Wer hört sich denn
noch eine Predigt an?
Worte, nichts als
Worte. Ein Versuch über die Krise der Predigt
Nicht belehren!
„‘Vorlesung im
Messgewand‘ - so nennen Seminaristen vor einigen Jahren die
Predigten der Jesuiten in den Sankt Georgener Gottesdiensten. Ob zu
Recht oder zu Unrecht - man kritisiert die Predigten als
abstrakt-akademisch, belehrend und zu lang“.
Aber schon 1796 konnte ein englischer Schriftsteller urteilen, dass
für die allermeisten Gottesdienstbesucher gälte: „so hätte
besagte Predigt ebensowohl zur Gänze wegbleiben können, ohne dass
man darob enttäuscht gewesen, ja solches Fehlens überhaupt
innegeworden wäre“. Als einzig interessierte Predigthörer werden
in diesem Roman ausgemacht: „So kam‘s, dass die einzigen
Menschen, die in Wahrheit dem Kanzelworte lauschen wollten, sich aus
ein paar runzlig vertrockneten Betschwestern zusammensetzten sowie
aus einem Halbdutzend mißgünstiger Prediger, welche bloß von dem
Wunsch beseelt waren, in dem Sermone, den sie da hören sollten, den
oder jenen Fehler zu entdecken und die Schale des Spotts darüber
auszugießen“.
Wort und Sakrament
Vereinfacht könnte man
konfessionskundlich das Reformiertentum als die Kirche des Wortes,
das Luthertum als die Kirche des Wortes und des Sakramentes und die
Katholische Kirche als die des Sakramentes bezeichnen. Bei aller
holzschnittartigen Verkürzung kann dieser Charakterisierung ein
kleines Quantum an Wahrheit nicht abgesprochen werden, wenn man jetzt
nicht das Augenmerk zuspitzt auf die nachkonziliaren Bemühungen der
Katholischen Kirche, nun auch eine Kirche des Sakramentes und des
Wortes zu sein. Dazu gehört dann auch die Vorliebe, mit der man den
Satz „In der Teilhabe am eucharistischen Opfer, der Quelle und dem
Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens …“ (Lumen Gentium 11)
verliest zu: „Teilnahme am Gottesdienst“ oder Ähnliches, um den
Begriff des „eucharistischen Opfers“ zu meiden und den
Wortgottesdienst so aufzuwerten.Der
evangelische Theologe Joest schreibt in dem Kapitel über das
katholische Kirchenverständnis: „Die Kirche als Institution der
Heilsvermittlung“ treffend: „ Das heilsvermittelnde Werk der
Kirche geschieht zunächst durch ihr sakramentales Handeln“.
„Es geschieht ferner durch das lehrende Wirken der Kirche“.
Gerade in dem „zunächst“ und dem „ferner“ verbirgt sich aber
treffend eine nicht in Gänze geklärte Verhältnisbestimmung beider
Heilsvermittlungstätigkeiten der Kirche zueinander.
In der Katholischen
Kirche bietet das „Homiletische Direktorium“ der Kongregation für
den Gottesdienst und die Sakramentenordnung aus dem Jahre 2014
Klärungen zur Frage der Vehältnisbestimmung von Wort und Sakrament.
Treffend wird festgestellt„Über
viele Jahrhunderte war die Predigt oftmals eine Unterweisung in
Moral- und Glaubensfragen, die an Sonntagen oder Festtagen in der
Messfeier abgehalten wurde, wobei sie aber nicht notwendigerweise
Teil der Liturgiefeier war.“
Erst durch das 2.Vaticanum änderte sich dies für die Sonntagsmesse.
Jetzt soll die Predigt als integrales Moment der Messe primär einen
verkündigenden Charakter haben, der aber einen unterweisenden und
belehrenden Charakter nicht ausschließe. „Die
Homilie kommt in gewissem Sinne der Austeilung von Leib und Blut
Christi an die Gläubigen in der Kommunion gleich. In der Homilie
wird das heilige Wort Gottes als geistliche Nahrung an die Gläubigen
„ausgeteilt“.
Erläutert wird das so:„Daher
kommen dem Prediger zwei Aufgaben zu: mit seiner Auslegung der
Heiligen Schrift das Ostergeheimnis zu verkünden und die Gläubigen
zur Teilhabe an diesem Geheimnis durch die Eucharistiefeier
hinzuführen.“
Die Predigt verkündigt das Ostergeheimnis, die Eucharistie ist dann
die Teilhabe am Ostergeheimnis. Könnte man diese Formulierung in dem
Zuordnungsschema von Theorie und Praxis verstehen, so meint die
Predigt als geistliche Nahrung mehr, daß sie selbst schon der
Heilsvermittlung dient. Durch das Wort wird das göttliche Wort
selbst aufgenommen.
