Sonntag, 11. Juni 2023

„Einheit und Solidarität“ oder Welt-Menschheitseinheitsphantasien

„Einheit und Solidarität“ oder Welt-Menschheitseinheitsphantasien „Zwischen den Geschöpfen gebe es aus Sicht der katholischen Kirche Einheit und Solidarität – da sie alle den gleichen Schöpfer hätten, der sie liebt und auf dessen Herrlichkeit sie hingeordnet sind, so zitiert Andreas Wollbold aus dem Katechismus.“ So steht es in einem Tagespostartikel zum Katechismus der Katholichen Kirche (10.6.202) Da zu den „Geschöpfen“ wohl auch der Mensch gehört, kann man nur staunen: Wo gibt es denn die „Einheit und Solidarität“ zwischen ihnen? Wäre das als ein Optativ formuliert: „O möge doch die Menschheit eine einheitliche Solidargemeinschaft sein oder als Imperativ: „So soll die Menschheit sein“, darüber könnte diskutiert werden, aber als indikativische Aussage ist sie auf die Menschheit bezogen einfach unwahr. Daß Gott nun selbst die eine Menschheit, wir alle stammen von Adam und Eva ab, ausdifferenziert hat in Rassen und Völker und mit Adam und Eva die Geschlechtsdifferenz gesetzt hat, verbietet eine so alle Differenzen nivellierende de Einheitsvorstellung. Leider wird diesbezüglich die gewichtige Aussage der hl. Schrift völlig mißachtet: „Als der Höchste (den Göttern)die Völker übergab,als er die Menschheit aufteilte, legte er die Gebiete der Völker nach der Zahl der Götter fest,der Herr nahm sich sein Volk als Anteil,Jakob wurde sein Erbland.“ (5.Buch Mose, 32,8f) Mit den Göttern sind hier die Engel Gottes gemeint, genauer die Völkerengel, der Höchste, damit ist Gott gemeint, der sich das Volk Israel als sein eigenes Volk erwählte. Damit setzt Gott selbst eine gewichtige Differenz, die zwischen dem einen erwählten Volk und den vielen anderen nichterwählten. Das Alte Testament bezeugt uns dann, von welch großer Bedeutung diese Unterscheidung für Gott selbst und dann für das Volk Israel hat. So kämpft Gott an der Seite seines Volkes wider die Feinde seines Volkes. Wo bleibt da die Einheit? Im neuen Bund erwählt sich Gott die Kirche als sein neues Gottesvolk. Alle Menschen sind so zwar Geschöpfe Gottes, aber als die Kinder Gottes zählen nur die Christusgläubigen. „Allen aber,die ihn aufnahmen, gab er die Macht, Kinder Gottes zu werden,allen, die an seinen Namen glauben.“ (Joh 1,12) Die Welt, das sind dann die, die nicht an Jesus Christus glauben. Diese Differenz bestimmt das Verhältnis der Kirche zur Welt. Nun wird hier aber von den Geschöpfen gesprochen. Der Mensch ist nicht das einzige Geschöpf. Worin besteht dann die Einheit und die Solidarität zwischen dem Wolf als einem Geschöpf Gottes und dem Schaf als einem anderen Geschöpf Gottes, wenn der Wolf das Schaf frißt. Das Grundgesetz der Natur lautet: fressen und gefressen werden. Unter einer Solidaritätsgemeinschaft versteht man doch wohl etwas anderes. Also meint man hier doch nur den Menschen und nicht die Tiere und Pflanzen. Das Hingeordnetsein der Menschen auf Gott als den Schöpfer aller Menschen ist nun wohl in sich selbst differenziert: Die Nichtgläubigen sind wohl anders auf Gott hinorientiert als die Gläubigen, wie ja auch Israel das ersterwählte Volk war und Gott all die anderen nicht erwählt hatte. Gott ist wohl der Herr aller Menschen, aber er selbst richtet sie verschieden auf sich aus. Er hat dabei die Menschheit selbst eingeteilt in die verschiedenen Völker und will so die Menschheit in dieser Ausdifferenziertheit. Die wie auch die Geschlechterdifferenz darf nun nicht einfach Menschheitseinheitsphantasien aufgeopfert werden. Aber Gott liebe doch alle Menschen gleichermaßen, könnte nun eingewandt werden.Wenn dem so wäre, wie erklärt sich dann das göttliche Endgericht, daß die einen das ewige Leben erlangen, die anderen zur ewigen Verdammnis verurteilt werden? Das Gericht Gottes erwirkt nicht die Einheit der Menschheit sondern ihre endgültige Trennung. Vor der endgültigen Trennung aber dominieren im Leben der Menschheit aber die Differenzen, durch die nur ein jeder Mensch ein einzigartiger ist durch all seine Differenzen zu allen anderen, wie auch jedes Volk so nur als bestimmtes existiert. Die Kirche nun selbst ist auch nur durch ihre Differenz zur Welt. Alleinheitsphantasien löschten dagegen jede konkrete Existenz auf, die der Kirche, die der Völker und die der Geschlechter und die der Individuen. Das hat so sehr wenig mit der christlichen Religion, viel mehr aber mit einer humanitaristischen (freimaurerischen?) Einheitsweltvorstellung zu tuen. ZUsatz: Ein Tag ist die Einheit von Tag und Nacht; wäre es denn nun nicht aburd, die Differenz von Nacht und Tag zu negieren um der Einheit willen?

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