Mittwoch, 31. August 2022

Triumphe des Opportunismus in Kirche und Politik? Unsere Zeit die des Opportunismus?

Triumphe des Opportunismus in Kirche und Politik? Unsere Zeit die des Opportunismus?


Wer sich den bisherigen Verlauf des „Synodalen Weges“ vor Augen hält und den zu erwartenden weiteren Verlauf, könnte zu dem Ergebnis kommen, hier könnte nicht ein Film: „Triumpf des Willens“ (Lenie Riefenstahl) sondern ein Film: „Triumph des Opportunismus“ gedreht werden: Die Verantortlichen der Katholischen Kirche Deutschlands unterwerfen sich dem Zeitgeist, überbieten sich in der Disziplin des den Mächtigen und Einflußreichen Nachdemmunderedens und nennen das die Demokratisierung der Kirche.

Aber dies Phänomen ist nun nicht auf die Kirche beschränkt. Wer auf die aktuellen Kontroversen in der Partei „Die Linke“ schaut (vgl dazu die Berichterstattung in: „Die junge Welt“) recogniziert da erstaunlich Ähnliches. Galt noch der SED Amerika als der Inbegriff des westlichen Imperialismus unterstützt jetzt die Parteiführung die antirussische Wirtschafts- und Kriegspolitik der Nato unter der Führung der USA. Sie will zwar noch die Regierungspolitik kritisieren, weil sie die Lasten dieser Kriegspolitik unsozial verteilt den Bürgern aufbürde, aber da sie ihr Ja sagt zur aggressiven Außenpolitik kann sie schwerlich noch die Sozialpolitik der Regierung verurteilen, denn die ist ja die Folge dieser Außenpolitik: Das Volk hat wie immer die Lasten der Kriegspolitik zu tragen, während wenige dann das große Geschäft mit dem Kriege machen.

Ist das nicht auch purer Opportunismus? Wenn Conservative oft es bedauern, daß in den Medien diese Partei nicht als nur umgefirmte SED bezeichnet wird, die in ihrer Substanz sich aber treu geblieben wäre, so muß konstatiert werden, daß die Tugend des Sichtreubleibens in dieser Partei ad acta gelegt worden ist. Das einstige Zentralorgan: „Neues Deutschland“ heißt nicht mehr so sondern firmiert unter „nd“, der alte Titel klingt eben politisch unkorrekt nach Deutschtümelei- aus dem selben Grunde wurde ja die Fußballnationalmannschaft in „Die Mannschaft“ umgetauft. Und auch sonst wird da alles Alte abgelegt. Frau Wagenknecht und ein paar Getreue protestieren zwar gegen diese Totalumkehr der Partei zu einer Natojubelpartei, die so auch im Prinzip Ja sagt dazu, daß der gemeine Mann nun die Kosten dieser Natopolitik zu tragen hat, nur soll es eben etwas solidarischer gestaltet werden, aber die Modernisierung dieser Partei schreitet unaufhaltsam voran, wie auch in der Katholischen Kirche Deutschlandes.


Soweit das Auge reicht, überall nur noch triumphiert der Opportunismus? Aber wird dieser Begriff der Realität gerecht? Der Vorwurf des Opportunimus setzte ja voraus, daß die so Agierenden wider besseres Wissen so handeln, daß sie sich aber davon so gewichtige Vorteile versprechen, daß sie auch subjektiv gesehen Unwahres vertreten und tuen. Um des Erfolges willen müsse eben das Wahre zurückgestellt werden. Ein triviales Beispiel möge das verdeutlichen: Eingeladen zu einer Geburtstagsfeier sagt der Eingeladene nicht, daß er keine Lust hätte, dort mitzufeiern sondern entschuldigt sein Fernbleiben mit unaufschiebbaren Terminen an dem Tage der Geburtstagsfeier. Im Prinzip verhielte sich ein Opportunist nicht anders: Um es mit Mächtigen und Einflußreichen nicht sich zu verderben, erzählt er Unwahres, er weiß, daß er lügt, aber der Zweck heilige eben dies Mittel des laxen Umganges mit der Wahrheit.

Nur: Wissen die Entscheider des Synodalen Weges denn noch, was die Wahrheit ist? Woher könnten sie die denn noch kennen? Wird etwa noch in den katholischen Faultäten diese gelehrt und wird sie noch in der Kirche gepredigt? Ja, in guter Fachliteratur mag sie noch schwarz auf weiß geschrieben stehen, auch noch in den Dokumentensammlungen des Lehramtes, aber da stauben sie ein als nicht mehr Zeit(geist)gemäßes.


Wer hier einfach von einem Triumph des Opportunimus spricht, verkennt einfach die Macht der vorherrschenden Ideologie, die als solche, sonst wäre sie nicht die dominierende, die auch den Raum der Kirche erfüllt, als der Geist, der dort alles umfaßt. Steppenwolfexistenzen können sich diesem Geiste wohl entziehen, nicht aber die Masse der in dem Raume der Kirche Lebenden. Die Kirchenfenster öffnete die Kirche im 2.Vaticanum und nun strömte der Weltgeist in sie hinein. Seit der Trennung von der politischen Macht mit dem Ende der Konstantinischen Epoche war und ist die Kirche sehr anfällig geworden für den Zeitgeist, der nun in sie eindrang und sie erfüllt. Die Tradition, das was bisher als wahr galt, erscheint nun, mit den Augen des Zeitgeistes betrachtet als eine Rumpelkammer auszurangierender Altertümer, um dem Neuen Platz zu machen.

So will der Synodale Weg die Kirche modernisieren. Dies Modernisierungsvorhaben findet nun auf den ersten Blick erstaunliche Ähnlichkeiten in dem politischen Raum: Aus einer Oppositionspartei wird jetzt eine richtige Systempartei,indem sie alles einst in ihr als wahr Angesehenes nun entrümpelt. Auch hier gilt: Nicht Opportunisten wenden die Partei sondern Überzeugungstäter, Politiker, die so eins sind mit der herrschenden Ideologie, daß sie sich gar nicht irgendwie anpassen müßten. In ihnen existieren eben gar keine Gedanken mehr, die nicht aus dem Geiste der alles dominierenden Ideologie kreiert worden sind.

Wenn Descartes urteilte: Ich denke, also bin ich!, so müßte heutzutge erwidert werden, daß das Ich nur noch als Element des: Man denkt so!, zu verstehen ist. Oder wenn man überspitzte Formulierungen liebt: Das Man denkt durch mich! Das allgemeine Gerede, wie man über etwas zu denken hat, dies „Man denkt so!“ tiumphiert eben in der Kirche wie auch in dem politischen Diskurs.

Ein triviales Beispiel möge das veranschaulichen: Warum antwortet jeder auf die Frage: „Wie geht es?“ mit: „Gut“? Warum ruft jede andere Antwort beim Fragenden Irritationen aus? Weil man so und nicht anders zu antworten hat! Aber wie kam und kommt diese Man hat so zu antworten Regel in die Köpfe aller? Ähnlich funktioniert wohl die vorherrschende Ideologie. 

Corollarium 1

Das Narrativ des Priesterbetruges, daß die Götter Erfindungen der Priesterklasse seien, beinhaltet so notwendig die Behauptung, daß die Priester selbst Atheisten seien, da sie ja selbst erst die Götter kreiert haben. Für solch einen Priesteratheismus gibt es nun keinen Beleg außerhalb dieses Narratives. (Vgl dazu:P.Sloterdijk, Kritik der zynischen Vernunft).Wie also zu präsumieren ist, daß die Priester an ihre Götter glaubten, so glauben die Ideologen an ihre Ideologie. So gibt es auch keinen Hinweis dafür, daß Mohammed etwa seine ihm ergangenen Offenbarungen selbst erfunden hat. 

 

Dienstag, 30. August 2022

Wogegen protestieren politisch korrekte Katholiken?: gegen „Ausgrenzung und Hetze“ – und sie schließen alle Andersdenkenden dann aus!

Wogegen protestieren politisch korrekte Katholiken?: gegen „Ausgrenzung und Hetze“ – und sie schließen alle Andersdenkenden dann aus!



Zum guten Ton gehört es inzwischen, daß katholische Gemeinden, manchmal in guter Coopertation mit evangelischen Wahlkampfveranstaltungen der AfD durch Kirchengeläut zu stören. So demonstriere man gegen „Ausgrenzung und Hetze“ durch Bimmeln und Beten. Kath de berichtet darüber am 29.8.2022. Die Grundrechte auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit gelten eben nicht politisch Inkorrekten.Wenn dann Veranstaltungen Andersdenkender massiv gestört werden, handle es sich lediglich um eine Durchführung einer kirchlichen Veranstaltung im Rahmen des Rechtes der freien Religionsausübung.

Aber es gibt auch andere Dunkelmänner, die ihre vermeintlichen Rechte mißbrauchen. In dem Standpunktkommentar: „Die neue kirchliche Unsitte der öffentlichen Briefe“ werden die Briefe der polnischen Bischöfe und der nordischen, da sie kritisch sich zum Synodalen Weg äußern, diffamiert (Kath de am 30.8.2022):

Die eigentlichen Ziele der Briefe aus konservativer Ecke sind jedoch ganz andere: Die Öffentlichkeit soll emotional statt inhaltlich von der Position der Verfasser überzeugt werden – auch, weil die eigenen (theologischen) Argumente zum großen Teil substanzlos sind. Sie wollen den Synodalen Weg als Ganzen diskreditieren, aber auch und vor allem den persönlichen Druck auf Bischöfe wie Laien mit reformorientierten Positionen erhöhen. Sie wollen auch skandalisieren, indem Texte und Beschlüsse des Synodalen Weg bestenfalls erst überspitzt, schlimmstenfalls falsch wiedergegeben und dann kritisiert werden. Es geht um öffentliche Denunziationen. So nennt es auch der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech.“

Die Briefe stammen aus der konservativen Ecke und sind so schon hinreichend abqualifiziert, denn was conservativ ist, kann per se nicht gut sein. Ihre theologischen Argumente seien substanzlos und skandalieren, ja sind rein denunziatorisch. Sie seien rein emotional. Das heißt im Klartext: Jede Kritik am Synodalen Weg ist per se verwerflich und ohne jede Berechtigung. Da werden dann die polnischen Bischöfe, die nordischen und Maria 1.0 in die rechte Ecke geschoben: Mit so was reden wir nicht. Wenn das keine Ausgrenzung ist, was ist es dann? Wer Kritik an dieser Pseudosynode äußert, als Denunzianten zu diffamieren, ist das nicht etwa keine Hetze?