„Wenn
wir zum Altar gehen und am eucharistischen Mahl teilnehmen, empfangen
wir wirklich den Leib und das Blut Christi. Die Verkündigung des
Wortes Gottes in der liturgischen Feier geschieht in der Einsicht,
dass Christus selbst in ihr gegenwärtig ist und sich uns zuwendet,
um aufgenommen zu werden“.
Nicht klar bestimmt ist dabei,
inwiefern nun die Predigt als Auslegung der hl. Schrift
heilsvermittelnd ist und nicht schon die hl. Schrift selbst. Warum
ist die Predigt als Auslegung nötig?Von ihr wird gesagt, daß sie
die Austeilung geistlicher Nahrung ist. Das soll wohl besagen, daß
es die Bibel ohne Auslegung noch nicht ist, sondern daß erst durch
sie die Schrift verlebendigt wird zur geistlichen Nahrung. Nur
reflektiert das „Homiletische Direktorium“ nicht die Bedeutung
der Messe ohne eine Predigt. Soll nun die predigtlose Werktagsmesse
von geringerem Wert sein, weil in ihr nicht gepredigt wird,obgleich
das Wort Gottes aber als Bibellesung in ihr präsent ist? Hier
besteht noch Klärungsbedarf, der ihren Grund in der Unklarheit der
Bedeutung der Lehre der Kirche für das Heil in der nachkonziliaren
Theologie hat. Über Jesu Predigt schreibt das Markusevangelium ja:
„Hier wird mit Vollmacht eine ganz neue Lehre verkündet.“ (Mk
1,27b).Das
„Homiletischen
Direktorium“ scheint dagegen die Differenz von Lehren und
Verkündigen betonen zu wollen wohl in der Absicht, sich von der
vorkonziliaren primär belehrenden und unterweisenden Predigtweise
abzusetzen.
Es wurde in der
christlichen Religion von Anfang an gepredigt, ja Jesus Christus wird
im Neuen Testament geradezu als Lehrer dargestellt, als öffentlicher
wie als einer, der seinen eigenen Schülerkreis im besonderen
unterrichtet. (Leider wird das in den deutschen Übersetzungen durch
die in ihnen übliche Übersetzung „Jünger“ für das griechische
Wort „Schüler“ verdunkelt). Aber es muss doch betont werden,
dass erst durch Luthers Theologie die Predigt diesen hohen religiösen
Rang erhielt. Der gründet sich allein in der lutherischen
Rechtfertigungslehre mit ihrem Zentraldogma, dass so wie ich Christus
glaube, er dann auch für mich ist. Nur wenn ich fest darauf
vertraue, dass Christus für mich, für meine Sünden am Kreuze
gestorben bin, dann ist er für mich gestorben und dann rechnet Gott
mir Christi Gerechtigkeit als mir zugehörige fremde an. Die
Verkündigung des für mich am Kreuze Gestorbenen, sodass ich dann
darauf vertraue, dass es so für mich ist, ist der einzige Heilsweg.
Damit dieser Heilsweg sich nun mir wirklich erschließt, hat zuerst
die Predigt des Gesetzes zu erfolgen, die mich als Sünder überführt,
damit ich so erkenne, dass ich erlösungsbedürftig bin und das
Evangelium vom Karfreitag dann die einzige Möglichkeit meiner
Rettung ist. Die Predigt hat so selbst die Aufgabe, dass der Hörer
in ihr zum Sünder wird, dass er sich bewusst wird, hoffnungslos
Sünder zu sein, der durch diese Gesetzespredigt dann offen wird für
das Evangelium. Die lutherische Predigt in ihrer Dialektik von
Gesetzes- und Evangliumspredigt inszenierte so ein eigenes Drama, um
den Hörer immer wieder neu zum Gläubigen werden zu lassen, der als
Gläubiger immer nur der allein auf das Kreuz Christi Vertrauende
ist.
Angesichts dieser
Predigtkonzeption taten sich nun alle Reformatoren schwer, noch den
Sakramenten eine Bedeutung zubilligen zu können. Dass alle Reformer
die 7 Sakramente der Kirche auf 2 reduzierten, zeigt überdeutlich
ihr Unbehagen an den Sakramenten. Bezeichnend ist dafür, dass der
bekannteste moderne reformierte Theologe Karl Barth das Sakrament
der Taufe wie auch das des Abendmahles abschaffen wollte, indem er
sie zu bloßen Symbolhandlungen umformen wollte, in denen sich der
Gläubige zu einem ethischen Leben als Christ verpflichtet. Die
lutherische Theologie, konservativer gestimmt, wollte die Sakramente
von Taufe und Abendmahl bewahren, aber stand und steht immer noch vor
dem gravierenden Problem der theologischen Legitimierung der
Bedeutung der Sakramente neben dem das Heil allein ermöglichenden
Predigtwort. Denn genau genommen bedarf es neben der
Gesetzes-Evangeliumspredigt, wenn diese gläubig angenommen wird,
keines Sakramentes mehr für das Heil.
Nun könnte man meinen,
dass eigentlich Predigt und Sakrament immer zusammengehört haben,
sodass es eben nur eine Fehlleistung der Reformation gewesen sei,
hier auseinandergerissen zu haben, was an sich zusammengehört.
Betrachten wir daraufhin die Zeugnisse des Alten Testamentes im
Kontext des Wissens um die allgemeine Praxis, die wir in jeder
Religion vorfinden, dann stoßen wir auf etwas uns Befremdliches: Das
Primärsubjekt der praktizierten Religion ist der Priester, dessen
wesentliche Aufgabe der Opferkult ist. Religion ist zuallererst und
wesentlich eine Kommunikationspraxis zwischen Mensch und Gott, die
des Opferns, aber auch des Ausdeutens von Orakeln und Zeichen. Wo
predigen und belehren Priester in der Religion? Wir können für die
Religionsgeschichte Israels den Punkt benennen, als Priester anfingen
zu predigen! Nachdem Jerusalem 586 v. Chr. erobert und die gesamte
Führungsschicht exiliert wurde, standen die einstigen Jerusalemer
Priester vor der Frage: Kann und dürfen wir im Exil Gott noch Opfer
gemäß dem von Gott eingesetzten Opferkult darbringen? Die Antwort
lautete Nein! Nur noch in Jerusalem kann Gott ein ihm wohlgefälliges
Opfer dargebracht werden. (Die exegetische Forschung spricht hier von
dem sogenannten deuteronomistischen Kultzentralisationsgesetz, im
Exil formuliert, um zu begründen, warum es keine legitime Kultpraxis
im Exil geben kann.) Stattdessen wurden dann im babylonischen Exil
die Grundlagen für den bis in unsere Gegenwart gefeierten
Synagogengottesdienst gelegt. Es ist ein reiner Wortgottesdienst ohne
ein kultisches Opfer, geschaffen als Surrogat für den nicht mehr
praktizieren kultischen Gottesdienst. Dass es ihn überhaupt gibt,
verdankt sich allein der Exilierung mit dem göttlichen Gebot, dass
nur im Jerusalemer Tempel Gott wohlgefällige Opfer dargebracht
werden können. Auch heute kennen wir das aus der kirchlichen Praxis,
dass wenn in Ermangelung eines Priesters am Sonntag als Surrogat ein
bloßer Wortgottesdienst abgehalten wird.
Jesus Christus selbst
predigte und lehrte. Er setzte aber auch am Gründonnerstag die
kultische Feier des Messopfers ein und weihte dazu die Apostel zu
Priestern, befähigte sie so zum Darbringen des Messopfers. Denn
Christus hätte ja nicht seine Kirche gründen können, ohne ihr
einen zentralen Opferkult einzustiften als dem Zentrum der
christlichen Religion. Der christliche Gottesdienst ist so gesehen
eine komplizierte Melange aus dem Opferkult des alten Bundes in der
Gestalt des neuen Bundes, dem Messopfer und der Praxis des
Synagogengottesdienstes, dem der Predigt als Schriftauslegung.
Selbstredend prolongiert sich in der Predigt des Gottesdienstes Jesu
Christi eigene Predigtpraxis, aber wohl auch die in der Antike
verbreitete Praxis des seine Schüler belehrenden Philosophen. Es sei
en passant an die Selbstbezeichnung der christlichen Religion
als die der wahren Philosophie erinnert in der alten Kirche. Aber die
Zu- und Unterordnung des Wortgottesdienstes als Vormesse der
eigentlichen Messe erinnert immer noch an den Primat des
Tempelopferkultes zu Jerusalem gegenüber dem reinen Wortgottesdienst
der Synagoge.
Papst Benedikt XVI.
verdanken wir ja die mehr als bedenkenswerte These, dass die jüdische
wie die christliche Religion ihre Differenz in dem unterschiedlichen
Umgang mit dem Ereignis der endgültigen Zerstörung des Jerusalemer
Tempels haben. Die jüdische Religion liest nun die hebräische Bibel
neu unter der Voraussetzung, dass es keinen Opferkult in Jerusalem
und anderswo mehr gibt und geben kann und konzipiert sich so als neue
jüdische Religion.
Die christliche Religion sieht dagegen in der Feier des Messopfers,
eingesetzt durch Jesus Christus, die Prolongierung und Vollendung
des Opferkultes des alten Bundes. Selbstredend ist aber die
ursprünglichere Differenz die des Ja- oder Neinsagens zu Jesus von
Nazareth als dem in der hebräischen Bibel verheißenen Messias. Aber
wesentlich ist dann tatsächlich die Frage: Prolongiert sich der von
Gott eingesetzte Kult in der Eucharistiefeier der Kirche, oder tritt
nun an seiner Statt der reine Wortgottesdienst der Synagoge, der nun
nach jüdischem Verständnis ein vollwertiger Ersatz des einstigen
Tempelkultes sein soll?
