Der „Great Reseat“ - Zusätze zur „Neuen Weltordnung“ Antichristlich?
Der Kampf um die Durchsetzung der „Neuen Weltordnung“eskaliert wohl seit dem Amtsantritt der neuen amerikanischen Regierung, auch wenn die „Süddeutsche Zeitung“ ernüchtert von einer „Kriegsmüdgkeit“ im Westen sprach und das, obgleich doch nun der 2 Frontenkrieg gegen Rußland und China forciert werden soll, primär als Wirtschaftskrieg aber in der Ukraine eben auch als Militärkrieg. Täglich wird ja nun die deutsche Bevölkerung zu neuen Opfern für diesen Krieg aufgefordert: frieren und fasten für den Sieg der Ukraine über Rußland. Waschlappen sollen das Strom verbrauchende Duschen ersetzen und Kaltspeisen Gekochtes und Gebratenes und überhaupt sind die „guten Zeiten“ des Wohlstandes vorbei, denn jetzt gälte es, die neue Weltordnung, die Weltherrschaft der USA und seiner Subalternen durchzusetzen gegen Renitenzköpfe. Irgendwie paßt es dazu, daß nun ein Autobombenattentat auf einen der führenden Kritiker der „Neuen Weltordnung“, Alexander Dugin versucht wurde.
Aber jetzt soll das Augenmerk auf einen altehrwürdigen Kritiker der Moderne gerichtet werden, der wohl ob seiner seinen Aphorismen innewohnenden Zeitlosigkeit immer ein aktueller Denker ist:Nicolas Gomez Davila.
„Reden wir nicht schlecht vom Nationalismus. Ohne die nationalistische Virulenz würde über Europa und die Welt schon ein tech-nisches,rationales,uniformes Imperium herrschen. Rechnen wir dem Nationalismus mindestens zwei Jahrhunderte geistiger Spontanität, freien Ausdrucks der Volksseele,reicher historischer Mannigfaltigkeit zum Verdienst an.
Der Nationalismus war die letzte Zuckung des Individuums angesicht des grauen Todes, der seiner harrt.“ (Es genügt, dass die Schönheit unseren Überdruss streift...Aphorismen, 2017, S.60)
Ein konstitutives Element der „Neuen Weltordnung“ wird hiermit erfaßt, das der Überwindung des Nationalismus. Das Narrativ, daß die Nationalismen der Völker und insbesondere der deutsche an den zwei Weltkriegen die Hauptschuld trüge legitimiert dabei die völlige Perhorreszierung des Nationalismus wie auch das ergänzende Narrativ, daß der Nationalismus zu einer Unmenschlichkeit den Fremden gegenüber führe und so den Aufbau einer „bunten“ multikulturellen und multiethnischen Gesellschaft verunmögliche. Der Nationalismus als der Wille zur Bewahrung und Lebendigerhaltung der Individualität behindere eben die Errichtung eines einzigen Weltsttaatssystemes, das die Uniformität aller Beherrschten verlangt.
Dieser Aphorismus zeigt ein gutes Gespür, daß aus der Perspektive eines technisch-rationalen-uniformen Universalismus gesehen die Individualtät der Völker, etwas Irrationales sein muß. Die Volkssele eines Volkes darf es eben nicht geben und wenn sie doch existiert, ist sie wegzuvernünfteln. Wo es nur noch den „homo oeconomicus“ geben soll, da verschwindet dann die Volksseele als etwas in einem vernünftigen System nicht Integrierbarem.
In großer Nähe zu diesem Aphorismus, auf Seite 61 findet sich dieser:
„Wir verrwefen den Kapitalismus nicht, weil er die Ungleichheit fördert,sondern weil er dem Aufstieg von niederen Menschentypen begünstigt.“
Dieser sicher polyinterpretable Aphorismus könnte im Kontext des obigen Aphorismus so gedeutet werden: Der sich globalisierende Kapitalismus der angloamerikanischen Version läßt den homo oeconomicus zu dem Menschen der Gegenwart werden. Dieser Menschentyp, dem die ganze Welt nur noch eine einzige des Kaufens und Konsumierens ist, in der alles sich nur noch um den Gelderwerb dreht, ist eben der niedere Menschentyp. Ihm nivelliert sich alles zu einer auf dem freien Markt erkaufbaren Ware, wozu er sich die nötige Kaufkraft zu verschaffen hat, in der Regel, indem er sich als eine Arbeitskraft verkauft. Alles traditionell als „Höheres“ Angesehende, die Kulturgüter, das Gute und das Schöne aber auch das Wahre, degradiert sich nun auch nur zu etwas, das für den Markt produziert wird, um gekauft zu werden. Spätestens wenn gar die Religion auch nur noch ein Sammelsurium von potentieller Konsumgüter geworden ist, hat der niedere Menschentyp in Gänze gesiegt, indem er alle anderen Möglichkeiten des Menschseins wegrationalisiert.
Wie viel tiefgründiger ist diesem Menschentypus gegenüber der, der Anteil ist an einer Volkssele,die ihn individuiert und doch Anteil gibt an einer Gemeinschaft und so nicht atomisiert und vereinzelt.Eines ist aber unübersehbar: Der auf den homo oeconomicus reduziertes Menschsein ist notwendigerweise ein antireligiöses und so auch antichristliches Menschsein, weil sie den Menschen auf seine Funktionen für die Ökonomie verdinglicht.
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