Sonntag, 28. Februar 2021

Auf Dich kommt es an! Demokratisch-kirchliche Irrtümer?

(Verdemokratisierung der Kirche- oder die Betonung der Verantwortlichkeit des Einzelnen?)


Hat Jesus jeden Christen dazu berufen: „Weide meine Schafe!“, „tuet dies zu meinem Gedächtnis!“, „Gehet hin in die ganze Welt, und predigt das Evangelium allen Geschöpfen!“ Achtete man auf das heutige Gerede in der Kirche, so fiele die Antwort eindeutig aus: Jeder ist eigentlich zu allem berufen. (Nur daß die Kirche die Berufung der Frau zum Priesteramt immer noch nicht recht akzeptieren will und wenn Homosexulle sich zum Mönchs- oder Priesterleben berufen fühlen, auch noch zumindest gelegentlich noch Bedenken hegt...wie reaktionär!)

Ist die Kirche also ein Zusammenschluß von einzelnen Berufenen, die dann ihrem Zusammensein eine Organisationsform gibt? Schauen wir uns diesbezüglich einmal die Struktur einer Fußballmannschaft an. In jeder solchen Mannschaft gibt es einen Torwart, auch Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer. Nicht spielt in einer Mannschaft irgendwer Torwart, weil ihm diese Rolle so gut gefällt, sondern weil es in jeder Mannschaft einen Torwart geben muß, wird jemand dazu aufgestellt. Die Funktion des Torwartes ist systemrelevant für das Spiel einer Fußballmannschaft und darum wird einer immer vom Trainer als Torwart aufgestellt.

Wie nun, wenn der im Laufe des Spieles keine Lust mehr hätte, den Torwart zu geben, er liebe im Elfmeterraum als Stürmer Tore schießen möchte? Jeder muß in der Mannschaft die Funktion erfüllen, wozu er eingesetzt worden ist, denn nur so kann die Mannschaft als Ganzes erfolgreich spielen. Das Ganze mit seinen in ihr eingeschrieben Funktionen, die des Torwartes, des Stürmers im System der Fußballmannschaft geht den Einzelnen, die dann auf die verschiedenen Stellungen in der Mannschaft placiert werden, voraus. So geht auch in der Kirche die Struktur der Kirche der Berufung zu bestimmten Aufgaben in der Kirche voraus. Für den Reformator Melanchthon gibt es so in der Kirche nur zwei Stände, den des Lehrenden und den des Lernenden. Weil es in der Kirche einen Opferkult gibt, wie es im Alten Bund den Jerusalemer Tempelkult gab, so muß es auch da die Funktion der Priester geben, denn ohne Priester kann es keinen Opferkult geben. Deshalb erwählt Gott Menschen dazu, diese Priesterfunktion in der Kirche auszufüllen.

Nicht wird jeder zu allem berufen, sondern die dem Erwählen vorausgehende Struktur der Kirche führt dazu, daß dazu Menschen erwählt werden, zu Priestern, Bischöfen und dem Amt des Papstes. Nicht kommen religiös Interessierte zusammen und nachdem sie sich gefragt haben, wer möchte was, wird dann eine Vereinigung gegründet, in der jeder das ihm Gefällige tuen kann.

Jesus sagt so zu den von ihm erwählten Aposteln: Tuet dies zu meinem Gedächtnis!, weil er so den Priesterstand in die Kirche einstiftete; aber nur zu Petrus sagte er: Weide meine Schafe!, weil er so das Petrusamt einsetzte und nur zu den 11 Aposteln sagte er: Verkündet aller Welt! Die Kirche ist als ein Volk organisiert, sodaß es in und für es bestimmte Funktionen gibt, aber nicht jeder ist ein zu einer bestimmten Kirchenfunktion Berufener. Es müßte also distinguiert werden zwischen dem Leben als Christen, wozu jeder Christ verpflichtet ist und einer besonderen Berufung als Dienstamt in der Kirche, das des Diakones, des Priesters, Bischofes und Papstes, zu der Gott dann außergewöhnlich beruft, so wie Gott das ganze Volk Israel als sein Volk erwählte, aber dann nicht jeden Israeliten zum König, Priester oder Propheten berief. Es wäre eine unzulässige Verdemokratisierug der Struktur der Kirche, wollte gesagt werden, daß jeder im Prinzip zu allen Aufgaben in der Kirche qua seines Getauftseins schon berufen wäre.

Auf die Kirche als Ganzes kommt es an, und daß jeder dann als Teil der Kirche oder in einer besonders herausgerufenen Stellung in der Kirche das Seinige vollbringt, damit die Kirche als Ganzes ihrer Berufung gerecht wird. Aber nicht ist es der Einzelne, der für alles verantwortlich ist (gegen Dostojewski), sondern jeder ist immer nur für das Seinige zuständig. Denn die Kirche ist als Ganzes hierarisch organisiert. Erst durch die kirchliche Struktur erhält der Einzelne seine ihm eigene Stellung in dem organisierten Volk Gottes, der Kirche.

 

Samstag, 27. Februar 2021

Haben auch die, die noch nicht sind, Rechte, Ansprüche uns gegenüber? Auch ein theologischer Versuch zum Volksbegriff

Haben auch die, die noch nicht sind, Rechte, Ansprüche uns gegenüber? Auch ein theologischer Versuch zum Volksbegriff


Wer gehört zu einem Volk? Emanuel Hirsch gibt dazu eine sehr bedenkenswerte Antwort: „Die Toten und die noch Ungeborenen gehören genauso zum deutschen Volk wie wir Lebenden.Der deutsche Staat ist mit gleichem Rechte wie das unsre auch ihr Eigentum. Daß das deutsche Volk durch seine ganze Geschichte hindurch kräftig dastehe und all seine inneren Möglichkeiten auswirke, daß es das werde in der Menschheitsgeschichte, wozu Gott es bestimmt hat, das ist die Aufgabe des deutschen Staates.“ (Hirsch, Deutschlands Schicksal, 1925, S.82f)

Zu dem (deutschen)Volke gehören also nicht nur die jetzt Lebenden, sondern auch die vor uns Gewesenen und die Zukünftigen. Die „noch Ungeborenen“ ist hier nicht eng auszulegen als die im Mutterleibe schon Seienden aber noch Ungeborenen, sondern meint die noch nicht Seienden, die wirklich Zukünftigen. Das beinhaltet nun aber auch, daß die Vergangenen auch noch Rechte, Ansprüche und Wünsche haben, die für uns Jetzigen verpflichtenden Charakter haben und daß auch die Zukünftigen Rechte uns gegenüber jetzt schon haben.

Dieser letztere Gedanke besitzt eine beachtliche Bedeutung auch für den Diskurs des Wieumgehens mit der natürlichen Umwelt als Voraussetzung unseres Lebenskönnens. Besäßen nämlich die Zukünftigen uns gegenüber gar keine Rechte, spräche ja nichts dagegen, daß wir Jetzigen so unsere Umwelt verbrauchen zu unserem Eigennutz, daß nach uns kein menschliches Leben mehr auf der Erde möglich ist. Nur wenn ein Lebensrecht der Zukünftigen angenommen wird, kann der Imperativ erhoben werden, daß wir Jetzigen den Zukünftigen ein Leben ermöglichen müssen.

Hirsch sieht nun die Einheit des (deutschen) Volkes als in seiner göttlichen Berufung gegeben an. Dem ganzen Volke ist eine ihm eigene Berufung, die es nur erfüllen kann, wenn die Jetzigen die von den Früheren angefangene Realisierung dieses göttlichen Auftrages fortsetzen und die Weiterführung in die Hände der Zukünftigen weitergeben werden. So ist die Einheit nach Hirsch nicht einfach ein Blutsverwandschaftsverhältnis, eine Folge einer gemeinsamen Geschichte und einer darin entwickelten Nationalkultur, sondern das Ergebnis einer göttlichen Berufung. Nicht nur Einzelmenschen beruft Gott zu etwas sondern auch ganze Völker. Sei, was Du bist, ist so nicht nur die grundsätzliche Berufung jedes Einzelmenschen sondern auch die jedes Volkes. Das Sein wird dabei als etwas Teleologisches begriffen, ein Bestimmtsein und somit ein Werden zu etwas.

Darum sind die Zukünftigen zum jetzigen Volke als schon Dazugehörige mitzubedenken, denn ohne sie kann die göttliche Berufung auch wir Jetzigen nicht erfüllen. Beeindruckend ist nun aber auch, wie tiefgründig E. Hirsch hier die Aufgabe des Staates erfaßt: Durch ihn kann ein Volk seine Berufung realisieren, wenn sie ihren Staat als ihm eigenen Volksstaat begreift und bejaht.




 

Freitag, 26. Februar 2021

Weiße Gewalt- praktizierter Rassismus! Oder Triumphe der politischen Korrektheit

(auch etwas zum "Untergang des Abendlandes...daß die westliche Kultur zu grundegeht?)

New Yorker »Aktivisten« protestieren gegen »weiße Gewalt« So titelt die „Freie Welt“ am 24.Februar 2021. Was war in New York geschehen?

Noel Quintana ist 61 Jahre alt, stammt aus Manila und lebt in New York. Er wurde überfallen und brutal zusammengeschlagen. New Yorker »Aktivisten« demonstrierten deswegen gegen »weiße Gewalt« - obwohl bereits bekannt war, dass das Verbrechen gegen Quintana von einem Schwarzen begangen wurde.“

Für Aktivisten der „Schwarzes Leben zählt“ Bewegung ist das natürlich eine „Falschmeldung“, denn immer, wenn ein Nichtweißer Opfer krimineller Gewalt wurde, ist der Täter immer ein Weißer. In der christlichen Religion gilt der theologische Grundsatz, daß der Teufel selbst immer die Erstursache des Sündigens ist, daß er erfolgreich Menschen dazu verführt, ohne daß aber dadurch die Schuld des Menschen relativiert werden würde, denn dem Menschen ist das Vermögen von Gott gegeben, den satanischen Versuchungen zu widerstehen.

Drängt sich da nicht der Verdacht auf, daß im politisch korrekt regulierten öffentlichen Diskurs der „Weiße Mann“ die Rolle des Teufels übernommen hat, sodaß er selbst da als Täter angesehen wird, wo ein „Schwarzer“ einen anderen überfällt und zusammenschlägt? Wozu braucht man als so ideologisch Verblendeter noch Fakten zu kennen oder sich um die Rekonstruktion, was ist denn da wirklich geschehen, bemühen, wenn die Antwort schon a priori feststeht: Immer ist der „Weiße Mann“ der Schuldige an allen Übeln der Welt!