Ganz anders verhält es sich nun aber, wenn die Mitarbeitervertretung in einem Brief an Kardinal Woelki ihm ihr Mißtrauen ausspricht. Das ist kein unsittlicher Gebrauch des Mediumes des Briefes, der dann auch gleich Kath de zugesandt wurde. (Kath de 29.8.2022). Kardinal Woelki, einst zu dem Star aller politisch Korrekten aufgestiegen ob seiner vorbehaltlosen Bejubelung der Politik der unkontrollierten Masseneinwanderung von „Flüchtlingen“ ist nun zu dem Buhmann der Katholischen Kirche geworden, da er unverzeihlich die Deformagenda des Synodalen Irrweges kritisiert, So ein kritischer Bischof muß weg!

Aber politisch korrekt ist man doch gegen die Ausgrenzung und tritt ein für Pluralität und Diversität und für eine „bunte“ vielfarbende Republik. Da offenbart sich mal wieder, wie leicht solche Parolen mißverstanden werden können. Denn unter der Pluralität versteht die politische Korrektheit die konsequente Ausgrenzung aller Nicht-So-Denkenden. Es müssen eben Musikern ihre Auftritte untersagt werden, tragen sie inkorrekte Haarfrisuren und Parteien dürfen keine öffentliche Versammlungen ungestört durchführen, widersprechen sie den Dogmen der politischen Korrektheit. Wenn dann gar ausländische Bischöfe sich erdreisten,den Synodalen Weg zu kritisieren, dann ist das einfach der Gipfel der Unverschämtheit.



Am öffentlichen Diskurs darf eben nur der politisch Korrekte sich beteiligen, alle anderen sind davon auszuschließen. Diese verfügen ja auch gar nicht über Argumente sondern veremotionalisieren ja nur alles und sind so auch für jeden Dialog nur Störgrößen.

Corollarium 1

Von größter Symbolik ist dabei die Praxis des Kirchenleutens: "Wir wollen nicht hören, was Du uns sagen willst. Darum übertönen wir Dich. Wir wollen aber auch nicht, daß andere Dich hören können, darum "bimmeln" wir so laut es geht!" Wird das dann als unerlaubte Beeinträchtigung der Versammlungs- und Meinungsfreiheit Andersdenkender angezeigt, wird aus der Glockenstöraktion eine rein religiöse Veranstaltung, die zufälligerweise andere Bürger daran hindert, hören zu wollen, was sie hören möchten.  


 

Montag, 29. August 2022

Eine neue Religion für die Welt:Klimakatastrophe- Umweltkatastrophe- alles Bio!

 

Eine neue Religion: Klimakatastrophe – Umweltkatastrophe - alles Bio!


Erblickt eine neue Religion die westliche Welt? Diese Frage jetzt schon beantworten zu wollen, eine Antwort wäre jetzt noch zu spekulativ, aber es zeichnen sich einige Symptome der Geburt einer neuen Religion ab. Erstmal soll hier die Unterscheidung zwischen der öffentlichen Religion als einer allgemein verbindlichen und den Privatreligionen getroffen werden. Da nun das Christentum als die einstige öffentliche Religion seit dem Ende der „Konstantinischen Epoche“ sich verprivatisiert, stellen sich 2 Fragen: Kommen Gesellschaften ohne eine öffentliche Religion aus und wer könnte in der Nachfolge der christlichen Religion diese Funktion übernehmen?

Hier soll nun die Verdachtsthese aufgestellt werden, daß so etwas wie eine“Ökoreligion“ die Aufgabe der öffentlichen Religion übernehmen könnte.Als Fundamente dieser neuen Religion könnten dann angesehen werden die Antitetik von Natur und Künstlich-Technischem. Die Natur ist das rein Gute, auch der Mensch ist von seiner Natur aus gut, weil alles Natürliche gut ist.Aber durch den Menschen wurde und wird alles pervertiert. Der Mensch habe sich in destruktiver Weise falsch verstanden, als er im Ungeiste Descartes sich als ein „Ich“ dachte, das der Welt gegenüberstünde als das zur Weltbeherrschung bestimmte Ich. Er wollte nicht mehr ein Glied der Natur in ihr lebend sein, sondern als „homo faber“ ihr Ausbeuter. So enthält auch diese Religion ansatzweise schon eine Sündenfallgeschichte.


Der Mensch entnaturalisierte sich dabei und pervertierte sich. Die Zivilisation und die Kultur sind so der Sündenfall des Naturmenschen. Es sei an die Euphorie erinnert, wie in den Anfängen der Ethnologie man Naturvölker suchte und auch fand, um da den noch nicht durch die Zivilisation und Kultur korrumpierten Naturmenschen zu finden, den „Wilden“! (Levi Strauß entmythologisierte dann ja das vermeintlich rein natürlich-wilde Denken dieser von der westlichen Kultur Unbeeinflußten.) Auch der „wilde Indianer“ konnte dann als Unentfremdete erscheinen, er spielte da eine ähnliche Rolle wie die Germanen in den Schriften Tacitus als Alternative zur römischen Dekadenzkultur.


Natürlich soll alles sein, nicht künstlich-manieristisch. So erzählen Feministin, daß die Vergewaltigung von Frauen durch Männer ein Produkt der patriachalen Gesellschaft sei und nicht eine in der Natur vorkommende Praxis zur Fortpflanzung. Der Mensch durch seine Hybris allein zerstöre die gute Naturordnung. Er müsse so sein Selbstverständnis revidieren und umkehren zu sich als reines Naturwesen, das sich in die Natur einzuordnen hätte. Wenn die Theologie die Hybris des Menschen darin erkennt, daß er wie Gott sein will so erklärt nun diese in ihren Anfängen erkennbare Religion die Hybris des Menschen in seinem Mehrseinwollen als eine Hervorbringung der Natur. Theologisch geurteilt: Er will jetzt weniger als ein Mensch sein, nicht mehr das Ebenbild Gottes sondern nur noch besonders organisierte Materie.

Aber in seinem Sichmißverstehen als „Ich“, das der Natur gegenübersteht, ist seine Destruktionskraft fast unbegrenzt: Die ganze „Schöpfung“ könne er vernichten.Allerdings soll dies eine Schöpfung ohne einen extramundalen Kreator sein, sondern ein autopoetisches Sichselbsthervorbringen. Nur die Störgröße des modernen Menschen bedrohe nun das ganze Leben, er müsse eben entthront werden. Als positiver Gegenentwurf gälten dann die im Einklang mit der Natur lebenden Indianer. Man lese mal dazu die päpstliche Schrift: „Laudate si“ mit ihrer Indianer- und Naturverklärung!

Alles müsse wieder natürlich zugehen. Das „natürliche Essen“ allein könne uns gesund erhalten, nur was „Bio“ ist, ißt und trinkt sich gut. Das Künstliche und damit auch das Künstlerische wird so vermaledeit, denn nur noch das Natürliche zählt. Dies ist selbstredend kein realistisches Verständnis ´von der Natur, hier wird an die „Natur“ geglaubt als das Unentfremdete und Gute, zu dem wir Menschen zurückumkehren sollen. Der Mensch will so auch nicht mehr die Krönung der Schöpfung sein, weil er so zu einem Demiurgen würde, höchstens noch ein Hüter der Natur. (Prüfenswert wäre es, ob der späte Heidegger nicht mit seiner Technikkritik dem vorgearbeitet hatte.)

Diese Naturalisierung des Menschen ist so ein Protest gegen die Stellung des Menschen als Gottes Ebenbild der Natur gegenüberstehend. Der Mensch will so weniger als Gottes Geschöpf sein. Die Natur wird ihm dabei aber selbst zu einem Quasi-Göttlichem. Es sei an die kultische Verehrung der Mutter Erde als Pachamama auf der Amazonassynode erinnert. Es kann leider nicht gänzlich ausgeschlossen werden, daß diese Naturvergötzung auch in der Katholischen Kirche sich einnistet, um so von innen die christliche Religion zu pervertieren.

Aber es ist mir noch unklar, ob sich aus diesen Anfängen wirklich eine neue Religion wirklich entwickeln wird, zumal die „Politische Korrektheit“ doch zusehens die Funktion der öffentlichen Religion einnimmt.Aber die Dauerinszenierungen vom drohenden Weltuntergang, der in Bälde eintreten wird, kehrten wir nicht zu einem "Bioleben" um, stößt doch auf fruchtbaren Boden!

Zusatz:

"Die Natur" ,"Das Natürliche" ist offenkundig eine Projektion des Stadtmenschen, der Idyllen jenseits seines urbanen Lebens sucht. So ist auch der "natürliche". der "wilde" Mensch nur ein Produkt des des Kulturlebens Überdrüssigen. 

Samstag, 27. August 2022

Eine deutsche (chismatische) Katholische Kirche oder eine Katholische in Deutschland? + 2 Zusätze





Eine deutsche (chismatische) Katholische Kirche oder eine Katholische in Deutschland?



In einem Interview mit Kath net (26.8.2022: Lagerdenken verbietet sich), äußert sich

Kard. Müller: Sie haben recht: Man redet – und das tun sogar Bischöfe – immer wieder von deutscher Kirche, was in einem theologisch geschulten Ohr klingt wie ein Hammerklavier bei Schweigeexerzitien. Richtig wäre in der Tat von der katholischen Kirche – in den USA, in Polen oder in Deutschland – zu sprechen. Es ist die eine weltweite katholische Kirche „in“ einem bestimmten Land. Wenn man bewusst von „deutscher Kirche“ spricht, dann ist das in der Tat eine Deutschtümelei. Es ist eine Art von nationalistischer Überheblichkeit, als müsse der ganze christliche Glauben, die Wesensverfassung der Kirche und die ganze Mission Christi durch ein metaphysisch aufgeladenes Deutschtum hindurchgepresst werden."

Gemeint ist damit der „Synodale Weg“, dem der Kardinal hier vorwirft, eine nationalistisch, deutschtümelnde Kirche gebären zu wollen, die dann eben keine Katholische mehr wäre. Ein metaphysisch aufgeladenes Deutschtum würde so zur Auslegungsnorm des Katholischen. Aber die Katholische Kirche sei eine weltweite und so könne und dürfe es keine deutsch-nationale geben. Dabei schöpft der Kardinal hier reichlich aus dem Vokabular der Antideutschen: Deuschtum, Deutschtümelei, die Neigung des Deutschen zur Metaphysik statt sich des englischen Empirismus anzuschließen, das sind alles antideutsche Vorurteile.

Nur, wo findet sich etwas von dem in den Reden oder verabschiedeten Texten des Synodalen Weges? Selbst läste man die Texte durch eine Lupe, nicht mal das kleinste Atömchen solch einer deutsch-nationalen Geisteshaltung fände sich da. Die Redebeiträge und Texte sind stattdessen ganz erfüllt vom Geiste des Linksliberalismus, Spuren des deutschen Kulturprotestantismus ließen sich bei genauester Analyse auch wohl noch finden, auch Luthers Antikatholizismus und eben jede Menge Feminismus und Homosexideologie.