Der Ursprung der Predigt:
das babylonische Exil
These: Die ursprüngliche
Intention des Synagogengottesdienstes (im babylonischen Exil) war die
der Belehrung der Gemeinde, konkreter: Warum sind wir hier im Exil,
was sollen wir hier und was dürfen wir hier nicht und worauf
dürfen wir hoffen? Abstrakter formuliert: Die Predigt deutete die
Lage der Gemeinde theologisch, um sie so zu bewältigen zu helfen. Im
Zentrum steht ein Belehren der Hörergemeinde. Der gottesdienstliche
Kult setzt dagegen die schon belehrte Gemeinde voraus, die nun ihren
Gottesdienst vollzieht. Im Zentrum das Wortgottesdienstes steht also
das Lehren. Die notwendige Voraussetzung des Lehrens ist aber eine
erkennbare und erkannte Wahrheit, die dann durch die Predigt
vermittelt wird. In der Katholischen Kirche war das kein Problem. Es
gab die Lehre der Kirche, fußend auf den von Gott offenbarten
Wahrheiten. Gott war kraft des Heiligen Geistes so in der Kirche
präsent als offenbarer Gott. Dass seine Offenbarung einst geschehen
ist, wäre ja noch nicht der hinreichende Grund dafür, dass er nun
jetzt immer noch in der Kirche offenbar ist! Weil es die wahre Lehre
der Kirche gab als wahr anerkannte, konnte sie auch von der
Predigtkanzel herab gelehrt werden. Das „von Oben“ ist dabei
nicht nur als kirchenarchitektonische Bestimmung der Predigtkanzel zu
verstehen: das „von Oben“ meint immer auch im Sinne der
johanneischen Theologie das von Gott her Geschenkte. Gott offenbarte
sich, damit die offenbarte Wahrheit durch die Predigt zu allen
Menschen kommen kann. Diesem Gefälle, von Gott über die Predigt zum
Hörer entspricht eben die Stellung der Predigtkanzel im
Gottesdienstraum! Nachkonziliar änderte sich das: Der Ambo ersetzt
den Ort der Predigt. Und der steht, verglichen mit der Predigtkanzel,
fast in Augenhöhe der Predigthörer. Hier kommuniziert man fast auf
Augenhöhe. Alle, der Prediger wie der Hörer, stehen unter dem Wort
Gottes, und eigentlich ist der Prediger dem Wort Gottes nicht näher
als seine Hörer. Er predigt nur noch seine Meinung von Gott und
Welt, und der Hörer hört so eine subjektive Deutung aus dem
persönlichen Glauben des Predigenden, die für ihn eine Anregung für
seinen persönlichen Glauben sein kann und soll, mehr aber auch
nicht. Die Rotte Korach bietet uns für diese räumliche Zuordnung
die Erklärung: Wenn alle Glieder der Gemeinde Gott gleich nahe sind,
weil Gott allen gleich nahe ist, wie können sich dann Mose und Aaron
anmuten, als Vermittler zwischen Gott und der Gemeinde fungieren zu
wollen? (Num 16) Der Prediger auf Augenhöhe vermittelt nicht mehr
zwischen oben und unten, zwischen Himmel und Erde als Brückenbauer
(das ist die Bedeutung des Begriffes Pontifex = Brückenbauer),
sondern er bezeugt nur noch seinen persönlichen Glauben als Anregung
für den Hörer.
Der Wandel des
Predigtverständnisses
Wie kam es zu diesem Wandel? Ein paar
Gründe dieses Wandels seien hier genannt, ohne schon den Anspruch
erheben zu können, eine vollständige Analyse dieses Wandels
vorlegen zu können.
A) Die Aufklärung
verlangte die Reduzierung der christlichen Religion und insbesondere
der Lehren der Konfessionskirchen auf die Erkenntnisse der
natürlichen Religion, auf das, was jedem Vernünftigen zu allen
Zeiten an Erkenntnis im Bereich der Religion möglich sei: dass Gott
sei, dass der Mensch in seiner Freiheit zur Sittlichkeit bestimmt sei
und dass er auf ein ewiges Leben hoffen dürfe. Alles andere seien
Kirchenlehren, die zum Heile des Menschen völlig überflüssig, wenn
nicht sogar destruktiv seien. So legt es Kant in seiner Schrift über
die Religion in den Grenzen der bloßen Vernunft dar.
