Dienstag, 20. Juni 2023

Verdrängte Wahrheiten oder nur was gefällt, ist wahr! Wenn die Wahrheit zur Ware wird

Verdrängte Wahrheiten oder nur was gefällt, ist wahr! So steht es geschrieben beim Propheten Ezechiel: „et cum clamaverint ad auros meas voce magna,non exaudiam eos.= und wenn sie noch so laut zu meinen Ohren rufen,werde ich sie nicht erhören.“ Ezechiel 8,18. Ich möchte exaudiam als Konjunktiv lesen und so übersetzen:möchte sie nicht erhören. Auch wenn Jerusalem angesichts Gottes Strafgericht über es mit großer Stimme um Erbarmen ruft, will Gott ihre Gebete nicht erhören! Der Vers 18 beginnt so: „So will auch ich denn im Grimme handeln;mein Auge soll nicht schonen,und ich werde kein Erbarmen haben“. Das steht wirklich so in der hl. Schrift. Der bequemste Ausweg ist nun der, das Alte Testament, oder doch zumindest alle uns Heutigen mißfallenden Aussagen als durch Jesus Christus als überholt abzutuen. Nur, nirgends offenbart uns der Sohn Gottes, daß sein Vater sich so geändert hätte, wie es den heutigen Politikern gefällt: „Was schert mich mein Geschwätz von Gestern!“ Nein, der Gott Jesu Christi ist genau der Gott, der so durch seinen Propheten Ezechiel spricht. Ein weiterer Ausweg könnte darin bestehen, zu urteilen, Gott könne sowieso keine Gebete erhören und darum auch diese nicht. Wenn Gott im Sinne der traditionellen Metaphysik gedacht wird, könnte ja die Lehre von Gott als dem unbewegten Beweger (Aristoteles) so ausgelegt werden: Gott könne nicht durch Gebete sich bewegen lassen, sich zu erbarmen. Das wäre natürlich das Todesurteil für die christliche Religion, indem nun die Religion in einen Komplex metaphysischer Aussagen transformiert wird, aber Gott dabei zu einem uns sich gleichgültig Verhaltendem würde. Der letzte Ausweg wäre dann der, daß der Gott als die Liebe doch jedes Gebet: „Erbarme Dich unser“ erhören müsse, da er nur Liebe sei. Nur nirgends steht geschrieben, daß Gott nur die Liebe ist. So steht tatsächlich im Epheserbrief: „Wer Unrecht tut,wird dafür seine Strafe erhalten,ohne Ansehen der Person.“ 3,25. Der Nurliebgott ist eben nur das Produkt einer extrem selektiven Lektüre des Neuen Testamentes. Nein, das Zeugnis der hl. Schrift ist in dieser Causa eindeutig: Gott kann als Allmächtiger jedes Gebet erhören, aber er kann auch in seiner Souveränität Gebete nicht erhören. Prinzipieller formuliert:Wenn Gott jedes Gebet erhörte, erhörte er keines, denn das Erhören setzt die Möglichkeit und Realität des Nichterhörens voraus, wie nur der reden kann, wer auch schweigen kann. Wer immerfort nur redete, redete nicht.Nur durch das Schweigen zwischen 2 Reden werden die Reden zu Reden. Theologisch formuliert: Gottes Zorn muß genauso ernstgenommen werden wie seine Liebe. Der von uns erzürnte Gott erlaubt sich auch als unser Herr, unser Beten nicht zu erhören; sein Erhören ist kein von uns einklagbarer Rechtsanspruch Gott gegenüber. Gott kann erhören,er muß es aber nicht ob seiner Souveränität.

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