Irritierend ist nun aber, daß der „Weiße Mann“ sich diese rein rassistisch fundierte Schuldzuweisung selbst zu eigen macht und in Selbstzerknirschnungsakten nun sein: „Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa“ in den Medien hinausposaunt! Wenn S. Freuds Todestriebtheorie heutzutage nicht selbstverständlich als eine bedauerliche Fehlleistung dieses sonst so bedeutenden Denkers ad acta gelegt worden wäre, man könnte geneigt sein, ihr nun doch recht zu geben: Könnte es sein, daß der „Weiße Mann“ alt und des Lebens überdrüssig geworden,nun von der Weltbühne abtreten und die Herrschaft über die Welt anderen Rassen überlassen will? Daß er nun lange Zeit der Hervorbringer und Träger der Menschheitskultur war, das wird ihm jetzt selbst zum Vorwurf an sich selbst, zu einem moralischen Fehlverhalten. Will der „Weiße Mann“ sein eigenes Ende, so will die „Schwarzes Leben zählt“ Bewegung die Herrschaft nun für sich. Erleben und Erleiden wir so nicht einfach nur den „Untergang des Abendlandes“ sondern auch das Ende der Kultur, die von dem „Weißen Mann“ hervorgebracht wurde?



So berichtet rt.de (Russia today Deutschland- sehr empfehlenswert als Korrektiv zu den politisch korrekten Medien) am 13.2.2021: "Weiße Vorherrschaft" – Jetzt sollen auch Aristoteles und Platon aus Lehrplänen verschwinden. Weiter ist dort zu lesen: „Dan-el Padilla Peralta, ein afroamerikanischer Akademiker, behauptet, dass die Vorstellungen der westlichen Zivilisation von Weisheit auf "Weißheit" basieren, was letztlich auf die Interpretationen der antiken Autoren zurückzuführen sei. In jüngster Zeit haben auch andere US-Professoren, die z.B. Klassische Literatur unterrichten, ihre eigenen Lehrfächer nach weißem Nationalismus durchforstet, um so jegliches Lehrfach von vermeintlichem Rassismus zu reinigen.“

Im Prinzip läuft das auf die Generalverdächtigung hinaus, daß die gesamte westliche Kultur rassistisch sei, sofern ihre Akteure „ Weiße Männer“ seien. So darf dann auch Platon und Aristoteles, wahrscheinlich die ganze Philosophie nicht mehr gelehrt werden, weil alle „Rassisten“ gewesen seien. Ist es dann wohl erlaubt die logische Konsequenz ziehend auszusagen, daß die ganze westliche „Kultur“ in Adolf Hitlers: „Mein Kampf“ ihren wahrsten Ausdruck fände und so gänzlich ausgelöscht werden müsse? Denn nur die „Schwarze Kultur“ zähle.


 

Donnerstag, 25. Februar 2021

Eine Kampfparole: „Die Coranadiktatur“ wird besichtigt

Eine Kampfparole: „Die Coranadiktatur“ wird besichtigt



Der Begriff der „Coronadiktatur“ ist ein Begriff, der in diversen Verschwörungstheorien um den Coranavirus gebraucht wird und zwar in einer beherrschenden Funktion. Weil es Verschwörungen im Raume der Politik gibt, gibt es auch Theorien, die solche Verschwörungen zu begreifen helfen sollen. Selbst die Aussage, es gäbe im Raume der Politik keine Verschwörungen setzt den Begriff der Verschwörung und damit eine Theorie der Beschwörung voraus, um urteilen zu können, daß kein Realereignis diesem Begriffe entspricht. Wer gänzlich jede Verschwörungstheorie ablehnte, könnte dies gar nicht, wenn er nicht über eine Verschwörungstheorie verfügte, die es ihm ermöglichte zu urteilen, daß es im Raume der Politik keine Verschwörungen gäbe.


Das Narrativ der Coronaverschwörungstheorien läßt ich auf die Kernaussage reduzieren, daß Mächtige der Welt den eigentlich relativ harmlosen Coronavirus dazu instrumentalisieren, eine weltweite Diktatur zu installieren, in der alle bürgerlichen Freiheiten mehr oder weniger beseitigt wären. Die Mächtigen wüßten um die Ungefährlichkeit dieses Virus, aber durch gezielte Falschinformationen in Cooperation mit „Virenexperten“ würde ein Horrorinszenario aufgebaut, das die Bürger verängstigen solle, sodaß sie die faktische Abschaffung der Demokratie mit ihren Bürgerrechten bejahten in der Irrmeinung, diese Abschaffung der Freiheit diene dem Schutz der Bürger vor diesem Virus. Variantenreich wird diese Verschwörungserzählung nun in nicht politisch korrekt zensierten Medien kolportiert, was ihre Glaubwürdigkeit noch erhöhe, da die etablierten Medien nur noch regierungskonform berichten.


Kann aber nun diese Erzählung einer kritischen Beurteilung standhalten?

In China trat dieser Virus zum ersten Male auf und wurde erstaunlich erfolgreich durch die chinesische Politik der Eindämmung dieses Virus bekämpft- auch wenn davon auszugehen ist, daß die dortige Regierung die Lage verschönert darstellt. Das evoziert die erste Anfrage an dies Narrativ: Warum sollte die Chinesische Staatsführung es nötig haben, einen eigentlich ungefährlichen Virus zu einer gefährlichen Epidemie hoch zu stilisieren, um so in diesem sehr autoritär regierten Lande die Bürgerrechte einzuschränken? Zudem will China offensichtlich auch ökonomisch die USA vom Weltplatzmacht 1 Platz der Welt verdrängen; dafür war und ist das Herunterfahren der Chinesischen Wirtschaft als Programmteil der Eindämmungsmaßnahmen dieses Virus höchst kontraproduktiv. Die politischen Freiheiten in diesem Staate werden aber auch in den Vorcoronazeiten so klein gehalten, daß hier eine weitere Eindämmung überflüssig ist. Für die Chinesische Anticoronapolitik gibt es nur eine überzugende Erklärung, daß zumindest die dortige Regierung von der Gefährlichkeit des Virus überzeugt mit den charakteristischen Mitteln eines autoritären Staates dieses Problem in Angriff nahm und wohl auch damit recht erfolgreich war. Meine persönliche Vermutung ist, daß die chinesische Bevölkerung seit langem schon, nach der strikten Abwendung von der Linie der Kulturrevolution mit ihren recht anarchistischen Exzessen gewöhnt ist, die Eigeninteressen dem Volksgemeinwohl unterzuordnen und diszipliniert zu handeln, sodaß deshalb die das Leben sehr einschränkenden Regierungsmaßnahmen erfolgreicher als im freien Westen waren.


Die Regierungen des „freien Westens“ übernahmen nun weitgehend den Schutzmaßnahmenkatalog der Chinesischen Regierung. Wenn die Coronaverschwörungstheorie stimmen sollte, müßte diese Regierungen dabei erkannt haben, daß dies Virus gegen die Einschätzung der Chinesischen Staatsregierung im Prinzip harmlos sei, es sich aber bestens zum Abbau der Demokratie instrumentalisieren lasse. Wie ist dann aber dies chinesische Fehlurteil erklärbar? Dafür fand ich bisher keine Antwort.

Aber noch schwieriger ist die Frage zu respondieren, warum denn die westlichen Regierungen die Absicht haben sollten, die bürgerlichen Freiheiten und gar die Demokratie abzuschaffen. In Deutschland etwa sind die etablierten Blockparteien von „Der Linken“ bis zur CSU in allen wesentlichen Fragen der Politik eins (Überwindung der eurupäischen Nationalstaaten, dem Multikulturalismus als zu förderndes Projekt, der Zustimmung zur Islamisierung, zu der Genderideologie und der ökologisch auszurichtenden Politik) und werden darin mit 80 Prozent der Deutschen Wähler unterstützt: Die Demokratie funktioniert also. Zudem wird die von ihnen zum Feind erklärte politische Rechte durch die Dauermobilmachung im hl. Kampf gegen Rechts -als vornehmste Staatsbürgerpflicht- erfolgreich bekämpft gerade durch die Möglichkeiten, die den Anti-Rechts eingestellten Bürgern diese Demokratie zur Verfügung stellt. Nicht der Staat sondern die bürgerliche Zivilgesellschaft mit ihrem extremistischen Rand, der „Antifa“ bekämpft so den politischen Feind- dieser effektive Kampf gegen Rechts reicht vom Wirt, der keine Rechten bedient, über den Sportverein, der Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen Rechts verabschiedet bis zu „Autonomen“, die AfD- Veranstaltungen mit Brachialgewalt zu verhindern versuchen und ist erfolgreich, gerade auch durch die massenmediale Unterstützung.

Angesichts dieser stabilen Lage und dem demokratisch effektiv geführten Kampf gegen die einzige Opposition in Deutschland, ist es nicht nachvollziehbar, warum jetzt die Regierenden die so gut funktionierende Demokratie abschaffen sollten. Noch unverständlich aber ist, warum die westlichen Regierungen dann noch durch ihre Anticoronamaßnahmen die Wirtschaft schädigen sollten. Das ist mit der Ideologie des freien Westens unvereinbar. Das heiligste Grundrecht ist doch das Recht, frei zu kaufen und zu verkaufen und so Geschäfte machen zu können. Alle politischen Rechte könnte ein liberaler Staat abschaffen, wenn er nur dies Recht auf das Privateigentum in der Intention des Geschäftemachens nicht einschränkte.

Zudem widersprechen die Coronaschutzmaßnahmen auch sonst der liberalen Ideologie (die seit 1989, vgl Alexander Dugin vorherrschende Ideologie), etwa, daß nun die Nationalstaaten ihre Grenzen wieder kontrollieren, daß die Konsumfreiheit der Bürger eingeschränkt wird, daß die Politik den Primat über die Wirtschaft durchsetzt. Auch stören die Schutzmaßnahmen der Globalisierung durch die Einschränkungen der Reisefreiheit, der Grenzkontrollen und daß nun statt der EU-Bureaukratie die Nationalstaaten wieder als die agierenden Subjekte im Raume der Politik auftreten.

Was wir erleben, ist faktisch eine ideologische Niederlage des Liberalismus, der nach der Zerstörung der sozialistischen Länder seine Alleinherrschaft proklamierte, daß diese Ideologie alternativlos geworden ist. Der Westen mußte nämlich konzedieren, daß er keine Möglichkeit fand, dieser Coronaepidemie Herr zu werden mit den politischen Mitteln des Liberalismus. Darum übernahmen sie den Plan des autoritären Chinas und wurden so ihrem eigenen ideologischen Fundament untreu.

