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Dienstag, 15. Oktober 2024

Ratzinger als ein Prophet: Zur Krise der Kirche

 

Ratzinger als ein Prophet: Zur Krise der Kirche



1958 prophezeite Ratzinger ein Neuheidentum,das in der Kirche sich ausbreiten werde. Auf Kath info wurde dankenswerter Weise dieser prophetische Text des späteren Papstes vollständig abgedruckt am 14.10.2024 und sei hiermit eindringlichst zur Lektüre empfohlen. Da ist zu lesen: „Dieses dem Namen nach christliche Europa ist seit rund vierhundert Jahren zur Geburtsstätte eines neuen Heidentums geworden, das im Herzen der Kirche selbst unaufhaltsam wächst und sie von innen her auszuhöhlen droht. Das Erscheinungsbild der Kirche der Neuzeit ist wesentlich davon bestimmt, daß sie auf eine ganz neue Weise Kirche der Heiden geworden ist und noch immer mehr wird“.

Die rund vierhundert Jahre könnten auf die Reformation bezogen verstanden werden, aber in dem Gesamttext findet sich keine und auch nur die kleinste Anspielung auf die Reformation. Dabei wäre die These, daß durch die Zerspaltung des Christentumes in die Katholische Kirche und den Protestantismus der Anfang des Zerfalles des damals noch existierendem christliche Abendlandes gesetzt worden sei, sehr plausibel.Wer den Text aber sehr genau liest, könnte eher den Eindruck bekommen, daß die staatliche Anerkennung der christlichen Religion durch den Kaiser Konstantin die Neuverheidnisierung der Kirche eingeleitet hätte. In der Konstantinischen Epoche sei eben die Differenz zwischen der Kirche und der Welt nivelliert worden, indem die christliche Religion zu der Staatsreligion avancierte.In dem Text wird ja antithetisch die Zeit, als die Menschen Christen wurden, indem sie sich persönlich zu Christus bekehrten von der Zeit unterschieden, in der man in die Kirche hineingeboren und hineingetauft wurde als ein Kind christlicher Eltern. Jetzt gälte es also, daß die Kirche sich in ihrer Differenz zur Welt begreifen müsse, damit sie sich nicht völlig verweltliche durch das Konzept der Staatsreligion, in dem tendenziell nicht die Welt verchristlicht sondern die Kirche verweltlicht würde. So habe hier der Theologe Ratzinger die Einsicht des Papstes Benedikt XVI, daß die Kirche sich zu entweltlichen habe, vorweggenommen.

Die Wahl des Begriffes des Neuheidentumes ist aber mehr als unglücklich. Denn die Heiden waren ja weder theoretische noch praktische Atheisten, sondern sie glaubten an ihre Götter und auch praktizierten sie ihre Religion,lebten also nicht so, daß sie zwar an ihre Götter glaubten, aber ihr Leben so führten, als existierten sie nicht. Unsere Gegenwart ist aber durch einen massenhaften Atheismus geprägt, bzw durch einen Gottglauben, ein Höheres wird es schon geben, der aber keine Relevanz für das Leben besitzt.Davon wäre ein neues Interesse an den heidnischen Religionen zu distinguieren, in der Romantik anhebend als das Interesse an den volkstümlich ursprünglichen Religionen, die dann die Katholische Kirche verdammt hätte. Die Verweltlichung der Kirche kann so auf keinen Fall als eine Selbstverheidnisierung aufgefaßt werden. Es ist stattdessen ihre Selbstversäkularisierung, daß sie nur noch eine Sozialdienstagentur sein will.

Auch ist wohl die pointierte Gegenüberstellung von der Kirche, der nur die sich zu Christus Bekehrten angehören zur Volkskirche, in die man hineingetauft wird, sehr problematisch, verkennt sie doch, daß wie der Alte Bund ein Bund Gottes mit einem Volke war, dem jüdischen, so auch der Neue Bund der mit einem Volke ist, dem Kirchenvolke. Zum Volkssein gehört nun aber konstitutiv,daß man in es hineingeboren wird und nicht in es eintritt wie in einen Verein. Das Problem ist deswegen nicht das Hineingeboren- und Hineingetauftwerden, sondern daß die Vermittelung des christlichen Glaubens an die so Hineingetauften nicht gelingt.

In dem Text wird die These aufgestellt, daß es selbst den Christen nicht mehr vorstellbar sei, daß es die eine wahre Religion gäbe, die als solche heilsnotwendig zu glauben sei, daß es doch wohl ausreiche, anständig zu leben, um gottefällig zu sein. Alle Religionen seien so gleichgültig für das Heil, wenn man denn überhaupt noch an eine Erlösung glaube.Heiden war ihre Religion aber nie so gleichgültig. Diese Vergleichgültigung kann wirklich nicht unter dem Begriff eines Neuheidentumes subsumiert werden. Wir erleben und erleiden eine Selbstsäkularisation, die so es vordem noch nie in der Menschheitsgeschichte gegeben hat. 

Klärungsbedürftig ist angesichts dieses Ratzingertextes aber auch prinzipiell das Verhältnis der heidnischen Religionen zu der christlichen. 














Samstag, 12. Oktober 2024

Wie die Kirche sich selbst aufgibt: ein Musterbeispiel der Selbstsäkularisation

 

Zensierte Geschichten von Gott  - ein Musterbeispiel der Selbstsäkularisation der Kirche (aus meinem Buch:" Der zensierte Gott")


Die Götter standen vor einem Problem! Da schauten sie hernieder auf ihre Schöpfung, die gute mit all den Menschen: unerträgliches Geschrei drang zu ihnen empor. Der ewige himmlische Frieden-vorbei war es mit ihm. Die Sünden der Menschen, als übler Geruch stieg er in ihre Nasen. Bilder von Mord und Totschlag verfinsterten das Angesicht der Erde, die Tränenflüsse der Gequälten und Leidenden, das Geschrei der Mörder...eine einzige Kakophonie des Grauens. „Schluß damit!“ -Denkpause- „Wir irrten, als wir die Welt mit den Menschen schufen. Nur Böses im Sinne haben sie.“ Ach, wie gerne hörten wir nun als Einrede die Mär von der Krönung der Evolution, dem Menschen, oder frömmer: vom Menschen als der Krönung der Schöpfung. Stattdessen: die Sintflut beschloß der Götterrat. Die große Reinigung. Es herrschte wieder Ruhe und Frieden im Himmel.

Nur, plötzlich-ein Aufschrei: „Da schwimmt ja eine Arche, ein Mann und eine Frau steuern das Schiff. Werden die sich etwa vermehren, und alles fängt wieder von vorne an!“ „Wie konnte das nur passieren?“ Ratlose Götter. Da erhob der kleinste der Götter seine bittende Stimme: „Wartet doch,urteilt nicht zu schnell!“ Alle Götteraugen schauten auf Noah. Er betrat das Festland, eine einstige Bergspitze wohl und- er brachte Gott ein Dankopfer dar, daß Gott ihn aus der Sintflut gerettet hatte. Welch ein Wohlgeruch war dies Brandopfer den Göttern.

Liebe Götterkollegen, wir stehen vor einer schweren Entscheidung! Wollen wir in Frieden und Ruhe leben, dann müssen wir den Menschen auslöschen. Nur, wer bringt uns dann die uns so lieben Opfer dar? Wollen wir weiter Opfer genießen, dann müssen wir die Menschen weiterhin hinnehmen. Sie sind wie sie sind, dunkel ist ihr Herz und heimtückisch ihr Trachten. No woman,no cry, nein auch: no man, no cry! Aber wie kommen wir da zu unseren Opfern?Betretendes Schweigen im Götterrat. Der kleinste hatte gehandelt und Noah angewiesen, die Arche zu bauen. „Es geht nicht anders!“ „Wir setzen den Regenbogen als Merkzeichen für uns an den Himmel, daß wir beschlossen haben, die Menschen nie mehr auszurotten, um der Opfer willen. Und überkommt uns der göttliche Zorn, dann schauen wir auf dies Himmelszeichen, damit es uns an unseren Götterbeschluß erinnert.“Und so geschah es dann.

So kennen wir diese Geschichte nicht. Eventuell wurde sie so erzählt, bevor sie umgeschrieben wurde für die jüdisch-monotheistische Vorstellungswelt. Aus Noah wurde dann der vor Gott Gerechte, der deshalb gerettet wurde. Warum, wenn er doch wieder Kinder hervorbringt, die sich in nichts von den Geschlechtern vor und während der Sintflut unterschieden?, könnten wir jetzt fragen. Das weist uns dann doch wieder zurück zur eigentlichen Pointe der Geschichte. Diese Geschichte will uns nämlich , nicht dogmatisch ergründend, sondern narrativ zeigen, warum Menschen Gott Opfer darbringen. Es ist eine Kultätiologie: warum gibt es den Kult, in dem Gott geopfert wird. Das einmalige Opfer ist hier der legitimierende Grund für die vielen Opfer des Kultes.

Zur Vereinfachung erzählte ich hier die Geschichte polytheistisch. Eventuell war das auch die Ursprungsgestalt der Sintflutgeschichte. Gibt es nur einen Gott, dann muß ja die äußere Spannung zwischen den Göttern, wollen wir unsere Ruhe und nichten das Experiment Mensch oder lassen wir ihn leben ?in ein göttliches Subjekt hineingedacht werden. Gott kann sein Wollen ändern, ersetzt nun die Vorstellung von verschiedenen Göttern, die Gegensätzliches wollten. Jetzt steht nicht mehr ein Götterwille gegen den anderen, die vielen wollten den Tod der Menschen und der eine das Weiterleben.

Nun soll eine zeitgeistgemäße Neuinterpretation dieser Erzählung vorgestellt werden. In etwa wurde diese wirklich so in einen evangelischen Gottesdienst gehalten.


Eine große Umweltkatastrophe drohte. Alles Eis der Pole taute ab, und Unmengen von Wassern ergossen sich über die bewohnte Erde. Aber Gott rief aus, durch seine Propheten: „Rettet euch vor der Flut! Baut Archen der Rettung!“ Nur einer hörte auf die Mahnung Gottes. Er baute seine Arche, nahm Tiere in das Boot und so rettete er sich und seine Familie. Die anderen aber, verstockt wie sie waren, ertranken in den Fluten.“

Der geistige Hintergrund dieser Fassung der Erzählung ist offenkundig die kurzfristige Ökologiebewegung, der sich diese Predigt verpflichtet wußte. Der Zeitgeist diktierte hier die Umdeutung. Den Hörern sollte die Vorstellung eines zornigen Gottes nicht mehr zugemutet werden. Nein, hier ist Gott nur noch die Liebe und die zürnt niemals. Schon gar nicht verhängt der „Liebe Gott“ ein Gericht über die Menschheit, ein sie vernichtendes gar. Diesen Tag des göttlichen Zornes darf es nicht mehr geben. Er wird wegzensiert. Aus dem göttlichen Strafgericht wird eine Naturkatastrophe. Diese hat mit Gott nichts zu tun. Sie ereignete sich einfach unabhängig von Gott.

Das ökologisch sensibilisierte Denken hört hier natürlich verborgen die Botschaft, daß es die Menschen sind, die durch ihr Fehlverhalten diese Naturkatastrophe verschuldet haben. Die moderne christliche Religion trägt somit zur Säkularisation in dem Sinne mit: wo einst Gott das Handlungssubjekt war: er verursachte die Katastrophe als Gericht, tritt nun die von Menschen mißhandelte Natur, die Katastrophen hervorruft. Propheten treten auf. Sie verkünden keine göttlichen Offenbarungen mehr, sondern warnen vor dem, was jedes kritisch urteilende Auge auch hätte sehen können: daß der Mensch die Umwelt zerstört und daß das so nicht weitergehen darf, will der Mensch auf Erden überleben. Einst hörte nur einer auf die Mahnung, jetzt schon eine ganze Bewegung, die sogenannte Ökopaxbewegung, der sich wohl die christlichen Predigtzuhörer spontan-beim Hören der Predigt-zugehörig fühlen. Aber die Anderen, die noch nicht sensibilisiert sind für die Anliegen der Ökopaxbewegung, die sind schuld an allem.

Wegfallen mußte natürlich auch die göttliche Zusage, daß es keine weitere Sintflut geben wird. Stattdessen die Mahnung: auch jetzt drohen uns Umweltkatastrophen, die für die ganze Menschheit lebensbedrohend sein werden,kehren wir nicht um! In der religiösen Erzählung kehrte Gott um, er verheißt uns, daß eine solche Katastrophe nie wieder geschehen wird. Die zeitgenössische Moralisierung macht daraus: nicht Gott kehrte um, sondern es kommt allein auf den Menschen an, daß er von seinen falschen Wegen umkehrt. Ihm muß es reuen. Aus dem Menschen der religiösen Erzählung, daß das Trachten seines Herzens zum Bösen neigt, wird der umkehrbereite und umkehrwillige Mensch, wird er nur über die die Folgen seines Fehlverhaltens genügend aufgeklärt. Aufklärung tut Not und ersetzt die religiöse Prophetie. Gott wird dabei ganz zum Verschwinden gebracht. Er ist, weil er nicht mehr der Urheber der Katastrophe sein darf auch nicht mehr der Retter vor der Katastrophe. Daraus wird nun eine rein menschliche Aufgabe.

Somit haben wir jetzt schon einiges über das Wie der Zensur Gottes gesehen. Halten wir die Punkte fest.

Gott und die Übel: wo der religiöse Mensch gerade auch Gottes Wirken sieht, naturalisiert die Zensur diese Strafgerichte Gottes zu rein weltimmanent erklärbaren Ereignissen. Weil das religiöse Auge Gott auch in den Katastrophen des Lebens wirksam sieht, ist für dies Auge Gott auch die Instanz, die das Eintreten solcher Katastrophen verhindern kann. Die Zensur macht unsere Augen dafür blind. Gott wird geschwärzt, heraus geschwärzt und es bleibt nur noch die Geschichte von Menschen übrig, die aufgerufen werden, umzukehren. Das Zentrum der Religion, das Opfer verschwindet ganz. Aber auch die göttliche Verheißung verschwindet. An ihrer statt muß der Mensch treten, der nun sich das zur Aufgabe macht, was einst Gottes Aufgabe war: er will nun die Rolle des Welterhalters übernehmen. Das Gebet zu Gott, erhalte uns die Welt, wende ab deinen Zorn, wird ersetzt durch die Belehrung: lebt vernünftig, lebt umweltbewußt! Das ist die Kehrseite der Zensur Gottes. Je mehr Gott beschnitten wird, desto mehr tritt der Mensch in den Vordergrund als der Macher, auch noch im weichgezeichneten Bildes des Hüters des Lebens und des Bewahrers der Schöpfung.

Halten wir nun ein Bild uns vor Augen: Noah, aus der Arche getreten, er bringt seinem Gott sein Dankopfer dar. Stellen wir uns dazu einen geöffneten Himmel vor, Gott majestätisch thronend und Gottes Freude über dieses Opfer.


Samstag, 14. September 2024

„Führen wirklich alle Religionen zu Gott?“ Papst Franziskus klarer Kurs der Vergleichgültigung der Religionen!

 

Führen wirklich alle Religionen zu Gott?“ Papst Franziskus klarer Kurs!



Papst Franziskus offenbart nun in wohltuendster Klarheit seine Position zu dieser Zentralfrage der christlichen Religion. In diesem Kath net Artikel heißt es dann am 14.9.2024: "Alle Religionen sind Wege, um zu Gott zu gelangen. Sie sind – um einen Vergleich anzustellen – wie verschiedene Sprachen, verschiedene Dialekte, um dorthin zu gelangen. Aber Gott ist Gott für alle. Wenn Sie anfangen zu kämpfen und sagen: 'Meine Religion ist mehr', wohin führt uns das? Es gibt nur einen Gott, und jeder von uns hat eine Sprache, um zu Gott zu gelangen. Manche sind Sikhs, Muslime, Hindus, Christen verschiedene Wege zu Gott."

Der Papst lehrt also, daß alle Religionen gleich wahr sind. Woher weiß er das, woher nimmt er die Courage gegen das Zeugnis der hl. Schrift, der Tradition und dem verbindlichen Lehramt, dies zu lehren? Die rhetorische Frage: „wohin führt uns das?“ zeigt, wie der Papst zu dieser Ansicht kommt. Er urteilt, daß wenn die Religionen ungleich wahr wären, wenn es gar eine gäbe, die sich als die allein wahre behauptete, das zu Konflikten und gar zu Kriegen zwischen den Religionen führen könne. Um das zu vermeiden, müßten alle Religionen sich wechselseitig als gleich wahr anerkennen. John Lennon meinte noch in seinem Eine-Welt-Friedensutopielied: “Imagine“, daß die Abschaffung aller Religionen eine notwendige Voraussetzung eines ewigen Weltfriedens sei, Papst Franzisus präferiert stattdessen die Vergleichgültigung aller Religionen um des Weltfriedens willen. Die christliche Religion als die von Gott offenbarte Religion ist deshalb ihm ein Hindernis für den Weltfrieden und muß deshalb depotenziert werden zu einer unter den vielen gleich wahren Religionen. Diese neue Papstlehre verdankt sich nun nicht in irgendeiner Weise neuen theologischen Erkenntnissen, sondern der Papst fordert einfach diese Umdeutung der christlichen Religion um der rein politischen Einschätzung willen, daß eine sich als allein wahr wahrnehmende Religion den Weltfrieden stören würde.Das höchste Gut, (summum bonum) ist diesem Papst also der Weltfriede, dem die Katholische Kirche sich zu subordinieren habe, indem sie sich vollständig vergleichgültigt.

In dem Artikel: „Dialog über alles“ (Kath info am 12.9.2024) ist ergänzend dazu zu lesen: „In den zahlreichen Ansprachen von Franziskus an die Scholas ist das Schweigen über den christlichen Gott, Jesus und das Evangelium fast tödlich. Die vorherrschende Formel ist der ‚neue Humanismus‘ mit dem dazugehörigen ‚gemeinsamen Haus‘, der ‚universellen Solidarität‘, der ‚Brüderlichkeit‘, der ‚Konvergenz‘, dem ‚Willkommen‘. Auch die Religionen werden in einen Topf geworfen und in einem undeutlichen Dialog neutralisiert.“

Der „neue Humanismus“ ist für Papst Franziskus das Ziel des Dialoges der Religionen miteinander. Dies Ziel ist nun kein spezifisch religiöses oder gar christliches, sondern ein rein weltlich- politsches. Alle Religionen sollen sich nun aber diesem höchsten Ziel unterordnen, ihre Differenzen untereinander als völlig nebensächlich beurteilen, um so einen Beitrag zu einer humanistischen Einheitswelt zu erbringen. Die Ähnlichkeit zu den Weltbeglückungsvorstellungen des Freimaurertumes sind hier leider unverkennbar. Christlich oder gar katholisch ist das auf keinen Fall! Es bleibt nur noch die bedrückende Frage: Wie konnte es zu solch einem Abfall vom katholischen Glauben kommen? 