Jetzt darf und kann die
Predigt nur noch etwas verkünden, was jeder Vernünftige schon
unabhängig von der Predigt wissen kann. Verkündigte sie dagegen
Übernatürliches oder nur Erkenntnisse, die sich nur aus der
göttlichen Offenbarung ergäben, verfehlte sie ihre Aufgabe. Eine
zeitgenössische Version dazu ist, wenn die Weihnachtspredigt, statt
das Wunder der Menschwerdung Gottes zu verkünden, lieber über
Marias und Josephs Herbergssuche predigt mit der Moral von der
Geschichte, dass wir jetzt jeden Asylanten beherbergen müssen. Die
politische Korrektheit gibt dann als funktionales Äquivalent zur
Vernunft der Predigt die Inhalte vor bzw. schreibt ihr vor, wie sie
Übernatürliches zu entmythologisieren habe, so wenn am Karfreitag
statt des Sühnetodes Christi gepredigt wird, dass Ostern Gottes
Nein zur Todesstrafe sei.
Die Konsequenz ist klar:
Wenn in der Kirche nur noch das gepredigt und verkündet wird, was
jeder Vernünftige (oder heute jeder politisch korrekt Gesonnene)
sowieso schon weiß, wozu soll dann noch jemand einer Predigt
zuhören?
B) Heute gelten auch
unter Christen die Menschenrechte als eine so eine
selbstverständlich zu bejahende Größe, dass sie auch hier mehr
Akzeptanz und Ansehen genießen als etwa die 10 Gebote. So meinen
viele, nicht nur Amnesty International, dass es ein unveräußerliches
Frauenrecht sei, ihr Kind, sofern es noch nicht geboren sein, töten
lassen zu dürfen, dass der Ehebruch ein Menschenrecht der Sich
liebenden sei, um nur zwei aktuelle Beispiele zu erwähnen für die
Überordnung dessen, was Zeitgenossen als Menschenrechte ansehen.
Aber viel gravierender
als dies erweist sich eine Fehldeutung der Religionsfreiheit. So
einsichtig es ist, dass die Kirche, um Verfolgungen durch den Staat
zu entgehen, vom Staat die Anerkennung der Ausübung der
Religionsfreiheit als unveräußerliches Menschenrecht einfordert, so
prekär sind doch die Folgen für das religiöse Leben! Denn jetzt
gilt es als Tugend, Menschen im öffentlichen Leben unabhängig von
ihrer Einstellung zur Religion zu beurteilen. Die Gretchenfrage
(Goethe, Faust): Wie hältst Du es mit der Religion? ist keine im
öffentlichen Leben mehr erlaubte, denn es soll als gleichgültig
erachtet werden, ob und wie man religiös ist. Die Lehre der Kirche
betont die Bedeutung der Religion angesichts des göttlichen
Gerichtes. Im weltlichen Bereich und gerade in den Augen des Staates
soll nun die Religion aber gleichgültig sein.
Es bedarf keiner
prophetischen Talentierung, um vorauszusehen, dass sich die
kirchliche Verkündigung der Menschenrechtsideologie unterwerfen
wird, wenn diese erst einmal von der Kirche anerkannt wird. Darum
kritisierte die Kirche vor dem Konzil diese Ideologie, aber die
Erfahrung der Diskriminierung durch totalitäre Staaten ließ die
Kirche hier ihre Position zur Idee der Religionsfreiheit ändern.
Jetzt ist es ein faktischer Konsens im Christentum, dass Gott die
Menschen liebt unabhängig davon, wie sie es mit der Religion halten,
denn Gott diskriminiert eben niemanden, weil auch er sich an das
Menschenrecht der Religionsfreiheit hält.
Die Preisfrage lautet
nun: Warum sollte sich noch ein Predigthörer für die Lehre der
Katholischen Kirche interessieren, wenn die Kirche selbst sagt, dass
es Gott gleichgültig ist, ob man gemäß der Katholischen, der
Evangelischen, der Muslimischen oder der Jüdischen Religionslehre
lebt? Ja, wozu bedarf es überhaupt einer Kenntnis der Lehre, wenn es
doch nur noch darauf ankommt, die Nächstenliebe zu leben, um Gott
wohlgefällig zu leben? Hegel konstatierte schon in seiner
Religionsphilosophievorlesung: „Leicht kann man sich überzeugen,
wenn man betrachtet, was jetzt die kirchlichen Dogmen wirklich
gelten, dass in der allgemeinen Religiosität eine weitgreifende,
beinahe universelle Gleichgültigkeit gegen sonst für
wesentlich gehaltende Glaubenslehre eingetreten ist“.
Zur Veranschaulichung führt der Philosoph an: „Wenn ein großer
Teil dieser Theologen [der zeitgenössischen] veranlaßt würde, die
Hand aufs Herz gelegt zu haben, ob sie den Glauben an die
Dreieinigkeit für unumgänglich notwendig zur Seligkeit halten, ob
sie glauben, dass die Abwesenheit des Glaubens daran zur Verdammnis
führe, so kann es nicht zweifelhaft sein, was die Antwort ist“.
