem wir uns für soziale Gerechtigkeit,den Schutz der Umwelt und die Förderung der Menschenrechte einsetzen.“ Aber was wäre ein „Leitbild“ ohne „Kernwerte“. Diese sind: „Gerechtigkeit“, „Solidarität“,“Nachhaltigkeit“ ,“Dialog und Zusammenarbeit“ (S.13f) In diesen 4 „Kernwerten“ wird das schon Gesagte nur noch mal wiederholt: Das Ziel des Jesuitenordens ist die Verbesserung der Welt in Cooperation mit allen anderen Weltoptimieren. Nichts Christliches findet sich hier mehr, und Gott taucht nur einmal auf in dem Terminus der „Schöpfung Gottes“. Das ganze Leitbild ist faktisch nichts anderes als ein grün-linkssolzialdemokratisches Weltverbesserungs-programm mit einem liberalen Einsprengsel in der Betonung der Würde des Einzelnen. Nur das ist das Leitbild des Jesuitenordens in ihrem offiziellen Magazin 2/2023 dokumentiert!

Ein Geschenk Gottes: Ein (so oft unbeachtetes) Bild seines Sohnes

Ein Geschenk Gottes: Ein (so oft unbeachtetes) Bild seines Sohnes Auch der aufmerksamste Bibelleser, auch wenn er die Tradition mitberücksichtigt,kann auch nur den kleinsten Hinweis auf das Aussehen Jesu Christi finden. Und doch gehört Jesus wohl zu den Meistgemalten. Es muß als ein Wagnis angesehen werden, ihn zu malen, denn einerseits wissen wir nichts über sein Aussehen und andererseits: Wie könnte der Sohn Gottes überhaupt darstellbar sein, ist er ja nicht nur der wahre Mensch sondern auch wahrer Gott? Aber die christliche Kunst wollte die Inkarnation des Sohnes Gottes ernst nehmen: In dem Kinde in der Krippe, in Wickeln liegend, erscheint uns wahrhaftig der göttliche Logos.(Vgl den Prolog des Johannesevangeliumes) Aber dann ereignete sich ein wahrhaftiges Wunder. Der Tagebucheintrag der hl. Faustyna vom 22.Februar 1931 dokumentiert uns dies Ereignis: „Am Abend,als ich in der Zelle war, erblickte ich Jesus,den Herrn,in einem weißen Gewand. Eine Hand war zum Segen erhoben,die andere berührte das Gewand auf der Brust. Von der Öffnung des Gewandes an der Brust gingen zwei große Strahlen aus,ein roter und ein blasser.Schweigend betrachtete ich den Herrn;meine Seele war von Frucht,aber auch von großer Freude durchdrungen. Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: „Male ein Bild,nach dem,was du siehst,mit der Unterschrift.Jesus,ich vertraue auf Dich.Ich wünsche,daß dieses Bild verehrt wird,zuerst in eurer Kapelle,dann auf der ganzen Welt. Ich verspreche,daß jene Seele,die dieses Bild verehrt,nicht verloren geht. Ich verspreche auch, hier schon auf Erden,den Sieg über Feinde,besonders in der Stunde des Todes.Ich selbst werde sie verteidigen, wie meine Ehre.“ (Tagebuch Nr. 47,48) Wie kreativ gestaltet und ästhetisch mehr als gelungen die vielen Jesus Christusbilder auch sind, nun besitzen wir das wahre Jesusbild, von ihm selbst autorisiert! Und der Heiland belehrt uns, wie wir zu unserem Heile mit diesem Bilde umgehen sollen:Wir sollen es verehren. Spontan könnte nun eingewandt werden, daß wir doch Jesus Christus verehren sollen, aber doch nicht sein Bild, denn das Bild von ihm ist doch nicht er selbst sondern nur sein Abbild. Dem ist entgegenzuhalten: Dies Bild und das gilt nur für dies Bild gilt, daß es so wahrhaftig das Bild Jesu Christi ist, daß wenn ich es verehre, ich damit ihn verehre. Es muß nun an Jesu Aussage: „Wer den Sohn nicht ehrt,ehrt auch den Vater nicht.“ Joh 5,23b. Weil der Sohn wie der Vater Gott ist, ist er auch wie der Vater zu ehren. Für diesen Zweck schenkte uns nun der Sohn Gottes dieses Selbstbildnis, den Barmerzigkeitsjesus. Aber in welchen Kirchen ist nun dies einzig wahre Jesusbild aufgestellt worden? Stattdessen werden die Gläubigen immer wieder durch zeitgenössische Kunstprodukte, in Kirchen gar installiert, maltraitiert und der Heiland verhöhnt. Es sei an die Installation eines Schweineherzens über den Hochaltar durch Bischof Glettler erinnert. (Kath net berichtete über diese Blasphemie, am 24.4.2023.) Eine kleine Anmerkung zu: „Jesus, ich vertraue auf Dich“. Das ist eine Abbreviatur für: „Ich verlasse mich darauf, daß Du der Sohn Gottes bist und Dich mir gegenüber so verhältst, wie man es von dem uns gnädigen Gott erwarten darf.“ So wichtig diese soteriologische Wirkung ist, so sehr darf doch die kultische Bedeutung nicht vernachlässigt werden: Dieses Selbstbildnis Jesu Christi dient seiner Verehrung.

Dienstag, 20. Juni 2023

Verdrängte Wahrheiten oder nur was gefällt, ist wahr! Wenn die Wahrheit zur Ware wird

Verdrängte Wahrheiten oder nur was gefällt, ist wahr! So steht es geschrieben beim Propheten Ezechiel: „et cum clamaverint ad auros meas voce magna,non exaudiam eos.= und wenn sie noch so laut zu meinen Ohren rufen,werde ich sie nicht erhören.“ Ezechiel 8,18. Ich möchte exaudiam als Konjunktiv lesen und so übersetzen:möchte sie nicht erhören. Auch wenn Jerusalem angesichts Gottes Strafgericht über es mit großer Stimme um Erbarmen ruft, will Gott ihre Gebete nicht erhören! Der Vers 18 beginnt so: „So will auch ich denn im Grimme handeln;mein Auge soll nicht schonen,und ich werde kein Erbarmen haben“. Das steht wirklich so in der hl. Schrift. Der bequemste Ausweg ist nun der, das Alte Testament, oder doch zumindest alle uns Heutigen mißfallenden Aussagen als durch Jesus Christus als überholt abzutuen. Nur, nirgends offenbart uns der Sohn Gottes, daß sein Vater sich so geändert hätte, wie es den heutigen Politikern gefällt: „Was schert mich mein Geschwätz von Gestern!“ Nein, der Gott Jesu Christi ist genau der Gott, der so durch seinen Propheten Ezechiel spricht. Ein weiterer Ausweg könnte darin bestehen, zu urteilen, Gott könne sowieso keine Gebete erhören und darum auch diese nicht. Wenn Gott im Sinne der traditionellen Metaphysik gedacht wird, könnte ja die Lehre von Gott als dem unbewegten Beweger (Aristoteles) so ausgelegt werden: Gott könne nicht durch Gebete sich bewegen lassen, sich zu erbarmen. Das wäre natürlich das Todesurteil für die christliche Religion, indem nun die Religion in einen Komplex metaphysischer Aussagen transformiert wird, aber Gott dabei zu einem uns sich gleichgültig Verhaltendem würde. Der letzte Ausweg wäre dann der, daß der Gott als die Liebe doch jedes Gebet: „Erbarme Dich unser“ erhören müsse, da er nur Liebe sei. Nur nirgends steht geschrieben, daß Gott nur die Liebe ist. So steht tatsächlich im Epheserbrief: „Wer Unrecht tut,wird dafür seine Strafe erhalten,ohne Ansehen der Person.“ 3,25. Der Nurliebgott ist eben nur das Produkt einer extrem selektiven Lektüre des Neuen Testamentes. Nein, das Zeugnis der hl. Schrift ist in dieser Causa eindeutig: Gott kann als Allmächtiger jedes Gebet erhören, aber er kann auch in seiner Souveränität Gebete nicht erhören. Prinzipieller formuliert:Wenn Gott jedes Gebet erhörte, erhörte er keines, denn das Erhören setzt die Möglichkeit und Realität des Nichterhörens voraus, wie nur der reden kann, wer auch schweigen kann. Wer immerfort nur redete, redete nicht.Nur durch das Schweigen zwischen 2 Reden werden die Reden zu Reden. Theologisch formuliert: Gottes Zorn muß genauso ernstgenommen werden wie seine Liebe. Der von uns erzürnte Gott erlaubt sich auch als unser Herr, unser Beten nicht zu erhören; sein Erhören ist kein von uns einklagbarer Rechtsanspruch Gott gegenüber. Gott kann erhören,er muß es aber nicht ob seiner Souveränität.

Montag, 19. Juni 2023

Über die beste aller denkbaren Staatsformen. Eine unzeitgeist gemäße Kritik + 1Zusatz

Über die beste aller denkbaren Staatsformen. Eine unzeitgeist gemäße Kritik „Die demokratische Gesellschaft begnügt sich selbst im besten Fall damit,das Zusammenleben zu sichern.Die aristokratischen Gesellschaften dagegen errichten au der menschlichen Scholle einen Palast von Zeremonien und Riten, um den Menschen zu erziehen.“ Nicolas Gomez Davila, Es genügt,dass die Schönheit unseren Überdruss streift...Aphorismen, 2017,S.72 Dieser Aphorismus ist wahrlich ein grober Verstoß gegen den guten Geschmack, ist es doch eine Selbstverständlichkeit, die Demokratie als die beste aller denkbaren Staatsformen zu qualifizieren,sodaß die auch in dieser Beststaatsform antreffbaren Mängel nur ein Effekt eines Mangels an Demokratie sein können. Das Zusammenleben der Bürger regeln, das sei die Aufgabe der demokratischen Gesellschaft. Das Zusammenleben soll gesichert werden. Aber so gut das auch klingen mag, dieser Bestimmung fehlt doch Wesentliches: Ein Trainer einer Fußballmannschaft regelt ja nicht nur das Zusammenspiel aller Einzelspieler sondern er richtet die Mannschaft auf ein Ziel aus, etwa das nächste Spiel zu gewinnen und erteilt so jedem Einzelnen der Mannschaft seine speziellen Aufgaben zu, damit dann die Mannschaft das Spiel gewinnen kann. So wäre zu fragen, ob denn nicht auch eine Gesellschaft ein Ziel bräuchte, auf das hin sie sich als Ganzes auszurichten habe. Nach Aristoteles ist alles Seiende aus seinen 4 Ursachen her begreifbar. Zur Veranschaulichung: Ein Haus. Die Wirkursache ist der Erbauer des Hauses, die Stoffursache die Summe aller Baumaterialien, die Formursache die Formen, durch die einzelnen Baustoffe zu den Elementen des Hauses gestaltet werden, bis die Form des Hauses gegeben ist und die Zweckursache, daß das Haus zum Bewohnen erbaut wurde. Davila urteilt also, daß die Demokratie keine Zweckursache für die soziale Gemeinschaft mehr kennt. Wenn es denn überhaupt noch Zweckursachen gibt, dann könnten die nur noch im reinen Privatleben der Menschen auffindbar sein, als Bürger des demokratischen Staates existiert für ihn keine Zweckursache. Das wäre vergleichbar einem Schiff, auf dem der Kapitän demokratisch das Zusammenleben der Schiffsmannschaft regelt, aber keine Vorstellung davon hat, wohin man denn segeln will. Das Schiff segelt ziellos durch die Winde mal da mal dorthin getrieben über die Meere. In den Arbeitspausen könne dann ja jeder der Seemänner für sich Privatzwecke verfolgen, für die Schiffsmannschaft gäbe es eben keine. Dem stellt Davila nun die aristokratisch verfaßte Gesellschaft gegenüber. Das ist gewiß eine sehr komplexe Vorstellung. Für das jetzige Anliegen reicht es, sich auf den Aspekt der Zielgerichtetheit zu konzentrieren. Die Menschen sollen erzogen werden. Das Aristokratische bedeutet hier also, daß die Gesellschaft auf ein Ziel ausgerichtet ist, das über den bloßen Erhalt der Gesellschaft hinausgeht. Der Erhalt der Gesellschaft ist dann nur die Voraussetzung dafür, daß sie sich ein Ziel gibt oder daß ihr eines vorgegeben ist, auf daß sie sich dann ausrichtet. Bei einer Fußballmannschaft ist das Ziel ob der Ordnung des Fußballes vorgegeben: Jede Mannschaft will ihr nächstes Spiel gewinnen, darauf richtet sich dann jedes Glied der Mannschaft aus. Davila scheint zu meinen, daß eine demokratisch verfaßte Gesellschaft für eine Zielfestsetzung nicht in der Lage ist. Das Aristokratische scheint dann als die Alternative das Ziel der Gesellschaft in sich schon zu leben als das Vorbild, auf das hin dann die Bürger erzogen werden sollen.Das Aristokratische wäre dann der Lebensstil, der über ein Leben, das sich nur selbst erhalten will, hinauszuweisen. Aber es fehlt in diesem Aphorismus jede inhaltliche Bestimmung, wozu denn erzogen werden soll. Der Grund liegt nun nicht einfach in der Form des Aphorismus, das in dieser Form etwas so Komplexes nicht expliziert werden kann, sondern in dem Ansatz mit dem Begriff der Gesellschaft. Nach Ferdinand Tönnies ist ja die Gesellschaft schon selbst das Zerfallsprodukt der vorgängigen Gemeinschaft, die in ihrem Zerfall eben kein gemeinsames Ziel mehr haben kann, das können nur Gemeinschaften. Als Bürger von postmodernen Gesellschaften haben wir so keine gemeinsamen Ziele mehr.Dazu paßt dann auch die Ziellosigkeit der Demokratie. Theologisch könnte das so formuliert werden: Gott ist die Wirkursache, das Volk die Stoffursache, der Staat die Formursache, das jeweilige Volkstum zu entwickeln die Zweckursache. Zusatz: Der Protestantismus rühmt sich gelegentlich demokratieaffiner zu sein als die Katholische Kirche. Nur während der Weimarer Republik findet man sehr schwer Bejahungen der Demokratie aus protestantischen Federn. Erst nach 1945 entdeckten dann die deutschen Theologen, die katholischen wie die protestantischen ihre einmütige Liebe zur westlichen Demokratie in Westdeutschland.

Sonntag, 18. Juni 2023

Ein großer Triumph der Neusynodalkirche: Kardinal Woelki muß Meßzelebration absagen!

Ein großer Triumph der Neusynodalkirche: Kardinal Woelki muß Meßzelebration absagen! Kath de jubelliert so über Kardinal Woelki: „Gottesdienst mit Kölner Kardinal Woelki wegen Protesten abgesagt“ (18.6.2023) Der Aachener Bischof Dieser hatte den Kardinal dringlichst gebeten, „an der heiligen Messe am morgigen Sonntag im Rahmen der Aachener Heiligtumsfahrt wegen befürchteter Störungen nicht teilzunehmen“. Kath net am 18.6.2023: „Kardinal Woelki: „Nicht dem Gift der Polarisierung erliegen, sondern Brücken bauen“ Ein in deutschen Landen allzubekanntes Phänomen: Politisch korrekte Antifaschisten bestimmen, wer was in unserem Lande sagen darf und wer nicht. Wird eine ihnen nicht genehme Veranstaltung angekündigt, drohen sie mit massiven Störmaßnahmen. Eingeschüchtert ob dieser Drohungen wird die Veranstaltung dann vom Veranstalter abgesagt zur Bewahrung des Friedens. So konnte in Berlin ein Vortrag über die biologische Zweigeschlechtigkeit des Menschen nicht stattfinden, in Frankfurt ein Vortrag über die Frage, ob die islamische Kopftuchtragepflicht eine Beeinträchtigung der Freiheitsrechte der Frau sei. Diese bewährte Kampfmethode gegen alles, was irgendwie nach „Rechts“ aussieht, wurde nun auch gegen Kardinal Woelki angewandt und gleich erfolgreich. Man drohte, die hl. Messe zu stören, wenn dieser Kardinal zelebriere. Der zuständige Bischof reagierte wie gewünscht durch die Ausladung des Kardinales. Nachdem nun dem Synodalen Irrweg von Rom in allen relevanten Reformvorhaben die „Rote Karte“ gezeigt wurde und das mit der Zustimmung des Papstes, auf den die Kirchendeformer so viel Hoffnung gesetzt hatten, kapriziert sich der Haß der Reformer auf den bekanntesten Kritiker der Reformagenda, dem Kardinal Woelki. Dabei war er einst zum Lieblingsbischof aller Gutmenschen avanciert durch seine bedingungslose Unterstützung der Regierungspolitik der „offenen Grenzen“, jeden, der wollte, hier in Deutschland Asyl zu gewähren und nun entpuppt sich dieser Hoffnungsträger antideutscher Politik als conservativer Kritiker der modernistischen Reformagenda. Ob dieser Enttäuschung wird nun gegen diesen Kardinal gehetzt. Dabei werden die Mißbräuchsfälle im Kölner Bistum für diesen Kampf gegen den Reformkritiker geschickt instrumentalisiert. Jedem ist dabei klar, daß niemand zu Störaktionen aufgerufen hätte, hätte sich Kardinal Woelki an die Spitze der Reformbewegung gestellt, hätte er gar eine Predigt über die Notwendigkeit der Einführung des Frauenpriestertumes angekündigt. Kardinal Woelkis Aufruf, statt zu polarisieren, Brücken zu bauen, ist nun so blauäugig naiv, daß man sich fragen muß: Glaubt er das wirklich? Nüchtern betrachtet errang das Lager der Feinde dieses Kardinales einen großen Erfolg: Sie schlugen den Feind aus dem Felde, auch dank der tatkräftigen Mithilfe des Aachener Bischofes. Das ermutigt zu Wiederholungsversuchen: Ob der Kardinal noch eine hl. Messe außerhalb seines Bistumes zelebrieren kann, wenn der jeweils zuständige Bischof durch Stördrohungen unter Druck gesetzt wird? Die hier praktizierte Nachgiebigkeit wird so die innerkirchliche Feindschaft nur noch verstärken, weil die Feinde des Kardinales jetzt gesiegt haben und so weitermachen werden in ihrem Kampf gegen diesen Reformkritiker. In der Neusynodalkirche ist eben kein Platz für conservative Katholiken. Zusatz: Wie ein Erpresser, wird ihm einmal gezahlt, ermutigt immer wieder Geld fordert und oft immer mehr, so gilt im Allgemeinen: Durch Nachgiebigkeit und Sanftmut werden die Feinde immer agressiver und rabiater.

Samstag, 17. Juni 2023

„Gott liebt jede Person,sogar die sündigste“ Anfragen dazu- Ein Tor zur Allversöhnung?