Einige Päpste schenkt Gott, andere duldet er, mit wieder anderen straft er."  Vinzenz von Lérins

1.Corollarium

Wer nun meinte,Papst Franziskus stünde mit diesem Konzept der Subordination der christlichen Religion unter die Politik alleine,der lese den Jubelartikel über Bischof Feige auf Kath de am 14.9.2024: "Feige feiert silbernes Bischofsjubiläum" :Es meine auch eine Wachsamkeit für soziale Verwerfungen und gesellschaftliche Polarisierungen, für Krieg, Flucht und Umweltzerstörung. "Dazu gehört, sich jeglichem Extremismus entgegenzustellen und noch entschlossener für die Würde eines jeden Menschen einzusetzen, für Freiheit und Demokratie, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit sowie ein tolerantes und friedliches Miteinander", so Feige." 14.9.2024. Die christliche Religion kommt hier nicht vor!

2.Corollarium

Keine Religion kann nur unwahr sein,denn dann wäre sie gar keine Religion,denn  jede existiert nur als ejne Teilhabe an der Idee der Religion, und somit immer auch wahr.Aber jede Religion partizipiert in unterschiedlichem Grade  an der Wahrheit der Idee der Religion. 

3.Corollarium

Wenn Papst Franziskus recht hätte,wäre die Mission von Anfang an ein Fehler der Kirche gewesen.der Germanenmissionar Bonifatius hätte uns die Odin- und Wotanreligion lassen sollen! Odin ist nämlich genauso wahr wie Jesus Christus!   


Mittwoch, 31. Juli 2024

Auch ein Europa „in säkularen Formen“ habe „Bestand“ sagt Bischof Overbeck

 

Auch ein Europa „in säkularen Formen“ habe „Bestand“ sagt Bischof Overbeck


Die Kirchenkampfpostille „Herder Korrespondenz“ des Augustes 2024 enttäusch ihre Leserschaft gewiß nicht: Auf der letzten Seite in einer ganzseitigen Anzeige wird das Buch: „Rechte Versuchung.Bekenntnisfall für das Christentum“ beworben und der erste Beitrag ist dem Kampf gegen Donald Trump gewidmet und dazwischen bunt durchgemixtes aus den Archiven der Politischen Korrektheit und Artikel zur Demontage des Papstamtes.

In dem Artikel: „Europa nach der Wahl“ (S.11f) beglückt nun der Avantgardereformbischof Overbeck mit seinen Einsichten zu Europa:“Auch ein Europa,das aus christlichen Wurzeln hervorging,hat nichtsdestoweniger >in säkularen Formen Bestand<,sagte Overbeck in Brüssel.“ (S.12)

Das „hervorging“ist zu bedenken, denn hier meint es eben ein Sichentfernen von seinen Wurzeln, als könnte eine Pflanze weiterleben, wenn sie sich von ihren Wurzeln und somit ihrer Verwurzelung in seinen Mutterboden entfernte. So stellt sich das dieser Bischof vor: „Nach seinem Dafürhalten gilt es,sich über Werte zu verständigen,die unabhängig von Glaubens- und Weltanschauung geteilt werden – vor allem über den Freiheitsbegriff.an dem sich nicht zuletzt das Verhältnis zu autoritären Bestrebungen innerhalb und außerhalb der EU bestimmt.“ (S.12). Dieser Bischof bejaht also die Selbstsäkularisierung der EU-Staaten und fordert so eine Werteordnung für die EU, die nicht religiös oder weltanschaulich begründet sei. Der Zentralbegriff soll der der Freiheit sein als die Kampfformel wider die „autoritären Bestrebungen“. Der Freiheitsbegriff, wenn das nicht nur eine Phrase sein soll, sondern wirklich ein Begriff, dann kann er nur als ein Element der Theologie sein als die Selbstreflexion des Glaubens oder einer Ideologie als der Selbstreflexion einer Weltanschauung. Unabhängig von diesen zwei möglichen Kontexten würde der Freiheitsbegriff jede Bestimmtheit verlieren und zu einer bloßen Werbephrase degenerieren. Da hier der Freiheitsbegriff polemisch gegen das Feindbild der „autoritären Bestrebungen“ ins Feld geführt wird, wird klar, daß der Begfürriff im ideologischen Sinne des Liberalismus gemeint ist. Unter der Formel der „autoritären Bestrebungen“ werden ja, für die Leserschaft der „Herder Korrespondenz selbstverständlich, alles subsumiert, was nicht linksliberal ist.

Dies liberale Freiheitsverständnis wird nun aber in dem Herderartikel noch näher präzisiert, indem klar gestellt wird, was er ausschließt: „An welche geistigen Güter nun genau gedacht ist,wenn Overbecks ungarischer Mitbruder in der COMECE Bischof Gabor Mohos,in einer Messe zu Beginn der Ratspräsidentenschaft zur Bewahrung des christlichen Erbes aufruft und Ungarns Regierungssprecher Zolitan Kovacs diesen Appell im Online-Dienst X verbreitet – das bleibt offen.Mumaßlich geht es um just jene christlichen Werte,für deren Verteidigung Orban im Juni 2023 einen Orden vom Moskauer Patriarchen Kyrill I empfing.“ (S.12) Der gute Reformbischof und die bösen Ungarn im Bunde mit der Russisch-Orthodoxen Kirche, die ja im Dienste Putins steht: Hier weiß jeder Leser, daß hier Gutmenschen gegen Inkarnationen des Bösen kämpfen. Die „geistigen Güter“, die „christlichen Werte“, das sind somit völlig verwerfliche Traditionen, von denen sich Europa zu emanzipieren habe.