Nein in diesem Diskurs des Synodalen Weges ist Deutsch-Nationales nicht integrierbar und kann in ihm auch so nicht präsent sein. Was aber denkbar ist, daß, wenn es den Reformern als sehr unwahrscheinlich vorkommt, daß die ganze Kirche ihr Reformpaket schluckt, daß man dann versuchen will, daß man hier vor Ort in den deutschen Bistümern diese Reformagenda umsetzt, auch wenn Rom die „Rote Karte“ zeigt. Ein Jesuit hatte ja erst vor Kurzem vorgeschlagen auf Kath de, daß der Synodale Weg Rom einfach ignorieren solle. Nur hat dies überhaupt nichts mit irgendeiner Deutschtümelei zu tun sondern will eine realistische Perspektive sein angesichts des Faktums, daß in der Weltkirche die Linksliberalen noch nicht über eine Mehrheit verfügen und daß wohl auch Papst Franziskus als eher traditionell Linker sich nicht recht mit diesem linksliberalen Deformprogramm anfreunden kann.

Die deutschen Reformer wollen und sind keine Deutschen Reformer sondern politisch korrekte Linksliberale, die eben hier in Deutschland eine günstige Gelegenheit wittern, die Kirche zu modernisieren und damit hier konkret anzufangen,da hier die Bischöfe vor der Macht des organisierten Laienkatholizismus kapitulieren, wenn sie nicht selbst schon Jünger dieser Ideologie sind.

Wenn also der Synodale Irrweg nichts gemein hat mit einem Projekt einer deutsch-nationalen Kirche, er also keine Katholische Kirche Deutschlands erstrebt, wie ist dann diese Kardinalpolemik zu beurteilen? Was machte denn den Unterschied zwischen einer Katholischen Kirche Deutschlands aus zu einer Katholischen Kirche in Deutschland? Ich denke, daß diesen 2 Kirchenverständnissen ein unterschiedliches Inkarnationsverständnis zu Grunde liegt: Wie wurde Gott Mensch?

A) Gott wurde Mensch und hörte auf, Gott zu sein. Würde so die Inkarnation verstanden, wäre die Verweltlichung der Katholischen Kirche jetzt die wichtigste Aufgabe. Faktisch vertritt dies der Synodale Irrweg.

B)Gott erschien in der Welt, aber wurde kein Mensch; er erschien nur so. Das würde für die Kirche bedeuten, daß sie über der Welt zu existieren habe als das eine wahre Abbild der göttlichen Wahrheit, der Mannigfaltigkeit der Welt gegenüberstehend, nicht in sie hineingehend.



C) Gott wurde Mensch und hörte nicht auf; Gott zu sein. Jesus Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich. Dann steht das Göttliche für das Universale, das Menschliche für das Partikulare. Er wurde ja ein Mensch des jüdischen Volkes, also ein konkreter Mensch, nämlich ein Jude. So müßte dann auch die Katholische Kirche als sein Abbild dies beides sein:universal und partikular. Sie wäre nur universal, wenn sie die Katholische Kirche in Deutschland wäre, universal und partikular wäre sie aber als die Katholische Kirche Deutschlands- so wie der Mensch Jesus Christus sein Menschsein als ein bestimmtes, als jüdisches realisierte. Er war nicht ein Mensch im Volke Israels als ein Nichtjude. So müßte die Katholische Kirche sich in jedes Volkstum inkarnieren ohne dabei aufzuhören, katholisch zu sein. (Werner Mertensacker legte dazu in seinem Buch: „Die Treue“ einen bedenkenswerten Versuch da.) 

1.Zusatz:

Die Katholische Kirche kann nicht abstrakt "menschlich" sein, weil  das abstrakte Menschsein nur als ein konkretes Menschsein  existiert, als Russe, Deutscher oder.

2.Zusatz:

Die Aufgliederung der Menschheit ist selbst eine Schöpfungsordnung Gottes. (Vgl 5.Mose 32, 8f). Nach dem katholischen Verständnis der Beziehung von Natur und Gnade gehören die Schöpfungsordnungen zum Bereich der Natur, die Kirche zum Bereich der Gnade. Die Gnade verhält sich nun nicht gleichgültig zu den Schöpfungsordnungen, noch destruiert sie sie, sondern vollendet sie. Eine Kirche, die nur eine in Deutschland sein wollte und keine Deutschlands wäre so eine, die die Schöpfungsordnung des Volkstumes mißachtete, weil sie die Ordnung der Gnade als gleichgültig dieser Schöpfungsordnung gegenüber ansieht. Sie schwebte wie ein Geist über der Natur und inkarnierte sich nicht.

 






 

Freitag, 26. August 2022

Gehört ein Antipatriotismus, ein Nein zum Eigenen zur DNA des Christentumes?

 

Gehört ein Antipatriotismus, ein Nein zum Eigenen zur DNA des Christentumes?


Wer heutzutage auf die Katholische Kirche Deutschlands und die EKD schaut, eines ist augenfällig: Die Liebe zu den Fernsten, besonders die Vorliebe für die Kinder Afrikas und alle Art von Flüchtlingen und Migranten dominiert hier so sehr, daß sich der Eindruck geradezu aufdrängt, daß ein gewisses Maß an Antipratiotismus zum guten Ton eines Christen gehört. Ja, prinzipieller nachgefragt: Wenn der Himmel unsere Heimat ist, wenn dort unser Bürgerrecht eingeschrieben ist, kann dann ein Erdenland wirklich unsere Heimat sein? Daß wir Christen es ob dieser Jenseitsorientierung nicht so ganz ernst nähmen mit unseren weltlichen Verpflichtungen, das ist nun wahrlich kein neuer Verdacht. Mußten die jüdischen Christen nicht den vielen Juden, die den Kampf gegen Rom wagten, um sich von dieser Fremdherrschaft zu befreien, verdächtig vorkommen, als sie sich abseits stellten und dann gar in der Zerstörung Jerusalems und den Tempel durch die Römer Gottes Gericht über den Unglauben der Juden sahen? Otto von Bismarck führte ja auch den Kulturkampf wider die Katholische Kirche, weil er sie für antinational hielt, für eine Störgröße, als es galt, die Deutsche Einheit 1871 zu erwirken.

Es gibt nun bedenkenswerte Dokumente, die beweisen, daß diese Causa nun doch nicht so einfach ist, wie es uns Heutigen erscheinen könnte.Zum Versaier Vertag und zur Lage Deutschlands nach dem Ende des 1.Weltkrieges äußerte sich der Generalsuperintendent der preußischen Kirchenprovinzen so:

Das Verlangen,uns als einzig Schuldigen am Kriege zu bekennen,legt uns eine Lüge in den Mund,die schamlos unser Gewissen verletzt.Als evangelische Christen erheben wir vor Gott und Menschen feierlich heiligen Protest gegen den Versuch,unserer Nation dieses Brandmal aufzudrücken. Wie man auch urteilen mag über einzelne Handlungen der Regierung unseres Kaisers: fest steht die Reinheit seines Wollens,die Makellosigkeit seines Wandels,der Ernst seines persönlichen Christentums und seines darin tief begründeten Verantwortungsgefühles. Mit äußeren Mitteln vermögen wir ihn nicht zu schützen, aber hier unsere Bitte: im Einklang mit Millionen deutscher Männer und Frauen rufen wir unsere Gemeinden auf,in der Not den Kaiser und seine schwerkranke Gemahlin nebst unseren deutschen Führern und Helden mit dem Wall unserer Fürbitten zu umgeben. Die Menschen haben uns verlassen, aber der Schrei unserer Klage vor Gott vermag sich als Großmacht zu erweisen,die stärker ist,als die Bosheit der Welt.“ (zitiert nach H.Prolingheuer, Kleine politische Kirchengeschichte, 1984,S.25)

Wer dies Dokument heute liest, kann kaum glauben, daß so einst die Evangelische Kirche Deutschlands sprach. Der Krieg war verloren, die Monarchie beseitigte eine Revolution, aber die Kirche hielt stand. Sie warf sich nicht in die Arme der Siegermächte. Sie blieb auch in der Not dem Volke treu, dem sie als Kirche Deutschlands zu dienen hatte. Klar wurde das Unrecht benannt, daß unserem Volke durch das Versaier Diktat, daß wir die Alleinschuld am 1.Weltkrieg trügen, benannt: So nicht! So klar und doch voller Liebe zum eigenen Volke kann nur eine patriotisch sich verstehende Kirche sprechen. Hier wurde das Gebot der Nächstenliebe in einer Stunde, in der es doch viel leichter gewesen wäre, ins Boot der Sieger einzusteigen, konkret in die Praxis umgesetzt als das Ja zum eigenen Volke auch und gerade in dieser Not.

Wie anders verhielt und verhält sich die EKD nach dem verlorenen 2.Weltkrieg! Heutzutage sehen wir die Katholische Kirche und die EKD im Boote der westlichen Siegermächte als Vertreter der Schuldkultur, daß wir Deutschen eben aller Übel Grund seien und für alles ewig zu büßen haben. Es ist bezeichnend, daß der letzte Katholikentag die Verhüllung des Denkmales Kaiser Wilhelm I., verlangte, um so Nein zu sagen zu unserem Deutschen Kaiserreich. Für die heutigen politisch korrekten Katholiken steht dies Kaiserreich eben nur für Imperialismus, Nationalismus und überhaupt für alle denkbaren Übel- da wurde ja noch nicht einmal die Homosexualität staatlich gefördert und Bismarcks Sozialstaat ist Christliberalen auch ein Zuviel an Sozialstaat gewesen.

Das Eigene zu verurteilen, die Schuldkultur hochzuhalten, das gehört nicht zur DNA des Christentumes, aber leider ist es zum Markenzeichen des deutschen Christentumes nach 1945 geworden. Dies geht aber nur, indem die Nächstenliebe in die Fernstenliebe umgewandelt wird und die Sieger mehr geliebt werden als das Volk,das nun 2 Weltkriege verlor und die Last daran bis heute zu tragen hat. 

 

Zusatz: 

(Kath net am 26.8.2022: Lagerdenken verbietet sich)

 

"Kard. Müller: Sie haben recht: Man redet – und das tun sogar Bischöfe – immer wieder von deutscher Kirche, was in einem theologisch geschulten Ohr klingt wie ein Hammerklavier bei Schweigeexerzitien. Richtig wäre in der Tat von der katholischen Kirche – in den USA, in Polen oder in Deutschland – zu sprechen. Es ist die eine weltweite katholische Kirche „in“ einem bestimmten Land. Wenn man bewusst von „deutscher Kirche“ spricht, dann ist das in der Tat eine Deutschtümelei. Es ist eine Art von nationalistischer Überheblichkeit, als müsse der ganze christliche Glauben, die Wesensverfassung der Kirche und die ganze Mission Christi durch ein metaphysisch aufgeladenes Deutschtum hindurchgepresst werden."