„Gott liebt jede Person,sogar die sündigste“ Anfragen dazu So lautet das Zitat im Ganzen (Kath net am 16.6.23) in einem Artikel über die neusten Aktivitäten Homosexlobbyisten Pater James Martin. „Diese Blasphemie muss aufhören, Gott liebt jede Person sogar die sündigste, aber zu sagen dass sündhafte Handlungen mit dem heiligsten Herzen Jesu Christi vereinbar seien widerspricht dem Ruf Christi, nicht mehr zu sündigen.“ Mit dieser kurzen Nachricht auf Twitter widersprach Joseph Strickland, der Bischof von Tyler (US-Bundesstaat Texas) dem Jesuitenpater James Martin.“ So berechtigt die Kritik nun auch ist, gilt es doch zu fragen, ob denn diese Aussage: Gott liebe jede Person, sogar die sündigste, wahr sein kann. Wenn ein Mensch durch Gottes Urteil vom Reich Gottes ausgeschlossen zur ewigen Verdammnis verurteilt ist, gilt dann von dieser Person, daß Gott ihn liebt, obzwar Gott ihn selbst ob seiner Sünden gerecht zur Hölle verurteilt hat. Im Kolosserbrief lesen wir gar:“Darum tötet,was irdisch an euch ist;die Unzucht,die Schamlosigkeit,die Leidenschaft,die bösen Begierden und die Habsucht,die ein Götzendienst ist.All das zieht den Zorn Gottes nach sich.“ Kol 3,5f. (Paulus subsumiert die praktizierte Homosexualität unter den Begriff der Unzucht, die den Zorn Gottes auf sich zieht.) Kann dann etwa so distinguiert werden, daß Gott der Tat zürne, aber nicht dem Täter? Nur was soll dann ein göttliches Zürnen der Tat bedeuten? Wenn ein Mörder ob des begangenen Mordes zu Tode verurteilt wird, wird doch nicht die Tat hingerichtet sondern der Mörder. Kann Gott der Tat zürnen und den Täter lieben – müßte dann nicht die Tat in die Hölle , der Täter aber als von Gott Geliebter in den Himmel kommen? Würde das konsequent zu Ende gedacht, müßte die Hölle leer bleiben, denn es ist doch undenkbar, daß Gott urteilt: „Dich liebe ich und verurteile Dich zur Hölle“. Aber die Allversöhnungslehre hat die Kirche reprobiert, denn Gott ist es nicht gleichgültig ob wir heilig oder als Mörder leben. Wenden wir uns nun der Frage zu, was denn in dieser Aussage das Lieben bedeutet, so liegt es nahe, hier Lieben mit Thomas von Aquin mit: „jemandem Gutes Wollen“ zu interpretieren. Das verschärft aber nun das Problem noch mehr, denn es wäre wohl purster Zynismus, Gottes Verurteilen zur Hölle als einen Akt Gottes Gutwollens zu interpretieren. Gott urteilt gerecht, aber das gerechte Urteil ist nicht einfach immer etwas Gutes für den Verurteilten. Der hl.Augustin spricht so von den gerechten Strafübeln Gottes. Die Strafe ist so für den Verurteilten ein Übel. Nun könnte gefragt werden, wo denn in der hl.Schrift überhaupt geschrieben steht,daß Gott jeden Menschen liebt. Als einzige Stelle kommt m.W nur Joh 3,16: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt,daß er seinen einzigen Sohn hingab,damit jeder,der an ihn glaubt,nicht zugrunde geht,sondern das ewige Leben hat.“ Hier bedeutet das Lieben,daß Gott durch Jesu Christi jedem die Möglichkeit des ewigen Lebens gibt, sofern er an den Erlöser glaubt. Die Nichtglaubenden gehen dagegen zugrunde. Liebt Gott dann aber auch noch die Zugrundegehenden? Man könnte diese Krux vielleicht so auflösen: Gott will nicht, daß der Mensch zugrunde geht ob seiner Sünden und eröffnet so den Ordo salutis: Wer an Jesus Christus glaubt, der wird ewig leben. Das ist die Liebe Gottes, dieser Heilsweg. Verkomplifiziert wird diese Aussage 3,16 nun aber durch den Gebrauch des Begriffes der Welt in den johanneischen Schriften,(das Evangelium, die Briefe und die Apokalypse): Hier bedeutet die Welt stets die sich durch ihr Nein zu Jesus Christus zur Welt konstituierende Größe in ihrer Antithetik zur Kirche. Der Begriff der Welt impliziert damit stets einen Vorwurf, wie im Alten Testament die Völker,die Heiden stets negativ beurteilt sind als die Nichterwählten Gottes. Obgleich Gott die Welt liebt, verschließt die sich dieser Liebe und wird so zum Gegenpol der Kirche, die Gott liebt und an seinen Sohn glaubt. Gott liebt sozusagen unglücklich die Welt und läßt sie so, verharrt sie in ihrem Unglauben, zugrundegehen. Dieser Realität wird aber die Aussage:“Gott liebt jede Person“ nicht gerecht, so fromm sie auch klingen mag.

Freitag, 16. Juni 2023

Mit wem man nicht mehr reden darf? Über die Kontaktschuld oder daß Jesu Praxis des Zugehens auf alle inakzeptabel ist

Mit wem man nicht mehr reden darf? Über die Kontaktschuld Im Religionsunterricht erfreute sich einst, ich bin mir nicht sicher, ob das heute noch so ist, das Jesusbild von dem mit jedem Redenden großer Beliebtheit: Er grenzte keinen aus, wandte sich besonders den Ausgegrenzten und Marginalisierten zu, in ihm erlebten grade die Geächteten Gottes Zuneigung. Der Hofphilosoph Habermas stilisierte diese Haltung gar zur Substanz seiner Philosophie des kommunikativen Handelns, daß der herrschaftsfreie Diskurs der Weg zur Wahrheit sei als dem Konsensus aller Dialogpartner. Aus diesem Wahrheitsfindungsdiskurs durfte niemand ausgeschlossen werden, denn es sollte nur das vernünftige Argument zählen. Die Zeiten ändern sich, Habermas selbst zog ja die Notbremse, als er faktisch den Ausschluß Ernst Noltes aus dem öffentlichen Diskurs forderte, weil dieser durch seinen Thesen zum Nationalsozialismus dessen Alleinstellungsmerkmal, die schrecklichste denkbare Barbarei gewesen zu sein, in Frage stellte. Mit wem darf man so also keinen Dialog mehr führen? Die philosophische Gesellschaft phil Cologne (so deren Internetseite) lädt nun zu einer Podiumsdiskussion ein: Mit wem darf ein Philosoph nicht mehr reden? „Wie grenzt man sich von rechts ab? Muss man das überhaupt? Wo fängt Kontaktschuld an? Wie umgehen mit Applaus von der falschen Seite? Ist eine Aussage von vornherein tabu, wenn auch ein:e AfD-Politiker:in sie vertritt? Das sind heikle Fragen, die im Mittelpunkt erhitzter Debatten stehen und das linke Lager spalten. Im Zenit der Auseinandersetzung steht die ehemalige Führungsfigur der Partei »Die Linke«: Sahra Wagenknecht wird von ihren Gegner:innen vorgeworfen, gezielt am rechten Rand zu fischen und mit ihren Überlegungen, eine eigene Partei zu gründen, eine »Querfront« etablieren zu wollen. Auf der phil.COLOGNE diskutiert sie mit dem Historiker Per Leo (»Mit Rechten reden«) über die Bedeutung von links und rechts und das Problem politischer Positionsbestimmung in komplexen Zeiten.“ So lautet der Werbetext für diese Veranstaltung. (Internetseite phil Cologne 2023) Die Zentralfrage lautet so tatsächlich: Mit wem darf ich nicht mehr reden? Die Kontaktschuld besteht eben in Kontakten zu den vom öffentlichen Diskurs Ausgeschlossenen. Seit der Coronaepidemie ist uns dies Denken in der Vorstellungswelt der Infizierungen vertraut geworden: Von Infizierten geht eine hohe Ansteckungsgefahr aus, darum müssen Infizierte gemieden werden . Das gilt so auch von nichtakzeptabel Denkenden. Die verortet die Politische Korrektheit mit dem Terminus: „Rechte“ Von ihnen muß man sich abgrenzen, um nicht selbst in den Verdacht zu geraten, infiziert zu sein. Die Kontaktschuld könnte schon darin bestehen, daß wenn man für etwas Geäußertes von Rechten Beifall bekommt. Wer gar etwas sagt, was ein Rechter auch gesagt hat, dann evoziert dies zumindest den Anfangsverdacht eine Infektion. Rechts und Links, diese Dualität avanciert dabei geradezu zu einem metaphysischen Dualismus, dem von Böse und Gut. Die klare Abgrenzung, die Meidung jedes Kontaktes mit diesem Bösen wäre nun das wichtigste Anliegen für die Diskurshygene. Aber läßt sich diese Scheidung in der Praxis so einfach durchsetzen? Veranschaulichen wir uns das an einem bekannten Problem: Adolf Hitler schätzte die Opern Richard Wagners. Darf man nun noch Wagners Musik hören und lieben, darf sie noch aufgeführt werden? So schreibt der Deutschland am 16.3.2023: „Wagner in Israel„Für viele Israelis noch immer ein Tabu“Richard Wagner öffentlich aufgeführt? Dass sich die Menschen in Israel dagegen noch immer sperrten, hat für Jascha Nemtsov einen Grund.“ Wer von einem Rechten gelobt wird, gerät dadurch eben in akute Infizierungsgefahr und sollte so unter Quarantäne gestellt werden. Ob Frau Wagenknecht sich nun doch noch als Uninfizierte rehabilitieren kann nachdem man ihr so viele unerlaubte Kontakte vorzuwerfen hat, das soll nun philosophisch geklärt werden. Für die Parteiführung der „Linken“ ist die Entscheidung schon gefallen: irreversibel kontaminiert! Beachtenswert ist hier das zugrunde liegende Philosophie-verständnis: Sie bestimmt, mit wem ein vernünftiger Mensch nicht mehr reden darf, Kontakte mit wem so kontaminieren, daß der Betroffene aus dem öffentlichen Diskurs auszuschließen ist. Jesus: „Ich red mit jedem“ ist eben nicht mehr auf der Höhe der Zeit, denn so könnte man sich ja der Kontaktschuld schuldig machen! Zusatz: Von der Kontaktschuld ist das Konzept der Sippenhaft zu unterscheiden: Die Kontaktschuld meint unerlaubte freiwillige Kontakte, die Sippenhaft unmerlaubte Verwandtschaftsbeziehungen,wenn etwa Kinder ob der politischen Einstellung der Eltern diskriminiert werden dürfen, etwa daß Privatschulen Kinder ob der rechten Einstellung der Eltern den Schulbesuch verwehren dürfen.

