Freitag, 30. November 2018

Einblicke in das Ordensleben heute- oder der Ruin der christlichen Religion

Wer nach dem Zustand des Ordenslebens in der Katholischen Kirche frägt, der schaut in die Herzkammern des gelebten Christentumes, den Orten, von wo aus die Kirche ausstrahlt, sozsagen ihr Glutkern, der dann selbst noch die Randständigen erwärmt und zum Leuchten bringt. Hier weihen sich Gläubige  ihr ganzes Leben Gott.
Aber was ist daraus geworden? Der Ordenstag 2018 in Österreich offenbart es uns! Das Motto dieses Ordenstages verhieß schon Arges: „Prophetische Präsenzen“  (Vgl Kath net dazu am 29.11. 2018) Denn dieser Terminus steht in der heutigen kirchlichen Praxis für politisches Stellungnehmen zu kontroversen Fragen, wobei das Prophetische die politischen Stellungnahmen dem politischen Diskurs entziehen soll in dem Sinne, daß die Autorität des Prophetischen in dem: von Gott her kommt dies Wort! sich herleitet und so nicht mehr diskutierbar ist. Die Stellungnahme ist wahr, weil sie prophetisch ist. 
Der Gehalt des prophetischen Wortes hat dann aber in der Regel nichts mit Gott zu tuen, sondern es sind rein politische Äußerungen und dem Zeitgeist gemäß immer politisch korrekt linkslastig. (So würde ein Nein! zum Kindermord im Mutterleib nie als prophetisches Wort bezeichnet werden, die Forderung nach einem Ausstieg aus derKernenergie aber wohl.)
Zwei Hauptvorträge gab es. Der erste war dem Lieblingsthema der politischen Korektheit gewidmet: unsere Liebe zu den Asylanten. Ein couragierter Benediktiner erzählte, wie sein Kloster in Ungarn Flüchtlinge aufgenommen habe und so der Regierungspolitik sich widersetzt habe.  Daß der Staat nicht grundlos diese Flüchtlinge nicht aufnehmen wollte, ignoriert dies Benediktinerkloster selbstredend, sich im Ruhme widerständigen Lebens sonnend. 
Der zweite war der Orgaisation: "Omas gegen Rechts" gewidmet. So nennt sich eine um politische Korrektheit bemühte Seniorengruppe. Eine Vertreterin rapportierte von ihrem heroischen Kampf gegen alles, was Rechts ist, sicher dabei die jetzige Regierung von ÖVP und FPÖ im Auge habend. 
So stellt sich heute das klösterliche Leben in Österreichs dar! 
„Der Tenor der Vorträge: Orden müssten, wenn nötig, auch gegen den gesellschaftlichen und/oder politischen Mainstream auftreten“, schreibt die Katholische Presseagentur Österreichs.  (Kath net am 29.11.2018) Nur hier scheint diese Presseagentur einer Mystifikation unterlegen zu sein, denn Orden, die sich so eindeutig klar politisch korrekt engagieren, leben doch ganz im Einklang mit den Mächtigen dieser Welt, teilen sie doch uneingeschränkt die Ideologie der Herrschenden. Der wichtigsten Untertanenpflicht, am Kreuzzug gegen alles politisch Oppositionelle, allem Rechten sich zu beteiligen, kommen sie doch mustergültig nach, die geballte Macht der Medien hinter sich, allem Populistischen ablehnend, denn ein moderner Mönch  hört nicht auf die Stimme des Volkes sondern auf die Stimme der Eurokraten und Globalisierer.
Wo ist nun aber die mönchische Frömmigkeit geblieben, das christliche Leben? Das ist eben völlig säkularisiert worden- die politische Korrektheit bestimmt nun das Klosterleben.   

Donnerstag, 29. November 2018

Kann die Kirche in moralischen Fragen dazulernen?

Wenn auf der (halb?)offiziellen Internetseite: Katholisch de diese Frage gestellt wird, (am 29.11.2018),dann bedarf es keiner hellseherischen Talentierung, um das Jawort zu dieser Frage vorauszuwissen. "Dazulernen" oder auch Weiterentwickeln dienen im Reform- und Modernisierungsdiskurs als Tarnbezeichung für die Überwindung der bisherig noch gültigen Lehre, um sie dem Zeitgeschmacke einzupassen.
Etwas gelangweilt muß nun zur Kenntnis genommen werden, daß es in diesem Artikel mal wieder um die Heiligsprechung der Homosexualität geht. In dieser Causa habe nun die Morallehre dazuzulernen, indem sie anerkennt, daß ihre bisherige Beurteilung der Homosexualität falsch sei. Warum: Weil Liebe doch keine Sünde sein kann. Wenn Homosexuelle sich lieben, partnerschaftlich, dann könne das doch keine Sünde sein!  Der katholische (?) Sozialethiker Kruip formuliert das dann so:
"Nimmt man außerdem ernst, dass die Sexualität eben nicht nur die Funktion der Fortpflanzung hat, sondern "zwischenmenschliche Sprache", "Ausdruck der Liebe" ist, in der sich Menschen "in Ehrfurcht" begegnen (AL 151), dann muss man doch auch darüber nachdenken, ob das nicht auch unter gleichgeschlechtlichen, sich liebenden Partnern möglich sein sollte. Auch für sie, die ja ohne ihre Entscheidung, sondern von ihrer Natur aus, homosexuell sind, kann doch Sexualität Ausdruck ihrer Liebe zueinander sein." 
Weil also die praktizierte Homosexualität Ausdruck der Liebe sein kann, wäre sie dann keine Sünde.Das ist selbstverständlich kein "Dazulernen", sondern ein Verneinen der bisherigen Lehre der Kirche in dieser Causa. Also irrt die Kirche bis jetzt in ihrer verbindlichen Lehre. Wie ist das aber möglich? Soll hier nun nicht einfach lutheranisiert werden, daß die Kirche in allen Fragen des Glaubens und der Moral irren kann, dann muß eben der Begriff des "Dazulernens" bzw. des Weiterentwickelns mißbraucht werden, um so die Revision der bisherigen Lehre zu verschleiern.
Aber warum lehrt die Kirche denn nicht, daß Liebe keine Sünde sein kann, sodaß auch die dieser Liebe entspringende gelebte Sexualität keine Sünde sein kann? Wenn ein Mann eine Frau liebt, die mit einem anderen Manne verheiratet ist, dann ist diese Liebe sündig, wenn sie intim gelebt wird. Also ist nicht jede Liebe Gott moralisch erlaubt.
Aber unser Modernist sieht das natürlich anders:"Papst Franziskus betont in seinem nachsynodalen Schreiben von 2016, Amoris laetitia, dass Gott das "frohe Genießen des Menschen" liebe (AL 149). Deshalb dürfe man "die erotische Dimension der Liebe keineswegs als ein geduldetes Übel oder als eine Last" verstehen, sondern müsse sie als ein "Geschenk Gottes" betrachten (AL 152)."
Die "erotische Dimension der Liebe", darunter wird nun die gelebte Sexualität verstanden, sei ein Wert an sich. Wenn bisher die Kirche die gelebte Sexualität als auf das Ziel der Fortpflanzung hin bejaht hat und eine praktizierte Sexualität, die dies Ziel ausschließt, verurteilt, so habe nun Papst Franziskus diese Lehre weiterentwickelt, weil nun für ihn die gelebte Sexualität einen Selbstwert ausmacht, wenn sie eine Sprache der Liebe sei.  Einfacher gesagt: Wer auch immer mit wem Sex hat, wenn die sich lieben, dann ist das in Ordnung. Das soll nun ein  "Dazulernen" sein! So soll einfach das Ideal der sexuellen Revolution, das der freien Liebe in die Morallehre der Kirche implantiert werden.
Dann kommt es aber noch ärger: Daß Papst Franziskus gegen die Lehre der Kirche und das ausdrückliche Zeugnis der heiligen Schrift die Todesstrafe als mit der Menschenwürde für unvereinbar proklamiert, soll auch ein Beispiel des Dazulernens sein! Wenn diese Verurteilung der Todesstrafe  legitim  wäre, könnte ab jetzt jede Häresie als Dazulernergebnis ligitimiert werden.
Dem Modernisten kommen nun doch wohl selbst Bedenken, wenn jetzt die Kirche in bestimmten Fragen genau das Gegenteil lehrt von dem, was einst die verbindliche Lehre der Kirche war,ob das noch als ein "Dazulernen" beurteilt werden kann, ohne daß die bisherige Lehre der Kirche als Irrtum zu verurteilen ist. Hält man es aber für möglich, daß die Kirche, in dem, was sie immer und überall gelehrt hatt, irren könne, dann wäre man dann doch nun Lutheraner geworden. Aber vor dem schreckt dieser katholische Modernist nicht zurück:    
"Wir brauchen aber auch nur den "Syllabus errorum" von 1864 mit seinen Verurteilungen nachzulesen, um zu der Einsicht zu gelangen, dass die Kirche seither – Gott sei Dank! – erheblich dazugelernt hat. Sonst würde sie noch heute Presse- und Meinungsfreiheit verurteilen, weiterhin den Anspruch erheben, die katholische Religion müsse Staatsreligion sein, und behaupten, außerhalb der römisch-katholischen Kirche gebe es kein Heil. Aus heutiger Sicht ist der Syllabus errorum keine Liste von Zeitirrtümern, sondern zu großen Teilen eine Liste von Irrtümern, denen die Kirche damals unterlegen ist und die sie inzwischen korrigiert hat. "
Eindeutiger kann der genuin lutherisch-protestantische Standpunkt dieses Modernisten nicht ausformuliert werden. Für ihn steht eben die Lehre der Kirche unter dem Generalverdacht, ein Meer von Irrtümern zu sein, die nun zu korrigieren sind- wobei faktisch das meint: Alles dem heutigen Zeitgeist Anstößige zu beseitigen, damit die Kirche der Welt wohlgefälliger wird. Interessant ist dabei, daß dieser Modernist der Deutung des 2. Vaticanums durch die traditionalische Piusbruderschaft bejaht, daß Lehren dieses Konziles unvereinbar sind mit dem, was die Kirche immer und überall gelehrt hat, nur daß dieser Modernist diesen Abfall begrüßt als ein Dazulernen.
Theologisch legitim könnte nämlich die konziliare Stellung der Kirche zum Problem der Presse- und Meinungsfreiheit nur sein, wenn sie sich im Einklang mit der bisherigen Lehre der Kirche befände. So ist es leicht einsehbar, daß der Verzicht der Katholischen Kirche darauf, Staasreligion zu sein oder werden zu wollen, sich dem schlichten Faktum verdankt, daß dieser Anspruch nicht mehr realisierbar ist.
Zudem: Daß in nachkonzilliaren Zeiten die Lehre der Kirche, daß es außerhalb der Kirche kein Heil geben könne (wobei die Kirche sehr wohl Ausnahmen anerkannte), so in ihr Gegenteil verkehrt wird, daß es für das Heil der Menschen gleichgültig sei, welcher Religion sie anhängen und praktizieren, sodaß die Kirche jede Mission faktisch eingestellt hat,zeigt überdeutlich, was für verhängnisvolle Folgen eine Abweichung gerade von dieser Lehre zeitigt.
Im Reformdiskurs wird jetzt  gern von :"Dazulernen" und "Weiterentwickeln" geredet, aber faktisch ist damit ein Verlernen und ein Abfallen  von der Wahrheit gemeint  und das nur, um der Welt besser zu gefallen. Und für Modernisten begann der Abfall von der traditionellen Lehre der Kirche mit dem 2. Vaticanum. Radicaler kann dies Konzil nicht kritisiert werden.


Zusatz:
Diese Aussage läßt Denzinger-Hünermann aus: (DH 4240)
"Das Vatikanische Konzil wendet diesen Bestrebungen seine besondere Aufmerksamkeit zu in der Absicht, eine Erklärung darüber abzugeben, wie weit sie der Wahrheit und Gerechtigkeit entsprechen, und deshalb befragt es die heilige Tradition und die Lehre der Kirche, aus denen es immer Neues hervorholt, das mit dem Alten in Einklang steht." (2.Vaticanum, Erklärung: Dignitas humanae, Vorwort. Was die Kirche hier lehrt, steht im Einklang mit der bisherigen Lehre und muß so auch, auch wenn sie Neues enthält, interpretiert werden im Einklang mit der Tradition stehend.Das lehnen aber  Modernisten ab, sie möchten das 2. Vaticanum als Bruch mit der Tradition der Kirche deuten, um so weitere Brüche mit der Lehre der Kirche zu legitimieren.