Dies evoziert nun eine liberale Kritik an dieser nichtliberalen Politik; die Opposition streitet so im Namen des Liberalismus gegen die praktische Politik der Staaten Europas, die nicht mehr im Einklang mit ihrer Ideologie regiert. Das ist der Kern der sog. Querdenkerbewegung: Sie wollen zurück zum liberalen Staat der Vorcoronazeit. Interessant ist nun, daß auch politisch rechts Stehende sich dieser Protestbewegung angeschlossen haben und anschließen, wie etwa die AfD. Der Grund dafür ist ein einfacher: Die conservativen und rechten Kräfte auch in Deutschland sind marktwirtschaftsliberal geworden (vgl dazu: Benedikt Kaiser: Sozialer Patriotismus) und finden so in dem liberalen Protest Gleichgesinnte. Man meint da, daß der effektivste Antisozialismus die Bejahung der liberalen Marktwirtschaftsideologie ist und streitet so gegen die autoritäre antiliberale Politik der Regierung.

Darauf fußt nun auch der Kern des Narratives von der „Coronadiktatur“, daß eben aus liberaler Sicht jede Politik des Staates, der als Sozialstaat individuelle Freiheiten um des Gemeinwohles willen einschränkt, ein Feind der Freiheit ist. Man denke an den energischen Protest der „Jungen Freiheit“ gegen die Einführung des Mindestlohnes als sozialistische antifreiheitliche Politik oder das Nein zur sog. Mietpreisbremse durch die AfD, weil die die Freiheit der Vermieter zu Mieterhöhungen beeinträchtigt. Genaugenommen ist die ganze Sozialpolitik seit Bismarck antifreiheitlich weil antiliberal. Der Staat soll nicht für die Gesundheit seiner Bürger oder gar des Volkes sorgen sondern die Gesundheitsfürsorge soll allein in die Eigenverantwortlichkeit des Bürgers gelegt werden. Alles andere ist antiliberal und so eine Gefährdung der bürgerlichen Freiheiten. Hier drohe sonst eine Diktatur. Eines zeigt aber dies Narrativ von der Coronadiktatur, daß selbst eine so oppositionell agierende Bewegung wie die der Querdenker ganz im Geiste der herrschenden Ideologie des Liberalismus beheimatet ist, die sie selbst uneingeschränkt bejaht.



 

Mittwoch, 24. Februar 2021

Populäre Irrtümer in der Kirche: "Denkt dran: Das Totenhemd hat keine Taschen"

Populäre Irrtümer in der Kirche: "Denkt dran: Das Totenhemd hat keine Taschen"



Selbst Papst Franziskus soll diese Aussage zustimmend zitiert haben. (Kath de 7.8.2016). Das soll ja besagen, daß wir als Tote nichts mitnehmen können- wohin denn eigentlich, in den Tod, in das Jenseits? Es soll nun diese Aussage in dem internen Vorstellungsraum der Katholischen Theologie erörtert werden.

Sterben heißt, daß die Seele sich von seinem Leibe abtrennt, der Leib zerfällt und die Seele ohne ihren Leib ist. Nur als Seele, die abgetrennt vom Leibe noch weiterexistiert, kann sie sich den Tod als den ihrigen zuschreiben, gibt es so für den Menschen seinen Tod; sonst hätte Epikur recht in seinem Urteil, daß wenn ich bin, der Tod nicht ist, und ist der Tod, so bin ich nicht, sodaß es für mich den meinigen Tod nicht geben kann; nur für andere kann ich tot sein.

Wenn die Seele postmortal so weiterexistiert, dann ist sie keine leere Seele sondern mein ganzes Leben, so wie es mir in meiner Erinnerung ist, bleibt mir. Mein ganzes Leben nehme ich so mit.Das inkludiert aber auch, meine guten Werke und meine Sünden. Beide nehme ich mit als für sie Verantwortlicher. Die „Taschen“ der Seele sind so recht gefüllt und es ist zu befürchten, daß Gottes Auge in uns dann viele Sünden sieht- so treten wir eben nicht mit leeren Händen und einer leeren Seele vor Gott, eher beschmutzt. Deshalb wartet auch auf uns das Purgatorium als Reinigungsfeuer.

Aber es wird noch komplizierter. Für einen Verstorbenen wird eine oder gar mehr hl. Messen gelesen. Die kommen ihr zu Gute- um im Bilde des Totenhemdes ohne Taschen zu bleiben: Nicht nur, daß unsere Seele „Taschen“ hat, in denen sie viel Irdisches ins Jenseits mitnimmt, sie hat gar „Taschen“, in die postmortal noch etwas Gutes hineingetan werden kann, nämlich die Verdienste der für den Verstorbenen gelesenen Messen. Das Meßopfer stimmt nämlich nicht nur Gott allein gnädig, sondern es kann auch gesagt werden, daß die Verdienstlichkeit einer gestifteten Messe auch ihr zukommt.

Die Seele bleibt sich ihrer selbst bewußt, sie weiß sich als vom Körper getrennte vor ihrem gnädigen Richter stehende. Das ist unmöglich mit der Vorstellung der Leere, daß nichts über den Tod hinaus mitgenommen werden kann, kompatibel. Nur die Meinung, daß mit dem Tode alles für den Verstorben aus wäre, berechtigt zu der Aussage, daß das Totenhemd keine Taschen habe, aber das ist nicht nur eine unchristliche Vorstellung, sie widerspricht auch allen monotheistischen Religionen und dem bedeutendsten Philosophen, Platon! Es ist eben eine vulgärmaterialistische Vorstellung, die wirklich nichts in der Kirche zu suchen hat.


 

Dienstag, 23. Februar 2021

Maria 2.0. schlägt zu- 7 antikatholische Thesen-ihr großes Vorbild: Luther oder die Rotte Korach (4.Mose 16)

Maria 2.0. schlägt zu- 7 antikatholische Thesen-ihr großes Vorbild: Luther oder die Rotte Korach (4.Mose 16)


  1. In unserer Kirche haben alle Menschen Zugang zu allen Ämtern. Denn Menschenrechte und Grundgesetz garantieren allen Menschen gleiche Rechte - nur die katholische Kirche ignoriert das. Mannsein begründet heute Sonderrechte in der Kirche. #gerecht: gleiche Würde - gleiche Rechte

  • 2. In unserer Kirche haben alle teil am Sendungsauftrag; Macht wird geteilt. Denn der Klerikalismus ist heute eines der Grundprobleme der katholischen Kirche und fördert den Machtmissbrauch mit all seinen menschenunwürdigen Facetten. #partizipativ: gemeinsame Verantwortung

  • 3. In unserer Kirche werden Taten sexualisierter Gewalt umfassend aufgeklärt und Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen. Ursachen werden konsequent bekämpft. Denn viel zu lange schon ist die katholische Kirche ein Tatort sexueller Gewalt. Kirchliche Machthaber halten immer noch Informationen zu solchen Gewaltverbrechen unter Verschluss und stehlen sich aus der Verantwortung. #glaubwürdig: respektvoller Umgang und Transparenz

  • 4. Unsere Kirche zeigt eine wertschätzende Haltung und Anerkennung gegenüber selbstbestimmter achtsamer Sexualität und Partnerschaft. Denn die offiziell gelehrte Sexualmoral ist lebensfremd und diskriminierend. Sie orientiert sich nicht am christlichen Menschenbild und wird von der Mehrheit der Gläubigen nicht mehr ernst genommen. #bunt: leben in gelingenden Beziehungen

  • 5. In unserer Kirche ist die zölibatäre Lebensform keine Voraussetzung für die Ausübung eines Weiheamtes. Denn die Zölibatsverpflichtung hindert Menschen daran, ihrer Berufung zu folgen. Wer diese Pflicht nicht einhalten kann, lebt oft hinter Scheinfassaden und wird in existentielle Krisen gestürzt. #lebensnah: ohne Pflichtzölibat

  • 6. Unsere Kirche wirtschaftet nach christlichen Prinzipien. Sie ist Verwalterin des ihr anvertrauten Vermögens; es gehört ihr nicht. Denn Prunk, dubiose Finanztransaktionen und persönliche Bereicherung kirchlicher Entscheidungsträger haben das Vertrauen in die Kirche tiefgreifend erschüttert und schwinden lassen. #verantwortungsvoll: nachhaltiges Wirtschaften

  • 7. Unser Auftrag ist die Botschaft Jesu Christi. Wir handeln danach und stellen uns dem gesellschaftlichen Diskurs. Denn die Kirchenleitung hat ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Sie schafft es nicht, sich überzeugend Gehör zu verschaffen und sich im Sinne des Evangeliums für eine gerechte Welt einzusetzen. #relevant: für Menschen, Gesellschaft und Umwelt


Die 1.These spricht schon für sich. Daß Frauen nicht Priester werden dürften, widerspräche den Menschen- und Grundrechten. So ist die Katholische Kirche grundgesetzwidrig. Würde das ernst genommen, dürfte auch keinem Atheisten die Priesterweihe verweigert werden, da niemand ob seines Glaubens bzw Nichtglaubens benachteiligt werden. Zudem vergißt Maria 2.0 den im Grundgesetz verankerten Begriff des Tendenzschutzes, der es Unternehmungen und Organisationen erlaubt, ihr internes Eigenleben gemäß ihrer eigen Ordnung festzulegen. So darf eine politische Partei Bewerber für eine ausgeschriebene Stelle mit der Begründung, einer anderen Partei anzugehören ablehnen, die Kirche ebenso Bewerber, die nicht der Kirche angehören.

Maria 2.0 vertritt also die Meinung, die Kirche dürfe sich nicht selbstständig eine Ordnung geben, sondern sie müsse sich diese vom Staat vorschreiben lassen. Wenn nun aber gar der Staat die Eigenständigkeit der Kirche bejaht, dann darf sie das nicht akzeptieren. Selbstverständlich rebelliert hier Maria 2.0 nicht einfach gegen Menschensatzungen sondern wie schon ihr großes Vorbild, die Rotte Korach (4.Mose 16) gegen Gottes Ordnung selbst.


Die 2.These vertieft nun noch die Insubordination gegen die der Kirche von Gott gegebenen Ordnung. Jesus Christus hat selbst autokratisch Petrus und nur Petrus mit der Leitung der Kirche beauftragt. „Weide“ bedeutet ein monarchisches Regieren. Auch sonst gibt es im Urchristentum, wie es uns die Bibel bezeugt, keine „Machtteilung“.

Die Behauptung, der Klerikalismus sei die Hauptursache des sexuellen Mißbräuche ist ein Narrativ, das sehr verbreitet, nur die Funktion hat, von den wahren Ursachen der Mißbräuche abzulenken, indem die Wahrnehmung eines Zusammenhanges von ausgelebter Homosexualität und den Mißbräuchen als unmoralisch verurteilt wird und stattdessen der Klerikalismus als Sündenbock zu dienen hat. Die besondere Pointe dabei ist, daß nun conservativ sich verstehende Priester in den Mittelpunkt der Mißbrauchsdiskussionen gestellt werden, sie geben sich klerikal, um von dem homosexuellen, eher linksliberalen Milieu abzulenken.