Aber damit auch ein schläfriger unaufmerksamer Leser die Botschaft recht versteht, heißt es dann im Schluß des Artikels: „Wenn Redner christliche Werte beschwören,kommen sie nicht selten aus dem rechten Lager.“ (S.12)

Wenn einst die Christdemokraten ihre Politik als christlich vermarkteten, so offenbart sich so nun „Das Dilemma der Christdemokraten“ (S.12- die Zwischenüberschrift), daß ihre Werte nun in dem „rechten Lager“ sich beheimatet haben und von ihnen deshalb nicht mehr verwendet werden können. Bischof Overbeck weist nun den Christdemokraten den rechten, Entschuldigung den liberalen Ausweg, den, sich zu säkularisieren und das Christliche den „Rechten“ zu überlassen! Es ist dann aber die Zentralaufgabe der Kirche, die dann in der Kirche zu bekämpfe: „Rechte Versuchung“ heißt ja das auf der letzten Seite angepriesene Kirchenkampfbuch!


Ach ja, man könnte doch meinen diese Zeitung sei christlich, gar katholisch ausgerichtet. Davon findet sich nun aber sehr wenig, man muß sich halt dem Zeitgeist der Säkularisation einpassen: Umweltschutz und die Interessen der Homosexuellen sind eben einfach bedeutsamer als die christliche Religion.


Merke:

Es gehört zu den Eigentümlichkeiten des heutigen Liberalismus, sich als ideologiefrei, weltanschauungsfrei zu vermarkten und nur den Anderen solches vorzuwerfen.Irritieren könnte nun aber, daß Liberale nun autoritäre Maßnahmen gegen Rechtsdenkende fordern.


Sonntag, 24. März 2024

Die Selbstnegation des Katholischen – ein Musterbeispiel

 

Die Selbstnegation des Katholischen – ein Musterbeispiel



Für wen sind dies die wichtigsten Anliegen: „Partizipation und Teilhabe,Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt,Antifaschismus und Inklusion“? Wohl einer politisch links ausgerichteten Vereinigung, wenn es nicht um eine Präferenzliste einer Einzelperson handelt, ja man könnte sie präziser der traditionellen Linken zuordnen ob der Verwendung des Begriffes des Antifaschismus. Die kommunistische Internationale verwand diesen Terminus, grundgelegt durch das Grundsatzreferat des Genossen Dimitroff 1934.Aber das neulinke Schickeriathema der Geschlechtergerechtigkeit spricht dagegen und daß soziale Probleme überhaupt nicht vorkommen,daß circa 2 Millionen Bürger in Deutschland auf die Armenspeisung der „Tafeln“ angewiesen sind.

Auf welcher Internetauftrittsseite stellt sich wer da so dar? Es ist die KJG, und das „K“ steht hier nicht für „kommunistisch“sondern für „Katholisch“ und JG für „Junge Gemeinde“! Ich erspare nun, lieber Leser, Ihnen das unter diesen Schwerpunkten Geschriebene wiederzugeben oder gar zu kommentieren,zu bekannt ist dies Linksgeschwafele, als daß man es noch mal serviert bekommen möchte. Die „Junge Gemeinde“ zeichnet sich eben nicht durch Kreativität aus, sondern sie läßt einfach den Zeitgeist reden.

Was aber stattdessen zu denken geben muß, daß hier nichts Katholisches, ja nichts Christliches und nicht mal irgendetwas auch nur entfernt an Religiöses Ähndelndes vorkommt. Linkspolitische Christen versuchten ja einst wenigstens noch,ihre politische Positionen theologisch zu begründen oder als im Einklang mit dem christlichen Glauben befindlich darzulegen. Auf solche Versuche kann man nun ganz verzichten, oder ein paar christliche Phrasen einfügen, die man dann aber auch aus den Texten wieder herausstreichen kann, da sie nur dekorativ eingefügt wurden. Die völlige Selbstsäkularisation spricht für sich.

Es drängt sich aber die Frage auf, ob die KJG nun ein außerordentlicher Einzelfall ist oder ob sie nur die allgemeine Tendenz des katholischen Verbandswesens in Deutschland zumindest widerspiegelt. Könnte man sich diese Agenda des KJG nicht bei allen, oder wohl fast allen katholischen Verbänden ebenso als ihr Fundament vorstellen?

Man verfehlt dies Phänomen der Selbstsäkularisation, wenn man es als eine einfache oppurtunistische Anbiederung an den vorherrschenden Zeitgeist interpretiert, denn diese Interpretation präsumiert ja, daß die sich so Anbiedernden eigentlich die Wahrheit des christlichen Glaubens kennen und sie auch bejahen, um dann aber aus Opportunitäts- gründen die Wahrheit verleugnen. Realistischer ist,daß die KJG als Ganzes, für einzelne mag das anders sein, bar jeder Kenntnis der christlichen Religion ist, geschweige denn, daß hier ein Verständnis für die christliche Religion überhaupt vorliegt.

So dokumentiert die KJG das vollständige Versagen der Vermittelung der christlichen Religion an die heutige Jugend, zumindest der, die sich in der KJG und ähnlichen Gebilden organisiert. Ihr inneres Vakuum füllen dann Jugendliche mit einer politischen Ideologie, wobei der Moralismus der linken Ideologie eher Unpolitische anspricht, die sich dann aber politisch gebären.

Corollarium 

Die Tendenz zur Vermoralisierung der christlichen Religion im Geiste der Augfklärung schuf dabei die Voraussetzungen für diese Selbstsäkularisierung, daß ein  linker politischer Moralismus  die christliche Religion ersetzt, die schon zu einem theozentrischen Moralsystem transformiert worden war. Es sei an die Phrase erinnert: Gut bete nur, wer dann auch zur Tat schreite, als wenn das Beten nur eine Selbstmotivation zum Tuen des Guten wäre, auf die dann auch gut verzichtet werden kann, weil es doch nur auf unser Gutes Tuen ankäme und was das Gute sei, das erkenne die Vernunft allein auf sich gestellt ganz ohne einen Gott.


Donnerstag, 8. Februar 2024

Ist der Religionsunterricht in Bayern faktisch schon abgeschafft oder was ist denn aus ihm geworden?

 

Ist der Religionsunterricht in Bayern faktisch schon abgeschafft oder was ist denn aus ihm geworden?


Angesichts der miserablen Schulleistungen auch der Schüler Bayerns,wurde im Kabinett erwogen, den Religionsunterricht zu Gunsten der relevanteren Fächer: Deutsch und Mathematik zu kürzen, aber die CSU verhinderte diese Kürzung. (Vgl:“Tagespost“vom 7.2.2024: „Ist das Reli oder kann das weg?Religionsunterricht ist wichtig, aber nur, wenn er nicht zur reinen Sozialkunde verkommt.“)Ja,in Bayern regiert halt noch eine C-Partei,der gar eine Nähe zur Katholischen Kirche nachgesagt wird. Wie lautete nun die Begründung für die Nichtkürzung des schulischen Religionsunterrichtes: Es ginge im RU um die Wertevermittelung!

Der Vorsitzende des Diözesanrates Herr Schalk erklärt das so: „Im Religionsunterricht werde „Solidarität eingeübt, Verantwortung ‚trainiert‘ und Gemeinsinn vermittelt“. Die Bedeutung dieser Fertigkeiten stellte Schalk in den Kontext einer allgemeinen Einschätzung zum Zustand der Gesellschaft: „Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft wird zunehmend gefährdet, die Zustimmung zu extremen und demokratiegefährdenden Positionen nimmt zu.“

Das klingt doch nun aber nach einer Zielvorgabe für eine Staatsbürgerkunde, wie der Staatsbürger sich in einem demokratisch regierten Land zu verstehen und zu verhalten habe. Er habe die Staatsordnung zu bejahen und Kritik abzulehnen, wenn diese grundsätzlich demokratiekritisch= demokratiegefährdend ausfiele. Wer sich auch nur ein wenig im aktuellen politischen Diskurs auskennt, weiß, daß die AfD in erster Linie damit gemeint ist, daß sie demokratiefeindlich sei. „Der Zusammenhalt unserer Gesellschaft“ bedeutet dann nichts anderes, daß alle anständigen Bürger sich gegen Rechts zusammenzuschließen haben, sodaß ihr Nein zu allem, was Rechts ist, diese zu einer Gemeinschaft zusammenschweißen soll.

An Tugenden vermittele dann der RU „Solidarität“, Verantwortung“ und „Gemeinsinn“. Daß sind Lernziele, die in der einstigen DDR problemlos so auch bejaht werden konnten, ja die antifaschistische Ausrichtung, konkreter der Kampf gegen Rechts, wäre sogar als besonders lobenswert erschienen: So ein RU - Unterricht hätte der damaligen SED sehr gefallen.

Aber wo findet sich da auch nur irgendetwas Christliches oder gar Katholisches? Es muß betont werden, daß diese Zielvorgaben des RU nicht von der Staatsregierung stammt, sondern von einem gewichtigen Kirchenvertreter selbst! Für Herrn Schalk ist der RU nichts anderes als ein Staatsbürgerkundeunterricht mit einer klaren Focussierung auf den politischen Staatsfeind, daß die Schüler im RU sozusagen immunisiert werden sollen gegen rechtes Gedankengut! Herr Schalk ist aber „Vorsitzende des Diözesanrates“und kein offizieller Regierungspropagandist. Aber in München versteht sich die Katholische Kirche wohl als ein Regierungshilfsverein zur Beweihräucherung des besten Staates, den wir je hatten und als ein Kampfverband wider alles Oppositionelle.

Eine „Sozialkunde“ist das aber nicht, denn so bezeichnet verfehlt diese Subsumption die klare politische Ausrichtung des RU, die Schüler zu guten staatssytembejahenden Bürgern zu erziehen, die um den zu bekämpfenden Feind wissen.

Zusatz: 

Naiv ist die Vorstellung, die bürgerliche Gesellschaft verfüge über einen Zusammenhalt, denn sie ist ein Komplex verschiedenartigster Widersprüche,der zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern, den Produzenten und den Konsumenten usw. Politisch soll nun erst ein Zusammenhalt erstellt werden durch die Proklamation eines gemeinsamen Feindes: Man spaltet so die Gesellschaft in die Anständigen (man denke an den Auruf des Bundeskanzlers Schröders zum Aufstand der Anständigen gegen die unanständigen Deutschen)und die Nichtanständigen, um so einen Zusammenhalt zu produzieren, der nur durch solch einen Ausschluß die inneren Widersprüche überkleistern kann zum Zusammenhalt der anständigen Gutmenschen. Dazu soll der RU-Unterricht die Schüler erziehen. 

Donnerstag, 16. November 2023

Zum Niedergang der christlichen Religion in Deutschland: Warum verschwindet der Glaube? Ein Versuch

Zum Niedergang der christlichen Religion in Deutschland: Warum verschwindet der Glaube? Ein Versuch


Die nun vielfältig diskutierten Ergebnisse der Untersuchung zur Lage des christlichen Glaubens führt, wie zu erwarten war, nur zu einem: Wir sind auf dem richtigen Kurs, und wenn wir erst Frauen zu Priestern weihen, homosexuellen Paaren den Ehesegen spenden und Sex für jedermann verkündigen, dann, ja dann wird alles wieder gut.

Wer sich aber ernsthaft angesichts des nun publizierten Datenmateriales frägt, was den die Ursachen dieses Niederganges seien, stößt auf das Kernproblem, das der Gottvergessenheit. Es muß wieder neu erlernt werden, was Gott denn wirklich bedeutet.

Im Hebräerbrief heißt es dazu kurz und prägnant: „Darum wollen wir dankbar sein,weil wir ein unerschütterliches Reich empfangen,und wollen Gott so dienen,wie es ihm gefällt, in ehrfürchtiger Scheu,denn unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.“ (12,28f)

Wer sich die Liturgiediskussionen und Liturgiereformen, anhebend mit dem 2.Vaticanum vergegenwärtigt, muß konstatieren, daß die Frage da die nach unserem Gefallen war und ist: Wie ist die Liturgie zu gestalten, damit sie mehr gefällt? Präsumiert wird dabei, daß Gott selbst die Art und Weise, wie ihm Gottesdienst gefeiert wird, gleichgültig sei. Einem Gott, der ein „verzehrendes Feuer“ ist, kann das Wie des Gottesdienstes nicht gleichgültig sein. So findet sich auch in der heutigen Liturgie keine Spur mehr von „ehrfürchtiger Scheu“ Gott gegenüber, ist die doch ersetzt durch die Sorge: Kommt das bei der Gemeinde an?Wenn nun aber schon nicht einmal mehr der Gottesdienst ein Dienen sein soll, um wie viel weniger das Alltagsleben.