 
    

Mittwoch, 28. November 2018

Ein politisierender Bischof: Wider Populismus und Nationalismus...für den Frieden

So legt sich ein Katholischer Bischof die politische Welt zurecht:
"Populismus und Nationalismus sind derzeit große Gefahren, meint Bischof Franz-Josef Overbeck. Am Totensonntag erinnerte der Militärbischof an das Ende des Ersten Weltkrieges und machte sich dabei besonders für Europa stark. " Katholisch de am 25.11.2018. Soll das nun so verstanden werden, daß schon an dem Ausbruch des 1.Weltkrieges der Populismus und der Nationalismus schuldig gewesen sei? Aber wo gab es denn da schon populistsche Bewegungen?Seit dem Versailler Vertrag gehört es zum guten Ton, daß Gutmenschen uns Deutsche als Alleinverschulder des 1.Weltkrieges ansehen, denn schließlich haben die Siegermächte uns rechtens allein die Kriegsschuld zugeschrieben in diesem Diktatsfrieden. Nur: Sind wir als Christen oder auch als Deutsche dazu verpflichtet, der Geschichte, wie sie die Sieger verfaßten,Glauben zu schenken? Vielleicht wäre es doch hilfreich, zu eruieren, was denn die Gründe dieses Weltkrieges wirklich waren, statt vorgegebene Phrasen einfach zu wiederholen, daß eben der deutsche Nationalismus schuld an allem trüge. Und warum wird dann das neue Feindbild desPopulismus noch in den 1. Weltkrieg rückprojiziert- sollen etwa Vorläufer der AfD die Verursacher des 1.Weltkrieges gewesen sein? 
Aber dieser Bischof kennt sich eben in der Politik aus und weiß eben, daß die europäische Integration das Gegenmittel zu dem deutschen Nationalismus ist:       "Die Idee der europäischen Integration wurde geboren als Friedensprojekt", sagte der Essener Bischof. Aus einstigen Erzfeinden seien Verbündete geworden, was sich in der deutsch-franzöischen und der deutsch-polnischen Freundschaft ausdrücke." Katholisch de am 25.11.2018. Hier kann man doch nur staunen, denn seit wann diente die Gründung der Euopäischen Wirtschaftsgemeinschaft, später zur EU umgefirmt und der  Aufbau der Nato dem Frieden? Ist es nicht offensichtlich, daß sich Westeuropa in der Nato und der die Nato wirtschaftlich stützenden EWG ein Instrumentarium schufen für einen Konfrontationskurs gegen die osteuropäischen Staaten unter der Führung der Sowjeunion, daß eben das Ziel nicht nur die Abwehr des Kommunismus war sondern ebenso der Wille zur Reintegration der sozialistischen Staaten in den Weltkapitalismus? Schon die Namensgebung spricht ja für sich, daß eben ein Teil Europas, der westliche unter der Hegemonie der USA sich für das ganze Europa erklärte und somit schon den Anspruch erhob, den Osten in das westliche Europa zu integrieren. Der Osten sollte westlich werden- das ist keinesfalls eine rein friedliche Absicht, sondern ein Ausdruck eines westlich- amerikanischen Expansionswillens.
Die potentielle Feindschaft zwischen den westeuropäischen Staaten  wurde so nur durch die Proklamation des gemeinsamen Feindes, dem Osten und der  Sowjetunion isb, überwunden. Die gewaltige Aufrüstung in West- und Osteuropa, der Kalte Krieg zeigt dann überdeutlich, wie wenig das westeuropäische Konzept der Nato und ihrer ökonomischen Basis, der EWG ein Friedenskonzept war und ist. Aus "Erzfeinden" wurden nur Freunde angesichts des gemeinsamen Feindes! Genau das Feindbild der Sowjetunion hielt die westeuropäischen Staaten unter der Vorherrschaft Amerikas zusammen, sodaß jetzt nach der Auflösung der sozialistischen Staaten des Ostens dies Feindbild wegfiel als das Vergemeinschaftungsprinzip Westeuropas. Nun wird zwar versucht, daß alte Feindbild zu revitalisieren in dem Feindbild Rußlands unter Putin, aber die Auflösungstendenzen der EU vitalisieren sich nun doch- man denke an den Austritt Englands aus der EU. 
Nein, die EU und die Nato sind und waren kein Friedensprojekt sondern gespeist aus dem Willen zur Expansion der Ordnung des Westens. Europa stand bis 1989 permanent an der Schwelle zum heißen Kriege, mal näher, mal weiter entfernt davon, aber der Krieg war immer als politische Möglichkeit vorhanden. Und für uns Deutsche hätte das gehießen, daß in diesem Kriege nun Deutsche gegen Deutsche Krieg geführt hätten! Für uns Deutsche hatte es in dieser so kriegsnahen Zeit nur eine Möglichkeit gegeben, aus diesem Unglück eines möglichen Krieges zweier Deutscher Staaten gegeneinander herauszukommen. Stalin bot uns 1953 die Möglichkeit einer Wiedervereinigung an, und daß wir als souveräner Staat dann unsere Interna selbst  regulieren könnten, wenn wir nur uns für neutral erklärten, also weder dem westlichen und dem östlichen Bündnissystem beiträten, bzw. wieder austräten.Selbstredend hat Stalin uns diese Offerte nicht ohne Eigeninteresse unterbreitet. So wäre eben ein neutrales Deutschland zwischen den Blöcken ein Sicherheitspuffer für die Ostblockstaaten, denn nun hätte der Westen den Ostblock nicht angreifen können, ohne zuvor Deutschland anzugreifen und besiegen zu müssen. Stalin agierte eben in den 50er Jahren eher defensiv, den Sozialismus im eigenen Lande aufzubauen und in den neu mit ihm Verbündeten zulasten einer weiteren Expansionspolitik, wie sie eigentlich die kommunistische Ideologie verlangte.
Aber die Regierung Wéstdeutschlands lehnte diese Offerte an, um im westlichen Bündnis, der Nato und der  EWG zu verharren. So verkauften wir um das Linsengericht der Mitgliedschaft in der Nato und in der EWG unsere nationale Einheit und Freiheit, die durch dieses Stalinangebot eine Möglichkeit geworden war.  
Nein, die Nato und die ihr subordinierte EU waren nie ein Friedensprojekt und die jetzige agressive antirussische Ausrichtung, aktuell mit dem Versuch, die Ukraine zum Fontstaat gegen Rußland aufzubauen, zeigt, daß weiterhin dies kein Friedensprojekt ist, sondern ein Mittel des Kampfes um die Vorherrschaft über Europa.           


     



Dienstag, 27. November 2018

"Erste genetisch veränderte Babys in China geboren"

"Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, erklärte zu den Berichten: „Sollte es sich bewahrheiten, dass ein mithilfe von Crispr genmanipuliertes Baby erzeugt worden ist, wäre dies für die Wissenschaft ein Super-Gau. Dass ausgerechnet am Tag vor dem weltweiten Wissenschaftsgipfel in Hongkong, der über den verantwortlichen Umgang mit genome editing beim Menschen berät, ein solches Experiment bekannt wird, kann ja fast nur als Affront gegenüber dem Ansinnen verantwortlicher Wissenschaft gewertet werden.“  FAZ am 26.11.2018
Bevor nun in diesen Alarmismus eingestimmt wird, sei es erlaubt, nüchtern über das Berichtete nachzudenken, auch wenn die Medien die Hystersierung bevorzugen, schließlich brauchen die umsatzsteigernde Schlagzeilen und so mancher Wissenschaftler dieser Nachfrage nach reißerischen Überschriften gerne nachkommt.
Zuvörderst fällt der Sprachgebrauch auf: Von Manipulationen wird geschrieben. Der Zweck dieser Manipulationen wird dabei verdrängt zugunsten der Kaprizierung auf dies an sich doch moralisch unerlaubte Tuen, dem Manipulieren. Was spräche dann dagegen, auch jede Operation an menschlichen Herzen als Manipulation zu  perhorreszieren? Ja, der Bibelkundige könnte gar mit dem Verweis, daß wir Gott von ganzem Herzen lieben sollen, jede Operation am Herzen als unerlaubte Manipulation verurteilen: Kann denn ein manipuliertes Herz noch von ganzem Herzen lieben?
Der Mensch ist zwar von Gott gut geschaffen, aber durch den Sündenfall hat sich doch eine Depravation des Menschen ereignet. Der postlapsarische Mensch mit seiner Krankheitsanfälligkeit und dem Los des Sterbenmüssen unterworfen, ist nicht mehr einfach identisch mit dem gut geschaffenen Menschen. Er ist depraviertes Menschsein.
Unbestreitbar gibt es von Geburt an krank zur Welt kommende Kinder und ein Teil von ihnen hat seine Krankheit von einem der Eltern vererbt bekommen. Wäre es möglich, durch genetische Medizintechnik hier heiland vor der Geburt auf das Kind im Mutterleibe einzuwirken, müßte das begrüßt werden. Auch eine Verminderung der Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten, wie dies jetzt in China versucht worden sein soll, wäre begrüßenswert, weil so menschliches Leiden reduziert werden würde. Die christliche Nächstenliebe darf sich eben nicht auf die Pflege von Kranken limitieren, sie hat auch die Aufgabe, das Auftreten von Krankheiten zu minimieren durch Präventionsmaßnahmen. Jesus Christus hat ja nicht zu Kranken gesagt, daß es nicht so schlimm sei, blind oder lahm zu sein, an der Lepra erkrankt zu sein- die Kranken sollten vielmehr schicksalsergeben ihre Krankheiten geduldig ertragen- nein: Er heilte.
Der Gottessohn konnte wundersam heilen und heilte durch göttliche Wunder-uns Menschen ist dies nicht gegeben, wir können nur durch menschliche Medizintechnik heilen- aber das sollen wir dann auch in der Nachfolge des göttlichen Arztes. Jede medizintechnische Innovation ist mit Risiken verbunden, die anfänglich nicht gänzlich eingeschätzt werden können und auch nie ganz eingeschätzt werden können. Als der Mensch mit der Domestikation des Feuers anfing, war dies mehr als segensreich, aber das Feuer ließ und läßt sich nie 100 prozentig beherrschen. Das Herdfeuer außer Kontrolle geraten brannte so manches Wohnhaus nieder und verbrannte und verbrennt in ihm auch immer wieder Menschen. Nur, soll ob dieser unaufhebbaren Ambiguität der Technik, was uns nützt, kann uns ebenso auch schädigen, auf die Technik verzichtet werden?
Wäre das nicht einer Mutter vergleichbar, die ihr Kind beim Laufenlernen immer wieder hinfallend sieht, den Wunsch hätte, ihr Kleines möge doch beim Krabbeln auf allen Vieren verblieben, denn so sich fortzubewegen sei eben sicherer als das Laufen auf zwei Füßen?
Ohne eine Risikobereitshaft säß der Mensch immer noch auf den Bäumen, Bananen essend. Daß wir so nicht leben, das verdanken wir auch dem Wagemut, unkalkulierbare Risiken auf uns zu nehmen. Solche couragierten Wissenschaftler bringen die Menschheit voran, nicht die, die eingedenk des Absturzes des Ikarus proklamieren: Der Mensch dürfe nicht fliegen lernen! Immer wieder stürzen Flugzeuge vom Himmel, sterben dann die Passagiere, aber das gehört zur Condition des menschlichen Lebens auf Erden nach dem Sündenfall. Aber so wie heute keiner auf die Errungenschaft des Fliegenkönnens verzichten möchte, so wird in nicht ferner Zukunft Niemand auf den gentechnischen Progreß verzichten wollen angesichts  der Heilerfolge dieser Technik.
Der Schöpfungsauftrag des Menschen, sich die Natur untertan zu machen, sie zu beherrschen, bezieht sich selbstverständlich auch auf den Menschen selbst. Als Körperwesen gehört er dem Reiche der Natur an, wie er als Seele nicht zu ihr gehört, denn alles Natürliche wird durch die Natur hervorgebracht, seitdem Gott den Anfang der Natur setzte, die Seele entsteht aber nicht natürlich, sondern wird von Gott unmittelbar geschaffen, um sie dann in den menschlichen Körper zu inkarnieren. Das ist die ontologische Fundierung des Herrseinkönnens des Menschen über die Natur. Befremdlich ist nun, daß die westliche Welt sich von diesem Gestaltungsauftrag anfängt zurückzuziehen, obgleich sie doch christlich fundiert ist, während das aufstrebende China hier couragiert uns jetzt voranschreitet. Hier lebt noch der Glaube an die Kraft des Menschen, die Welt humaner gestalten zu können auch und gerade durch den technischen Fortschritt auch in der Gentechnik. Unter uns Europäern herrscht eben eine dekadente Stimmung vor, die angesichts der Ambiguität des technischen Fortschrittes das Vertrauen in ihn verloren hat.            

Montag, 26. November 2018

"Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit" Ein Ferment des Unterganges des Abendlandes?