Wer die 3.These aufmerksam liest, wird merken, daß hier Maria 2.0 miteinsteigt in die Kampagne gegen Kardinal Woelki, der Akten über Mißbrauchsfälle angeblich unerlaubt nicht der Öffentlichkeit übergebe. Der einstige Liebling der politisch Korrekten, als er sich vorbildlich für die „Flüchtlinge“ engagierte, ist eben seit seiner fundierten Kritik an dem „Synodalen Irrweg“ zur persona non grata geworden.

These 4 stellt nun fest, daß die von der Kirche geehrte Sexualmoral verkehrt sei, weil sie mehrheitlich abgelehnt wird. Die Behauptung, sie orientiere sich nicht an dem christlichen Menschenbild, ist selbstredend eine Falschaussage. Die Lehre wird ja abgelehnt, weil sie christlich ist. Maria 2.0 ist eben echt demokratisch: Was die Mehrheit meint, ist wahr, weil es die Mehrheit meint. Dieser radicale Subjektivismus vereint sie mit Luthers Revolutionstheologie, aus der sich dann eine neue antikatholische „Kirche“ herauskristallisierte. Ob wir jetzt mit dem „Synodalen Irrweg“ eine neue Geburtsstunde einer anderen nichtkatholischen „Kirche“ erleben?

Daß jede Morallehre diskriminiert, indem sie zwischen gut und nichtgut unterscheidet, zwischen erlaubt und unerlaubt, davon will Maria 2.0 auch nichts wissen, sodaß, nähme man die These ernst, daß eine Morallehre nicht diskriminieren dürfe, es überhaupt keine Morallehre mehr geben kann.

Im Punkt 5 wird nun der ewige Kampf gegen den Zölibat prolongiert. Aber die schlichte Frage, wie denn Gott einen Menschen zum Priestersein berufen könne ohne ihm die Bereitschaft zum zölibatären Leben mitzugeben, bleibt hier ungestellt. Das wäre so unsinnig, als würde ein Blinder zum Malerberuf berufen. Nicht jeder, der sich zu etwas berufen fühlt, ist auch dazu berufen. Glaubt wer, er wäre zum Priester berufen, stellte aber fest, daß ihm die Berufung zu einem zölibatären Leben fehle, dann ist er gewiß nicht von Gott zum Priester berufen. Er beruft sich dann nur selbst.

Den sechsten Punkt lasse ich auf sich beruhen, um mich dem letzten zuzuwenden, denn hier taucht plötzlich Jesus Christus und gar das Evangelium auf, nur in dem letzten Punkt! Was erfahren wir da über diese 2 Größen? Das Eintreten für eine gerechte Welt und die Erhaltung der Umwelt, das ist die Kernbotschaft von Jesu Christi Evangelium! Kann das noch als Häresie bezeichnet werden, oder ist dies nicht eindeutig der vollkommene Abfall vom christlichen Glauben, also Apostasie? Mit linksgrüner Politik hat Maria 2.0 viel gemein, irgendetwas Katholisches ist in diesen Thesen nicht zu finden!

 

Montag, 22. Februar 2021

Ein zu hartes Urteil über andere Religionen? Respektiert sie nicht!

Ein zu hartes Urteil über andere Religionen? Respektiert sie nicht!


Der Respekt vor allen Religionen ist irreligiös. Wer glaubt, verehrt keine Idole.“, urteilt Nicolas Gomez Davila. (Es genügt,dass die Schönheit unseren Überdruss streift...Aphorismen, 2017, S.115.)

So darf doch nicht über andere Religionen geurteilt werden, wenn doch auch in ihr Gläubige nach dem Willen Gottes fragen und gemäß dem von ihnen Erkannten dann auch zu leben versuchen. Zudem, wie sollte in unseren postmodernen nichthomogenen Gesellschaften noch ein friedliches Miteinander möglich sein, wenn die Anhänger der verschiedenen Religionen sich in einem gemeinsamen Lebensraum nicht wechselseitig respektierten?

Mit Küngs Weltethosprojekt müßten wir wohl einstimmen in die Parole, daß es ohne einen Frieden zwischen den Religionen keinen Weltfrieden geben könne. Deshalb müsse jede Religion respektiert werden.

Nur, wenn dem so wäre, warum verunmöglicht dann Jesus, der Sohn Gottes ein solches wechselseitiges Respektieren die Religionen, indem er sich selbst exclusiv als die Wahrheit verkündet, als den einzigen Weg zum Vater. Wie könnte er da noch die anderen Religionen respektieren, wenn sie so keine Wege zu Gott, dem Vater sein können, sondern nur Irrwege? Kann man sich Jesus vorstellen, andächtig vor einer griechischen Götterstatue stehend, sie als ein Bild eines Gottes respektierend?

Wäre es vorstellbar, daß das Volk Israel nach dem Einzug in das Land, das Gott ihnen verheißen und nun schenkt, den dort heimischen Völkern erklärte, daß sie ihre Götter respektieren würden, ja sie vorschlagen möchten, daß sie in ihrem Tempel Statuen der dort beheimateten Religionen aufznehmen, wenn sie bei sich auch Jahwetempel errichteten?

Nein der strenge Monotheismus läßt das nicht zu. Oder sollten wir nun urteilen, daß die Christen mit ihrem Exclusivanspruch, nur sie sei die wahre Religion, selbst die Unterdrückung und Verfolgung durch den Römischen Staat provoziert zu haben; ein wenig Respekt vor den Römischen Göttern hätte dem Frieden so sehr genützt und vielen Christen den Märtyrertod erspart?

Wer so urteilt, präsumiert damit, daß der weltliche Friede das höchste Gut ist, um dessen willen die Religionen ihre eigenen Wahrheitsansprüche relativieren müssen und daß es Gott gleichgültig ist, ob er gemäß der wahren Religion verehrt wird oder gemäß allen Religionen, so wie jede es für wahr hält.

Wie ist nun die zweite Aussage zu verstehen, daß der Gläubige keine Idole verehrt? Das könnte meinen, daß wer nach seiner Meinung wahrhaft Gott verehrt, kann nicht gleichzeitig die Verehrung von den Nichtgöttern der anderen Religionen zulassen, denn indem er das zuläßt, verehrte er sie. Oder meint das, das ein Respekt den anderen Religionen gegenüber, der darin besteht, auch sie zu verehren, mit dem Glauben an den einen wahren Gott nicht kompatibel sei. Es könnte aber auch gemeint sein, daß nur wenn der vom Gläubigen verehrte Gott wie ein Idol verehrt würde, dies den Respekt den anderen Religionen gegenüber zulassen könne, weil der Glaube an Gott, der sich als wahre Verehrung weiß, den Respekt nicht zulassen könne. Denn Gott ist nur einer und darum kann es nur eine wahre Verehrung von ihm geben. Dieser Aphorismus läßt alle drei Deutungen zu, er ist eben polyinterpretabel.

Die Auslegung: Verehrt keine anderen Religionen, wenn zu dem Respekt die Mitverehrung der Götter der anderen Religionen oder die Mitverehrung gemäß den anderen Religionen gehört, ist wohl die akzeptabelste Ausdeutung, aber es ist nicht sicher, ob der Aphorismus das so meint. Noch gravierender aber ist die Frage, ob ein solcher Respekt den anderen Religionen gegenüber Gott gefällt, ob das wirklich in seinem Sinne ist.

Eine andere Ausdeutung könnte differenzieren zwischen den Religionen, die nicht zu respektieren seien und den jeweiligen Anhängern, die dann als Menschen zu respektieren wären, auch wenn ihre Religion nicht respektabel sei. Aber es ist sehr fraglich, ob ein Mensch sich als respektiert ansieht, wenn seine Religion nicht respektiert wird.

Festzuhalten ist aber, daß der Diskurs über das Verhältnis der Religionen zueinander, wie es sein soll, seit dem 17. Jahrhundert mit seinen innerchristlichen Religionskriegen bestimmt wird durch das Ideal des friedlichen Miteinanders aller Religionen und daß darum die Wahrheitsansprüche aller Religionen herabgestuft werden müssen. Davila ist so, wie auch sonst ein radicaler Außenseiter in der Moderne, erinnert er doch-ganz unzeitgemäß- an die Radicalität eines Glaubens, der sich als der wahre weiß und sich nicht relativieren läßt.


Corollarium 1

Wenn jede Religion zu respektieren ist, müßte dann nicht auch die Verehrung der Göttin Kali durch Menschenopfer in Indien respektiert werden? R. Kraft schildert beeindruckend diese Menschenopferpraxis in seiner großen Erzählung: „um die indische Kaiserkrone“, isb in Band 2 und 3. Daß dies nicht nur in irgendeiner dunklen Vergangenheit sich ereignete, im 19. Jahrhundert nach R. Kraft sondern jetzt, bezeugt diese Meldung:

Ehepaar gesteht Ritualmord an Kindern Die indische Polizei hat zwei Kinderleichen gefunden. Die Menschenopfer sollten ersten Erkenntnissen zufolge die Göttin Kali gnädig stimmen. Die Ermittler waren zufällig auf den Ritualmord gestoßen.

Spiegel, 25.11.2010, 16.39 Uhr“

 

Sonntag, 21. Februar 2021

Kath de: Quo vadis? Zur objektiven Tendenz des linksliberalen Katholizismus

(Am Liberalismus geht die Kirche zugrunde)


Auf die Frage, was wohl die Grundintention der quasi offiziellen Internetseite der Deutschen Bischöfe sei, es könnte sehr diverse Antworten darauf gegeben werden und auch die Redakteure gäben wohl ganz verschiedene Ansichten kund. Das legt nun das Experiment nahe, statt nach der Autorenintention nach der Tendenz der dortigen Artikel zu fragen. Dies soll nun einmal exemplarisch an einem Artikel über die Praxis des Fastens in den verschiedenen Religionen (20.2.2021) versucht werden.

Von außen betrachtet, ist das Grundprinzip immer das gleiche: Religiöse Menschen fasten, um sich auf Gott zu besinnen, das Wesentliche wieder mehr in den Blick zu nehmen und Demut zu üben. Diese Ansicht ist den fünf großen Weltreligionen gemeinsam. Unterschiede tun sich erst auf, wenn man einen Blick auf Funktion und Einbettung des Fastens wirft.“

Als erstes fällt die Betonung der Gemeinsamkeit aller Religionen in dieser Praxis auf. Es gäbe zwar Unterschiede, aber das Gemeinsame überwiegt. In vorkonziliaren Zeiten wurde die Wahrheit der christlichen Religion gegenüber den anderen Religionen betont, jetzt, daß sie in einer so wesentlichen religiösen Praxis im Prinzip übereinstimmten. Ist es dann gleichgültig, ob ich christlich, islamisch, jüdisch oder wie auch immer faste? Diese Frage drängt sich dem Leser förmlich auf,und wenn dieser Text auch noch so aufmerksam gelesen wird, es bleibt bei diesem Eindruck: Alle religiösen Fastenpraxen sind gleichgültig.

