Sonntag, 14. Februar 2021

Geht die Kirche unter oder: „…dass er noch mit eigenen Augen sieht, wie die Kirche aus ihren derzeitigen Ruinen aufersteht“

Geht die Kirche unter oder: „…dass er noch mit eigenen Augen sieht, wie die Kirche aus ihren derzeitigen Ruinen aufersteht“


So respondierte B.Meuser auf die Drohbotschaft des Augsburger Historikers Kaufhold, daß es in 20 Jahren die Katholische Kirche, so wie wir sie kennen, zumindest in Deutschland nicht mehr geben wird. (Kath net am 11.2.2021)Die meisten dort veröffentlichten Kommentare schlossen sich diesem optimistischen Protest an. Nur ist dieser Optimismus berechtigt? Der Optimismus verwechselt dabei einfach die Verheißung Jesu Christi an die Römisch-Katholische Kirche mit einer Zusage an die Bistumskirchen Deutschlands, daß auch sie bestehen bleiben werden. Selbst wenn in Deutschland die Kirche gänzlich verschwinden würde, lebte die Römisch-Katholische Kirche noch!

Erinnern wir uns an die Causa Luther. Zizek schreibt dazu: „Luthers Rückkehr zu Christus, zum ursprünglichen Christentum, einer Rückkehr, die eine radikal neue Form des Christentums hervorbrachte.“ S. Zizek, Absoluter Gegenstoß, 2014, S.57. Es war also möglich, daß unter der Parole der Reform sich eine große Menge von Christen von der Katholischen Kirche abspalten konnten, um ein ganz neues Christentum zu kreieren, das bis heute noch existiert als organisierter Protestantismus. Warum sollte es dann nicht auch möglich sein, daß unter der Parole der notwendigen Reformen die Bistümer Deutschlands als Ganzes sich von der Katholischen Kirche abspalten, um so eine neue Kirche hervorzubringen, die dann keine Katholische mehr ist, wie auch die Lutherkirche keine Katholische mehr ist?

Dieser Historiker verkündet ja einen zwiefachen Tod der Katholischen Kirche zumindest für Deutschland: Entweder wird sie in 20 Jahren nicht mehr sein, wenn sie sich nicht verändert oder sie wird dann noch sein, wenn sie sich so sehr entkatholisiert und verprotestantisiert, daß sie dann zwar keine Katholische Kirche mehr sein wird, sondern als etwas ganz Neues dann existieren wird. Der Historiker schlägt also den Freitod der Kirche vor, damit sie dann post mortem als etwas ganz Neues, als eine völlig verweltlichte „Kirche“ weiterlebt.

Das ist keine völlig unmögliche Möglichkeit, bedenkt man den Destruktionstrieb des „Synodalen Irrweges“ mit seiner Tendenz zur Selbstradiclisierung und wenn nicht ausgeschlossen werden kann, daß diese Reformbewegung dann den Bruch mit Rom wagt oder daß Rom den Deutschen Revolutzern einen Sonderstatus zubilligt, um ein weiteres Schisma durch deutschen Reformeifer zu verhindern.

Jesu Christi Verheißung gilt, aber sie schließt nicht aus, daß Teilkirchen völlig vom Glauben abfallen. Wie viel Glauben gibt es denn noch in der Katholischen Kirche Deutschlands- lebt sie denn nicht nur noch von der Kirchensteuer?

 

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