So äußert sich heute politisch korrekt ein deutscher Kardinal zum Verhältnis von Kirche und Nation. Die Kirche dürfe sich nicht in ein  Volkstum inkarnieren, sondern habe auf eine Distanz zu achten. Es ist sozusagen eine doketische Ecclesiologie, eine Kirche, die über den Schöpfungsordnungen Gottes schwebt, den einzelnen Volkstümern, um sich durch sie nicht kontaminieren zu lassen. 2 Irrwege der Ecclesiologie gibt es in ihrer Entsprechung zur Christologie, daß Gott Mensch wurde  und dabei aufhörte, Gott zu sein oder daß Gott in dieWelt kam, ohne Mensch zu werden, daß die Kirche sich rei menschlich versteht oder daß sie sich nicht inkarnieren will, und so eine abstrakte Kirche wird,eine nichtnationale. 

 

Das Fundament des christlichen Glaubens in Gefahr, daß Gott ist, ist das noch beweisbar?

 


Das Fundament des christlichen Glaubens in Gefahr, daß Gott ist, ist das noch beweisbar?


Die christliche Religion stünde auf einem festen Fundament, wäre ihr Basissatz: Gott ist!, beweisbar. Das trinitarische Sein Gottes baute sich dann auf diesem Fundament auf als eine Spezifizierung des Monotheismus. Wenn auch diese Erkenntnis dann der Offenbarung Gottes vorbehalten wäre, könnte doch die Vernunft das Daß Gottes erkennen und so gut die Anerkennung der übernatürlichen aber nicht vernunftwidrigen Offenbarungs-wahrheiten vorbereiten.

Die Gottesbeweise bildeten so das Fundament der Theologie, wohl nicht des Glaubens und der Frömmigkeit, wohl aber bildeten sie den Anfang des theologischen Denkens. Geht nicht etwa der Apostelfürst Paulus in seinem Römerbrief auch so vor, gerade auch, weil er ihn an Heidenchristen konzipiert hatte? Zuerst hätte er dann die natürliche vernünftige Gotteserkenntnis expliziert,um darauf aufbauend dann die besondere christliche darzulegen.


Aber wie anders beginnt Paulus? Die Einheitsübersetzung faßt den Anfang des Römerbriefes, 1,18 bis 3,20 unter dieser Überschrift zusammen: „Sünde und Verlorenheit“. Der Zorn Gottes sei auch über die Heiden entbrannt, denn sie hätten durch ihre Vernunft Gott erkennen können und in ihrem Gewissen, was Gott von ihnen wolle, wie sie zu leben hätten. So haben sie nun keine Entschuldigung, daß sie nicht hätten wissen können, daß Gott ist und was er von den Menschen verlange.So soll fundiert werden, daß sie zurecht unter der Drohung des göttlichen Gerichtes stünden, weil sie gegen ihr Wissen nicht an Gott geglaubt haben und nicht ihrem Gewissen gefolgt sind und deshalb einer Erlösung bedürfen.Im Weiteren entfaltet der Brief dann, warum diese Erlösung nur durch Jesus Christus möglich ist dem an ihn Glaubenden.

Die mögliche Gotteserkenntnis per Vernunft ist so nach dem Apostel so auch eine nie wirklich realisierte Möglichkeit.Sie dient ihm nur dazu, zu ergründen, warum Gott allen Heiden ihren Nichtglauben als Sünde vorwerfen kann und sie realiter unter dem Zorne Gottes stehen.


Könnte nun aber aus diesem Gedankengang der Legitimierung des Zornes Gottes über alle Heiden, den Juden war ja das Gesetz offenbart und ihr Ungehorsam dem gegenüber war ihre Sünde, die Möglichkeit einer natürlich-vernünftigen Gotteserkenntnis herauskristallisiert werden als das Fundament der Theologie?


Die Gottesbeweise stellen den Versuch dar, so das ganze Gebäude der Theologie auf dies vernünftige Fundament zu errichten.Aber es meldet sich zugleich auch ein Unbehagen, ob so nicht der Christ aus der Sphäre des Glaubens in die des Schauens überzutreten versucht. Der Glaube ist ja ein defizitärer Modus des Erkennens. Eine Frau, die weiß, daß ihr Mann sie auf dem Betriebsausflug nicht betrogen hat, kann nicht mehr sagen: „Ich glaube Dir, daß Du mich nicht auf diesem Ausflug betrogen hast!“


Der anregendste und bedenklichste: Da Gott das Höchste ist, über das nichts Höheres gedacht werden kann, muß er als unabhängig von dem ihm Denken existierend gedacht werden, denn sonst würde er nicht als das Höchste gedacht werden. Das ist in sich evident. Ein Löwe, von dem ich träume in einem Albtraum, daß er zähnefletschend vor mir steht, ist „weniger“ als ein realer so vor mir stehender Löwe, denn nur der kann mich real auffressen. Das Problem dieses Beweises liegt aber ganz woanders: Wie ist einem Atheisten zu beweisen, daß Gott das Höchste ist, über das nichts Höheres zu denken ist? Seit Ludwig Feuerbach gilt doch den Atheisten Gott als eine pure Projektion, der außerhalb des Denkens keine Realität zukäme. So könnte gar der These, daß das Höchste, über das nichts Höheres gedacht werden kann, notwendig als außerhalb dieses Denkens existierend zu denken sei, zugestimmt werden, aber dieser Beweis nicht als Gottesbeweis anerkannt werden.


Der Kosmos könne nicht als ein regressus infinitus gedacht werden, daß jede Ursache des Weltzustandes 1 selbst wieder durch eine Ursache gewirkt sei,die wiederum durch eine Ursache gewirkt sei.Es müsse eine Ursache als erste gedacht werden, von der alle weiteren abhängig seien, die aber nicht selbst von etwas verursacht sei. Das sei dann Gott.

Aber: -1 kann bewirkt worden sein durch die Operation: -1 minus 1 plus 1. Dann ist so -2 die Ursache von -1 und -2 kann so als durch -3 verursacht gedacht werden. Es gibt kein -n, das nicht durch die Operation: minus 1 plus 1 als verursacht gedacht werden kann. Das ist ein regressus infinitus. Das Minuszeichen soll dabei das Rückwärtsgerichtete dieser Denkbewegung symbolisieren.

Als einsichtiger gilt aber der Beweis, daß aus der Wohlgeordnetheit des Kosmos auf einen Urheber geschlossen wird, der den Kosmos so gegründet habe. Eine kleine Geschichte dazu: Ein Wolf, Sonntags in der Frühe macht seinen Morgenspaziergang. Ihm ist hungrig. Da sichtet er ein Schaf: Mein Mittagsessen. Er denkt nach und kommt zu der Erkenntnis: Diese Welt muß ein guter Gott geschaffen haben, denn kaum, daß mir hungrig ist,läuft mir ein Schaf entgegen.

Das Schaf hingegen, kurz bevor es aufgefressen wird, sagt: Ein Teufel muß diese Welt erschaffen haben, weil es in ihr Wölfe gibt,die uns Schafe fressen.

Wer von den Beiden hat nun recht? Hat Gott oder ein Daimon diese Welt erschaffen? Ist das nur eine Frage der Perspektive, ob der Wolfsstandpunkt oder der Schafsstandpunkt eingenommen wird?


Als Beweise können so diese 3 „Beweise“ nicht anerkannt werden. Aber vielleicht als Indizien dafür, daß Gott existiert? Denken wir an einen Kommissar, der einen Mordfall aufzudecken hat, vielleicht an Columbo, der nun Indizien sucht,um den Täter zu finden. Erst das Gericht wird dann das Urteil fällen, daß der Angeklagte der gesuchte Mörder ist, aber der Kommissar erbrachte durch seine Ermittelungen Indizien, daß es wahrscheinlich ist, daß der der Mörder ist.Erbringen die Gottesbeweise so zwar keine Beweise aber doch schon Indizien, daß Gott ist?


Ein Mann steht auf einem 10 Meter hohen Sprungturm eines Freibades. Er ist blind und kann so nicht erkennen, ob das Schwimmbecken mit Wasser angefüllt ist oder nicht. Springt er nun oder springt er nun nicht? Ein rein dezisionistischer Akt des Springens in das Wasser (oder in den Glauben) wäre es nun, wenn er sich einfach für eine der zwei Optionen entschied ohne Gründe für diese Entscheidung zu haben. Es wäre ein blinder Glaube.

Anders verhielte es sich, gäbe es Indizien für ihn, daß entweder das Wasserbecken leer oder voll Wasser ist. Es könnte ein Wintertag sein und er denkt dann, daß es unwahrscheinlich ist, daß im Winter das Becken mit Wasser angefüllt sei. Das wäre ein Grund, nicht zu springen, auch wenn das kein Beweis dafür ist, daß das Becken nicht mit Wasser angefüllt sei.


So wären aber die Fundamente der Theologie viel schwächer als wir es gern sähen, aber so eröffnet dieser Mangel doch auch uns die Möglichkeit, zu glauben, indem wir noch nicht mit unseren Augen sehend erkennen können.



Donnerstag, 25. August 2022

 

Eine Mißbrauchsgeschichte: Wer einen Flüchtling aufnimmt, der nimmt mich auf, verheißt Jesus Christus


Wie oft vernimmt man in Diskussionen oder Stellungnahmen zum Problem der Asylanten: Wer einen Flüchtling aufnimmt, der nimmt Christus auf!Es sei geradezu eine christliche Pflicht, jeden hier Anklopfenden Asyl oder einen (unbegrenzten?) Aufenthalt zu gewähren, denn wer einen Asylanten nicht aufnähme, verweigere sich dem Heiland. Auch dem häufig gewährten sogenannten „Kirchenasyl“ scheint so eine theologische Begründung zu Grunde zu liegen. Wo Gerichte letztinstanzlich einen Asylantrag abgelehnt haben, da er nicht gerechtfertigt war, gewähren dann Klöster oder Gemeinden einem Abgelehnten ein Asyl, um so doch noch irgendeine Aufenhaltsgenehmigung zu erwirken, denn jeder, der hier leben wolle, habe auch das Recht dazu. Das meinte ja Jesus selbst, wenn er sagt: Wer einen Flüchtling aufnimmt, der nimmt mich auf!


Aber was sagt Jesus denn wirklich? „Wer einen aufnimmt, den ich sende,nimmt mich auf;wer aber mich aufnimmt,nimmt den auf,der mich gesandt hat.“ Joh,13,20. Gott sandte seinen Sohn in die Welt und so sendet der Sohn Menschen in die Welt, damit so die Wahrheit verkündet wird. Den theologischen Hintergrund bildet ein 2-Weltenschema, daß es das Jenseits gibt, wo Gott ist und die Wahrheit erkennbar präsent so ist und daß es das Diesseits gibt als Raum der Entfremdung von Gott. Gott sendet nun den Erlöser, der nur der Erlöser sein kann, weil er aus dem Lichte, der Erkenntnis kommt, um in der Finsternis die Wahrheit zu offenbaren. Denn diese ist in der Welt durch die Weltmenschen nicht erkennbar, sie muß ihnen offenbart werden.

