Samstag, 24. November 2018

Eine jesuitische Verschwörungstheorie oder: Neues aus der Desinformationskampagne

Nachdem nun Kardinal Müller in der ihm eigenen Klarheit die Homosexualität und den Atheismus als die eigentlichen Ursachen der Krise der Kirche und der Mißbräuchsfälle erfaßt hat, steigt nun die Homosexlobby auf die Barikade. Der Jesuit Mertes kontert: "Es gebe eine Fraktion, die den Homo-sexuellen die Schuld geben wolle, so Mertes. Doch das entscheidende Problem liege in der Tabuisierung der Homosexualität selbst." Katholisch de am 23.11.2018
Diese 2 Aussagen müssen aber nun auch den treuesten Anhängern dieses Ordens Probleme bereiten. Die Aussage, daß es da verschwörerische Kräfte gäbe, die Homosexuellen die Schuld geben wollten an den sexuellen Übergriffen, impliziert doch, daß Homosexuelle nicht die Täter seien. Warum trägt dann die Tabuisierung der Homosexualität die Schuld an diesen Übergriffen? Wenn es wahr wäre, daß Homosexuelle nicht Täter sind, dann ergibt die 2.Aussage keinen Sinn. Denn warum sollte die Tabuisierung der Homosexualität Nichthomosexuelle zu sexuellen Übergriffen verleiten? Und warum sollten dann diese Nichthomosexuellen sich hauptsächlich an Knaben und jungen Männern vergriffen haben- weil die gelebte Homosexualität die Moralehre der Kirche als Sünde beurteilt?
Oder muß die 1.Aussage anders gelesen werden: Die Täter seien zwar Homosexuelle, aber sie sind nicht für ihr Tuen beschuldbar, denn sie taten das unschuldig. Die Schuldigen sind nämlich nicht die Täter sondern die moralische Verurteilung der Homosexualität ist schuld an den Mißbräuchen.
Wenn also ich einen Mitmenschen umbringe, dann bin ich nicht schuld an diesem Mord, sondern die Moral und das Strafgesetzbuch, die den Mord moralisch verurteilen und bestrafen. Das ist eben höhere jesuitische Sophistik. 
Oder sollen wir das so lesen: Weil die moralische Verurteilung der Homosexualität Männer kraft des Reizes des Verbotenen dazu verleitet, das Verbotene zu tuen, ist die Moral und nicht der Täter der Schuldige. Das wäre wahrhaft revolutionär: Weil Gottes Gebote den Menschen zum Sündigen reizen, weil er der Versuchung zum Verbotenen nicht widerstehen kann, ist der Mensch nicht mehr schuld an seinem Sündigen sondern das Gesetz Gottes. So habe nun die Kirche das Gesetz und alle Gebote Gottes für nichtig zu erklären, sodaß dann keiner mehr sündigte! Denn gesündigt wird ja nur ob des Reizes am Verbotenen. 
Oder wollen wir es noch einfacher haben: Wenn die noch zu kreierende neue Moralehre den sexuellen Übergriff nicht mehr als moralisch unerlaubtes Handeln tabuisiert, kann es auch keine Mißbrauchsfälle mehr geben, denn dann wären diese Handlungen ja erlaubt. Sicher ist ein modernistischer Sexualwissensschaftler aufzutreiben, der für eine gute Bezahlung durch eine Untersuchung beweisen wird, daß die vermeintlichen Opfer der Mißbräuche dies nur als einen Gewaltakt gegen sie empfinden, weil sie eben ein gestörtes Verhältnis zur eigenen Sexualität haben, das ihnen anerzogen wurde im Namen einer menschenfeindlichen Sexualmorallehre. Denn nur die Tabuisierung des Lustgewinnes gelebter Sexualität macht die Adressaten der "Übergriffe" zu Opfern. Ohne diese Tabuisierung gäbe es gar keine Opfer sondern nur die ausgelebte Sexualität Genießende.            

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