1.These: Die Vergleichgültigung aller Religionen ist eine der Haupttendenzen der Artikel von Kath de.

Als zweites fällt die Bestimmung des Fastens auf: Man faste, um sich auf Gott zu besinnen, das Wesentliche in Demut in Blick zu nehmen. Da frägt sich aber, ob das nicht im Beten viel besser zu erreichen ist! Warum soll ein Verzicht auf wohlschmeckende Süßigkeiten etwa meinen Blick auf Gott zu richten helfen? Läge es nicht näher, Gott für so Wohlmundendes zu danken, daß er uns hier auf Erden nicht nur Brot sondern auch süße Konfitüren für das Brot gewährt? Warum sollte die Vaterunserbitte um das tägliche Brot nicht durch unseren Dank für die wohlschmeckenden süßen Brotaufstriche ergänzt werden?

Nein, das religiöse Fasten ist etwas völlig anderes: Es ist das Eingeständnis, ein Sünder vor Gott zu sein, der rechtens göttliche Strafe zu erwarten hat, hier oder postmortal, der jetzt aber fastet als Buße, hoffend und vertrauend darauf, daß Gott ihm um dieses Bußwerkes willen seine Sünde gnädig verzeiht. Gnädig handelt hier Gott, da das Bußwerk nicht die Schwere der Sünde aufwiegen kann, Gott aber das Sühnopfer Jesu Christi dem so Büßenden zu Gute kommen läßt, unsere Buße in das Sühnopfer Christi mithineingenommen wird.

Die objektive Tendenz dieser verfälschenden Darstellung des Fastens ist auch eindeutig: Das Fasten soll in seiner Bedeutung entleert werden. Denn um mich mehr auf das Wesentliche und auf Gott zu konzentrieren, dazu ist ein Fasten völlig überflüssig, ja eine so energische Konzentration auf mein Verzichten auf was?, kann mir gar zum Hindernis werden, auf Gott mich auszurichten. Ja, es ist leider nicht nur dieser Artikel, der diese objektive Tendenz der Entleerung der christlichen Religion aufweist. Ein entleertes Christentum gleichgültig zu machen ist aber förderlich für den Willen der Hervorbringung einer Einheitsreligion passend für die zukünftige Einheitswelt.Die zweite These lautet so: Die Entleerung der christlichen Religion ist eine weitere objektive Tendenz von Kath de.

 

Samstag, 20. Februar 2021

Anmerkungen zur Neidkultur- wie sehr beherrscht sie den öffentlichen Diskurs?

Anmerkungen zur Neidkultur- wie sehr beherrscht sie den öffentlichen Diskurs?


Eine kleine Alltagsszene: Eine junge Frau, nicht sehr attraktiv aussehend, von Natur aus eben benachteiligt und dann noch wenig Geld verdienend, geht spazieren, da kommt es zu einer folgenreichen Begegnung: Eine junge Frau steht ihr gegenüber, in Allem ganz das Gegenteil, bezaubernd schön aussehend, ausgestattet mit dem Selbstbewußtsein einer Frau, die weiß, daß sie gefällt und dann noch mit einem echten Pelzmantel.

Diese Frau ist all das, was unser Mauerblümchen nicht ist: schön und erfolgreich. „Wer sieht noch auf mich, wenn diese Frau neben mir steht?“Alle noch so wohlklingende Phrasen wie: Alle Menschen seien gleich, jede junge Frau sei irgendwie schön und liebenswürdig,blamieren sich angesichts dieser Realität. Zerknirscht, mit hängendem Kopfe wendet sich unser Mauerblümchen ab, sich eingestehend, daß sie so nie wird aussehen können.

Aber so endet diese Begegnungsgeschichte nicht. „So will ich mich nicht diskriminieren lassen!“ Was also unternehmen? Jetzt naht die Rettung in der Gestalt der Moral: „Es ist unmoralisch, sich mit einem Pelzmantel zu bekleiden- das arme Tier, was dafür getötet worden ist! Gott, ich danke Dir, daß ich nicht so unmoralisch bin, einen Pelzmantel anzuziehen!“

Dann fällt ihr noch eine feministische Parole ein: „Frauen, die sich schön machen, degradieren sich damit nur zum Sexobjekt männlicher Begierden herab. Das mache ich nicht! Dann fällt ihr noch das linksmoralistische Argument ein: „Das Geld, was diese Frau beim Friseur ausgab, um ihre Schönheit zu optimieren, hätte sie lieber für hungernde Kinder in der 3.Welt spenden sollen- ach wie unmoralisch ist diese Frau doch...Ich dagegen, Gott, ich danke Dir, daß ich nicht bin wie die!“

So ummäntelt sich der Sozialneid mit der Moral; moralisch lebt es sich gut, wenn auf die Anderen herabgeschaut werden kann. Welchen Schaden richtet nun die Neidmoral an? Schöne Frauen trauen sich kaum noch, schöner zu erscheinen durch das Tragen von echten Pelzmänteln. Es ist ein Sieg der Gleichmachereiideologie: Weil nicht allen es gegeben ist, schön zu sein, darf keine Frau mehr schön sein. Denn die schlimmste Diskriminierung der Frau ist doch die schönere Frau, das Fundament des Feminismus. Frauen definieren sich ja tendenziell eher durch ihre Schönheit: „Bin ich attraktiver oder weniger attraktiv als die Anderen?“ (darum lautet ja die Frauenfrage: „Spieglein, Spieglein an der Wand, sprich, wer ist die Schönste im ganzen Land?“), wohingegen Männer sich tendenziell mehr über ihre Leistung und ihren beruflichen Erfolg definieren.

Der Sozialneid verlangt so nach einer Gesellschaftsordnung der Gleichgemachten, denn jede Schönere und jeder Erfolgreicherer diskriminiert die Anderen. Es darf gefragt werden, ob die politische Forderung nach Gerechtigkeit so populär sein könnte, würde sie nicht von dem Sozialneid der vielen auf die Erfolgreicheren sich speisen.

Aber wäre dies Ziel erreicht, wie könnte der Einzelne dann noch als Besonderer wahrgenommen werden? Verschwindet nicht in der Gleichheit aller alles Individuell-Besondere? So entspringt den Erfolgen der Nivellierung der Wille, sich wieder durch etwas von all den Anderen wieder auszuzeichnen. Einst war es ein Privileg von Gutverdienern, sich täglich zu Mittag ein Fleischgericht leisten zu können. Aber in Folge der Industrialisierung der Landwirtschaft gelang es, die Produktionskosten für das Fleisch so sehr zu senken, daß selbst Sozialhilfeempfänger sich regelmäßig ein Fleisch auf den Teller leisten können. Der Fleischverzehr war nun so entprivelligiert und vulgär worden. Die einen wandten sich so ab von dem gemein gewordenen Fleischverzehr und ernährten sich nur noch vegetarisch aus sehr teuren Bioläden, die Anderen kritisierten den Fleischmassenkonsum- daß nun der „gemeine Mann“ äße, was doch ein Privileg der Besserverdiener zu sein habe. Also wird eine deutliche Erhöhung der Fleischpreise verlangt, damit das Fleisch wieder als Privilegessen genossen werden kann. Seit dem es die staatlichen Schulen für jedes Kind gibt und so die Schulbildung kein Vorrecht der Bessergestellten mehr ist, verlangen die Privatschulen, damit ihre Kinder besser unterrichtet werden als die des „gemeinen Mannes“. Man beachte hier die Doppeldeutigkeit von „gemein“: Das ist gemein von Dir! Das ist allen gemein! Aus aristokratisch vornehmer Perspektive ist der „gemeine Mann“ als Jedermann auch immer der „gemeine“ im moralisch abwertenden Sinne, er ist eben „vulgär“. Vergleiche dazu die lateinische Bibelausgabe als „Vulgata“= gleich die „gemeine“ Bibel für jeden Gebildeten im Kontrast zur Bibel in der griechischen Sprache (als Septuaginta und als Neues Testament )als Sprache der Theologen.

Die Gleichheit evoziert so den Willen zur Differenz: Nicht will ich sein wie all die Anderen, das evoziert aber wieder den Sozialneid, daß alle gleich zu sein haben. So bekämpfte das Bürgertum in seinen Revolutionen die Privilegien des Adels, wollte aber zugleich seine privilegierte Stellung gegenüber der Arbeiterschaft bewahren. Dies evozierte dann die revolutionäre Arbeiterbewegung mit ihrer Forderung nach der Gleichmachung aller. So wird es in der Sozialgeschichte der Menschheit nie einen beruhigten friedlichen Zustand geben, denn jede Ungleichheit evoziert den Sozialneid und jeder Erfolg dieses Neides evoziert wieder den Ruf nach neuen Privilegierungen: Nicht wie alle will ich sein!

 

Freitag, 19. Februar 2021

Papst Franziskus oder das Lob der Großloge der Freimaurer Spaniens

Papst Franziskus oder das Lob der Großloge der Freimaurer Spaniens


„“Die Gran Logia de España, die Großloge der Freimaurer Spaniens, hat die Botschaft von Papst Franziskus zum ersten „Internationalen Tag der Geschwisterlichkeit aller Menschen“ am 4. Februar 2021 ausdrücklich gut geheißen.“ So steht es auf Kath net am 18.2.2021 geschrieben. „Die universalistische Geschwisterlichkeit“ sei das Grundprinzip des Freimaurertumes. Das ist fürwahr wahr.

Was bedeutet es aber, wenn eine freimaurerische Großloge den jetzigen Papst so begeistert lobt? Eines ist bekannt, daß die Katholische Kirche in der Freimaurerei einer ihren größten Feinde sieht und so die Mitgliedschaft in Logen mit dem Christsein als unvereinbar beurteilt. Die heutigen Freimaurer bestreiten diese ihre Feindschaft, aber sie proklamieren die Gleichgültigkeit aller Religionen, um so subkutan die Katholische Kirche zu bekämpfen in ihrem Wahrheitsanspruch, daß die christliche Religion die einzig wahre und sie die einzig wahre Kirche sei.