Donnerstag, 15. Juni 2023

Was ist evangelisch, protestantisch? Die ultimative Antwort des „protestant omats“

Was ist evangelisch, protestantisch? Die ultimative Antwort des „protestant omats“ Endlich geben uns die 22 Fragen des Omats (in Anlehnung an die Wahlomats bei Land-und Bundestagswahl) die Antwort nach dem Proprium des Protestantismus. (evangelisch de o mat) Da wohl die ersten 3 Fragen von besonderer Bedeutung sind, stehen sie doch an so einer exponierten Stelle, soll mit ihnen begonnen werden. Die 1. Frage lautet: „Was meinst Du: Gibt es etwas, das Frauen generell besser können als Männer?“ Als Antwortmöglichkeiten werden offeriert: Organisieren. Kinder erziehen. Leid ertragen. Das ist keine Frage des Geschlechts. Anfänglich mag diese Frage irritieren, aber wenn man dem Zentraldogma des Genderismus Folge leistet, daß das Geschlecht ein soziales Konstrukt sei und nichts Natürliches, erhellt sich der Sinn dieser Frage: Es existiert nichts Geschlechtspezifisches, wer meint, Frauen könnten etwas von Natur aus besser, denkt noch in der Geschlechtsideologie. Die 2. Frage verblüfft nun doch, wird doch gefragt, wo mehr Geld für die Bildung ausgegeben werden soll, etwa in Schulen oder..Die 3. Frage: Wie gehst du mit begangenen Fehlern um? Jetzt dürfen wir wirklich irritiert sein! Hätte man doch gemeint, evangelisch-protestantisch hätte etwas mit der christlichen Religion zu tuen! Erst die 7.Frage wendet sich der christlichen Religion zu mit der Frage: Was hältst du von der Bibel! In der 9.Frage taucht dann tatsächlich eine Frage nach Gott auf! Welche dieser Aussagen über Gott ist dir am wichtigsten? Gott liebt die Menschen über alles. Gott ist gerecht. Gott begegnet mir in meinen Mitmenschen. Gott kann man nicht in Worte fassen. Gott offenbart sich auch in anderen Religionen. Ist hier wirklich vom Gott der christlichen Religion die Rede oder von einem monotheistischen Gott, de so im Prinzip von allen großen Religionen geglaubt wird. Und was soll daran spezifisch protestantisch sein? Dann wird sogar vom Glauben in der 10.Frage gesprochen: Wie reagierst du, wenn du auf einer Party nach deinem Glauben gefragt wirst und in der 12. wird gar nach dem Verhältnis von Glaube und Wissen gefragt. Die 15 Frage, wo denn Gott erfahrbar sei, in der Natur, im Mitmenschen, in der Bibel oder. Einmal wird tatsächlich sogar Jesus erwähnt: Wie reagierst du, wenn man über ihn Witze macht? Diese 22 Fragen sind wirklich nicht als ein Witz gemeint, sondern soll die Substanz des zeitgenössischen Protestantismus auf den Punkt bringen! Außer der Jesuswitzfrage findet sich aber nichts spezifisch Christliches und selbst das Wenige über Gott besticht in seiner Dürftigkeit. Vom dreifaltigen Gott kein Wort, Jesus wird nur als ein Objekt möglicher Witze erwähnt, vom Evangelium, vom Reich Gottes, von der Sündenvergebung, von den Sakramenten kein Wort, stattdessen wird nach Bildung, Musik, die Vernünftigkeit des Menschen, seine Arbeitseinstellung geschrieben und gefragt, ob man die Demokratie bejahe! So offenbart sich hier ein von jeder christlichen Substanz entblößter Protestantismus, in dem man neben vielem auch noch an einen Gott glaubt und vielleicht noch der Bibel eine Relevanz zuspricht!

Dienstag, 13. Juni 2023

Religiöser Progressismus - eine Kritik

Religiöser Progressismus - eine Kritik „Der religiöse Progressismus ist das Bestreben, die christlichen Lehren den von den Nachrichtenagenturen und Werbeagenturen favorisierten Meinungen anzuupassen.“Nicolas Gomez Davila, Es genügt,dass die Schönheit unseren Überdruss streift...Aphorismen, 2017, S.110. Dieser Aphorismus lebt aus der Differenz von Lehre und Meinung. Eine Lehre ist auf Wahrheit bezogen und beansprucht, eine Erkenntnis oder ein Komplex von Erkenntnissen zu sein. Eine Meinung ist dagegen eine rein subjektive Ansicht über etwas, ist eine Lehre so objektbezogen, so ist eine Meinung subjektbezogen. Die Medien, Davila führt hier seiner Medienzeit angemessen Nachrichtenagenturen und Werbeagenturen an, produzieren Meinungen über alles Mögliche, das, wenn sie erfolgreich wirken, dann auch von den Medienkonsumenten geglaubt wird. Treffend erfaßt dieser Aphorismus, daß die Medien kein Tatsachenwissen vermitteln sondern Meinungen, die dann auch durch zitierte Tatsachen beglaubigt werden sollen. Spontan wird man wohl urteilen, daß über jede Causa Meinungen aber auch Erkenntnisse vermittelt werden können, daß so eben die Medien und die Erkenntnisproduzierenden auf die selben Gegenstände bezogen agieren, aber in differenter Weise: objektiv oder subjektiv, als eine Lehre oder als eine Meinung. So unstrittig das auch uns erscheinen mag, so umstritten ist diese Ansicht im philosophischen Denken.Denn hier gilt nicht nur bei Platon, daß Erkenntnisse nur von ewig sich gleich Bleibendem möglich sei, wohingegen die uns so scheinbar vertraute Welt nur Meinungen zuläßt. Die Ideen sind so nur erkennbar, die Erscheinungen der Ideen in der Welt, über sie wären nur Meinungen möglich, wenn nicht alles Erscheinende an der Idee des Erscheinenden partizipierte. Ein Baum ist eben nur als eine Exemplifikation der Idee des Baumes erkennbar. Die christlichen Lehren könnten so, da sie sich auf Gott beziehen bzw anderes in seiner Relation zu Gott wahr sein, wohingegen die Medien, da sie sich nur auf Weltliches beziehen und dies ohne seine Relation zu Gott beachten, nur Meinungen hervorbringen. Das Abstruse ist nun, daß der christliche Progressismus die Erkenntnisse des Glaubens, zu Lehren zusammengefaßt den rein subjektivistischen Meinungen anpassen will, als könnten solche Meinungen wahrer sein als objektive Erkenntnisse. Warum bevorzugen dann dabei die Progressisten die favorisierten Meinungen, doch nicht etwa in der Meinung, diese seien wahrer als die Minderheitenmeinungen? Ein Verdacht drängt sich da auf: Sollte das Anliegen dieses Anpassungswillens der einfache Wunsch sein, sich bei den Medien beliebt zu machen, ihre Macht fürchtend: Wehe dem, der die zu seinen Feinden hat?

"Beten wir für ein Ende des Krieges und einem Sieg der Ukraine! Slava Ukraine!"

Beten wir für ein Ende des Krieges und einem Sieg der Ukraine! Slava Ukraine! So tönt Kath net am 12.6.2023. Das „und“ist hier mehr als erklärungsbedürftig. Das könnte addidativ verstanden werden: Betet für das Ende des Krieges und betet für den Sieg der Ukraine. Dann wäre dies Gebet teilweise erhört, wenn der Krieg beendigt werden würde, aber die Ukraine nicht über Rußland gesiegt hätte. Ich halte ob der Tendenz der Kommentierung des Ukrainekrieges auf Kath net ein explikatives Verständnis für sinnvoller: Betet für das Ende des Krieges, das ist der Sieg der Ukraine über Rußland. Ein Sieg in einem Kriege bedeutet,daß die politischen Ziele, um deren willen ein Krieg geführt wird, erreicht sind. In einem Kriege zwischen 2 Staaten verfolgen beide immer politische Ziele, um deren willen sie den Krieg führen, auch wenn eine der Kriegsparteien nur das Ziel verfolgt, den Status vor dem Anfang des Krieges zu restituieren. Wenn also der Kath net Kommentar so euphorisch für den Sieg der Ukraine über Rußland zu beten auffordert, weil das das Ende des Krieges wäre, müßte analysiert werden, was denn das oder die Kriegsziele der Ukraine sind. Aus der Vorgeschichte des jetzigen Krieges läßt sich das Kriegsziel klar erfassen. Der innerukrainische Krieg begann ja, als die ukrainische Regierung die Unabhängigkeitserklärung der zwei russischen Volksrepubliken auf dem ukrainischen Staatsgebiet nicht anerkannte und so den Krieg gegen diese Republiken eröffnete. Aus ukrainischer Sicht war das ihr Krieg gegen die ethnische Minderheit der Russen in ihrem Lande, die ob ihrer Diskriminierung durch die antirussisch prowestliche Regierung nicht mehr in dem ukrainischen Staat leben wollten. Es sei an Julia Timoschenko Votum: "Zu den Waffen greifen und die Russen vernichten!" erinnert.Das politische Ziel ist so wohl klar erkennbar: ein ukrainischer Nationalstaat ohne eine russische Minderheit und ohne eine mit Rußland irgendwie verbundene Orthodoxe Kirche. Die tatkräftigen Unterstützer der Ukraine verfolgen andere politische Ziele: den Sturz der jetzigen Regierung Rußlands und die Einsetzung einer prowestlichen. Dies politische Ziel soll nun durch einen möglichst lang währenden Krieg in der Ukraine erreicht werden, hoffend, daß Putin über diesen Krieg so stürzen wird wie der Zar über den 1.Weltkrieg. Diese 2 Kriegsziele sind nun aber keine einen Krieg rechtfertigenden Kriegsziele nach der Lehre vom gerechten Krieg. Deshalb werden die klaren Kriegsziele der Ukraine und des Westens verunklart, als ginge es hier um einen reinen Verteidigungskrieg. Wäre aber das politische Ziel des Westens und der Ukraine das der Wiederherstellung des Friedens, dann begönnen sie jetzt Friedensverhandlungen mit dem Ziel einer Lösung für das Problem der russischen Minderheit in der Ukraine, ob sie sich separieren dürfen und wie ein Interessenausgleich zwischen den Natoländern und Rußland in dieser Causa möglich ist, der dem Sicherheitsbedürfnis Rußlands und den Freiheitsrechten der Ukraine Rechnung trägt. Aber statt diplomatische Lösungen zu suchen, setzt der Westen wie vor allem die Ukraine vertrauend auf die Kriegswaffenlieferungen durch den Westen allein auf das Schlachtfeld, das dort die Lösung erkämpft wird. Darum stößt ja auch das Vermittlerangebot der chinesischen Regierung auf so wenig Gegenliebe! Nein, einen Waffenstillstand, ein Ende des Krieges will man nicht, man will den Sieg über Rußland. Und für den will eben Kath net beten. Eines der größten Unglücke der europäischen Geschichte war eben, daß Napoleon Rußland nicht besiegt und danach zivilisiert hat, so daß nun der Westen immer noch gegen Rußland Krieg führen muß! 1.Zusatz: "Auch bei der Haltung zu Waffenlieferungen an die Ukraine gab es Dissens. Früher herrschte auf Kirchentagen eine pazifistische Grundhaltung, in diesem Jahr war der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche, Friedrich Kramer, in der Minderheit mit seiner Forderung nach einem Waffenstillstand." Deutschlandfunkkultur: Gemeinschaftserlebnis mit Polititprominenz Kirchentag 2023. Einen Waffenstillstand fordern eben nur Putinversteher, alle anderen erstreben den militärischen Sieg. 2.Zusatz: Die Partei "Die Linke", die sich noch nach der Wiedervereinigung antimilitaristisch, natokritisch gab, schwenkt nun auch ganz auf den jetzigen Natokurs ein, den Konfrontationskurs gegen Rußland und sie sagt jetzt Ja zur deutschen Militärunterstützung der ukrainischen Regierung. Die profilitierste Kritikerin dieses Kurswechsels,Frau Wagenknecht will sie nun aus der Partei ausschließen, da diese Frau noch immer nicht begriffen hat, daß die Nato unter der Führung der USA die einzig wahre Friedensbewegung der Welt ist.