Oswald Spenglers großem Opus: "Untergang des Abendlandes" verdanken wir ja die Einsicht, daß dieser Untergang primär internen Gründen des Abendlandes selbst zu verdanken ist und nicht externen Ursachen. Auch das Konzept der Multiethinsierung und Multikultivierung  zur Auflösung des Abendlandes gründet sich ja in einer Ideologie, die in Westeuropa und den USA erdacht worden ist- auch wenn gefragt werden darf und sogar muß, ob diese Ideologie nicht selbst schon antiabendländisch ist.
Wie verhält sich nun aber die (un)heilige Dreieinheit von "Freiheit","Gleichheit" und "Brüderlichkeit" zur abendländischen Kultur? Ist diese Parole der Französischen Revoluion vielleicht selbst eines der Gifte, an denen nun das Abendland stirbt nach seiner Mutation zu "Europa" nach dem 2.Weltkriege? Das sich "Europa" nennende Westeuropa in seiner Konfrontation mit Osteuropa bis 1989 ist ja selbst auch schon eine Negation des Abendlandes, da dies ihren Kern im Thron und Altarbund hatte. Das Ende dieser Konstantinischen Epoche mit der Liquidierung der letzten drei christlichen Monarchien, die Österreichs, Deutschlands und Rußlands war so der Anfang Westeuropas, das sich aber erst nach dem Sieg über Deutschland als solches konstituierte mit dem Ausschluß Rußlands aus Europa. Aber diese Negation ließ noch manch Abendländisches bestehen, das Christentum als Volksreligion und die ethnische Fundierung der Völker Europas mit ihren jeweiligen besonderen Volkskulturen, das nun im Zeichen der Postmoderne auch noch aufgelöst werden soll.
Schauen wir zurück auf die Parole der Französischen Revolution, die das Abendland revolutionierte. Auch wenn es nach einer Verschwörungstheorie klingen mag, so ist es nicht unberchtigt, diese Revolutionsparole als das Produkt der Freimaurerei anzusehen. Nicht nur Augustin Barruel als Zeitgenosse bieten für die These, daß das Freimaurertum die Kraft der Französischen Revolution war,überzeugendes Material. Und es ist klar, daß das wichtigste Ziel der Freimaurerei die Zerstörung des Thron und Alltarbundes war und somit der Krieg gegen die Katholische Kirche und die Ordnung der Monarchie. Durch den 1.Weltkrieg wurden dann diese Ziele erreicht. 
Was kann dann das Destruktive dieser 3 Parolen ausmachen? In diesem kleinen Essay soll das Augenmerk auf die Parole der "Brüderlichkeit" kapriziert werden, gerade weil sie leicht als Aquivalent zur christlichen Nächstenliebe verstanden werden könnte. Der Ursprung des Begriffes der "Brüderlichkeit" ist selbstredend das Familienethos (vgl: Arnold Gehlen, Moral und Hypermoral). Es setzt die Differenz von Brüdern- als zur Familie Dazugehörende und Nichtdazugehörige und meint primär die leiblichen Brüder, (Schwestern implizite miteinschließend) und sekundär dann auch die durch Einheiratung Dazugekommenden. Zu leiblichen Verwandten hat man sich anders zu verhalten als zu Nichtzugehörigen. Die Brüderlichkeit bestimmt aber nicht nur den Adressatenkreis: Zu wem habe ich mich so zu verhalten? sondern auch das Wie des Verhaltens, daß man sich brüderlich zu verhalten hat zu den Brüdern.Die Brüderlichkeit ist nun ein normativer Begriff und ist so nicht identisch mit der Realität, wie sich Brüder wirklich zueinander verhalten. So tötete Kain seinen leiblichen Bruder Abel, aber er verhielt sich so nicht brüderlich. 
Hier stoßen wir nun auf ein allseits bekanntes Phänomen, daß spontan gewußt wird, was mit dem normaiven Begriff der Brüderlichkeit gemeint ist, daß es aber sehr schwer fällt, ihn zu definieren. So soll jetzt dieser Begriff in seiner lebenspraktischen Unbestimmtheit bestehen: Was ist genau im normativen Sinne das brüderliche Verhalten?, da für diese kleine Betrachtung der ausgrenzende Sinn das Wesentliche ist. "Brüderlichkeit" ist eine Norm des Wieverhaltensollens, das auf Familienangehörige sich bezieht und die damit eine Differenz setzt, daß man sich zu Brüdern anders zu verhalten hat als zu Nichtfamilienzugehörigen. Volkstümlich einfach gesagt: Blut ist dicker als Wasser. Also die Blutsverwandschaft bindet Menschen mehr aneinander als andere Beziehungsverhältnisse, etwa die der Verträge und diese Bindung verlangt ein Sozialverhalten, daß dieser engen Bindung gerecht wird. Das könnte vielleicht so formuliert werden:Durch die Ehe werden Mann und Frau eins und ihre gemeinsamen Kinder sind aufgehoben in diesem Einssein: So verhält sich der Bruder zu seinem Bruder wie zu sich selbst, weil sie als Familie eins sind.
Der Begriff der "Brüderlichkeit" der Französischen Revolution entfernt diesen Begriff aus dem Familienethos. Nicht mehr die Blutsverwandschaft zählt sondern die Gesinnungsverwandschaft: Mein Bruder ist nun der, der so wie ich gesinnt bin! Das bedeutet im Raume der Französischen Revoluion: Brüder ist nur der Freund der Revolution, der im Geiste der Revolution sein Nein! sagt zu Monarchie und Kirche, der die bürgerliche Gesellschaft will. So setzt dieses Bruderverständnis auch eine Differenz, die zwischen den Bejahern der Revolution und ihren Gegnern. 
"Willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein!", mündet so in die Praxis der Guillotine, die dem Nichtbruder den Kopf kostet. Die Gesinnungsverwandschaft löst so die Blutsverwandschaft auf, weil nun die Gesinnung zählt. Damit wird der Bruderbegriff entgrenzt, weil nun im Prinzip jeder mein Bruder sein  oder werden kann. Dieser Gesinnungsuniversalismus löst nun tendenziell die Ordnung der Familie und des Volkes auf zugunsten einer Gesinnungsgemeinschaft. Jürgen Habermas Idee eines "Verfassungspatriotismus" ist ein Musterbeispiel für eine solche antiehnische Gesinnungsgemeinschaft, aus der dann natürlich alle falsch Gesinnten auszuschließen sind, alles was Rechts ist. 
Das Multikultikonzept beruht nun auf dieser Vorstellung, daß die Gesinnung der Akzeptanz aller anderen Kulturen ausreiche, eine multiethnische Geselschaft zu konzipieren. Diese  Multikulturalität zerstört natürlich dann die abendländische Kultur, ersetzt sie durch eine Pluralität von beliebigen Kulturen. Nun könnte die abendländische noch verstanden werden als eine, die dann im pluralistisch verfaßten Raum auch noch ein Lebensrecht genießen könnte. Faktisch wird ihr das aber verweigert, denn sie gilt als eine, die sich selbst als die wahre Kultur versteht, abgeleitet aus dem Glauben an die christliche Religion als der einzig wahren. Als solche soll sie abgelöst werden durch ein Kulturkonzept, das faktisch gar keine Kultur mehr kennt, weil in ihm jede  Kultur nur noch ein käufliches Angebot auf dem freien Markt zu sein hat, sodaß das einzige Ordnungsprinzip das des freien Marktes ist. 
In diesem Ordnungsmodell werden nun alle zu Brüdern, weil sie als Warenanbieter und Warenkonsumenten alle gleichberechtigte Brüder als Geschäftspartner des Marktes sind. Die Fähigkeit, am freien Markt zu partizipieren, ist nun die Bedingung für die Bruderschaft und Brüderlichkeit meint nun, sich fair auf dem Markt zu verhalten, den Konsumenten und Konkurrenten gegenüber.  
Das abendländische Ethos der Bruderliebe und darauf aufbauend der Liebe zum eigenen Volke, fundiert in der Blutsverwandschaft wird so durch das Konzept einer universalistischen Bruderschaft ersetzt, in der jeder als gleichberechtigter Teilnehmer am freien Markt angesehen wird. Die Ideologie des Liberalismus, als domestizierte Gestalt der Revolutionsideologie löst so die Fundamente der abendländischen Kultur auf mit ihrem Nein zu den Ordnungen der Blutsverwandschaft. Die Blutsverwandschaft wird durch reine Vertragsbeziehungen ersetzt.    

Zusatz:
In der christlichen Religion dagegen beinhaltet das Konzept der  Nächstenliebe gerade nicht die Auflösung der natürlichen Ordnung, sondern es gilt, daß die göttliche Gnade die Natur vollendet und nicht destruiert: Die Nächstenliebe wird gerade in den natürlichen Ordnungen gelebt.            
 

Samstag, 24. November 2018

Eine jesuitische Verschwörungstheorie oder: Neues aus der Desinformationskampagne

Nachdem nun Kardinal Müller in der ihm eigenen Klarheit die Homosexualität und den Atheismus als die eigentlichen Ursachen der Krise der Kirche und der Mißbräuchsfälle erfaßt hat, steigt nun die Homosexlobby auf die Barikade. Der Jesuit Mertes kontert: "Es gebe eine Fraktion, die den Homo-sexuellen die Schuld geben wolle, so Mertes. Doch das entscheidende Problem liege in der Tabuisierung der Homosexualität selbst." Katholisch de am 23.11.2018
Diese 2 Aussagen müssen aber nun auch den treuesten Anhängern dieses Ordens Probleme bereiten. Die Aussage, daß es da verschwörerische Kräfte gäbe, die Homosexuellen die Schuld geben wollten an den sexuellen Übergriffen, impliziert doch, daß Homosexuelle nicht die Täter seien. Warum trägt dann die Tabuisierung der Homosexualität die Schuld an diesen Übergriffen? Wenn es wahr wäre, daß Homosexuelle nicht Täter sind, dann ergibt die 2.Aussage keinen Sinn. Denn warum sollte die Tabuisierung der Homosexualität Nichthomosexuelle zu sexuellen Übergriffen verleiten? Und warum sollten dann diese Nichthomosexuellen sich hauptsächlich an Knaben und jungen Männern vergriffen haben- weil die gelebte Homosexualität die Moralehre der Kirche als Sünde beurteilt?
Oder muß die 1.Aussage anders gelesen werden: Die Täter seien zwar Homosexuelle, aber sie sind nicht für ihr Tuen beschuldbar, denn sie taten das unschuldig. Die Schuldigen sind nämlich nicht die Täter sondern die moralische Verurteilung der Homosexualität ist schuld an den Mißbräuchen.
Wenn also ich einen Mitmenschen umbringe, dann bin ich nicht schuld an diesem Mord, sondern die Moral und das Strafgesetzbuch, die den Mord moralisch verurteilen und bestrafen. Das ist eben höhere jesuitische Sophistik. 
Oder sollen wir das so lesen: Weil die moralische Verurteilung der Homosexualität Männer kraft des Reizes des Verbotenen dazu verleitet, das Verbotene zu tuen, ist die Moral und nicht der Täter der Schuldige. Das wäre wahrhaft revolutionär: Weil Gottes Gebote den Menschen zum Sündigen reizen, weil er der Versuchung zum Verbotenen nicht widerstehen kann, ist der Mensch nicht mehr schuld an seinem Sündigen sondern das Gesetz Gottes. So habe nun die Kirche das Gesetz und alle Gebote Gottes für nichtig zu erklären, sodaß dann keiner mehr sündigte! Denn gesündigt wird ja nur ob des Reizes am Verbotenen. 
Oder wollen wir es noch einfacher haben: Wenn die noch zu kreierende neue Moralehre den sexuellen Übergriff nicht mehr als moralisch unerlaubtes Handeln tabuisiert, kann es auch keine Mißbrauchsfälle mehr geben, denn dann wären diese Handlungen ja erlaubt. Sicher ist ein modernistischer Sexualwissensschaftler aufzutreiben, der für eine gute Bezahlung durch eine Untersuchung beweisen wird, daß die vermeintlichen Opfer der Mißbräuche dies nur als einen Gewaltakt gegen sie empfinden, weil sie eben ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Sexualität haben, das ihnen anerzogen wurde im Namen einer menschenfeindlichen Sexualmorallehre. Denn nur die Tabuisierung des Lustgewinnes gelebter Sexualität macht die Adressaten der "Übergriffe" zu Opfern. Ohne diese Tabuisierung gäbe es gar keine Opfer sondern nur die ausgelebte Sexualität Genießende.            

