Die Liebe zum eigenen Volk – eine Sünde? Die „Tagespost“ läuft Amok
Wenn es darum geht, gegen Rußland und die Russisch-Orthodoxe Kirche zu polemisieren, ist die „Tagespost“ immer mit dabei, gilt es doch den Kampf gegen den Hort des Bösen zu führen. Es wäre mehr als verdienstvoll, den Ursprung dieser antirussischen Haltung zu eruieren. Ich vermute, daß diese Haltung in der Begeisterung für die Französische Revolution sich gründete, daß gerade das zaristische Rußland dazu den reaktionären Gegenpol bildete. Schließlich war ja neben Preußen und Östereich gerade Rußland die Kraft der antirevolutionär ausgerichteten „Heiligen Allianz“. Auch heutigen Tages gilt ja das Rußland unter Putin als das reaktionärste Land Europas, das sich den Errungenschaften des „Freien Westens“ , etwa der Genderideologie, dem Feminismus und dem Konzept des Multikulturalismus widersetzt und damit leider gar unter Conservativen Deutschlands Sympathien gewinnt: Rußland als der Hort der Ewiggestrigen.
Aber nun entdeckt die „Tagespost“ eine weitere Todsünde Rußlands: „Patriotismus als Pflichtfach.Mit der zunehmenden Propagierung patriotischer Werte verfolgt der Kreml das Ziel, die nächste Generation für den Staat zu formen. Ein bedenklicher Trend, der sich tief im russischen Bildungssystem verankert.“So heißt es wirklich in dieser antirussischen Zeitung! Hätte man,bevor man zu polemisieren anzufangen, in den Katechismen und kirchlichen Auslegungen zum Gebot der Elternliebe nachgelesen, wäre man darauf gestoßen, daß die Vaterlandsliebe, bzw die Liebe zur Heimat in der Liebe zu den Eltern sich gründet als das angemessene gebotene Verhalten zum eigenen Vaterland.Aber selbstverständlich findet man von diesem in der Elternliebe begründeten Patriotismus in den jetzigen Aussagen der Kirche nichts mehr, verstößt doch die Liebe zum eigenen Volke der politischen Korrektheit.
Daß der Schulunterricht nicht nur Wissen zu vermitteln hat und die Fähigkeit, sich Wissen zu erarbeiten, sondern auch eine ethische Erziehung beinhaltet, sollte ein katholisch sich nennende Zeitung wissen. Aber die Feindschaft wider das reaktionäre Rußland verhindert hier, daß gerade in dieser Erziehung zum Patriotismus die Schule ihrem Bildungsauftrag gerecht wird. Man lese dazu einmal die wirklich wunderbaren Reden des Philosophen Fichte an die deutsche Nation nach, als es galt, Deutschland von der Fremdbeherrschung durch Frankreich zu befreien, erst geistlich und dann auch realpolitisch militärisch.
Außenpolitisch unterstützt die „Tagespost“ ja uneingeschränkt die Natokriegspolitik gegen Rußland. Während es in Deutschland doch noch Kräfte gibt, die im Geiste der Entspannungspolitik für eine diplomatische Lösung dieses Ukrainekrieges plädieren. Setzt diese Zeitung mit allen Kriegsliebhabern auf einen militärischen Endsieg der Ukraine. Dazu gehört es dann auch unweigerlich, die Interessenlage Rußlands völlig zu mißachten, daß die russische Bevölkerung in dem multiethnischen Staat der Ukraine von der nationalistich antirussischen Regierung diskriminiert wurde und wird und daß der russischen Bevölkerung nicht der Austritt aus diesem Staate erlaubt wurde, sondern daß stattdessen die ukrainische Regierung die sich als unabhängig erklärt habenden russischen Volksrepubliken bekämpfte. Erst wegen der Angriffe auf diese Republiken baten die dortigen Regierungen Rußland um einen militärischen Beistand gegen die ukrainische Aggression.
Prinzipiell offenbart sich hier das Problem, daß die Staatsgrenzen Rußlands und der Ukraine nicht übereinstimmen mit den Lebensräumen der Völker. Zu viele Russen leben in dem ukrainischen Staatsgebiet, zu dem sie sich aber als Russen nicht zugehörig wissen. Das ist ein sehr konfliktträchtiges Potential, das dann explodierte, als die prowestlich eingestellte ukrainische Regierung die Russen innnerhalb des Staates zu ihrem Feind erklärte. Typisch dafür ist, daß diese Regierung der dortigen Kirche verbot, weiterhin, Russisch-Orthodox zu heißen und nun will sie sie gar ganz verbieten wegen prorussischer Äußerungen. Ein russische Regierung ist nur dann eine russische Regierung, wenn sie sich auch für das Geschick der in einem Ausland lebenden Russen verantwortlich fühlt. Das gehört konstitutiv zu einer patriotistisch fundierten Außenpolitik dazu. Darum intervenierte sie auch zugunsten der russischen Bevölkerung der Ukraine. Man kann nun über die Verhältnismäßigkeit der Intervention geteilter Meinung sein, aber es muß klar sein, daß solange die ukrainische Regierung der russischen Bevölkerung ihr Selbstbestimmungsrecht abspricht, es keinen Frieden in diesem Konfliktgebiet geben kann.
Daß im russischen Schulunterricht der Ukrainekrieg aus der patriotischen Sicht dargelegt wird, ist aber eine Selbstverständlichkeit, denn in jeder staatlichen Schule wird die Geschichte aus einer patriotischen Perspektive dargestellt. Nur für unseren Geschichtunterricht gilt das nicht, denn die Geschichtsbücher lassen wir uns immer noch nach dem verlorenen Krieg von den westlichen Siegermächten schreiben. Um ein Gespür zu bekommen von der Differenz zwischen der offiziösen Geschichtsschreibung und dem Bemühen, sie so zu rekonstruieren, wie sie wirklich war, gvl: Leopold von Ranke, empfiehlt sich das Lesen des Buches: „99 populäre Irrtümer über den Zweiten Weltkrieg“ von Florian Urban.
Den Patriotismus als Lernziel staatlicher Schulen zu
verdammen, das kann nur in einem besiegtem Volke geschehen, daß sich
auch noch den Inhalt des Schulunterrichtes von den Siegern diktieren
läßt. Mit dem christlichen Glauben ist zudem eine Perhorreszierung
der Liebe zum eigenen Volke, zum Patriotismus unvereinbar. Jesus
Christus lehrt uns nicht die Selbstverachtung. Wie die Liebe zu Gott,
zum Nächsten und damit notwendigerweise die zum eigenen Volkstume
zusammengehört, das könnten wir Christen Deutschlandes gerade von
der Russisch-Orthodoxen Kirche lernen! Die Kirche hat sich eben auch in das jeweilige Volkstum zu inkarnieren, die Fähigkeit dazu ist die Stärke der orthoxen Kirchen.
Lesefrucht:
Aus NachDenkSeiten 8.11.2024 "Offener Brief von ukrainischen Linken":
"Die linken Parteien der Ukraine, insbesondere die Union der Linken Kräfte der Ukraine, wurden allein deshalb verboten, weil sie für den Frieden, die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und die Aufnahme von Friedensverhandlungen eintraten; weil sie erklärten, dass eine nukleare Katastrophe bevorstehe; weil sie direkt auf die Nutznießer des Krieges in der Ukraine hinwiesen – die Oligarchie und den militärisch-industriellen Komplex; weil sie über Korruption katastrophalen Ausmaßes schimpften, über den Höhepunkt des Neonazismus im Land, über die Zerstörung der nationalen Wirtschaft und die Bereicherung von Oligarchen und dem Präsidenten nahestehenden Beamten; im Allgemeinen über alles, was auch die Massenmedien im Dienste der Weltoligarchie heute verkünden."
Corallarium
Daß die Gnade die natürlichen Ordnungen nicht zerstört, wird hierbei völlig verdrängt.
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