"Hierarchie Organisation bedeutet eigentlich nur die Anerkennung des Wirkens des Heiligen Geistes, der die Kirche in der Wahrheit hält und nicht zulässt, dass sie sich endgültig verläuft.", erklärt Kardinal Marx. (Marx, Kirche überlebt"S.65). Die Grundprinzipien der Kirche, ihres organisatorischen Aufbaues wären: "Personalität, Solidarität und Subsidarität". (S.69).Kirche sei nicht als ein "kollektives Subjekt zu begreifen, sondern von der Person her zu konzipieren." (S.68). Wären wir Protestanten, ergäbe das für uns eine sinnvolle Konzeption von der Lehre von der Gestalt der Kirche: sie baut auf, ausgehend von der Einzelperson, die kraft des Heiligen Geistes gläubig ist und wo sich nun die Personen ob ihres gemeinsamen Glaubens vergemeinschaften, wobei das wichtigste der "spezifische Kommunikationszusammenhang"(S.69) der Personen ist, die so per Kommunikation die Kirche bilden. Das Wie der Gestaltung des "Kommunikationszusammenhanges" unterläge dann eben auch dem Wandel der Zeiten, wenn nur diese drei Prinzipien die Qualität der Kommunikation bestimmen.
Die zentrale Frage lautet nun: baut sich die Kirche von den Personen her auf, die sich dann zu einem Verein vergemeinschaften? Kardinal Marx bennent auch klar die Alternative: daß die Kirche ein Kollektivsubjekt sei- was er aber ablehnt, da er philosophisch vom Personalismus herkommend. kollektive Subjekte als nichtmögliche ansieht, sondern nur Kommunikationszusammemnhänge von Personen. Aber dann stellt sich ad hoc die Frage: wie ist denn die Identität der Kirche zu denken, wenn sie nur aus Personen bestünde, die miteinander wohl kommunizierten, die aber sterben, so daß andere Personen dann den Kommunikationszusammenhang bilden? Eigentlich müßte streng peronalistisch gedacht, die Kirche mit jedem Generationenwechsel der Personen neu gegründet werden. Das ist aber absurd. Die Kirche ist eben den einzelnen Gläubigen vorgeordnet, und sie "überlebt" auch den Tod einer Generation von Personen, weil sie eben ein kollektives Subjekt ist. Zur Veranschaulichung: wenn ein Kind das Sprechen lernt, erlernt es eine bestimmte Sprache, bei uns das Deutsche. Damit ich sprechen kann, individuell mich ausdrücken kann, setzt dies das System der Deutschen Sprache voraus. Die Sprache spricht sich nicht selbst (das wäre eine Vorstellung eines extremistischen Strukturalismus), aber kein Deutscher kann einen individuellen Satz sprechen (in dem er etwas Persönliches ausdrückt), wenn ihm nicht die Deutsche Sprache als System zur Verfügung stünde.(vgl: Soussure zu System und Parole in der Sprachwissenschaft). So geht auch der Glaube der Kirche (als System) dem persönlichen Glauben (als Parole= individueller Sprechakt) voraus und ermöglicht erst den individuellen Glauben. Wenn aber, wie Marx es meint, nur Personen glauben können: "denn nur die einzelnen Personen können durch ihre Antwort auf das Wort und Ereignis Gottes zur Kirche werden." (S70) und aus der Vergemeinschaftung der Personen durch Komunikation enstünde erst die Kirche, dann wäre das so, als meinte man, daß zuerst Menschen je für sich eine Privatsprache kreiert hätten, aus der dann durch die Versuche des Miteinanderredens eine Gemeinschaftssprache entstanden sei. Das ist genuiner Protestantismus- aber was hat das mit der Katholischen Kirche zu tun: hier gilt der Primat des Glaubens der Kirche, der dann von seinen Gliedern individuell rezipiert wird.
Der Apostelfürst Paulus spricht von der Kirche als einem Leib Christi. Nun entsteht ja ein Leib nicht so, daß da Gebilde wie der Magen, das Herz und die Lunge zusammenkämen, um dann zu beschließen, sich vereinsmäßig zusammenzuschließen zu einem Leib, in der dann jeder die Aufgabe übernähme, die ihm besonders liege oder gefalle. Denn die Teile eines Leibes können nicht vor dem Leib sein und dann sich erst vergemeinschaften zum Leib! Und so ist auch die Kirche als Ganzes vor ihren Einzelgliedern (den Personen). die sie dann in sich aufnimmt. Da die Kirche die Einheit der Kirche im Himmel, im Fegefeuer und auf Erden ist, wird der Einzelne immer nur in die schon vor ihm seiende Kirche integriert, nicht aber baut sie sich auf als eine Vergemeinschaftung von Einzelpersonen! Das hieße, die Institution der Kirche mit einer von Personen gegründeten Verein zu verwechseln- und selbst da beginnt das Problem des Lebens des Vereines mit dem, wie die Identität des Vereines zu denken ist, wenn die Gründer verstorben sind und Nachfolger den Verein fortführen! Wenn die Personen, die den Verein gegründet haben, die Identität des Vereines bilden, wie kann der dann seine Identität bewahren über den Tod der Gründer hinaus? Das kann jeder Verein nur, indem er sich als Kollektivsubjekt begtrift, das unabhängig von den Einzelpersonen ist als sich identisch Bleibendes.
Und so ist auch die Hierarchie eine von Gott gewollte und eingesetzte Ordnung, die dem Wollen und Wünschen der Glieder der Kirche entzogen ist! Nicht waren erst Personen, die dann die Ämter der Kirche kreierten, sondern die Kirche mit ihrer hierarchischen Ordnung bestimmt Menschen, in ihr, gemäß ihrer inneren Ordnung zu wirken. Wenn eine Fußballmannschaft für ein Spiel vom Trainer aufgestellt wird, erfinden ja die Spieler samt dem Trainer das Ordnungsschema von: Verteidigung-Mittelfeld- Sturm nicht neu, sondern teilen die Mannschaft gemäß dieser vorgegebenen Ordnung auf.
Es ist erschütternd, wie in dieser "Ecclesiologie" die Grundprinzipien der Katholischen Kirche über Bord geworfen werden, um sich ganz zu protestantisieren! Aber das ist nun leider auch due Grundintention des Reformlagers in der Kirche, daß sie so protestantisch wie möglich umgestaltet
werden soll!
Corollarium 1
Der Personalismus ist selbst ein Ausdruck der Entfremdung des Menschen von sich selbst, indem er den Menschen, den Einzelnen nicht mehr als individuiertes Gattungswesen begreift, sondern nur noch als Person, der andere Personen gegenüberstehen, mit denen er sich durch eine Kommunikation vergemeinsxhaften kann, statt daß er ob seines Gattungsbewußtseins sich immer auch schon vereint weiß mit den anderen Menschen. So ist jeder Mensch als Teil der Gattung auch immer schon mehr als eine Person, er ist Glied von etwas Größerem.
Corollarium 1
Der Personalismus ist selbst ein Ausdruck der Entfremdung des Menschen von sich selbst, indem er den Menschen, den Einzelnen nicht mehr als individuiertes Gattungswesen begreift, sondern nur noch als Person, der andere Personen gegenüberstehen, mit denen er sich durch eine Kommunikation vergemeinsxhaften kann, statt daß er ob seines Gattungsbewußtseins sich immer auch schon vereint weiß mit den anderen Menschen. So ist jeder Mensch als Teil der Gattung auch immer schon mehr als eine Person, er ist Glied von etwas Größerem.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen