Montag, 4. November 2024

Braucht die Kirche überhaupt ständige Diakone und wozu Diakonin?

 

Braucht die Kirche überhaupt ständige Diakone und wozu Diakonin?


Theologinnen-Netzwerk "Agenda": Frauendiakonat "Gebot der Stunde" titelt Kath de, man könnte diese Internetsseite auch als die Kampfpostille der Frauen-emanzipation der Katholischen Kirche bezeichnen. Nicht in medias res, sondern über einen Umweg soll diese Frage nun angegangen werden. Daß nicht nur Priester sondern auch eigens dazu berufene Laien die hl.Kommunion austeilen als die sogenannten Kommunionausteilungshelfer ist eine neue Erfindung der postkonziliaren Kirche: Um den Gläubigen nicht ein unzumutbar langes Anstehen, bis daß sie endlich die Kommunion empfangen können, zu ersparen, könnten nun Laien, dazu eigens berufene mitaushelfen bei der Austeilung. Das war also ursprüngliche als eine Dienstleistung an den Gläubigen konzipiert. Nun stellt sich aber die Frage, wann den heutigen Tages so viele zur Kommunion gehen, daß dieser Hilfsdienst noch ein notwendiger wäre. Vielleicht in Weihnachtsmessen oder Ostermessen aber sonst wird das in einer durchschnittlichen Gemeinde nicht vorkommen. Stattdessen kann man dieses sehen: Der Priester kehrt zurück zu seinem Sitz, während der Laie weiterhin die Kommunion austeilt, weil eben auf seiner Seite mehr Gottesdiensteilnehmer saßen als in der, die der Priester übernommen hatte.

Aus dem Aushilfsdienst ist nun ein Recht geworden, das dürfen nun Laien, wenn sie dazu berufen worden sind, obgleich dieser Dienst faktisch überflüssig geworden ist. Das Diakonat war ursprünglich eine Zwischenstufe zur Weihe zum Priester, sodaß es keine ständigen Diakone in der Kirche gab. Lehrer bleiben ja auch nicht ständig Referendare, sondern werden Lehrer, sofern sie ihr Referendariat erfolgreich abgeschlossen haben.Das hat für das Diakonat zur Folge, daß die Diakone zu einem zölibatären Leben verpflichtet waren. Um nun auch Männern, die Diakon werden wollten, aber nicht bereit waren, zölibatär zu leben, wurde dann der ständige Diakon kreiert. Er kann nicht Priester werden, aber dafür kann er sein Diakonat bis zur Verpensionierung ausüben. Man wird diese Neukonstruktion des Diakonates im Kontext des Konzeptes der Professionalisierung der Kirche betrachten müssen. Man meinte, daß ein Mehr an Gutausgebildeten das gesamte Gemeindeleben verbessern würde, daß das bisher von Laien Getätigte dann eben besser, da das nun professionell ausgeübt wird.

Aber wenn man sich so das recht schläfrige Durchschnittsgemeindeleben heutigen Tages vor Augen hält, wo bräuchte die Gemeinde da einen ständigen Diakon. Dem interessierten Leser möchte ich diesen Versuch vorschlagen: Er nehme sein Gemeindeblatt, informiere sich über alle da angezeigten Gemeindeaktivitäten des Zeitraumes des aktuellen Gemeindeblattes und frage: Bei welchen der angekündigten Aktivitäten könnte ein ständiger Diakon gemäß seiner theologisch-praktischen Ausbildung (mit)wirken, wo wäre er gar vonnöten? Ich mutmaße, daß keine Aktivität da zu finden sein wird, wo ein ständiger Diakon gebraucht werden würde.

Einfach auf den Punkt gebracht: Das Gemeindeleben leidet nicht an einem Zuwenig an Hauptamtlichen sondern an einem Zuwenig an praktizierenden Katholiken. Nur den Priestermangel gibt es, dem kann aber nicht durch ein Mehr an ständigen Diakonen abbeholfen werden. Nun verlangen Katholiken vehement die Öffnung des ständigen Diakonates für Frauen. Aber wozu würden denn dann in der Gemeinde diese geweihten Frauen gebraucht werden? Sie wären faktisch so überflüssig wie die Laienkommunionausteilhelfer. Prinzipieller formuliert: Es wird hier kein Dienst erstebt, sondern Frauen wollen eben auch ihren Anteil an der Macht in der Kirche haben, wobei sie dann unter der Macht die Ausübung von bisher den Männern vorbehaltenen Diensten verstehen.

Da aber nun der Aufgabenbereich des ständigen Diakones schon so unbestimmt ist, da nun es galt, eine Ausbildungsstufe zu einem eigentändigen Dienst umzuformen, und das bis heute nicht recht gelang, werden die evtl geweihten Diakonin ohne eine rechte Aufgabe darstehen, die dann aber noch vehemeter als jetzt ihre Priesterweihe einfordern werden. Zudem hat sich die Meinung, daß das Gemeindeleben lebendiger werden würde, wenn möglichst viele Hauptamtliche, gut ausgebildete die Tätigkeiten ehrenamtlich tätiger Laien ersetzen würden, auch nicht erfüllt. Wie viele Hauptamtliche sind inzwischen in der Kirche tätig und wo sind Gemeinden noch lebendig?

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