(oder wie das Theaterstück: "Wir spielen Rotte Korach"! immer wieder neu inszeniert wird)
Gerade komme ich von einer Sonntagsmesse retour, in der, damit der Mindestabstand gewährt wird, das Knien in der Messe verboten ward – ein akzeptables Verbot, damit mehr als sonst den Gottesdienst besuchen können? Es wurden nämlich mehr Kirchen-bankreihen freigegeben. Wenn dann aber gekniet worden wäre,wäre der vorgeschrieben Mindestabstand nicht einhaltbar.
Oder steckt da doch noch etwas anderes dahinter? Ein evangelischer Christ erklärte mir einmal, daß man selbst vor Gott nicht niederknien solle, denn Gottes Liebe zu uns Menschen widerspräche es, vor ihm niederzuknien. Er liebe uns doch alle. Und so kann man leider neuerdings auch Katholiken sehen, die bei der Wandlung demonstrativ stehen bleiben,um zu zeigen wie progressiv sie gesonnen sind: Ein Christ kniet nicht, denn er steht aufrecht.
So verwundert es nicht, daß auf dem „Synodalen Irrweg“ auch die Liturgie in das Schußfeld der Kritik gerät. In dem Artikel: „Klerikalismus und Liturgie: Wie Gottesdienst und Macht zusammenhängen“ (Kath de am 30.10.2021) liest sich das so:
„Die Erfurter Dogmatikerin Julia Knop forderte von ihrer Kirche einen "anderen, rechtschaffenen und evangeliumsgemäßen Umgang mit Macht", der Schwache stark mache und der Willkür der Mächtigen Grenzen setze. Zwar gehörten Unterschiede "zum heiligen Spiel" der Liturgie, aber die Frage sei, "ob die Unterschiede stimmen". Erbittert verteidige die Kirche, dass alle zentralen Handlungen in der Liturgie durch die Priesterweihe legitimiert seien: "Das sind wir gewohnt. Das finden wir normal.“
Der Zentralangriff auf die hl. Messe verbirgt sich in dem Begriff des heiligen Spieles: daß die Messe nichts anderes sei als ein „Spiel“, „ein heiliges“ zwar aber doch nur ein „Spiel“.Nun beschwert sich diese „Dogmatikerin“, daß in diesem Spiel nicht alle gleichwertige Rollen spielen dürfen! Was doch für jede Fußballmannschaft eine Selbstverständlichkeit ist, daß jede Position in der Mannschaft, ob nun der Torwart, der Verteidiger oder der Stürmer für einen Sieg der Mannschaft gleichwertig sind, das, so soll uns der Begriff des „Spieles“ suggerieren, gilt dann auch für das Liturgiespiel!
Aber der Wille zur Macht habe denn „Klerikalismus“ hervorgebracht, ein tragendes Element des Narratives der Korrumpierung des hierarchiefreien Urchristentumes durch die Verkatholisierung, denn es nun gälte zu überwinden. Ganz reformatorisch bringt dann diese „Dogmatikerin“ das allgemeine Priestertum, in der Taufe begründet und ergänzt durch den Verweis auf das katholische Sakrament der Firmung in Stellung gegen das Priesteramt. Weil wir alle Getaufte und Gefirmte seien, dürften wir alle gleichberechtigt mitspielen in der Liturgie! Das hätten die „Dogmatiker“ der Rotte Korach auch nicht besser formulieren können.(4.Mose 16). Es gibt halt nichts Neues unter der Sonne und deshalb wird immer wieder auf dem Spielplan der Kirche dieser Klassiker aufgeführt: „Wir spielen Rotte Korach!“
Der Grundirrtum dieses Aufstandspieles ist die Verkennung der Gottgewolltheit der hierarischen Ordnung der Kirche. Sie wird eben nur noch als etwas rein Weltliches verstanden und dann wird konstatiert, daß das Innenleben der Kirche nicht den Standards des bürgerlichen Vereinslebens Genüge tut. Sie müsse verdemokratisiert werden und so müsse auch die Liturgie umgewandelt werden zu einem hierarchiefreien Spiel!
Fundiert ist bei dieser „Dogmatikerin“ der Kampf gegen die Gottesdienstliturgie in ihrer Fundamentalkritik der Lehre der Kirche: „Die Dogmatikerin Julia Knop warnt die katholische Kirche davor, kirchliche Lehren als "ewige Wahrheiten" zu verstehen. Vielmehr sei die Kirche immer auch Teil ihrer Zeit und müsse sich deshalb weiterentwickeln.“ (Kath de am 29.11. 2021) Da es in der Kirche keine ewigen Wahrheiten gäbe, die Lehre der Kirche und ihre Ordnung nicht in der göttlichen Offenbarung fundiert sei, sei alles als zeitgeistbedingt anzusehen und könne so auch ganz nach dem Motto: „Wie es uns gefällt“ ummoduliert werden. Unter der falschen Flagge der Weiterentwickelung wird dann die gänzliche Entkernung der Katholischen Kirche eingefordert, daß nur noch ihre Außenfassaden über die völlige Verprotestantisierung der Kirche hinwegtäuschen soll.
Merksatz: Wo es eine göttliche Ordnung gibt, da ist der Wille zum Aufuhr gegen sie nie fern!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen