Sonntag, 24. März 2024

Die Selbstnegation des Katholischen – ein Musterbeispiel

 

Die Selbstnegation des Katholischen – ein Musterbeispiel



Für wen sind dies die wichtigsten Anliegen: „Partizipation und Teilhabe,Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt,Antifaschismus und Inklusion“? Wohl einer politisch links ausgerichteten Vereinigung, wenn es nicht um eine Präferenzliste einer Einzelperson handelt, ja man könnte sie präziser der traditionellen Linken zuordnen ob der Verwendung des Begriffes des Antifaschismus. Die kommunistische Internationale verwand diesen Terminus, grundgelegt durch das Grundsatzreferat des Genossen Dimitroff 1934.Aber das neulinke Schickeriathema der Geschlechtergerechtigkeit spricht dagegen und daß soziale Probleme überhaupt nicht vorkommen,daß circa 2 Millionen Bürger in Deutschland auf die Armenspeisung der „Tafeln“ angewiesen sind.

Auf welcher Internetauftrittsseite stellt sich wer da so dar? Es ist die KJG, und das „K“ steht hier nicht für „kommunistisch“sondern für „Katholisch“ und JG für „Junge Gemeinde“! Ich erspare nun, lieber Leser, Ihnen das unter diesen Schwerpunkten Geschriebene wiederzugeben oder gar zu kommentieren,zu bekannt ist dies Linksgeschwafele, als daß man es noch mal serviert bekommen möchte. Die „Junge Gemeinde“ zeichnet sich eben nicht durch Kreativität aus, sondern sie läßt einfach den Zeitgeist reden.

Was aber stattdessen zu denken geben muß, daß hier nichts Katholisches, ja nichts Christliches und nicht mal irgendetwas auch nur entfernt an Religiöses Ähndelndes vorkommt. Linkspolitische Christen versuchten ja einst wenigstens noch,ihre politische Positionen theologisch zu begründen oder als im Einklang mit dem christlichen Glauben befindlich darzulegen. Auf solche Versuche kann man nun ganz verzichten, oder ein paar christliche Phrasen einfügen, die man dann aber auch aus den Texten wieder herausstreichen kann, da sie nur dekorativ eingefügt wurden. Die völlige Selbstsäkularisation spricht für sich.

Es drängt sich aber die Frage auf, ob die KJG nun ein außerordentlicher Einzelfall ist oder ob sie nur die allgemeine Tendenz des katholischen Verbandswesens in Deutschland zumindest widerspiegelt. Könnte man sich diese Agenda des KJG nicht bei allen, oder wohl fast allen katholischen Verbänden ebenso als ihr Fundament vorstellen?

Man verfehlt dies Phänomen der Selbstsäkularisation, wenn man es als eine einfache oppurtunistische Anbiederung an den vorherrschenden Zeitgeist interpretiert, denn diese Interpretation präsumiert ja, daß die sich so Anbiedernden eigentlich die Wahrheit des christlichen Glaubens kennen und sie auch bejahen, um dann aber aus Opportunitäts- gründen die Wahrheit verleugnen. Realistischer ist,daß die KJG als Ganzes, für einzelne mag das anders sein, bar jeder Kenntnis der christlichen Religion ist, geschweige denn, daß hier ein Verständnis für die christliche Religion überhaupt vorliegt.

So dokumentiert die KJG das vollständige Versagen der Vermittelung der christlichen Religion an die heutige Jugend, zumindest der, die sich in der KJG und ähnlichen Gebilden organisiert. Ihr inneres Vakuum füllen dann Jugendliche mit einer politischen Ideologie, wobei der Moralismus der linken Ideologie eher Unpolitische anspricht, die sich dann aber politisch gebären.

Corollarium 

Die Tendenz zur Vermoralisierung der christlichen Religion im Geiste der Augfklärung schuf dabei die Voraussetzungen für diese Selbstsäkularisierung, daß ein  linker politischer Moralismus  die christliche Religion ersetzt, die schon zu einem theozentrischen Moralsystem transformiert worden war. Es sei an die Phrase erinnert: Gut bete nur, wer dann auch zur Tat schreite, als wenn das Beten nur eine Selbstmotivation zum Tuen des Guten wäre, auf die dann auch gut verzichtet werden kann, weil es doch nur auf unser Gutes Tuen ankäme und was das Gute sei, das erkenne die Vernunft allein auf sich gestellt ganz ohne einen Gott.


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