Die Parole der Geschwisterlichkeit, ursprünglich die der Brüderlichkeit soll nun alle religiösen und ethnischen Bindungen entwerten, weil nun alle Menschen qua ihres Menschseins als Geschwister gelten sollen. Diese Parole ist so erst mal negativ ausgerichtet. Frug Gretchen noch: „Wie hältst Du es mit der Religion?“ (Goethe, Faust), so hätte die einzig korrekte Antwort darauf lauten müssen: „Das ist doch gleichgültig, wie ein Mensch es mit der Religion hält.“

Die Theologie differenziert klar zwischen der Aussage, daß alle Menschen Gottes Geschöpfe sind, und so alle Eva als ihre gemeinsame Mutter haben und der Aussage der Kindschaft Gottes, daß nur die Christgläubigen Kinder Gottes sind und im strengen Sinne ist so Maria auch nur die Mutter aller Christen. Genau diese Differenz hebelt Papst Franziskus aus. Damit nivelliert er die Bedeutung des christlichen Glaubens, überspitzt formuliert, daß es Gott selbst gleichgültig sei, ob jemand christgläubig ist oder nicht, denn Gott sähe alle Menschen als gleich verbunden ihm an.

Im Hintergrund steht die Vorstellung, daß die Religionen, wenn sie sich wechselseitig als nichtwahre Religionen abqualifizieren, potentiell friedens- gefährdend seien, sodaß um des Friedens willen alle sich als gleich wahr und gleichgültig zu beurteilen haben. Dies ist keine theologische Erkenntnis, sondern ein Postulat der „Praktischen Vernunft“, wenn darunter verstanden wird: Wie müssen die Religionen in ihrem Verhältnis zueinander gedacht werden, damit sie kein Hindernis für den Weltfrieden sein können? Diese Frage bringt dann auch eine Gottesvorstellung hervor, die des sich zu den Religionen indifferent verhaltenden Gottes: Ihm ist es egal, was wie die Menschen glauben- Hauptsache sie engagieren sich für die Humanisierung der Welt. Das ist nun das offizielle Zentralanliegen des Freimaurertumes.

Für die Katholische Kirche bedeutet dies, daß sie sich einerseits selbst für gleichgültig erklärt und andererseits für bedeutungsvoll, weil und indem sie auch als Akteur des Humanisierungsstrebens legitimiert. Einfacher gesagt: Die Kirche soll zu einer linkshumanitaristischen NGO umgewandelt werden, die dann auch ganz konform geht mit den freimaurerischen Anliegen.

Das Lob der spanischen Großloge zeigt uns nun, wie weit die Kirche unter Papst Franziskus in diesem Umformungsprozeß schon vorangeschritten ist. Sie erkennt den Papst als ihren Gesinnungsbruder an!


Corollsrium 1


John Lennon (Beatles) bringt in seinem Lied: „Imagine“ die freimaurerische Vorstellung einer Friedenswelt so zum Ausdruck. Wikipedia schreibt dazu (Imagine):


Imagine ist ein Popsong von John Lennon. Er wurde im September 1971 auf seinem gleichnamigen Album Imagine sowie einen Monat später als Single erstmals veröffentlicht. Das Stück beschreibt die Vision einer Gesellschaft frei von Religion, Nationalismus und Besitz, ist ein Aufruf für den Frieden und gilt als eine Hymne der Friedensbewegung.“ Keine Religion oder wechselseitig sich als gleichgültig beurteilende Religionen erscheint so als die Alternative für die Religionen. Nur faktisch führt die Selbstbeurteilung der eigenen Religion zu deren Selbstauflösung. Es bleibt dann nur noch ein gläubiger Humanitarismus übrig. (Vgl A.Gehlen, Moral und Hypermoral)


 

Donnerstag, 18. Februar 2021

Kann es politisch korrekten Rassismus geben? Oder: Spuren der Dekadenz

"Schwarzes Leben zählt"-Rassismus?


Die Junge Freiheit schrieb am 17.2.2021: „Schützenhilfe bekam Andrews, der sich zudem über die Popularität von Churchill beklagte, übrigens von der Professorin fürpostkoloniale Literatur,Priya Gopal. Sie ist nicht nur eine Kritikerin des britischen Kolonialreiches. Im vergangenen Jahr wurde sie international bekannt, als sie während der „Black Lives Matter“-Proteste twitterte: „Weiße Leben spielen keine Rolle.“ Später legte sie nach: „Weißsein abschaffen.“ Ihr Arbeitgeber, die Cambridge University, stellte sich pflichtbewußt hinter sie.“

Also, eine gebürtige Inderin, Professorin an einer englischen Universität verkündet als Anhängerin der Bewegung: „Schwarzes Leben zählt“: „Weiße Leben spielen keine Rolle“, um dann das verschärfend hinzuzufügen: „Weßsein abschaffen“. Hätte ein englischer Professor erklärt, daß schwarzes Leben keine Rolle spiele und abzuschaffen sei, es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, daß er nicht mehr Professor wäre und sehr wahrscheinlich säße er jetzt in einem Gefängnis ein, verurteilt wegen dieser Volksverhetzung.

Warum wird aber diese Aussage einer indischen Professorin in England nicht kritisiert oder gar strafrechtlich verfolgt? „Schwarzes Leben zählt“. Diese Aussage könnte als Untersatz der Aussage: „Alles Leben zählt“ verstanden werden: Weil alles Leben zählt, zählt auch diese Teilmenge von allem Leben. Sie kann aber auch als selbstständige Aussage verstanden werden, daß schwarzes Leben zählt und somit nichtschwarzes nicht. Wenn die Rechenlehrerin sagt: „12 ist die richtige Antwort auf die Frage, was 7 plus 5 ist, dann inkludiert diese Aussage, daß alle Zahlen, die nicht 12 sind, falsche Antworten sind. Die Aussage: „Schwarzes leben zählt“ präsumiert so die Antithese von: weiß oder schwarz und besagt, daß weil das schwarze Leben zählt, das weiße nicht zählt. So hat diese indische Professorin mit diesen 2 Voten nur expliziert, was in dem Votum: „Schwarzes Leben zählt“ schon impliziert enthalten ist. Da die Parole: „Schwarzes Leben zählt“ politisch korrekt ist, werden also ihre 2 diese Parole entfaltenden Aussagen nicht verurteilt.

Daß diese Parole eindeutig rassistisch ist, ist unverkennbar, weil hier Menschen einfach als minderwertiges, nein nichtswertiges Leben abqualifiziert werden bloß ob ihrer Hautfarbe. Das Erschreckende ist nun aber, daß die westlichen Gesellschaften diesen gegen sie selbst gerichteten Rassismus nicht nur tolerieren sondern gar noch gut heißen. Das ist nun ein Symptom der Dekadenz des Westens und seiner Kultur des „Weißen Mannes“, der seinen eigenen Untergang begrüßt, überdrüssig seines eigenen Lebens geworden. Die hypermoralisierende Verteufelung des (englischen)Kolonialismus hat dazu Wesentliches beigetragen, daß der „Weiße Mann“ in der Wahrnehmung diese Epoche nur noch als imperialistischer Ausbeuter zu stehen kommt, der nur, um auszubeuten, nach Indien kam. Sich die Geschichtsschreibung der einstigen „Verlierer“ ganz zu eigen zu machen, unterminiert so den Lebenswillen des „Weißen Mannes“ durch diese seine moralisierende Verurteilung.

 

Mittwoch, 17. Februar 2021

Die Selbstverachtung- die Aufgabe seiner selbst- unser Deutsches Schicksal?

Die Selbstverachtung- die Aufgabe seiner selbst- unser Deutsches Schicksal?


Vor 100 Jahren schrieb Emanuel Hirsch: „Keiner von uns weiß es z.B sicher, ob im deutschen Volke überhaupt noch soviel Wille zu einem eigenen Leben steckt, daß es der drohenden Selbstauflösung sich wird entziehen können.“ (Deutschlands Schicksal, 1920, S.33) Diese Frage ist heute noch aktueller als vor 100 Jahren, denn jetzt gilt in Deutschland jeder, der sich für den Erhalt des Deutschen Volkes engagiert, als Rechtsextremist und wird als solcher diskriminiert. Daß heute die große Mehrheit der in den Parlamenten demokratisch gewählten Parteien das so sehen und bejahen, erzwingt wohl die Erkenntnis, daß unser „Wille zu einem eigenen Leben“ verloschen ist.

Die Auslöschungsstrategie setzt dabei auf eine einfache Konzeption, die der Differenzierung von der Zugehörigkeit zum Deutschen Volke und der Zugehörigkeit zur Deutschen Staatsbürgerschaft. Diese Staats-bürgerschaft kann jeder erlangen, auch wenn er kein Deutscher im ethnischen Sinne ist, sodaß das Deutsche Staatsbürgervolk noch existieren würde, wenn es in ihm keinen einzigen Deutschen im ethnischen Sinne gäbe. Wer dagegen die Position vertritt, daß Deutscher Staatsbürger nur sein kann, der auch im ethnischen Sinne ein Deutscher sei, dem wird ein „völkisches“ Volksverständnis vorgeworfen, das angeblich nicht mit dem Grundgesetz kompatibel sei. Deshalb sei es die eigentliche Intention des Grundgesetzes, das Deutsche Volk, im ethnischen Sinne durch eine multiethnische Gesellschaft von Deutschen Paßinhabern zu ersetzen. Damit würde die Identität unseres Volkes aufgelöst werden, die Vorstellung eines „eigenen Lebens“ aufgegeben. Deutschland ist so zu entdeutschen. Das Bittere: Für dies Ziel gibt es unter uns eine demokratische Mehrheit: Wir wollen nicht mehr sein, was wir sind.


Corollarium 1


"Stefanie Drese SPD, stellvertretende Fraktionsvorstzende der SPD im
Landtag Mecklenburg-Vorpommerns:


"Den Antrag der NPD-Fraktion,den biologischen Fortbestand des deutschen Volkes zu bewahren, lehnen die Vertreter der demokratischen Fraktionen, in deren Namen ich heute spreche,mit aller Nachdrücklichkeit und aufs Schärfste ab. Dieser Antrag ist rassistisch und menschenverachtend".(zitiert nach W. Hackert, Antigermanismus, Globalismus,Multikulti, 2015, S.210).  Die demokratischen Parteien erachten es also als rassistisch und menschenverachtend, sich für das Leben des eigenen Volkes einzusetzen. Das ist eine eindeutige Antwort auf Emanuel Hirschs Frage.

 

Dienstag, 16. Februar 2021

Mit wem darf ich reden? Über aktuelle Kontaktverbote und deren Macht



Wer meint, daß in einem freiheitlichen Rechtsstaat jeder mit jedem kommunizieren könne, der irrt. Das Spezifische unsere jetzigen Situation ist es, daß nicht primär der Staat die jetzt geltenden Kontaktverbote festlegt und durchsetzt, sondern die Zivilgesellschaft selbst. Die dem zu Grunde liegende Dauer-mobilmachung gegen Rechts ist natürlich staatlich arrangiert, aber die Hauptakteure sind die mündigen Staatsbürger, die als Gutmenschen die Sozialkontakte ihrer Mitmenschen korrigieren.