Subtiler Atheismus in der Kirche

Kann es denn Atheismus in der Kirche geben? Wer hier vorschnell mit einem Nein! antwortet, höchstens einräumt, daß es vielleicht einige "schwarze Schafe" unter dem Klerus gibt, der muß sich leider eines Besseren belehren lassen.
Zur Kirche gehört auch die wissenschaftliche Theologie, in der aber gerne die Meinung vertreten wird, daß ob des Ideales der Freiheit der Wissenschaften die Theologie sich von den normativen Vorgaben der Kirche zu  emanzipieren habe, sodaß ein Wissenschaftler der Theologie nur das zu lehren habe, was er als Wissenschaftler als wahr verantworten könne. Georg May faßt die wundersamen Ergebnisse dieser Art des Betreibens der Theologie in seinem Buch: "300 Jahre gläubige und ungläubige Theologie" zusammen, aber dies Buch evoziert so ja den Eindruck, daß es eine bloße Frage der inneren Einstellung sei, ob die Theologie gläubig oder ungläubig betrieben würde. 
Wie nun aber sähe es aus, wenn es einen strukturellen Atheismus in der Theologie gäbe,wie sie in der Moderne praktiziert wird als objektive Tendenz unabhängig von der persönlichen Einstellung des Wissenschaftlers? 
Die Grundvoraussetzung der wissenschaftlichen Bibelerforschung ist, daß als wahr bzw. wahr-scheinlich nur ein Ereignis gelten kann, was rein weltimmanent erklärbar ist. So müssen alle Wundererzählungen im Alten wie im Neuen Testament daraufhin geprüft werden, ob sie weltimmanent erklärbar sind. Wenn die Erzählungen etwas nicht weltimmanent Erklärbares beinhalten, dann muß das als rein fiktiv, als Legende, begriffen werden. So gilt selbstverständlich ein Prophetenwort als nicht echtes Prophetenwort, wenn es ein Geschehen als zukünftig sich ereignend prophezeit, was dann sich auch ereignet hat. Denn kein Mensch kann Zukünftiges vorauswissen, wenn nicht diese Erkenntnis im Gegenwärtigen schon als Möglichkeit angelegt ist. So gelten alle Voraussagen Jesu, daß er leiden und sterben müsse, als unechte Jesusworte, weil er sein Schicksal nicht vorausgewußt haben könne.  
Das Axiom das alles, was sich in der Welt ereignen kann, rein weltimmanent erklären müssen kann, sonst sei es kein Element der Welt, ist eine atheistische Prämisse, die ausschließt, daß Gott  in der Welt handeln kann. In der Welt können nur Menschen, religiös motiviert handeln, aber Gott ist aus der Geschichte als Handlungssubjekt ausgeschlossen. Das ist der methodische Atheismus der historisch-kritischen Methode, die die Exegese der Bibel und die Kirchengeschichtsforschung bestimmt. Das heißt auch, daß es nie von Gott gegebene Gesetze geben kann, die nur so in der Bibel erzählt werden als hätte sie Gott selbst offenbart noch Visionen und Privatoffenbarungen Gottes in der Kirchengeschichte. Im realen Leben gibt es nicht Gott, sondern nur in religiösen Erzählungen, die Gott als wirkend vorstellen. So schließt jeder moderne Kirchenhistoriker es a priori aus, daß durch ein Wunderwirken Gottes selbst Kaiser Konstantin zum Förderer der Katholischen Kirche wurde. Dies Ereignis ist nur eines der Geschichte, wenn es weltimmanet erklärt wird. Alles andere sind nur fromme Legenden. Fast in jeder Messe, in der die Liturgie eines Heiligen gedenkt, weiß der Priester zu sagen, daß wenig Zuverlässiges über diesen Heiligen gewußt wird, daß aber Legenden über ihn Wundersames erzählen, was aber alles unhistorisch und unwahr ist. 
Die dogmatische Theologie sieht da genauso trostlos aus, indem sie jeden theologischen Gedanken als Meinung eines Menschen in einer bestimmten Zeit und eines bestimmten Raumes rekonstruiert, in dem der zu untersuchende Theologe sein besonderes Anliegen ausdrückt. Dies Ausgedrückte sagt dann viel über den so sich Ausgedrückthabenden aus, aber es ist eben nur eine mehr oder weniger gut fundierte Meinung über einen theologischen Gegenstand. Gott ist dem theologischen Denken über ihn so äußerlich, daß nie geurteilt werden kann, ob es denn auch ein Erkennen Gottes ist. Die moderne Theologie kennt so Gott nicht selbst als Subjekt, das seine Erkenntnis im theologischen Denken selbst hervorbringt(wie etwa Paulus sagen kann: Nicht ich, sondern die Gnade mit mir (1.Korinther 15,10), sondern nur ein rein menschliches Denken zu Gott hin, von dem nie geurteilt werden kann, ob es denn Gott auch wirklich erreicht oder doch nur ein subjektives Meinen bleibt.Das ergibt dann solche Formulierungen: Im Mittelalter dachte man Gott so, die Aufklärung veränderte das Gottesbild der Kirche so und das Urchristentum ....und irgendwie glaubt auch jeder Einzelne immer auch ganz persönlich.
Wenn in der praktischen Theologie etwa nach den Ursachen des heutigen Priestermangels geforscht wird, wird a priori eine Antwort, nämlich die theologische ausgeschlossen, daß Gott selbst nur noch so wenige beruft. Nur weltimmmanete Erklärungen und Therapien sind für den Diskurs dieser Causa zugelassen (am beliebtesten ist natürlich dabei die Aussage, daß der Zölibat an allem schuld sei!), nur Gott selbst kann damit nichts zu tuen haben. Warum nicht? Weil Gott eben in der wissenschaftlichen Theologie nie als Subjekt vorkommt, sondern nur als religiöse Vorstellung, die nur als solche dann Menschen zum Agieren motivieren könne.
Eine unerquickliche Frage stellt sich so: Ist die Theologie, so wie sie modern praktiziert wird in ihrem prinzipiellen Atheismus, daß Gott nicht den Status eines Subjektes in ihr einnimmt, selbst das Einfallstor für den Atheismus in der Kirche?  
     
      

Freitag, 23. November 2018

Kardinal Müller: Atheismus in der Kirche

„Der Ursprung der gesamten Krise liegt in einer Verweltlichung der Kirche und eine Reduktion des Priesters auf einen Funktionär. Letztlich ist es der Atheismus, der sich in der Kirche breitgemacht hat. In diesem Ungeist wird die Offenbarung in Glaube und Moral an die Welt ohne Gott angepasst, so dass sie einem Leben nach den eigen Lüsten und Bedürfnissen nicht mehr im Wege steht“, so Kardinal Müller.  Christliches Forum 23.11.2018
Besser kann es nicht gesagt werden. Veranschaulichen wir uns das an der Causa der von Papst Franziskus zu verändernden Bitte des Vaterunsers: und führe uns nicht in Versuchung. Weil Gott, der auch Menschen in Versuchung führen kann und es auch unternimmt, nicht kompatibel ist mit der nachkonziliaren Gottesvorstellung, läßt der Papst das von Jesus Christus selbst gelehrte Gebet umformulieren in der Meinung, daß Gott so demütig ist, daß er sich den päpstlichen Wünschen suordiniert. 
Ganz erfüllt vom humanitaristischen Zeitgeist und auch gegen den bedeutendsten Aufklärungsphilosophen Kant will nun der Papst die Todesstrafe ächten als mit der Würde des Menschen unvereinbar. Daß Gott selbst die Todesstrafe bejaht und sie auch selbst durchführt- wie viele Menschen hat Gott allein in der Sintflut zu Tode verurteilt ob ihrer Sünden und wie wenige rettete er nur aus diesem seinen göttlichen Strafgericht- das ignoriert der Papst und die ihm folgenden Bischöfe Frankreichs und Italiens. Für den Papst zählt allein, was heutzutage in den Medien gut ankommt. Ein Gott, wie er uns Menschen gefällt, predigt der Papst, den wahren Gott weit hinter sich lassend.
Wie ein roter Faden zieht sich in der nachkonziliaren Kirche die Haltung, der Welt sich einzupassen und so den nicht weltgemäßen Gott hinten anzustellen.  
So ist die Causa Wucherpfennig nur ein Beispiel dafür, daß Gottes Offenbarung, die uns sagt, was wahr und was unwahr ist, ignoriert wird, wenn es darum geht, die Wahrheit den Wünschen Mächtiger dieser Welt gegenüber zu modernisieren. Homosexlobbyisten bestimmen eben, was wer auf katholischen Lehrstühlen zu dozieren ist und was nicht und nennen das die Freiheit der Wissenschaft. 
Ja,selbst die elementarste Beauftragung der Kirche, daß der Sohn Gottes sie zur Mission der Welt ausgesandt hat, wird heute im Namen eines modernisierten Gottes ad acta gelegt. Papst Franziskus beliebt es ja, die christliche Mission als Prosylitenmacherei zu diffamieren, um stattdessen die Kirche auf eine diakonische Praxis zu reduzieren. Der Gott Jesu Christi wollte die ganze Welt durch die wahre Religion retten, aber schon im 2.Vaticanum bereitete sich die Tendenz aus zu lehren, daß jeder in jeder beliebigen Religion selig werden könne, ja, daß auch für Atheisten der Himmel offen stünde, lebten sie nur nach ihrem Gewissen. Diese neue "Erkenntnis" verüberfüssigt so jede missionarische Tätigkeit. Aber dazu erphantasierte die nachkonziliare Theologie sich erst ihren "Ich hab euch alle lieb Gott", um den Gott Jesu Christi so faktisch für tot zu erklären! Das ist wahrlich praktizierter Atheismus in der Kirche! 

Donnerstag, 22. November 2018

Zum Mythos von der "armen Kirche"

„Eine arme Kirche für die Armen – Selig, die arm sind vor Gott“. kath net 21.11 
Diese Formulierung erfreut sich großer Beliebtheit, eine arme Kirche, eine die für Arme existierte. Wenn das denn noch mit der Seligpreisung:Selig, die arm sind vor Gott! verbunden wird, geht dann alles drunter und drüber.Schon eine kurze Nachfrage zeigt die Absurdität dieser Vorstellung auf: Wie könnte denn eine arme Kirche Armen helfen? Einfach gesagt: Wer selbst kein Brot hat, kann auch einem Hungernden kein Brot geben. Würde die Kirche nun, um arm zu werden, allen Besitz verkaufen und den Erlös Armen schenken,könnte sie so nur einmal den Armen helfen, danach wäre sie arm, aller Hilfsmittel beraubt, unfähig zu jeder weiteren Hilfe. 
So kann eine arme Kirche, weil sie arm ist, keine Hilfe für Arme sein. Sie müßte etwas besitzen, sodaß sie davon abgeben kann, um Armen zu helfen.
Aber kann denn die Katholische Kirche überhaupt arm sein? Damit stehen wir vor dem wirklichen Problem des Diskurses über die Armut der Kirche. Weil in ihr die Gottesoffenbarung als Wahrheit präsent ist in der wahren Lehre der Kirche, kann sie gar nicht arm sein, denn diese Gotteserkenntnis ist ihr Reichtum. Diese Aussage steht nun im Zentrum des Kampfes um die Kirche: Ist sie der Ort der Wahrheit oder existieren in ihr nur menschliche Meinungen über Gott? Der ökomenische und der interreligiöse Dialog präsumieren nun, daß es in allen christlichen Confessionen und in allen Religionen gleichermaßen nur menschliche Meinungen über Gott gibt, die alle gleich wahr und gleich unwahr sein können. Ausgeschlossen soll sein die Vorstellung, daß eine Partei im Dialog näher an der Wahrheit ist als die anderen, daß gar in einer die ganze Wahrheit präsent und offenbar ist, aber nur in einer. Um des gleichberechtigten Dialogisierens willen darf es solch eine Differenz unter den Dialogpartnern nicht geben, sodaß alles irgendwie als gleich wahr behauptet wird. 
So wird die Katholische Kirche in solchen Dialogen der Wahrheit beraubt, wird sie zu einer armen Kirche gemacht, die nur so dialogisieren kann und auf jede Mission verzichtet. Denn missionieren könnte sie nur, wenn in ihr die offenbarte Wahrheit präsent ist, so daß sie vermittelt werden kann, daß also die Kirche als reiche, weil in ihr die offenbarte Wahrheit ist im Glauben der Kirche, ihrer Lehre, den Armen als in der Gotteserkenntnis Defizitäre oder Irrende ihren wahren Reichtum austeilen  kann. Aber das bestreite gerade die Welt, die anderen Religionen und christlichen Confessionen, weil sie in ihr nur eine arme Kirche sehen, in der es auch nur menschlich allzumenschliche Meinungen von Gott gibt, daß alle aber weit entfernt sind von der wahren Erkenntnis. Im Geiste der Postmoderne wird dann gar die Nichterkennbarkeit Gottes, der Wahrheit als die beste Legitimierung der unaufhebbaren Pluralität der Meinungen (über Gott) angesehen, der die Unfreiheit durch eine erkannte Wahrheit gegenübergestellt wird: Nur eine arme Kirche, nur arme Religionen können so die Freiheit der Beliebigkeit des Meinens legitimieren, daß Niemand mehr im Namen der erkannten Wahrheit die Anderen, anders Denkenden diskriminieren kann, daß in ihnen nicht die (volle) Wahrheit ist. Das ist das Ziel der Rede von der armen Kirche, sie des Besitzes der Wahrheit zu berauben um  so die Wahrheit zu einer bloßen Meinung herabzudegradieren. Der Begriff der armen Kirche ist so ein Kampfbegriff wider die Katholische Kirche. 