Es existiert nämlich auch ein Zusammenhang zwischen der Gabe Gottes,daß wir einen Anteil bekommen werden an seinem ewigen Reich und unserem Willen, Gott zu dienen. Für den Hebräerbrief ist es eine Selbstverständlichkeit, daß, wenn wir aufhören, ihm so zu dienen, wie Gott es gefällt, dieser Verheißung verlustig gehen werden. Damit ist einer der Zentralaussagen der christlichen Religion, aber nicht nur von dieser, erfaßt, daß Gott der Gott des Belohnens und des Bestrafens ist. Die gesamte Praxis der Religion basiert auf diesem Fundament: Gott ist unsere Lebensführung nicht gleichgültig.

Denn wenn das nicht mehr geglaubt wird, kann man an Gott glauben, aber dann im praktischen Leben so leben, als gäbe es keinen Gott. Nicht steht ein Atheismus am Anfang dieses Niederganges der Religion bei uns, sondern die Vorstellung, daß Gott, wenn es ihn denn gibt, es gleichgültig ist, wie wir leben. Er sei einfach die jeden Menschen bejahende Liebe,sodaß er für das praktische Leben irrelevant sei. Denn er verhält sich zu jedem Menschen gleich, egal wie er sein Leben führt. Dieser praktische Atheismus entkräftet die Religion notwendigerweise: Wozu noch religiös sein!

 

Donnerstag, 22. Dezember 2022

Weihnachten oder ein Lichterfest - was feiert die Kirche? Ein abschreckendes Beispiel der kirchlichen Selbstsäkularisation

Weihnachten oder ein Lichterfest – was feiert die Kirche? Ein abschreckendes Beispiel! Wir leben in dunklen Zeiten, so hebt das Pfarrblatt Vilshofen,Aunkirchen und Sandbach in der Ausgabe 1.Dezember bis 31.Jänner 2023 an. (S.2) Die Tage würden kürzer, die Nächte länger. Auch sonst ist viel Dunkles um uns herum: die Klimakrise, der Krieg und die Corona. Aber nun leuchtet uns ein Licht auf, die bunten Farben des Adventes: die grünen Zweige, die roten Kerzen, die goldenen Kugeln und die lila Schleifen. „Wo draußen alles kalt und dunkel ist, erstrahlen am Hl.Abend viele Lichter und Farben.“ Wer nun erwartet, nun käme doch irgendwie die Rede auf Jesus Christus zu sprechen, auf das Kind in der Krippe oder gar würde das Geheimnis dieser Hl. Nacht, die Menschwerdung Gottes, wird desillusioniert: Jesus wird kein mal erwähnt! Stattdessen wird nur ein Lied zitiert: „Gott, du schenkst uns Farben, machst das Leben reich und schön“. So drängt sich hier der Verdacht auf, daß hier mehr an den Frühling als an die Menschwerdung Gottes gedacht wird, daß Gott im Frühling die Natur in ihrer Farbenfrohheit neu erweckt und jetzt,daß zu Weihnachten die Tage beginnen, wieder länger und die Nächte wieder kürzer zu werden als erste Anzeichen des kommenden Frühlings. Dazu paßt es dann, daß in einer Osterausgabe dieses Pfarrblattes statt Karfreitag und Ostern anzusprechen, der nahende Frühling besungen wurde: Wie schön sind doch die Farben des Frühlings! Jesus Christus kann so zu Ostern wie zu Weihnachten einfach weggelassen werden! Und Gott? Na ja, der ist in der Natur lebendig, oder ist er gar einfach identisch mit ihr? Aber auch der Pfarrer äußerte sich: „Gedanken zum Jahreswechsel. Von der Krise zur Herausforderung“ (S.3) Wir erleben Krisen: den Ukrainekrieg, die Klimakrise, die Gaskrise, die Stromkrise und noch viele andere. „Gigantische Aufgaben“- aber: „Die Generation nach dem 2.Weltkrieg haben sie angenommen und sind uns darin Vorbild geworden. So können auch wir die jetzigen Krisen in den Griff bekommen! Jeder könne dazu „seinen Beitrag leisten.“ Ach ja, Gott gibt es ja auch noch: Zum Schluß wird den Lesern „alles Gute und Gottes Segen“ gewünscht für das kommende Jahr. Die uns jetzt bedrängenden Krisen haben selbstverständlich nichts mit Gott zu tuen, auch reicht es aus, um sie zu bewältigen, auf die vorbildlichen Wiederaufbauleistungen nach dem 2. Weltkriege zu erinnern uns zum Vorbilde. So kommen wir Weihnachten ohne das Kind in den Windeln aus, wir haben ja den Frühling und angesichts der Fülle der Krisen reicht es, auf unsre Vorfahren mit ihren Leistungen zu schauen.Auch dazu brauchen wir Gott nicht und auch nicht den Jesus.Noch etwas könnte einen Anstoß erregen: Die hier aufgezählten Krisen hätte so auch jeder Politiker aufzählen können - hat die Kirche nicht mehr zu sagen, als aus Poliltikerreden: „Das sind die Krisen, aber gemeinsam schaffen wir das!“, beifällig zu zitieren? Corollarium So hat die Kirche nichts Eigenes mehr zu sagen, Weihnachten wird zu einem Lichterfest entleert und zu den Themen der Welt, den Krisen wiederholt sie nur das politische Gerede der Talkshows.

Samstag, 26. November 2022

Daß in der Kirche fast nichts mehr, auch religiöse Praxen vor ihrem Mißbrauch sicher sind...

