Donnerstag, 25. August 2022

 

Eine Mißbrauchsgeschichte: Wer einen Flüchtling aufnimmt, der nimmt mich auf, verheißt Jesus Christus


Wie oft vernimmt man in Diskussionen oder Stellungnahmen zum Problem der Asylanten: Wer einen Flüchtling aufnimmt, der nimmt Christus auf!Es sei geradezu eine christliche Pflicht, jeden hier Anklopfenden Asyl oder einen (unbegrenzten?) Aufenthalt zu gewähren, denn wer einen Asylanten nicht aufnähme, verweigere sich dem Heiland. Auch dem häufig gewährten sogenannten „Kirchenasyl“ scheint so eine theologische Begründung zu Grunde zu liegen. Wo Gerichte letztinstanzlich einen Asylantrag abgelehnt haben, da er nicht gerechtfertigt war, gewähren dann Klöster oder Gemeinden einem Abgelehnten ein Asyl, um so doch noch irgendeine Aufenhaltsgenehmigung zu erwirken, denn jeder, der hier leben wolle, habe auch das Recht dazu. Das meinte ja Jesus selbst, wenn er sagt: Wer einen Flüchtling aufnimmt, der nimmt mich auf!


Aber was sagt Jesus denn wirklich? „Wer einen aufnimmt, den ich sende,nimmt mich auf;wer aber mich aufnimmt,nimmt den auf,der mich gesandt hat.“ Joh,13,20. Gott sandte seinen Sohn in die Welt und so sendet der Sohn Menschen in die Welt, damit so die Wahrheit verkündet wird. Den theologischen Hintergrund bildet ein 2-Weltenschema, daß es das Jenseits gibt, wo Gott ist und die Wahrheit erkennbar präsent so ist und daß es das Diesseits gibt als Raum der Entfremdung von Gott. Gott sendet nun den Erlöser, der nur der Erlöser sein kann, weil er aus dem Lichte, der Erkenntnis kommt, um in der Finsternis die Wahrheit zu offenbaren. Denn diese ist in der Welt durch die Weltmenschen nicht erkennbar, sie muß ihnen offenbart werden.

Der Offenbarer stellt dann andere Menschen, Christen in den Dienst der Verkündigung, daß sie das Offenbarte verkündigen sollen und das können sie als von ihm Ausgesandte.

Praktisch ist damit die Missionstätigkeit von den christlichen Wanderpredigern gemeint, die, wenn sie irgendwo ihr Amt ausübten, sie sind Gesandte Jesu Christi, von den dortigen Christen aufgenommen werden sollten. Das inkludierte, daß sie mit dem Notwendigen versorgt wurden, mit Speis und einer Unterkunft, damit sie dann da ihren Auftrag erfüllen konnten. Der Apostel Paulus sorgte selbst durch seine Arbeit für seinen eigenen Lebensunterhalt, die meisten christlichen Wanderprediger aber ließen sich vor Ort von Christen versorgen, um sich ganz ihrem Dienste widmen zu können. Daß ihr Anspruch auf eine Versorgung gerechtfertigt ist, das legitimierte sich durch Jesu Aussage: Wer einen von mir Gesandten aufnimmt,der nimmt mich auf. Das heißt eben: Was ihr einem Gesandten gibt, das gibt ihr mir, so wird es euch als gutes Werk angerechnet und was ihr ihm nicht gewährt, das habt ihr dann mir nicht gewährt.Das ist so auch der Kerngedanke der großen Gerichtspredigt Jesu im 25.Kapitel des Matthäusevangeliums.


Was hat das nun mit den heutigen Migranten, Flüchtlingen und Asylanten zu tuen? Sind das etwa vom Herrn ausgesandte Wanderprediger, die hierher kommen, um uns das Evangelium zu predigen? Mitnichten.

Daß jetzt systematisch gegen Kardinal Woelki gehetzt wird, weil linksliberale Kirchenreformer ihn als einen profilierten Kritiker der Irrwegssynode abservieren wollen, ist offenkundig, daß aber auch dieser Bischof in der Causa der Flüchtlinge das Evangelium Jesu Christi verfälschte, um politisch ganz korrekt sich in Szene zu setzen, sollte deshalb nicht vergessen werden. Es gibt einfach in der Katholischen Kirche, nicht nur in Deutschland zu viele, die aus rein politischen Interessen heraus das Evangelium verfälschen!


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