Zusatz: Wie immer nun auch die Aussage, selig die arm sind vor Gott! zu verstehen ist, nicht ist gemeint, daß die Kirche die in ihr präsente Erkenntnis Gottes als bloße Meinung über Gott ausgeben soll, um in den Augen Gottes und vor allem der Welt als arme Kirche zu erscheinen.

Mittwoch, 21. November 2018

Gott ist nur lieb und ohne Gewalt- ein neues Märchen

"Tatsächlich bezeichne das Christentum die eigentliche Wende hin zu einem durch und durch guten und der Gewalt entsagenden Gottesbild." "Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz sprach zur Eröffnung der Tagung "Gott & Gewalt" an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. im Stift Heiligenkreuz." Kath net am 18.11.2018
Auch dieser Religionsphilosophin sollte eigentlich bekannt sein, daß die Bibel, sowohl das Alte wie auch das Neue Testament das Fundament der christlichen Religion bildet.Denken wir einmal an die Sintflutgeschichte: Wie kann bestritten werden, daß die Vernichtung fast aller Menschen, außer den in der Arche Noah eine Gewalttat Gottes war? Und was war das Strafgericht Gottes über Sodom und Gomorra? Das Neue Testament führt uns zum Kreuze Christi. Ist nicht jedes Opfer, daß Gott dargebracht wurde im Alten Bund und dann insbesondere das Opfer Christi nicht eine Gewalttat? Wer das bezweifelt, der lasse sich doch bitte durch Gibsons Meisterwerk: "Die Passion" belehren. 
Und was ist mit den Menschen, die Gott zum ewigen Tod in der Hölle verurteilt-erleiden die Verurteilten nicht in der Hölle Gewalt durch ihre Ausgrenzung allein schon vom Reich Gottes? 
Eine Frage bleibt so nur noch zu stellen: Was für ein eigenartiges Christentum mit was für einem Gottesbild mag diese Dame wohl vor Augen haben? 
Schon der Begriff der Allmacht Gottes hätte diese Philosophen aufmerken lassen müssen, meint er doch ursprünglich, daß Gott als Heer der Herrscharen- militärisch verstanden- das stärkste Heer unterhielt und so mächtiger als alle anderen Militärmächte der Welt ist. Dieser Grund göttlicher Allmacht ist so von Anfang an ein mit Gewalt gesättigter Begriff. 
Ein Gott, der der Gewalt entsagte, wäre gar kein Gott und der Gott des Christentumes ist so auch immer ein potentiell gewaltsamer Gott.
Wie kann behauptet werden, daß der christliche Gott ein der Gewalt entsagender Gott ist, wenn doch geschrieben steht in der Bibel:  "Da zürnte der Herr und sprach zu Moses: Nimm alle Häupter des Volkes, und hänge sie im Angesichte der Sonne an Galgen,damit mein Grimm sich von Israel abwende." (4. Mose, 25, 3b f) Das lateinische in patibulis wäre aber mit: an Kreuze  besser übersetzt.Aber wie man hier auch übersetzen mag, daß Gott so diese Bestrafung für die Verführer zu einem Götzendienst fordert, demonstriert überdeutlich, das uns hier diese Reigionsphilosophin ihren Märchengott präsentiert, der aber nicht der Gott der christlichen Religion ist.
Aber so wird eben Gott weichgespült und verzeichnet, wenn das Wunschdenken das Kommando übernimmt und den wirklichen Gott wegzensiert.  Es sei hier auf mein Buch: Uwe C. Lay. "Der zensierte Gott" verwiesen. Erscheckend ist aber doch, wie hier im Namen der Wissenschaft ein völlig frei erphantasierte Gott auf einer Tagung einer katholischen Hochschule vorgetragen werden kann und das keiner merkt.   
  

Dienstag, 20. November 2018

Ein neuer Sieg Satans im Kampf gegen die Kirche- oder über die Macht der Homosexlobby

"Die Bildungskongregation des Vatikan habe die Unbedenklichkeitserklärung "nun erteilt, nachdem Pater Wucherpfennig eine Erklärung abgegeben hatte, in der er betonte, dass er als Ordensmann und Priester dem authentischen Lehramt der Kirche verpflichtet sei", hieß es weiter. Wo es Wucherpfennigs Ämter verlangten, lege er die Lehre der Kirche über die Möglichkeit der Weihe von Frauen und von Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare "vollständig und verständnisvoll dar". Kath net am16 November 2018:  Vatikan bestätigt Wucherpfennig als Frankfurter Hochschulrektor
Eine propagandistische Meisterleistung der Homosexobby führte nun zum Erfolg: War dem Jesuitenprofessor erst die Unbedenkichkeitserklärung seitens Roms verweigert worden, die dieser Jesuit bedurfte, um weiterhin als Rektor der Jesuitenhochschule wirken zu können ob seiner häretischen Lehren über die Homosexualität, so darf er nun doch.
Denn der Jesuit verpflichtet sich nun, "die Lehre der Kirche über die Möglichkeit der Weihe von Frauen und von Segnungsfeiern für gleichgeschechtliche Paare "vollständig und verständnisvoll" darzulegen. Aber er darf sie dann -als Privatmeinung gekennzeichnet- kreativ und produktiv weiterentwickeln. 
Im Prinzip geht das so vonstatten: Einst lehrte die Kirche, daß die Erde eine Scheibe war und die Sonne auf- und unterging über sie. Es ist schon verständlich, wie Männer der Kirche im Einklang mit ihrer Zeit zu dieser Vorstellung gekommen sind: Es ist eben die Suggestivkraft des Anblickes von Sonnenauf- und Sonnenuntergängen. Jetzt wissen wir es aber besser! Die Erde ist eine Kugel und kreist um die Sonne.
So verhält sich das im Prinzip auch mit der Verurteilung der Homosexualität und der Weigerung, Frauen zu weihen. Die kreative Weiterentwickelung der Lehre der Kirche besteht dann daran, im Einklang mit dem progressiven Wissen der Welt, die alten Lehren der Kirchen zu modernisieren. Die Kirche könne doch nicht was lehren, was die modernen Menschen nicht mehr hören wollen; es versucht ja auch kein Autoverkäufer Mitteldeutschlands, den "Ossis" "Trabants" zu verkaufen, die bis kurz vor der Wende noch heißbegehrt waren. Zudem müsse sich die Theologie doch auch den Mächtigen dieser Welt wohlgefällig machen, also in diesem Falle der Homosexlobby und der Feministin. Denn in der Stimme der Mächtigen hört die Theologie und der ihr folgende Kirche die Stimme Gottes. Darum ist das Hören auf die "Stimmen der Zeit" die wichtigste Aufgabe der Theologie.    
Gewiß, dieses Pontifikat bereitet dem Satan viele Freudentagen: Wiedermal siegte er. Ob er jetzt ernsthaft an die Möglichkeit seines Endsieges über die Kirche Jesu Christi nachdenkt? 
Könnte der Herr der Kirche nicht doch einmal seine Kirche verlassen, weil in ihr der Abfall vom Glauben zur Selbstverständlichkeit geworden ist?    

Montag, 19. November 2018

Schuldig sein- eine antiquierte Vorstellung?

"Mensch sein, heißt schuldig sein.Wer am Ende seiner Tage von sich sagen wollte, er sei ohne Schuld, der würde lügen oder von einem Wahn befallen sein." Hedwig Courths-Mahler, Welcher unter euch?,Basteiverlag, Bd 33, S.25. Der Einwand erfolgt sofort: "Das klingt ja so düster und traurig." (S.25). Darum liest man eine solche Aussage wohl noch in einem "Trivialromane", aber hört soetwas nicht mehr in einer Sonntagspredigt, denn die soll doch sonntäglich gestimmt sein. 
Aber ist das nicht doch eine rigoristische Überspanntheit- leben denn nicht die Meisten anständig und ordentlich. Nur, wenn dem so wäre, für wen wäre dann Jesus Christus am Kreuze gestorben? Für die wenigen wirklichen Bösewichter? Der Apostelfürst Paulus steht da diesem "Rigorismus" in nichts nach, wenn er in seinem Römerbrief expliziert, daß alle Menschen vor Gott Sünder sind, die Juden wie die Heiden und daß es nur eine Rettung für jeden geben könne durch den Glauben an Jesus Christus, einem in guten Werken tätigen.
Nur, diese Romanaussage muß dann doch präzisiert werden:
a) daß es nicht zum Wesen des Menschen gehört, daß er schuldig wird, daß er aber faktisch immer schuldig wird, daß
b) dies Schuldigsein ein Schuldigsein vor Gott meint und somit nicht einfach identisch ist mit einem moralischen Fehlverhalten und daß 
c) diese Einsicht eine ist, die wir in dieser Radicalität erst im Kreuze Jesu Christi erkennen können, weil unser Wille, uns nicht als Sünder zu erkennen, uns den Weg zu einer realistischen Selbsterkenntnis verbaut. 
Wo diese Radicalität aber nicht mehr gelehrt und verkündigt wird, da wird auch das Kreuz Jesu Christi verunklart, denn wenn die Allermeisten unschuldige Menschen wären, wozu bräuchten sie dann noch einen Erlöser und wenn zudem die Allermeisten sowieso richtig lebten, anständig, wozu bedarf es dann der Morallehre des Erlösers und die der Kirche!
Wollen wir da nicht lieber hören, daß Gott uns so liebt und annimmt wie wir sind, weil wir eben in Gottes Augen in Ordnung sind? Nur in "Kitschromanen" finden sich dann noch solche Überspanntheiten, die weil sie so düster und traurig klingen, auch aus der Kirche verbannt worden sind! 

Sonntag, 18. November 2018

Limburger Bishof Bätzing: "Kirche ist Täterorganisation" oder die große Desinformationskampage