Nun zum konkreten Fall: „Jugendliche einer hessischen Ortsgruppe von Fridays for Future interviewen Politiker zu ihren Klimaschutz-Plänen. Auch ein AfD-Mann soll zu Wort kommen. Das passt der Bundesebene der Bewegung jedoch gar nicht.“ (Die Welt am 14.2.2021)

Also, da gibt es eine Organisation von jungen Staatsbürgern, die sich in besonderer Weise für den Umweltschutz engagieren. Einige von ihnen wollten nun auch Vertreter von politischen Parteien zu diesem Anliegen befragen. Da hatte man schon einen Jungunionisten (CDU) zu dieser Causa interviewt, nun sollte auch ein AfDler befragt werden. Als das ruchbar wurde, interveierte sofort der Bundesvorstand: „Ein Vertreter von Fridays for Future schrieb zu dem Ausschnitt, als bundesweite Bewegung distanziere man sich von den Aussagen.

Für uns ist klar: „Der Kampf für Klimagerechtigkeit muss immer antifaschistisch sein. Wir sind mit der Gruppe im Gespräch und arbeiten das intern auf.“ Bereits zuvor hatten mehrere Ortsgruppen von Fridays for Future intern Kritik an dem geplanten Gespräch mit einem AfD-Vertreter geäußert.“ (Die Welt)

Das Gespräch fand dann nicht statt, der AfD-Politiker mußte ausgeladen werden. Also, die Bundesorganisation diktiert ihren Mitgliedern und Ortsgruppen, mit wem sie reden dürfen und mit wem nicht. Und die Jugendlichen gehorchen: Sie lassen sich vorschreiben, mit wem sie reden und mit wem nicht. Man darf eben nicht mit allen politischen Parteien über den Umweltschutz sprechen, sondern nur mit den politisch korrekten.

Dies ist uns ein sehr vertrautes Vorgehen auch in der Kirche. So darf auch auf dem „Ökomenischen Kirchentag“ kein AfDler sprechen, denn auch hier gilt: Gutmensch-Christen sprechen nicht mit den Schmuddelkindern der Politik. Es bestünde ja sonst eine Kontamierungsgefahr. Kontaktverbote schützen eben die Reinen vor den Schmuddelkindern.

Nun wird es aber richtig spannend. Am 12.2.2021 konnten wir nämlich auf der Internetseite der „Jungen Freiheit“ lesen:“BERLIN. Der Bundesvorstand der AfD hat dem Brandenburger Landesverband mit Ordnungsmaßnahmen gedroht, sollte der aus der Partei ausgeschlossene Andreas Kalbitz weiterhin bei AfD-Veranstaltungen auftreten. „Der Landesverband Brandenburg und die Untergliederungen, die Herrn Kalbitz als Redner geladen und haben auftreten lassen, haben damit dem öffentlichen Ansehen der AfD erheblich geschadet und gegen die Grundsätze und Ordnung der Partei verstoßen“, heißt es in einem Beschluß des obersten Parteigremiums. Sollte sich dies wiederholen, drohe der Vorstand mit Ordnungsmaßnahmen gegen einzelne Verbände.“

Die Partei, die wir gerade noch als Opfer der politisch korrekten Kontaktverbotspraxis erlebten, praktiziert diese nun selbst. Der von dem Bundesvorstand als zu „rechts“ wahrgenommene Kalbitz war aus der Partei ausgeschlossen worden, der wirtschaftsliberale Meuthenflügel hatte sich hier gegen den Nationalconservativen durchgesetzt, der aber in Ostdeutschland sehr viel Sympathien genießt und so als Gastredner noch eingeladen wird. Das „schade dem öffentlichen Ansehen der Partei- gemeint ist damit, daß dies die politisch korrekten Medien zum Anlaß nehmen, die AfD als rechtslastig zu kritisieren. Darum erteilt nun der Bundesvorstand ein Kontaktverbot und droht mit Sanktionen, wenn dies Verbot nicht eingehalten wird.

Hier erst zeigt sich der durchgreifende Erfolg dieser Kontaktverbotsstrategie, daß selbst die davon Betroffenen, hier diese Partei parteiintern genau diese Kontaktverbote selbst praktizieren und somit die politisch korrekten Kontaktverbote bejahen: „Mit Rechten darf man nicht reden!“ Um in den erlauchten Kreis der Gutmenschen aufgenommen werden zu können, muß man eben selbst seine Sozialkontakte auf das genaueste prüfen, daß man ja nicht mit Schmuddelkindern spricht. Denn auch der reinste Tugendmensch kann sich verunreinigen durch falsche Kontakte und wer erst mal in den Ruf gekommen ist, unrein zu sein, muß sich gründlich purifizieren, bis er wieder als rein wahrgenommen wird. Dazu gehört es, daß man jeden Kontakt zu Rechten abbricht.

Diese Aufspaltung der Gesellschaft in die Gutmenschen und die Bösen ist eingedenk der Maxime: „Teile und herrsche“ ein sehr bewehrtes Mittel der Herrschaftsstabilisierung, das in unseren so problematischen Zeiten eben effektiv angewandt wird mit viel Erfolg.

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Montag, 15. Februar 2021

Populäre Irrtümer in der Kirche- was man so über das Fasten redet

Populäre Irrtümer in der Kirche- was man so über das Fasten redet


Befremdliches kann man hören, hört man auf das Gerede über das vorösterliche Fasten. Selbst eine Theologiestudenten erklärte mir, daß es da primär um die Gesundheit ginge, auf etwas Ungesundes zu verzichten, den Körper zu „entgiften“, mehr zu achten, auf das, was man zu sich nimmt, die Qualität der Speisen. Darum verzichtet man ja hauptsächlich auf süßes Naschwerk, denn da wäre so viel Zucker drin und der Zucker sei nun mal der größte Feind der Gesundheit. Abzunehmen wäre aber auch ein guter Grund, die 40 Tage zu fasten.Dies und Ähnliches ist zu hören, wenn über die Fastenzeit (noch) geredet wird.

Es sollen nun zu dieser Causa erhellende Fragen gestellt werden: Warum soll ich nur 40 Tage auf mich Schädigendes verzichten, etwa auf die Süßigkeiten, das Rauchen oder den Alkoholgenuß,und dann den Rest des Jahres all dies wieder verkonsumieren? Warum verzichte ich gar an keinem der Sonntage in der Fastenzeit nicht auf dies mich Schädigende mit der Begründung, daß ein Christ an keinem Sonntage fasten darf, da wir ja jeden Sonntag ein kleines Ostern, die Auferstehung des Herrn feiern- ist die Auferstehung etwa ein legitimer Grund, Ungesundes zu sich zu nehmen?

Frömmer klingt dann schon die Rede davon, daß man fasten solle im Sinne von sich weniger um die Leibesbedürfnisse zu kümmern, um mehr Zeit zur praktizierten Frömmigkeit zu haben. Nur, führt die Fastenpraxis nicht genau dazu, sich mehr Gedanken um das Essen zu machen als sonst: Was will ich und was will ich nicht zu mir nehmen, wie koche ich was in dieser Fastenzeit? Gerade in dieser Kaprizierung auf das Essen verliert man eher das Religiöse aus den Augen.

Noch ärger wird es, wenn das Fasten linksmoralistisch motiviert wird: Weil ich so viel esse, hungern Kinder in der 3.Welt. Das ist natürlich ein völliger Fehlschluß, denn nicht ist ein Mangel an Lebensmitteln die Ursache des Hungers in der 3.Welt, sondern daß die Menschen dort über keine genügende Kaufkraft verfügen, sodaß für sie die Lebensmittel produziert würden. Die Wirtschaft produziert nämlich nicht bedarfsorientiert sondern nachfrageorientiert, für was auf dem freien Markt Kaufkraft vorhanden ist. Was in den Zeiten der Mangelkrisen eine sinnvolle Praxis war, daß jeder weniger konsumiert, damit alle etwas bekommen können, ist in den Zeiten des Überangebotes, der Überflußkrisen kontraproduktiv, in den Zeiten, wo mehr Waren für den Markt produziert werden, als dann abgesetzt werden können.

(Die Biowirtschaft ist ja eine Reaktion auf die Erfolge der Industrialisierung der Landwirtschaft, daß wir jetzt über Produktionskapazitäten verfügen, die weit mehr Lebensmittel herstellen können als verkauft werden kann; deshalb wird so die Produktionsmenge in der Landwirtschaft reduziert, um dann für weniger aber hochwertigere Lebensmittel zu erzeugen, die dann mit mehr Gewinn verkauft werden können ob ihres Images als Bioerzeugnisse. Daß so nun weniger produziert wird an Lebensmitteln macht es den Armen der Welt noch schwerer, genug Eßbares zu erwerben.)

Aber Gutmenschen sehen das anders: Für sie ist der, der gut ißt eben ein Reicher, der den armen Kindern das Brot wegißt. Darum solle man 40 Tage auf ein gutes Essen verzichten, als würde dadurch in der Welt weniger gehungert.

Nicht zu überhören ist aber, daß die genuin religiöse Bedeutung des Fastens ganz und gar verloren gegangen ist: daß ich auf etwas mir Gutes verzichte als Buße für meine Sünden oder als Sühne für das Sündigen anderer. Die religiöse Praxis des Fastens (so eine Vorstellung könne man doch Niemanden mehr zumuten, tönt es da aus berufenem Theologenmunde)präsumiert nämlich, daß auch der Gott Jesu Christi ein gerechter ist, der Sünden bestraft, hier oder im Jenseits, daß er aber auch ein gnädiger ist, der uns um unserer Buße willen die Sünden vergeben will, wenn wir den reuig Bußwerke vollbringen; das Fasten ist solch ein Bußwerk oder ein Sühnewerk für die Sünden der Anderen. Ohne diese Gottesvorstellung kann nicht mehr im religiösen Sinne gefastet werden.


 

Sonntag, 14. Februar 2021

Geht die Kirche unter oder: „…dass er noch mit eigenen Augen sieht, wie die Kirche aus ihren derzeitigen Ruinen aufersteht“

Geht die Kirche unter oder: „…dass er noch mit eigenen Augen sieht, wie die Kirche aus ihren derzeitigen Ruinen aufersteht“


So respondierte B.Meuser auf die Drohbotschaft des Augsburger Historikers Kaufhold, daß es in 20 Jahren die Katholische Kirche, so wie wir sie kennen, zumindest in Deutschland nicht mehr geben wird. (Kath net am 11.2.2021)Die meisten dort veröffentlichten Kommentare schlossen sich diesem optimistischen Protest an. Nur ist dieser Optimismus berechtigt? Der Optimismus verwechselt dabei einfach die Verheißung Jesu Christi an die Römisch-Katholische Kirche mit einer Zusage an die Bistumskirchen Deutschlands, daß auch sie bestehen bleiben werden. Selbst wenn in Deutschland die Kirche gänzlich verschwinden würde, lebte die Römisch-Katholische Kirche noch!

