Dienstag, 5. März 2024

„Wenn Frauen Eucharistie feiern: Selbstbestimmung in der Kirche“ oder der Kampf gegen das Altarsakrament

 

Wenn Frauen Eucharistie feiern: Selbstbestimmung in der Kirche“

Mit dieser Überschrift verschärft nun Kath de (4.3.2024) seinen Kampf wider die Katholische Kirche mit dem Ziel ihrer vollständigen Verprotestantisierung. Der Untertitel: „Sakramente, neue Liturgien und Kampf für Reformen“ verortet nun diesen Kampf wider die Eucharistie in den Kampf für Reformen“ des Synodalen Irrweges.

Nach dem reformatorischen Verständnis kann jeder Getaufte gültig eine Abendmahlsfeier leiten. Denn die Abendmhlsfeier sei keine Opferhandlung und deshalb bräuchte, ja dürfe es da gar keine Priester geben. Unterschiedliche Lehrmeinungen werden nun in der Frage der Realpräsenz Jesu Christi im Protestantismus vertreten. Das Spektrum reicht von der vulgären Vorstellung, daß Brot und Wein nur uns an Jesus erinnern sollen, so eine reformierte Auffassung bis zu der lutherischen, daß nach der Konsekration in,unter und zwischen dem Brot und dem Wein Jesu Christi Fleisch und Blut gegenwärtig seien. Gemein ist allen die Vorstellung, daß es keines Amtsträgers bedürfe, um gültig das Abendmahl zu feiern, nur gilt im Protestantismus, daß kirchenrechtlich dazu nur Berufene berechtigt sind, die Pfarrer und die noch nicht ordinierten Vikare, aber auch jeder Laie, wenn er dazu kirchlich berechtigt wird.

Nun herrscht ja in der aktuellen Reformdebatte die Meinung vor, daß die Zukunftsfähigkeit der Kirche stehe und falle mit dem Grade ihrer Anähnelung mit dem Protestantismus, so als stünde der Katholizismus für die dem Mittelalter gemäße Ausgestaltung der christlichen Religion und der Protestantismus für die der Moderne gemäße Ausgestaltung. Dabei mutiert dann der Reformer Luther mit seinem Zurück zum Ursprünglichen zum Modernisierer des Christentumes, während die Katholische Kirche im Mittelalterlichen verharrte.

Innerhalb des linksliberalen Reformlagers, auch unter den Feministen von „Maria 2.0“ existiert nun ein Dissenz darüber, ob ganz protestantisch das Priestertum in Gänze abgeschafft gehöre, wie es die Reformatoren forderten: „Jesus wolle keine Priester“ oder ob frau die Einführung des Frauenpriestertumes einfordern solle.

Kath de berichtet nun diesbezüglich enthusiasmiert von einer feministischen Aktion der antikatholischen Organisation: „Wir sind Kirche“. (Zu dieser Organisation: Vgl mein Buch: Der zensierte Gott) Martha Heizer. Dazu kam die Österreicherin eher durch Zufall: Lange Zeit gab es in ihrem Gebetskreis einen Priester, mit dem sie Eucharistie feierten. Nach seinem Tod sei eine spirituelle Lücke entstanden, erzählt die "Wir sind Kirche"-Aktivistin. "Wir haben dann versucht, etwas eucharistie-ähnliches zu machen." Das sei immer "ein bisschen drumherum geschwindelt" gewesen, sagt sie. Nach einiger Zeit hätte sich die Runde dann gefragt, wer sie eigentlich abhalten könne, selbst Eucharistie zu feiern – und es dann einfach getan.“

Das ist eine Meßsimulation, denn da kein geweihter Priester die Wandlungsworte spricht, ereignet sich auch keine Wandlung von Brot und Wein, sodaß hier nur Brot und Wein ausgeteilt wird. Sakramental ist Jesus Christus bei dieser Nichteucharistiefeier somit nicht gegenwärtig, ob er aber dann doch gemäß seiner Verheißung: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich unter ihnen, ist zumindest zweifelhaft. Denn wo so gegen die Intention des Herren der Kirche gehandelt wird, indem die Eucharistie nicht gemäß sondern gegen seinem Willen zelebriert wird, ist wohl kaum eine Versammelung in seinem Namen.

Der Kath de Artikel erfaßt sehr treffend das Grundanliegen dieser Reform: Die Frauen hätten das Recht, selbstbestimmt zu entscheiden, wie sie die Eucharistie feiern möchten. Nicht mehr bestimmt der Herr der Kirche, wie die Eucharistie, von ihm selbst der Kirche eingestiftet, zu feiern ist, sondern dies Recht reißen nun diese Aktivistin von der Organisation: „Wir sind Kirche“ an sich. Hier wird die Machtfrage gestellt, der Herr der Kirche wird enthront, damit hier diese Aktivisten selbst das Zepter in die Hand nehmen.

Zu dem Selbstbestimmungsrecht der Frau gehört ja in der feministischen Lesart das Recht auf die Kindestötung im Mutterleibe. Somit impliziert dieser feministische Begriff der Selbstbestimmung, daß die Gebote Gottes und seine Ordnung im Namen dieses Rechtes beseitigt werden dürfen, denn Gültigkeit besäße nur Selbstbestimmtes als autonom Gewähltes. 

Das „dann einfach getan“ ist aber auch von größter Bedeutung: Statt daß theologisch durchdacht wird, ob das denn auch legitim sei, ist das Ideal solchen Reformierens, es einfach zu tuen und sich davon nicht durch theologische Reflexionen abhalten zu lassen: Was ich will, das darf ich auch, weil ich es will! Auch das ist eine der Früchte des heutigen Antiintellektualismuses.

Ein Frauenpriestertum bräuchte es so gar nicht, da nun jede Frau ganz beliebig die Eucharistie leiten könne und dürfe. Das ist schlicht und einfach die völlige Angleichung an die protestantische Lehre vom Abendmahl und man frägt sich zum zigsten male, warum diese „Reformer“ nicht einfach in eine protestantische „Kirche“ konvertieren, statt die Katholische in eine protestantische transformieren zu wollen.

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