Sonntag, 7. Februar 2021

Über die Lust an der Selbstsäkularisierung im Ordensleben- oder, daß alles zeitgemäß sein muß!



Wenn auf der quasi offiziellen Internetauftrittseite der Deutschen Bischöfe eine Nonne, entschuldige, das ist nicht mehr zeitgemäß, eine (Ordens)Schwester zu Worte kommt, dann ist mit dem Schlimmsten zu rechnen. Wir erleben dann meist tapfer kämpfende Suffragetten- natürlich kämpfen sie vor allem gegen die Katholische Kirche, denn das ist ja ihre zeitgemäße Deutung ihrer Berufung. So tönt das am 7.2.2021:

Provinzoberin über das Fegefeuer: "Übergang in ein neues Leben"

Der Begriff Fegefeuer klingt für viele befremdlich. Stefanie Strobel, Provinzoberin der "Kongregation der Helferinnen der Seelen im Fegfeuer", gibt im Interview eine zeitgemäße Deutung“. „Zeitgemäß“ (es ist aber zeitgeistgemäß gemeint) ist einer der liebsten Kampfbegriffe wider die Lehre der Kirche: Sie gefalle den Heutigen nicht und müsse so umformuliert werden.

Das ist nun die zeitgeistgemäße Explikation des Begriffes des Fegefeuers: „Sr. Strobel: Fegefeuer bedeutet Läuterung, Reinigung, etwas Loslassen. Wenn ich mir vorstelle, mich als Mensch im Tod in einem ganz neuen – Gottes – Licht zu erleben, dann werde ich mir auch bewusst, wer ich zu Lebzeiten war und wo ich versagt habe. Nach dieser Erkenntnis kann ich nun auch etwas loslassen oder werde erst zu diesem ursprünglichen Kind Gottes, als das ich von meinem Schöpfer gedacht war. Fegefeuer steht also für einen Übergang in ein neues Leben, in die Fülle Gottes.“

Das Fegefeuer ist also die Selbsterkenntnis des Menschen in der Begegnung mit Gott, daß er einsieht, nicht so zu sein, wie er sein sollte. Es ist aber gleichzeitig der Übergang in ein „neues Leben“, das ewige, wie früher gesagt worden ist. Das „Fegefeuer“ hat also nichts mit einem Abbüßen oder Gottes gerechte Strafen erleiden zu tuen, sondern reduziert sich auf den Akt der Selbsterkenntnis. Nimmt man das ernst, erübrigt sich natürlich das Gebet oder gar eine Messe lesen Lassen für sie, denn diese „armen Seelen im Fegefeuer“ bedürfen keiner Hilfe: Gott sagt ja nur noch zu ihnen:Ihr lebtet nicht so, wie ich es mir von euch gewünscht habe, aber das macht nichts, tretet also ein in das Reich Gottes.

Somit haben sich diese „Helferin“ der einst „armen Seelen im Fegefeuer“ erst mal arbeitslos gemacht. Aber Gott sei es gedankt, hat Gott ja selbst auf Initiative des 2.Vaticanums das einstige Fegefeuer abgeschafft. Was bleibt da noch für diese Kongregation zu tuen übrig?

Diese Frage wird uns klar und eindeutig beantwortet:“Sr. Strobel: Situationen von Läuterung und "Fegefeuer" erleben wir schon im Diesseits. Deshalb ist es unser Anliegen, da zu sein für Menschen, die schmerzliche Übergänge und Krisen erleben. Denn wir haben den festen Glauben, dass solche Durch- und Übergänge zugleich neue Chancen ermöglichen.“ Wir sind da für Menschen, wenn sie Probleme haben, Krisen erleiden, alte Lebenswege aufgeben und Neustarte versuchen müssen...

Was haben nun aber diese Krisen noch mit der Gotteserfahrung, der Erkenntnis des Nichtsoseins, wie Gott es von uns wünschte, zu tuen? Nichts! Erst wurde das Fegefeuer auf die Selbsterkenntnis in der Begegnung mit Gott reduziert, dann soll es nur noch ein Übergang von einem alten zu dem neuen Leben in Gott sein, um dann dies „Fegefeuer“ ganz umzuformen zu beliebigen Lebenskrisenerfahrungen, in denen Menschen Hilfe von Mitmenschen annehmen möchten. Diese Tendenz der Selbstsäkularisierung ist wohl das Charakteristische auch dieser Kongregation: Wo am Ursprung es um das Seelenheil der armen Seelen im Fegefeuer ging, gilt es jetzt nur noch darum, Menschen in Problemlagen zu helfen!

Zusatz:

Beachtenswert ist für diese Internetseite auch der Gebrauch des Wortes: "Rückständig". Die Lehre der Kirche vom Fegefeuer wird als "rückständig" abqualifiziert, so als wenn es in der Kirche eine permanentene Selbstoptimierung der kirchlichen Lehre gäbe, wobei aber die Kirche es versäumt hätte, alle Lehrbestände zu modernisieren und so noch eine rückständige Vorstellung vorhanden sein könne. Aber diese Kongregation hat hier schon das Ihrige an der notwendigen Modernisierung vollbracht- so ganz den heutigen Menschen erreichend, der nichts mehr wissen will von der Sorge um die Seele, ihr Heil, weil er nur noch Sorgen der Psyche um etwas kennt, die Sorge um die Gesundheit, die Ehe, die Familie, die Arbeit....  

 

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