"Außerdem brauche es einen ergebnisoffenen Austausch über die kirchliche Sexualmoral, über Klerikalismus, über die Rolle der Frau in der Kirche, über Macht, über die Ausbildung von Priestern sowie über die Führung von Personalakten." So tönt der Limburger Bischof Bätzing (Katholisch de am 18.11.2018).Die Intention ist klar: Indem von der Kirche als einer"Täterorganisation" gesprochen wird soll der wirkliche Täterkreis, homosexuell orientierte Priester aus dem Schußfeld genommen werden. Wem auch immer der Schwarze Peter nun im öffentlichen Diskurs der Mißbräuchsfälle zugespielt wird, klerikal orientierten Priestern, der traditionellen Sexualmorallehre der Kirche, der unreifen Sexualität,oder am liebsten dem Zölibat (erfreute sich die Astrologie in Kirchenkreisen großer Beliebtheit, dann auch bestimmten Sternkonstellationen), alles erlauben hier die Spielregeln dieses Diskurses,  es darf auf keinen Fall die Homosexualität als Motivationsgrund erwähnt werden. So verteufelt Thomas Schärtl in dem Jesuitenmagazin:"Stimmen der Zeit" (11/2018, S.753-767) jeden Verweis auf einen Zusammenhang von der Homosexualität und den Mißbräuchsfällen als "perfide Interpretation des Missbrauchs" (S.753).
Der Täterschutz ist eben das wichtigste Anliegen der jetzt laufenden Desinformations-kampagne  durch die Homosexlobby. Die Lobbyistentheologie überbietet sich dabei in ihrer Kreativität, standhaft den Zölibat, das Nein zum Frauenpriestertum und die traditionelle Sexualmorallehre der Kirche dafür verantwortlich zu machen. 
Nun soll mal der Versuch gewagt werden, zu durchdenken, was geschähe, wenn der Modernismus in diesen 3 Punkten sich in der Kirche durchsetzen würde.
A) Wir hätten dann Priesterin und Bischöfin. Hielte das einen Homosexuellen davon ab, sich weiter an Knaben und junge Männer zu vergreifen? Die Anzahl der Übergriffe blieb so davon unberührt, nur der Prozentsatz: Auf wie viel Priester kommt ein Übergriff? verringerte sich, da Frauen sehr selten Täter sind.
B) Wenn es keinen Zölibat mehr gäbe: Da die Mehrzahl der Täter homosexuell Orientierte sind, hätte das Recht der Priester zu heiraten, keine positive Auswirkung auf die Anzahl der Mißbräuche. Denn an der erzwungenden Enthaltsamkeit leidende Heterosexuelle stellen nur einen kleinen Teil der  Täter.
C) Wenn nun endlich die Kirche die praktizierte Homosexualität als moralisch erlaubt beurteilen würde und jedem Priester und Bischof erlauben würde, ihre Homosexualität auszuleben, was wäre dann? Folgende Deutung wäre möglich: Da jetzt ob der durch die Verurteilung der praktizierten Homosexualität die Betroffenen ihre Sexualität nicht legal praktizieren können,käme es zu diesen Übergriffen. Dürften sie das, bräuchten sie ja nicht mehr andere mißbrauchen. Das liegt auf dem selben Niveau wie die Apologtik der Prostitution, daß wenn es keine Bordelle gäbe, mehr Männer Frauen vergewaltigen würden, sodaß die Prostitution vor Vergewaltigungen schützt. 
Nur ist zu fragen, ob Vergewaltigungen und sexuelle Mißbräuche einfach sich aus dem Faktum erklären lassen, daß die erstrebte sexuelle Befriedigung, die nicht moralisch erlaubt realisiert werden kann, dann und genau nur dann mittels von Gewalt realisisiert wird. Der Vergewaltiger gliche dann einem Hungrigen, der, weil er mittellos ist, ein Brot sich zu kaufen, in eine Bäckerei einbricht, um dort Brote zu stehlen. Gäbe ihm jemand ein Brot, würde er selbstredend nicht in eine Bäckerei einbrechen!
Aber so wird verkannt, daß die gewaltsam ausgelebte Sexualität den Täter mehr befriedigt als eine partnerschaftliche auf Konsens beruhende.  Wem das unvorstellbar ist, der möge sich durch die Werke Marquise de Sade diesbezüglich aufklären lassen. Daß in der aktuellen Erotikiteratur der "Blümchen-Sex" (als gewaltfrei gelebte Sexualität) verächtlich gemacht wird (etwa in:"Shades of grey" von E.L. James) als Kontrast zum neuen Ideal des harten Sexes spricht auch dafür,daß die kulturell domestiziert gelebte Sexualität wieder "natürlicher", das ist gewaltsamer ausgelebt wird. Die sexuelle Revolution im Kontext der 68er erbrachte eben auch eine Dekultivierung  der Sexualität. Marquise de Sade zeigt uns ja in antirousseauischer Intention den Menschen, wie er wirklich ist, wenn es ihm gelingt, sich gänzlich von der abendländischen Kultur zu emanzipieren.
Zudem zeigen die Berichte um die Mißbräuchsfälle herum ja auch, daß innerkirchlich gut organisierte Homosexseilschaften schon dafür sorgen, daß Homosexuelle ihre Sexualität faktisch ausleben können, jetzt schon, nur eben im Verborgenen.  Wenn es wahr wäre, daß es kaum noch homosexuell motivierte Übergriffe in der Kirche gäbe, dürften diese Männer erlaubt mit dem Segen der Kirche  ihre Sexualität leben, dann müßte auch gelten: Weil es in Deutschland Prostitution und Bordelle gibt, daß so kaum noch Männer Frauen vergewaltigen!  Wäre der Besuch von Bordellen dann noch für Asylanten kostenfrei, es gäbe auch keine Übergriffe mehr auf Deutsche Frauen. 
Aber so ist es wohl nicht. Die Crux, daß vergessen wird, daß Sexualität von Natur aus nicht gewaltfrei praktiziert wird, daß es eine menschliche Aufgabe ist, die Sexualität zu domestizieren, daß sie gewaltfrei gelebt wird, daß aber die Kraft des sexuellen Begehrens immer wieder diese kulturelle Fesselung sprengt zum natürlich-gewaltsamen Vollzug. Die Natur gleicht eben einem reißenden Strom, den der Mensch durch Dämme zu domestizieren versucht, daß aber die Kraft des reißenden Wassers immer wieder die Schutzdeiche durchbricht. 

Zusatz:
Selbstredend fördert die Meinung, daß das Gewissen des Menschen die höchste Entscheidungsinstanz über was mir erlaubt und was mir nicht erlaubt ist? die Tendenz zum Ausbrechen aus der domestizierenden mich fesselnden Kultur hin zum "befreienden" Natürlichsein, daß so die Gewaltausübung als den Lustgewinn steigernd neu wiederentdeckt wird und vom Gewissen bejaht wird praktiziert zu werden.
    

Samstag, 17. November 2018

Über Vorurteile in der Literaturwissenschaft- oder eine Kritik des Prinzipes der Hoffnung, plus 3 Zusätzen


Liebesromane stehen im Verruf und so bekennt sich kaum wer dazu, sowas zu lesen. Aber an jedem Bahnhofskiosk werden sie zu Hauf angeboten und finden wohl auch ihre Leser. Eigentümlich, daß kaum wer bestreiten würde, daß das Lieben und Geliebtwerden zu dem Wichtigsten des Lebens gehört, aber davon wollen, wenn überhaupt nur Frauen lesen. Noch eigentümlicher, daß in der Kirche fast nur noch von der Liebe gepredigt wird, von dem alle liebenden Gott und uns, daß wir unsere Mitmenschen, aber vorallem die Asylanten zu lieben haben.
Die ungekrönte Königin des Liebesromanes ist nun Hedwig Courths-Mahler. Keine wird auch so wie sie geschmäht. Es drängt sich fast der Verdacht auf, daß der Ausgangspunkt dieser Schmählust kollegialer Neid sei. daß angesichts geringer Verkaufszahlen der Eigenwerke eben die Niveaulosigkeit ihrer Romane als Grund des Erfolges bezeichnet wird: Schrieb ich so kitschig, hätte ich auch solchen Erfolg, aber dafür bin ich mir zu schade. Courths-Mahlerr redete ja selbst ihr literarisches Schaffen  klein, im Gegensatz zu Karl May, indem sie sich herabstufte zu einer Märchenerzäherin für Erwachsene. Karl May wurde angegriffen und mußte viele Prozesse führen gegen Verleumdungen, Courths-Mahler machte sich so klein, daß sie nicht angegriffen wurde, sodaß sie ungestört schreiben und gelesen werden konnte. Sie schrieb ja im Abseits, außerhalb des literarischen Wettbewerbes in der Kategorie: Kitsch. 
Es gehört so zum guten Ton, ihre Werke als Kitsch abzutuen. Nur, wie fundiert die Literaturwissenschaft dies Werturteil. Dieser Begriff läßt uns sofort Problematischtes erwarten, denn Werturteile gelten seit Max Weber als unwissenschaftlich, ja eigentlich gar als irrational- sagen wir es schöner für die Kunstwissenschaft als rein subjektiv. Diese reine Subjektivität des Geschmacksurteiles wird dann nur noch durch gesellschaftliche Konventionen überwunden, daß es zum guten Ton gehört, Liebesromane zu verachten, Pornographisches nicht zu verteufeln, um nicht als spießig zu gelten und Fremdländisches mehr zu schätzen als deutsche Literatur, um eben politisch korrekt zu sein.
Wikipedia faßt die Literaturkritik so- wohl treffend- zusammen (Artikel: Courths- Mahler):Hedwig "Courths-Mahlers Werke folgen allgemein dem gleichen Muster: Sozial Benachteiligte überwinden Standesunterschiede durch die Liebe. Die Liebenden kämpfen gegen allerlei Intrigen und finden schließlich zueinander, erlangen Reichtum und Ansehen. Trotz der ständigen Kritik an den Klischees in ihrem Werk und der aus heutiger Sicht konservativen Ansichten der Autorin über das männlich-weibliche Rollenverhalten finden ihre Bücher bis heute eine breite, vor allem weibliche, Leserschaft." Die Kritik kapriziert sich so auf einen Vorwurf, auf das conservative Welt- und Frauen- und Männerbild! Frügen wir nämlich danach, was denn das Klischeehafte ihrer Romane ausmache, bekämen wir wiederum nur die Antwort: das conservative Rollenverständnis der Frau, daß die ihr Glück nur in der Liebe zum rechten Mann finden könne.
Leserin finden ihre Romane also nur noch, weil sich noch nicht alle Frauen von diesem Frauenbild emanzipiert haben, daß das wahre Glück der Frau darin bestünde, gleichberechtigt werktätig zu sein im Berufsleben, sich so weit wie möglich von der Rolle  der Frau als Mutter und Hausfrau zu befreien. Reaktionär ist das Leben der Frau in der Familie mit Kindern und Küche, progressiv, wenn sie 8 Stunden am Fließband sich selbstverwirklicht ohne eigene Kinder und ohne Ehemann.
Aber vielleicht enthalten ihre Romane noch mehr unmoralisch Conservatives, daß so diese Autoren  rechtens verurteilt wird!
Da kann bei ihr gelesen werden: "Aber tröste dich mit mir, meine Hoffnungen und Wünsche sind auch nicht in Erfüllung gegangen.Sie sind zu Wasser geworden, und nun heißt es schwimmen,damit man nicht ersäuft- im eigenen Elend ." Hedwig Courths-Mahler, Im Buchengrund, Bastei Nr.34, S.45.
Ist das conservativ? Ja, wenn man es mit der Erfahrung des Bürgertumes mit der Französischen Revolution verbindet, der Geburtsstunde des Conservatismus, daß aus dem radicalen Streben nach der Verwirklichung des Guten, der Revolution, soviel Terror und Elend entstand, daß nun die Einsicht populär wurde, daß jedes das Gute Realisierenwollen Alles nur noch schlimmer mache, daß Hoffnungen und Träume nur ins Unglück führen, a) indem sie nicht sich realisieren lassen oder b) indem sie realisiert werden, dann alles nur noch schlimmer wird. Die Hoffnungen machen das Elend des Menschen, indem sie realisiert  oder indem sie nicht realisiert werden.
Lesen wir daraufhin diesen Text noch mal, finden wir gerade dies darin sprachlich gelungen zum Ausdruck gebracht. Die Hoffnungen und Wünsche sind zu Wasser geworden, in dem nun der einst Gehofft- und Gewünschthabende zu ertrinken droht. Die Nichterfüllung läßt nicht einfach das Hoffen und Wünschen zum Verschwinden bringen, mitnichten, denn es verwandelt das Hoffen und das Wünschen in etwas Lebensbedrohendes. Dies Hoffen und Wünschen distanziert den Hoffenden und Wünschenden von seiner Lebensrealität, er lebt in ihr als einer Realität, die nicht mehr so bleiben soll, wie sie ist. Der Hoffende lebt so mehr in dem Erhofften und Gewünschten als in der Realität. Wie kann er aber weiter in dieser Realität leben, wenn er nicht mehr in dem Erhofften und Gewünschten leben kann. Die Realität bleibt ihm, der einst gehofft und gewünscht hat, das, was nicht sein soll, das, was zu überwinden ist, aber nun steht da die Erfahrung, daß das Ersehnte nicht realisiert werden konnte, indem die Realisierung fürchterlich war oder indem das Ersehnte als unrealisierbar sich erwies. Wie nun in dieser verneinten Realität weiter leben, ist da doch noch die Erinnerung an das von Hoffen und Sehnen erfüllte Leben, das den Hoffenden aus der Realität entführte, um im Imaginären zu leben, in den Träumen.
Die Stoa wußte von diesem Problem:   
 "Ein gutes Leben ist ein Leben ohne Hoffnungen und Ängste, das Leben, das mit dem, was ist, versöhnt ist, eine Existenz, die die Welt so akzeptiert, wie sie ist."  (https://www.narabo.de/einfuerung-in-die-philosophie-der-stoa
Courths Mahler erweist sich hier als Stoikerin! Das conservative: "Die Welt so akzeptieren, wie sie ist" bildet so den Antipol zu Blochs "Prinzip der Hoffnung" und gründet sich in der bitteren Erfahrung, daß durch Revolutionen, die das Gute realisieren wollten, Alles nur noch schlimmer wurde, daß dann nach dem Scheitern der Revolution die Wirklichkeit nicht wieder zu etwas Bejahenswerten wird und daß das Bejahenswerte sich als nicht realisierbat erwies, denn indem es realisiert wurde, erwies es sich als das Allerfürchterlichste. Es ist eine Kunst, dann weiter zu leben, nicht ohne Hoffnung, denn dann könnte ja die Realität einfach affirmiert werden, aber die Hoffnung, die nicht sich realisieren lassende bleibt (jetzt zu "Wasser" geworden) und verunmöglicht ein Leben in der Realität, denn sie erinnert stets an den zu verneinenden Charakter der Wirklichkeit.
Die Stoa empfiehlt so ein Leben ohne jedes Hoffen, um so glücklich in der alternativlosen Wirklichkeit zu leben. Das Elend ist so- stoisch gedacht- immer das Hausgemachte durch unser Hoffen und Wünschen. Und was ist der Trost? Daß es allen Menschen so mit ihren Wünschen und Hoffnungen geht; es gibt keinen, dessen Hoffen und Wünschen positiv sich erfüllen, eben nur als Enttäuschung. Dabei setzt Courths Mahler den Neid als Widerpart zu einem Weiterlebenkönnen. Denn gäbe es Menschen, deren Wünschen und Hoffen sich positiv erfüllte, wie sollte dann der Enttäuschte und Desillusonierte noch weiter leben können, Glückliche vor Augen habend.
Diese kleine Passage zum Troste für Desillusinierte, das soll nun Kitsch sein? Ist das nicht eine Verkennung der finsinnigen Psychologie dieser kleinen Passage- und wie viele weitere Schätze fänden sich in dem Gesamtwerk dieser Autorin, fände sie aufmerksame Leser.