Montag, 12. Juni 2023

Bätzings These: „Braucht es nicht viel mehr Dynamik im Gottesbild, in Theologie und Frömmigkeit?“ Oder ein Kampf wider die Wahrheit

Bätzings These: „Braucht es nicht viel mehr Dynamik im Gottesbild, in Theologie und Frömmigkeit?“ Es scheint, daß Bischof Bätzing auch und gerade in den wenigen ihm kritisch gegenüberstehenden Medien unterschätzt wird. Er ist eben nicht einfach ein blasierter Nachfolger des Machtkirchenpolitikers Marx, er führt selbst kreativ innovativ den Kampf gegen die Katholische Kirche als ein reißenderWolf im Schafspelz. Kath net dokumentiert einen seiner scharfen Angriffe auf die Kirche (28.2.2023): Hintergrund - DBK-Vorsitzender Bätzing hatte in Prag bei der Europa-Etappe der Weltsynode bei einem offiziellen Statement vertreten: „Aus einigen Statements höre ich den Ruf nach Klarheit: Was sind die Regeln des Glaubens in der Kirche? Was gehört zum Kern der Lehre? Und was ist Sünde, die benannt werden kann und muss? Mich verstört das. Christlicher Glaube ist eine Religion der Freiheit und Erlösung –nicht der Sündenfixierung. Ich kann den Eindruck nicht verhehlen, dass hier womöglich auf Sünde und Sündersein beharrt wird, um damit die Kirche als unangreifbar und unveränderlich darzustellen und auf den geltenden Kriterien von Exklusion bestimmten Gruppen gegenüber zu beharren. Dies ist nicht mein Glaube, nicht mein Christus- und Kirchenbild.“ Fragen wir der Reihe nach: Zu welchem Zweck braucht es denn nach Bischof Bätzing ein Mehr an Dynamik im Gottesbild,in der Theologie und der Frömmigkeit?Es wird darüber keine Antwort gegeben. Sollte etwa die kirchliche Lehre von Gott falsch, nicht in Ordnung oder nur verbesserungsbedürftig sein? Zum Ruf nach Klarheit: Regeln des Glaubens, der Kern der Lehre, was ist Sünde, die Fragen danach verurteilt dieser Bischof. In diesen Punkten soll es eben keine Klarheit in der Kirche geben. Die eingeforderte Dynamisierung soll also die jetzt noch in der Kirche gegebene Klarheit auflösen. Darum spricht der Bischof wohl auch von einem Gottesbild. Damit ist die Differenz von dem Gott, wie er an sich ist und unserem Bild von ihm mitgesetzt. Das bisherige Gottesbild mißällt diesem Bischof, denn er selbst hat ein anderes Christus- und Kirchenbild, denn er glaubt Gott eben anders als die Kirche uns Gott in ihrem Gottesbild vorstellt. Besonders stört den Bischof die Sündenlehre der Kirche.Diese diente nur den Machtansprüchen der Kirche, sie wolle sich damit nur Veränderungen der Kirche entgegenstellen und sich unangreifbar zu machen. Wie kann dann aber noch sinnvoll von einer Religion der Erlösung geschrieben werden, wenn die Sünde, von der der Mensch erlöst werden soll, kein Thema der Kirche mehr sein soll? Es drängt sich da doch der Verdacht auf, daß hier dann unter der Freiheit eine Freiheit zum Sündigen gemeint ist. Starb Christus etwa am Kreuz, damit wir nun im Vertrauen auf Gottes Liebe ungeniert sündigen dürfen? Bestimmte Gruppen excludiere die Kirche. Das klingt ja furchtbar! Aber stimmt das auch? Die Kirche erlaubt bestimmten Menschen nicht den Empfang der hl.Kommunion. Schon im Urchristentum schloß die Kirche eine bestimmte Gruppe vom Empfang der Kommunion aus, die Nichtchristen.(Hebr 13,10).Der Apostelfürst Paulus präjudiziert ein weiteres Verbot des Empfanges der hl.Kommunion:“Denn wer davon ißt und trinkt, ohne zu bedenken, daß es der Leib des Herrn ist, der zieht sich des Gerichtes zu,indem er ißt und trinkt.“ (1.Kor 11,29). Wenn die Kirche Bestimmte vom Empfang der Eucharistie excludiert, setzt sie so nur die Anfangspraxis des Urchristentumes fort. Wenn der Bischof aber damit auch den Ausschluß der Frau von den Weiheämtern meinen sollte, dann gilt dafür das auch: Selbst die Mutter Gottes hat Jesus Christus nicht zu einer Apostolin und einer Priesterin eingesetzt – wenn das Frauenpriestertum der Wille des Herrn der Kirche wäre, dann hätte er doch seine Mutter als erstes zur Priesterin weihen müssen. Schlußendlich: Dieser Bischof stellt fest, daß der katholische Glaube nicht SEIN Glaube, das katholische Christus- und Kirchenbild nicht SEIN Christus- und Kirchenbild ist. Hier muß dieser Bischof für seine Ehrlichkeit gelobt werden, nur daß er leider nicht die Konsequenz daraus zieht, aus der Katholischen Kirche auszutreten. Stattdessen will er SEINEN glauben zum Glauben der Kirche machen. Das nennt er die Dynamisierung des Glaubens. Der Lehre der Kirche stellt er so ganz einfach seinen reinen Subjektivismus entgegen, wie schon Luther seinen Privatglauben der Wahrheit der Kirche entgegenstellte, um die Lutherkirche zu gründen. Das Gerede vom Gottesbild, Christusbild,Kirchenbild präjudiziert diesen Beliebigkeitssubjektivismus: Welches Bild mir gefällt, ist eben eine reine Geschmacksfrage.

