(daß die Besitzer der Medien bestimmen, was wir in ihnen sehen und lesen dürfen)
„Joe Biden setzt auf ganzer Linie auf die globale Förderung von Abtreibung, der LGBT-Agenda und der Gender-Ideologie und bekommt finanzielle Unterstützung.“ So kommentiert die „Freie Welt“ am 12.2.2021. Dazu paßt diese Meldung auf Kath net am selben Tage: „Die zum Google-Konzern gehörende Videoplattform YouTube hat den Kanal von LifeSiteNews gelöscht. Laut einer Stellungnahme von LifeSiteNews handelt es sich nicht um eine temporäre Sperre. Es seien alle Videos gelöscht worden, heißt es in einer Stellungnahme, in der keine Begründung für das Vorgehen von YouTube genannt wird.“
Ein paar grundsätzliche Anmerkungen zur „Presse- und Meinungsfreiheit“. Es gilt der Grundsatz, daß die Presse- und Meinungsfreiheit darin besteht, daß ein paar reiche Männer publizieren wollen, was sie möchten. Die Katholische Kirche führte ihren Kampf gegen dieses Recht im Namen der Wahrheit, daß die Presse zur Wahrheit verpflichtet sei. Diesen Kampf verlor sie. Es gäbe keine erkennbare Wahrheit sondern nur Meinungen. Das bedeute aber auch, daß jeder das Recht habe, seine Meinung frei zu sagen. Das gälte gerade von der Presse.
Einst sprach man mit kritischem Unterton von dem „Privatbesitz an Produktionsmitteln“ als Problem für das gesellschaftliche Leben. In Benedikt Kaisers Opus: „Solidarischer Patriotismus“ erleben wir eine gewisse Revitalisierung dieser gesellschaftskritische Tradition, aber mehrheitlich hat sich der liberale Standpunkt durchgesetzt, daß dieser Privatbesitz das Fundament jeder modernen Gesellschaft bildet. Das heißt nun aber auch, daß die Medien in Privatbesitz sich befindend schreiben dürfen, was ihren Besitzern gefällt und verschweigen, was ihnen mißfällt.So gibt es, weil YouTube im Privatbesitz sich befindet, kein Recht, daß YouTube dazu verpflichtet, etwas in sein Programm aufzunehmen oder drin zu lassen, was den Besitzern mißfällt.
Die Zensur wird hier so rein privatrechtlich durchgeführt, daß der Besitzer nicht verpflichtet ist, etwas in seinem Programm zu dulden, das er da nicht haben will. So siegt gerade jetzt die liberale Ideologie,in deren Namen nun solche Zensurmaßnahmen ergriffen werden: Weil Medien im Privatbesitz sich befinden, kann der Besitzer so viel Zensur ausüben, wie es ihm gefällt. Nicht mehr staatliche Zensur sondern die von privater Hand zensierten Medien untergraben so die Meinungsfreiheit. Sie sind sich ihrer Macht bewußt, sie produzieren das, was die Allermeisten dann für die Realität halten. Dazu gehört es dann auch konstitutiv, daß damit Inkompatibles aus den Medien herauszensiert wird. Sicher verdankt der jetzige US-Präsident seinen Wahlerfolg den so zensierten sozialen Medien, die auschließlich Pro-Trump Seiten zensierten.
Bidens Sieg ist so auch ein Sieg der ihn gesponsert habenden Abtreibungslobby, die nun freudig die ersten Erfolge ihrer Unterstützung einfahren können. YouTube reagiert auch auf diesen Machtwechsel und wirft Inopportunes jetzt aus seinem Videokanal. Diese große finanzielle Unterstützung für die unheilige Dreieinheit der Förderung von Abtreibung,Homosex und Genderideologie beeinflußt eben auch die Entscheider der Privatmedien, wer bei ihnen im Programm sein darf und wer nicht.
Der Privatbesitz an den Medien zeigt nun so seine Janusköpfigkeit: Aus der staatlichen und kirchlichen Bevormundung entlassen, erscheint nun nicht ein Reich der unzensierten Freiheit, sondern eine Medienwelt, in der die Mächtigen bestimmen, was die Konsumenten sehen und lesen können. Die Macht ist sozusagen dezentralisiert worden und in die Hände machtvoller Privatentscheider gelegt worden, die nun ganz nach ihrer Willkür entscheiden, was publiziert wird und was verschwiegen wird. So drängt sich aber der Verdacht auf, daß faktisch diese Presse- und Meinungsfreiheit in den Medien nur eine euphemistische Umschreibung für eine faktische Plutokratie ist, die bestimmt, was die Konsumenten zu lesen bekommen und was nicht.
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