Erinnern wir uns an die Causa Luther. Zizek schreibt dazu: „Luthers Rückkehr zu Christus, zum ursprünglichen Christentum, einer Rückkehr, die eine radikal neue Form des Christentums hervorbrachte.“ S. Zizek, Absoluter Gegenstoß, 2014, S.57. Es war also möglich, daß unter der Parole der Reform sich eine große Menge von Christen von der Katholischen Kirche abspalten konnten, um ein ganz neues Christentum zu kreieren, das bis heute noch existiert als organisierter Protestantismus. Warum sollte es dann nicht auch möglich sein, daß unter der Parole der notwendigen Reformen die Bistümer Deutschlands als Ganzes sich von der Katholischen Kirche abspalten, um so eine neue Kirche hervorzubringen, die dann keine Katholische mehr ist, wie auch die Lutherkirche keine Katholische mehr ist?

Dieser Historiker verkündet ja einen zwiefachen Tod der Katholischen Kirche zumindest für Deutschland: Entweder wird sie in 20 Jahren nicht mehr sein, wenn sie sich nicht verändert oder sie wird dann noch sein, wenn sie sich so sehr entkatholisiert und verprotestantisiert, daß sie dann zwar keine Katholische Kirche mehr sein wird, sondern als etwas ganz Neues dann existieren wird. Der Historiker schlägt also den Freitod der Kirche vor, damit sie dann post mortem als etwas ganz Neues, als eine völlig verweltlichte „Kirche“ weiterlebt.

Das ist keine völlig unmögliche Möglichkeit, bedenkt man den Destruktionstrieb des „Synodalen Irrweges“ mit seiner Tendenz zur Selbstradiclisierung und wenn nicht ausgeschlossen werden kann, daß diese Reformbewegung dann den Bruch mit Rom wagt oder daß Rom den Deutschen Revolutzern einen Sonderstatus zubilligt, um ein weiteres Schisma durch deutschen Reformeifer zu verhindern.

Jesu Christi Verheißung gilt, aber sie schließt nicht aus, daß Teilkirchen völlig vom Glauben abfallen. Wie viel Glauben gibt es denn noch in der Katholischen Kirche Deutschlands- lebt sie denn nicht nur noch von der Kirchensteuer?

 

Samstag, 13. Februar 2021

Eine mustergültige Religionsunterrichtsstunde- es gibt keine einzig wahre Religion

Musterstunden gelungenen Religionsunterrichtes stellt nun Kath de vor. Zur Demontage der Kirche in der Epoche des „Synodalen Irrweges“ gehört eben auch ein dem gemäßer Religionsunterricht. „Alle Religionen sind gleich oder außerhalb der Kirche kein Heil? Die Welt ist voller Religionen, die etwa in Deutschland oft dicht beieinander existieren. Wie verhalten sich Christen da am besten? Rudolf Hengesbach spielt ein Szenario in seiner Klasse durch – und verweist auf ein besonderes Projekt“.. So wird in die (fast) gelungene Religionsunterrichtskonzeption eingeführt. (Kath de am 12.2.2021).

Das Feindbild ist klar, daß es nur eine wahre Religion und so nur eine wahre Kirche gäbe. Die anderen Religionen sollen nicht nur toleriert, sondern als etwas Wahres gewürdigt werden. Dabei wird diese Aussage des 2.Vaticanums zitiert:

"Die katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Mit aufrichtigem Ernst betrachtet sie jene Handlungs- und Lebensweisen, jene Vorschriften und Lehren, die zwar in manchem von dem abweichen, was sie selber für wahr hält und lehrt, doch nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.“

Diese Aussage ist nun wirklich befremdlich. Die Kirche hält also bestimmte Lehren für wahr. Soll das etwa heißen, daß das so für wahr Gehaltene gar nicht sicher wahr ist? Nun soll es Lehren geben in anderen Religionen, die von diesen für wahr gehaltenen Lehren der Kirche abweichen und doch soll von ihnen gelten, daß auch sie wahr sein können, ja einen Strahl der Wahrheit inkludieren. Das Ziel dieser eigentümlichen Selbstrelativierung der Wahrheit des Katholischen Glaubens ist es wohl, daß so auch andere Religionen als wahr angesehen werden können, auch wenn sie anderes aussagen als die Kirche. Alle Religionen sind irgendwie wahr, das ist also die durch den Religionsunterricht zu vermittelnde Erkenntnis, die dann aber nicht ganz so wie erwünscht bei den Schülern ankam. Aber den Exclusivismus verwarfen sie, daß nur die christliche Religion die wahre sei.

Dann kommt aber das eigentliche Anliegen dieses RU-Konzeptes zu tragen. Küngs Projekt des „Weltethos“ wurde eingebracht, ein Konzept einer Einheitsethik,die von allen Religionen mitzutragen sei. Das ist nun nur die so und so vielte Aufwärmung der Freimaureridee, daß die Religionen trennen, daß aber die Ethik alle vereine, sodaß man die Religionen doch vergleichgültigen möge um des Zieles der Humanisierung der Welt willen. Alle Religionen sind so zu vergleichgültigen, es käme doch nur jetzt auf die Modethemen der aktuellen Weltbegückungskonzepte an, etwa die Schöpfung bewahren, Frieden und Gerechtigkeit usw... Das soll das Ziel des heutigen zeit(geist)gemäßen Religionsunterrichtes sein. Daß die Religionen und dann auch die christliche was Gleichgültiges ist, das kommt sicher bei den Schülern gut an, bestätigt es doch nur ihr Urteil über die Kirche und die Religion.


 

Freitag, 12. Februar 2021

»George Soros hat Abtreibungslobby weltweit mit 32 Milliarden Dollar gefördert«

(daß die Besitzer der Medien bestimmen, was wir in ihnen sehen und lesen dürfen)

Joe Biden setzt auf ganzer Linie auf die globale Förderung von Abtreibung, der LGBT-Agenda und der Gender-Ideologie und bekommt finanzielle Unterstützung.“ So kommentiert die „Freie Welt“ am 12.2.2021. Dazu paßt diese Meldung auf Kath net am selben Tage: „Die zum Google-Konzern gehörende Videoplattform YouTube hat den Kanal von LifeSiteNews gelöscht. Laut einer Stellungnahme von LifeSiteNews handelt es sich nicht um eine temporäre Sperre. Es seien alle Videos gelöscht worden, heißt es in einer Stellungnahme, in der keine Begründung für das Vorgehen von YouTube genannt wird.“

Ein paar grundsätzliche Anmerkungen zur „Presse- und Meinungsfreiheit“. Es gilt der Grundsatz, daß die Presse- und Meinungsfreiheit darin besteht, daß ein paar reiche Männer publizieren wollen, was sie möchten. Die Katholische Kirche führte ihren Kampf gegen dieses Recht im Namen der Wahrheit, daß die Presse zur Wahrheit verpflichtet sei. Diesen Kampf verlor sie. Es gäbe keine erkennbare Wahrheit sondern nur Meinungen. Das bedeute aber auch, daß jeder das Recht habe, seine Meinung frei zu sagen. Das gälte gerade von der Presse.

Einst sprach man mit kritischem Unterton von dem „Privatbesitz an Produktionsmitteln“ als Problem für das gesellschaftliche Leben. In Benedikt Kaisers Opus: „Solidarischer Patriotismus“ erleben wir eine gewisse Revitalisierung dieser gesellschaftskritische Tradition, aber mehrheitlich hat sich der liberale Standpunkt durchgesetzt, daß dieser Privatbesitz das Fundament jeder modernen Gesellschaft bildet. Das heißt nun aber auch, daß die Medien in Privatbesitz sich befindend schreiben dürfen, was ihren Besitzern gefällt und verschweigen, was ihnen mißfällt.So gibt es, weil YouTube im Privatbesitz sich befindet, kein Recht, daß YouTube dazu verpflichtet, etwas in sein Programm aufzunehmen oder drin zu lassen, was den Besitzern mißfällt.

Die Zensur wird hier so rein privatrechtlich durchgeführt, daß der Besitzer nicht verpflichtet ist, etwas in seinem Programm zu dulden, das er da nicht haben will. So siegt gerade jetzt die liberale Ideologie,in deren Namen nun solche Zensurmaßnahmen ergriffen werden: Weil Medien im Privatbesitz sich befinden, kann der Besitzer so viel Zensur ausüben, wie es ihm gefällt. Nicht mehr staatliche Zensur sondern die von privater Hand zensierten Medien untergraben so die Meinungsfreiheit. Sie sind sich ihrer Macht bewußt, sie produzieren das, was die Allermeisten dann für die Realität halten. Dazu gehört es dann auch konstitutiv, daß damit Inkompatibles aus den Medien herauszensiert wird. Sicher verdankt der jetzige US-Präsident seinen Wahlerfolg den so zensierten sozialen Medien, die auschließlich Pro-Trump Seiten zensierten.

Bidens Sieg ist so auch ein Sieg der ihn gesponsert habenden Abtreibungslobby, die nun freudig die ersten Erfolge ihrer Unterstützung einfahren können. YouTube reagiert auch auf diesen Machtwechsel und wirft Inopportunes jetzt aus seinem Videokanal. Diese große finanzielle Unterstützung für die unheilige Dreieinheit der Förderung von Abtreibung,Homosex und Genderideologie beeinflußt eben auch die Entscheider der Privatmedien, wer bei ihnen im Programm sein darf und wer nicht.

Der Privatbesitz an den Medien zeigt nun so seine Janusköpfigkeit: Aus der staatlichen und kirchlichen Bevormundung entlassen, erscheint nun nicht ein Reich der unzensierten Freiheit, sondern eine Medienwelt, in der die Mächtigen bestimmen, was die Konsumenten sehen und lesen können. Die Macht ist sozusagen dezentralisiert worden und in die Hände machtvoller Privatentscheider gelegt worden, die nun ganz nach ihrer Willkür entscheiden, was publiziert wird und was verschwiegen wird. So drängt sich aber der Verdacht auf, daß faktisch diese Presse- und Meinungsfreiheit in den Medien nur eine euphemistische Umschreibung für eine faktische Plutokratie ist, die bestimmt, was die Konsumenten zu lesen bekommen und was nicht.

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