Corollarium 1
Zwei Tragödien gibt es im Leben: Die eine, nicht zu bekommen, was das Herz wünscht, die andre, es zu bekommen.  Bernhard Shaw

Corollarium 2
Die Revolution ist die erfolgreiche Ansrengung, eine schlechte Regierung loszuwerden und eine schlechtere zu errichten   Oscar Wilde
Corollarium 3
Der Christ kann so nie ganz heimisch in der Welt leben, weil ihn die christliche Hoffnung entweltlicht, ihn immer auch zum Verneiner der Realität macht um des Reiches Gottes willen. 



Freitag, 16. November 2018

Wozu der Priestermangel und die Mißbräuchsfälle alles taugen!

Dem Kampf gegen den Zölibat ist irgendwie der Schwung abhanden gekommen, nur noch litaneihaft werden die Kampfparolen gegen ihn heruntergebetet, aber jetzt soll diese Aufstand gegen diese Ordnung der Kirche intensiviert werden, vielleicht auch deshalb, weil die "Jugendsynode" nicht den erhofften Sieg der Progresssiven erbracht hatte, weder in der Causa der Homosexualität, noch in der des Frauepriestertumes noch in der Causa der Abschaffung des Zölibates. Dabei war alles schon so gut hergerichtet. "Höret auf die Stimme der Jugend", die neue Tugend des Hinhörens wurde auf dieser Synode zelebriert und das, weil die eingeladenen Jugendvertreter sich als Musterschüler der Alt68er erwiesen, brav deren Reformagenda nachplapperend, sehr förderlich für die weitere Kirchenkarriere- aber ein durchgreifender Erfolg blieb aus. Das allerenttäuschendste: Papst Franziskus publizerte kein postsynodales Schreiben mit umstürzlerischen Fußnoten.
Was wird da aus der erhofften Amazonassynode?, auf die alle Progressiven ihre Hoffnung setzen, daß nun endlich dort dem Zölibat der Todesstoß versetzt wird. Sollte der Kirchendeformer Papst Franziskus sich wieder nicht trauen wie auf dieser aus Sicht der Progressiven gescheiterten Jugndsynode?
Also gilt es, den Kampf gegen den Zölibat zu forcieren. "Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer hat Sympathien für Forderungen nach einer Abschaffung des Zölibats geäußert. Auch wenn dies eine weltkirchliche Frage sei, sei es wichtig, "dass wir darüber offen diskutieren und keine Denk- und Sprechverbote verhängen", sagte Pfeffer ", jubeliert die offizielle Internetseite der Deutschen Bischöfe am 15.11. 2018. Belustigend ist dabei, daß hier ein Progressiver sich gegen Denk- und Sprechverbote ausspricht, wo doch allseits bekannt ist, daß unsere Kirchenreformer im Namen der Poitischen Korrektheit gar nicht genug an Denk- und Sprechverboten einfordern können. Aber das ist eine typische Zersetzungsstrategie: Dort, wo man noch nicht sich durchgesetzt hat, Denk- und Sprechverbote abzulehnen, um dort, wo man schon den Diskurs bestimmt, sofort Denkverbote wieder einzuführen.
Aber ganz originell sind nun die 2 Gründe, mit denen dieser Modernist die Abschaffung des Zölibates einfordert. Ganz verblüffend konstatiert er, daß es einen Kausalnexus zwischen dem Priestermangel und dem Zölibat gibt. Das Faktum, daß die evangelischen "Kirchen" ohne Zölibat, ja wo gar homosexuelle Pfarrer mit ihrem Lebensabschnittspartner zusammen im Pfarrhaus leben dürfen, genauso an Pfarrernachwuchsmangel leiden, ignoriert dieser Antizölibatskämpfer dann einfach. Tatsachen, die das Vorurteil, irendwie ist an Allem der Zölibat schuld, in Frage stellen könnten, sind eben zu ignorieren.
Noch origineller ist nun noch die Behauptung eines Kausalnexus zwischen den Mißbrauchsfällen und dem Zölibat. Im Hintergrund dieser Antizölibatsagitatationsparole steht die sehr erfolgreiche Verschleierungskampagne über die sexuelle Orientierung der Täter, daß eben 4 von 5 Opfern männlichen Geschlchtes sind und daß die Täter mehrheitlich homosexuell sind. Wenn nun diese homosexuellen Priester vom Zölibat befreit würden, wieso sollten die dann Frauen ehelichen, um in der Ehe dann ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen? Das wäre doch so absurd, wie einem Vegetarier, weil er einen Hunger hat, einen Schweinebraten vorzusetzen! Nein, ein Homosexueller kann nun mal seine sexuellen Bedürfnisse nicht im Verkehr mit einer Frau befriedigen und so hätte die Abschaffung des Zölibates für die Anzahl der Sexualmißbräuche keine Auswirkungen, denn die Mehrzahl der Täter sind ja gerade keine heterosexuellen, am Zölibat Leidenden, die dann  sich nicht mehr beherrschen könnend über junge Frauen herfallen.
Aber da aus Gründen der Politischen Korrektheit der Zusammenhang zwischen der Homosexualität und den Mißbräuchen nicht thematisiert werden darf und an dieses Denk- und Sprechverbot hält sich natürlich dieser Modernist, wird hier das Märchen von sexuell Unreifen uns aufgetischt, nur um dann wieder beim Altbewährten zu landen. Der Zölibat ist an Allem mal wieder schuld.      

Donnerstag, 15. November 2018

Leben nach dem Tode?- zum schwindenden Glauben- Notizen zum Untergang des Abendlandes


"Woran glauben die Deutschen?"- dazu veröffentlichte Katholisch de am 14.11.2018 bedenkenswerte Ergebnisse einer repräsentativen Befragung zum Thema des Glaubens an ein Leben nach dem Tode:
"Insgesamt glauben 47 Prozent aller Deutschen, dass es kein Leben nach dem Tod gibt. Diese Ansicht ist im Ostdeutschland (55 Prozent) stärker verbreitet als im Westen (45 Prozent). Etwa jeder Fünfte glaubt an ein Leben nach dem Tod. 14 Prozent rechnen mit einer Wiedergeburt. Rund ein Fünftel der Befragten wusste keine Antwort oder machte keine Angaben." Zudem: Die Älteren glauben weniger an ein jenseitiges Leben als die Jüngeren: "Demnach glauben nur sechs Prozent der über 65-Jährigen an ein ewiges Leben nach dem Tod im Himmel oder in der Hölle, während 17 Prozent der 18- bis 24-Jährigen diese Anschauung für wahrscheinlich halten." 
Dieses den kundigen Leser wohl nicht überraschende Ergebnis zeigt aber eines überdeutlich an: Wie sehr die Fundamente der abendländischen Kultur schon aufgeweicht sind- ja, es darf sogar gemutmaßt werden, daß mit dem Schwinden des Glaubens an ein jenseitiges Leben eine Vorstellung verdunstet, die wohl Bestandteil jeder uns bekannten Kultur ist. So manigfaltig dann auch die Vorstellungen über ein Jenseitsleben ausgefallen sein mögen, daß es mit dem Tode einfach aus sei, daß ist ein Gedanke, den zwar so Epikur fundiert hat: Wenn ich bin, dann ist der Tod nicht, und wenn der Tod ist, bin nicht ich, sodaß es meinen Tod, wenn ich denn ihn fürchte, gar nicht geben kann, der aber doch nur -sagen wir es mal salopp- nur in Philosophenkreisen kursierte, aber bis jetzt nie populär war. Aber das hat sich nun geändert. 
Hat das Auswirkungen für die Kultur? Pointiert gesagt: Die Kultur ist eine Gestaltung des Lebenswillens, weil es dem Menschen nicht möglich ist, rein natürlich zu leben. Arnold Gehlen brachte das auf die bekannte These, daß der Mensch in Folge eines Mangels an Bestimmtsein durch seine Triebe eine Kultur sich schaffen muß mit Institutionen. Ehe und Staat, damit so dies Defizit aufgehoben wird. 
Zum Lebenswillen selbst gehört aber auch der Unwille, den Tod als Ende des Lebens zu akzeptieren. In der kulturellen Vorstellung von einem Weiterleben nach dem Tode manifestiert sich so der Lebenswille, der den Tod als Feind des Lebens negiert.  Der Glaube an ein jenseitiges Weiterleben speist sich so auch aus diesem Widerwillen gegen die Vorstellung vom Tod als Beendigung des Lebens. Dort, wo der Tod stattdessen als Ende des Lebens bejaht wird, dort ist so eine Schwächung des Lebenswillens zu vermuten. Nicht die Theodizeefrage, sondern die Biodizeefrage tritt damit in den Vordergrund: "Lohnt sich das Leben überhaupt?" (Vgl dazu die Studie von Lütkehaus: Nichts. Abschied vom Sein). Wenn das Leben unter der Frage des: "Lohnt es sich?" diskutiert wird, dann wird das Leben mit einem Unternehmen verglichen, das schwarze oder auch rote Zahlen schreiben kann und das so aufgegeben wird, wenn nur noch rote Zahlen erwartet werden ohne eine Hoffnung auf eine Besserung. Das Todsein ist dann die schwarze Null, die den Unternehmer von der Last der Geschäfte befreit, weil er so sein Geschäft aufgibt.  
Wenn so gesehen erstmal die menschliche Kultur eine Hervorbringung des Lebenswillens ist und dieser sich gerade auch in den kulturellen Vorstellungen von einem Leben nach dem Tode manifestiert, dann ist das Verblassen des Glaubens an ein postmortales Leben zuvörderst ein manifester Ausdruck geschwächten Lebenswillens. Dies inkludiert aber noch mehr. Fragen wir enfach, wie sich denn aus dem Lebenswunsch, daß der Tod nicht das Ende des Lebens sei, der Glaube an ein postmortales Leben generiert, dann stoßen wir auf ein eigentümliches Fundament, dem Glauben, daß die Welt, in der wir leben, für den Menschen prinzipiell gut ist, auf ein Urvertrauen in das Gutsein der Lebenswelt. Daraus entspringt das Vertrauen, daß in einer dem Menschen gutseienden Welt der Tod für ihn nicht das letzte Wort sein kann. Der Tod als definitives Ende kann eben vom Lebenswillen her nicht als etwas Gutes affirmiert werden, sondern er muß als das schlechthin  Lebensfeindliche reprobiert werden. Dies Neinsagen zum Tod als definitives Ende legitimiert sich so in diesem Grundvertrauen in das Gutsein der Welt für den Menschen. 
Es kann geurteilt werden, daß dieses Grundvertrauen durch eine rein naturwissenschaftliche Sicht auf das Leben aufgelöst worden ist, weil nun das menschliche Leben in der Welt nur noch als ein Zufallsprodukt günstiger Umstände  zu stehen kommt, daß der Mensch aber prinzipiell in einer ihm gegenüber gleichgültigen Welt existiert, als ein vergängliches Phänomen ohne eine Bedeutung.
Der Glaube an ein postmortales Leben schwindet somit genau dann, wenn die Lebensbejahung sich abschwächt, wenn die Gewißheit schwindet, daß zu leben sich überhaupt lohnt. Daß alle Völker Europas immer weniger Kinder bekommen und daß der Glaube an ein postmortales Leben schwindet, gründet sich so in der Dekadenz, des geschwächten Lebenswillens.  
Dies dürfte der tiefste Grund des Unterganges des Abendlandes sein, daß die Völker Europas des Lebens müde geworden, sich selbst aufgeben und jetzt durch die Politik der Masseneinwanderung von Fremden selbst von der Bühne des Lebens abtreten wollen.        

