„Er halte es für falsch, wenn immer wieder nach theologischen Gründen gesucht werde, warum Frauen nicht Priesterinnen oder Diakoninnen werden können, sagte Bode am Donnerstagabend bei einer Online-Veranstaltung seines Bistums zum Thema "Keine Kirche ohne Frauen". Stattdessen müsse vielmehr danach gefragt werden, ob Frauen in sakramentalen Weiheämtern der Intention Jesu widersprechen. Das sei nicht so eindeutig.“
So faßt „katholisch de“ (30.4.2021) die neueste Machination eines deutschen Bischofes gegen die Ordnung der Kirche zusammen. Bischof Bode zeichnet sich dafür verantwortlich. Für diesen Bischof sind „theologische Gründe“ etwas Negatives. Damit steht er sicher nicht allein, denn Heerscharen modern ausgebildeter Pfarrer würden wohl dem Urteil zustimmen, daß alles Theologische für die Praxis nichts tauge. Es gibt eben die Theorie und das praktische Leben, wobei das „und“ einen nicht vorhandenen Zusammenhang suggeriere. Die Befreiung der Kirche von aller theologischen Theorie wäre so schon etwas Verheißungsvolles. So ist für diesen Bischof ja die Lebenspraxis eine, oder gar die Norm für die Moraltheolgie: Die Moraltheologie könnte sich doch darauf limitieren, das Leben, so wie es gelebt wird, gut zu heißen, statt den Christen doktrinär Vorschriften zu geben, wie denn zu leben sei.
Wenn so die Morallehre ihres normativen Gehaltes beraubt werden soll, weil nur noch das Faktische zähle, so könne doch auch die Dogmatik ihrer Normativität beraubt werden. Was soll also an die Stelle der dogmatischen Reflexion, ist die Weihe von Frauen zum Priesteramt legitimierbar, treten? Der Bischof offenbart es uns: die Frage nach „der Intention Jesu“. Was diese „Intention“ nun immer auch sein mag, eines schließt dieser Bischof a priori aus, daß das theologische Denken diese Frage zu respondieren hätte. Wer kann dann wie diese jesuanische „Intention“ erfassen?
Sie sei nicht eindeutig erkennbar, offenbart uns daraufhin dieser Bischof, um damit anzudeuten, daß, da sie nicht eindeutig eruierbar sei, auch nichts gegen die Einführung des Frauenpriestertumes spräche. Und wenn es doch theologische Gründe gibt, dann sind das, weil es theologische sind, nicht akzeptable. Die wären ja nur herbeigesucht, um das Frauenpriestertum zu verunmöglichen.
Für eine Kirche ohne Theologie plädiert so auch eine Ordensfrau, die am gleichen Tage von katholisch de aufs Schlachtfeld geführt wird: Das Priestertum der Kirche muß doch tot zu kriegen sein! So tönt es dann da:
„Die Ordensschwester und Buchautorin Philippa Rath (65) hat die katholische Kirche als zu wenig wandlungsfähig kritisiert. "Dass Frauen allen Ernstes Priesterinnen werden wollen, können sich die männlichen Verantwortungsträger in meiner Kirche gar nicht vorstellen. Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf", schreibt die katholische Theologin und Rüdesheimer Benediktinerin“.
Frauen dürfen also Priesterin werden, weil sie es wollen. Es gäbe eben ein Recht darauf, geweiht zu werden. Dafür reiche es aus, geweiht werden zu wollen. Das leuchtet ein, wie ja auch jeder die Eucharistie empfangen darf, bloß weil er sie empfangen will. Männer dagegen lehnten die Weihe von Frauen ab, nur weil sie sich nicht wirklich vorstellen könnten, daß Frauen dies Amt wirklich haben wollen. Denn niemand würde doch jemals jemanden irgendeinen Wunsch absprechen, wenn der Betreffende das wirklich will.
Ob diese „Theologin“ soweit gehen würde, Männern den Sex mit Kindern nicht zu verbieten, wenn die den wirklich begehren und sie sagten, daß ihnen ihr Gewissen das auch erlaube? Wenn alles mir erlaubt ist, bloß weil ich es begehre, müßte so diese Konsequenz gezogen werden. Eines aber verbindet diese Nonne mit diesem Bischof: ihr Nein zur Theologie. Die Kirche sollte sich von ihr emanzipieren, um sich ganz dem Zeitgeist subordinieren zu können.
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