„Das Leben ist bunt und vielfältig“- oder der Abschied des katholischen Familienbundes von der Familie
Daß das Leben bunt und vielfältig sei, das ist die Kernaussage der „Orientierungshilfe“ zum Familienbild des katholischen Familienbundes des Jahres 2020. So müsse nun das traditionelle katholische Familien-verständnis mit dem unserer Buntvielfaltswelt in Einklang gebracht werden.Da wird couragiert vorangeschritten.
Was ist eine Familie?
„Der Familienbund sieht Familien überall da, wo Menschen generationen-übergreifend eine auf Dauer angelegte Verantwortungsbeziehung eingehen und füreinander sorgen. Für uns sind Familien ein unkündbarer, von Liebe und wechselseitiger Solidarität geprägter Lebenszusammenhang, in dem Leben geteilt und weitergegeben wird.“
Von Vater, Mutter und Kindern ist hier keine Rede mehr.Wo Leben weitergegeben wird könnte auf eine Elternschaft verweisen, aber schließt wohl um der Buntheit willen eine homosexuelle Partnerschaft mit adoptierten Kindern nicht aus.Aber diese Orientierungshilfe wird dann noch deutlicher:
„Überall dort, wo auf Treue gegründet Freundschaft und Liebe, füreinander Eintreten und Verantwortlichkeit der Menschen gelebt werden, ist das moralisch achtenswert – gleichgültig, unter dem Vorzeichen welcher sexuellen Orientierung dies geschieht.“
Deshalb fordert dieser Bund:
„eine klare, vorbehaltlose Akzeptanz der Menschen und ihrer je eigenen familialen Lebensformen ein. Gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) setzen wir uns ein für eine Weiterentwicklung von liturgischen Formen und in diesem Zusammenhang auch für die Segnungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.“
Zur Unauflöslichkeit einer gültig geschlossenen sakramentalen Ehe heißt es dann nicht nur, daß Geschieden-Wiederverheiratete zur hl.Kommunion zuzulassen sind, sondern: „Die Verhinderung einer Trennung der Eltern und des Aufbaus neuer stabiler Beziehungen können ihnen (gemeint sind die Kinder) schaden.“ Also: Um des Kindeswohles willen soll die Scheidung als erlaubt und als möglich angesehen werden, damit der geschiedene Mann oder die geschiedene Frau eine neue Beziehung eingehen können zum Wohle der Kinder. Diese neuen Beziehungen dürfen also nicht diskriminiert werden.
Von dem katholischen Familien- und Eheverständnis bleibt so kaum noch etwas übrig. Es wird ersetzt durch ein bunt- vielfältiges Familienverständnis, das im Prinzip nichts ausschließt um alles irgendwie als Familie anzuerkennen.
So wundert es auch nicht, daß der jetzige Vorsitzende dieses "katholischen" Familienbundes sich mit dem Votum der ZK-Sprecherin zur Abtreibung solidarisch erklärt:
"Liest man den gesamten Text, so ist deutlich erkennbar, dass Frau Stetter-Karp den gefundenen Kompromiss zum Schwangerschaftsabbruch bewahren möchte: im Sinne des gesellschaftlichen Friedens und zum Schutz des ungeborenen Lebens. Zu diesem Kompromiss gehört auch die grundsätzliche Möglichkeit, dass Frauen nach erfolgter Beratung den Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen können." (Kath de: Hoffmann am 3.8.2022) 100.000 getötete Kinder sind für diesen Herren ein guter Kompromiß! Durch das Töten schützt man eben die Kinder vor dem Leben!
Zusätze:
1.Eine Lieblingsvokabel der heutigen Reformer ist: weiterentwickeln. Aber sie meinen damit die schlichte Negation der bisher verbindlichen Lehren der Kirche. Das ist so, als hielte man etwa im Geiste Feuerbachs den Atheismus für die Weiterentwickelung des Theismus.
2. Es kann nicht übersehen werden, daß gerade die einstigen katholischen Verbände heute Agenturen zur Selbstsäkularisierung der Kirchen geworden sind, sich ganz dem Zeitgeist verschreibend alles Katholische hinter sich lassend. Dabei schrickt man nicht mal vor der plumpesten Anbiederung an den Zeitgeist:Wir sind bunt und vielfältig! zurück.
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