Diese Gleichgültigkeit der Trinität Gottes gegenüber ist ja
heutzutage die Voraussetzung für den christlichen Dialog mit der
jüdischen und der islamischen Religion. Was nun für diesen Dialog
als gleichgültige Lehre der Kirche abqualifiziert wird, das wird
dann konsequenterweise auch für das innerkirchliche Leben als
gleichgültig erscheinen müssen.
Es sei hier an die
Äußerung des ZK-Vorsitzenden des Deutschen Laienkatholizismus
erinnert: „Es geht mir eher darum, dass Christen deutlich
machen, was sie trägt in ihrem sozialen Dienst. Und dass erst die
Frage kommt, was sie trägt, und dann erst über Gott gesprochen wird
und nicht primär, wie das in einigen Sekten üblich ist, zunächst
einmal über Gott und über den Glauben gesprochen wird. Bei den
Christen steht der Dienst an erster Stelle“.
Sekten reden zuvörderst über Gott und den Glauben - wir Katholiken
aber nicht, denn wir praktizieren zuerst die Nächstenliebe, und wenn
wir dann angefragt werden, warum wir sie praktizieren, dann reden wir
auch über unsere Motivation, von Gott und Glaube! Es ist klar, dass
bei diesem Grundverständnis gelebten Christentums die Predigt im
Gottesdienst völlig überflüssig ist! Denn die Lehre der Kirche ist
für dieses praktische Christentum von keiner Relevanz, und so gehen
dann auch circa 90 Prozent nicht mehr zum Gottesdienst. Sie wissen
wie der ZK-Vorsitzende, dass es allein auf die praktizierte
Nächstenliebe ankommt, und dafür braucht man keine
Belehrungspredigten.
Predigen in der Postmoderne
Dieses Verständnis von
dem Wesen der Religion ist seit Kant das der Aufklärung, wenn die
Aufklärung sich nicht radikalisiert und atheistisch wird. Wie ändert
sich dies nun nach dem Tode der Aufklärung, in der Postmoderne? Für
unser Anliegen reicht es, sich auf einen Aspekt der Postmoderne zu
konzentrieren. Ist die Moderne das Anliegen, im Namen der Vernunft,
der Wahrheit die Religionen auf das Wahre und Vernünftige zu
reduzieren, so gilt der Postmoderne eine erkennbare oder gar erkannte
im Besitz von Menschen sich befindende Wahrheit als das Übel
schlechthin. Dort, wo etwas als die erkannte Wahrheit proklamiert
wird, da wird im Namen dieser erkannten Wahrheit das Unwahre bekämpft
und diskriminiert. Jeder Totalitarismus sei so die Frucht einer
erkannten und sich im Besitz von Menschen befindenden Wahrheit.
Erkenntnis mache unfrei, könnte vereinfacht das Credo der
Postmoderne benannt werden. Damit gerät jede Lehre, die von sich
behauptet, die Wahrheit zu sein, auf die Anklagebank. Um der Freiheit
und des Friedens willen darf es so keine offenbarte und erkennbare
Wahrheit mehr geben in der Postmoderne. Die Kirche hat sich so
umzudeuten als Ort einer Suchbewegung nach Gott, der Wahrheit, die
aber nicht selbst schon in ihr präsent wäre. Die Lehre der Kirche
wird dann zu einer Sammlung von Antwortversuchen, die jeweils zeit-
und kontextbedingt ausgefallen sind und uns Heutigen höchstens eine
Hilfe sein können zur eigenen Suche nach der Wahrheit. Wo es so aber
keine erkannte Wahrheit mehr geben kann, da kann es auch keine Lehre
und somit auch keine belehrende Predigt mehr geben. Und damit sind
wir wieder bei den Jesuitenschülern: Die Predigt darf nicht belehren
wollen! Sie meinen damit: weil es keine wahre Lehre mehr gibt, ist es
eine Anmaßung, belehren zu wollen!
„Was wollt ihr dann?“,
möchte man jetzt gern nachfragen, aber wir können uns diese Frage
selbst beantworten. Die Predigt soll unterhaltsam sein! Der
Gottesdienst ist eben ein religiöses Freizeitprogramm, in das die
Predigt nur dann hineinpasst, wenn sie unterhaltsam ist.
Unter der Parole von
Begegnung statt Belehrung kann die Umstrukturierung des
Gottesdienstes begriffen werden. Nicht gelte es mehr, die kirchliche
Lehre zu vermitteln, denn auch Jesus lehrte ja nicht Dogmen, sondern
er vermittelte durch sich die Gotteserfahrung der Liebe. Eine Prise
Martin Buber, ein bisschen Personalismus, ein kräftiger Schuss
Antiintellektualismus - und aus dem Gottesdienst wird ein
Begegnungsgeschehen, in der uns irgendwie Gottes Liebe begegnen soll
im Predigtwort, in den Sakramenten oder einfach im Miteinander der
Gemeinde. In der Praxis reduziert sich dieses Begegnungskonzept dann
zu dem, dass auf der Bühne, einst der Raum um den Altar herum, für
das Publikum ein unterhaltsames sie ansprechendes Programm
durchgeführt wird, in dem möglichst viele Akteure auftreten sollen,
nicht nur der Pfarrer. Als Moderator und Entertainer führt er durchs
Programm, gibt Anweisung, wer wann welchen Part zu übernehmen hat,
immer die Gemeinde im Auge habend: Kommt das gut an? Diese
Ästhetisierung des Gottesdienstes zu einem guten religiösem
Unterhaltungsprogramm passt nun wahrlich zum Geiste der Postmoderne
als Alternativkonzept zur Moralisierung der Religion. Und da Belehren
nichts Unterhaltsames ist, hat die Predigt als Verkündigung wahrer
Erkenntnisse keinen Ort mehr im Gottesdienst.
Und im anfänglich schon
zitierten Roman: „Der Mönch“, wird uns dann auch von so einer
ästhetischen, einer rhetorisch äußerst gut gelungenen Predigt
berichtet. Die Wirkung: „Die Predigt war von beträchtlicher Länge.
Sobald sie aber schließlich doch zu Ende gegangen, betrübte sich
jedermann ob des Umstands, dass sie nicht noch länger gewesen“.
Dass und wie dann dem Mönchsprediger dieser Ästhetizismus selbst
zum Verhängnis wurde, schildert dann der Roman wirklich sehr
gelungen!
Es muss aber auch an
eines der Grundprobleme der Theorie des Gottesdienstes erinnert
werden. Im Konzept des Katholischen Gottesdienstes wuchsen zwei
Traditionen zusammen, die ursprünglich nicht zusammen gehörten: die
Praxis des Jerusalemer Opferkultes und die Praxis des
Synagogengottesdienstes. Anders gefragt: Wie ist das Verhältnis von
Predigt und Sakrament zu bestimmen? „ Die katholische Theologie
hält nicht zuletzt auf Grund der biblischen Gegebenheiten an der
Zweiheit von Wort und Sakrament wie an der wesentlichen Bedeutung
beider für das Leben der Kirche fest, ungeachtet der Tatsache, dass
sie sich damit die schwere Last des Beweises für die innere Einheit
beider Wirkformen des Heils wie insbesondere für die Notwendigkeit
der Sakramente aufbürdet“. So resümiert Leo Scheffczyk.
Einfacher gesagt: wenn das Predigtwort wie das Sakrament
heilswirksam sind, warum gibt es dann zwei Größen in einem
Gottesdienst, die im Prinzip dasselbe wirken? Die Studie Scheffczyks:
„Von der Heilsmacht des Wortes“ möchte die Entdeckung der
Heilsmacht des Wortes durch die Reformation für die Katholische
Kirche fruchtbar machen und endet in der Einsicht in die
Schwierigkeit, die Dualität von Wort und Sakrament zu begründen. Es
scheint, als wenn die Verschiedenheit der Ursprünge der Predigt im
Synagogengottesdienst und des Ursprunges des Messopfers in dem
jerusalemischen Kult ein rein harmonisches Miteinander von Predigt
und Eucharistie nicht zulässt, zumindest dann nicht, wenn dem
Predigtwort wie dem Sakrament die gleiche Heilsbedeutung
zugeschrieben wird.
Die Einheit von
Predigtwort und Sakrament, die Scheffzcyk 1966 so sehr betont, setzt
freilich die Einsicht in die Heilungsbedürftigkeit des Menschen
voraus. Um mit dem Philosophen Lyotard zu reden, setzt dies die große
Erzählung vom Ursprung des Menschen im Paradies, seines Falles und
seiner Erlösung durch Jesu Christi Erlösungswerk und der
Vermittlung dieses Erlösungswerkes durch die Kirche voraus. Aber in
der Postmoderne haben die großen Erzählungen ihre Glaubwürdigkeit
weitestgehend verloren, wie Lyotard das in seinem berühmten Essay
über das postmoderne Wissen als das die Postmoderne
Charakterisierende bestimmt.
In der Kirche zeigt das
den Paradigmenwechsel hin zum Indikativ-Imperativ-Schema an: Weil
Gott den Menschen liebt, deshalb kann und soll er. Dem Indikativ,
dass Gott zum Menschen Ja sagt, folgt der Imperativ, dass er nun als
Bejahter so und so zu leben hat, als sich und die Anderen Bejahender.
Dieses Grundschema ersetzt das heilsgeschichtliche Schema vom
Urstand, dem Fall und der Heilung des Menschen durch die einfache
indikativische Zusage des Jasagens Gottes zu jedem Menschen. In
diesem Schema bedarf es, genau genommen, weder der Heilsmacht des
Predigtwortes noch der Heilsmacht der Sakramente, denn der Mensch ist
ja immer schon ein von Gott Bejahter und somit heiler Mensch.