Sonntag, 11. Juni 2023

„Einheit und Solidarität“ oder Welt-Menschheitseinheitsphantasien

„Einheit und Solidarität“ oder Welt-Menschheitseinheitsphantasien „Zwischen den Geschöpfen gebe es aus Sicht der katholischen Kirche Einheit und Solidarität – da sie alle den gleichen Schöpfer hätten, der sie liebt und auf dessen Herrlichkeit sie hingeordnet sind, so zitiert Andreas Wollbold aus dem Katechismus.“ So steht es in einem Tagespostartikel zum Katechismus der Katholichen Kirche (10.6.202) Da zu den „Geschöpfen“ wohl auch der Mensch gehört, kann man nur staunen: Wo gibt es denn die „Einheit und Solidarität“ zwischen ihnen? Wäre das als ein Optativ formuliert: „O möge doch die Menschheit eine einheitliche Solidargemeinschaft sein oder als Imperativ: „So soll die Menschheit sein“, darüber könnte diskutiert werden, aber als indikativische Aussage ist sie auf die Menschheit bezogen einfach unwahr. Daß Gott nun selbst die eine Menschheit, wir alle stammen von Adam und Eva ab, ausdifferenziert hat in Rassen und Völker und mit Adam und Eva die Geschlechtsdifferenz gesetzt hat, verbietet eine so alle Differenzen nivellierende de Einheitsvorstellung. Leider wird diesbezüglich die gewichtige Aussage der hl. Schrift völlig mißachtet: „Als der Höchste (den Göttern)die Völker übergab,als er die Menschheit aufteilte, legte er die Gebiete der Völker nach der Zahl der Götter fest,der Herr nahm sich sein Volk als Anteil,Jakob wurde sein Erbland.“ (5.Buch Mose, 32,8f) Mit den Göttern sind hier die Engel Gottes gemeint, genauer die Völkerengel, der Höchste, damit ist Gott gemeint, der sich das Volk Israel als sein eigenes Volk erwählte. Damit setzt Gott selbst eine gewichtige Differenz, die zwischen dem einen erwählten Volk und den vielen anderen nichterwählten. Das Alte Testament bezeugt uns dann, von welch großer Bedeutung diese Unterscheidung für Gott selbst und dann für das Volk Israel hat. So kämpft Gott an der Seite seines Volkes wider die Feinde seines Volkes. Wo bleibt da die Einheit? Im neuen Bund erwählt sich Gott die Kirche als sein neues Gottesvolk. Alle Menschen sind so zwar Geschöpfe Gottes, aber als die Kinder Gottes zählen nur die Christusgläubigen. „Allen aber,die ihn aufnahmen, gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden,allen, die an seinen Namen glauben.“ (Joh 1,12) Die Welt, das sind dann die, die nicht an Jesus Christus glauben. Diese Differenz bestimmt das Verhältnis der Kirche zur Welt. Nun wird hier aber von den Geschöpfen gesprochen. Der Mensch ist nicht das einzige Geschöpf. Worin besteht dann die Einheit und die Solidarität zwischen dem Wolf als einem Geschöpf Gottes und dem Schaf als einem anderen Geschöpf Gottes, wenn der Wolf das Schaf frißt. Das Grundgesetz der Natur lautet: fressen und gefressen werden. Unter einer Solidaritätsgemeinschaft versteht man doch wohl etwas anderes. Also meint man hier doch nur den Menschen und nicht die Tiere und Pflanzen. Das Hingeordnetsein der Menschen auf Gott als den Schöpfer aller Menschen ist nun wohl in sich selbst differenziert: Die Nichtgläubigen sind wohl anders auf Gott hinorientiert als die Gläubigen, wie ja auch Israel das ersterwählte Volk war und Gott all die anderen nicht erwählt hatte. Gott ist wohl der Herr aller Menschen, aber er selbst richtet sie verschieden auf sich aus. Er hat dabei die Menschheit selbst eingeteilt in die verschiedenen Völker und will so die Menschheit in dieser Ausdifferenziertheit. Die wie auch die Geschlechterdifferenz darf nun nicht einfach Menschheitseinheitsphantasien aufgeopfert werden. Aber Gott liebe doch alle Menschen gleichermaßen, könnte nun eingewandt werden.Wenn dem so wäre, wie erklärt sich dann das göttliche Endgericht, daß die einen das ewige Leben erlangen, die anderen zur ewigen Verdammnis verurteilt werden? Das Gericht Gottes erwirkt nicht die Einheit der Menschheit sondern ihre endgültige Trennung. Vor der endgültigen Trennung aber dominieren im Leben der Menschheit aber die Differenzen, durch die nur ein jeder Mensch ein einzigartiger ist durch all seine Differenzen zu allen anderen, wie auch jedes Volk so nur als bestimmtes existiert. Die Kirche nun selbst ist auch nur durch ihre Differenz zur Welt. Alleinheitsphantasien löschten dagegen jede konkrete Existenz auf, die der Kirche, die der Völker und die der Geschlechter und die der Individuen. Das hat so sehr wenig mit der christlichen Religion, viel mehr aber mit einer humanitaristischen (freimaurerischen?) Einheitsweltvorstellung zu tuen. ZUsatz: Ein Tag ist die Einheit von Tag und Nacht; wäre es denn nun nicht aburd, die Differenz von Nacht und Tag zu negieren um der Einheit willen?

Samstag, 10. Juni 2023

Verband befürwortet Selbstbestimmungsrecht von Frauen „kfd-Positionspapier: Sexarbeit ja, erzwungene Prostitution nein“

Verband befürwortet Selbstbestimmungsrecht von Frauen „kfd-Positionspapier: Sexarbeit ja, erzwungene Prostitution nein“ So faßt Kath de am 9.6.2023 prägnant die Kernaussage dieses Positionspapieres zusammen. Diese Position muß zum Widersprucheinlegen reizen. Das Selbstbestimmungsrecht erlaubt ja nicht, sich zum Sündigen zu entscheiden. Aber so klar das auch im ersten Moment erscheinen mag, so diffizil ist diese Causa doch. Es muß nämlich differenziert werden, was der Staat an Selbstbestimmung seinen Bürgern zubilligt und was die katholische Morallehre an Selbstbestimmung zubilligt. So gilt heutzutage die Berufstätigkeit einer Prostituierten als eine erlaubte Tätigkeit, sodaß der Vertrag eines Kunden mit einer Prostituierten: Geld für Sex nicht mehr als sittenwidrig. Eine Prostituierte kann so ein nichtgezahltes Honorar per Gericht einklagen, was nicht möglich wäre, gälte dieser Vertrag als sittenwidrig. Der Staat erlaubt so die Prostitution als eine Ausübung des Rechtes der freien Berufswahl. Das ist der Idee des Selbstbestimmungsrechtes subsumiert und gehört so zu den Grundrechten des Staatsbürgers. Die Morallehre der Kirche verurteilt nun eindeutig die Prostitution, da die Sexualität nur in der Ehe erlaubt ist und da es moralisch verwerflich ist, Sex als eine zu bezahlenden Dienstleistung anzubieten oder zu erkaufen. Nun könnte man die Position des kfd so lesen: Der Staat soll den Beruf der Prostitution weiterhin erlauben und Schutzmaßnahmen ergreifen, Frauen vor einer Zwangsprostituation zu schützen. Das wäre eine Position, die so auch von den 2 gewichtigsten Kirchenlehrern vertreten wird, dem hl. Augustin und dem hl. Thomas von Aquin. Ihr Argument lautet: Der Staat soll ein kleineres Übel zulassen, die Prostitution, um größere zu vermeiden. Die Kurzfassung: Gäbe es keine Prostitution ereigneten sich mehr sexuelle Übergriffe auf Frauen. Hart formuliert: Ein paar Frauen müßten unmoralisch leben, um die vielen Frauen vor der Männersexualität zu schützen. Umstritten ist nun selbstverständlich die These, daß die Tolerierung der Prostitution sexuelle Übergriffe auf Frauen reduzieren würde. Für diese These existieren keine Beweise aber auch keine Gegenbeweise. So ist zu fragen: Wie ist eine Causa zu entscheiden, wenn sie nicht auf Grund zuverlässiger Erkenntnisse entschieden werden kann? 1. Fall: Die Prostitution wird erlaubt, und die Erlaubnis führt zu weniger Übergriffen. 2. Fall: Die Prostitution wird erlaubt, und die Erlaubnis führt nicht zu weniger Übergriffen. 3. Fall: Die Prostitution wird verboten, und das führt zu mehr Übergriffen. 4. Fall: Die Prostitution wird verboten, und das führt nicht zu mehr Übergriffen. Der größte Schaden entstünde, wenn das Verbot der Prostitution zu mehr Übergriffen führen würde, der kleinere Schaden, wenn die Prostitution erlaubt wird, die Übergriffe aber nicht weniger würden. Nun weiß der Entscheider nicht, was die Folgen eines Verbotes oder einer Erlaubnis der Prostitution sind. Er kann dann nur sagen: Wo entstünde der größte Schaden? wenn ich eine falsche Entscheidung treffe. Wenn die Entscheidung, die Prostitution zu verbieten, falsch wäre, erhöhten sich die Anzahl der Übergriffe, wäre die Entscheidung, sie zu erlauben, falsch, würde die Anzahl der Übergriffe gleich bleiben, nur wäre dann das moralische Übel der Prostitution erlaubt. Das Ergebnis ist eindeutig: Wenn das Verbot der Prostitution eine Fehlentscheidung sein sollte, entsteht daraus der größere Schaden. Darum ist sie vom Staate zu erlauben.

Freitag, 9. Juni 2023

„Querre Schulpolitik“ oder die große Umerziehung und 2 Zusätze

„Querre Schulpolitik“ oder die große Umerziehung Mathias von Gersdorf legt mit seiner Broschüre: „Queere Schulpolitik- Gender-Manipulation unserer Kinder“ 2023 einen hervorragenden Lagebericht vor: So weit ist die Genderideologie schon in die offiziellen Lehrpläne der Schulen und Kindergärten eingeflossen. Diese Broschüre ist mehr als lesenswert, zeigt sie doch illusionsfrei auf, wie schlimm die Lage bereits ist. Diese Genderideologie basiert nun auf einem klaren Feinbild. Frug man einst, sag mir, für wen und was dein Herz schlägt und ich sage dir dann, wer oder was dein Gott ist, so sollte man heutzutage lieber nach dem Feindbild fragen: „Nenn mir Deinen Feind und ich sage Dir, was für ein Mensch Du bist!“ Das Feindbild der Genderideologie ist klar umrissen: Die Familie, in der ein Mann und eine Frau mit ihren gemeinsamen Kindern zusammenleben. Die Angriffsoptionen ergeben sich daraus: Die Kinder sollen der Familie entrissen werden, damit sie außerhäuslich erzogen werden von der Kita über den Kindergarten bis zur Ganztagsschule. Ursprünglich diente diese Enthäuslichung dem Ziele, Frauen, auch wenn sie Mütter sind, fast uneingeschränkt dem Arbeitsmarkt zur freien Verfügung zu stellen. Auch die Frau soll eben ihren Lebenssinn primär im Berufsleben sehen, die dann noch nebenher auch ein Familienleben führt. Das ist die Konsequenz des Primates der Ökonomie, daß der Mensch für die Ökonomie da ist. Sekundär soll nun diese Enthäuslichung der Kindererziehung der Umerziehung der Kinder dienen. Man traut den Eltern eben nicht zu, die eigenen Kinder „richtig“ zu erziehen, zumal wenn die Erziehung in Familien bestehend aus dem Vater, der Mutter und den eigenen Kindern besteht. Denn diese Faktizität wird so von den zuerziehenden Kindern als das Normale wahrgenommen. Die Ordnung der Familie soll nun aber als einer bloße Wahloption neben vielen anderen erscheinen. Um das zu vermitteln, ist eine außerfamiliare Erziehung geeigneter als eine familiäre. Mann und Frau, das sollen dann keine natürlichen Bestimmungen des Menschseins mehr sein, daß der Mensch entweder weiblich oder männlich ist. Jeder Mensch habe stattdessen das Recht, selbst sein Geschlecht zu wählen oder auf eine Festlegung zu verzichten. Die Familie wird dabei diffamiert als der Ort, wo die Kinder zu Frauen oder Männern erzogen werden, wohingegen die Kita, der Kindergarten und die Schule als die Institutionen der Freiheit verglorifiziert werden, denn hier wird den Kindern die Freiheit geschaffen, sich frei von allen traditionellen Vorgaben ihr Leben gestalten zu können, welches Geschlecht sie haben möchten und genauso wichtig:Mit wem sie wie Sex haben wollen. Konzeptionell wird dabei vor einer Festlegung abgeraten, daß eben jedes Kind sich immer alle Optionen frei halten solle. Wer diese Erziehungskonzepte aber genau liest, wird merken, daß die vielen Wahloptionen nicht ohne Werturteile vorgelegt werden. Ein Mädchen, daß als Gymnasiasten immer noch erklärt, daß ihr der richtige Mann und eigene Kinder das Wichtigste im Leben ist, hat ihre Schullexion nicht gelernt! Daß es immer noch Fernsehunterhaltungsserien gibt, in denen das Glück der Frau die Ehe mit dem richtigen Mann und dann gar eigene Kinder ist gibt, ist einfach skandalös, Mädchen,die statt mit Schraubenschlüsseln noch immer lieber mit Puppen spielen und Jungens, die Indianer spielen, damit muß eben Schluß sein! In der Kita, im Kindergarten und in der Schule muß das bekämpft werden. Was „Männlich“, was „Weiblich“ sei, das sollen dann nur noch soziokulturelle Vorstellungen sein, die nichts mit einer natürlichen Geschlechtlichkeit zu tuen habe. Deshalb muß den Kindern diese Vorstellungen vom Männlichen und vom Weiblichen aberzogen werden. Auch muß die natürliche Ausrichtung der Sexualität auf die Fortpflanzung bekämpft werden. Die Sexualität diene ausschließlich dem eigenen Lustgewinn: Was einem am meisten Lust verschaffe, das sei dann die einem gemäße Sexualitätspraxis. Diese Einstellung zeichnet sich gut ein in unsere zutiefst hedonistisch ausgerichtete Lebenskultur. Das natürliche Mann- und Frausein mit ihrer heterosexuellen Praxis soll dabei als wenig lustbereitend verzeichnet werden. (Ich selbst hörte einmal ein Referat einer feministischen Theologin, die erklärte, daß eine Frau nur in einer Beziehung zu einer Frau ihre Erfüllung finden könne, aber der Patriachalismus hätte dann die Frau zu ihrer Fixierung auf den Mann verzogen, aus der sich nun die Frau zu befreien habe!) Glücklich leben eigentlich nur Homosexuelle und Lesben oder Menschen, die sich weder auf eine geschlechtliche Identität noch eine sexuelle Orientierung festlegten: Halte Dir alles offen, sei nie etwas Bestimmtes. Da nun aber leider die Kinder schon zu geschlechtstypischen Verhalten neigen und ab der Geschlechtsreife sich die Madels für die Buben und die Buben für die Madels zu interessieren beginnen, die Buben ihre Stärke demonstrieren, die Madels, daß sie hübsch sind und sein wollen, muß die Erziehung gegen dies natürliche Verhalten möglichst früh ansetzen, um dies „Fehlverhalten“ zu verhindern. Gegen ihre Natur sollen so die Kinder zu Neutrumswesen umerzogen werden, die dann täglich sich ändernd mal das und dann dies sein können, ohne sich je auf etwas festzulegen: Jeden Tag entwerfe ich mich neu, verschaffe mir eine Identität, die ich morgen schon wie ein abgetragenes Kleid ablegen kann. Aber nicht alle Wahloptionen sind dabei gleichwertig. Nicht sollte ein Kind ein „richtiger“ Mann oder eine „richtige“ Frau werden wollen und Mädchen dürfen nicht von einer Hochzeit in Weiß träumen, sondern lieber davon, eine Automechanikerin zu werden! 1.Zusatz: Diese Umerziehungspädagogik ist nun offenkundig ein Exzeß unserer Dekadenzkultur, des Neinsagens zum Leben. 2.Zusatz: Die "Liberalität", die propagierte "Diversität" dient dabei primär der Destruktion aller traditionellen Vorstellungen, um dann einen neuen Einheitsmenschen zu konfigurieren.

Donnerstag, 8. Juni 2023

Bischof Meier: "Verweigern wir keinem die Kommunion" oder wie Christus verramscht wird

Bischof Meier: "Verweigern wir keinem die Kommunion" oder wie Christus verramscht wird Auf Kath de am Tag des Hochfestes von Fronleichnam stand es schwarz auf weiß geschrieben: Bischof Meier, einigen Reformenthusiasten wohl nicht progressiv genug, reitet nun eine weitere Attacke gegen das hl. Altarsakrament, um sich so wohl für die Neusynodalkirche zu profilieren. Der Bischof will jedem den Leib Christi und das Blut Christi austeilen lassen, der es begehrt, völlig gleichgültig ob und was der Empfangenwollenden glaubt. "Wir sind keine Türsteher vor dem Festsaal der Eucharistie." So tönt dieser Bischof: „Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat sich gegen Ausgrenzungen bei der Kommunion gewandt. "In den Diskussionen um Diversität und sexuelle Orientierung greifen wir zu kurz, wenn wir im Hinblick auf den Empfang der Kommunion darüber befinden wollen, wer hinzutreten darf und wer nicht", sagte Meier laut Manuskript an Fronleichnam im Augsburger Dom.“ Wie weit entfernt von dieser: Wir schließen niemanden aus Haltung war doch das Urchristentum, heißt es doch schon im Hebräerbrief:“Wir haben einen Altar,von dem die nicht essen dürfen,die dem Zelt dienen.“(13,10) Mit den dem Zelte Dienenden sind die Juden gemeint, die Jesus Christus nicht als den Sohn Gottes anerkennen.Auch ist zu beachten, daß hier nicht von einem Mahltisch geschrieben wird, sondern von einem Altar, von dem her gegessen wird. Das Zuessende ist somit ein Opferfleisch. Das evoziert dann die Frage: Wer darf vom Opferfleisch, das Gott geopfert wurde, essen? Die Standardantwort lautet: die Priester. Offenkundig durften aber in der Kirche von Anfang an die Gemeindemitglieder und nicht nur die Priester vom Opferfleisch essen. Unüberlesbar ist aber, daß von Anfang an Menschen von der Teilnahme an der Eucharistie ausgeschlossen worden sind. Die Vollmacht zum Ausschluß besaß so die Kirche von Anfang an. So war sie stets der Türsteher,der Unbefugte ausschloß vom Empfang der hl Kommunion. So kann sie Menschen von einem Empfang der Kommunion ausschließen, wenn sie davon ausgehen muß, daß die die hl. Kommunion sich zum Unheil empfangen würden. Ein einfacher Gedanke steht dahinter: Je wirkmächtiger eine Medizin zum Guten ist, desto destruktiver wirkt sie,wenn sie nicht angemessen empfangen wird. Mathematisch ließe sich das so formulieren: Als Betrag sind 1000 Euro gleich, auch wenn der Betrag einmal ein Bankguthaben von 1000 Euro und ein anderes mal die Höhe der Schulden, 1000 Euro beziffert. Die Eucharistie ist nun die wirkmächtigste Medizin auf Erden, speist sie doch zum ewigen Leben, und damit ist sie auch die destruktivste, wenn sie sakrilegisch empfangen wird. So schützt die Mutter Kirche ihre Glieder vor so einem sakrilegischen Empfang, damit Glieder der Kirche nicht einen Schaden nehmen. Wie eine Mutter den häuslichen Medizinschrank gut verschließt, damit ihre Kinder nicht von dem vermeintlichen Naschwerk essen, so verschließt die Mutter Kirche auch das Altarsakrament vor einigen, ihnen zum Schutz. Ein Bischof, der diese Schutzaufgabe nicht mehr erfüllen will, ist ein Feind seiner Herde, setzt er doch Menschen der Gefahr eines sakrilegischen Empfanges aus. Nun kann zwar kein Bischof in die Herzen der Empfänger schauen, er kann aber offensichtlich nicht zum würdigen Empfang Befähigte von dem Empfang ausschließen. Wer etwa bei „Donum vita“ mitarbeitet, ist ob seiner Beihilfe zur Kindestötung vom Empfang der Kommunion auszuschließen. Das gilt so auch für andere offensichtlich in Sünde Lebender, etwa Mitgliedern der Mafia. Wer so auszuschließen ist, das festzulegen, gehört zu den Elementaraufgaben der Kirche. Bischof Meier dagegen mokiert sich lieber über die Wähler Italiens, weil die eine ihm nicht genehme politische Partei bei der letzten Wahl bevorzugten, statt seinem Türwächteramt nachzukommen. Die verdrängte Wahrheit: "Wer also unwürdig von dem Brot ißt,macht sich schuldig am Leib und am Blut des Herrn." 1.Kor.11,27 Zudem: In welchem religiösen Opferkult wurde schon jedem, nur weil er mitessen wollte, ein Anteil am Opferfleisch gewährt? War nicht zu allen Zeiten die Teilnahme ein Privileg? So hat ja Jesus Christus selbst an der ersten Eucharistiefeier nur den 12 Aposteln, die er da zu Priestern weihte, die Teilnahme erlaubt!

Mittwoch, 7. Juni 2023

Ein schleichender fast unbemerkter Wandel in der Theologie und der Kirche

Ein schleichender fast unbemerkter Wandel in der Theologie und der Kirche Augenfällige Ereignisse ziehen die Aufmerksamkeit der Medien und so auch der Medienkonsumenten auf sich, sodaß die subkutanen Veränderungen wenig Beachtung finden. Wenn man sich die traditionelle Theologie, isb die Gotteslehre vor Augen führt, fällt eines auf: wie eng sie verknüpft war mit der platonischen und seit Thomas von Aquin aristotelischen Philosophie. Dem vernünftigen Denken traute auch die Theologie zu, Erkenntnisse hervorzubringen, die als wahr gelten konnten und die dann mit den offenbarten Wahrheiten in eine sinnvolle Beziehung zu bringen waren. Kann eine offenbarte Wahrheit einer vernünftig erkannten widersprechen, vollenden die offenbarten Wahrheiten die durch das Denken erkannten vernünftigen, reichen die Erkenntnisse des vernünftigen Denkens aus? Ein großer Frageraum spannte sich so auf, in dem dann der theologische Diskurs stattfand. Was ändert sich nun, wenn soziologische Fragestellungen den Boden der Kritik der theologischen Diskurse bilden und nicht mehr das philosophische Denken. In den Vordergrund rückt dann die Frage: Wann wer wo wie das gesagt hat?Die theologischen Äußerungen, bis hin zu ihren Fixierungen zu Dogmen werden so zum Material der historischen Kritik. Es gilt nun, eine Biographie der Autoren der theologischen Texte zu erstellen, um dann aus ihr diese Texte zu verstehen. Der Kontext des Autors avanciert dabei zu der Größe, ohne die dessen Texte nicht verstehbar seien. Es gälte, die Autorenintention, die hinter den Texten sich verberge, herauszuarbeiten. Am Ende dieser Kritik kann es dann gelingen, den zu untersuchenden Text erfolgreich in die Biographie des Autoren zu verorten und von daher dann auch zu verstehen. Das Was des Ausgesagten wird so zu einer biographisch historisch rekonstruierbaren Aussage, die so dem Interpreten manches erkennen läßt über das damalige theologische Denken. Jetzt leben wir in eine anderen Zeit und somit müsse das einst so Ausgesagte in unsere heutige Zeit „übersetzt“ werden, wenn es denn noch eine Bedeutung für uns haben kann. Das philosophische Denken ist dagegen ausgerichtet auf die Invarianten, auf das, was immer so ist und immer so bleibt, das biographisch historisch soziologische kennt eigentlich nur den Wandel: Nichts bleibt, wie es einmal war. Nur vorgestrige Metaphysiker kennen noch ewige Wahrheiten. Die "Erkenntnisse" der vergangenen Theologie sagen so eigentlich mehr über die Autoren aus als über den Gegenstand. Das Denken verbleibt sozusagen in der Immanenz des Denkens und erreicht nie seine Objekte. Wenn aber alles fließt, dann kann es auch im theologischen Denken keine bleibenden Wahrheiten geben. Was gestern noch als wahr galt, ist heute schon veraltet. Die kritische Aufgabe der Theologie besteht so dann in der Dekonstruktion aller Wahrheitsansprüchen aller vorherigen theologischen Aussagen, um dann ganz für den Augenblicksgeschmack neue „Wahrheiten“ zu konstruieren, die nur so lange wahr sind, wie der Geschmack sich nicht ändert. Denn alle bisherigen theologischen Aussagen seien ja auch so produziert worden, immer seien sie nur Denkprodukte für den damaligen Geschmack gewesen.

Montag, 5. Juni 2023

Fundamentales: „Du sollst lieben!“ Wie kann die Liebe etwas Gebotenes sein?

Fundamentales: „Du sollst lieben!“ Wie kann die Liebe etwas Gebotenes sein? Wenn man heute nachfrägt, was denn das Positive an der Kirche sei, wenn man ihr überhaupt noch etwas Positives zubilligt, dann ist es, eine Organisation der Nächstenliebe zu sein. „Ich selbst brauche die Kirche zwar nicht, aber sie leiste schon viel im Bereich der Diakonie,für Arme, Bedürftige, der Hilfe für die Menschen der 3.Welt(wie man es früher formulierte). Liebe, bzw Nächstenliebe sei ihre Kernkompetenz. Quer dazu steht: „Warum ist Religion das langweiligste und einfachste Fach in der Schule? Egal, was die Lehrerin frägt, richtig ist immer die Antwort:Liebe und Jesus!“ Dabei ist dann das Wort:Liebe noch, zumindest aus Bubenmunde so betont zu hören wie: „I, Mädchenkram!“ Welcher Junge mag schon was von „Liebe“ hören. Die meisten Zuschauer der Fernseherfolgsserie:“Sturm der Liebe“, inzwischen über 4000 Folgen sind Frauen und Mädchens. Ist denn überhaupt klar, was denn mit dem Begriff der (Nächsten)Liebe gemeint wird, ja bedeutet er stets das Gleiche, wird er also univok benutzt? Zur Klärung: In den Sätzen: „Der Apfel ist eine Frucht“, die Kirsche ist eine Frucht“ wird das Wort „Frucht“ gleichbedeutend= univok benutzt, in den Sätzen: „Ich gehe zur Bank, um mich zu setzen“ und „Ich gehe zur Bank, um Geld abzuheben“ äquivok, denn hier bedeutet „Bank“ jeweils etwas Verschiedenes. In den Sätzen „Peter ist gesund“ und „Die Medizin ist gesund“ wird „gesund“ analog verwendet, denn es wird damit Ähnliches ausgesagt. Die „Gesundheit“ des Peters ist der eigentliche Begriff der Gesundheit, die Medizin dagegen wird als gesund bezeichnet, weil sie gesundmachend wirkt und somit auf die Gesundheit bezogen selbst als gesund bezeichnet wird. (So Aristoteles) In der Gotteslehre ist diese Unterscheidung fruchtbar gemacht worden, etwa wenn gelehrt wird: Gottes Liebe und die Liebe des Menschen ist weder univok noch äquivok zu verstehen, sondern die menschliche Liebe ist nur der Gottes ähnlich. Die eigentliche ist die Gottes (Genitivs subjektivus), die menschliche ist der nur ähnlich. Würde sie univok gedacht zur menschlichen, würde die Differenz zwischen Gott und Mensch negiert, würde sie äquivok verstanden, könnten wir uns unter Gottes Liebe nichts vorstellen, wie man sich von dem Wissen um eine Sitzbank kein Wissen über die Geldbank erschließen kann. Wenn nun die Liebe ein Gefühl ist, und wohl neben dem Haß das stärkste, zu dem Menschen fähig sind, dann müßte wohl geschlußfolgert werden, daß die Liebe Gottes auch ein Affekt ist, sonst wäre die Vokabel Liebe äquivok verwendet. Die Differenz wäre dann in dem Fehlen des Begehrens zu bestimmen, das zur menschlichen Liebe dazugehört: Ein Mann, der eine Frau liebte, ohne sie zu begehren, liebt sie nicht. Denn die menschliche Liebe ist immer auch eine in seine Sexualität und seinem Fortpflanzungswillen eingeschriebene Liebe. Das könnte uns nun den Versuch wagen lassen, die menschliche Liebe in ihrer Analogie zur Liebe Gottes zu denken,platonisch formuliert als das Abbild des Urbildes der göttlichen Liebe. Aber ein gewichtiges Bedenken evoziert dies Unterfangen: Von dem Menschen wird die Liebe als Liebe zu Gott und zu seinen Nächsten durch das Doppelgebot der Liebe gefordert, sie ist so etwas Anforderbares. Aber die Liebe Gottes ist so unmöglich denkbar: „Weil ich ein Mensch bin, weil ich so viel Gutes tat, hast Du, mein Gott mich zu lieben!“ das klingt fast schon blasphemisch! Aber von uns wird diese Liebe gefordert. Kann denn dies Gefühl der Liebe gefordert, geboten werden? Man stelle sich eine Ehefrau vor, dem ihr Mann eingestanden hat: „Ich liebe Dich nicht mehr!“, kann die dann sagen: „Weil Du mein Mann bist,mußt Du mich lieben. Also liebe mich“? Sie kann wohl von diesem Ehemann fordern, daß er seinen Pflichten als Ehemann und Vater ihrer Kinder weiterhin nachkommt, aber seine Liebe zu ihr ist nicht von ihr gebietbar. So könnte geschlußfolgert werden, daß das Gebot: Liebe, wenn es eine einforderbare Forderung sein soll, nur heißen kann: Erfülle Deine Pflicht Deinen Nächsten gegenüber und auch Gott gegenüber. Werden wir also praktizierende Kantianer. Aber die Liebe meint doch etwas anderes. Richtig,Gott erfüllt nicht eine Pflicht uns Menschen gegenüber, wenn er uns liebt. Bei ihm ist die Liebe ein Affekt uns gegenüber. Er liebt uns und darum will er auch uns Gutes tuen. Wenn ein Mann eine Frau liebt oder eine Frau einen Mann, dann lieben sie sich dazu analog: Auch hier fließt aus der Liebe, dem Gefühl der Wille, dem Geliebten Gutes zu wollen und zu tuen. Dort aber, wo Menschen sich so nicht lieben, da reduziert sich die Liebe zum Gebot der Nächstenliebe,dem Nächsten Gutes zu wollen und zu tuen, das ist dann das Pflichtgemäße, das so auch gebietbar und einforderbar ist. Das Gefühl der Liebe dagegen ist nicht gebietbar. Der Mensch kann dies Gefühl nun in der Differenz zu Gott nur in der geschlechtlichen Liebe und in der Liebe zu seinen Kindern leben, alles andere ist Liebe als eine Pflichterfüllung! Demzufolge wird hier der Begriff der Liebe analog verwendet. Deshalb muß auch die Differenz der Liebe als einem der zwei stärksten Gefühlen des Menschen unterschieden werden von der gebotenen Nächstenliebe.