Der Offenbarer stellt dann andere Menschen, Christen in den Dienst der Verkündigung, daß sie das Offenbarte verkündigen sollen und das können sie als von ihm Ausgesandte.

Praktisch ist damit die Missionstätigkeit von den christlichen Wanderpredigern gemeint, die, wenn sie irgendwo ihr Amt ausübten, sie sind Gesandte Jesu Christi, von den dortigen Christen aufgenommen werden sollten. Das inkludierte, daß sie mit dem Notwendigen versorgt wurden, mit Speis und einer Unterkunft, damit sie dann da ihren Auftrag erfüllen konnten. Der Apostel Paulus sorgte selbst durch seine Arbeit für seinen eigenen Lebensunterhalt, die meisten christlichen Wanderprediger aber ließen sich vor Ort von Christen versorgen, um sich ganz ihrem Dienste widmen zu können. Daß ihr Anspruch auf eine Versorgung gerechtfertigt ist, das legitimierte sich durch Jesu Aussage: Wer einen von mir Gesandten aufnimmt,der nimmt mich auf. Das heißt eben: Was ihr einem Gesandten gibt, das gibt ihr mir, so wird es euch als gutes Werk angerechnet und was ihr ihm nicht gewährt, das habt ihr dann mir nicht gewährt.Das ist so auch der Kerngedanke der großen Gerichtspredigt Jesu im 25.Kapitel des Matthäusevangeliums.


Was hat das nun mit den heutigen Migranten, Flüchtlingen und Asylanten zu tuen? Sind das etwa vom Herrn ausgesandte Wanderprediger, die hierher kommen, um uns das Evangelium zu predigen? Mitnichten.

Daß jetzt systematisch gegen Kardinal Woelki gehetzt wird, weil linksliberale Kirchenreformer ihn als einen profilierten Kritiker der Irrwegssynode abservieren wollen, ist offenkundig, daß aber auch dieser Bischof in der Causa der Flüchtlinge das Evangelium Jesu Christi verfälschte, um politisch ganz korrekt sich in Szene zu setzen, sollte deshalb nicht vergessen werden. Es gibt einfach in der Katholischen Kirche, nicht nur in Deutschland zu viele, die aus rein politischen Interessen heraus das Evangelium verfälschen!


Mittwoch, 24. August 2022

Gehen wir unter,wenn sich die Fundamente Europas auflösen?

 

Gehen wir unter, wenn sich die Fundamente Europas auflösen?


Gewalt reicht nicht, um eine Zivilisation zu zerstören.Jede Zivilisation stirbt an der Gleichgültigkeit gegenüber der ihr eigentümlichen Werten,die sie begründen.“


So urteilt Nicolas Gomez Davila. (Es genügt,dass die Schönheit unseren Überdruss streift...Aphorismen, 2017, S.73) Zwei kleinere Korrekturen erlaube ich mir, die den Gehalt des Ausgesagten dann besser zum Ausdruck bringen. Die uns geläufige Unterscheidung von dem Begriff der Zivilsation von dem der Kultur ist außerhalb Deutschlands wenig bekannt, so daß man dort von einer Zivilisation spricht, wo der Begriff der Kultur angemessener wäre. Unter der Zivilsation möchte ich die Organisation der Naturbeherrschung verstehen, unter der Kultur das geistlich-geistige Leben. Werte, fundierende kann es so nur im Raume der Kultur geben, die Zivlisation ist durch ihre Zweckrationalität bestimmt.

Meine These: Wo von den eine Kultur fundierenden Werten geschrieben wird, da befindet sich eine Kultur schon in ihrem Verfall. Denn dann löst sich die sie fundierende Religion oder Weltanschauung schon auf und es verbleiben nur noch Werte als Trümmerstücke des einstigen Fundamentes.

Zur Veranschaulichung ein Beispiel aus der Parteiengeschichte Deutschlands. Die SPD war bis zum Godesberger Parteitag offiziell eine Weltanschauungspartei, die des Marxismus. Dann reduzierte sie ihre Weltanschauung auf ein paar Grundwerte, die so unbestimmt sind, daß man diese Partei kaum noch von der CDU unterscheiden kann,die ebenso ihr christliches Fundament auf Werte reduzierte, christliche, denen, wie ich vor einiger Zeit irritiert feststellte, auch Muslime zustimmen könnten.laut dieser Partei. Vielleicht auch Atheisten?

Das Abendland lebte aus seinem christlichen Fundament. Am überzeugendsten und schönsten stellt das Novalis in seiner Schrift: „Christentum oder Europa“ dar. Wer von einem „Untergang des Abendlandes“ schreibt, meint somit immer zuerst das Verlöschen der Lebenskraft der christlichen Religion in Europa. Das Ende der „Konstantinischen Epoche“ mit der Nichtung der drei christlichen Kaisertümer, des zaristischen Rußlands und des Endes der Monarchien Österreichs und Deutschlands, kann wohl als das Ende des christlichen Europas angesehen werden. Jetzt verwandelte sich das Christentum zu einer Religion in Europa, wohingegen nun Ideologien den Kampf um die Vorherrschaft in Europa eröffneten: Der Liberalismus/Conservatismus und der Sozialismus/Kommunismus und der Faschismus/Nationalsozialismus. Sehr erörterungsbedürftig ist dabei die Frage, inwieweit Elemente der christlichen Religion in diesen politischen Ideologien weitergelebt haben, ja ob es diese ohne die entkräftete christliche Religion überhaupt hätte geben können.

Nach dem Endsieg über den „Real existierenden Sozialismus“ ist aber der Liberalismus zwischen einem mehr conservativen oder sozialliberalen Flügel sich ausdehnend die uns bestimmende Ideologie. (Ich unterscheide zwischen einer Weltanschauung und ihrer reflektierten Gestalt als einer Ideologie.) Ist so Europa am Untergehen, weil es sich entchristlicht oder überlebt es basierend auf dem Fundament der liberalen Weltanschauung?

Nur ein Prophet kann diese Frage letztlich respondieren. Aber einiges fällt doch auf: Die Herrschaft der „Politischen Korrektheit“ in Westeuropa, Osteuropa ist dem noch nicht völlig unterworfen, wie Ungarn beweist, aber auch Polen, ist genau genommen mit dem Liberalismus nicht kompatibel. Der Liberalismus, jetzt als Sieger sich proklamierend, man denke an die Parole vom Ende der Geschichte, traut selbst nicht mehr auf seine Kraft, er wird illiliberal, um seine Herrschaft abzusichern. Auch die Coronapolitik der Regierenden Europas ist eine klare Absage an dem Liberalismus gewesen. Glaubt der Liberalismus nicht mehr an sich selbst nach seinem Sieg 1989ff?


Und was bleibt jetzt noch von dem Fundament des einstigen Abendlandes, der christlichen Religion? Fragen wir einfach: Lebt die christliche Religion noch im einstigen Abendland, im jetzigen Westeuropa, das sich gern in dieser Tradition sah als die Antithese zum atheistischen Osten? Die Lage ist sehr unübersichtlich, aber der Trend einer sich beschleuniegenden Entchristlichung ist leider unverkennbar. Zwei große Katastrophen erwirkten diese Entchristlichung: a) die Reformation mit ihrer Folge der innerchristlichen Religionskriege und b) die Französische Revolution als der Kampfansage an das christliche Europa. Der Revolutionär Robespiere hatte ja versucht, die christliche Religion durch die kultische Verehrung der Vernunft zu ersetzen.

Ein Prophet bin ich nicht, so kann ich nicht sagen, ob wir noch auf eine Revitalisierung der christlichen Religion hoffen dürfen, es könnte auch sein, daß zumindest Westeuropa ein für die Kirche verlorener Kontinent werden könnte. Dafür spricht die schleichende Selbstsäkularisierung der Kirche in Westeuropa! In Osteuropa scheint es nicht ganz so negativ auszusehen, denkt man an den lebendigen Katholizismus Polens oder an die erstarkende Russisch-Orthodoxe Kirche.

Und das Gebet? Ja, wir dürfen und müssen Gott bitten, aber Gott kann auch unsere Gebete unerhört lassen.

Zusatz:

Kann eine Gesellschaft ohne eine Kultur existieren, wenn sie etwa alles auf das rein Ökonomomische reduzierte, alles zur käuflichen Ware degradierte?

Dienstag, 23. August 2022

Der Prophet Jesaja urteilt über den "Synodalen Weg"!

 

Der Prophet Jesaja urteilt über den „Synodalen Weg“!


Das prophetische Amt ist immer auch ein auf Zukünftiges ausge-richtetes, es sagt auch an, was geschehen wird. Es könnte auch so formuliert werden: Bestimmte Ereignisse wiederholen sich in der Geschichte immer wieder, man könnte aus ihnen einen Kern extrahieren, der dann immer wieder in Variationen neu aufgeführt wird im großen Welttheater Gottes.


So spricht der Prophet: „Denn es ist ein Volk,das zum Zorne reizt,lügnerische Söhne, Söhne,die das Gesetz Gottes nicht hören wollen; die zu den Sehern sprechen: „Sehet nicht! Und zu den Schauenden: Erschauet uns nicht das, was recht ist;saget uns,was uns gefällt, erschauet uns Täuschungen.“


Jesaja, 30,9f. „Errores“ könnte besser mit Irrtümern übersetzt werden, aber „Täuschungen“ trifft auch. Für eine „feministische Exegese“, daß nur die Söhne und nicht die Töchter sich so verhielten, gibt es keine Berechtigung, hier sind bei den „Söhnen“ die Töchter immer mitgemeint. Die „Seher“und „Schauenden“ sind nun zur Erkenntnis des von Gott Gewollten und von ihm Getanwerdenen besonders Befähigte mittels der spezifischen kultischen Befragungstechniken. Einem modernen Leser mag das als recht abergläubisch vorkommen, aber im religiösen Kult auch Israels eine übliche Praxis.Bedenkenswert ist ja hier, daß diese dazu aufgefordert werden, ihr Schau- und Sehamt nicht auszuüben: „Sehet nicht!“, denn würden sie, wie es ihrem Amt zukommt sehen und schauen, würden sie etwas verkünden, das das Volk nicht hören will.

In dreifacher Weise ist und wird dem Volke der Wille Gottes bekannt gemacht, durch Gottes Gesetz und durch die Seher und Schauer.Vielleicht könnte so distinguiert werden: Das Gesetz Gottes offenbart den allgemeinen Willen Gottes und die Seher und Schaue das Besondere für die Jetztsituation.

Aber das Volk will das nicht hören. Denn sie wissen, was ihnen Gott zu sagen hat. Aber das gefällt ihnen nicht. Saget uns nichts als Gottes Wort an uns, was uns nicht gefällt! Sie verlangen also von den Gesetzesauslegern und den Gottes Willen erschauen Könnenden, daß sie ihnen statt der Wahrheit Täuschungen bzw Irrtümer erzählen, ihnen wohlgefällige.Diese Aufgabe übernehmen jetzt die Bischöfe und ihre Zeitgeisttheologen.