Mittwoch, 14. November 2018

Postchristliche Jugend- Anmerkugen zum Untergang des Abendlandes

"Kirche und Glauben sind für viele junge Menschen nach einer Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) inzwischen weitgehend bedeutungslos. Zwar gehören noch 61 Prozent der jungen Menschen einer der großen Kirchen an, ergab die am Montag auf der EKD-Synode  in Würzburg vorgestellte Untersuchung. Aber nur noch 19 Prozent bezeichnen sich als religiös. Gott oder die Kirchengemeinde spielen für rund 5 Prozent noch eine Rolle." So stand es geschrieben auf Katholisch de am 13.11. 2018.
Ergänzend dazu konnte auf Katholisch de am Tage davor gelesen werden: "Soziologin: Kirche wird weiter stark an Bedeutung verlieren. Düstere Prognose: Die Bedeutung von Kirche und Glaube wird laut der Religionssoziologin Linda Woodhead in Deutschland und Europa weiter schwinden. Der Prozess sei unumkehrbar, sagt sie -".Ganz tiefsinnig sieht die englische Soziologin im wachsenden Wohlstand und dem Vorrang des Ideales der Selbstverwirklichung die Gründe für das Verblassen der christlichen Reigion in Europa. Aber ganz verschwinden würde diese Religion nicht, aber in einem unumkehrbaren Prozeß wird sie immer mehr an Relevanz verlieren.
So wird dann dies Ergebnis in der EKD kommentiert:"Wir haben den Eindruck, dass wir es mit einer postchristlichen Generation zu tun haben", fasst Institutschef Gerhard Wegner die Ergebnisse zusammen. "Diese Generation lebt ein eigenständiges, glückliches Leben, auch ohne uns als Kirche." (Katholisch de am 13.11.2018).
Liest man beide Beiträge aufmerksam, hört auf die Zwischentöne, ein unterschwellig zufriedener Ton ist da herauszuhören, als würde ein Verkaufsleiter seinem etwas weltfremden  Chef erklären, daß auch die talentiertesten Verkäufer keine elektrische Schreibmaschine mehr verkaufen könnten, wenn die Kunden nur noch auf Computern schreiben wollen. Die christliche Religion sei eben zu einem fast unverkäuflichen Ladenhüter geworden.
Gibt es da noch eine Perspektive für die Kirche? Na ja, als Organisation praktizierter Humanität würde sie wohl noch toleriert werden, hätte ihr Image nicht unter den Mißbrauchsfällen gelitten. Nur, mit der christlichen Religion sei es halt vorbei.
Eine Jugend ohne Gott, eine postchristlche Jugend, das signalisiert eben das, was die Vorstellung des Unterganges des Abendlandes immer auch mitgemeint hat: daß das Christentum die Religon des Abendlandes ist, wie es Novalis so treffend in seinem Essay: "Christentum oder Europa" dem Leser vor Augen malt.Das Kulturprojekt des Abendlandes speiste sich ja aus 3 Quellen: der christlichen Religion, der griechischen Philosophie und dem römischen Gestaltungs- und Ordnungssinn. Die Synthese von Jerusalem. Athen und Rom machte das Abendland aus.  Diese drei Quellen scheinen nun zu versiegen, aber nicht gebiert dieser Untergang nun ein Zeitalter des Nihilismus, sondern es wird eine neue Kultur geboren, die sich noch nicht selbst begreift, sodaß sie sich erstmal nur als die Postmoderne vorstellt.  Kann in ihr das Christentum noch etwas anderes sein als eine reine Privatreligion, nur von wenigen Gläubigen noch gelebt?

Zusätze:
1.Herrscht nicht nur in den Klöstern sondern auch in der Kirche, zumindest im deutschsprachigen Raum die Stimmung des: Nichts geht mehr, das Spiel ist aus! vor? Und wenn  dann noch mal Revitalisirungsversuche  sich ereignen, wie etwa das Gebetshaus zu Augsburg, dann wird das sofort mit unberechtigter, zum Teil aber auch berechtigter klein geredet.

2. Ist nicht für die abendländische Kultur die Synthese aus Platonismus und Christentum das sie tragende Fundament, sodaß der Untergang des Abendlandes auch mit der Absetzung des Denkens vom Platonismus anhob, mit Nietzsche und Marx? Hegel war so der letzte Versuch einer neuen Synthese des philosophischen Denkens mit der christlichen Religion, nur daß dies Denken die christliche Religion in die wahre Philosophie aufheben wollte, um so aber noch die christliche Religion zu conservieren. Mit dem Niedergang der hegelschen Philosophie trennte sich das Denken von der christlichen Religion, eingeleitet schon durch Kants Kritik der Gottesbeweise. Seit dem gilt: Wo wir denken, sind wir nicht mehr religiös und wo wir religiös sind, da denken wir nicht mehr. Die Neoscholastik, die noch an der Philosophie als dienstbae Magd  der Theologie festhielt, löschte das 2.Vatcanum aus- seit dem gibt es keine philosophische Fundierung des Glaubens mehr- der Christ lebt so in 2 Welten, die des Denkens und die des Glaubens, wobei die Welt des Denkens zusehens die Welt des Glaubens entleert, weil das Zuglaubende als Dogmen perhorresziert immer mehr als vernunftwidrig reprobiert wird mit dem Schlußergebnis: Weil ich vernünftig denke, bin ich religionslos.

3. Begann der Tod Gottes, wir haben Gott getötet (Nietzsche) nicht schon mit dem reformatorischen Sola-Scriptura- Prinzip, daß Gott sich vollends in Jesus Christus ausgesprochen hat, sein letztes Wort, sodaß er nun uns nur noch ein toter Gott ist, der uns nun sein Testament als letzten Willen hinterließ.Ist diese Art der Buchreligion nicht der Tod des lebendigen Gottes, der uns nun nichts mehr zu sagen hat? 

Dienstag, 13. November 2018

Bericht: Kirchen fehlen bis 2030 rund 14.000 Pfarrer Ein Zusatz

Nicht nur die Katholische Kirche bedrängen Nachwuchssorgen, auch dem Protestantismus werden in Bälde Pfarrer fehlen, sodaß geschätzt wird, daß im Jahre 2030 7000 Pfarrstellen nicht mehr besetzbar sein werden. 
In der Katholischen Kirche wird dies Problem so diskutiert: Zwar berufe Gott zum Priesertum (und wohl auch genügend), aber die jungen Männer hören nicht mehr auf diesen Ruf.Gott ruft und der so Angerufene respondiere: Nicht stehe ich Dir zur Verfügung!, oder der Lärm der Welt übertöne Gottes Ruf. Außerdem: Irgendwie sei die hedonistische Jugend sowie nur an Sex und: "Ich will Spaß!" interessiert, sodaß Gottes Ruf nicht mehr die Herzen dieser Fleischesmenschen erreichen könne. Verbreiteter ist aber die Meinung, daß die Kirche den so Berufenen zu viel abverlange mit dem "Zwangszölibat" und der ganzen katholischen Morallehre überhaupt, daß sich die Berufenen rechtens weigern, dem Ruf zu folgen: Die Kirche verhindere so die Realisierung der göttlichen Berufungen zum Priesterdienst. 
Nur eines wird nicht diskutiert: ob etwa Gott nur noch wenige zum Priestertum berufe. König Saul machte die bittere Erfahrung, daß Gott nicht mehr zu ihm sprach, ihm nicht mehr durch priesterliche Orakel seinen Willen kundtat (1.Samuel 28, 6: "Da befragte Saul den Herrn, aber der Herr gab ihm keine Antwort, weder durch Träume noch durch die Losorakel, noch durch die Propheten." Nicht überhörte Saul Gottes Antworten, Gott gab ihm keine mehr, da er diesen König ob seiner Sünde reprobiert hatte. Das ist genuin theologisches Denken-  heutzutage wird so anthropozentristisch gedacht, daß selbstverständlich der Priestermangel nur rein menschliche Ursachen haben kann: Gott beruft wie immer, aber er wird nicht mehr ge- und erhört von seinen Berufenen.
Aber nun stellt sich eine schwierige Frage: Sind denn auch evangelische Pfarrer von Gott zu diesem Dienst Berufene? Beruft so Gott sowohl in der Katholischen wie in der Evangelischen Kirche so wenige zum Pfarrberuf, etwa weil er beiden Kirchen zürnt? Kann Gott Menschen zum Beruf des Pfarrers in der evangelischen "Kirche" berufen? Der damalige Kardinal Ratzinger hat in seiner Schrift: "Dominus Jesus" klar herausgestellt, daß die aus der Reformation hervorgegangen "Kirchen" keine Kirchen sind sondern nur kirchenähnliche Gebilde. Einer der Gründe ihres Nichtkircheseins ist das Fehlen eines gültigen Amtspriestertumes! Das inkludiert, daß alle Pfarrer und auch alle Bischöfe keine gültig geweihten Amtsträger sind- sie sind Laien mit besonderen Rechten in der EKD, aber auch nicht mehr.Sind es aber zu diesen Berufen von Gott Berufene? Können sie das sein?
Wer diese Frage bejaht, sagt damit aus, daß Gott Menschen dazu beruft, ein verfälschtes Evangelium zu verkünden und eine Organisation als wahre Kirche Jesu Christi zu verkünden, die aus dem Abfall von der Wahrheit entstanden ist. Ist das vorstellbar, daß Gott nicht nur die Propheten sondern auch die Falschpropheten  zu ihrem Dienst beruft? Gott läßt wohl die Unwahrheit zu. ja er läßt es zu, daß die Unwahrheit wider seine Kirche kämpft, aber er beruft doch nicht Irrehrer zur falschen Verkündigung!
Was immer dann auch die Gründe sein mögen, daß auch die EKD unter einem Pfarrermangel in Bälde leiden wird, für diesen Mangel ist Gott nicht verantwortlich.Hier ist nach rein weltlichen Gründen zu forschen, aber für die Katholische Kirche muß gelten, daß der erste Grund des Priestermangels Gott selbst ist, daß er nur noch wenige beruft! Salopp formuliert: Die Kirche hat ein ernstes Beziehungsproblem mit ihrem Gott! 

Montag, 12. November 2018

Ist die Eucharistie eine Ramschware? Gefährliche Nebenwirkungen!

"Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad, geht nach eigenen Angaben immer öfter in katholischen Gottesdiensten zur Kommunion "Ich stelle fest, dass es immer mehr katholische Priester gibt, die expressis verbis alle getauften Christen zur Eucharistiefeier einladen", sagte Schad am Samstag in Würzburg"  " Und wenn er ausdrücklich zu einer Teilnahme an der Kommunion eingeladen werde, nehme er auch daran teil." So funktioniert nach Katholisch de vom 10.11.2018 die Ökumene. 
Natürlich weiß dieser Präsident, daß er unerlaubt die hl.Kommunion empfängt, denn auch diese Einladung an alle Getauften ist ja ein grober Verstoß gegen das geltende katholische Kirchenrecht, aber da er sich ob seines evangelischen Glaubens dazu ermächtigt sieht, folgt er dieser Einladung. 
Das Sakrament der Eucharistie ist eine Medizin zur Unsterblichkeit, ein sagen wir es mal profan Medikament mit starker Wirkkraft, das, wird es recht gebraucht, dem Empfänger zum Heile dient, das unsachgemäß eingenommen aber auch schlimmste Folgen zeitigt. Denn je stärker die Wirkkraft eines Medikamentes ist, desto destruktiver wirkt es sich bei unsachgemäßer Einnahme aus. Der Begriff des sakrilegischen Empfanges meint genau dies. Es ist so einer der wichtigsten Aufgaben der Kirche, Menschen einen heilsamen Empfang dieses Sakramentes zu ermöglichen, aber auch potentielle Empfänger vor einem sakrilegischen zu schützen. 
Deshalb heißt hier die wichtigste Frage: Kann ein evangelischer Christ, wenn er die lutherische oder die reformierte Lehre vom Abendmahl bekennt, die heilige Eucharistie nicht-sakrilegisch empfangen? Auch die Reformierten gehören zur EKD, zur evangelischen Kirche. Für Reformierte gilt, daß sie ihrem Glauben nach mit dem Mund nur Brot und Wein empfangen in der Abendmahlsfeier und nur im Herzen Jesus Christus durch ihren Glauben an ihn. Da sie so die konsekrierten Elemente nur wie ein profanes Brot und wie Wein empfangen wollen, empfangen sie in einer Katholischen Eucharistiefeier Leib und Blut Jesu Christi sich zum Unheil. Für Unierte gilt das ebenso, wenn sie die reformierte Lehre vertreten, wenn sie aber der lutherischen zustimmen, empfangen sie auch dies Sakrament sich zum Unheile, wie auch jeder Lutheraner weil sie ja die Wahrheit dieses Sakramentes ausdrücklich ablehnen, daß es ein Opfer der Kirche ist, dargebracht durch einen Priester Gott zur Versöhnung und darum auch  Menschen zum Heile. Das lehnt Luther und alle ihm Folgenden ab. 
Wie aber könnte jemand die Eucharistie für sich zum Heile empfangen, der ihre Wahrheit ausdrücklich reprobiert? Die Wahrheit dieses Sakramentes läßt sich eben nicht reduzieren auf die der Realgegenwart Jesu Christi in den konsekrierten Elementen von Brot und Wein.
Wer jeden Getauften zum Empfang der heiligen Eucharistie einlädt, öffnet so eine Büchse der Pandora, vielen zum Unheil!