„Papst Franziskus verurteilt Traditionalismus in der Kirche“
„Papst in Gespräch mit Jesuiten in Kanada: Es sei nötig, "das Thema zu disziplinieren und vor allem zu verhindern, dass es zu einer 'Modeerscheinung' wird". (Kath de am 5.8.2022) Unter dem von diesem stets pejorativ benutzten verwendeten Begriff des Traditonalismus versteht dieser Papst zuerst alle Anhänger der „Alten Messe“ und dann auch alle, die nicht der Meinung zustimmen, daß im Prinzip alle traditionellen Lehren der Kirche durch das eine wahre Konzil, das 2.Vaticanum relativiert, wenn nicht gar als entwertet anzusehen sind.
Damit führt Papst Franziskus seinen Kampf gegen seinen Vorgänger fort, der ja dies Reformkonzil in seiner organischen Einheit mit der Tradition interpretiert sehen möchte und dadurch eine Bruchdeutug ausschließen will, als sagte dies Konzil: „Nein!“ zur bisher verbindlichen Tradition der Kirche.Diese Bruchdeutung implizierte stets die Vorstellung, daß die Kirche, um den modernen Menschen erreichen zu können, sich selbst zu modernisieren habe und darum das mit der Moderne Inkompatible wegzumodernisieren habe. Das so zu Entfernende ist eben das Traditionelle. Eine im Mittelalter verharrende, sich darin eingrabende Kirche würde zu einer leblosen Museumskirche werden, darum müsse sie sich des Unzeitgemäßen entledigen.
Soweit ist dies Narrativ bekannt, es ist eben das Lieblingsstück aller Modernisten. Aber die Warnung vor dem Traditionalismus als einer Modeerscheinung paßt nun überhaupt nicht in dies Narrativ, verlangt doch gerade der Modernismus ein Mitgehen mit der Mode! Die Traditionalisten verweigern sich doch gerade dem, in dem sie an Altverstaubtem festhaltend die Zeitgenossen nicht ansprechen wollen. So kann das Traditionalistische nie eine Mode werden, weil er antipopulär ausgerichtet ist.
Es ereignet sich so in den Augen des Papstes etwas, was unmöglich ist: Vergangenheitsfixierte erreichen Menschen, füllen Kirchen und gerade unter den jungen Nachwuchspriestern sympathisieren viele mit der „Tridentinischen Messe“. Für den Fortschrittsgläubigen ist immer die Jugend der Garant des Fortschrittes, die so das Alte verwerfen um des Neuen willen. Die „Alte Messe“ wäre so ja noch akzeptabel, wenn ein paar Ewiggestrige an sie festhielten und die Kirche diese Sturköpfigen dann gewähren ließ. Aber wenn junge Priester die „Alte Messe“ anfangen, wert zu schätzen und gar Jüngere den Weg zu ihr finden, um dann auch noch anfangen, die vorkonziliare Theologie zu schätzen, dann muß der modernistische Papst einschreiten.
Mit der Kampfparole der Modeerscheinung versucht der Papst ein Problem in den Griff zu bekommen, daß es eigentlich nicht geben kann, daß ein unzeitgemäßer Katholizismus „ankommt“, während der zeitgemäße leere Kirchen und fast unbesuchte Kirchentage hervorruft. Umgekehrt müßte es sein: Je progressiver die Kirche, desto mehr Zustimmung, je traditionalistischer desto weniger. Dem Papst fällt zu diesem Problem nun nur etwas sehr „Conservatives“ ein: Disziplinieren! Die Disziplin,eigentlich allen Liberalen ein Greuel, verhindert die doch kreative Innovationen, soll nun das geeignete Mittel sein, gegen den im Prinzip unmöglichen Erfolg der Traditionalisten vorzugehen. Die „Tridentinische Messe“ muß eben bekämpft werden durch Verbote, weil sie zu gut ankommt. Dabei ist für den Fortschrittsgläubigen Papst die Sympathien für die vorkonziliare Theologie noch schrecklicher als die „Alte Messe“ selbst, gefährdet diese Theologie doch das wichtigste Projekt dieses Papstes, alle Religionen und Menschen guten Willens zu einen für das Erringen einer besseren gerechteren und geschwisterlichen Welt, denn für dies Unterfangen muß die Kirche alle Religionen als gleich wahr anerkennen um des gemeinsamen Kampfes willen.
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