Damit erwecken sie den Zorn Gottes, weil sie der Wahrheit ihre ihnen wohlgefälligen Lügen vorziehen. Dabei wollen sie nun auch noch für ihre Unwahrheiten die Bestätigung durch die damals anerkannten religiösen Autoritäten bekommen: Sie sollen als wahr das lehren, was das Volk hören möchte. Eine wahrhaft demokratische Kirche erblickt hier das Licht der Welt: Als wahr soll gelten, was der Mehrheit gefällt.

Damit ist der Kern des „Synodalen Weges“ erfaßt. Das Wahre soll durch das Unsgefällige ersetzt werden. Gott zürnt, aber die „Synodalen“ dieses Irrweges dürfen auf den Applaus der Welt hoffen, sind sie doch ganz Kinder dieser Welt.

Montag, 22. August 2022

Der "Great Reseat"-Zusätze zur "Neuen Weltordnung" Antichristlich?

Der „Great Reseat“ - Zusätze zur „Neuen Weltordnung“ Antichristlich?


Der Kampf um die Durchsetzung der „Neuen Weltordnung“eskaliert wohl seit dem Amtsantritt der neuen amerikanischen Regierung, auch wenn die „Süddeutsche Zeitung“ ernüchtert von einer „Kriegsmüdgkeit“ im Westen sprach und das, obgleich doch nun der 2 Frontenkrieg gegen Rußland und China forciert werden soll, primär als Wirtschaftskrieg aber in der Ukraine eben auch als Militärkrieg. Täglich wird ja nun die deutsche Bevölkerung zu neuen Opfern für diesen Krieg aufgefordert: frieren und fasten für den Sieg der Ukraine über Rußland. Waschlappen sollen das Strom verbrauchende Duschen ersetzen und Kaltspeisen Gekochtes und Gebratenes und überhaupt sind die „guten Zeiten“ des Wohlstandes vorbei, denn jetzt gälte es, die neue Weltordnung, die Weltherrschaft der USA und seiner Subalternen durchzusetzen gegen Renitenzköpfe. Irgendwie paßt es dazu, daß nun ein Autobombenattentat auf einen der führenden Kritiker der „Neuen Weltordnung“, Alexander Dugin versucht wurde.

Aber jetzt soll das Augenmerk auf einen altehrwürdigen Kritiker der Moderne gerichtet werden, der wohl ob seiner seinen Aphorismen innewohnenden Zeitlosigkeit immer ein aktueller Denker ist:Nicolas Gomez Davila.

Reden wir nicht schlecht vom Nationalismus. Ohne die nationalistische Virulenz würde über Europa und die Welt schon ein tech-nisches,rationales,uniformes Imperium herrschen. Rechnen wir dem Nationalismus mindestens zwei Jahrhunderte geistiger Spontanität, freien Ausdrucks der Volksseele,reicher historischer Mannigfaltigkeit zum Verdienst an.

Der Nationalismus war die letzte Zuckung des Individuums angesicht des grauen Todes, der seiner harrt.“ (Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruss streift...Aphorismen, 2017, S.60)

Ein konstitutives Element der „Neuen Weltordnung“ wird hiermit erfaßt, das der Überwindung des Nationalismus. Das Narrativ, daß die Nationalismen der Völker und insbesondere der deutsche an den zwei Weltkriegen die Hauptschuld trüge legitimiert dabei die völlige Perhorreszierung des Nationalismus wie auch das ergänzende Narrativ, daß der Nationalismus zu einer Unmenschlichkeit den Fremden gegenüber führe und so den Aufbau einer „bunten“ multikulturellen und multiethnischen Gesellschaft verunmögliche. Der Nationalismus als der Wille zur Bewahrung und Lebendigerhaltung der Individualität behindere eben die Errichtung eines einzigen Weltsttaatssystemes, das die Uniformität aller Beherrschten verlangt.

Dieser Aphorismus zeigt ein gutes Gespür, daß aus der Perspektive eines technisch-rationalen-uniformen Universalismus gesehen die Individualtät der Völker, etwas Irrationales sein muß. Die Volkssele eines Volkes darf es eben nicht geben und wenn sie doch existiert, ist sie wegzuvernünfteln. Wo es nur noch den „homo oeconomicus“ geben soll, da verschwindet dann die Volksseele als etwas in einem vernünftigen System nicht Integrierbarem.


In großer Nähe zu diesem Aphorismus, auf Seite 61 findet sich dieser:


Wir verrwefen den Kapitalismus nicht, weil er die Ungleichheit fördert,sondern weil er dem Aufstieg von niederen Menschentypen begünstigt.“


Dieser sicher polyinterpretable Aphorismus könnte im Kontext des obigen Aphorismus so gedeutet werden: Der sich globalisierende Kapitalismus der angloamerikanischen Version läßt den homo oeconomicus zu dem Menschen der Gegenwart werden. Dieser Menschentyp, dem die ganze Welt nur noch eine einzige des Kaufens und Konsumierens ist, in der alles sich nur noch um den Gelderwerb dreht, ist eben der niedere Menschentyp. Ihm nivelliert sich alles zu einer auf dem freien Markt erkaufbaren Ware, wozu er sich die nötige Kaufkraft zu verschaffen hat, in der Regel, indem er sich als eine Arbeitskraft verkauft. Alles traditionell als „Höheres“ Angesehende, die Kulturgüter, das Gute und das Schöne aber auch das Wahre, degradiert sich nun auch nur zu etwas, das für den Markt produziert wird, um gekauft zu werden. Spätestens wenn gar die Religion auch nur noch ein Sammelsurium von potentieller Konsumgüter geworden ist, hat der niedere Menschentyp in Gänze gesiegt, indem er alle anderen Möglichkeiten des Menschseins wegrationalisiert.


Wie viel tiefgründiger ist diesem Menschentypus gegenüber der, der Anteil ist an einer Volkssele,die ihn individuiert und doch Anteil gibt an einer Gemeinschaft und so nicht atomisiert und vereinzelt.Eines ist aber unübersehbar: Der auf den homo oeconomicus reduziertes Menschsein ist notwendigerweise ein antireligiöses und so auch antichristliches Menschsein, weil sie den Menschen auf seine Funktionen für die Ökonomie verdinglicht.



 

Samstag, 20. August 2022

Denkwürdigkeiten über „progressive Christen“

 

Denkwürdigkeiten über „progressive Christen“


Für den progressiven Katholiken ist das Gebet eine Ermahnung an sich selbst.“ Nicolas Gomez Davila, Es genügt,dass die Schönheit unseren Überdruss streift... Aphorismen, 2017,S.116


Ergänzend: Im Gottesdienst werden die Gebete in ein Mikrophon in Richtung der Gemeinde gesprochen, damit sie das Gebetete gut verstehen kann, natürlich in der Landessprache. Ist noch ein Hochaltar vorhanden steht der Beter mit dem Rücken zum im Tabernakel gegenwärtigen Herrn der Kirche, um zur Gemeinde zu beten. Wer soll wohl so adressierte Gebete hören und erhören?


Die Wandlungsworte sind über Brot und Wein zu sprechen, damit sie gewandelt werden. Warum spricht man sie in der nachkonziliaren Zeit, als sollte hier der Gemeinde etwas verkündet werden, zu ihr? Seit dem der Priester während der ganzen Messe zur Gemeinde schaut, hat er sie nicht nur im Auge sondern auch im Sinn.


Kann Gott denn überhaupt Gebete erhören? Aus dem Allmächtigen, dem Pantokrator, dem Herrn der Heerscharen (das ist ein astro-militärischer Begriff: Gottes Heer ist so zahlreich wie die Sterne am Himmelszelt und übernatürlich mächtig, weil himmlisch) wurde der Gott der Liebe, der nur noch: „Lieb hab ich Euch alle“ murmeln kann.


Früher griffen die Narren die Kirche an, heute reformieren sie sie.“

Davila, S.116 Ob Davila prophetisch begabt war, war das ihm offenbart worden? Unbestreitbar ist das der beste Kommentar zum „Synodalen Weg“.


Der fortschrittliche Klerus tadelt die >Ghettomentalität< des heutigen Altchristen. Diese Kleriker ziehen die Handels- und Börsenaktivität des modernen Juden dem Ghetto vor, in dem die Treue Israels blühte.“

Davila, S.116


Die Kirche müsse mit der Welt gehen, auf der Höhe der Zeit sein, sich auf den Zeitgenossen ausrichten usw – alles Parolen zur Auflösung der Kirche, daß sie sich eben verweltlichen solle. Der Sohn Gottes wurde Mensch, hörte aber damit nicht auf, Gott zu sein, die Progressiven raten der Kirche, sich zu verweltlichen und dabei aufzuhören, die Kirche, der mystische Leib Jesu Christi zu sein, damit sie endlich den Weltmenschen gefalle. Betritt eine Dame einen Schweinestall, wird sie darauf achten, mit dem Interieur dieses Stalles nicht in Kontakt zu geraten. Das ist ihre Ghettoexistenz! Was dieser Dame ihre Reinlichkeit ist, hat der Kirche ihre Heiligkeit zu sein.


Wer einen Ritus reformiert, verletzt einen Gott.“

Davila, S.114


Wer könnte das noch nach der nachkonziliaren Liturgiereform bestreiten! Der Ritus ist nämlich auf Gott ausgerichtet und nur wenn Gott sich geändert, sich reformiert hätte, wäre eine Litur-giereform legitimierbar!

Freitag, 19. August 2022

Ein Schülerwitz: Warum ist Religion das einfachste und langweiligste Fach? + Zusatz

Ein Schülerwitz: Warum ist Religion das einfachste und langweiligste Fach?



Die Witzantwort verblüfft und irritiert: „Weil, egal was der Lehrer frägt, die richtige Antwort immer „Liebe“ ist. Dann muß man sich das Wort „Liebe“ aus einem Bubenmunde noch so betont hören wie den Ausruf: „I...Mädchenkram!“Dabei scheint es doch nahe zu liegen, wenn es darum geht, Menschen und gerade auch die Heutigen anzusprechen, mit dem Thema der Liebe anzusprechen. Kann es denn für den Menschen, auch den jetzigen Wichtigeres als die Liebe geben? Es könnte nun eingewandt werden, daß die Liebe nun nicht unbedingt das Kernthema der Religionen ist und auch nicht der christlichen, auch wenn die Nächstenliebe ein, das Zentrum gar der christlichen Moral ist. Wenn dann manchem aufmerksamen Predigthörer aber bemerkt hat, daß heutzutage mehr von der Tugend der Solidarität als von der Nächstenliebe zu hören ist.könnte sich aber der Verdacht einstellen, daß die Nächstenliebe irgendwie nicht mehr so gut ankommt und deshalb auch in der kirchlichen Kommunikation der Begriff der Solidarität höher im Kurse steht, obzwar er ursprünglich seine Heimat in der Arbeiterbewegung hatte, die doch sehr kirchenfeindlich orientiert war.

Eines darf wohl aber vermutet werden, daß die Präferenz für die Liebe nicht primär theologisch dogmatischer Reflexionen sich verdankt sondern eher adressatenorientierter Erwägungen: Das kommt an! Aber bei wem? Welcher junge Mann oder erwachsener schaut sich wohl Liebesfilme im Fernsehen an? Es ist wohl zutreffend, daß dies Unterhaltungsprogram fast nur von Frauen genossen wird. Ist dann Liebe kein Thema für Männer? Kommen deshalb etwa mehr Frauen als Männer zu den Gottesdiensten, weil es hier um ein zentrales Frauenthema geht?

Bei einer adressenorientierten Begründung für diese Präferenz für das Thema Liebe könnten dann zwei Vorstellungen dominierend sein, daß jeder Mensch gern geliebt werden möchte oder daß er gern lieben möchte. Das klingt ad hoc so einsichtig, daß da ein Fragezeichen zu stellen ist: Möchte jeder wirklich geliebt werden? Wer nachdenkt und dann erst diese Frage respondiert wird nicht umhinkommen zu urteilen: Den ich liebe, von dem möchte ich auch geliebt werden! Aber welche Komplikationen und Probleme entstehen, wenn das Bekenntnis: „Ich liebe Dich!“ mit: „Ich Dich aber nicht!“ beantwortet werden muß? Der unglücklich Liebende steht dann nicht allein im Regen sondern ebenso der so Geliebte, der aber den ihn Liebenden nicht liebt. Wie können diese zwei dann noch miteinander freundschaftlich verkehren,wenn sie diese nichterwiederte Liebe trennt? Eine Frau, von wem möchte sie denn geliebt werden? Von ihrem Ehemann, ihren Kindern, vielleicht noch von ihren Eltern und Geschwistern und vielleicht noch von ihrer besten Freundin.Mehr dann von anderen geliebt zu werden, würde ihr eber Probleme und Sorgen bereiten als daß sie darüber glücklich wäre. Und wen möchte sie lieben? Wohl auch nur diese Personen! Sagen wir es nüchtern realistisch: Von den allermeisten möchte ein Durchschnittsmensch nicht geliebt werden. (Bei „Stars“- möchten die nicht von ganz vielen Fans geliebt werden?, mag das dann vielleicht anders sich verhalten.)Auch will ein Durchschnittsmensch die allermeisten nicht lieben, was natürlich nicht aussschließt, daß man seinen Mitmenschen in der Not zu helfen bereit ist.

Aber bei Gottes Liebe soll das selbstredend ganz anders sein! Nur stellt sich hier dann die simple Frage: Was und wie viel muß ich denn von Gott wissen, um zu begreifen, daß Gottes Liebe etwas ganz anderes ist als die Aussage, daß es neben den Menschen, die mich lieben und die ich liebe, noch ein Subjekt gibt, das mich liebt und das gar an mich den Anspruch stellt, geliebt zu werden ? „Gott ist die Liebe“, klingt da wohl gut und vertraut für kirchlich Sozialisierte, aber hilft, wird über das nachgedacht, nicht weiter: Warum soll ich es als gut beurteilen, von Gott geliebt zu werden?

Verkomplifiziert wird das dann noch durch zwei Infragestellungen: Gibt es denn überhaupt diesen Gott der Liebe und wie soll ich erkennen, daß er mich liebt?

Wird dann darauf erwidert: Im Geliebtwerden durch andere Menschen erfahre ich Gottes Liebe zu mir!, wird es ganz problematisch: Warum soll ein Kind in der Liebe der Mutter zu ihm darin Gottes Liebe erfahren oder der Mann in der Liebe seiner Geliebten? Daß etwas rein Menschliches, das Geliebtwerden ein Geliebtwerden durch Gott selbst ist, das zu erkennen, verlangt ein entfaltetes Gottesverständnis, das so gewiß den meisten Geliebtwerdenden und Liebenden nicht gegeben ist. Es kann nur als eine kirchliche Behauptung gehört werden, der man Glauben schenken kann oder auch nicht.

Bei einer Kirchenführung: „Dies ist eine evangelische Kirche“.Luther habe die gegründet. Eigentlich ging es ihm nur um eines: „Die Liebe allein zählt!“ Nein,Luther ging es allein um den Fiduzialglauben und katholische Theologen kritisierten ihn deshalb, ob er so nicht lehre, daß ein Mensch ohne die Liebe ein Gott Wohlgefälliger sein könne. Aber von der Liebe in dieser Hinsicht wird auch in der Katholischen Kirche kaum noch gepredigt. Meist wird ganz schnell von: „Gott liebt alle Menschen!“ übergeleitet zu: „Deshalb haben wir auch jeden zu lieben!“ Das wird dann expliziert und veranschaulicht aber mit der Folge, daß die Liebe primär nur noch vorkommt als eine zu erbringende Leistung, wen wir alles so zu lieben haben. Die politische Korrektheit verlangt dann als Erstwahlnächstenliebeobjekte die Asylanten und die Homosexuellen und die Armen Afrikas.Gottes Liebe verkommt dann dabei zum Motivator, humanistisch sich zu engagieren. Daß der Mensch dazu berufen ist, Gott zu lieben, verschwindet dann gänzlich in diesem Humanitarismus.


Kann es da noch verwundern, daß Religion als das langweiligste und einfachste Fach gilt?

 

Corollarium 1

Nicht geliebt zu werden heißt im Regelfall im zwischenmenschlichen Bereich,  die Anderen sich indifferent zu einem verhalten, die Aussage, daß man den Anderen gleichgültig wäre, wohnt doch ein negatives Werturteil inne: Das dürfe so nicht sein. Diese Indifferenz hebt sich dann auf, wenn Nützlichkeitsbeziehungen entstehen: Dem Arbeitgeber ist sein Angestellter nützlich, Freunde sind nützlich zur Freizeitgestaltung usw. Die Liebe ist dagegen das ganz Andere. In Hinsicht auf Gottes Liebe ist dies nun ganz anders: Wer nicht von Gott geliebt wird, der lebt unter seinem Zorn. Gott verhält sich zu keinem Menschen indiffferent oder betrachtet ihn als für sich nützlich. Die Aussage: "Gott liebt Dich!", erhält so erst ihre volle Bedeutung, wenn damit ausgesagt ist: "Gott zürnt Dir nicht!" Gott will Dir das ewige Heil geben und nicht das ewige Unheil! 


 

Das verschwundene Evangelium, oder der synodale Kampf wider die Offenbarung und die Wahrheit Gottes

Das verschwundene Evangelium, oder der synodale Kampf wider die Offenbarung und die Wahrheit Gottes



Die Wahrheit wird euch frei machen“,verkündigt Jesus Christus. Wie nun aber, wenn diese freimachende Wahrheit, die uns offenbarte gar nicht offenbar und so für uns erkennbar ist und schon gar nicht in der Kirche als erkannte präsent ist? Die „Theologen“ Frau Knop rechtfertigt nun mit der These der letztlichen Unerknnbarkeit der Wahrheit die Destruktion der Katholischen Kirche. Ihr Hauptcredo lautet so: „Die Kirche hat sich historisch betrachtet permanent verändert“. (Kath de am 19.8.2022) Permanent verändern könnte sich die Kirche aber nur, wenn in ihr keine Wahrheit wäre, sondern sie nur auf der Suche nach ihr wäre und daß sie eben zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten zu verschiedene Meinungen über das, was wahr sein könnte, gekommen ist.

Darum heißt es dann da:

Frage: Der Kulturphilosoph Ernst Troeltsch hat 1910 in einem Aufsatz sinngemäß gefragt, ob die Kirche den Gläubigen nur fertige Wahrheiten darbietet oder mit ihnen gemeinsam als Suchende dasteht.

Knop: Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil versteht sich die Kirche als gemeinsam mit den Menschen suchend. Sie will ihr Verständnis des Evangeliums in der Gesellschaft umsetzen - immer in dem Wissen, auf dem Weg und noch nicht am Ziel zu sein. Das gilt auch für ihre institutionelle Gestalt. Die Kirche hat sich historisch betrachtet permanent verändert. Dabei hat man durchweg, wenn auch mit Verspätung, an zeitgenössischer Politik und Gesellschaft Maß genommen. Das ist auch heute möglich und nötig. Wir dürfen weder hinter den intellektuellen noch hinter den kulturellen Standards unserer Zeit zurückbleiben.“

Mit Ernst Troeltsch stimmt diese „Theologin“ also darin überein, daß es für uns keine offenbarte Wahrheit gibt.Die Kirche müsse die Wahrheit des Evangeliumes noch suchen! Das Evangelium ist eben trotz der 2000 Jahre des Suchens noch nicht verstanden worden. Um des Verständnisses willen müsse die Kirche Maß nehmen an der zeitgenössischen Politik und der Gesellschaft. Die heutige Politik und die intellektuellen und kulturellen Standards haben das unserige Verständnis des Evangeliumes zu bestimmen.

Hat das Evangelium überhaupt noch einen eigenen substantiellen Gehalt oder ist der Gehalt identisch mit den Gehalten unserer jetzigen Gesellschaft? Wenn es noch einen eigenständige Wahrheit geben sollte, dann müsse dieser gemäß diesen heutigen Standards umgeformt werden. Geradezu revolutionär ist dabei die These, daß die heutige Politik zuallererst den Maßstab für die geforderte Transformierung des Verständnisses des Evangeliumes präsentiert. Das heißt konkret, daß die jeweilige Bundesregierung den Maßstab des Verständnisses des Evangeliumes der Kirche setzt. Die Katholische Kirche soll also eine Agentur des Staates sein, dem sie ihr „Evangelium“ zu unterwerfen habe. Diesen völligen Ausverkauf der Kirche versucht nun diese Pseudotheologin damit zu rechtfertigen, daß die Wahrheit, das Evangelium genau genommen etwas Unerkennbares und Unerkanntes sei.Die Kirche habe im Laufe ihrer Geschichte stets nur das als „wahr“ verkündet, was ihre Zeitgenossen dafür hielten. Da die Meinungen darüber, was denn nun wahr sei, sich stets ändern, habe die Kirche sich dem stets angepaßt und mit diesem permanenten Sicheinpassen müsse sie nun weitermachen.

Alles fließt im Strom der Meinungen und die Kirche müsse eben mitschwimmen in diesem Meinungsstrom. Denn es gibt keine offenbarte und von der Kirche erkannte und so in ihr präsente Wahrheit. Das markiert selbstredend den völligen Abfall vom Katholischen Glauben. Darum ist auch das Ziel des „Synodalen Weges“ nicht die „Reform“ sondern die Abschaffung der Katholischen Kirche.