(oder daß selbst in der Kirche die christliche Religion zur "terra incognita" wurde) Gott erhört Gebete, aber dieses: „Gott, laß Gehirn regnen!“, leider sehr selten. Pessimisten meinen zwar, daß gegen die Dummheit selbst die Götter vergeblich ankämpften, aber Gott offenbarte sich ja, um uns aus der Dunkelheit selbstverschuldeter Unwissenheit zu befreien. Nur, was nützt dies helle Licht der Wahrheit, wenn selbst in der Kirche nicht mehr auf das wahre Wort gehört wird. Ein schönes Beispiel der allgemeinen innerkirchlichen Verdummung offeriert uns nun das Diozesankomitee des Bistumes Regensburg. Kath de schreibt am 26.11.2022: „ Der Vorstand des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Regensburg hat die Gläubigen zum sogenannten Freitagsopfer aufgerufen. Die Gläubigen könnten auf diese Weise einen erheblichen Beitrag zum Einsparen von CO2 leisten.“ Zum theologischen Grundlagenwissen gehört: Was ist ein Opfer, ein Freitagsopfer isb? Das Freitagsopfer erinnert an das Karfreitagsopfer Jesu Christi, daß er für unsere Sünden gestorben ist. Da wir Christen nun trotz dieses Opfers wieder sündigen und uns so den gerechten Zorn Gottes wieder auf uns ziehen, bringen wir nun ein Sühnopfer dar, damit so Gott seinen Zorn von uns abwende. Im Klartext heißt das, daß unsere Selbstbestrafung Gott zum Anlaß nimmt, auf sein gerechtes Strafen zu verzichten. Gerecht verhielte sich Gott nun dann, wenn die von uns uns selbst auferlegte Strafe so gewichtig wäre wie die Strafe, die wir von Gott her für sie verdient hätten. Das drückt das Symbol der Waage aus: Der Schwere der Strafe korreliert die Schwere der Sünde. Nun ist aber das Gewicht der selbst auferlegten Strafe nie so groß wie das Maß der gerechten Strafe, ist doch jedes Sündigen ein Vergehen wider Gott als den so Geschädigten. Aber als gnädiger Gott rechnet er zu dem Gewicht unseres Sühnopferers das Gewicht des Sühnopfers Christi hinzu und dann ergibt sich erst das ausgewogene Verhältnis von der Sünde und der Strafe. Das Sühnopfer des Freitages kann nun für die Sünden der Anderen oder auch für die eigenen erbracht werden: Durch den Verzicht auf das Fleischessen schädigt sich so der Verzichtende zur Sühne von Sünden. Dies Komitee verwandelt nun die urchristliche und wohl in allen Religionen bekannte Praxis des Fastens, einer Sühnepraxis in ein Aktiönchen zur Einsparung von CO2! Lassen wir die Frage außer Acht, ob wirklich das CO2 die Schuld an dem ungünstigen Klima habe und ob die Produktion von Fleisch ein wesentlicher Grund der Erhöhung des CO2 Gehaltes in der Luft sei, unbestreitbar hat dieses Nichtfleischessen nichts gemein mit dem Freitagsopfer der christlichen Frömmigkeitspraxis. Ihres religiösen Gehaltes wird dies Freitagsopfer völlig entleert, um dann populistisch ein kleines Aktiönchen: „Auch wir tun was für den Umweltschutz“ zu inszenieren. Dieser Mißbrauch der religiösen Praxis des Fastens ist eben einfach nur noch peinlich, aber symptomatisch für das Absterben der christlichen Religion. Selbst in der Kirche steht man der eigenen Religion völlig verständnislos gegenüber und transformiert nun eine ureigenst religiöse Praxis zu einer politischen Symbolhandlung um. Viel effektiver wären sicher für das Klima, das nicht mehr prima ist, längere Laufzeiten der Kernkraftwerke und die Optimierung der Filteranlagen von Kohlekraftwerken, statt solch eine Symbolpolitik, die nur dem guten Gewissen der Fleischverzichtler dienlich ist. Zusatz: Was ist das eigentlich für ein Komitee? So beschreibt es sich selbst auf seiner Internetsauftrittssite: "Das Diözesankomitee steht für eine demokratisch legitimierte Form des Dialogs innerhalb der Kirche. Hier kann jeder äußern, was ihn beschäftigt. Kirche mitgestalten. Das Diözesankomitee steht für eine Mitgestaltung der Laien im Bistum durch Anträge und Abstimmungen der Mitglieder." So triumphiert also die innerkirchliche Demokratie! Dies zeigt aber auch überdeutlich, daß selbst in der Kirche die Vermittelung der Gehalte der christlichen Religion nicht mehr gelingt; selbst engagierten Laien fehlt jedes Verständnis elementarster religiöser Praxtiken!

Montag, 7. November 2022

Kolping ganz offiziell: Der christliche Glaube ist gleichgültig und überlüssig

Kolping: Der christliche Glaube ist gleichgültig Auf wenig Aufmerksamkeit stieß bisher diese Revolution im Raume der Katholischen Kirche. Kath de berichtet aber über diesen Umsturz wie nicht anders zu erwarten gewesen ist, recht wohlwollend. Am 6.11. des Jahres 2022, dies Datum wird in die Kirchengeschichte eingehen als erster Höhepunkt der Selbstversäkularisierung der Katholischen Kirche, stand da geschrieben: „Das Kolpingwerk Deutschland öffnet sich nun auch für Nichtchristen. >Somit können auch Menschen dem Verband beitreten, die nicht getauft sind oder einer anderen Religion angehören. Wichtig ist allerdings, dass sie die Werte des katholischen Sozialverbandes teilen<, erklärte der Verband am Sonntag in Köln. Außerdem sei das Familienbild erweitert worden: Es gehe jetzt auf die verschiedenen Lebensrealitäten ein; >jede Art von Lebensform und Familienmodell< werde anerkannt und respektiert. Für das Kolpingwerk Deutschlands ist also der christliche Glaube gleichgültig, der katholische sowieso. Es ginge nur noch um die Werte dieses Verbandes. Das hätte auch eindeutiger und klarer formuliert werden können: Jeder politisch Korrekte kann bei uns Mitglied werden, auch wenn er kein Katholik, kein Christ und kein Gottgläubiger ist- auch Atheisten sind bei uns gern gesehen. Sollte aber jemand das traditionelle Familien- und Eheverständnis bejahen, kann er nicht ein Mitglied sein. Das Katholische wird hier einfach ineinsgesetzt mit der Politischen Korrektheitsideologie. Die, und nur die ist hinfort für diesen pseudokatholischen Verband ihr neues „Evangelium“. Damit stellt sich das Kolpingwerk avantgardistisch an die Spitze der Neuen-Synodal-Kirche Deutschlandes, die nur noch den Titel „katholisch“ trägt, um weiterhin die Besitzansprüche der Katholischen Kirche für sich zu bewahren. Aber den katholischen Glauben erklärt das Kolpingwerk so ganz offiziös für gleichgültig. Für das Zukunftsmodell eine linkshumanitaristischen Kirche ist eben der christliche Glaube überflüssig.