(daß das Kreuz Christi kein Justizirrtum war -Davila- und wie durch einen der Tod wirklich besiegt wurde)
Stellen wir uns einmal vor, Jesus wäre wie der hl. Stephanus von einer erzürnten Menge gesteinigt worden und wäre dann am 3.Tage von den Toten auferweckt worden von Gott. Erlaubten dann seine österlichen Erscheinungen, von seinem Sieg über den Tod zu sprechen. Im Prinzip unterschiede Jesus sich dann ja nicht von dem vom Tode auferweckten Lazarus. Beide Auferweckungen bewiesen ja nur, daß Gott als der Allmächtige Tote wieder ins Leben zurückrufen kann. Gott hatte schon vordem Henoch und den Propheten Elischa vor dem Tode bewahrt, indem er sie in den Himmel aufnahm bevor sie starben. Haben diese 2 Entrückungen den Tod besiegt oder auch nur bewiesen, daß Gott in seiner Allmacht Menschen vor ihrem Tode bewahren kann?
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Ostern für sich genommen zeigt nur, daß Gott Tote auferwecken kann, wenn er will; Ostern besagt aber nicht, daß er alle Menschen so vom Tode erwecken werden wird, wie ja auch die Himmelfahrt des alttestamentlichen Propheten nicht besagt, daß Gott so nun alle von dem Tode erwecken will. Diese Himmelfahrt demonstriert uns nur, daß der Allmächtige das könnte. Ja die Kritiker des Apostels Paulus urteilten gar, daß, wenn Jesus wirklich leiblich auferstanden wäre, er ob seiner Leiblichkeit dann wieder sterben müßte- so wie eben auch Lazarus, auferweckt wieder sterben mußte. Seine Auferweckung ist eben kein Sieg über den Tod sondern nur eine Zugabe an Lebenszeit, die mit seinen Tode ihr Ende gefunden hatte.
Wie kam dann das Narrativ auf, daß Jesu Tod die Überwindung des Todes sei. Zwei Thesen dazu:
Vom Alten Testament her und isb von den Texten der Septuaginta (die Makkabäerbücher) her hatte sich im Judentum zu Zeiten Jesu der Glaube an die allgemeine Auferstehung der Toten oder die der Gerechten entwickelt. Die Pharisäer, zu denen Paulus ursprünglich gehörte, vertraten diesen Auferstehungsglauben, die Sadduzäer reprobierten ihn. Von dieser pharisäischen Glaubensvorstellung her wurde nun im Urchristentum das Osterereignis begriffen: Mit der Auferweckung Jesu war an ihm die erwartete und erhoffte Auferstehung aller am Ende der Geschichte vorweggenommen. Er war der Erstling und wie er würden dann alle auferweckt werden, weil in Jesus das Allgemeine singulär vorweggenommen sich ereignet hat.
Das Alte Testament lehrt den Tod als Folge der Sünde Adams und Evas. Es gibt für das AT keinen natürlichen Tod. Der Tod ist Gottes Strafgericht über den Menschen und deshalb erlitt auch Jesus am Kreuze das Strafgericht Gottes. Weil er aber nun nicht Gottes Strafgericht über seine eigenen Sünden erlitt, sondern weil er das Strafgericht als Sühne für die Sünden der ganzen Welt erlitt, braucht nun kein Mensch mehr den Tod als Strafgericht zu erleiden. Jetzt wird der Tod zum Hinübergehen in das ewige Leben. Der Tod als göttliches Strafgericht besiegte Jesus Christus, indem er ihn stellvertretend für uns erlitt. Das Jesus Christus hier um der göttlichen Gerechtigkeit willen das Kreuz erleidet, dafür steht das Faktum, daß Gott Jesus durch den Römischen Staat kreuzigen ließ; sei Tod ist so ein Ereignis im Rechtsraum des Staates und ist ein Akt göttlicher Gerechtigkeit.
Wäre sein Tod nur ein Willkürakt einer aufgehetzten Menge, sein Tod hätte nichts mit der Gerechtigkeit zu tun und seine Auferweckung wäre dann nur eine Revision einer Willkürermordung. Aber durch die Durchführung des Todesurteiles durch den Römischen Staat entsteht die Frage: Ist hier Recht oder Unrecht gesprochen worden?Spontan fällt die Antwort klar aus, daß hier ein Unschuldiger verurteilt worden ist. Aber dies Urteil verkennt, daß hier der vollkommen Unschuldige für die Schuld aller eintretend der wirklich zu Bestrafende geworden ist und so Pilatus auch rechtens das Todesurteil sprach. Wenn ich für einen Freund alle seine Schulden übernehme, dann verlangen die Gläubiger zu Recht von mir, daß ich alle Schulden begleiche. Das tat Jesus auch, als er unseren Tod auf sich nahm am Kreuze, damit wir ihn nicht erleiden müssen. So besiegt Jesus für uns den Tod, daß er nun nicht mehr der Straftod ist, der uns das Tor in die Unterwelt ist sondern uns zum Tore ins ewige Leben so geworden ist.
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