In fast jeder
Taufansprache hören wir es dann so, dass die Taufe zeige, dass Gott
das zu taufende Kind bejahe, wobei dabei die Taufe nur symbolisch
anzeigt, was unabhängig von ihr schon gilt, dass das Kind von Gottes
Liebe angenommen sei. So feiert Professor Vorgrimler in seiner
Rahner Lecture 2013 als gelungenes Beispiel der Praxis des „sensus
fidelium“ : „In weiten Kreisen unserer Kirche wird das Behaupten
einer Erbsünde abgelehnt, aus Ehrfurcht vor dem Gottesbild und als
Respekt vor dem menschlichen Gewissen. Darum wird die Redeweise von
dem erbsündigen Säugling, der ohne Taufe für immer und ewig
verloren und dem Teufel ausgeliefert sei, aufgegeben, der Ritus wird
als Aufnahme in die Kirche verstanden“.
Dass die Ablehnung der
kirchlichen Lehre von der Taufe ein Akt des „sensus fidelium“
sei, muss man nicht glauben, aber es ist unverkennbar, dass faktisch
die Lehre von der Taufe als Tilgung der Erbsünde durch die
Vorstellung ersetzt worden ist, dass die Taufe ein Aufnahmeritus in
die Kirche sei. Das ist wohl das sichtbarste Zeichen von der Abkehr
von dem heilsgeschichtlichen Schema zu dem des
Indikativ-Imperativ-Schemas, sodass die Taufe eben nur den Primat des
Jasagens Gottes zum Ausdruck bringt und dass der zu Taufende nun als
Bejahter in die Kirche aufgenommen wird. Hier sind sowohl das
Sakrament als auch die Predigt als Medien einer Heilsvermittlung
überflüssig, denn das Heil gilt ja sowieso schon jedem ob der
unbedingten Liebe Gottes zu allen Menschen.
Was sollen dann
Predigtwort und Sakrament noch, wenn es gar nichts mehr zu vermitteln
gibt? Circa 90 Prozent der Katholiken geben darauf Sonntag für
Sonntag ihre Antwort: Sie hören sich keine Predigt an und möchten
auch das Sakrament der Eucharistie nicht empfangen! Könnten sie
damit nicht recht haben, wenn sie der Verkündigung der heutigen
Kirche aufmerksam zuhörend zur Einsicht kommen, dass es für ihr
Heil auch völlig unnötig ist, die Lehre der Kirche zu kennen und
ihre Sakramente zu empfangen? Denn wozu ist denn die Kenntnis der
wahren Lehre der Kirche noch notwendig? Und zudem: Gibt es denn
überhaupt noch eine wahre Lehre der Kirche, wenn das historisch
kritische Bewusstsein sie schon längst als kontextbedingt
dekonstruiert hat, als für uns also nicht mehr verbindlich sein
könnend? Und: Kann es denn überhaupt eine wahre Lehre geben, wenn
das postmoderne Ideal das der Vergleichgültigung aller Religionen
ist im interreligiösen Dialog und dem faktischen Verzicht auf jede
Art von Mission?
Wenn es so gesehen keine
wahre und verbindliche, weil heilsnotwendige Lehre der Kirche mehr
geben kann und soll, dann bleibt eben für die Predigt nur noch die
Aufgabe, religiös unterhaltsam zu sein. Sie darf dann auf keinen
Fall mehr belehrend oder gar dogmatisch sein, sondern, wie es die
Jesuitenschüler schon einforderten, kurzweilig unterhaltsam! Aber in
der Regel ist dann doch das Fernseh- und Internetangebot
unterhaltsamer.
Nur beachte man, dass die
Krise der Predigt nicht mit der Erfindung der Massenmedien begann.
1796 diagnostiziert der Roman: „Der Mönch“ von M.G. Lewis schon
das weitestgehende Desinteresse an der Predigt! Lässt Goethe seinen
Faust nicht schon sagen: „Geschrieben steht: im Anfang war das
Wort! Hier stock´ ich schon! Wer hilft mir weiter fort? Ich
kann das Wort so hoch unmöglich schätzen“. Goethe, Faust,
1.Teil, Studierzimmer. Faustus möchte deshalb anders übersetzen:
„im Anfang war die That“.
Wo die Bestimmung des Menschen zur Gotteserkenntnis nicht mehr als
die Aufgabe des Menschen begriffen wird, da kann auch die Lehre von
Gott als Vermittlung der Gotteserkenntnis nicht mehr adäquat erfasst
werden und damit auch nicht mehr die Predigt als Lehrpredigt. Nur als
Unterhaltung fände sie noch Hörer - das ist ihr Schicksal in der
Postmoderne als Ausfluss einer Zeitgeisttheologie