Die Katholische Kirche kann eben in ihrer Substanz nicht in ein geschichtsphilosophisches Denken integriert werden, in dem jede einmal erkannte Wahrheit durch eine darauf folgende als zu einer Unwahrheit entwertete verstanden wird. Die Zeit, gemeint ist damit die jeweils in einer bestimmten Zeit vorherrschende Ideologie , jetzt der Liberalismus hat so das Verständnis der Wahrheit, wie sie die Kirche jetzt zu verstehen hat, zu normieren. Das gebiert eine Kirche, in der statt des Geistes der Wahrheit der Zeitgeist weht und alles Kirchliche immer auf das Neue umformt, damit die Kirche in die Zeit hineinpaßt. So wiederholt die Kirche nur noch das Gerede der Welt, vielleicht etwas salbungsvoller, während in ihr die Wahrheit verstaubt als nicht mehr den heutigen Standards der Politik und Kultur Genügendes. 

Corollarium 1

Überdeutlich wird hier, wie weit sich diese Zeitgeisttheologie vom Verständnis der Theologie und Kirche entfernt hat, das die Theologie und die Kirche fundiert sieht in der Offenbarung der Wahrheit. Dies Fundament soll nun durch den Treibsand des Flusses der Meinungen, was man so für wahr hält, ersetzt werden, um so alle Glaubenswahrheiten in ein unverbindliches Meinen aufzulösen.  




 

Donnerstag, 18. August 2022

„Mehr als 100.000: Riesnecho füt JF-Petition gegen Rundfunkgebühr“




Mehr als 100.000: Riesnecho füt JF-Petition gegen Rundfunkgebühr“


So konnte die „Junge Freiheit“ den Erfolg ihrer Unterschriftenaktion gegen die Zwangsgebühren des Öffentlichen Rundfunkes schon nach kurzer Laufzeit feiern: über 100.000 Unterstützer. Eine Groteske: Meine Internetseite kann jeder mit einem Internetanschluß Ausgestattete aufsuchen – wie nun, wenn ich auf die Idee käme, von jedem Anschlußbesitzer jährlich 100 Euro einforderte mit der Begründung,er könne ja meine Netzseite aufsuchen und lesen. Der Qualität meiner Beiträge wäre dann mit 100 Euro pro anno angemessen honoriert. Jeder erklärte mich rechtens für geldgierig und für verrückt. Wenn überhaupt, dann würde wer nur für von ihm wirklich gelesene Artikel bezahlen aber doch niemals für Artikel, bloß weil es für ihn die Möglichkeit gäbe, sie lesen zu können. Betrete ich ein Büchergeschäft, brauche ich ja auch nicht bloß für die Möglichkeit, ein Buch dort zu kaufen, zu bezahlen.

Aber beim „Öffentlich-Rechtlichen- Rundfunk ist das alles ganz anders: Jede Bürger verfüge über die technische Möglichkeit, die Aussendungen dieser Anstalten zu empfangen und darum müsse jeder auch die Gebühren bezahlen, auch wenn er im ganzen Jahr keine einzige konsumierte. Das sei durch die einzigartige „Qualität“ des Programmes gerechtfertigt. Aber wenn das Programm so gut wäre, warum läßt man dann nicht einfach die realen Nutzer das Programm bezahlen,denn es müßten dann doch genug Gelder eingehen, gäbe es so viele von der Programmqualität angetane Nutzer?

Die Programmmacher können sich nun auf eines verlassen: Sie bekommen ihr Geld, sehr reichlich sogar, selbst wenn Niemand sie einschaltete. Nur eines muß gesichert sein, daß die jeweilige Regierung mit dem Programm zufrieden ist und so weiterhin diese Finanzierung durch die Zwangsgebühren erlaubt. Wer sich daraufhin die Programme anschaut, wird schnell fündig werden, wie gut diese Anstalten ihrem Brötchengeber dienlich sind: Alles, was die Regierung macht ist gut und Kritiker haben immer Unrecht.Ganz so plump verfahren die Sender nun nicht, aber die regierungstreue Tendenz ist einwandfrei erkennbar. Nicht nur die Nachrichtensendungen, selbst im Bereich der Unterhaltung wird der Konsument politisch korrekt im Sinne der Regierungspolitik unterhalten.

Sicher, die Privatmedien berichten und informieren auch nicht sachlich-objektiv, aber die braucht nur der zu bezahlen, der sie auch wirklich nutzt. Hier wähle ich aus, welche Medien ich abonniere und welche nicht – oder wer würde ein Zwangsabbo der „TAZ“ akzeptieren, weil diese Tageszeitung so herrlich regierungstreu schreibt?

Die titelte schon lange vor dem jetzigen Krimkrieg, daß wir gegen Putin aufrüsten müßten- aber ist soviel Enthusiasmus für die Nato ein Grund, ein Zwangsabbo zu rechtfertigen für jeden Staatsbürger, weil er so immer regierungstreu informiert würde?

 

Mittwoch, 17. August 2022

Irritierendes: Eine moralische Gewißheit gibt es doch noch: Jeder Angriffskrieg ist verwerflich!

 

Irritierendes: Eine moralische Gewißheit gibt es doch noch: Jeder Angriffskrieg ist verwerflich!


In unseren Zeiten des moralischen Relativismus, wo anscheinend alles als jetzt erlaubt propagiert wird, was einst als moralisch verwerflich verurteilt worden ist, existiert noch eine moralische Wahrheit: Jeder Angriffskrieg ist verwerflich. Darum sind sich auch alle Anständingen eins in der moralischen Verurteilung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Ja, das Zeigen des Buchstabens „Z“ kann sogar strafbar sein, wenn dies Zeigen als eine Zustimmung zu diesem Angriffskrieges gemeint ist. Die Theologen, die sich zu dieser Causa äußern, stimmen dem, so weit ich es überblicke, vorbehaltlos zu. Soviel Übereinstimmung in einer Causa in einer auf Meinungsfreiheit insistierenden pluralistischen Gesellschaft muß aber irritieren. Sieht das wirklich Niemand anders?

Halten wir uns die Kriegserklärungen Englands und Frankreichs des Jahres 1939 gegen Deutschland mal vor Augen! Hat Deutschland nach oder vor seinem Krieg gegen Polen diese beiden Länder in irgendeiner Weise bedroht oder Absichten gehegt, gegen diese einen Krieg führen zu wollen? Dafür gibt es keinerlei Hinweise oder gar Beweise. In Hitlers Schrifttum und dem der Partei wird zwar von der Gewinnung von neuem Lebensraum im Osten geschrieben, aber nirgends wird von Eroberungsabsichten gen Westen. Nach den ergangenen Kriegserklärungen versuchte die deutsche Diplomtie, den Ausbruch des Krieges zu verhindern. Josef Stalin urteilte gar, daß der 2.Weltkrieg erst mit diesen Kriegserklärungen begonnen hätte, denn davor war es nur ein Krieg zwischen 2 Staaten und somit noch nicht ein Weltkrieg.

Nun herrscht ein vollkommener Konsens darüber, daß der Krieg Englands und Frankreichs gegen Deutschland moralisch und auch völkerrechtlich legitim gewesen sei. War das denn nicht auch ein Angriffskrieg? Er sollte zur Befreiung Polens von der Deutschen Besatzung dienen, das sei die moralische Legitimation dieser Kriegserklärung. Aber der Sowjetunion, die im Bunde mit Deutschland dann den östlichen Teil Polens besetzte, wurde von diesen Zweien nicht der Krieg erklärt, sondern nur uns Deutschen. Warum? Das ist sonnenklar: Frankreich und England strebten schon vor 1939 mit Rußland zusammen ein antideutsches Bündnis an, das aber wohl am Veto des mitbeteiligten Polens scheiterte. Warum ist nun diese englisch- französische Kriegserklärung keine eines Angriffkrieges? Auch auf diese Frage gibt es eine klare und eindeutige Antwort: Die Sieger schreiben die Geschichte und ihre Kriege sind so niemals ungerechtfertigte Angriffskriege.Denn rein sachlich gesehen war es eine Angriffskriegserklärung, denn auch der Zweck der Befreiung Polens ist ja eine Kriegszielbestimmung eines vorgesehenen Angriffskrieges. Zudem wurde jeder Versuch einer diplomatischen Lösung von diesen 2 Staaten abgelehnt. Von deutscher Seite lag ja immer noch der Vorschlag auf den Tisch, daß Polen auf eine Integration Danzigs in das polnische Territorium verzichten solle und einen freien Zugang Deutschlands zur deutschen Staat Danzig zu gewähren habe. Das hatte Polen ja vor dem Kriegsanfang abgelehnt. Darüber hätte wieder verhandelt werden können.

Blenden wir zu einem anderen Krieg um, den gegen Afghanistan! Als Legitimation dieses Krieges galt die Weigerung der afghanischen Regierung, einen islamistischen Terroristenführer an die USA auszuliefern, der angeblich für den Terroranschlag am 11.9. 2001 maßgeblich beteiligt gewesen sein sollte. Nur konnte die USA für diese Anschuldigung keine Beweise vorlegen, schon gar keine für eine Beteiligung der afghanischen Regierung an diesem Attentat. Mehr als fragwürdig ist aber auch, ob hier die Verhältnismäßigkeit der Mittel gewahrt worden ist. Niemand darf einen Buben am Apfelstehlen hindern, indem er mit einem Gewehr auf ihn schießt. Ein ganzes Land zu bekriegen, um einen vermeintlichen Terroristen gefangen zu nehmen, ist so nicht als verhltnismäßig zu beurteilen. Den Terroriten ergriff man dann ja auch gar nicht sondern stürzte die dortige Regierung, um dann eine proamerikanische zu installieren, die nach dem Abzug der Besatzungstruppen wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Das ist ein klarer Fall eines Angriffskrieges. Nur wird der als gerechtfertigt anerkannt und kein Kirchenvertreter protestierte gegen diesen offensichtlichen Angriffskrieg. Jetzt wäre noch an den Angriffskrieg gegen Jugoslawien zu erinnern: Jugoslawien wurde angegriffen, weil die serbische Führung angeblich die Albaner und die Kroaten als ethnische Minderheiten diskriminiere, ja gar bekämpfe. Wenn aber Rußland die Ukraine angreift, weil dort die russische Minderheit bekämpft wird und die um eine Militärhilfe bat ob der Angriffe auf die als autonom sich erklärten russischen Volksrepubliken, dann ist das ein verwerflicher Angriffskrieg. Ja, das ist sachlich gesehen, absurd.

Offenkundig sind alle Angriffskriege der USA und ihrer Verbündeten erlaubte Kriege, auch die Kriegserklärung gegen Deutschland 1939, aber nur alle russischen Kriege nach 1945 und alle deutschen bis 1945 gelten als moralisch verwerflich. Es kommt eben nicht auf die Tat an, sondern allein darauf, wer es tat, ob der Kriegsverursacher gut oder böse war oder ist. Soviel zum Thema Moral und Krieg.

Und noch etwas Besonderes für die Theologen: Wie hat den das Volk Israel das ihm von Gott verheißende Land Kanaan erobert, wenn nicht durch Angriffskriege!